Kitabı oku: «Tante Lisbeth», sayfa 5
Nur das Zimmer der Dame des Hauses bildete eine Ausnahme in der allgemeinen Unordnung dieser Beamtenwohnung, in der alle Vorhänge von Rauch und Staub grau geworden waren und in der das Kind, augenscheinlich sich selbst überlassen, sein Spielzeug überall umherliegen ließ.
Das Haus, in der Hauptsache nach der Straße zu gelegen, hatte einen Seitenflügel, durch den es mit dem Hinterhaus zusammenhing. In diesem Flügel lagen das Schlafgemach und das Ankleidezimmer von Frau Valerie. Beide Räume, mit persischen Wandbehängen, Möbeln aus Palisanderholz und einem Brüsseler Teppich ausgeschmückt, verrieten die hübsche Frau und – die Frau, die einen reichen Liebhaber hat.
Auf dem samtbedeckten Kaminsims tickte eine jener Standuhren, die damals allgemein beliebt waren. Sonst standen noch eine Etagere mit allerhand Nippsachen herum und ein paar Blumenschalen aus wertvollem chinesischem Porzellan. Bett, Toilettentisch, Spiegelschrank, das kleine Ecksofa und alle die unvermeidlichen Kleinigkeiten verrieten den spielerischen Prunk der Zeit.
Das alles war zweifellos nur ein schwacher Abglanz von Reichtum und Eleganz und obendrein um drei Jahre in der Mode zurück. Dabei hatte dieser Luxus den Beigeschmack der Spießbürgerlichkeit. Jenes künstlerische Etwas fehlte völlig, das dort entsteht, wo guter Geschmack jeden einzelnen Gegenstand zum Besitzer passend aussucht. Ein Kenner des sozialen Lebens des Landes hätte aus gewissen nebensächlichen, aber wertvolleren Gegenständen sofort auf den Liebhaber, den bei einer verheirateten Frau stets abwesenden und doch immerdar anwesenden Halbgott, geschlossen.
Das Mittagessen, das Mann, Frau und Kind gemeinsam einnahmen, diese um vier Stunden verzögerte Mahlzeit, verriet die Geldnot, in der sich die Familie befand. Der Mittagstisch ist der sicherste Vermögensmesser in den Pariser Familien. Eine Kräutersuppe, Kalbfleisch mit Kartoffeln, das in einer rötlichen Brühe schwamm, die Bouillon vorstellen sollte, eine Schüssel Bohnen, Kirschen minderwertiger Sorte, alles auf arg beschädigten Tellern und Schüsseln, dazu leichte ärmliche Neusilberbestecke. Das war kein Tisch für eine hübsche junge Frau! Das zu sehen, hätte den Baron zu Tränen gerührt. Die trüben Karaffen verbargen nicht genug die abscheuliche Farbe des Weins, der literweise vom Weinhändler an der nächsten Ecke geholt wurde. Die Mundtücher waren seit acht Tagen im Gebrauch. Kurzum, alles verriet eine würdelose Armut und mangelnden Sinn für Gemütlichkeit bei Mann und Frau. Selbst der oberflächlichste Beobachter hätte erkannt, daß diese beiden Menschen an jenem verhängnisvollen Punkt angelangt waren, wo der Druck des Lebens Betrug und Selbstbetrug heranruft.
Nach den ersten Worten, die der Verzögerung des Mittagessens galten, berichtete Valerie: »Samamon will deinen Wechsel nur zu fünfzig Prozent annehmen. Außerdem verlangt er als Sicherheit eine Abtretung deines Gehaltes.«
Das allgemeine Beamtenelend!
»Was soll nun aus uns werden?« fragte Marneffe. »Der Hauswirt wird uns morgen kündigen. Zu dumm, daß dein Vater es fertiggebracht hat, ohne Testament zu sterben! Na ja, diese alten Leute aus der Kaiserzeit bilden sich alle miteinander ein, sie seien unsterblich wie ihr Kaiser.«
»Mein armer Vater!« sagte Valerie. »Ich war sein einziges Kind. Er hing so an mir! Die Gräfin muß das Testament vernichtet haben! Wie hätte er mich vergessen können, wo er uns so manches Mal drei oder vier Tausendfrancsscheine auf einmal brachte!«
»Frau, wir sind vier Raten der Miete schuldig; das macht fünfzehnhundert Francs. Ist unser Mobiliar so viel wert? Das ist die Frage! sagte schon Shakespeare.«
»Auf Wiedersehen, Alter!« sagte Valerie, die nur ein paar Bissen von dem Fleisch gegessen hatte, aus dem die Köchin vorher eine gute Bouillon für einen tapferen Vaterlandsverteidiger, der eben aus Algier heimgekehrt war, gekocht hatte. »Hier kann nur noch ein Radikalmittel helfen!«
»Wohin, Valerie?« rief Marneffe und vertrat seiner Frau den Weg zur Tür.
