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Kitabı oku: «Aufzeichnungen eines Jägers», sayfa 20

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Der Hamlet des Schtschigrowschen Kreises

Auf einer meiner Fahrten wurde ich vom reichen Gutsbesitzer und Jagdliebhaber Alexander Michailytsch G*** zum Essen geladen. Sein Gut lag etwa fünf Werst von dem kleinen Dörfchen, in dem ich damals wohnte. Ich zog meinen Frack an, ohne den ich niemand rate, sogar zur Jagd auszufahren, und begab mich zu Alexander Michailytsch. Das Mittagessen war für sechs Uhr angesetzt; ich kam um fünf und traf bereits eine große Anzahl von Edelleuten in Uniform, in Zivilkleidern und in anderen, weniger charakteristischen Anzügen vor. Der Hausherr empfing mich freundlich, lief aber gleich in das Dienstbotenzimmer. Er erwartete irgendeinen hohen Würdenträger und befand sich daher in einer gewissen Aufregung, die zu seiner unabhängigen Stellung in der Gesellschaft und seinem Reichtum gar nicht paßte. Alexander Michailytsch war nie verheiratet gewesen und liebte keine Frauen; bei ihm versammelten sich lauter Herren. Er lebte auf großem Fuß, vergrößerte seinen Ahnensitz und stattete ihn mit großem Pomp aus, verschrieb sich alljährlich für etwa fünfzehntausend Rubel Wein aus Moskau und genoß überhaupt das größte Ansehen. Alexander Michailytsch hatte schon längst den Dienst quittiert und strebte nach keinen Ehren . . . Was veranlaßte ihn dann, sich den Besuch des hochgestellten Gastes zu erbetteln und sich am Tag des feierlichen Mittagessens vom Morgen an so aufzuregen? Das bleibt vom Dunkel der Ungewißheit verhüllt, wie mein Bekannter, ein Gerichtsbeamter, zu antworten pflegte, wenn man ihn fragte, ob er von freiwilligen Gebern Geldgeschenke annehme.

Als mich der Hausherr verlassen hatte, begann ich durch die Zimmer herumzuirren. Fast alle Gäste waren mir unbekannt; an die zwanzig Mann saßen schon beim Kartenspiel. Unter diesen Liebhabern von Préférence befanden sich zwei Militärs mit adligen, aber etwas abgelebten Gesichtern, einige Zivilisten in hohen, engen Halsbinden mit herabhängenden, gefärbten Schnurrbärten, wie man sie nur bei entschlossenen, aber wohlgesinnten Herren sieht (diese wohlgesinnten Herren lasen mit Wichtigkeit die Karten vom Tisch auf und warfen, ohne den Kopf zu wenden, Seitenblicke auf die Vorbeigehenden); fünf oder sechs Kreisbeamte mit runden Bäuchlein, vollen, schweißigen Händchen und bescheiden unbeweglichen Beinchen (diese Herren sprachen mit sanfter Stimme, lächelten mild nach allen Seiten, hielten ihre Karten dicht vor den Vorhemdchen und schlugen, wenn sie einen Trumpf ausspielten, nicht auf den Tisch, sondern ließen vielmehr ihre Karten wellenförmig auf das grüne Tuch fallen und erzeugten, wenn sie die Stiche zusammenlegten, ein leichtes, wohlanständiges und höfliches Knistern). Die übrigen Edelleute saßen auf den Sofas und drängten sich gruppenweise an den Türen und Fenstern; ein nicht mehr junger Gutsbesitzer von frauenhaftem Aussehen stand in einer Ecke, zuckte zuweilen zusammen, errötete und spielte verlegen mit dem Petschaft der Uhrkette auf seinem Magen, obwohl ihn niemand beachtete; einige Herren in runden Fräcken und karierten Pantalons, einem Erzeugnis des Moskauer Schneiders Firs Kljuschin, unterhielten sich äußerst ungezwungen und lebhaft, wobei sie ihre kahlen und fetten Nacken frei bewegten; ein junger Mann von etwa zwanzig Jahren, kurzsichtig und blond, vom Kopf bis zu den Füßen schwarz gekleidet, zeigte große Schüchternheit, lächelte aber giftig . . .

