Kitabı oku: «Energie und Klima», sayfa 5
2.3.2 Gletscher
Die Veränderung von Gletschern hängt von der Umgebungstemperatur, den Niederschlägen und den Schmutzteilchen auf der Gletscheroberfläche ab. Letztere verändern die Albedo (Reflexionsstrahlung) der Gletscheroberfläche, die Sonneneinstrahlung wird stärker absorbiert und trägt somit zum Schmelzen des Eises bei. Da unzweifelhaft seit Anfang des 19. Jahrhunderts in unseren Alpen die Gletscher zurückgehen, wird dies in den Medien und der Wahrnehmung jedes Bergwanderers als deutliches Warnsignal der kommenden Wärmekatastrophe durch anthropogenes CO2 angeführt. Das ist aber falsch, denn Anfang des 19. Jahrhunderts gab es praktisch noch gar kein anthropogenes CO2. Der Grund der beginnenden Schmelze muss also ein anderer gewesen sein. Man kennt ihn bis heute nicht. Laufend tauchen in schmelzenden Gletscherzungen der Alpen Baumreste auf, deren genaue Altersbestimmungen und Fundhöhen belegen, dass in etwa zwei Dritteln der letzten 9000 Jahre die Alpengletscher kleiner und die Temperaturen höher als heute waren. Wald ist in Höhen gewachsen, die heute wieder vergletschert sind und dies ohne alles menschliches Zutun58,59,60 (Bild 6)
Bild 6:
Gletscher-, Waldgrenz- und Temperaturentwicklung der Nacheiszeit, Bild nach Prof. Gernot Patzelt 58 .
Aus globaler Sicht machen die polfernen Gletscher in den Alpen, im Himalaya, im Kaukasus, in Nordeuropa und in Neuseeland nur etwa 2 % der Gesamtgletschermassen der Erde aus. 90 % befindet sich in den riesigen Gebieten des Südpols (Antarktis) und schließlich 8 % in Grönland (Arktis). Der Grönlandgletscher nimmt ab. Die Masse des antarktischen Eisschildes hat dagegen leicht zugenommen61. Zum Thema Massenänderung von Gletschern berichtet der Forscher Roger J. Braithwaite, der weltweit Massenbilanzierungs-Messungen von 246 Gletschern zwischen 1946 und 1995 vorgenommen hat62. Sein Fazit: „Es gibt Gegenden mit hoher negativer Massenbilanz in Übereinstimmung mit der öffentlichen Wahrnehmung, dass die Gletscher schmelzen. Fast überall in Europa schmelzen die Gletscher, aber es gibt auch Regionen mit positiver Bilanz, und es gibt Gegenden, in denen praktisch nichts passiert, wie z.B. im Kaukasus.“ Weltweit gemittelt, ist kein Abnahmetrend der Gletscher unserer Erde auszumachen, der zu Alarm Anlass geben könnte63. Bereits die Warmzeit des Mittelalters relativiert das in den Medien so gerne verkündete „wegschmelzende Nordpoleis“, wobei hier auch noch regelmäßig in den Medien das unter 2.3.4 besprochene Meereis mit dem Grönlandgletscher von 2,6 Millionen Kubik-Kilometer Eisvolumen verwechselt wird. Der Grönlandgletscher hatte im Mittelalter zwar eine geringfügig geringere Eisbedeckung, aber annähernd das gleiche Gesamtvolumen wie heute64.
Zum Arktiseis lassen wir zuerst die ZEIT in ihrer Ausgabe Nr. 24 vom 7.6.2007 mit dem Bericht „Der Bohrer im Eis“ über die Arbeit des Teams um den schon erwähnten Polarforscher Prof. Heinz Miller (AWI) zu Wort kommen31, wobei es hier auch noch um den Grönlandgletscher geht. Zitat ZEIT:
… Im November 2006 veröffentlichten über 80 Mitglieder des Europäischen Bohrprojekts Epica (European Project for Ice Coring in Antarctica), darunter die Bremerhavener, eine wichtige Entdeckung: Zwischen Nord- und Südpol schwingt eine Klimaschaukel. Steigen in Grönland die Temperaturen, dann sinken sie in der Antarktis – und umgekehrt. Globale Meeresströme transportieren gewaltige Wärmemengen von Pol zu Pol.