»Ich will einmal mit unserem Wirt sprechen!« antwortete sie und ordnete ihre Locken unter dem hübschen Hut. »Und du solltest versuchen, dich mit der alten Jungfer da oben gut zu stellen, wenn sie wirklich eine nahe Verwandte deines Chefs ist.«
Die Unwissenheit der einzelnen Mieter ein und desselben Hauses über sich und ihre gegenseitige gesellschaftliche Lage zeigt am deutlichsten, mit welch rasender Schnelligkeit sich das Pariser Leben abspielt. Zudem ist es leicht verständlich, daß ein Beamter, der jeden Tag frühzeitig in seine Kanzlei geht, mittags nur zum Essen heimkommt und abends wieder ausgeht, und ebenso, daß eine Frau, die den Vergnügungen von Paris nachläuft, nichts vom Dasein einer alten Jungfer wissen können, die im dritten Stock nach dem Hof hinaus wohnt, besonders wenn diese alte Jungfer eine Lebensweise führt wie Fräulein Fischer.
Als erste im ganzen Hause und ohne mit irgendwem zu sprechen, pflegte Tante Lisbeth jeden Morgen auszugehen, um Milch, Brot und Kohlen einzuholen. Abends ging sie mit Sonnenuntergang zu Bett; nie empfing sie Briefe oder Besuche. Sie führte eine jener anonymen sich einspinnenden Existenzen, wie man sie in manchen Häusern findet, wo man beispielsweise erst nach Jahren zufällig erfährt, daß oben im vierten Stock ein alter Herr wohnt, der noch Voltaire, Pilâtre de Rozier, Beaujon, Marcel, Molé, Sophie Arnould, Franklin und Robespierre gekannt hat.
Was Herr und Frau Marneffe eben über Lisbeth Fischer gesagt, hatten sie aus der Einsamkeit dieses Pariser Viertels erfahren und durch ihre aus Verzweiflung angeknüpften Beziehungen zu den Hausmannsleuten, auf deren Wohlwollen das Ehepaar allzusehr angewiesen war. Sie waren deshalb ängstlich bemüht, es sich zu erhalten.
Der Stolz, die Schweigsamkeit und das zurückgezogene Wesen der alten Jungfer hatten bei den Pförtnersleuten einen gewissen übertriebenen Respekt zur Folge gehabt, andrerseits aber auch jenes Übelwollen, das ein untrügliches Zeichen für das – wenn auch uneingestandene – Mißvergnügen des Tieferstehenden ist. Im übrigen hielten sie sich für ebensoviel wie eine Mieterin, die nur zweihundertundfünfzig Francs Miete zahlte.
Die vertraulichen Mitteilungen, die Tante Lisbeth ihrer jungen Verwandten gemacht hatte, entsprachen der Wirklichkeit. Aber was die Pförtnersfrau dem Ehepaar Marneffe hinterbracht hatte, war, ohne daß sie es selber merkte, mehr regelrechte Verleumdung.
Als die alte Jungfer ihren Leuchter aus den Händen dieser ehrbaren Frau Olivier empfangen hatte, schaute sie zu den Dachfenstern über ihrer Wohnung hinauf, um zu sehen, ob dort Licht sei. Um diese Zeit war es selbst im Juli nach dem Hofe hinaus schon so dunkel, daß man Licht nötig hatte.
»Sie können ruhig sein. Herr Steinbock ist zu Hause; er ist gar nicht fort gewesen«, bemerkte die Hausmannsfrau spöttisch zu Fräulein Fischer.
Sie erwiderte nichts. Darin war sie Bäuerin geblieben, daß sie sich ganz und gar nichts aus dem Gerede Gleichgültiger machte. Genauso wie der Bauer nur sein eigenes Dorf kennt, lag ihr nur an der Meinung des kleinen Kreises, in dem sie verkehrte. Festen Ganges stieg sie an ihrer eigenen Wohnung vorbei, zur Mansarde hinauf. Das hatte einen harmlosen Grund. Beim Nachtisch hatte sie sich Früchte und Konfekt für ihren Liebsten in ihr Arbeitskörbchen gesteckt. Das wollte sie ihm jetzt geben, just wie andere alten Jungfern ihrem Hunde einen Leckerbissen mitbringen.
Sie fand den blassen blonden jungen Mann, den Helden von Hortenses Träumen, beim Schein einer kleinen Lampe, deren Leuchtkraft durch eine davorgehängte, mit Wasser gefüllte Glaskugel gesteigert wurde, eine sogenannte Schusterkugel. Er saß an einem Arbeitstisch, auf dem verschiedene Werkzeuge des Ziseleurs ausgebreitet waren: rotes Wachs, Bossierhölzer, Roharbeiten und Kupfermodelle. Er trug eine Arbeiterbluse und hielt ein kleines Wachsgruppenmodell in der Hand, das er mit der ganzen Aufmerksamkeit eines schaffenden Künstlers betrachtete.
