Kitabı oku: «Der Nachsuchenführer», sayfa 2
Besonders geeignete Hunde für erschwerte Nachsuchen
Nachdem ich nun sowieso schon bezüglich Dackeln und Vorstehhunden ins Fettnäpfchen getreten bin, kann ich jetzt ruhig ein paar meiner bevorzugten Jagdhunderassen nennen, die ich für die Nachsuche schätze.
• Der Hannoversche Schweißhund ist natürlich meine erste Wahl, hier aber nicht der schwere Schlag, der Gott sei Dank fast nicht mehr gezüchtet wird (mit seinen über 50 Kilogramm ist er viel zu schwer und unbeweglich).
• Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ebenfalls ohne Einschränkung die richtige Wahl.
• Auch die Dachsbracke ist hervorragend dafür geeignet.
• Der Wachtelhund kann richtig gut werden, wenn man ihn nicht zum Stöberhund ausbildet.
• Die Steirische Rauhaarbracke ist ebenfalls ein sehr guter Nachsuchenhund.
• Der Schwarzwälder Schweißhund ist eine Kreuzung zwischen Hannoverschem Schweißhund und Plott Hound und gut geeignet für die Nachsuche. Obwohl er schon seit 1994 als eigenständige Rasse gezüchtet wird, kennen viele ihn nicht. Hier haben wir aber das Problem mit der Anerkennung der Papiere.
• Der kleine Münsterländer ist auch ein sehr brauchbarer Hund rund um die Nachsuche.
Erkennen Sie, was ich meine? Nicht die Größe und Stärke eines Hundes sind hier gefragt, für die erschwerte Nachsuche braucht man einen Leichtathleten.
Übrigens, was ich über den Wachtelhund gesagt habe, gilt für jede Rasse, für die Sie sich entscheiden: Jeder Hund kann zum Nachsuchenhund ausgebildet werden. Jedoch sollte meiner Meinung nach ein Nachsuchenhund wirklich nichts anderes machen, nein, auch keine Ente aus dem Wasser holen. Denn ein Nachsuchenhund, der auch noch Wasserarbeit leisten muss, wird meiner Ansicht nach in keinem Bereich hervorragend werden. Sie müssen sich das etwa so wie bei den Diensthunden vom Zoll vorstellen: ein Hund, der auf Drogen abgerichtet ist, riecht keinen Sprengstoff oder kein Geld. Zollhunde werden auch niemals für mehrere Dinge ausgebildet. Meine Nachsuchenhunde haben deshalb immer nur Schalenwild nachgesucht, und alle waren außerordentlich erfolgreich!
Natürlich will und kann ich andere Jagdhunderassen nicht ausschließen, weil es immer Ausnahmen gibt. Auch ein Terrier kann unter Umständen ein guter und ruhiger Sucher sein, meistens jedoch ist er ein guter Jäger, und so einen können wir nicht brauchen.
Ob ein Jagdhund zum Nachsuchenhund, Stöberhund oder Vorstehhund wird, das hat nicht der Zuchtverband, seine Eltern oder der Züchter entschieden. Sie machen Ihren Hund durch die Ausbildung dazu!
Vom Welpen zum guten Nachsuchenhund
Es gibt viele Methoden oder Rituale, wie sich ein Jäger seinen Welpen aussucht. Nehmen Sie den, der Ihrer Frau oder den Kindern gut gefällt. Es ist total egal, ob er beim Händeklatschen zusammenzuckt oder ob er freudig auf Sie zukommt. Ob der Züchter ein Berufsjäger ist oder nicht, ob der fünf Wochen alte Welpe schon mal auf einer Sau herumgeturnt hat oder nicht, ob er mit seiner Mutter und den Wurfgeschwistern schon mal im Wald und im Wasser war oder nicht – ganz egal. Hat der Rüde, den sich Ihre Tochter/Ihr Sohn/Ihre Frau ausgesucht hat, nur einen Hoden – total egal, nehmen Sie ihn.
Wichtig ist jedoch, ob Kinder ausgiebig mit den kleinen Welpen gespielt haben, immer wieder, täglich, danach sollten Sie sich erkundigen.