Ich fing schon an, mich zu langweilen, als sich zu mir plötzlich ein gewisser Woinizyn gesellte, ein junger Mann, der seine Studien nicht beendet hatte und im Hause Alexander Michailytschs in Eigenschaft eines . . . es ist schwer zu sagen, in welcher Eigenschaft er da lebte. Er schoß vorzüglich und verstand sich auf die Dressur von Hunden. Ich hatte ihn schon in Moskau gekannt. Er gehörte zu jenen jungen Leuten, die bei jedem Examen von einem Starrkrampf befallen wurden, das heißt, kein Wort auf die Fragen des Professors zu sagen wußten. Diese Herren nannte man des schönen Stiles wegen auch ›Backenbartisten‹. (Es ist schon lange her, wie Sie zu sehen belieben.) Das spielte sich auf folgende Weise ab: Es wurde z. B. Woinizyn aufgerufen. Woinizyn, der bis dahin unbeweglich und gerade, vom Kopf bis zu den Füßen in Schweiß gebadet auf seiner Bank gesessen und langsam, aber gedankenlos seine Augen hatte herumschweifen lassen; erhob sich, knöpfte hastig seinen Uniformrock bis oben zu und näherte sich seitwärts dem Tisch der Examinatoren. – »Wollen Sie sich ein Billett nehmen«, sagte der Professor freundlich zu ihm. Woinizyn streckte die Hand aus und berührte zitternd den Haufen der Billette mit seinen Fingern. – »Suchen Sie sich bitte eines heraus«, bemerkte mit zitternder Stimme irgendein unbeteiligter, aber reizbarer Greis, ein Professor von einer anderen Fakultät, von einem plötzlichen Haß gegen den unglücklichen Backenbartisten erfüllt. Woinizyn ergab sich in sein Schicksal, nahm ein Billett, zeigte die Nummer vor und setzte sich ans Fenster, während sein Vorgänger examiniert wurde. Am Fenster blickte Woinizyn unverwandt auf sein Billett, ließ nur ab und zu langsam seinen Blick umherschweifen und rührte im übrigen kein Glied. Sein Vorgänger ist nun fertig geworden, und man sagt zu ihm: »Gut, Sie können gehen« oder sogar: »Gut, sehr gut«, je nach seinen Fähigkeiten. Nun wird Woinizyn aufgerufen; Woinizyn steht auf und nähert sich mit festen Schritten dem Tisch. – »Lesen Sie Ihr Billett vor«, sagt man zu ihm. Woinizyn hebt das Billett mit beiden Händen dicht vor die Nase, liest es langsam vor und senkt langsam die Augen. – »Nun, jetzt wollen Sie antworten«, sagt träge derselbe Professor, den Oberkörper zurückwerfend und die Arme auf der Brust kreuzend. Es tritt eine Grabesstille ein. – »Nun?« – Woinizyn schweigt. Der unbeteiligte Greis beginnt zu zucken. – »Sagen Sie doch etwas!« – Mein Woinizyn schweigt wie erstarrt. Sein kurzgeschorener Nacken ragt unbeweglich gegen die neugierigen Blicke aller Kollegen. Dem unbeteiligten Greis wollen die Augen aus dem Kopf springen, nun ist er ganz vom Haß gegen Woinizyn erfüllt. – »Es ist immerhin sonderbar«, bemerkt ein anderer Examinator: »Warum stehen Sie wie stumm da? Sie wissen nichts? Sagen Sie es doch geradeheraus.« – »Gestatten Sie, daß ich mir ein anderes Billett nehme«, sagt der Unglückliche mit dumpfer Stimme. Die Professoren wechseln Blicke. – »Nun, nehmen Sie nur«, antwortet der Hauptexaminator mit einer resignierten Handbewegung. Woinizyn nimmt wieder ein Billett, geht wieder zum Fenster, kehrt zum Tisch zurück und schweigt wieder wie ein Toter. Der unbeteiligte Greis ist imstande, ihn beim lebendigen Leibe aufzufressen. Schließlich läßt man ihn gehen und setzt ihm eine Null. Glaubt ihr etwa, daß er wenigstens jetzt fortgehen wird? Keine Spur! Er kehrt auf seinen Platz zurück und schweigt wieder wie ein Toter, sitzt unbeweglich bis zum Schluß des Examens und ruft beim Weggehen: »Diese Plage! Diese Schinderei!« – Dann geht er den ganzen Tag durch die Straßen von Moskau, greift sich ab und zu an den Kopf und verwünscht sein unglückseliges Schicksal. Natürlich nimmt er aber kein Buch in die Hand, und am nächsten Tag wiederholt sich genau die gleiche Geschichte.

