Kitabı oku: «Best of Interior 2021», sayfa 3

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Historisch fundiert


ARCH. DANIEL ELLECOSTA // BRIXEN

Geschichtsträchtig ist der Südtiroler Ort mit seinen kleinen Gassen, Barockbauten und als Wahrzeichen dem Dom in seiner Stadtmitte allemal. Und Brixen oder Bressanone, wie die italienisch sprechende Bevölkerung ihr Zuhause nennt, bietet zudem noch andere Höhenflüge, denn das Gemeindegebiet steigt bis auf 2450 Meter an. Mit verbrieften rund 300 Sonnentagen wurde den neuen Hausherren der Altbauwohnung schließlich das ultimative Argument für ein Feriendomizil in der Brixner Altstadt geliefert. „Die Trattengasse selbst, in der das dreigeschossige Haus liegt, bot uns die stilistische Vorlage für die Renovierung. Zurückhaltend, puristisch und im Einklang mit der Geschichte“, erzählt Daniel Ellecosta vom gleichnamigen Architekturbüro. Dem behutsamen Umgang mit der historischen Substanz folgend wurden die räumlichen Gegebenheiten aus Bad, Schlaf- und Wohnraum größtenteils beibehalten, aber den Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Durch das gleichsam schnörkellos schlichte wie markante Eingangsportal aus Kernesche gelangt » man in einen schmalen Gang, von dem das neue Bad und die fast asketisch schlichte Schlafkammer abgehen. Das frühere generationsübergreifende Schlafzimmer der Bewohner mit Kamin erhielt eine neue Bestimmung als zentraler Wohn- und Essbereich mit seiner raumprägenden Küche und angrenzender Loggia. Wichtig waren Architekt wie Bauherren die Qualität der Materialien und deren Verarbeitung. Die Böden greifen die historische Bauart auf. Cocciopesto ist ein rein mineralischer Feinputz, wie er schon im antiken Rom als Estrich Verwendung fand. Je nach Region changiert die rote Farbigkeit des Mörtels. „Das altbewährte, handwerkliche Material erschien uns als die ursprünglichste und damit passende Form der Bodengestaltung. Den Übergang zwischen Boden und hoher Decke bildet dabei ein geglätteter Kalkputz“, beschreibt Daniel Ellecosta die sensible Wahl der Baustoffe. „Dezente Farben sorgen in Verbindung mit der Lebendigkeit der Kernesche für eine zeitlose Modernität mit regionalem Bezug, so wie es in dem Altbau in der Trattengasse eben schon seit jeher Tradition war“, lautet das Fazit des Experten.


Details
APARTMENT TRATTENGASSE


Anzahl der Bewohner: 2 Personen

Wohnfläche: 60 qm

Gesamtfläche: 85 qm

Fertigstellung: 2021

„Ein gelungenes Zusammenspiel von altbewährter handwerklicher Qualität und an die Altbauwohnung angepassten Materialien.“


ARCH. DANIEL ELLECOSTA

ARCHITEKT DANIEL ELLECOSTA




Der mineralische Putzmörtel aus der Region für den Bodenbelag erdet das Apartment. Die Küchenfront aus Kernesche bietet trotz ihrer puristisch grifflosen Klarheit eine wohnliche Kulisse.

Bodenbelag und Einbauelemente maßgefertigt


Die reduzierte Materialwahl zieht sich konsequent auch im neu gestalteten Außenraum fort. Für die Loggia wurde eine Trennwand mit integrierter Sitzbank aus Eschenholz maßgefertigt. Waschputz mit lokalen Zuschlägen für die Wände schlägt den Bogen zur historischen Fassade.


Die Wohnungstür wurde in ein raumhohes Portal aus Kernesche verwandelt. Der offene Gang bietet über zwei Stufen direkten Zugang ins Bad.


Geradezu asketisch steht das Bett im Mittelpunkt des Schlafzimmers. Zur Ruhe zu kommen fällt hier sicher nicht schwer.


Im Badezimmer dient die feine glatte Wachszementspachtelung für die authentische Optik. Zudem versiegelt das Material die Wände fugenlos und macht sie wasserunempfindlich.


Bewusst grob verputzte Decken erinnern an die typischen aufwendigen Stuckarbeiten alter Stadthäuser. Die Rundungen wurden original beibehalten, die alte Zimmertür liebevoll restauriert.


