Kitabı oku: «Würden Sie an einer Tortengrafik teilnehmen?», sayfa 3
Frage 37
Kann man heutzutage noch problemlos eine Nuss essen?
Nüsse senken das Risiko, an Herzinfarkt, Krebs oder Diabetes zu erkranken, erhöhen aber die Gefahr einer Nussallergie. Das hat eine von der Nussindustrie mitfinanzierte Studie ergeben. Wer täglich mindestens eine Nuss zu sich nimmt, der konsumiert insgesamt mehr Nüsse als jemand, der nur einmal im Monat zur Nuss greift. Nüsse senken die Blutfettwerte, die Leberfettwerte und den Milzzuckergehalt der Nieren. Aber Achtung, Nussesser kommen statistisch gesehen häufiger durch Unfälle mit Nussknackern und anderen Nussöffnungsmaschinen zu Tode als Nichtnussesser. Nüsse sind gut für die Konzentration, doch wer beim Autofahren Nüsse knackt und dabei noch telefoniert oder versucht, mit dem Smartphone eine Nuss zu öffnen, kann sehr schnell für immer die Konzentration verlieren. Paranüsse ist keine andere Bezeichnung für behinderte Nüsse, sondern für Nüsse mit übersinnlichen Kräften. Der Verzehr von mehr als 100 Walnüssen am Tag gilt als Lärmbelästigung und kann für Mieter zur Kündigung führen. Ganz allgemein kann man sagen: wer regelmäßig Nüsse isst, stirbt seltener, oft nur noch einmal im Leben.
Frage 38
Hört der BND wirklich alles?
Der BND greift so viele Telefonverbindungsdaten ab, wie er kriegen kann. Täglich werden 220 Millionen Datensätze dauerhaft gespeichert. Zum Wohl der Bürger. Wie oft kommt es vor, dass man sich nicht mehr genau erinnert, was man wem am Telefon gesagt hat. Der Kauf einer Couchgarnitur, ein Heiratsversprechen, die Mitgliedschaft beim HSV oder bei Boko Haram, wie oft lässt man sich am Telefon zu irgendwelchen Dummheiten bequatschen und fragt sich erst hinterher, was da eigentlich los war. Jetzt reicht eine Anfrage beim BND, der hat die Daten und kann schnell Klarheit schaffen. Zum Glück betreibt der BND seine segensreiche Vorratsdatenspeicherung ohne auf eine Genehmigung zu warten. Außerdem soll die Behörde durch eine Etaterhöhung um 300 Millionen Euro aufgerüstet werden. Der BND kann dann alle Gespräche in Echtzeit mithören und sich bei Bedarf (falscher Liebesschwur, unsinniger Telekom-Tarif, Enkeltrick!) direkt einschalten. Dank überlegener NSA-Technologie kann der BND sogar Telefongespräche abhören, bevor sie überhaupt geführt werden.
Frage 39
Müssen wir den Russen die DDR zurückgeben?
Das russische Unterhaus, die Duma, verurteilt die Annexion der DDR durch die BRD. Denn im Gegensatz zur Krim hat es in der DDR noch nicht einmal ein Referendum gegeben. Die Beschwerde kommt spät, aber man sollte ernsthaft prüfen, ob damals alles mit rechten und vor allem rechtmäßigen Dingen zugegangen ist. Wurde die DDR nicht einfach gekauft mit Begrüßungsgeld, Solidarbeitrag und Treuhand? Dank Helmut Kohl wissen wir ja, dass nicht Montagsdemonstranten die DDR zu Fall gebracht haben, sondern die Ebbe in der Staatskasse von Gorbatschow. Muss die BRD die neuen Bundesländer wieder abgeben? Wird die ehemalige DDR dann wieder ein souveräner Staat? Kommt jetzt doch noch die große Stunde der russlandnahen Pegida-Bewegung und es entsteht, natürlich nach einem ordnungsgemäß durchgeführten Referendum, ein neuer Staat namens DDIR, Deutsche Demokratische Islamfreie Republik? Auf jeden Fall wird die Wiedervereinigung annulliert, die DDR muss alle frisch geteerten Straßen, die Internetkabel und sämtliche Zuwendungen aus dem Solidarpakt abgeben, dafür erhält sie natürlich Angela Merkel und Joachim Gauck zurück.
