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Kitabı oku: «Die Schlucht», sayfa 3

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Viertes Kapitel

Man saß bereits bei Tisch, als Nikolaj Wassiljewitsch das Speisezimmer betrat. Er trug ein kurzes Jackett, eine tadellos gebundene Krawatte und eine blendend weiße Weste; er war frisch rasiert, das schöne weiße Haar duftete nach Parfüm, seine ganze Erscheinung verriet das Bemühen, recht jugendlich auszusehen.

»Bonjour, bonjour!« rief er und nickte, als Antwort auf den Gruß der anderen, nach allen Seiten mit dem Kopfe. »Ich speise heut nicht mit Ihnen, meine Herrschaften, ne vous déranges pas,« sagte er, als man ihn zum Platznehmen einlud. »Ich mache eine Landpartie.«

»Eine Landpartie! Ich bitte dich, Nicolas!« sagte Anna Wassiljewna. »Der Schnee ist ja noch gar nicht weg . . . Du sehnst dich wohl wieder nach deinem Rheumatismus?« Pachotin zuckte die Achseln.

»Was soll ich machen! Ce que femme veut, Dieu le veut! La petite Nini hat sich gestern von Viktor nach seiner Villa einladen lassen: ›Ich möcht’ mal frische Luft schnappen,‹ meinte sie – na, und da will ich eben mit hinaus! . . .«

»Bitte, bitte!« rief Nadjeschda Wassiljewna mit einer abwehrenden Handbewegung. »Sparen Sie sich die Details für diese petite Nini!«

»Sie riskieren, sich zu erkälten,« sagte Ajanow. »Ich habe in meinem dicken Paletot gefroren.«

»Ah, mon cher Iwan Iwanowitsch: hätten Sie Ihren Pelz angezogen, dann hätten Sie nicht gefroren! . . .«

»Eine Landpartie in Pelzen!« bemerkte Raiski ironisch.

»Eine Landpartie – du stellst dir natürlich gleich grüne Fluren, murmelnde Bäche, hellen Sonnenschein und Hirtenknaben, vielleicht gar Hirtenmädchen vor. . . Du bist eben ein Künstler! Denk’ dir die Sache aber mal ohne das Grün, ohne die blumigen Fluren . . .«

»Ohne den Bach und ohne die Sonne . . .« fiel ihm Raiski ins Wort.

»Ganz recht, nichts weiter als Landluft . . . na, und die kann man doch auch im Zimmer einatmen! Den Pelz zieh’ ich auf alle Fälle an . . . und unter den Hut nehme ich meine Samtkappe, es brummt mir nämlich seit gestern so im Kopfe, als ob ich in einem fort Glockengeläute hörte; wie ich gestern im Klub war, wurde neben mir deutsch gesprochen, und mir war’s, als knacke jemand Walnüsse . . . Aber die Partie mache ich dennoch mit! . . . O, diese Frauen!«

»Auch ein Don Juan, was?« bemerkte Ajanow leise zu Raiski.

»Ja, auf seine Art. Ich kann nur wiederholen: der Typus des Don Juan existiert in ebenso zahllosen Abarten wie der des Don Quixote. Dieser hier hat das künstlerische Empfinden für die Schönheit verloren, seine Begeisterung ist von grober, sinnlicher Art . . .«

»Du hast dir da ja anscheinend eine ganze Metaphysik der Schönheit ausgetüftelt!«

»Die Frauen,« versetzte Pachotin, »schwärmen heut nur noch für Leute in unseren Jahren.« (Er hätte um nichts in der Welt sich selbst einen Greis genannt.) »Und wie reizend sie sind: so sagte zum Beispiel neulich Pauline zu mir . . .«

»Schweigen Sie, bitte, schweigen Sie!« rief Nadjeschda Wassiljewna mit sichtbaren Zeichen der Ungeduld. »Fahren Sie doch, wenn Sie nicht mit uns speisen wollen! . . .«

»Ach, ma soeur, was ich sagen wollte . . .« begann er, zu der älteren der beiden Schwestern gewandt, und flüsterte ihr leise, mit bittender Miene, irgend etwas ins Ohr. »Schon wieder!« unterbrach ihn Nadjeschda Wassiljewna mit kühlem Erstaunen. »Ich habe nichts!« fügte sie unwillig hinzu.

»Quinze cent!« bat er im Flüsterton.

»Ich habe nichts, ich habe nichts, mon frére! Zu Ostern erst haben Sie dreitausend bekommen, sind die schon weg? . . .

Das ist unerhört! . . .«

»Eh bien, mille roubles! Ich muß an den Grafen eine Schuld abtragen: ich habe ihn vor acht Tagen angeborgt und kann ihm nun nicht in die Augen sehen.«

»Mir aber können Sie in die Augen sehen? Ein für allemal – ich habe nichts!«

Er wandte sich ab von ihr und begann nachdenklich an den Lippen zu kauen.