Wir konnten die Klimaschaukel äußerst präzise nachweisen und das Klima über 860.000 Jahre rekonstruieren“, berichtet Miller. In diesem Zeitraum schwankte es heftig. „Es gab acht Kalt-Warmzeit-Zyklen“, sagt er. Dabei reagierte der Nordpol (mit Temperaturänderungen bis zu 15 Grad in 20 Jahren) viel sprunghafter als der stabile Kälteklotz in der Antarktis, der 90 Prozent allen Eises birgt.
Diese Daten von Nord- und Südpol widerlegen düstere Prophezeiungen, der Meeresspiegel könne in kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen. „Bis das Grönlandeis schmilzt, vergehen mehr als tausend Jahre“, versichert Miller. Denn es war in der Vergangenheit auch deutlich wärmer als heute, ohne dass die riesigen Gletscher verschwanden. Auch die Befürchtung, der aktuelle Klimawandel lasse das Treibhausgas Methan aus Sümpfen und Meeren ausgasen und das Klima „kippen“, finden die Glaziologen nicht bestätigt: „Wir sehen auch in wärmeren Zeiten keinen entsprechenden Anstieg des Methans.“ Ähnlich wie bei den Eisbären unterscheidet sich die reale Welt von der gefühlt „medialen“ Wirklichkeit. „Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen“, mahnt Miller zu Bescheidenheit, Schlagworte wie Klimakollaps oder -katastrophe hält er für irreführend. Zitatende ZEIT.
Dass die Zusammenhänge in Sachen Gletscher nicht so einfach liegen, wie oft vermutet, zeigt der berühmte Kilimandscharo-Gletscher. Glaziologen von der Universität Innsbruck untersuchten ihn intensiv65. Er schmilzt bereits seit 125 Jahren, als es noch kaum anthropogenen CO2-Emissionen gab. Seine Fläche hatte bereits um 90 % abgenommen, was zur Vorhersage führte, er würde in 20 Jahren völlig verschwunden sein. Inzwischen haben aber die Niederschläge in den Tropen zugenommen, und von einem Verschwinden in spätestens 20 Jahren wird kaum noch gesprochen. Inzwischen ist man mit solchen Aussagen vorsichtiger geworden, denn Gletscherschmelzen sind komplex, nicht immer auf Umgebungstemperaturen zurückzuführen und ihre Gründe oft unbekannt.
2.3.3 Meeresspiegel
Sieht man von extrem langfristigen Einflüssen der Plattentektonik und der eiszeitlichen Glazialeustasie ab, können Veränderungen von Meeresspiegeln von sehr vielen Vorgängen und sogar Ereignissen abhängen, die nicht einmal alle bekannt sind. Nachfolgend ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Wärmeausdehnung des Wassers,
Kalben von Gletschern der Antarktis,
Abschmelzen des Eisschildes in Grönland,
Veränderungen der Meeresströmungen,
Veränderungen im globalen atmosphärischen Wasserhaushalt,
Intensive und großräumige Grundwassernutzung,
Vulkanismus.
Die Meeresoberfläche ist zudem keine Oberfläche einer Billardkugel. Unzählige Faktoren sorgen dafür, dass es erhebliche Höhenabweichungen relativ zum Erdmittelpunkt gibt. Es beginnt mit der Ausbuchtung der Äquatorialzone infolge der Fliehkraft der Erddrehung und reicht bis zu Gravitationseffekten durch nahe Küstenberge auf die Wasseroberfläche. Es gibt ein sehr empfehlenswertes unterhaltsames Youtube-Video, welches all diese Effekte anschaulich erklärt66 (die Sprache kann von Englisch auf Deutsch umgestellt werden). Man versteht danach sehr viel besser, warum lokale Messungen allein keine Aussagen über einen globalen Meeresspiegel-Trend erlauben. Es sind vielmehr noch Korrekturen der Einzelmessungen von erheblicher Komplexität erforderlich. Der Begriff „globaler Meeresspiegel“ ist nur eine virtuelle Vergleichsgröße, deren lokale Ausprägung sehr unterschiedlich ausfallen kann. Der Begriff wird dennoch verwendet. Prähistorisch ist der globale Meeresspiegel seit dem Temperaturtiefpunkt der letzten Eiszeit vor etwa 22.000 Jahren um ca. 130 m angestiegen (Bild 7).