Frage 40
Können wir uns den Holocaust endlich verzeihen?
Die große Mehrheit der Deutschen will einen Schlussstrich ziehen und zwar unter den Holocaust. Nach siebzig Jahren muss auch endlich mal Schluss sein, mit dem Holocaust, so ein Horror kann nicht ewig weitergehen. Das hält ja keiner durch. 81 Prozent der Deutschen wollen die Geschichte der Judenverfolgung hinter sich lassen und sich gegenwärtigen Problemen widmen. Etwa dem zunehmenden Antisemitismus oder dem Dschungelcamp, einem Lager in Australien. Es wäre also sehr im Sinne der Bevölkerungsmehrheit, wenn die Bundeskanzlerin mal aufstehen würde, um die erlösenden Worte zu sagen: »Hiermit erkläre ich die Vergangenheit für bewältigt!« Das wäre angemessen, denn die Deutschen sind vom Volk der Täter zum Volk der Bewältiger geworden. Aber irgendwann hat es sich auch mal ausbewältigt und dann will man sich gegenwärtigen Problemen zuwenden, die ja auch bewältigt werden müssen. Es wird Zeit, dass wir endlich selbstbewusst mit der Vergangenheit abschließen. Deshalb sollte in Berlin, der Hauptstadt der Bewegungsbewältigung, ein großes Schlussstrich-Mahnmal errichtet werden.
Frage 41
Wozu brauchen wir eigentlich zwei Kirchen?
Die Kirchen in Deutschland haben ein gemeinsames »Sozialpapier« veröffentlicht. Dafür haben wir doch eigentlich die SPD. Und die CSU. Die Kirche hat in ihrer Geschichte große Kompetenzen auf den Gebieten Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und dem Kampf gegen das Heidentum erworben. Niemand bezweifelt das. Sie stellt die Grundversorgung der Bevölkerung mit Hostien, Gebeten, Orgelmusik und modern sanierten Diözesanzentren sicher, aber es gibt keinen Anlass und schon gar keinen Auftrag, uns mit einem Sozialpapier zu belästigen. Einem Papier, das auf Kirchensteuerzahlerkosten gedruckt wurde und in dem Sätze wie dieser stehen: »Gemeinsame Verantwortung heißt, an der Gestaltung einer europäischen Solidaritäts- und Verantwortungsgemeinschaft mitzuwirken.« Das war im Reichsdeputationshauptschluss nicht vorgesehen. Die Kirchen sollten uns lieber detailliert über das Leben danach, also nach der Rente informieren. Was erwartet uns? Wie können wir uns am besten vorbereiten? Wer kommt in die Hölle, wer ins Paradies, und nutzen einem da Kommunalobligationen oder sollte man Bargeld mitnehmen? Ist ein Ablass tatsächlich wirkungslos und was bringt eine Fegefeuerversicherung? Zu diesen Fragen liegen den Kirchen umfangreiche Informationen vor und davon sollten sie auch Gebrauch machen. Wenn Gott gewollt hätte, dass die Kirchen sich Gedanken über die Rente mit 67 machen, dann hätte er Sigmar Gabriel zum Papst ernannt.
Frage 42
Muss es Hannover wirklich geben?