»Da, Stanislaus, sieh, was ich dir mitgebracht habe!« sagte Lisbeth und breitete ihr Taschentuch auf eine Ecke des Tisches. Dann holte sie aus ihrem geflochtenen Körbchen vorsichtig die Näschereien und Früchte heraus.
»Wie gut du bist!« antwortete der arme Flüchtling mit trauriger Stimme.
»Das wird dich erfrischen, armer Junge! Du bist ganz heiß bei deiner Arbeit geworden! Für solch grobe Schufterei bist du nicht geschaffen.«
Stanislaus sah das alte Fräulein erstaunt an.
»Aber so iß doch, statt mich anzustarren wie eine deiner Figuren, wenn sie dir gefällt!«
Angesichts dieses rauhen Rüffels legte sich des jungen Mannes Erstaunen. Nun erkannte er seinen alten Hausdrachen wieder. Anwandlungen von Zärtlichkeit wunderten ihn immer; die Grobheit war er gewöhnt. Obgleich Steinbock neunundzwanzig Jahre alt war, sah er, wie dies bei blonden Menschen häufig der Fall ist, um fünf bis sechs Jahre jünger aus. Wenn man seine unter dem Elend und den Plagen der Verbannung allerdings etwas welk gewordene Jugendfrische neben dem vertrockneten derben Gesicht Lisbeths sah, konnte man auf den Gedanken kommen, die Natur habe hier das Geschlecht verwechselt.
Stanislaus verließ seine Arbeit, warf sich in einen alten Lehnsessel im Stil Louis XV., der mit gelbem Utrechter Samt bezogen war, und schien sich ausruhen zu wollen. Die alte Jungfer nahm eine Reineclaude und reichte sie ihrem Freunde mit gütiger Bewegung.
»Danke!« sagte er und nahm sie.
»Bist du müde?« fragte sie, indem sie ihm eine zweite Frucht reichte.
»Nicht müde vom Schaffen, aber müde vom Leben«, antwortete er.
»Was sind das für Gedanken!« meinte sie ärgerlich. »Hast du nicht eine gute Fee, die für dich sorgt?« Und damit reichte sie ihm die Süßigkeiten, die er zu ihrem Vergnügen alle aufaß.
»Siehst du«, fuhr sie fort, »bei Tisch bei meiner Nichte habe ich deiner gedacht und ...«
Er sah Lisbeth mit einem zärtlichen und zugleich betrübten Blicke an: »Ich weiß wohl, daß ich ohne dich schon längst nicht mehr lebte, aber, liebe Freundin, ein Künstler braucht Zerstreuung ...«
»Aha, daher weht der Wind!« unterbrach sie ihn, indem sie die Hände in die Hüften stemmte und große Augen machte. »Du willst dir deine Gesundheit wohl gar im Sündenpfuhl von Paris ruinieren wie so viele andere, die dann im Spittel enden! Nein, nein, erarbeite dir erst ein Vermögen, und wenn du dermaleinst von deinen Zinsen leben kannst, dann amüsiere dich, mein Sohn! Denn dann kannst du die Sünde und auch die Doktorrechnungen bezahlen, du Leichtfuß du!«
Stanislaus Steinbock senkte den Kopf unter ihren scharfen Blicken, die wie ein magnetischer Strom durch seinen Körper drangen.
Selbst das ärgste Lästermaul hätte beim Anblick dieser Szene erkannt, wie falsch die Verleumdungen waren, die das Ehepaar Olivier gegen Lisbeth Fischer ausgesprochen hatte. Alles, Sprechweise, Bewegungen und Blicke der beiden bezeugten die Reinheit ihrer Beziehungen. Das alternde Mädchen äußerte die Zärtlichkeit einer zwar derben, aber aufrichtigen Mütterlichkeit, und der junge Mann ertrug wie ein gehorsamer Sohn die mütterliche Tyrannei.
Diese seltsame Freundschaft beruhte darauf, daß hier ein kräftiger Wille unaufhörlich auf einen schwachen Charakter einwirkte, auf jene dem Slawen eigentümliche Haltlosigkeit, die zwar im Kriege wahrem Heldenmut weicht, sich im übrigen aber in einer unglaublichen Zerrissenheit äußert, deren Untersuchung wirklich einmal die Physiologen beschäftigen sollte. Die Physiologen sind für die soziale Wissenschaft, was die Insektenkenner für die Landwirtschaft sind.
»Wenn ich aber nun sterbe, ehe ich reich geworden bin?« fragte Stanislaus schwermütig.
»Sterben?« rief das alte Fräulein. »Aber ich lasse dich einfach nicht sterben! Ich habe Lebenskraft für zwei, und ich gäbe mein Blut für dich, wenn es nötig wäre.«
Bei diesem stürmischen und so naiven Ausruf füllten sich Steinbocks Augen mit Tränen.