Bild 7:
Prähistorischer Meeresspiegelanstieg 67 , Bildquelle 68 .
Auffällig bei den Meeresspiegeldaten sind deren oft erstaunlich große Schwankungen. Beispiele werden vom Ozeanographen Nils-Axel Mörner berichtet34,69, Dekan der Fakultät Paläogeophysik und Geodynamik an der Universität Stockholm und von 1999–2003 Präsident der INQUA Commission on Sea Level Changes. Weitere Beispiele liefern Fachpublikationen des deutschen Küstenforschers Prof. Karl-Ernst Behre, in welcher erstaunlich starke Veränderungen der ermittelten historischen Meereshöhen an den Nordseeküsten beschrieben sind70. In jüngerer Zeit stehen nun genaue Pegelmessungen aus vielen Hunderten Stationen weltweit zur Verfügung71. Obwohl diese Daten frei zugänglich sind und mit wenigen Maus-Klicks die realen Entwicklungen der Meeresspiegel dieser Stationen an Meeresküsten und Inseln ohne großen Aufwand überprüft werden können, vernachlässigen deutsche Journalisten ihre Berufspflicht ordentlicher Recherche und berichten immer wieder in absurder Verdrehung der Fakten von versinkenden Südseeinseln72.
Die Fachliteratur gibt aus den oben geschilderten Gründen unterschiedliche Werte für den mittleren globalen Meeresspiegelanstieg an, wobei diese Werte aber insgesamt im unbedenklichen Bereich zwischen 0,4 bis 3,5 mm/Jahr liegen. Der Grund für die Differenzen sind die schon erwähnten Korrekturen der lokalen Messungen, um überhaupt ein globales Mittel berechnen zu können. Die einzige dem Autor bekannte Fachpublikation, die diese Korrekturen vollständig angibt, entstand aus einer Zusammenarbeit der US-Universitäten Columbia und Washington mit der Hebrew-Universität Jerusalem73. In ihr findet sich als Ergebnis ein global gemittelter Anstieg zwischen 0,39 und 1,04 mm/Jahr. Bemerkenswert in dieser Arbeit ist der Befund, dass nur 7 % aller Stationen überhaupt einen Anstieg zeigen, 4 % dagegen ein Absinken des Meeresspiegels. Der weit überwiegende Rest der Stationen weist überhaupt keinen einheitlichen Trend auf. Daraus kann sicher kaum auf einen katastrophalen Meeresspiegelanstieg geschlossen werden. Fachpublikationen, die den Meeresspiegelanstieg aus Satellitenmessungen angeben, zeigen Werte, die über den Pegelmessungen liegen. Über die Korrekturmethoden der Satellitendaten, die sicher noch weit komplexer sein dürften, als die von Pegeldaten, ist in den einschlägigen Fachpublikationen freilich nichts zu finden. Bild 8 zeigt die Anstiege seit 1992 aus Satellitenmessungen.
Bild 8:
Meeresspiegel seit 1993 aus Satellitenmessungen, Bildquelle, CU Sea Level Research Group74. Die y-Achse gibt die aus Satellitenmessungen errechneten Meeresspiegelhöhen an, durch die dann eine Regressionsgerade gelegt wurde. 3,1 ± 0,4 mm/Jahr berägt die Steigung dieser Regressionsgeraden.