Dank dem Höhenunterschied des Bads ließ sich eine Wanne auf Bodenniveau einlassen. Zum Duschen steigt man in das versiegelte Becken hinab.

• ANERKENNUNG •
Fabian Freytag Studio


EINE LAUDATIO VON

Guido Heinz Frinken

Das Minimal Flat von Fabian Freytag beeindruckt durch sein kühnes Design und die kluge Raumausnutzung. Die überlegte Zusammenstellung ungewöhnlicher, aber praktischer Objekte zeigt, wie stilvoll man häusliche Bedürfnisse ohne Überfluss erfüllen kann. Die Einfachheit der Wohnung ist eine ergreifende ästhetische Wahl in einer Welt, in der die meisten von uns zu viel haben. Anstatt den Raum übermäßig zu dekorieren, nutzt Freytag eine Kombination aus Mustern und Licht, um jede Oberfläche zum Leben zu erwecken. Die diagonal gestreifte Decke fordert die würfelartige Form des Raumes spielerisch heraus, belebt ihn, ohne ihn zu dominieren.

Die geringe Größe des Raumes hält ihn nicht davon ab, dramatisch zu sein. Er könnte als Schauplatz eines futuristischen Fotoshootings oder Kulisse für ein Theaterstück fungieren. Dennoch macht es einem die ruhige Gemütlichkeit der Wohnung auch leicht, sich vorzustellen, dort zu wohnen. Die Rückwand aus gebürstetem Metall ist sowohl konzeptionell als auch materiell brillant. Sie verleiht dem Raum Licht und Tiefe, ohne das Bild des Bewohners auf ihn zurückzuwerfen. Auf den ersten Blick mag die Einrichtung wie ein willkürliches Sammelsurium wirken, bei näherer Betrachtung werden aber deren Eleganz und Logik deutlich. Die Möbel erscheinen nicht als abstoßende Designobjekte, sondern seltsam vertraut: Der runde Tisch sieht trotz seiner Dunkelheit aus wie ein guter Platz für ein Abendessen mit Freunden. Dieser Schwebezustand zwischen zusammengewürfeltem Praktischem und wohlüberlegter Aussage erzeugt ein unerwartetes Gefühl von Heimeligkeit. Die Wohnung ist kühl, aber nicht unterkühlt. Und trotz ihrer Strenge hat sie etwas Unbeschwertes an sich. Die Funktion jedes einzelnen Objekts wird durch seine lesbare Form deutlich. Das Bad sieht aus wie ein Piktogramm, das seinen Gebrauch erklärt. Die Küche hat keinen Anspruch, aber ihre Ausstattung und der großzügige Arbeitsbereich beherbergen einen echten Koch. Die Wohnung demonstriert die Untrennbarkeit von Form und Funktion; und die ökonomische Sichtweise des Designers drückt sich durch sparsamen, aber nicht überflüssigen Luxus aus.

Das Minimal Flat folgt nicht dem Dogma der Zeit oder des Ortes, sondern nutzt stattdessen Referenz und Hommage. Die Verschrobenheit des Midcentury modern trifft auf asiatische (oder skandinavische?) Gelassenheit in einem stilvoll-genialen Raum. Fabian Freytag hat ein Interieur geschaffen, das den Eklektizismus unserer Zeit widerspiegelt und zeigt, dass einfacher zu leben nicht bedeutet, ohne Stil zu leben.