Dieser selbe Woinizyn gesellte sich also zu mir. Wir sprachen von Moskau und von der Jagd.

»Wollen Sie«, flüsterte er mir plötzlich zu, »daß ich Sie mit dem ersten Witzling dieser Gegend bekannt mache?«

»Ich bitte sehr.«

Woinizyn führte mich zu einem kleinen Mann mit hohem Schopf und Schnurrbart, in einem braunen Frack und bunter Halsbinde. Seine galligen, beweglichen Züge atmeten wirklich Geist und Bosheit. Ein flüchtiges, giftiges Lächeln verzerrte fortwährend seine Lippen; die schwarzen, zusammengekniffenen Äuglein blickten frech unter den ungleichen Wimpern hervor. Neben ihm stand ein breitschultriger, gedunsener, einäugiger Gutsbesitzer, süßlich wie ein Stück Zucker. Er lachte schon im voraus über die Witze des kleinen Mannes und schmolz gleichsam vor Vergnügen. Woinizyn stellte mich dem Witzling vor, welcher Pjotr Petrowitsch Lupichin hieß. Wir machten Bekanntschaft und tauschten die ersten höflichen Worte.

»Gestatten Sie, daß ich Ihnen meinen besten Freund vorstelle«, begann plötzlich Lupichin, indem er den süßen Gutsbesitzer bei der Hand faßte. »Sträuben Sie sich nicht, Kirilla Selifanytsch«, fügte er hinzu, »man wird Sie nicht beißen. Hier«, fuhr er fort, während der verlegene Kirilla Selifanytsch sich so ungeschickt verbeugte, als wollte ihm der Bauch abfallen, »ich empfehle Ihnen einen vorzüglichen Edelmann. Bis zu seinem fünfzigsten Lebensjahr erfreute er sich einer vortrefflichen Gesundheit, da fiel es ihm plötzlich ein, sich seine Augen behandeln zu lassen. Infolgedessen wurde er auf einem Auge blind. Seitdem behandelt er seine Bauern mit dem gleichen Erfolg. Diese sind natürlich mit der gleichen Anhänglichkeit . . .«

»Ach, dieser . . .« murmelte Kirilla Selifanytsch und lachte.

»Sprechen Sie nur aus, mein Freund, sprechen Sie nur aus«, fiel ihm Lupichin ins Wort. »Man wird Sie vielleicht noch zum Richter wählen, man wird Sie ganz sicher wählen, Sie werden es sehen. Für Sie werden natürlich die Beisitzer denken; aber man muß ja gegebenenfalls auch einen fremden Gedanken auszusprechen verstehen. Es kann ja der Gouverneur kommen und fragen: ›Warum stottert der Richter?‹ Nun, nehmen wir an, daß man ihm antworte: ›Er hat einen Schlaganfall gehabt‹, dann wird der Gouverneur aber sagen: ›Nun, dann lasse man ihn zur Ader.‹ Gestehen Sie selbst, daß das in Ihrer Stellung unpassend wäre.«

Der süße Gutsbesitzer wälzte sich vor Lachen.