Diese neun, zehn oder elf Wochen, die ein Welpe bei seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern ist, prägen ihn überhaupt nicht. Er lernt Fressen, Sehen, Gehen und dass er sich nicht in den Wurfkessel lösen darf. Das ist alles! Erst wenn er nach diesen Wochen in sein neues Zuhause kommt, wird er so, wie Sie ihn später einmal haben. In Ihrem Hund wird sich Ihre Erziehung/Ausbildung widerspiegeln. Geben Sie später nicht dem Züchter die Schuld, wenn Sie mit Ihrem Hund nicht zufrieden sind.
Welpenerziehung – Grundlegendes
Eines habe ich in den vielen Jahren der Schweißhundeausbildung gelernt: „Ein guter Jäger macht einen guten Hund und ein guter Hund einen guten Jäger!“
Schon auf dem Weg nach Hause sind Sie der Rudelführer, und das muss dieser kleine Welpe wissen, immer und zu jeder Zeit.
Nicht Härte und Brutalität zeichnen eine gute Erziehung aus, sondern Konsequenz, Zurückhaltung, Überlegenheit, Geduld, und wieder Konsequenz. Das muss der Geist sein, der Sie bei der Ausbildung Ihres Welpen antreibt und Ihren kleinen Zögling zu Ihnen aufschauen lässt. Seien Sie positiv arrogant in Ihrer Erziehung, finden Sie eine innere Ruhe und Gelassenheit, nicht zu verwechseln mit Gleichgültigkeit! Das alles fängt bereits im Auto auf dem Heimweg an, und das prägt von Anfang an das Wesen Ihres Hundes.
In dieser Phase, die ich bis hierher beschrieben habe, können Sie nicht mehr zurück.
Sie haben eine Entscheidung getroffen, Sie sind bereits Nachsuchenführer, auch wenn der Kleine (oder die Kleine, das gilt auch für das restliche Buch, der Einfachheit halber weise ich nicht jedes Mal darauf hin, dass der Hund/die Hündin oder der Kleine/die Kleine gemeint sein können) erst zehn Wochen ist.
Zwischen der 9. und 12. Lebenswoche bekommen die meisten Hundeführer ihren Welpen nach Hause. Dass jetzt erst mal die Familie den Kleinen in Beschlag nimmt, ist völlig normal und muss sogar gefördert werden. Bis jetzt ist Ihr Welpe wohlbehütet bei seinen Wurfgeschwistern und seiner Mutter in wohliger Wärme aufgewachsen. Es ist schwer genug für den Kleinen, seine Mutter und Geschwister nicht mehr zu haben. Sorgen Sie dafür, dass er die ersten Wochen im neuen Rudel ohne Angst verbringen kann und nie alleine ist. Er soll in einem intakten „Rudel“ aufwachsen, zumindest während seiner Kindheit. Lassen Sie in den ersten Wochen so viele Kinder wie möglich mit Ihrem Hund spielen. Das soll nicht heißen, dass Ihr Welpe alles darf, nein! Er soll nicht im Ehebett schlafen, auch nicht bei den Kindern im Kinderzimmer spielen und in den Betten rumtoben, zum Toben ist der Garten da. Die Wohnung/das Haus ist ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit, hier wird auch nicht gefressen. Je früher Sie diese einfachen Regeln und Gesetze einführen, umso leichter wird der tägliche Umgang miteinander. Auch in einem richtigen Rudel gibt es diese und andere Regeln/Gesetze, die eine Alphahündin ohne Kompromiss durchsetzt. Überlegen Sie gut, was Sie Ihrem Hund als Welpe erlauben. Es ist unglaublich schwer, ihm Gewohntes wieder zu nehmen bzw. wieder abzugewöhnen. Niemals darf sich der Hund Ihnen, Ihrer Frau und den Kindern gegenüber gleichwertig sehen. Das darf auf keinen Fall geschehen, die wichtigste aller Regeln in einem „Familienrudel“ ist: Der Hund ist in der „Hackordnung“ ganz hinten, er ist nicht der Vorletzte, weil da vielleicht die Oma oder Schwiegermutter ist, nein, der Hund ist an letzter Stelle!