Wie ein Maßanzug


FABIAN FREYTAG STUDIO // BERLIN

Mitten in einer von Berlins ältesten Villenkolonien steht das verschachtelte Gebäude aus den 1960er-Jahren. Ursprünglich konzipiert fürs Wohnen im Alter mit einer Vielzahl kleinster Einzelwohnungen wurde der Komplex einer neuen Nutzung als Mikrowohnraum für jedermann zugeführt. Auch für den US-Künstler und neuen Hausherrn des 30 Quadratmeter großen Apartments, der zwischen Miami und Berlin pendelt und sich ein adäquates Domizil für seine Aufenthalte in der deutschen Hauptstadt wünschte. Sein Anspruch war, den Spirit Floridas einkehren zu lassen, und mit dieser Aufgabe betraute der neue Eigentümer den Architekten Fabian Freytag. Weil man bei Miami an ein Leben mit der unbedingten Verbindung nach draußen denkt und es hier nicht mal einen Balkon gibt, wurde von den Interior Designern der komplette Wohnraum unter eine erdachte Markise gesetzt. „Die Idee war, eine Wohnung zu gestalten, die eigentlich ein Balkon sein will“, erzählt Fabian Freytag. Das ist durch die Deckengestaltung mit weißgelben Streifen gelungen und zusätzlich durch die reflektierenden Wandverkleidungen, die wie ein Aufheller wirken. „Als der Tischler die speziell laminierten Paneele angebracht hat, waren wir alle buchstäblich geblendet von diesem Effekt“, beschreibt er die verblüffende Wirkung, die die kleine Wohnung durch Spiegelung des Tageslichts so viel heller macht. Um auf kleinster Fläche alle Funktionsbereiche unterzubringen und gleichzeitig maximale Großzügigkeit zu erreichen, hat der Experte den Grundriss zunächst durch vollständiges Entkernen auf null zurückgesetzt. „Wir haben viel Zeit in die Aufteilung gesteckt, bis alles endlich passte. Jetzt ist die Wohnung wie ein Maßanzug“, findet er. Unter dem gestreiften Dach ordnen sich um den zentralen Tisch, an dem gearbeitet und gegessen wird, locker andere Funktionsbereiche wie Waschen und Kochen sowie auch Entspannen und Schlafen. „Die Basis ist weiß wie eine Leinwand, das Arbeitszeug des Künstlers. Aufbauend darauf haben wir gemalt“, erklärt der Einrichtungsprofi das auf den Bewohner zugeschnittene Konzept mit einer Mischung aus deutschem Pragmatismus und dem sonnigen Flair Miamis.


Details
STUDIO 16 MINIMAL FLAT


Anzahl der Bewohner: 1 Person

Wohnfläche: 30 qm

Gesamtfläche: 30 qm

Fertigstellung: 2020

„Die reflektierende Wandverkleidung ist das ultimative Mittel, der Wohnung ihre fast gleißende Helligkeit zu geben.“


FABIAN FREYTAG

FABIAN FREYTAG STUDIO




An der Wand entlang schmiegt sich die neutral weiße Küchenzeile. Am zentral positionierten runden Tisch wird gearbeitet und gegessen, unterschiedliche Stühle betonen den improvisierten Charakter.

Esstisch „Rosinda“ made.com Lichtleistensystem „Volare“ Moltoluce Küchenarmatur „Lot“ Dornbracht


Um keinen wertvollen Raum zu verschwenden, ist der Schlafbereich wandlos auf neuer Ebene integriert. Das Bett teilt sich den Podest mit einem gemütlichen Sessel.

Bodenbelag „Uni Walton Frost Grey“ Gerflor


Wie ein Aufheller vom Fotografen wirkt die reflektierende Wandverkleidung und vergrößert den Raum optisch.

Wandverkleidung Abet Laminati


Das Bad bietet dank kompakter Sanitärelemente perfekten Komfort auf kleinstem Raum. Viel Weiß mit schwarzen Akzenten greift das Konzept des gesamten Interieurs auf.

Waschtisch „Steel 19“ Alape Armatur „Meta“ Dornbracht Fliesen Winckelmans


Die Neutralität der Festeinbauten gibt Spielraum für farbige Accessoires und buntes Leben in dem Apartment.


Strahlend gelb-weiß gestreift schafft der Deckenanstrich die Illusion, unter einer Markise zu sitzen. So erhält der komplette Raum ganzjährig sonniges Outdoor-Feeling.

• ANERKENNUNG •
STUDIO OINK


EINE LAUDATIO VON

May-Britt Frank-Grosse

Im Vergleich zu anderen Bauaufgaben kommt der Gestaltung von Wohnräumen eine ganz besondere Bedeutung zu. Nicht nur, dass wir viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden verbringen – unser Zuhause ist auch Ausdruck und Spiegel unserer Persönlichkeit. Seine Planung muss vom Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse der (zukünftigen) Bewohnerinnen und Bewohner begleitet werden. Gleichwohl ist das Vertrauen in die Arbeitsweise, den Stil und die Werte des beauftragten Büros wesentlich. Die Bauherrenfamilie dieser Wohnung war durch verschiedene Publikationen auf die klar gestalteten, schnörkellosen Interiors von STUDIO OINK aufmerksam geworden und beauftragte das Leipziger Büro mit dem Umbau des im Ergeschoss und ersten Stock eines Berliner Hinterhofs gelegenen Altbaus.