Nach der Zusammenfassung des heutigen wissenschaftlichen Stands über Meeresspiegelanstiege nun einige Vorkommnisse zur Auflockerung der trockenen Fakten, die auch ein Licht auf die emotionale Seite werfen. Sie sind einem Bericht des bereits erwähnten Meeresspiegel-Experten Nils-Axel Mörner entnommen: Die Satellitenmessungen, die von 1992 bis 2002 keinen von den bisherigen Steigerungswerten abweichenden Trend erkennen ließen, zeigten 2003 einen sprunghaften Anstieg, der zu heller Aufregung Anlass gab. Als Grund entpuppte sich ein neu eingeführter Korrekturfaktor! Eine Gruppe australischer Global-Warming-Aktivisten entfernte mit Gewalt einen sich praktisch auf Meeresspiegelhöhe befindlichen uralten Baum auf einer Insel des Malediven-Archipels. Dieser gab nämlich auf Grund seiner schieren Existenz Zeugnis davon ab, dass zu seiner Lebenszeit kein Anstieg des Meeres erfolgt sein konnte. Der Baum konnte wiedereingesetzt werden. Und nun auch noch etwas Politik: Die Malediven sind mit den wissenschaftlichen Ergebnissen über Meeresspiegelanstiege nicht einverstanden. Der Westen wird beschuldigt, CO2 in die Atmosphäre zu blasen und dadurch die Existenz der Inseln zu gefährden. Dafür muss er nach Meinung der Inselbewohner zahlen. Diese Forderung kann natürlich nur bei einem andauernden Überflutungsszenario begründet werden.
Gemeinsam allen Angaben über Meeresspiegelanstiege in der Fachliteratur sind unbedenkliche Werte mit relativ großen Unsicherheiten. Unbedenklich, weil wir es gemäß dieser Werte bis zum Jahre 2100 mit einen gemittelten globalen Meeresspiegel zu tun haben, der wie oben beschrieben zwischen 0,4 und 3,5 mm/Jahr liegt, also nach 80 Jahren um 3 bis 28 cm höher als heute prognostiziert wird. Von einer Beschleunigung des Anstiegs, wie es gelegentlich in den Medien berichtet wird, kann keine Rede sein, noch viel weniger von einem Einfluss des anthropogenen CO2 auf Meeresspiegel. Die Messungen des Anstiegs selber sind mit so hohen Fluktuationen und Ungenauigkeiten verbunden, dass Angaben über seine Änderungen ins Reich der Fabel gehören.
2.3.4 Arktisches Meereis und Eisbären
Zur Vermeidung von Missverständnissen sei daran erinnert, dass das Abschmelzen von schwimmendem Meereis keine Meeresspiegelveränderungen nach sich zieht. Zur Veranschaulichung gebe man in ein Glas Wasser einige Eiswürfel und fülle dann Wasser bis knapp vor dem Überlaufen hinzu. Das Wasser läuft beim Schmelzen der anfänglich weit über die Glasrandhöhe hinausragenden Eiswürfel nicht über, dies zeigt das bereits aus der Schule bekannte Archimedische Prinzip. Keine Medienmeldungen haben dennoch so viel Aufmerksamkeit erlangt, wie die immer wieder hartnäckig vorgebrachten Behauptungen, das Arktiseis würde verschwinden und der Eisbär infolgedessen aussterben. Zuerst zu den Eisbären: Von einem Aussterben der Eisbären kann keine Rede sein, diese Tiere sind putzmunter und vermehren sich wie eh und jeh75. Eine nüchterne Schilderung der Situation des Jahres 2012 findet sich in der „kalten Sonne"76. Die Eisbären-Populationen hängen vom Jagdverhalten des Menschen ab, nicht von seinen industriellen CO2-Emissionen. Eisbären haben problemlos alle Warmzeiten (Zwischenglaziale) überstanden, in welchen die Temperaturen über tausende Jahre wesentlich höher waren als heute (s. Bild 11 unter 2.4.2).
Nun zum Meereis! Das relativ dünne Meereis der Arktis, zu dem auch Eisschollen und kleine Eisberge gehören, verschwindet weitgehend im Sommer und kommt im Winter wieder. Allein schon aus diesem Jahreszyklus ergibt sich ein fundamentaler Unterschied zum arktischen Gletschereisvolumen auf der Kontinentalplatte Grönlands, aber auch zu großen Eisbergen im Meer. Meereis ist für das Ökosystem wichtig, seine unter 30 Jahre liegenden Schwankungen sind jedoch Wetter und haben mit der Klimaentwicklung nichts zu tun. Natürlich hat die Meereisbedeckung der Arktis auch langfristig mit klimabedingten Temperaturänderungen geschwankt und damit dann auch Klimaänderungen wiedergeben. Von Zeiten vor den Satellitenmessungen liegen darüber aber so gut wie keine Daten vor. Bild 9 zeigt die Flächenentwicklung von Meereis über die Monate der letzten Jahre. Solche Bilder über wenige Jahre zeigen Wetter-, keine Klimaänderungen!