Regeln sind wichtig
Jedes Wort, egal von wem es kommt, hat für den Welpen Gültigkeit. Dieser kleine, süße, putzige, mit seinem Unschuldsblick sich in die Herzen schleichende Welpe bekommt es sofort mit, wenn die Frau sagt, der Hund darf nicht mit aufs Sofa, und Sie nehmen ihn trotzdem mit.
Gespielt und gefressen wird nur draußen, auch Wasser gibt es in der „Höhle“ nicht, und es wird schon gar nicht gepinkelt oder gekackt. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, die Schweinereien zu beseitigen, sondern auch, dem Kleinen begreifbar zu machen, dass sowas in der Höhle nicht passieren darf. Auch nicht am ersten Tag, seine Mutter hat ihm das beigebracht! Machen Sie jetzt nicht den Fehler, das rückgängig zu machen.
Natürlich wird es passieren, dass er mal in die Ecke pinkelt oder mehr. Dann haben Sie sein Zeichen, das seine Mama immer verstanden hat, nicht erkannt, weil er erst zu kurz bei Ihnen ist, oder Sie haben nicht gelernt, Ihren Welpen zu beobachten. Laut schimpfen hilft gar nichts, wenn Sie ihn jetzt beobachten, sehen Sie, dass er genau weiß, dass er etwas gemacht hat, was er nicht darf. Durch Schreien und lautes Schimpfen verängstigen Sie Ihren Welpen nur, das kann so weit führen, dass er dadurch Angst bekommt und sich verkrümelt, sobald Sie den Raum betreten. Packen Sie ihn am Genick, nicht zu fest, aber auch nicht zärtlich, er soll schon wissen, dass was im Busch ist. Ein kurzes Schütteln in Verbindung mit einem grimmigen „Pfui“ wirkt Wunder.
Leider werden Sie jetzt wahrscheinlich ein Problem mit Ihrer Frau und den Kindern haben, ganz besonders, wenn Sie Töchter haben. Aber nur so geht’s und Sie werden als Rudelführer akzeptiert. Ihr Welpe wird sich in Zukunft auf irgendeine Art und Weise mit Ihnen in Verbindung setzen, um Ihnen zu sagen „Ich muss mal!“
Für Sie als Rudelführer bleibt in den ersten Wochen wenig zu tun, aber das Wenige ist unheimlich wichtig. Grenzen Sie sich nicht selber aus, sondern nehmen Sie ihn mit ins Revier, unbewusst fängt hier bereits die Phase der Ausbildung an. Er wird, anders als bei Ihren Kindern oder der Ehefrau, Sie als Rudelführer erkennen und wahrnehmen. Immer mehr wird er erkennen, dass er zu Hause spielen kann, aber bei Ihnen gibt es etwas, das tief in diesem kleinen Wesen schlummert und dem er sich nicht entziehen kann, weil er ein Wolf ist: Bei Ihnen gibt es die Jagd!
Ihr Hund wird alles, was Sie ihm beibringen, gerne annehmen, wenn es in seinem Sinne ist und eine Erleichterung im täglichen Leben bringt. Zum Beispiel muss mein Hund noch immer (mittlerweile ist er fünf) vor mir „Sitz“ machen, bevor ich ihm die Halsung überstreife. Er weiß genau, wenn er stehen bleibt, gibt es keine Halsung, also auch kein Gassigehen. Nur durch eiserne Konsequenz lernt Ihr Zögling schnell, sich in seinem neuen Rudel zurechtzufinden.
Bindung schaffen
Geben Sie Ihrem Welpen einen Platz in Ihrer Wohnung/im Haus, am besten Sie kaufen einen Korb, nicht zu groß, sodass er sich zusammenkuscheln muss. Eine einfache Decke oder ein Teppichstück, das Sie anpassen, reicht vollkommen aus. In den ersten Tagen legen Sie ruhig die obligatorische Wurfdecke oder den Stofffetzen, den Ihnen der Züchter im Idealfall mitgegeben hat, in seinen Korb. Spätestens aber nach einer Woche ersetzen Sie diese Erinnerung an seine Wurfgeschwister und Mutter mit einem gebrauchten T-Shirt von Ihnen. Am besten jeden zweiten Tag, als Ersatz können Sie auch Ihre Socken nehmen. Socken haben aber den Nachteil, dass der Kleine sie zerbeißen wird, und wenn er keine mehr bekommt, wird er sich selber Schuhe holen. Ich weiß, wovon ich rede, diese Erfahrungen habe ich schmerzlich machen dürfen. Also bleiben Sie beim T-Shirt, das wird er auch nicht zerbeißen.