»Er lacht«, fuhr Lupichin fort mit einem boshaften Blick auf den zitternden Bauch Kirilla Selifanytschs. »Warum soll er auch nicht lachen?« fügte er, an mich gewandt, hinzu: »Er ist satt und gesund, hat keine Kinder, seine Bauern sind nicht verpfändet, er kuriert sie selbst, seine Frau ist nicht ganz gescheit . . .« Kirilla Selifanytsch wandte sich etwas auf die Seite, als hätte er nichts gehört, und fuhr fort zu lachen. »Ich lache doch auch . . . mir ist aber meine Frau mit einem Feldmesser durchgegangen.« Er grinste. »Haben Sie es denn nicht gewußt? Gewiß! Jawohl, sie ist durchgebrannt und hat mir einen Brief hinterlassen: ›Lieber Pjotr Petrowitsch, verzeihe mir; von Leidenschaft überwältigt, entferne ich mich mit dem Freund meines Herzens . . .‹ Der Feldmesser hatte sie aber nur dadurch erobert, daß er sich nie die Nägel schnitt und enganliegende Hosen trug. Sie wundern sich? Sie denken sich wohl: Ist das ein offenherziger Mensch . . . Mein Gott! So ein Steppenmensch wie ich sagt immer die Wahrheit. Wollen wir jedoch auf die Seite gehen . . . Was sollen wir neben dem zukünftigen Richter stehen?«

Er nahm mich unter den Arm, und wir traten ans Fenster.

»Ich gelte hier als Witzling«, sagte er mir im Verlauf des Gesprächs, »glauben Sie es nicht. Ich bin einfach ein erbitterter Mensch und schimpfe laut: Dann bin ich auch so ungeniert. Und warum sollte ich mich auch genieren? Ich gebe nichts auf die Meinung der anderen und strebe nach nichts; ich bin boshaft, was ist dabei! Ein boshafter Mensch braucht wenigstens keinen Verstand zu haben. Das ist aber so erfrischend, Sie werden es gar nicht glauben . . . Schauen Sie sich zum Beispiel unseren Gastgeber an! Warum rennt er so herum, ich bitte Sie! Jeden Augenblick schaut er auf die Uhr, er lächelt, schwitzt, setzt sich eine wichtige Miene auf und läßt uns verhungern! Als ob man einen solchen Würdenträger noch nie gesehen hätte! Da rennt er wieder vorbei, er humpelt sogar, sehen Sie nur!«

Lupichin lachte mit hoher Stimme.

»Eines ist schade«, fuhr er mit einem tiefen Seufzer fort, »es ist ein Junggesellendiner ohne Damen – aber das wäre für unsereinen ein Fressen. Schauen Sie nur, schauen Sie nur«, rief er plötzlich, »da kommt der Fürst Koseljskij – dieser große Mann mit dem Bart, mit den gelben Handschuhen. Man sieht gleich, daß er im Ausland gewesen ist . . . immer kommt er so spät. Ich sage Ihnen, er ist allein so dumm wie ein Paar Kaufmannspferde; Sie hätten aber sehen sollen, wie herablassend er mit unsereinem spricht, wie großmütig er über die Liebenswürdigkeiten unserer hungrigen Mütterchen und Töchter zu lächeln geruht . . .! Auch er selbst macht zuweilen Witze, obwohl er sich hier nur auf der Durchreise befindet; die Witze sind aber auch danach! Es ist, wie wenn man mit einem stumpfen Messer einen Bindfaden entzweisägte. Mich kann er nicht ausstehen . . . Ich will mal hingehen und ihn begrüßen.«

Lupichin lief dem Fürsten entgegen.

»Dort geht aber mein persönlicher Feind«, sagte er, als er plötzlich wieder neben mir stand. »Sehen Sie jenen dicken Mann mit dem dunklen Gesicht und den Borsten auf dem Kopf – der seine Mütze in der Hand hält, an der Wand entlangschleicht und wie ein Wolf nach allen Seiten blickt? Ich habe ihm für vierhundert Rubel ein Pferd verkauft, welches tausend Rubel wert war, und dieses dumme Geschöpf hat das volle Recht, mich zu verachten; dabei ist er aber so vollkommen hirnlos, besonders morgens, nach dem Tee, oder gleich nach dem Mittagessen, daß er, wenn man ihm guten Tag sagt, antwortet: ›Was?‹ – Da kommt aber ein General«, fuhr Lupichin fort, »ein Zivilgeneral a. D., ein General, der sein Vermögen verloren hat. Er hat eine Tochter aus Rübenzucker und eine skrofulöse Fabrik . . . Entschuldigen Sie, ich habe mich versprochen, aber Sie verstehen mich schon. Ah! Auch der Architekt ist hier! Ist ein Deutscher, trägt aber einen Schnurrbart und versteht seine Sache nicht – ein blaues Wunder . . .! Was soll er übrigens seine Sache verstehen, wenn er nur versteht, Bestechungsgelder zu nehmen und recht viele Säulen und Pfeiler für unsere Edelleute, die Pfeiler der Gesellschaft, aufzustellen!«