Es gibt Menschen, die glauben, Hannover sei die Welthauptstadt des Verbrechens. Die Stadt an sich ist eigentlich schon ein Verbrechen. Mit Hannover verbindet man schillernde Charaktere wie Christian Wulff, die Scorpions, die Hells Angels, Gerhard Schröder, Lena oder Sigmar Gabriel, der eigentlich aus Goslar kommt. Aber Goslar ist auch nur die Fortsetzung von Hannover mit anderen Mitteln. Dann gibt es auch immer schöne Geschichten von Carsten Maschmeyer und Gerhard Schröder. Der eine hat mal Veronika Ferres geheiratet und der andere hat sich von dem einen erzählen lassen, welche Politik er machen sollte. Angeblich soll Maschmeyer dem für ihn arbeitenden Kanzler zwei Millionen Euro für die Rechte an seiner Biografie bezahlt haben. Kriminalisten untersuchen noch, ob bereits das Verfassen dieser Biografie ein krimineller Akt gewesen sein könnte. Seuchenexperten raten, die Grenzen um Hannover dicht zu machen und die Stadt für einige Jahre unter Quarantäne zu stellen. Philosophen empfehlen, sich Bielefeld als Beispiel zu nehmen. Bielefeld ist die Stadt, die es nicht gibt, und Hannover die Stadt, die es nicht geben sollte.
Frage 43
Wie hoch ist eigentlich der Frauenanteil in Frauen?
Der Frauenanteil in den Führungsetagen großer Unternehmen wächst. Das teilt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit. Die Forscher beobachteten insgesamt 200 deutsche Führungsetagen intensiv mit Ferngläsern und Mikroskopen. Darüber hinaus nahmen sie DNA-Proben und Fingerabdrücke. Wärmebildkameras und Drohnen wurden ebenfalls eingesetzt. Man kann also davon ausgehen, dass die Forschungsergebnisse extrem seriös, wenn nicht sogar glaubwürdig sind. Die Frauenforscher gingen dabei äußerst dezent und diskret zu Werke, denn das Beobachten von Frauen hat in Deutschland keinen guten Ruf, selbst wenn es aus rein wissenschaftlichen Gründen geschieht. Jedenfalls hat das DIW einen Frauenanteil von 5,4 Prozent in den Vorstandetagen gemessen, ein Wert, der in der gesamten deutschen Geschichte einmalig ist. In einem zehnköpfigen Vorstand wäre also eine halbe Frau dabei, bzw. ein Mann mit sehr hohen Östrogenwerten. Es muss aber gar keine echte Frau im Vorstand sein, sondern es reicht, wenn die Männer ihre feminine Seite stärker betonen, also auch mal bei einer Massenentlassung weinen.
Frage 44
Was ist so schlecht daran, wenn Arme früher sterben als Reiche?
Reiche leben länger als Arme. So lautet, kurz gefasst, das Ergebnis einer aktuellen Studie. Natürlich ist damit die Empörung vorprogrammiert. Zweiklassengesellschaft! Wer arm ist, muss auch noch früher sterben, wo bleibt da die Gerechtigkeit? So denken heißt, die Wirklichkeit verkennen, denn diese Entwicklung ist ausgesprochen erfreulich. Wir können es nur begrüßen, dass die Reichen länger und gesünder leben, dass sie die Armen regelmäßig überleben. Das ist natürliche Auslese. Die Steinreichen werden steinalt, während die Armen früh ins Gras beißen, es überleben die Finanzstärkeren, die Kaufkräftigeren. Die braucht unsere Wirtschaft dringend. Von Reichen sind mehr Steuereinnahmen als von Armen zu erhoffen. Auch das ist gut für Deutschland. Sogar für die Armen gibt es eigentlich nur Vorteile, denn weil sie früh sterben, müssen sie ihr schweres Los nicht so lange ertragen. Wenn wir die Sache konsequent zu Ende denken, gibt es eines Tages gar keine Armen mehr, weil sie ausgestorben sind. Uns erwartet eine klassenlose Gesellschaft von Reichen und Superreichen, die unaufhörlich neue Reiche und Superreiche zeugen.
Frage 45
Ist Kassel das neue Berlin?