Innerhalb kürzester Zeit hat Ihr Hund Sie in sein Herz geschlossen und wird Sie, auch ohne dass er Sie sieht, überall finden, nur alleine Ihr Geruch reicht, um Sie unter hunderten Menschen zu erkennen oder, wenn der Wind günstig steht, über viele Kilometer zu finden.
Nach der 15. Lebenswoche fängt es an, für Sie interessant zu werden. Ihr Hund hat sich in Ihrem Familienrudel eingefunden, kennt alle Rituale und Gesetze innerhalb seiner neuen Familie und hat seinen Platz hinter dem der Schwiegermutter gefunden. Er kennt Ihr Revier, war bei unzähligen Spaziergängen dabei, und wenn Sie ihn genau beobachtet haben, hat er Ihnen schon jede interessante Fährte im Wald gezeigt. Vielleicht hat er schon auf einem erlegten Wildschwein gesessen oder hat Ihnen zugeschaut, wie Sie ein Reh aufbrechen.
Sie zeigen damit Ihrem Hund, warum nachgesucht wird. Beute machen bedeutet nicht vordergründig zu töten, sondern Futter zu haben. Er soll lernen, dass das, was Sie als Gefährten machen, nicht nur Umbringen ist. Darum dürfen Sie, wenn Sie bei einer Nachsuche ein Stück erlegt oder auch tot aufgefunden haben, niemals das Stück alleine im Wald liegen lassen, den Hund abziehen und zum Auto bringen, um danach das Stück zu holen. Denn dann wird der Hund damit nicht Beutemachen/Futter verbinden. Lassen Sie ihn am Stück abgelegt zurück, holen Sie in aller Ruhe Ihr Fahrzeug und zeigen Sie ihm: „Das nehmen wir jetzt mit, das essen wir!“
Das Wesen
Eingesperrt kann sich kein Säuger entwickeln. Natürlich ist es ab und zu unumgänglich, dass Ihr Hund mal für ein paar Stunden in den Zwinger muss. Das sollte aber die Ausnahme sein. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihren Welpen oder Junghund einsperren! Ein Hund, der lange oder immer eingesperrt ist, wird sich zunächst mit allen Mitteln dagegen wehren, solange er die Kraft und den Willen hat. Irgendwann wird er sich mit der Situation abfinden und er wird abstumpfen, ein geistiger Krüppel werden. Wir brauchen für die Jagd jedoch einen vollkommen normal entwickelten Hund, der auch geistig voll ausgereift und hellwach ist.
Lassen Sie ihm seine Freiheiten, toben und spielen gehören zu seiner Entwicklung dazu wie das Futter. Hunde sind spielverrückt bis ins hohe Alter, und Kinder sind die besten Spielgefährten. Lassen Sie zu, dass Ihr Welpe von Anfang an so viele Eindrücke wie möglich sammeln kann, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, um die verrücktesten Dinge mit Ihrem Hund zu tun. Das gehört ebenso zur Ausbildung wie das Fährtenlegen. Und es hat noch einen entscheidenden Vorteil: Sie können es mit der Familie tun, diese sollten Sie neben der Beschäftigung mit dem Welpen nicht vernachlässigen.
Jagdhunde brauchen viel Bewegung.
Spaß ist ein wichtiger Faktor, auch beim Erziehen eines Welpen! Machen Sie alles nicht nur mit Passion, sondern haben Sie Spaß an dieser schönen und verantwortungsvollen Aufgabe.