»Nicht Trübsal blasen, Stanislauschen!« tröstete Lisbeth gerührt. »Hör mich einmal an! Ich glaube, dein Petschaft hat meiner Nichte Hortense sehr gefallen. Paß auf, ich bring es auch noch dahin, daß du deine Bronzegruppe verkaufst! Dann bist du deiner Schuld gegen mich ledig und kannst tun und lassen, was du willst. Dann bist du frei! Aber nun sei vergnügt!«
»Ich werde stets in deiner Schuld bleiben«, entgegnete der arme Verbannte.
»Wieso?« fragte die Tochter der Vogesen. Zugunsten des jungen Polen ergriff sie gegen sich selbst Partei.
»Weil ich dir nicht nur Kost, Wohnung und Pflege im Elend verdanke, sondern weil du mir zu alledem auch noch Kraft geschenkt hast! Du hast mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Zwar warst du oft hart zu mir, du hast mir oft weh getan ...«
»Ich?« sagte sie. »Nun fangen deine Phantastereien von Poesie und Kunst wohl wieder an? Du verrenkst dir die Finger auf der Suche nach deinem Schönheitsideal und anderem nordischen Blödsinn! Schönheit ist nicht so viel wert wie die Wirklichkeit, und die Wirklichkeit bin ich! Du hast den Kopf voller Ideen? Das ist was Rechtes! Ich habe auch welche. Wozu nützt denn das, was man in sich hat, wenn man es nicht verwerten kann? Diejenigen, die Ideen haben, bringen es in der Welt nicht so weit wie die, die keine haben. Man muß sich nur ordentlich rühren. Arbeiten solltest du, statt dich in Träumereien zu verlieren! Was hast du zum Beispiel heute fertiggebracht, während ich fort war?«
»Was hat deine hübsche Nichte gesagt?« lenkte er ab.
»Wer hat dir gesagt, daß sie hübsch ist?« fuhr Lisbeth auf, in einem Tone, in dem die Eifersucht einer Tigerin grollte.
»Du selber!«
»Dann habe ich das nur gesagt, um zu sehen, was für ein Gesicht du dazu machst! Willst du denn ein Schürzenjäger werden? Du liebst die Frauen: gut, schaffe dir welche! Laß deine Sehnsucht in Bronze erstehen! Du wirst dich wohl noch eine Weile ohne Liebschaften behelfen müssen und besonders ohne meine Nichte, mein lieber Freund. Die ist nichts für dich. Die braucht einen Mann mit sechzigtausend Francs Jahreseinkommen – und so einer hat sich auch bereits gefunden ... Donnerwetter, dein Bett ist noch gar nicht gemacht, armer Junge! Das hab ich ganz vergessen.«
Sogleich legte das kräftige Mädchen Handschuhe, Mantel und Hut ab und richtete wie eine Magd geschickt und rasch das kleine Bett her, in dem der Künstler schlief. Die Mischung von Derbheit, ja Härte, und von Güte in ihr erklärt die Macht, die Lisbeth über den jungen Mann gewonnen hatte, den sie gewissermaßen als ihr Eigentum betrachtete. Das Leben fesselt uns nun einmal durch seinen Wechsel von Gut und Böse. Wäre dem jungen Polen an Lisbeths Stelle eine Frau Marneffe begegnet, so hätte er in dieser Beschützerin nur eine Führerin in Schmutz und Schande gefunden. Er wäre endlich verdorben. Gearbeitet hätte er dann gewiß nicht, und niemals wäre der Künstler in ihm erwacht. Obwohl er zuweilen unter der herrischen Zuneigung des alten Mädchens geradezu litt, so sagte ihm doch sein Verstand, daß er diese eiserne Zucht dem faulen und verderblichen Leben vorziehen müsse, das so mancher der polnischen Flüchtlinge in Paris führte.
Das merkwürdige Zusammenleben dieser energischen Frau mit diesem männlichen Schwächling war folgendermaßen entstanden:
Man schrieb das Jahr 1833. Fräulein Fischer arbeitete zuweilen, wenn sie gerade sehr viel zu tun hatte, bis tief in die Nacht hinein. Einmal gegen ein Uhr nachts nahm sie einen starken Kohlengasgeruch wahr und hörte Stöhnen wie von einem Sterbenden. Der Geruch und das Röcheln kamen aus der Dachwohnung über ihren beiden Zimmern. Blitzschnell erstand ihr der Gedanke, daß der junge Mann da oben, der kürzlich in die seit drei Jahren leerstehende Mansarde gezogen war, offenbar einen Selbstmordversuch begangen habe. Rasch eilte sie hinauf, drückte die Tür mit der ganzen Kraft einer stämmigen Lothringerin ein und erblickte den jungen Mann, der auf einem Gurtbett im Todeskampf lag. Sie erstickte die Kohlenglut, stieß das Fenster auf, so daß frische Luft hereinströmte – und der Verbannte war gerettet.