Der Gestaltungsauftrag an Lea Korzeczek und Matthias Hiller, die STUDIO OINK im Jahr 2013 gegründet haben, lautete, eine luftige und helle Wohnung zu entwerfen. Die Enge der vorhandenen Raumaufteilung sollte durch großzügige, flexibel nutzbare Räume ersetzt werden. Besonderes Augenmerk galt der Gestaltung der Bäder. Es folgten der Rückbau von Innenwänden, der Einbau raumhoher und -tiefer Stauraummöbel und verschiebbarer Wandelemente. Im Erdgeschoss wurden Küche, Bad und ein Wohnzimmer untergebracht, das sich zu dem grünen Innenhof öffnet. Der Einsatz bodentiefer Fenster bringt hier Licht und Weite in den Innenraum. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume der Familie und ein weiteres, innen liegendes Bad, das durch eine Glaswand mit dem Elternschlafzimmer verbunden ist. In allen Wohn- und Schlafräumen dominieren helle Farbnuancen. Die zahlreichen Einbauten lassen den Möbeln und der Kunst der Familie ausreichend Spielraum, persönliche Akzente zu setzen. Nur in den Bädern dominiert die architektonische Gestaltung mit kräftigen Farben und Materialien.

STUDIO OINK ist mit diesem Projekt, das von der Jury mit einer Anerkennung ausgezeichnet wurde, ein sensibler Umgang bei der Planung der Räume, dem Einsatz von Materialien, Farbe, Licht und Oberflächen gelungen. Alle eingesetzten architektonischen Mittel sind erfrischend unaufgeregt und schaffen ein klares Raumkontinuum, das dem Geschmack und den Vorlieben der Bauherrenfamilie ausreichend Entfaltungsmöglichkeit lässt. Genau so, wie wir es uns in unserem Zuhause wünschen.

Berliner Moderne


STUDIO OINK // BERLIN

Die beste Visitenkarte für einen Innenarchitekten sind die Projekte, die er bereits erfolgreich realisiert hat. Dachten sich auch die Käufer einer Altbauwohnung im Berliner Kiez Prenzlauer Berg. Durch Publikationen in Zeitschriften sind sie auf das STUDIO OINK aufmerksam geworden. „Das gefällt uns natürlich, wenn unsere Handschrift erkennbar wird und das nötige Vertrauen schafft, die Gestaltung der eigenen vier Wände in fremde Hände zu geben“, freut sich Matthias Hiller über die Reputation, die das Büro, das der studierte Produktdesigner gemeinsam mit seiner Partnerin Lea Korzeczek betreibt, weit über Leipzigs Stadtgrenzen hinaus genießt. Der neue Auftrag betraf eine Wohnung mit 130 Quadratmetern, die sich über Erdgeschoss und erste Etage eines Gartenhauses mit schnörkelloser Gründerzeitarchitektur verteilen. „Die Bauherren wünschten sich in erster Linie mehr Licht, dafür haben wir im Wohnzimmer die Fenster bis zum Boden geöffnet. Zudem wurden die nicht tragenden Innenwände komplett zugunsten von mehr Großzügigkeit zurückgebaut“, beschreibt der Experte die tiefen baulichen Eingriffe, bevor es an die eigentliche Ausgestaltung ging. „Kurios war, dass die verbindende Treppe zum Obergeschoss mehr oder weniger ohne Seitenwange aufgebaut war und lediglich von einer Trockenbaukonstruktion abgefangen wurde“, untermauert er die statischen Notwendigkeiten, neue Substanz zu schaffen. Jetzt gelangt man von unten in den elterlichen Schlafbereich, den für maximale Luftigkeit nur eine Glaswand vom Bad mit integriertem Duschkubus trennt. Das Kinderzimmer erhielt eine flexible Trennwand zum angrenzenden Raum, der optional als Homeoffice oder Gästezimmer genutzt werden kann. Geöffnet ergibt sich eine große Freifläche für den Nachwuchs, auf der es sich nach Herzenslust herumtoben lässt. Das alte Kirschholzparkett musste zugunsten einer einheitlichen, neutral hellen Farbigkeit Douglasiendielen und in Küche samt Essbereich grauem Linoleum weichen. Dieses Naturmaterial feiert ein echtes Comeback als nachhaltiger Bodenbelag und spannt zugleich einen authentischen Bogen in die architektonische Vergangenheit, ohne zu historisieren.