»Hat man Ihnen gesagt, Papa, daß der Graf heut bei Ihnen vorgesprochen hat?« fragte Sophie, als sie den Namen des Grafen hörte.

»Ja; leider war ich nicht zu Hause, aber ich werde ihn morgen aufsuchen.«

»Er fährt morgen früh nach Zarskoje Sselo.«

»Sagte er das?«

»Ja, er hat uns hier begrüßt. Er sagte, er müsse Sie sprechen, es liege etwas vor . . .«

Wieder kaute Pachotin an den Lippen.

»Ach ja – ich weiß, um was es sich handelt!« rief er plötzlich, als erriete er eben erst, weshalb der Graf dagewesen. »Ich soll da gewisse Akten durcharbeiten – merci! Und zu Ostern hat er mich wieder übergangen, während Ilja seinen Stern bekommen hat! Qu’il aille se promener! Warst du heut im Sommergarten?« fragte er seine Tochter. »Entschuldige nur, ich kam zu spät . . .«

»Ich war nicht da; wir wollen morgen mit Catherine hinfahren, sie will mir Gesellschaft leisten.«

Er küßte die Tochter auf die Stirn und ging, um seine Landpartie zu machen. Nach dem Mittagessen setzten sich die beiden alten Damen mit Ajanow an den Kartentisch.

»Seien Sie mir heut nicht böse, Iwan Iwanytsch,« begann Anna Wassiljewna, »wenn ich wieder meine Treffdame übersehe. Ich habe diese ganze Nacht von ihr geträumt. Wie konnte ich sie nur damals nicht sehen! Auf den Buben gebe ich die Neun zu, und habe dabei die Dame! . . .«

»Das kann leicht vorkommen,« sagte Ajanow in höflichem Tone.

Raiski und Sophie blieben noch ein Weilchen im Salon und begaben sich dann in Sophies Zimmer.

»Was haben Sie heute morgen getrieben?« fragte Raiski.

»Ich war bei Lydia, im Institut.«

»Ah, bei Ihrer Cousine! Was macht die liebe Kleine? Kommt sie bald heraus?«

»Zum Herbst; und den Sommer soll sie bei uns auf dem Lande zubringen. Ja, sie ist sehr lieb, und hübsch ist sie geworden! Nur ist sie noch so lächerlich naiv, wie überhaupt alle dort . . .«

»Wieso?«

»Sie umringten mich sogleich von allen Seiten, und alles versetzte sie in Entzücken: die Spitzen, und das Kleid, und die Ohrringe; selbst meine Schuhe wollten sie sehen . . .« Sophie lächelte bei diesen Worten.

»Nun – und Sie zeigten ihnen die Schuhe?«

»Nein. Man wird Lydia das alles im Sommer abgewöhnen . . .«

»Warum abgewöhnen? Ich finde diese Naivität der jungen Mädchen, die alles bewundern und sich über alles freuen, ganz entzückend. Warum sollen sie sich nicht für Ihre Schuhe interessieren? Wenn sie sich dann auf dem Lande über die Bäume und Blumen freut – werden Sie auch da etwas dagegen haben?«

»O, durchaus nicht! Wer wird ihnen die Freude an Bäumen und Blumen verwehren? Nur meine Schuhe sollen sie nicht sehen, das halte ich für überflüssig.«

»Es gibt so viel Überflüssiges im Leben; wie wollen Sie das ausschalten?«

»Ich glaube, Sie wollen heute wieder mit mir Krieg führen?« bemerkte sie. »Nur sprechen Sie, bitte, nicht zu laut, denn wenn die Tanten ein Wort aufschnappen, wollen sie wieder alles ganz genau wissen, und das ist dann langweilig.«

»Wenn wir immer nur das Notwendige und Ernste gelten lassen wollten,« fuhr Raiski fort, »wie trostlos arm wäre dann das Leben! Nur das, was der Mensch sich ausgedacht hat, um es als Zutat zum Leben zu genießen – nur das verschönt es. Nur wenn man der hergebrachten Ordnung, der steifen Form, den langweiligen »Grundsätzen« ein Schnippchen schlägt, wird man der Freude teilhaftig . . .«

»Den Grundsätzen ein Schnippchen schlagen – wenn ma tante das Wort hören würde! . . .« fiel Sophie ihm ins Wort.

»Dann würde sie gleich rufen: Schweigen Sie, schweigen Sie!« versetzte Raiski. »Und was sagen Sie dazu?« fragte er. »Suchen Sie wenigstens das eine Mal ohne ma tante auszukommen! Oder wollten Sie vielleicht, durch die Autorität Ihrer Tante gedeckt, nur Ihre eigene Ansicht über das Abweichen von den Grundsätzen zum Ausdruck bringen?«

»Sie wollen natürlich wieder aus dem Wunsche der jungen Mädchen, meine Schuhe zu sehen, eine Haupt- und Staatsaktion machen, wollen mir tüchtig den Text lesen und mich dann zwingen, Ihnen zuzustimmen. Ist es nicht so?«

»Allerdings,« sagte Raiski.