Die Zahlenwerte der Meereisflächen stammen aus Satellitenmessungen, welche nur Strahlungsdichten aufnehmen können. Diese werden dann in Bedeckungsgrade umgerechnet. Die dazu erforderlichen Kalibrierungen waren bis Ende der 1980er Jahre stark fehlerbehaftet, weil die Eisbedeckung kaum von Wolken mit gleicher Strahlungstemperatur zu unterscheiden waren. Vergleiche von heutigen Messungen mit den Jahren vor 1990 sind daher unsicher. Trotz dieser Unsicherheiten hat das Dänische Meteorologische Institut ein Abnehmen der arktischen Meereisbedeckung von 1980 bis heute festgestellt. Dazu schreibt Prof. Fritz Vahrenholt77, dass sich die Entwicklung der Meereisbedeckung mit der Atlantischen Multidekaden-Oszillation deckt (AMO, s. unter 2.6). Somit gibt es für diese Abnahme eine schlüssige Erklärung und gleichzeitig die Erwartung einer Trendumkehr, weil die AMO aktuell ihr Maximum erreicht hat.
Bild 9:
Ausdehnung des arktischen Meer-Eises in Abhängigkeit von der Jahreszeit, Bildquelle 78 .
Beliebte Bilder in den Medien, in denen entweder Meereisflächen unterschiedlicher Jahreszeiten miteinander verglichen werden, oder man umgekehrt die dünnen, ebenfalls von der Jahreszeit abhängigen Oberflächen-Schmelzen des Grönländischen Festlandgletschers zeigt79, grenzen an Irreführung der Öffentlichkeit. Mit einer „Nordpolschmelze“ hat dies alles nicht das Geringste zu tun. Früher Wintereinbruch eines bestimmten Jahres erzeugt eine große Meereisbedeckung, in einem anderen Jahr mit spätem Wintereinbruch ist die Meereisbedeckung sehr viel kleiner. Greift man zu den entsprechenden Bildern in passenden Jahren, kommt man zum verschwindenden Nordpoleis. Hätte man andere Jahre genommen, hätte man ebensogut anwachsendes Nordpoleis nachgewiesen. Um mit dieser Methode überhaupt sinnvolle Aussagen zu erhalten, müssten schon über viele Jahrzehnte alle Jahresmonate miteinander verglichen und statistisch ausgewertet werden, was, wie oben erwähnt, vor 1990 nicht möglich ist.
Wetterbedingte und klimabedingte Meereisänderungen können tatsächlich dramatisch sein. In den kühlen Jahren um 1910 war das Meereis schon einmal so weit ausgebreitet, dass die Eisbären buchstäblich zu Fuß vom Nordpol nach Island hätten wandern können80. Auf der anderen Seite gab es „Rekord-Arktiseisschmelzen“ seit Beginn des vorigen Jahrhunderts bereits viele81. Aus den angegebenen Quellen stellvertretend folgende Beispiele, die bis ins Jahr 1906 zurückreichen:
Russische Berichte des Jahres 1940:
„Der gerade aus der Arktis zurückgekehrte norwegische Kapitän Viktor Arnesen behauptet, eine im Umfang 12 Meilen große Insel nahe Franz-Joseph-Land entdeckt zu haben, auf einer Breite von 80,40 Grad. Er meinte, dass die Insel zuvor von einem 19 m bis 24 m hohen Eisberg verdeckt gewesen wäre, der nun geschmolzen sei. Dies zeige die außergewöhnliche Natur des jüngsten Abtauens in der Arktis“.
Im Jahre 1947:
„Führende Arktisexperten stellten fest, dass die Temperaturen in Polnähe im Durchschnitt sechs Grad höher sind, als Nansen vor 40 Jahren gemessen hat. Die Eisdicken betragen im Durchschnitt nur 1,95 m im Vergleich zu 3,90 m“.