Der Flughafen Kassel-Calden nennt sich inzwischen Kassel-Airport. Damit hofft man, Flugzeuge anzulocken und Piloten zur Landung zu verführen. Bislang meiden Fluggesellschaften den Flughafen, pro Monat landen etwa drei Maschinen, davon eine versehentlich und die anderen beiden wurden dafür bezahlt. Trotzdem hält sich das Interesse in Grenzen. Jetzt glaubt man, dass der Name schuld daran ist. Kassel-Calden klang provinziell, Piloten befürchteten, es handele sich um einen Segelflughafen oder ein Flugfeld für Modellflugzeuge und weigerten sich, dort zu landen. Schon dem Namen Kassel fehlt es an Glanz, aber durch den Zusatz Calden wird der Standort endgültig entwertet. Ob mit Kassel Airport jetzt alles besser wird bleibt abzuwarten, denn welchen Grund sollte jemand haben, überhaupt nach Kassel zu fliegen? Hessen bietet jedem, der in Kassel Airport startet oder landet eine Prämie von 250 Euro. Ministerpräsident Bouffier wies darauf hin, dass der Flughafen immerhin eine Betriebsgenehmigung und funktionierende Gepäckbänder hat und regte an, ihn umzubenennen in BERK, Flughafen Berlin-Brandenburg-Kassel.
Frage 46
Wer darf Satire?
Charlie ist der beliebteste Jungenname und Satiriker stellen die angesehenste Berufsgruppe in Deutschland, mit weitem Abstand vor Feuerwehr, Krankenschwester, Arzt oder Förster. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben. 43 Prozent aller Eltern sähen es gerne, wenn ihre Tochter einen Satiriker heiratet und jeder zehnte Bundesbürger würde sich lieber von einem Satiriker behandeln lassen, als von einem Urologen. 92 Prozent aller Schulabgänger würden gerne Satiriker werden oder, falls das nicht klappt, wenigstens Mechatroniker. Besonders faszinierend finden die meisten, dass man als Satiriker einflussreiche Freunde wie Angela Merkel, Joachim Gauck oder Sigmar Gabriel hat. Auch Investoren sind begeistert von den Möglichkeiten der Kapitalgenerierung durch Satire. Fünf Millionen verkaufte Exemplare einer einzigen Ausgabe von »Charlie Hebdo« sprechen eine deutliche Sprache. In Deutschland hat die »Titanic« eine Monopolstellung. Doch schon bald wird sie Konkurrenz bekommen von Blättern wie »Landlustsatire«, »Satire-Beef« und »Brigitte-Woman-Satire«, sowie »Charlie-Focus« und für Kinder »Charlie-Maus«.
Frage 47
Haften Kinder für ihre Eltern?
Kinder müssen ein Leben lang für ihre Eltern blechen. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Kinder erarbeiten die Rente ihrer Eltern und dürfen nun auch noch die Pflegekosten übernehmen. Nur wenn sich die Eltern extrem grausam verhalten haben, muss man nichts zahlen. Wer auf der sicheren Seite des Generationenvertrags sein möchte, muss als Kind möglichst viele Grausamkeiten provozieren und natürlich penibel dokumentieren. Noch haben die Gerichte kein verbindliches Grausamkeitsranking erlassen, erste Pläne sind aber bekannt. Wer in seiner Kindheit immer nur »Käpt’n Nuss« oder gar »Nusspli« statt »Nutella« essen musste, der hat trotzdem für die Pflege seiner ignoranten Eltern aufzukommen, denn die Versorgung mit Nutella ist nicht im Grundgesetz garantiert. Der Besuch einer Waldorfschule gilt, genau wie Konfirmations- und Blockflötenunterricht nur als mittelschwere Grausamkeit. Wenn die Eltern einer Minderjährigen erlauben, an einer Castingshow teilzunehmen, die von Dieter Bohlen oder Heidi Klum geleitet wird, ist das Kind aber von jeglicher Zahlung befreit und bekommt sogar noch eine Entschädigung.
Frage 48
Warum ist Stress so unbeliebt?