»Wie kommen Sie eigentlich dazu, meine armen Grundsätze immer so scharf aufs Korn zu nehmen?«

»Weil es nicht Ihre Grundsätze sind.«

»Wessen denn?«

»Es sind die Grundsätze Ihrer Tanten, Ihrer Großmütter, Großväter, Urgroßmütter, Urgroßväter, kurz all der verblichenen Herren und Damen da in den Halskragen und Manschetten . . .«

Er zeigte auf die Porträts an der Wand.

»Da sehen Sie, wie viele Stimmen ich für meine Grundsätze zählen kann!« sagte sie scherzend. »Und für Ihre Prinzipien? . . .«

». . . Zähl’ ich tausendmal so viel Stimmen!« fiel Raiski rasch ein und schlug die Fensterportiere zurück. »Blicken Sie hinaus: all die Menschenkinder, die dort gehen und fahren und hin und her rennen, alle diese lebenden, noch nicht verblichenen Wesen bekennen sich zu meinen Prinzipien! Wohlan, Cousine, schließen Sie sich ihnen an, sondern Sie sich nicht ab von ihnen! Dort ist das Leben . . .« Er ließ die Portiere zurückfallen. »Und hier – ist ein Friedhof.«

»Sagen Sie mir endlich einmal kurz und bündig, Cousin: welches sind eigentlich die Prinzipien dieser Menschen da?« Sie wies nach der Straße hinaus. »Worin bestehen sie, und warum soll ich nun mit einemmal mich von Grundsätzen trennen, die schon so vielen eine Stütze im Leben gewesen sind, um neue Grundsätze anzunehmen? . . .«

»In Ihrer Frage ist auch die Antwort schon enthalten: ›gewesen sind‹ sagten Sie – und ich füge hinzu: und vermodert sind, samt jenen, die sie stützten! Die dort aber« – er zeigte nach der Straße – »sind nicht vermorscht und vermodert, sondern leben! Wie sie leben – das kann ich Ihnen hier nicht sagen, Cousine. Ich müßte Ihnen sonst das ganze Leben da draußen schildern mit allen seinen Einzelheiten, seinem lebendigen, modernen Pulsschlag. Doch was rede ich noch – ich habe Ihnen schon so viel davon erzählt, habe Ihnen Beispiele angeführt, und mit Ihnen diskutiert, und Ihnen vorgelesen . . . und alles war umsonst!«

»Bin ich daran schuld?«

»Allerdings, Cousine. Ich versteh’ mich doch, weiß Gott, aufs Erzählen, aber Ihnen ist eben nicht beizukommen, Sie sind unangreifbar, unerschütterlich und lassen sich aus Ihrer Festung nicht herauslocken . . . Ich strecke die Waffen!«

Er verneigte sich tief vor ihr, und sie sah ihn lächelnd an. »Seien wir beide unerschütterlich,« sagte sie, »bleiben wir jedes in seiner Festung! Seinen Grundsätzen treu bleiben – das ist, glaube ich, alles . . .«

»Es heißt nichts anderes, als seiner Blindheit treu bleiben: wahrlich, kein übermäßiger Heroismus! . . . Die Welt strebt nach Glück, nach Erfolg, nach Vollkommenheit . . .«

»Ich denke, ich selbst bin . . . die Vollkommenheit? Sie haben mir das doch erst vorgestern versichert, Cousin! Und Sie wollten es mir sogar streng logisch beweisen, wenn ich Ihnen nur hätte zuhören wollen . . .«

»Ja, Cousine, Sie sind vollkommen; aber die Venus von Milo, und die Köpfe von Greuze, und die Rubensschen Frauen sind doch noch vollkommener als Sie. Dafür sind Ihre Grundsätze und die ganze Art, wie Sie leben, das Gegenteil von Vollkommenheit!«

»Was soll ich denn nun tun, um dieses Leben und seine verzwickten Prinzipien, die ja auch die Ihrigen sind, zu begreifen?« fragte sie in ruhigem Tone, der deutlich bewies, daß ihr durchaus nicht daran lag, irgend etwas zu begreifen, sondern daß sie nur eben redete, um etwas zu sagen.

»Was Sie tun sollen?« erwiderte er. »Sie sollen zunächst einmal diese Portiere, die Ihnen das Leben verbirgt, vom Fenster zurückziehen und die Dinge mit offenen Augen ansehen – dann werden Sie begreifen, daß diese verblichenen Greise in den Goldrahmen da Sie ganz gewissenlos täuschen und belügen . . .«

»Cousin!« rief Sophie lächelnd, und man konnte deutlich hören, daß sie ihre Ahnen dem kecken Angriff gegenüber in Schutz nehmen wollte.