Lupichin lachte wieder . . . Plötzlich verbreitete sich eine Unruhe durch das ganze Haus. Der Würdenträger war angekommen. Der Hausherr stürzte ins Vorzimmer. Einige ergebene Hausfreunde und eifrige Gäste folgten ihm nach . . . Das geräuschvolle Gespräch verwandelte sich in ein leises, angenehmes Raunen, so summen die Bienen zur Frühlingszeit in ihren heimatlichen Stöcken. Nur eine rastlose Wespe, Lupichin, und eine prächtige Hummel, Koseljskij, dämpften ihre Stimmen nicht . . . Endlich trat die Bienenkönigin, der Würdenträger, herein. Alle Herzen flogen ihm entgegen, die sitzenden Oberkörper hoben sich; selbst der Gutsbesitzer, der von Lupichin so billig das Pferd gekauft hatte, selbst dieser Gutsbesitzer – drückte sein Kinn gegen die Brust. Der Würdenträger bewahrte seine Würde vortrefflich; den Kopf in den Nacken werfend, als ob er grüßte, sprach er einige lobende Worte, von denen ein jedes mit dem Laut A begann, den er gedehnt und durch die Nase sprach; mit einer Empörung, die an Hunger grenzte, blickte er auf den Bart des Fürsten Koseljskij und reichte dem ruinierten Zivilgeneral mit der Fabrik und der Tochter den Zeigefinger der linken Hand. Nach einigen Minuten, innerhalb deren der Würdenträger zweimal die Bemerkung gemacht hatte, er sei sehr froh, daß er zum Mittagessen nicht zu spät gekommen sei, begab sich die ganze Gesellschaft unter Vorantritt der großen Tiere in den Speisesaal.

Brauche ich denn noch dem Leser zu erzählen, wie man den Würdenträger auf den Ehrenplatz zwischen den Zivilgeneral und den Adelsmarschall des Gouvernements, einen Menschen mit einem unabhängigen und würdigen Ausdruck des Gesichts, das vollkommen seiner gestärkten Hemdbrust, seiner unermeßlichen Weste und der runden Tabaksdose mit französischem Schnupftabak entsprach, plazierte – wie der Hausherr geschäftig herumlief, aus der Haut fuhr, die Gäste nötigte, im Vorbeigehen den Rücken des Würdenträgers anlächelte und, wie ein Schuljunge im Winkel stehend, hastig einen Teller Suppe oder ein Stückchen Fleisch hinunterschlang – wie der Haushofmeister einen Fisch von anderthalb Arschin Länge mit einem Bukett im Maul auftrug; wie die livrierten Diener mit strengen Mienen jedem Edelmann mürrisch bald Drymadeira, bald Malaga aufdrängten, und wie fast alle Edelleute, besonders die älteren, als müßten sie sich unwillig einer Pflicht unterziehen, ein Glas nach dem anderen leerten; wie schließlich die Champagnerpropfen knallten und die Toaste begannen: Dies alles ist dem Leser wohl allzu bekannt. Besonders bemerkenswert erschien mir aber die Anekdote, die der Würdenträger selbst inmitten eines allgemeinen, freudigen Schweigens zum besten gab. Jemand, ich glaube ein General, der sein Vermögen verloren hatte, ein mit der neuesten Literatur vertrauter Mann, erwähnte den Einfluß der Frauen im allgemeinen und auf die jungen Leute im besonderen. »Ja, ja«, fiel ihm der Würdenträger ins Wort, »das ist wahr, aber man muß die jungen Leute in strenger Zucht halten, sonst werden sie von jedem Weiberrock verrückt.« Ein kindlich-heiteres Lächeln glitt über die Gesichter aller Gäste; die Augen eines Gutsbesitzers drückten sogar Dankbarkeit aus. »Denn die jungen Leute sind dumm.« Der Würdenträger betonte zuweilen, wohl der Wichtigkeit wegen, gewisse Worte anders, als es sonst üblich ist. »Da habe ich zum Beispiel einen Sohn Iwan«, fuhr er fort, »der Dummkopf ist kaum zwanzig Jahre alt, aber plötzlich sagt er mir: ›Papachen, erlauben Sie mir zu heiraten.‹ Ich sage ihm: ›Dummkopf, diene erst dem Staat . . .‹ Natürlich Verzweiflung und Tränen . . . aber ich bin in solchen Fällen . . .« Das Wort ›Fällen‹ sprach der Würdenträger mehr mit dem Bauch als mit den Lippen; dann machte er eine Pause und blickte majestätisch seinen Nachbarn, den General an, wobei er seine Brauen viel höher hob, als man es erwartet hätte. Der Zivilgeneral neigte den Kopf freundlich auf die Seite und zwinkerte außerordentlich schnell mit dem Auge, das dem Würdenträger zugewandt war. »Und was glauben Sie?« begann der Würdenträger von neuem: »Jetzt schreibt er mir selbst: ›Ich danke Ihnen, Papachen, daß Sie mich Dummkopf belehrt haben . . .‹ Ja, so muß man handeln.« – Alle Gäste stimmten natürlich dem Erzähler zu und schienen von dem empfangenen Vergnügen und der Belehrung neu belebt . . . Nach dem Essen stand die ganze Gesellschaft auf und begab sich ins Gastzimmer mit einem etwas lauteren, aber immer noch anständigen und in einem solchen Falle gleichsam erlaubten Geräusch . . . Man setzte sich an die Kartentische.