Nachdem Lisbeth den jungen Mann wie einen Kranken gebettet hatte und er eingeschlafen war, schaute sie sich in der Stube um. Also Armut war die Ursache zum Selbstmord gewesen! Das sah sie an der völligen Kahlheit der Dachkammer, in der nichts stand als ein elender Tisch, das Gurtbett und zwei Stühle.
Auf dem Tisch lag ein Blatt Papier. Sie las:
»Man soll bei niemandem die Schuld an meinem Tode suchen; die Erklärung für meinen Selbstmord liegt in Kosciuszkos Ausruf: Finis Poloniae! Als Großneffe eines ruhmvollen Generals Karls XII. wollte ich nicht betteln gehen. Meine schwache Gesundheit verbietet mir den Dienst in der Armee. Gestern sind die hundert Taler, mit denen ich von Dresden nach Paris gekommen bin, zu Ende gegangen. Fünfundzwanzig Francs liegen im Tischkasten für die Miete, die ich dem Wirt schulde. Da ich keine Eltern mehr habe, gibt es niemanden, der an meinem Tode Anteil nehmen könnte. Ich bitte meine Landsleute, der französischen Regierung keine Vorwürfe zu machen. Ich habe mich nicht als Verbannter zu erkennen gegeben. Ich habe um nichts gebeten und habe mit keinem andern Verbannten verkehrt. Niemand in Paris weiß von meiner Existenz. Mit mir stirbt der Letzte derer von Steinbock. Ich bin geboren zu Preli in Livland.
Stanislaus Graf Steinbock.«
Lisbeth war tiefgerührt von der Ehrlichkeit des Lebensmüden, der noch daran gedacht hatte, seine Miete zu bezahlen. Sie öffnete den Tischkasten; drin lagen wirklich fünf Fünffrancsstücke.
»Armer junger Mensch!« rief sie aus. »Niemand ist auf der Welt, der sich seiner annähme!«
Sie stieg in ihre Wohnung hinunter und kam gleich darauf wieder mit ihrer Arbeit zurück, die sie in der Dachkammer fortsetzte, wobei sie beständig ein wachsames Auge auf den schlafenden livländischen Edelmann hatte.
Man kann sich leicht vorstellen, wie erstaunt dieser war, als er beim Erwachen eine Frau an seinem Bette sitzen sah. Er glaubte zu träumen. Während die alte Jungfer so dasaß und an einer goldenen Achselschnur für eine Uniform arbeitete, hatte sie sich fest vorgenommen, sich dieses schlafenden jungen Mannes, der ihr gefiel, anzunehmen. Als der junge Graf wach geworden war, sprach ihm Lisbeth Mut zu und fragte ihn aus, um dadurch zu erfahren, womit er wohl seinen Lebensunterhalt verdienen könne. Stanislaus erzählte seinen Lebenslauf und fügte hinzu, er habe ehedem seine Anstellung seinen anerkannten künstlerischen Fähigkeiten zu verdanken gehabt. Zur Bildhauerkunst hätte er von jeher eine Neigung, aber die Studienzeit wäre für einen mittellosen Menschen allzulang. Auch sei er augenblicklich viel zu schwach zur Ausübung eines Handwerks oder gar der Bildhauerkunst im großen Stile. Das alles war unverständlich für Lisbeth Fischer. Sie erwiderte dem Unglücklichen, Paris habe so viel Hilfsquellen, daß sich ein Mensch mit einigem guten Willen hier unbedingt durchschlagen müsse. Tatkräftige Menschen gingen hier nie unter, wenn sie nur einen gewissen Grundstock von Ausdauer mitbrächten.
»Ich bin nur ein armes Mädel vom Lande«, sagte sie zum Schluß, »aber trotzdem habe ich mir hier eine gewisse Unabhängigkeit geschaffen. Hören Sie mich an! Wenn Sie ernstlich arbeiten wollen: ich habe einige Ersparnisse und will Ihnen jeden Monat das zum Leben nötige Geld borgen, aber zu einem geregelten Leben, nicht zum Bummeln und Liederlichsein. Man kann in Paris für einen Franc zu Mittag essen, und Ihr Frühstück bereite ich Ihnen jeden Morgen mit dem meinen zusammen. Auch will ich Ihr Zimmer einrichten und Ihnen die Studiengelder bezahlen, soweit Sie es für nötig erachten. Sie geben mir einen regelrechten Schuldschein über die Summe, die ich Ihnen leihe, und wenn Sie reich geworden sind, zahlen Sie mir alles zurück. Wenn Sie aber nicht arbeiten, dann betrachte ich mich als zu nichts verpflichtet und lasse Sie im Stich!«
»Ach«, rief der Unglückliche, der die Schauer des Todes noch in sich fühlte, »wie recht haben die Verbannten aller Länder, wenn sie sich nach Frankreich sehnen wie die im Fegefeuer schmachtenden Seelen nach dem Paradiese! Man zeige mir ein anderes Land, wo sich solche Hilfsbereitschaft, ein solcher Edelmut der Herzen überall findet, selbst in einer Dachkammer wie hier! Meine gütige Wohltäterin, Sie werden alles, alles für mich sein! Ich bin Ihr Sklave! Seien Sie meine Freundin!«
Er sagte das in jener innigen Überschwenglichkeit, die den Slawen eigentümlich ist und ihnen mit Unrecht als unterwürfige Falschheit ausgelegt wird.