Details
APARTMENT ISW BERLIN


Anzahl der Bewohner: 3 Personen

Wohnfläche: 130 qm

Gesamtfläche: 130 qm

Fertigstellung: 2020

„Unser Anspruch war, einen offenen Grundriss zu schaffen und gleichzeitig ausreichend Privatsphäre für die Bewohner zu wahren.“


MATTHIAS HILLER UND LEA KORZECZEK

STUDIO OINK




Helligkeit war gefragt, und die zieht mit Dielen aus geweißtem Douglasienholz sowie hellgrauem Linoleum ein. Weiße Wände lenken den Blick auf die Kunst.

Linoleum Forbo Sessel „Bertoia“ Knoll International Heizkörper „Veronica“ Vasco


Auch die Küche unterstützt den Wunsch nach viel Licht und Luftigkeit. Daher wurde auf Oberschränke genauso verzichtet wie auf eine Abzugshaube. Dampf wird daher direkt am Kochfeld abgezogen.

Küchendesign STUDIO OINK Geräte Miele Armatur Vola Waschbecken Schock


Wenn gerade nebenan nicht gearbeitet wird, expandiert das Kinderzimmer dank einheitlicher Boden- und Fenstergestaltung zu einem einzigen großen (Entfaltungsspiel-)Raum.

Sessel „Eames Plastic Chair“ Vitra


Mit einer Glaswand zum Schlafzimmer zieht Transparenz ins Badezimmer, während der Duschvorhang beim Gang unter die Brause für Intimität sorgt.

Waschtisch Laufen Armaturen Zucchetti Leuchten & Tradition


Klares Weiß und glatte Flächen reflektieren das Licht für den modern hellen Look. Unsichtbare Schiebetüren ermöglichen aber jederzeit ausreichend Privatsphäre.

Ausgezeichnete
Projekte


BEST OF INTERIOR AWARD 2021

Eine Bühne für die Kunst


CHRISTINE MONES ARCHITEKTUR // MÜNCHEN

Wenn Architekten ihr eigenes Zuhause planen, wird’s spannend. „Da liegt die Seele offen“, beschreibt Christine Mones diesen Zustand, den sie selbst bei der Umgestaltung ihrer Wohnung erlebt hat. Mitten im quirligen Münchner Szeneviertel Schwabing befindet sich das 1900 erbaute, prachtvolle Jugendstilhaus mit kunstvollen Ornamenten, imposanten Deckenhöhen und breit kassettierten Flügeltüren samt alter Beschläge. „Wir hatten solch ein Glück, dass unsere Wohnungen nie renoviert worden sind. Die historischen Bauelemente sind fast alle im Original erhalten gewesen“, freut sich die Hausherrin über die Substanz, auf der es sich trefflich aufbauen ließ. Zunächst bewohnte die Familie nur einen Teil der Beletage in diesem Mehrfamilienhaus, aber als sich die Möglichkeit ergab, erstanden Christine Mones und ihr Mann Oliver für sich und die drei Kinder auch die angrenzende Wohnung, um aus zwei eins werden zu lassen. „Am historischen Grundriss mussten wir kaum Änderungen vornehmen. Die vier zusammenhängenden Räume im vorderen Bereich gehen ineinander über und die schönen alten Türen stehen fast immer offen, um diese Großzügigkeit zu betonen“, erklärt die Architektin die fließenden Übergänge vom Flur in die Küche und in der weiteren Abfolge ins Ess- und Wohnzimmer. Die privaten Räume wie die Kinderzimmer, Bäder und die neue Ankleide füllen den hinteren Bereich der Wohnung aus. Das alte Fischgrätparkett musste nicht ersetzt, nur saniert werden, um Möbelklassikern wie der Esstischgruppe von Eero Saarinen, dem Sideboard von Børge Mogensen oder dem braunen Ledersessel von Poul Kjaerholm eine stilechte Bühne zu bereiten. Die durchweg schlicht weiß gekalkten Wände bilden den neutralen Hintergrund für die Kunstsammlung der Hausherren, zu der auch der Wandteppich von Goshka Macuga gehört. Die polnische Künstlerin stellt darauf eine Schlafzimmerszene dar, die auf geradezu kuriose Weise die reale Raumsituation spiegelt. „Dieses Werk mussten wir einfach haben“, gesteht Christine Mones und gewährt für den originellen Effekt Gästen schon mal freie Sicht entlang der Sichtachse – bis in die Seele sozusagen.


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