»Ja, ja, sie lügen!« fuhr Raiski leidenschaftlich fort. »Betrachten Sie einmal diesen gepuderten Alten da mit den stahlgrauen, durchdringenden Augen,« sagte er und zeigte auf ein Porträt, das gerade vor ihm zwischen den beiden Fenstern hing. »Er soll sehr streng gewesen sein, selbst den Seinigen gegenüber, und alles fürchtete sich vor seinem Blick. ›Halte dich würdig!‹ – scheint er Ihnen zuzurufen. Wessen würdig? Deines Menschentums, deiner Weiblichkeit? Nein – sondern deiner Abstammung, deiner Familie, und wenn, was Gott verhüte, sich dir ein Mensch naht, dessen Name erst von gestern stammt, der sich mit seinem eigenen Kopfe und seinen eigenen Händen emporgearbeitet hat, dann würdige ihn keines Blickes, und vergiß nie, daß der Name der Pachotins auch der deinige ist! . . . Nicht einen Blick, nicht ein Fünkchen freier, natürlicher Sympathie darfst du für solch einen Menschen haben! . . . Gott behüte dich vor einer Mesalliance! Und er selbst – wen hat er seines näheren Verkehrs für würdig gehalten, und wen nicht? ›Il faut bien placer ses affections!‹ sagt er in seiner starren, kalten Sprache, die nichts Menschliches mehr an sich hat. Wem hat er selbst seine affections zugewandt, wem sein Leben und seine Gesundheit geopfert? Gehörten seine affections jener hageren alten Dame mit dem spitzen Näschen, die sich seine Gemahlin nennen durfte?« Raiski zeigte nach einem zweiten Porträt, das eine ältliche Dame darstellte. »Sicherlich nicht, sie schaut so vergrämt drein, und ihre Augen liegen so tief in den Höhlen; sie ist ganz ebenso ein Opfer des guten Tons, der Wohlanständigkeit und der vornehmen Abstammung – wie Sie selbst, meine arme, unglückliche Cousine . . .«

»Cousin, Cousin!« suchte Sophie lächelnd seinem Redeflusse Einhalt zu tun.

»Ja, Cousine – Sie sind betrogen, getäuscht worden! Auch Ihre Tanten haben ein ganzes Leben in einer schrecklichen Täuschung hingebracht und sich einem Gespenst, einem Phantom, einer verstaubten Erinnerung geopfert . . . Er hat es befohlen!« rief er und schaute dabei fast wütend auf das Porträt. »Er ist selbst vor Täuschung, List und Gewalttat nicht zurückgeschreckt, er hat sein Vermögen verschwendet und die tollsten Streiche gemacht – andern aber hat er aufs strengste verboten, zu lieben und zu genießen!«

»Cousin! Wir wollen in den Salon gehen – ich habe Ihnen auf Ihren wunderbaren Monolog nichts zu erwidern . . . Wie schade, daß er so wirkungslos verpuffen muß!« bemerkte sie mit feiner Ironie.

»Ja, der Ahnherr triumphiert,« antwortete er. »Die Grundsätze, die er Ihnen vererbt hat, sind fest und solid. Er schaut mit Wohlwollen auf Sie herab, vornehme Ruhe und tadelloser Schick umgibt Sie wie ein strahlender Glorienschein . . .«

Er stieß einen Seufzer aus.

»Alles das ist so unzutreffend und so überflüssig, Cousin!« sagte sie. »Nichts von alledem, was Sie da ausführten, trifft zu. Weder blickt der Ahnherr mit Wohlwollen auf mich herab, noch umgibt mich ein Glorienschein. Ihre hitzigen Ausführungen amüsieren mich nur, ich brauche nun eine ganze Weile nicht ins Theater zu gehen, denn ich habe ja die schönste Komödie hier vor Augen, ohne mich vom Platze zu rühren! . . . Wissen Sie, an wen Sie mich erinnern? An Tschazki (Held der Seibojedowschen Komödie »Wissen bringt Schmerz«) . . .«

Er verfiel in Nachsinnen, prüfte gleichsam sich selbst in Gedanken und lächelte unwillkürlich.

»Sie haben recht, ich bin töricht und lächerlich,« sagte er, während er mit einem gutmütigen Lächeln auf sie zutrat. »Und ich bin auch sozusagen direkt vom Schiffe zum Ball gekommen . . . Auch ein paar Famussows sind vorhanden, nur daß sie hier Unterröcke tragen« – er wies mit dem Finger nach den Tanten. »Und in fünf, in zehn Jahren . . .«  Er ließ den Satz unbeendet, machte eine ungeduldige Handbewegung und setzte sich auf den Diwan.