»Nein, nein, dazu bin ich zu eifersüchtig, ich würde Sie nur unglücklich machen. Aber ein guter Kamerad will ich Ihnen sein!« erwiderte Lisbeth.
»Oh, wenn Sie wüßten, wie ich mich nach einem Wesen, das sich um mich kümmert – und sei es auch ein Tyrann –, gesehnt habe, wenn ich einsam durch dieses weite Paris irrte!« sagte der Pole. »Sibirien erschien mir begehrenswerter, das Land, wohin mich der Zar geschickt hätte, wenn ich zurückgekehrt wäre ... Seien Sie mein guter Stern! Ich will arbeiten. Ich will mich bessern. Ich bin ja kein schlechter Mensch!«
»Wollen Sie alles tun, was ich verlangen werde?« fragte Lisbeth.
»Ja!«
»Gut, so nehme ich Sie an Kindes Statt an!« erklärte sie heiter. »Da hätte ich nun einen Jungen, der eben vom Tode auferstanden ist. Fangen wir an! Ich gehe jetzt, meine kleinen Einkäufe zu machen. Während dieser Zeit ziehen Sie sich an, und wenn ich mit dem Besenstiel an die Decke klopfe, kommen Sie herunter, und wir werden dann zusammen frühstücken!«
Am andern Tage erkundigte sich Lisbeth Fischer bei den Fabrikanten, für die sie arbeitete, über den Bildhauerberuf. Nach umständlichen Erkundigungen fand sie schließlich das Atelier von Florent & Chanor, ein Spezialhaus, wo man kostbare Bronzen und silbernes Luxusgerät herstellte. Dorthin brachte sie Steinbock mit der Bitte, ihn als Lehrling anzunehmen. Man fand diese Anforderung sonderbar und erklärte ihr, daß bei Florent & Chanor nur nach den Entwürfen berühmter Künstler gearbeitet, daß dort aber nicht gelehrt werde. Trotzdem gelang es der Ausdauer und der Hartnäckigkeit der alten Jungfer, ihren Schützling daselbst als Ornamentzeichner unterzubringen. Bald konnte Steinbock Ornamente modellieren und erfand neue dazu. Die nötige Begabung dafür hatte er. Nach fünf Monaten Lehrzeit als Ziseleur machte er die Bekanntschaft des berühmten Stidmann, des ersten Künstlers des Hauses Florent. Nach anderthalb Jahren übertraf Stanislaus seinen Lehrer; aber wiederum ein Jahr später waren die Ersparnisse, die das alte Fräulein in sechzehn Jahren Franc um Franc zurückgelegt hatte, vollkommen verbraucht. Zweitausendfünfhundert Francs in Gold, für die sie sich eine Leibrente hatte kaufen wollen! Und was hatte sie dafür? Den Wechsel eines Polen. Es blieb ihr jetzt nichts anderes übrig, als wieder so zu arbeiten wie in ihren jüngeren Jahren, um die Ausgaben ihres Schützlings weiterhin zu bestreiten. Da sie aber an Stelle ihrer Goldstücke nur noch ein bloßes Stück Papier in den Händen hatte, verlor sie doch den Kopf und wandte sich an Rivet, der seit fünfzehn Jahren der Berater und Freund seiner ersten und geschicktesten Arbeiterin war. Als Herr und Frau Rivet von diesem Abenteuer erfuhren, kanzelten sie die arme Lisbeth gehörig ab, nannten sie verrückt und schimpften auf die polnischen Verbannten, deren unnütze Umtriebe, von neuem ein unabhängiges Volk zu werden, nur dem Handel schadeten. Sie brachten Lisbeth am Ende so weit, daß sie – wie man kaufmännisch sagt – eine Sicherheit haben wollte.
»Die einzige Sicherheit, die der Kerl Ihnen bieten könnte, ist seine eigene Person!« meinte Herr Rivet.
Achill Rivet war nämlich Handelsrichter.