Im Jahr 1952:
„Der Arktis-Experte Dr. William S. Carlson sagte heute Abend, dass die Eiskappen am Pol in einem erstaunlichen und unerklärbaren Tempo schmelzen würden und die Seehäfen durch ansteigende Pegel zu überschwemmen drohten“.
Im Jahre 1952:
„Dr. Ahlman drängte auf die Einrichtung einer internationalen Agentur für das Studium der globalen Temperaturbedingungen. Die Temperaturen hätten sich um 10°C seit 1900 erhöht. Die Schiffbarkeitssaison entlang der Westküste Spitzbergens würde nun acht, anstatt drei Monate währen“.
Im Jahre 1953: Führende Experten lassen verlauten
„Die Gletscher in Norwegen und Alaska haben nur noch die Hälfte ihrer Größe von vor 50 Jahren. Die Temperatur um Spitzbergen hat sich so verändert, dass die Schiffbarkeit von drei auf acht Monate im Jahr angestiegen ist“.
2.3.5 Meeres-Versauerung, Korallensterben, Golfstrom und weiteres Seemannsgarn
Der pH-Wert, der vom dänischen Biochemiker Dr. Søren Sørensen 1909 eingeführt wurde, gibt die Stärke einer sauren oder basischen Wirkung in einer wässerigen Lösung an. Er wird als logarithmische Größe im Skalenfeld von 0–14 definiert. Der Mittelwert pH = 7 von Wasser bei 25 °C wird als neutral bezeichnet. Die Werte < 7 kennzeichnen den sauren und die Werte > 7 den basischen Bereich. Meerwasser ist mit einem Wert von 7,9 bis 8,25 basisch, von „Versauerung“ zu reden ist daher falsch.
Das im Meerwasser gelöste Kohlendioxid verbindet sich mit Wasser zu Kohlensäure. Ein Teil zerfällt in Wasserstoff-Ionen und Hydrogenkarbonat-Ionen. Diese dissoziieren in weitere Wasserstoff-Ionen und Karbonat-Ionen. Der Anteil der Wasserstoff-Ionen bestimmt dabei unmittelbar den Säuregehalt des Wassers. Durch diese chemischen Prozesse steigt die Karbonat-Kompensationstiefe nach oben. Diese gibt an, ab welcher Meerestiefe sich Kalzit (CCD, Calcite Compensation Depth) und Aragonit (ACD, Aragonite Compensation Depth) zersetzen, welche z.B. in den Kalkgehäusen von Meereslebewesen eingelagert werden. Die CCD liegt im Atlantik bei 4.500–5.000 m, im Pazifik bei 4.200–4.500 m. Die ACD liegt im Atlantik bei 3.000–3.500 m. Die ACD liegt deswegen höher, weil die Löslichkeit von Aragonit höher ist. Aragonit und Kalzit sind die beiden Mineralformen von Kalk. Die Löslichkeit von Kalk hängt wesentlich mit der Konzentration von Karbonat-Ionen zusammen und damit indirekt vom pH-Wert ab. Die Meeresbereiche, in denen sich Kalk auflöst, werden als untersättigt bezeichnet und durch die CCD und ACD bestimmt.
Es wird nun befürchtet, dass sich durch den zunehmenden Eintrag von CO2 in die Atmosphäre und der damit verbundenen vermehrten Aufnahme im Meer die CCD und ACD angehoben wird, was zur Zerstörung der Kleinstlebewesen und Korallenbänke führt. Wie sieht die Realität aus? Der pH-Wert des Wassers wird nicht nur von der Löslichkeit des CO2 bestimmt, sondern auch noch vom Salzgehalt und der Temperatur. Somit puffert eine steigende Temperatur des Meerwassers – diese wird ja immer von den Verfechtern des anthropogenen Klimawandels angeführt – den Rückgang des pH-Wertes. Des Weiteren kann der pH-Wert auch dadurch fallen, dass die Menge basischer Substanzen im Wasser abnimmt. Der Salzgehalt der Meere unterliegt bereits in Zeitabständen von wenigen Jahren erheblichen Schwankungen und hängt zudem von der Tiefe ab. Entsprechend haben die globalen Meere keinen konstanten Salzgehalt, sondern dieser schwankt stark mit der Fläche und Tiefe.