Dieser Spaß an der Ausbildung Ihres Hundes wird auch Ihre Familie anstecken und vor allem Ihrem Hund zeigen, dass Sie gerne bei jeder Gelegenheit mit ihm zusammen sind. Es ist nichts anderes als eine Beziehung, auch die funktioniert nur, wenn beide Spaß daran haben. Ihre Frau und Kinder lieben Sie nicht, weil Sie zur Arbeit gehen und Geld verdienen. Sie lieben Sie, weil Sie verständnisvoll, hilfsbereit, ein guter Kerl und gerne mit Ihnen zusammen sind. Genauso wird Ihr Hund Sie lieben, wenn Sie ihn konsequent erziehen, dabei das Spiel und die Geborgenheit nicht zu kurz kommen lassen und ihm vermitteln, trotz der Regeln, die er befolgen muss, gut im Rudel aufgehoben zu sein.
Ihr Hund muss wissen, dass es auch andere Artgenossen gibt. Suchen Sie sich, solange er noch ein Welpe ist, in Ihrer Umgebung einen Besitzer oder Züchter, der auch einen Welpen hat und lassen Sie die Kleinen spielen. So oft es geht, soll Ihr Hund auch mit anderen Hunden zusammenkommen.
Später, nach der Geschlechtsreife, wird das nicht mehr so leicht sein, sofern Sie einen Rüden haben. Rüden sind aber nicht anders als junge Männer, die imponieren, angeben, sich messen wollen. Auch das gehört dazu, und Sie werden es nicht verhindern können, dass Ihr Hund manchmal rauft. Haben Sie keine Angst davor, Hunde bringen sich nicht um. Ihr Drohen, Zähnefletschen, grimmiges Brummen oder Bellen, das alles macht uns Menschen Angst. Ihr Rüde kommuniziert aber nur mit seinem Gegenüber, auch wenn Sie sich kurz angehen, das gehört dazu. Dieses Spiel ist aber nach wenigen Sekunden vorbei, und jeder der beiden kennt dann seinen Platz im Rudel. Natürlich passiert es, dass einer oder beide eine Blessur davontragen, meistens werden die Ohren in Mitleidenschaft gezogen, aber es gehört zum Erwachsenwerden dazu. War es bei uns nicht genauso?
Gesundheit
Grundsätzlich sind alle Jagdhundewelpen gesund! Sie wurden zigmal vom Tierarzt untersucht und haben beim Züchter und seiner Familie wohlbehütet die ersten Lebenswochen verbracht. Kein Züchter von Jagdhunden wird Ihnen bewusst einen kranken Hund verkaufen.
Übertreiben Sie daher die Fürsorge um seine Gesundheit nicht unnötig. Sie brauchen Ihren Welpen nicht gleich Ihrem Tierarzt vorstellen, regelmäßiges Entwurmen ist allerdings eine Selbstverständlichkeit und sollte alle sechs Wochen erfolgen.
Sie müssen auch nicht das gleiche Futter kaufen, das der Welpe beim Züchter bekommen hat. Brauchen Sie den Sack, den er Ihnen mitgegeben hat, ruhig auf, mischen Sie aber schon das Futter unter, das Sie ihm künftig geben wollen. Über Hundefutter könnte man ein extra Buch schreiben, nicht umsonst ist das ein Milliardengeschäft. Meiner Meinung nach ist das beste Futter rohes Futter, es muss nicht täglich sein, aber ein- bis zweimal die Woche gebe ich meinem Hund Rohfutter, zum Beispiel ungereinigte Kutteln (Pansen) vom Rind oder Rotwild, Sehnenabschnitte, Drossel, Herz vom Rind oder was ich sonst von meinem Metzger bekomme. Ich koche diese „Hundeleckereien“ nicht, sondern gebe sie ihm roh, und zwar nicht in kleine Stücke geschnitten, sondern in richtig großen Fetzen. Ich sehe den Hund mit seinen Reiß- und Fangzähnen als „Raubtier“ und empfinde deshalb Rohfutter als artgerecht. Wenn Sie Ihrem Welpen erstmals rohes Futter geben, sollten Sie am Anfang nur wenig zum Trockenfutter dazugeben, nach etwa vier Wochen können Sie ihm ein Stück hartes Schwarzbrot anstatt des Trockenfutters dazugeben, Hunde lieben hartes Brot, und es ist gut für die Verdauung.