»Und das ist kein Spaß für einen Ausländer«, fuhr er fort. »Ein Franzose sitzt fünf Jahre im Schuldgefängnis; dann läßt man ihn laufen, allerdings ohne daß er seine Schulden bezahlt. Dann gibt es eben keinen weiteren Zwang als sein Gewissen. Na, und das schläft meistens. Aber ein Ausländer bleibt lebenslänglich in Haft. Geben Sie mir Ihren Wechsel. Wir übertragen diesen pro forma auf meinen Buchhalter. Der klagt ihn ein und setzt sich in Besitz eines Haftbefehls gegen Steinbock. Diese Urkunde wird dann auf Ihren Namen umgeschrieben, und so haben Sie immer eine Waffe gegen Ihren Polen in den Händen.«
Das alte Fräulein ließ die Gesetze walten und sagte ihrem Schützling, er solle sich wegen dieses Schrittes keine Sorge machen; sie habe das nur getan, um einen Wucherer, der ihnen eine Summe Geldes vorgestreckt habe, zufriedenzustellen. Dieser Vorwand entstammte wiederum dem erfinderischen Geiste des Handelsrichters. Der rechtsunkundige Künstler, in blindem Vertrauen zu seiner Wohltäterin, steckte sich mit der gerichtlichen Zustellung seine Pfeife an. Er war Raucher wie alle Leute, die ihre Sorgen oder ihre Tatenlust einschläfern wollen.
Eines schönen Tages zeigte Rivet Fräulein Fischer ein Schriftstück und sagte zu ihr: »So, nun haben Sie Ihren Steinbock an der Strippe und können ihn binnen vierundzwanzig Stunden für den Rest seines Lebens in Clichy einquartieren!«
Der hochehrbare Handelsrichter empfand an diesem Tage die Befriedigung einer schlimm-guten Tat. Die Wohltätigkeit hat in Paris so viele Erscheinungsformen, daß dieser merkwürdige Ausdruck wirklich auf eine ihrer Spielarten paßt. Nachdem der Pole im Netze dieses kaufmännischen Verfahrens verstrickt war, handelte es sich um das Eintreiben des Geldes. Der Biedermann hielt Steinbock nämlich für einen Gauner. Mitleid, Ehrlichkeit, Poesie waren in den Augen dieses Geschäftsmannes dummes Zeug.
Im Interesse des armen alten Fräuleins, das, wie er sich ausdrückte, von dem Polen gehörig hineingelegt worden war, suchte nun Rivet die reichen Fabrikbesitzer auf, bei denen der Künstler gearbeitet hatte. Bekanntlich hat Stidmann unter der Beihilfe hervorragender Pariser Goldschmiede die französische Kleinkunst zu der hohen Vollendung gebracht, in der sie jetzt steht und die es ihr erlaubt, mit den Florentinern und den Künstlern der Renaissance zu wetteifern. Stidmann befand sich gerade in Chanors Privatkontor, als Rivet eintrat, um sich nach einem polnischen Flüchtling, einen »gewissen Steinbock«, zu erkundigen.
»Einen gewissen Steinbock? Wen meinen Sie damit?« spottete Stidmann. »Vielleicht den jungen Polen, der bei mir gelernt hat? Wissen Sie, das ist ein großer Künstler! Man sagt von mir, ich sei ein Teufelskerl. Aber dieser arme Junge weiß noch gar nicht, daß Götterkraft in ihm steckt!«
»So!« meinte Rivet befriedigt und sagte dann: »Obwohl Sie nicht besonders höflich zu einem Manne sprechen, der die Ehre hat, Handelsrichter zu sein, so ...«
»Verzeihen Sie gütigst, Herr Handelsrichter!« unterbrach ihn Stidmann, indem er militärisch grüßte.
»... so bin ich doch sehr erfreut über das, was Sie mir da sagen«, fuhr der Richter fort. »Sie meinen also, der junge Mann könnte Geld verdienen?«
»Na und ob«, meinte der alte Chanor, »aber arbeiten muß er. Wäre er bei uns geblieben, so hätte er schon einen ganzen Haufen verdient. Aber, wie Sie wissen, verabscheuen die Künstler das Gebundensein.«
»Sie sind sich ihres Wertes und ihrer Würde bewußt«, meinte Stidmann. »Ich kann es dem jungen Steinbock nicht verdenken, daß er versucht, sich auf eigene Faust einen Namen zu machen und ein berühmter Mann zu werden. Das ist sein gutes Recht! Allerdings habe ich durch seinen Weggang viel Schaden.«
»Da haben wir den Dünkel der jungen Leute!« rief Rivet. »Sie können nichts erwarten! Sie sollten sich erst ein Vermögen erwerben und dann dem Ruhme nachstreben.«
»Man verdirbt sich beim Zusammenscharren der Taler die Hände«, bemerkte Stidmann. »Der Ruhm ist des Künstlers Glück!«
»Ja, ja«, meinte Chanor zu Rivet, »man kann sie nicht anbinden ...«
»Sie würden den Strick zerreißen!« lachte Stidmann.