Das Mittelmeer hat z.B. einen mittleren Salzgehalt von 3,8 %. Der niedrigste Salzgehalt findet sich mit 3,2% vor Alaska, der höchste im roten Meer mit 4,0 %. Das Tote Meer hat sogar einen Salzgehalt von 24 %. Ähnlich, wie auch bei der Globaltemperatur, gibt es keinen globalen pH-Wert. Er schwankt in weiten Bereichen. Die Aussage, der pH-Wert hätte um 0,1 abgenommen82, ist daher unzutreffend. Spektrum der Wissenschaft gibt an, dass vor der Küste Mittel- und Südamerikas der pH-Wert bei ca. 7,9, im Nordmeer bei 8,2 liegt83. Dies entspricht einer natürlichen Spanne von 0,3. In keinen Gewässern, weder mit einem hohen noch mit niedrigem pH-Wert, hat dies schädliche Auswirkungen auf den Fischreichtum oder die Ausbildung von Kalkschalentieren.
Im Übrigen ist zu beachten, dass die wesentliche Quelle für den Eintrag von CO2 in den tiefen Ozean der bakterielle Abbau von organischem Kohlenstoff, also Biomasse und kein anthropogenes CO2 ist. Mit zunehmender Erwärmung steigt die Bioproduktion, was den pH-Pegel dort senkt. Mit einsetzender Abkühlung nimmt die Bioproduktion ab, wodurch der pH-Pegel wieder steigt, eine klassische Gegenkoppelung der Biologie, die keinen Raum zur Panikmache lässt. Des Weiteren wirken Bodenbakterien der Tiefsee der Versauerung entgegen. Die Wechselwirkungen, die durch die Aufnahme von CO2 ablaufen, sind weitaus komplexer, als es nur die singuläre Betrachtung einer fiktiven Reduzierung des pH-Wertes infolge zunehmenden atmosphärischen CO2 anzeigt.
Die folgenden Ausführungen sind auszugsweise dem Blog zum Buch „Die Kalte Sonne“ entnommen84: Ein Blick zurück in die geologische Vergangenheit belegt die Unschädlichkeit höherer CO2-Konzentrationen für Meereslebewesen. Zu den meisten Zeiten war die CO2-Konzentration der Atmosphäre deutlich höher als heute (s. Bild 10 unter 2.4.1), und trotzdem existierte eine üppige kalkige Lebewelt in den Ozeanen, z.B. während der Jura- und Kreidezeit vor 180 bis 65 Millionen Jahren. Es war das Dorado ozeanischen Lebens. In diese Zeit fällt z.B. auch der Höhepunkt der Entwicklung der Korallenriffe. Das CO2 hat augenscheinlich hier keine schädliche Wirkung ausüben können. Eher ist, wie sich gleich zeigen wird, das Gegenteil erfolgt. Einige Forscher vermuteten, dass ein Teil der CO2-Säurewirkung auf lange Sicht in der geologischen Vergangenheit durch verstärkte Silikatverwitterung an Land abgepuffert worden sein könnte, deren Verwitterungsprodukte den pH-Wert im Ozean stabilisiert hätten. Reduziert sich nämlich der pH-Wert des Meerwassers, so wird aus den Bodenschichten Kalk gelöst, der den pH-Wert umgekehrt wieder ansteigen lässt. Das Gleiche erfolgt durch die Verwitterungsprozesse an Land, den Silikat-Karbonat-Kreislauf. Es ist daher davon auszugehen, dass durch die genannten Regelkreise und die vergleichsweise geringen Mengen an anthropogenem CO2 kaum Auswirkungen entstehen.