Sechs von zehn Deutschen fühlen sich gestresst, drei von zehn sind nachweislich gestresst, der Rest ist gestresst, weil er auch gerne gestresst wäre aber nicht weiß, wie das geht. Stress erlebt gerade eine triumphale Rückkehr als Modekrankheit. Und es greift auf alle Bereiche über. Banken, Atomkraftwerke und Regierungen müssen sich neuerdings regelmäßig einem Stresstest unterziehen. Wenn sie dort versagen beginnt der Stress erst richtig. Viele Menschen sind auch gestresst, weil sie sich fragen, an welcher Krankheit man als nächstes leiden muss und ob sie wirklich zu den ersten gehören werden, die daran erkranken. Stress kann viele Ursachen haben. Eine davon sind die ständigen Zeitungsartikel über Stresserkrankungen, eine andere Ursache sind die wachsende Anzahl von Angeboten der Krankenkassen zur Stressprophylaxe und Stressbewältigung oder die After-Stress-Partys in den Metropolen. Stress führt oft zu anderen Beschwerden wie Burn-Out, Veganismus oder Yogeshwar, Quatsch, Yogawahn. Männer greifen dann fatalerweise zum Alkohol, um sich zu entspannen oder täuschen Stress vor, um zum Alkohol greifen zu können.
Frage 49
Ist Farbenblindheit bei Schiedsrichtern erblich?
Im Profi-Fußball diskutiert man über die Einführung der Zeitstrafe. Ähnlich wie beim Eishockey oder Basketball soll es möglich sein, einen Spieler nach einem Regelverstoß nicht gleich für den Rest der Partie vom Platz zu stellen, sondern nur für zehn Minuten. Dabei käme dann die Weiße Karte zum Einsatz. Der Job des Schiedsrichters wird dadurch nicht einfacher. Er muss jetzt aus gelben, roten und weißen Karten die richtige wählen, den Einflüsterungen seiner Assistenten lauschen und dem Ball zuhören, der ihm neuerdings mitteilen will, ob er gerade die Linie im vollen Umfang überschritten hat. Nebenbei muss der Schiedsrichter auch noch das Spiel beobachten, in die Pfeife blasen und Jürgen Klopp beruhigen. Aber die Weiße Karte wäre schon sinnvoll. Vielleicht könnte der Zeitbestrafte aber nicht nur auf der Bank herumsitzen und auskühlen, sondern auch noch ein paar gemeinnützige Tätigkeiten verrichten, etwa Mülleimer ausleeren, die Duschen der gegnerischen Mannschaft putzen, als Bewährungshelfer für Uli Hoeneß arbeiten oder das Auto des Schiedsrichters waschen, falls er weiß, wo das steht.
Frage 50
Müssen wir in Zukunft länger pusten?
Verkehrspolitiker wollen den Kampf gegen Alkohol am Steuer verschärfen und sprechen sich für die Einführung von Startblockierern oder Wegfahrsperren aus. Das Fahrzeug kann nur dann starten, wenn der Fahrer vorher pustet und nüchtern ist. Brauchtumsforscher befürchten allerdings, dass damit der gesamte Verkehr in Bayern lahmgelegt werden würde. Vor allem CSU-Politiker könnten dann kaum noch selber ein Auto steuern, sondern wären auf die Hilfe muslimischer oder strenggläubiger preußischer Chauffeure angewiesen, die keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen. Deshalb ist es sehr zweifelhaft, ob sich der CSU-Verkehrsminister für den Vorschlag begeistern wird und neben der Autobahnmaut auch noch die Pustpflicht einführt. Sollte diese Regelung tatsächlich kommen, wird man gerade in ländlichen Gebieten, viele Menschen verzweifelt in ihren Autos sitzen sehen. Sie pusten und pusten, aber das Auto startet nicht. Im Laufe der Zeit werden sich die Lungen dieser Fahrer aber derart kräftigen, dass sie ihr Fahrzeug ohne Motor mit reiner Windkraft fortbewegen können.
Frage 51
Wie sicher sind unsere Reissäcke?