»Sie sprachen von Täuschung, List und Gewalttat – was meinten Sie damit?« fragte sie. »Nichts von alledem kommt in Frage, niemand hat mir auch nur im geringsten Zwang angetan . . Was hat mein Ahne verbrochen? Ist er vielleicht schuld daran, daß Sie nicht imstande sind, mir Ihre Prinzipien darzulegen? Sie haben es schon mehrmals versucht, jedoch immer vergeblich . . .«

»An Ihnen sind meine Versuche allerdings abgeprallt, Cousine! Ihre Ahnen . . .«

»Und auch die Ihrigen: denn auch Sie haben doch Ahnen!«

»Gut, also sagen wir: unsere Ahnen waren kluge, verschlagene Leute,« fuhr er fort. »Wo sich mit Gewalt nichts mehr erraffen ließ, brachten sie ein raffiniertes System in Anwendung, das sie zur Tradition erhoben – und Sie gehen als Opfer dieses Systems, dieser Tradition zugrunde, wie die Indierin, die zugleich mit dem Leichnam ihres Gatten verbrannt wird . . .«

»Hören Sie einmal, Mr. Tschazki,« fiel sie ihm ins Wort, »sagen Sie mir doch wenigstens, woran ich denn zugrunde gehe? Etwa daran, daß ich das neue Leben nicht begreife, daß ich mich nicht . . . wie nennen Sie es doch? . . . der Entwicklung unterordnen mag? Das ist ja wohl Ihr Lieblingswort! Sind Sie denn in dieser Entwicklung so weit vorgeschritten, wie? Jeden Tag höre ich von Ihnen, daß Sie sich langweilen . . . und sehe, daß Sie alles mögliche tun, damit auch die anderen sich langweilen . . .«

»Habe ich auch bei Ihnen nur diesen Erfolg zu verzeichnen?«

»Nein, in allem Ernst – Sie tun mir leid . . .«

»Sie treten sich selbst zu nahe, Cousine, wenn Sie zwischen sich und mir auch nur im geringsten Vergleiche anstellen. Ich bin ein . . . nun, sagen wir: verbummeltes Genie . . . ein . . . ein, ach, ich weiß selbst nicht, was ich bin, und kein Mensch weiß es überhaupt. Ich bin ein kranker, anormaler Mensch und habe mein Leben verzettelt und verpfuscht . . . oder vielmehr: ich hab’ es überhaupt nicht begriffen. Sie aber sind eine ganze, bestimmte, in sich vollendete Persönlichkeit, Ihr Leben ist klar und durchsichtig. Und dennoch ist mir bange um Sie! Es quält mich, daß ich Ihr Leben so nutzlos verrinnen sehe, wie einen Fluß in der Wüste . . . Hat die Natur Sie dazu bestimmt? Schauen Sie sich doch an! . . .«

»Was soll ich also tun, Cousin? Ich begreife es noch nicht! Sie sagten vorhin, um das Leben zu begreifen, müsse man zunächst den Vorhang wegziehen, der es verhüllt. Nehmen wir an, dieser Vorhang sei weggezogen, ich hätte den Ahnen den Gehorsam gekündigt und wüßte, wohin alle diese Leute« – sie zeigte nach der Straße hinaus – »so hastig rennen, was sie treibt und beunruhigt: was hätte ich dann nach Ihrer Meinung weiter zu tun?«

»Weiterhin müßten Sie . . .«

Er erhob sich, warf einen Blick in den Salon, trat leise auf sie zu und sagte mit gedämpfter, doch klar vernehmbarer Stimme:

»Sich verlieben!«

»Voilá le grand mot!« bemerkte sie spöttisch.

Sie schwiegen beide.

»Ich glaube,« sagte sie dann lächelnd und nickte mit dem Kopfe nach den Tanten im Salon – »Sie machen auch ihnen einen Vorwurf daraus, daß sie sich nicht verliebt haben?«

Raiski machte eine ärgerliche Handbewegung nach dem Salon.

»Sind Sie etwa besser als die Tanten, Cousine?« versetzte er gereizt. »Nur daß sie alt und krank sind, während Sie in jugendlicher, blendender Schönheit strahlen . . .«

»Merci, merci,« unterbrach sie ihn ungeduldig mit ihrem gewohnten, gleichsam erstarrten Lächeln.

»Warum fragen Sie mich nicht, Cousine, was ich eigentlich unter Liebe verstehe?«

»Weil ich nicht das Bedürfnis fühle, es zu wissen.«

»Nein, nicht deshalb – sondern weil Sie sich fürchten, mich danach zu fragen!«

»Weshalb?«

»Weil die da es vielleicht hören könnten!« Raiski zeigte nach den Ahnenbildern an der Wand. »Und weil sie« – er nickte nach den Tanten im Salon – »es Ihnen nicht gestatten.«

»Nein – sondern weil er es hören könnte!« sagte sie und zeigte nach dem lebensgroßen Bilde ihres verstorbenen Gatten, das in einem gotischen Goldrahmen über dem Diwan hing.