Ich schlug irgendwie die Zeit bis zum Abend tot, befahl meinem Kutscher, den Wagen am anderen Morgen um fünf Uhr anzuspannen, und begab mich zur Ruhe.

Aber es war mir beschieden, noch am gleichen Tag einen sehr merkwürdigen Menschen kennenzulernen.

Infolge der großen Zahl der Gäste schlief niemand allein. In dem kleinen, grünlichen, etwas feuchten Zimmer, in das mich der Haushofmeister Alexander Michailytschs geleitet hatte, befand sich schon ein anderer Gast, der schon völlig entkleidet war. Als er mich sah, tauchte er schnell unter seine Bettdecke, zog sie sich bis über die Nase, rückte noch eine Weile auf dem weichen Pfühle hin und her und beruhigte sich dann, blickte aber aufmerksam unter dem runden Saum seiner baumwollenen Nachtmütze hervor. Ich trat an das andere Bett (es waren nur zwei Betten im Zimmer), zog mich aus und legte mich auf das feuchte Laken. Mein Nachbar bewegte sich in seinem Bett . . . Ich wünschte ihm gute Nacht.

So verging eine halbe Stunde. Trotz meiner Bemühungen konnte ich unmöglich einschlafen: In einem endlosen Reigen zogen sich unnütze und verworrene Gedanken hin, hartnäckig und einförmig wie die Eimer einer Schöpfmaschine.

»Mir scheint, Sie schlafen nicht?« fragte mein Nachbar.

»Wie Sie sehen«, antwortete ich. »Aber auch Sie sind noch nicht schläfrig?«

»Ich bin niemals schläfrig.«

»Wieso?«

»So. Ich weiß selbst nicht, wie ich einschlafe; ich liege, liege und schlafe plötzlich ein.«

»Warum legen Sie sich dann zu Bett, ehe Sie schläfrig sind?«

»Was soll ich denn machen?«

Ich beantwortete diese Frage meines Nachbars nicht.

»Ich wundere mich«, fuhr er nach kurzem Schweigen fort, »warum es hier keine Flöhe gibt. Man sollte glauben, daß gerade hier welche sein müßten.«

»Sie scheinen sie sehr zu vermissen«, bemerkte ich.

»Nein, ich vermisse sie nicht; aber ich liebe in allen Dingen die Konsequenz.«

So, so, dachte ich mir, solche Worte gebraucht er also!

Der Nachbar schwieg wieder.

»Wollen Sie mit mir wetten?« begann er von neuem ziemlich laut.

»Worüber?«

Mein Nachbar fing an, mich zu amüsieren.