Im März 2012 wurde eine Arbeit der Kieler IFM-Geomar-Forscher Armin Form und Ulf Riebesell veröffentlicht85. Die Studie beschreibt die Ergebnisse von Experimenten, in denen lebende Korallen erhöhten CO2-Konzentrationen ausgesetzt wurden. Innerhalb von nur 6 Monaten schaffte es eine untersuchte Korallenkolonie, sich an die höheren CO2-Gehalte anzupassen und entwickelte sogar höhere Verkalkungsraten als unter Normalbedingungen. Offensichtlich existieren Akklimatisierungseffekte, die bisher viel zu wenig berücksichtigt wurden. Die Korallen sind besser gegen abnehmende ph-Werte gewappnet als bislang angenommen. Dies verwundert im Grunde nicht, da Korallen seit hunderten Millionen Jahren in den Weltmeeren existieren und sich behaupten konnten. In seinem Buch „Bringen wir das Klima aus dem Takt“ (2007) schreibt der Kieler Klimaforscher und Klimawarner Mojib Latif auf Seite 174: „Aus heutiger Sicht scheint es unwahrscheinlich, dass Meeresorganismen bei den zu erwartenden künftigen atmosphärischen CO2-Konzentrationen unter akuten Vergiftungserscheinungen leiden werden. Eine Verdopplung der CO2-Konzentration führt bei vielen Phytoplanktonarten zu einer Erhöhung der Photosynthese um etwa 10 %.“
Sogar mit einer Erwärmung des Meerwassers scheinen die Korallen besser zurechtzukommen als zuvor angenommen. Auch dies ist keine Überraschung, da die üppigen Korallenmeere des Erdmittelalters viel wärmer waren als heute. Eine Gruppe von Meereswissenschaftlern von der Universität von Miami konnte jetzt nachweisen, dass viele Korallenarten die Fähigkeit haben, mit verschiedenen Typen von Algen zusammenzuleben und nicht nur mit einer einzigen Algenart. Damit können sie bei einer Erwärmung der Meere auch mit Algen zusammenleben, die widerstandsfähiger gegen höhere Temperaturen sind. Die „Ozeanversauerungsforschung“ ist in vollem Gange und gerade dabei, grundlegende Zusammenhänge zu erkunden. Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen der Klimawissenschaft ist man auch hier noch sehr weit entfernt vom „The science is settled“. Katastrophen oder Schädigungen der Ozeanbiologie durch zunehmendes CO2 stellen sich zunehmend als Mythen heraus. Schlussendlich ist darauf hinzuweisen, dass der stark säurebildende Eintrag von Schwefel in die Meere aus nicht entschwefeltem Schiffsdiesel den „Versauerungswarnern“ keiner Erwähnung wert ist. Dies zeigt eine absurd einseitige Sicht, die alles auf anthropogenes CO2 zu reduzieren wünscht.
In diesen Zusammenhang, aber auch in die unter 3.5.4 beschriebenen Affären passt die um den australischen Physik-Professor Peter Ridd an der James Cook Universität in Nord-Queensland. P. Ridd stand dem Physik-Departement der Universität von 2009 bis 2016 und dem „Marine Geophysical Laboratory“ über 15 Jahre vor. Ridds Fachpublikationen fanden keine menschgemachten Ursachen für den Zustand des Great Barrier Riffs an der Nordostküste Australiens. Dies erregte zahlreiche australische Interessengruppen, und es entstand eine politische Kontroverse, die schließlich zur Entlassung von Ridd aus dem Universitätsdienst führte. Den daraufhin folgenden Prozess gegen die Universität gewann Ridd, wobei der urteilende Richter der Universität ins Stammbuch schrieb, sie hätte das Konzept intellektueller Freiheit nicht verstanden86!
Schließlich soll noch kurz eine immer wieder von Klimawarnern durchs Dorf getriebene Sau erwähnt werden, die bestens geeignet ist, ängstlichen Naturen den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben. Es ist das angebliche Versiegen des Golfstroms infolge des menschgemachten CO2. Die Fachliteratur ist hier recht eindeutig87. Der Golfstrom wird von den Winden angetrieben und folglich erst dann versiegen, wenn sich die Erde nicht mehr dreht, oder die Kontinentalverschiebung zu große Abweichungen gegenüber heute erreicht hat, was aber noch sehr viele Millionen Jahre dauern wird. Natürlich sind, wie stets in der Forschung, immer noch Detailfragen offen. Aber ein Versiegen des Golfstroms, weil die Menschheit zu viel CO2 emittiert, darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Es ist gerade umgekehrt wie von den Klimawarnern beabsichtigt: Der Golfstrom ist ein Klimatreiber, aber kein Klimaopfer!
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