Sie erhob sich, trat an den Spiegel heran und zupfte nachdenklich an der Halsspitze ihres Kleides. Raiski betrachtete inzwischen das Porträt ihres Gatten: er sah ein graues Augenpaar, eine spitze, kleine Nase, einen ironisch verzogenen Mund, kurzgeschorenes Haar und einen rötlichen Backenbart. Sein Blick glitt dann über ihre üppige, schönheitstrahlende Gestalt, und er suchte sich im Geiste den Glücklichen vorzustellen, der einmal das Herz dieses herrlichen Weibes erobern würde.

»Der hat es nicht erobert, niemals!« dachte er, während er das Porträt betrachtete; »der ist auch nichts weiter als ein Ahnherr, wenn er auch noch nicht ganz so verblichen ist wie die anderen. Und nicht seinetwegen hältst du dich zurück, sondern dem Prinzip zuliebe . . .«

»Sie kommen sooft auf dieses Lieblingsthema der Liebe zurück, Cousin,« sagte sie mit einem koketten Blick in den Spiegel – »und dabei sind wir beide doch schon alte Leute, denen solche Dinge gar nicht mehr anstehen!«

»Das heißt, wir sollen aufhören zu leben . . . Für mich will ich das gelten lassen – aber Sie, Cousine?«

»Wie leben denn die anderen? Fast alle ohne Ausnahme?«

»Kein Mensch lebt so!« unterbrach er sie in überzeugtem Tone.

»Wie? Nach Ihrer Meinung lebt Fürst Pierre, und Anna Borissowna, und Lew Petrowitsch . . . und sie alle . . .

»Sie leben entweder von den Erinnerungen ihrer Liebe, oder sie lieben noch und verstellen sich . . .«

Sie lachte hell auf, begann die Blumen in der Vase symmetrisch zu ordnen und trat dann wieder vor den Spiegel.

»Gewiß, sie mögen geliebt haben oder vielleicht noch immer lieben, aber sie tun das im stillen, ohne viel Wesens davon zu machen,« sagte sie und wandte sich ab, um in den Salon zu gehen.

»Nur ein Wort noch, Cousine!« klang es an ihr Ohr.

»Noch etwas von der Liebe?« fragte sie, während sie stehen blieb.

»Nein, fürchten Sie nichts – für jetzt wenigstens nicht. Ich wollte etwas anderes sagen.«

»Bitte, sprechen Sie,« sagte sie sanft, während sie Platz nahm.

»Ich will ohne Umschweife reden: sagen Sie mir, woher nehmen Sie diese Ruhe? Wie fangen Sie es an, ewig dieses gemessene, würdevolle Wesen zur Schau zu tragen? Woher kommt Ihnen diese stille Heiterkeit, diese Sicherheit und Milde, dieses Ebenmaß und Gleichgewicht in jeder Bewegung, in allem Handeln und Tun? Wie können Sie so ohne Widerstreit und Kampf, ohne Glut und Leidenschaft, ohne Sieg oder Niederlage existieren? Was tun Sie, um Ihr Leben so zu gestalten?«

»Nichts!« sagte sie verwundert. »Warum wollen Sie durchaus, daß ich mein Leben in Konvulsionen verbringe?«

»Aber Sie sehen doch, daß alle anderen Menschen rings um Sie von den mannigfachsten Empfindungen, Kümmernissen und Schmerzen bewegt werden . . .«

»Ja, das sehe ich, und ich bedaure sie auch: ich bedaure ma tante Nadjeschda Wassiljewna, die ewig mit ihrem Tick zu tun hat, und Papa, der an Blutandrang leidet . . .«

»Und die anderen? Und überhaupt alle, die da leben?« unterbrach er sie. »Ist ihr Leben nicht grundverschieden von dem Ihrigen? Haben Sie sich noch nie gefragt, wie es kommt, daß sie alle sich härmen und quälen und Tränen vergießen, Sie aber nicht? Daß sie alle wenigstens dreimal am Tage einen Anfall von Lebensüberdruß haben, und Sie nicht? Daß eine ewige Unruhe sie beherrscht, daß sie lieben und hassen, und Sie nicht?«

»Sie reden wohl von jenen da draußen,« sagte sie und nickte mit dem Kopfe nach der Straße – »von jenen, die dort ruhelos durch die Straßen hasten? Aber Sie sagten doch selbst, daß ich ihr Leben nicht verstehe! Gewiß, ich kenne diese Menschen nicht und versteh’ auch ihr Leben nicht! Sie gehen mich nichts an . . .«

»Sie gehen Sie nichts an? Das heißt mit anderen Worten: das Leben geht Sie nichts an!« rief Raiski so laut, daß eine der beiden Tanten für einen Moment vom Spiel aufsah und ihnen zurief: »Was zankt ihr euch denn da? Faßt euch nur nicht an die Köpfe! . . . Was haben sie nur wieder?«