»Hm . . . worüber? Nun, ich bin überzeugt, daß Sie mich für einen Dummkopf halten.«

»Ich bitte Sie!« murmelte ich erstaunt.

»Für einen Steppenmenschen, für einen ungebildeten Kerl . . . Gestehen Sie es nur . . .«

»Ich habe nicht das Vergnügen, Sie zu kennen«, entgegnete ich. »Woraus konnten Sie denn schließen . . .«

»Woraus! Schon aus dem Ton Ihrer Stimme; Sie antworten mir so nachlässig . . . Ich bin aber etwas ganz anderes als das, für was Sie mich halten . . .«

»Erlauben Sie . . .«

»Nein, erlauben Sie. Erstens spreche ich Französisch nicht schlimmer als Sie, Deutsch sogar besser als Sie; zweitens habe ich drei Jahre im Ausland verbracht, in Berlin allein habe ich acht Monate verlebt. Ich habe Hegel studiert, sehr verehrter Herr, und kann Goethe auswendig; außerdem war ich lange in die Tochter eines deutschen Professors verliebt und habe hier zu Hause ein schwindsüchtiges Mädchen geheiratet, eine kahlköpfige, aber sehr bemerkenswerte Person. Folglich bin ich aus dem gleichen Holz wie Sie; ich bin kein Steppenmensch, wie Sie es wohl annehmen . . . Auch ich bin von der Reflexion vergiftet, und es ist nichts Ursprüngliches in mir.«

Ich hob den Kopf und sah den merkwürdigen Menschen mit doppelter Aufmerksamkeit an. Beim trüben Schein des Nachtlichtes konnte ich seine Züge kaum unterscheiden.

»Jetzt sehen Sie mich an«, fuhr er fort, indem er seine Nachtmütze zurechtrückte, »und fragen sich wohl: Wie habe ich ihn heute am Tag nicht bemerkt? Ich will Ihnen sagen, warum Sie mich nicht bemerkt haben: Weil ich meine Stimme nicht erhebe; weil ich mich hinter den anderen verstecke, hinter der Tür stehe und mit niemandem spreche; weil der Haushofmeister, wenn er mit dem Tablett an mir vorüberkommt, im voraus schon seinen Ellenbogen in die Höhe meiner Brust hebt . . . Woher kommt aber das alles? Aus zwei Ursachen: Erstens bin ich arm, und zweitens habe ich mich gedemütigt . . . Sagen Sie doch die Wahrheit: Sie haben mich nicht bemerkt?«

»Ich hatte wirklich nicht das Vergnügen . . .«

»Nun ja, nun ja«, unterbrach er mich, »ich habe es gewußt.«

Er setzte sich auf und kreuzte die Arme; der lange Schatten seiner Nachtmütze bog sich von der Wand weg auf die Decke hinüber.

»Gestehen Sie doch«, fügte er hinzu, mich plötzlich von der Seite anblickend, »Sie müssen mich für einen großen Sonderling, was man ein Original nennt, halten, vielleicht sogar für etwas Schlimmeres; vielleicht glauben Sie gar, daß ich den Sonderling bloß spiele?«

»Ich muß Ihnen noch einmal sagen, daß ich Sie nicht kenne . . .«

Er senkte auf einen Augenblick das Gesicht.

»Warum ich mit Ihnen, einem mir völlig unbekannten Menschen, so unerwartet ins Gespräch gekommen bin – das weiß der liebe Gott allein!« Er seufzte. »Doch nicht infolge der Verwandtschaft unserer Seelen! Sie und ich, wir sind beide anständige Menschen, das heißt Egoisten: Ich kümmere mich nicht um Sie, und Sie kümmern sich nicht um mich, nicht wahr? Aber wir können beide nicht einschlafen . . . Warum soll man dann nicht ein wenig plaudern? Ich bin in Stimmung, und das kommt bei mir selten vor. Ich bin, sehen Sie, schüchtern, schüchtern nicht aus dem Grunde, daß ich ein armer, titelloser Provinzler bin, sondern weil ich schrecklich selbstsüchtig bin. Aber zuweilen, unter dem Einfluß günstiger Umstände und Zufälligkeiten, die ich übrigens selbst weder zu bestimmen noch vorauszusehen vermag, verschwindet meine Schüchternheit, wie zum Beispiel jetzt, vollkommen. Sie können mich jetzt dem Dalai-Lama selbst gegenüberstellen, und ich werde ihn um eine Prise bitten. Aber vielleicht wollen Sie schon schlafen?«