Natürlich können Sie Ihrem Hund jedoch auch herkömmliches Trocken- oder Dosenfutter geben, das es in allen Variationen im Einzelhandel gibt, ich allerdings finde, dass dieses übertrieben teuer ist. Vom Handel wird dieses Trocken- bzw. Dosenfutter als ausgewogene und artgerechte Ernährung beworben. Meiner Meinung nach ist das falsch, viele Produkte sind mit Füllstoffen, wie Soja, Mais, Getreide, Kartoffeln usw. gepanscht. Der Fleischanteil ist oft viel geringer als die Füllstoffe. Es gibt Trockenfutter bzw. Dosenfutter mit weniger als 15 % Fleischanteil. Hunde sind keine Pflanzenfresser, deshalb gebe ich meinem Hund Fleisch. Das bedeutet nicht, dass ich für ihn teures Fleisch kaufe; beim Metzger oder im Schlachthof bekomme ich „Schlachtabfälle“, die nicht verarbeitet werden, für ein paar Euro. Da rohes Fleisch natürlich nicht lange gelagert werden kann, mache ich Portionsbeutel und friere diese ein. Rinder- bzw. Schweineohren lasse ich trocknen, das ist für den Hund eine Leckerei wie Schokolade für uns.
Manche vertreten die Meinung, dass Schweinefleisch wegen der Aujeszkyschen Krankheit nicht roh an Hunde verfüttert werden soll. Allerdings gelten in Deutschland Hausschweine seit 2003 als AK-frei, jedoch gibt es jährlich zwei bis drei Fälle bei Wildschweinen. Übrigens hat nicht nur der Wildkörper den Erreger in sich, sondern alles, was damit in Berührung gekommen ist (Losung/Kot, Fährte, Schweiß, Borsten, sogar auf Sträuchern und dem Waldboden ist der Erreger einige Stunden nachweisbar). Alle meine Hunde, die ich bisher geführt habe, haben kein Wildschweinfleisch gemocht, nicht einmal beim „Genossenmachen!“
Zu einem gesunden Hund gehört aber auch, dass er es gewohnt ist, bei jedem Wetter draußen zu sein, dass er auch mal alleine im Garten ist, auch wenn’s regnet oder schneit. Gewöhnen Sie den Welpen langsam daran, anfangs lassen Sie ihn 10 Minuten draußen, im Laufe der vergehenden Wochen und Monate wird die Zeitspanne immer größer, sodass er nach acht bis neun Monaten falls nötig ein paar Stunden alleine im Zwinger sein kann. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Freund von Zwingerhaltung, aber das gehört zur Erziehung Ihres Jagdhundes dazu und ist ein wichtiger Baustein für die spätere Zusammenarbeit. Irgendwann muss Ihr Hund Ihnen blind gehorchen und vertrauen, dazu gehört auch, warten zu können mit der Zuversicht, dass Sie, sein Rudelführer, ihn wieder abholen. Mitleidiges Bellen, Heulen, Fiepen wird anfangs die Begleitmusik dieses „Alleinseins“ sein, Ihre Kinder und Ihre Frau werden Sie als Tyrannen und unmenschlich hinstellen. Geben Sie nicht nach! Und vor allem lassen Sie nicht zu, dass ein anderer außer Ihnen den Kleinen „erlöst“.
Sportliche Fitness ist für einen gesunden Nachsuchenhund ebenso Voraussetzung wie für Sie als Nachsuchenführer. Nicht nur Ihr Hund muss in der Lage sein, eine erschwerte Nachsuche über viele, viele Kilometer zu meistern, sondern auch Sie!
Sie und Ihr Hund müssen so fit sein, dass Sie beide problemlos zwei erschwerte Nachsuchen am Tag durchführen könnten. Nachsuchen heißt auch Hatz, Ihr Hund muss ausdauernd hetzen können. Fit wird er nur durch tägliches Lauftraining. Und wenn ich sage täglich, meine ich auch täglich. Wie gesagt, wenn Sie dafür nicht die Zeit aufbringen können, sollten Sie sich lieber nicht das Ziel setzen, Nachsuchenführer zu werden, denn Sie werden mit Ihrem Hund mehr Zeit verbringen als mit Ihrer Frau.