»Nun reden Sie wieder vom Leben! Immer führen Sie dieses Wort im Munde, als ob ich tot wäre! Ich sehe schon, wie es weiter kommt,« sagte sie mit einem Lächeln, das ihre schönen Zähne sichtbar werden ließ. »Nun sind wir gleich wieder bei den Grundsätzen, und dann ist nur noch ein Schritt . . . bis zur Liebe.«

»Nein,« sagte er verzweifelt, »mit diesen Olympiern ist nichts anzufangen, sie lassen sich kein Leben einflößen. Sie sind einfach eine kalte Marmorgöttin, das ist’s! Kommen Sie, wir wollen in den Salon gehen!«

Er stand auf – sie aber rührte sich nicht vom Platze.

»Sie erachten es als unter Ihrer Würde, zu den armen Sterblichen niederzusteigen und einmal zu sehen, wie sie leben, Sie gefallen sich in Ihrer beschaulichen olympischen Ruhe, genießen Nektar und Ambrosia – und lassen es sich wohl sein!«

»Was soll ich denn noch? Ich habe ja alles, was ich brauche, und hege sonst keine Wünsche . . .«

»Da sprechen Sie sich selbst Ihr Urteil, Cousine!« fiel Raiski ihr heftig ins Wort. »Ich habe alles, was ich brauche, und hege sonst keine Wünsche! Haben Sie sich denn niemals die Frage vorgelegt: wieviel Menschen mag es wohl in der Welt geben, die nicht das haben, was sie brauchen, und denen alles zu wünschen übrigbleibt? Schauen Sie einmal um sich: Sie sind von Seide und Samt, von Bronzen und kostbarem Porzellan umgeben. Sie wissen nicht, woher und wie das fertige Mittagessen auf den Tisch kommt, vor dem Hause erwartet Sie die Equipage und bringt Sie zum Balle oder nach der Oper. Ein Dutzend Lakaien sind bereit, Ihre Wünsche zu erfüllen, ehe Sie sie noch ausgesprochen haben . . . Nein, werden Sie nicht ungeduldig: ich weiß, daß das alles Gemeinplätze sind . . . Aber haben Sie auch nur ein einziges Mal darüber nachgedacht, woher das alles kommt, und wer es Ihnen verschafft? Sicher noch niemals! Der Verwalter schickt vom Gute das Geld ein, man bringt es Ihnen auf einem silbernen Präsentierteller, und Sie legen es, ohne es nachzuzählen, in Ihren Schreibtisch . . .«

»Die Tante zählt es zehnmal nach und verschließt es in ihrer Kassette,« sagte sie, »und ich muß mir wie ein kleines Institutfräulein meinen Teil von ihr erbitten; wieviel gute Lehren mir da als Zugabe erteilt werden, können Sie sich vorstellen!«

»Ja, aber schließlich gibt sie es Ihnen doch. Sie hören sich die Lehren an und verbrauchen das Geld. Wenn Sie nun aber wüßten, daß dort auf dem Dorfe in glühender Sommerhitze eine schwangere Frau das Korn schneidet . . .«

»Cousin!« rief sie ganz entsetzt und sichtlich bemüht, seinen Redefluß zu hemmen, was keineswegs leicht war, sobald er erst den pathetischen Ton angeschlagen hatte.

»Ja – und daß sie in ihrem elenden Heim eine Schar von kleinen Kindern ohne Aufsicht zurückgelassen hat, die nun dort mit den Hühnern und Ferkeln zusammen hausen und, wenn nicht irgendeine hinfällige Großmutter zur Hand ist, jeden Augenblick in Lebensgefahr schweben: ein böser Hund kann sie beißen, ein Wagen sie überfahren, ein Tümpel sie verschlingen . . . Und ihr Mann geht keuchend hinter dem Pfluge her, oder fährt in starrendem Frost das Getreide zur Station, um nur Brot – buchstäblich nichts als Brot – für die Seinigen zu schaffen und die fünf oder sechs Rubel aufzubringen, die er ans Gutskontor zu zahlen hat, und die Ihnen dann auf silbernem Teller präsentiert werden . . . Das alles wissen Sie nicht: es geht Sie nichts an, wie Sie sagen! . . .«

Auf ihr Gesicht legte sich ein Schatten ungewohnter Unruhe und Bestürzung.

»Welche Schuld trifft mich da? Was kann ich dagegen tun?« fragte sie leise, fast schüchtern und ohne jede Spur von Ironie.