Im Haus der Sängerin Nena brannte der Weihnachtsbaum. Erst Wochen später fand Nena dann die Kraft, auf Facebook darüber zu schreiben. Jetzt wissen wir: die Flammen breiteten sich unglaublich schnell aus und nur dem Einsatz von Nenas Ehemann war es zu verdanken, dass nicht das gesamte Haus abbrannte. Der Baum konnte nicht gerettet werden und stand dementsprechend für keine Stellungnahme zur Verfügung. Ob es sich um Brandstiftung handelte ist unklar, man weiß auch nicht, ob der Baum möglicherweise selbst seinem Leben ein Ende setzen wollte. Auch ein terroristischer Hintergrund kann natürlich nicht ausgeschlossen werden. Die Bestürzung über den Vorfall ist groß. Die Behörden riefen nach dem Bekanntwerden des Tannenbaumbrandes zu größter Wachsamkeit auf. Man dürfe die Bäume auf keinen Fall unbeobachtet lassen, sondern müsse sie im Gegenteil ständig im Auge behalten. Falls man nur die geringste Änderung im Verhalten des Baumes bemerke, solle man die zuständigen Stellen informieren. Die Sängerin hat reumütig zugesichert, alle im Haus vorhandenen Reissäcke gegen ein plötzliches Umfallen zu sichern.
Frage 52
Ist die Erde eine Scheibe?
Die Schallplatte erlebt ein unerwartetes Comeback. Der Umsatz mit Vinyl-Tonträgern wuchs allein in den USA um mehr als 50 Prozent. Ein Trend, der volkswirtschaftlich bedenklich ist, denn das Erdöl, das zur Herstellung des Vinyls benötigt wird, fehlt eines nicht mehr ganz so fernen Tages an der Tankstelle. Wenn der Umsatz mit Schallplatten im gleichen Maße wie bisher steigt, könnte der Benzinpreis sich bald verdoppeln und ab 2020 wären die Erdölvorräte aufgebraucht. Was das bedeutet, bekamen Verkehrsteilnehmer schon 1973 schmerzhaft zu spüren. Abermillionen Schallplatten wurden damals besinnungslos gekauft, allein 1,7 Millionen Mal »Dark Side of the Moon« von Pink Floyd. Das Ergebnis: Fahrverbot an vier Sonntagen. Da konnte dann keiner dieser Vinyl-Junkies mit dem Auto zum Schallplatten-Dealer oder auf eine Börse fahren, um seiner Sucht zu frönen. Es ist grundsätzlich absolut verantwortungslos, aus wertvollem Autotreibstoff Tonträger herzustellen. Aber alle Warnungen sind vergeblich: erst wenn der gesamte Erdball kaputt gefrackt ist, werden die Vinyl-Fanatiker merken, dass man Schallplatten nicht trinken kann.
Frage 53
Was hat sich 2015 geändert?
Noch nie in der Kalendergeschichte gab es ein Jahr mit der Nummer 2015. Top-Ökonomen sehen die Hauptgefahr darin, dass 2015 nicht durch vier teilbar ist. Das macht das Jahr teilweise unberechenbar. Extremismusforscher gehen davon aus, dass sich 2015 circa 500.000 Menschen der Vegetarier-Bewegung anschließen werden. Das könnte zu einer Broccoli-Knappheit und Engpässen bei Steckrüben und Topinambur führen. Der Verfassungsschutz sieht aber keine Anzeichen für das Entstehen einer militanten Veganer-Miliz. Ein katastrophales Jahr erwartet der Ring Deutscher Makler. Dank der Einführung des Verursacher-Prinzips (»Wer den Makler bestellt, bezahlt ihn auch!«), steht der Beruf des Maklers vor dem Aus. Brauchtumsforscher bedauern, dass nach dem Aussterben so traditionsreicher Berufe wie Scharfrichter, Inquisitor, FDP-Minister oder Rosstäuscher, mit dem Makler bald ein weiterer liebenswerter Quälgeist aus dem Straßenbild verschwinden wird. Dem Verbraucher bleiben immerhin noch Gebrauchtwagenhändler und Unternehmensberater. Autofahrer müssen 2015 ihren Verbandskasten umrüsten. Neben 144 verschiedenen Pflastern sind auch Medikamente gegen Bleifußschmerzen und Verkehrsverdünnungsmittel mitzuführen. Ebenfalls neu: Gastwirte dürfen Bier auch in 0,15 Liter-Gläsern ausschenken, sie müssen aber eine Lupe dazu legen.
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