»Ach was«, sagte Chanor, indem er Stidmann ansah, »alle diese Menschen haben ebenso viele Launen wie Begabung. Entsetzliche Verschwender! Sie halten sich Weiber, werfen das Geld zum Fenster hinaus und haben dann keine Zeit zum Arbeiten. Sie vernachlässigen ihre Aufträge, und wir müssen uns an Handwerker wenden, die zwar nicht soviel können, aber doch dabei reich werden. Dann kommen jene und jammern über die schlechten Zeiten. Wenn sie fleißig wären, besäßen sie Berge von Gold.«
»Alter Schlaumeier!« scherzte Stidmann. »Sie kommen mir vor wie jener Buchhändler vor der Revolution, der einmal gesagt hat: ›Ja, ja, wenn ich die Herren Montesquieu, Voltaire und Rousseau, diese alten Faulenzer, in meinen Dachkammern einlogieren und ihre Hosen in meinen Kleiderschrank einschließen könnte, was für nette kleine Bücher würden mir die Kerle schreiben und wie steinreich könnte ich werden!‹ Wenn man Kunstwerke wie Nägel schmieden könnte, dann würden die Dienstmänner welche machen. Geben Sie mir rasch tausend Taler, und seien Sie dann still!«
Der gute Rivet war entzückt. Fräulein Fischer pflegte jeden Montag bei ihm Mittag zu essen. Als er nach Hause kam, war sie bereits da.
»Wenn Sie Ihren Polen dazu bringen, ordentlich zu arbeiten«, berichtete er ihr, »dann haben Sie mehr Glück als Verstand in dieser Angelegenheit; dann wird er Ihnen alles, Zinsen, Unkosten und Kapital zurückzahlen. Der Mann hat Talent und kann sich seinen Lebensunterhalt schon verdienen. Aber schließen Sie seine Pantalons und seine Schuhe ein und lassen Sie ihn ja nicht den Frauenzimmern in die Hände fallen! Halten Sie ihn kurz! Ohne diese Vorsichtsmaßregeln wird Ihr Künstler bummeln gehen – und wenn Sie wüßten, was so ein Künstler unter Bummeln versteht! Schauderhaft, höchst schauderhaft! Man hat mir soeben erzählt: einen Tausendtalerschein verhaut so ein Individuum an einem Tag!«
Dieser Zwischenfall übte auf das häusliche Leben Steinbocks und Lisbeths schreckliche Wirkung aus. Die Wohltäterin tauchte das tägliche Brot des armen Verbannten in den bitteren Wermut ihrer Vorhaltungen. Aus der guten Mutter wurde eine böse Stiefmutter, die das arme Kind schulmeisterte, quälte und ihm vorwarf, nicht rasch genug zu arbeiten und sich überhaupt viel zu Schwieriges vorgenommen zu haben. Sie vermochte an den Wert der Modelle aus rotem Wachs, dieser Figürchen, Ornamententwürfe und Skizzen nicht zu glauben. Mitunter aber bereute sie wieder ihre Härte und suchte deren Spuren durch doppelte Sorgfalt, Zärtlichkeit und kleine Aufmerksamkeiten zu verwischen. Wenn der junge Mann eben über seine Abhängigkeit von dieser Megäre gestöhnt und über die Herrschaft dieser Bäuerin aus den Vogesen gejammert hatte, war er dann wieder beglückt von Lisbeths Schmeicheleien und ihrer mütterlichen Fürsorge, die sich freilich nur mit seinem körperlichen und materiellen Wohl beschäftigte. Er war wie eine Frau, die sich von ihrem Manne für die Liebkosungen einer vorübergehenden Versöhnung eine ganze Woche lang schlecht behandeln läßt. Lisbeth vergewaltigte seine Seele vollständig. Die Herrschsucht, die bisher nur als Keim im Herzen der alten Jungfer geruht hatte, entwickelte sich alsbald rasend schnell. Jetzt konnte sie ihrem Hochmut und ihrem Tätigkeitstriebe Genüge tun, denn jetzt gehörte ihr ein Geschöpf, das sie schelten, leiten, liebkosen und beglückwünschen konnte, ohne irgendwelche Nebenbuhlerschaft fürchten zu müssen. So kam das Gute wie das Böse ihrer Natur zur Geltung. Wenn sie den beklagenswerten Künstler manchmal peinigte, so hatte sie dann wieder etwas unendlich Zartes, das man der Anmut einer Feldblume vergleichen konnte. Sie freute sich, daß er nichts entbehrte, und hätte ihr Leben gern für ihn hingegeben. Wie alle Romantiker übersah der arme Junge das Unrecht und die Fehler des alten Fräuleins. Übrigens hatte ihm Lisbeth zur Entschuldigung ihrer Schroffheit ihren Lebenslauf erzählt. So gedachte er nur immer ihrer Wohltaten.