»Ich predige keinen Kommunismus, Cousine, fürchten Sie nichts! Ich möchte Ihnen nur auf Ihre Frage antworten, was Sie tun sollen, und will Ihnen beweisen, daß niemand ein Recht hat, das Leben nicht zu kennen. Das Leben selbst rüttelt die Menschen auf und weckt sie aus ihrem sorglosen Schlummer – bisweilen auf sehr rauhe Art! Was Sie tun sollen – darüber vermag ich Sie nicht zu belehren, das werden andere besorgen. Ich möchte Sie nur wecken: denn Sie schlafen, Sie leben nicht! Was weiter daraus wird, weiß ich nicht – aber ich kann nicht gleichgültig bleiben, wenn ich Sie in diesem lethargischen Zustande verharren sehe.«

»Und Sie, Cousin, was tun Sie mit diesen Unglücklichen? Sie haben doch ebenfalls Bauern, und solche . . . Frauen?« fragte sie neugierig.

»Ich tue allerdings nur wenig, oder fast gar nichts – zu meiner Schande und zur Schande derer, die mich erzogen haben. Ich bin längst mündig und überlasse gleichwohl alle diese Angelegenheiten immer noch meinem Vormund, der sie Gott weiß wie betreibt. Irgendwo existiert da auch noch ein Fleckchen Erde, das meine Großtante für mich verwaltet – sie versteht die Sache sicherlich besser als ich. Aber ich entschuldige mich doch wenigstens nicht damit, daß ich das Leben nicht kenne – und ich kenne auch einiges davon und rede darüber, wie zum Beispiel jetzt; ich disputiere und schreibe auch bisweilen darüber – und was sonst alles. Und dann befasse ich mich auch noch ein bißchen mit der Kunst . . . ich male, musiziere, schriftstellere . . .« fügt er leise hinzu und betrachtete dabei aufmerksam die Spitze seines Stiefels.

»Es waren sehr ernste Dinge, die Sie mir da sagten!« versetzte sie nachdenklich. »Und wenn Sie mich auch nicht geweckt haben, so haben Sie mich doch erschreckt. Ich werde heute schlecht schlafen. Weder die Tanten, noch Paul, mein Gatte, noch sonst jemand hat jemals so mit mir gesprochen. Iwan Petrowitsch, der Verwalter, brachte die Aufstellungen und Rechnungen, ich hörte, wie vom Stand des Getreides, von Mißernten und ähnlichen Dingen gesprochen wurde. Aber . . . von diesen Frauen . . . und von ihren Kindern . . . war nie die Rede . . .«

»Ja, das ist mauvais genre! In Ihrer Gegenwart darf jedenfalls von diesen Bauern und Bäuerinnen nicht gesprochen werden, am allerwenigsten von den schwangeren . . . Der sogenannte gute Ton gestattet es dem Menschen nicht, er selbst zu sein . . . Man muß alles Eigene von sich abstreifen und sich bemühen, in allem den anderen zu gleichen!«

»Irgendeinmal . . . wir werden ja den Sommer auf dem Lande zubringen, Cousin . . .« sagte sie lebhafter als sonst – »dann besuchen Sie uns doch, wir wollen dann dafür sorgen, daß die Kinder nicht mit den Ferkeln und Hunden zusammen hausen – das darf nicht sein! Und dann wollen wir Iwan Petrowitsch bitten, daß er diese . . . diese Frauen nicht zur Feldarbeit schicken soll . . . und schließlich will ich auch auf mein Taschengeld verzichten . . .«

»Nun – dann wird es eben Iwan Petrowitsch einstecken! Lassen wir das, Cousine! Wir sind da auf politische und wirtschaftliche Fragen geraten, auf den Sozialismus und Kommunismus – hier fühle ich mich nicht sehr sicher. Genug, daß ich Sie endlich einmal aus Ihrer Ruhe aufgerüttelt habe. Sie sagen, Sie würden schlecht schlafen: das ist ganz in der Ordnung! Morgen wird Ihr Gesicht vielleicht nicht so strahlen wie bisher – doch wird es in einer neuen, weniger engelhaften, doch dafür menschlichen Schönheit erglänzen! Und mit der Zeit wird sich Ihnen dann die Frage aufdrängen, ob es nicht auch für Sie irgendeine ernstere Aufgabe gibt, als diese Visiten und diese Ruhe des Müßiggangs, und dann werden Sie auch mit anderen Gedanken dort auf die Straße hinausschauen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie schritten selbst da in dem Menschengewühl daher: in der Winterkälte eilen Sie hastig durch die Menge und steigen in irgendeinem dieser Häuser atemlos bis zum fünften Stockwerk empor, um dort eine schlecht bezahlte Stunde zu geben. Sie wissen nicht, ob’s auch reichen wird, das Zimmer zu heizen und Schuhe zu kaufen und ein warmes Kleid für sich, für Ihre Kinder . . . Und dann kommt Ihnen plötzlich der quälende Gedanke: was wird aus diesen Kindern werden, wenn meine Kräfte versagen? . . . Und dieser Gedanke läßt Sie nicht mehr los, er schwebt über Ihnen wie eine finstere Wolke, zehn, zwanzig Jahre lang . . .«

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
10 aralık 2019
Hacim:
1300 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain

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