»Im Gegenteil«, beeilte ich mich zu erwidern, »es ist mir sehr angenehm, mich mit Ihnen zu unterhalten.«

»Das heißt; ich amüsiere Sie, wollten Sie wohl sagen . . . Um so besser. Ich will Ihnen also sagen, daß man mich hier ein Original nennt, das heißt, so nennen mich diejenigen, denen unter anderm Unsinn auch mein Name auf die Zunge kommt. Um mein Schicksal ist niemand allzusehr besorgt . . . Sie glauben mich damit zu kränken . . . Mein Gott, wenn sie wüßten . . . ja, ich gehe eben darum zugrunde, weil in mir gerade nichts Originelles ist, nichts außer solchen Ausfällen wie zum Beispiel mein jetziges Gespräch mit Ihnen; aber diese Ausfälle sind keinen roten Heller wert, das ist die billigste und gemeinste Art der Originalität.«

Er wandte mir sein Gesicht zu und schwang die Hände.

»Verehrter Herr«, rief er aus, »ich bin der Ansicht, daß nur die Originale allein ein gutes Leben und ein Recht zu leben haben. Mon verre n’est pas grand, mais je bois dans mon verre, hat jemand gesagt. – Hören Sie«, fügte er halblaut hinzu, »wie rein ich das Französische ausspreche. Was habe ich davon, daß dein Kopf groß und geräumig ist, daß du alles verstehst, viel weißt, mit deiner Zeit Schritt hältst, wenn du nichts Originelles, Besonderes hast? Es ist wohl ein Abladeplatz für die Gemeinplätze in der Welt mehr, wer hat aber etwas davon? Nein, sei meinetwegen dumm, sei es aber auf deine eigene Weise! Habe deinen Geruch, deinen eigenen Geruch, das ist es! – Glauben Sie nur nicht, daß ich in bezug auf diesen Geruch allzu große Forderungen stelle . . . Gott behüte! Solche Originale gibt es eine Menge, wo man auch hinsieht, ist ein Original; jeder lebendige Mensch ist ein Original, ich bin aber nicht darunter!«

»Und doch habe ich«, fuhr er nach kurzem Schweigen fort, »in meiner Jugend gewisse Hoffnungen geweckt! Was für eine hohe Meinung habe ich selbst von meiner Person vor meiner Abreise nach dem Ausland gehabt und auch in der ersten Zeit nach meiner Rückkehr! Nun, im Ausland war ich auf der Hut, suchte mir meinen Weg selbst, wie es auch unsereinem ziemt, der alles zu begreifen sucht und zuletzt, wie es sich herausstellt, doch nichts begriffen hat!«

»Ein Original, ein Original!« fuhr er fort, vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd. »Alle nennen mich ein Original, aber in Wirklichkeit zeigt es sich, daß es in der Welt keinen weniger originellen Menschen gibt als Ihren ergebensten Diener. Wahrscheinlich bin ich auch nur als eine Kopie eines anderen geboren . . . Bei Gott! Ich lebe auch gleichsam als Nachahmung verschiedener Schriftsteller, die ich studiert habe, ich lebe im Schweiß meines Angesichts; ich habe studiert, habe mich verliebt und schließlich auch geheiratet, gleichsam nicht nach eigenem Willen, sondern als wenn ich damit eine Pflicht oder eine Aufgabe zu erfüllen hätte – wer kann daraus klug werden!« Er riß sich die Nachtmütze vom Kopf.

»Wollen Sie, daß ich Ihnen mein Leben erzähle«, fragte er mich kurz, »oder, noch besser, einige Züge aus meinem Leben?«

»Tun Sie mir den Gefallen!«

»Oder nein, ich will Ihnen lieber erzählen, wie ich geheiratet habe. Die Heirat ist doch eine wichtige Sache, ein Prüfstein des ganzen Menschen; in ihr spiegelt sich wie in einem Spiegelglas . . . aber dieser Vergleich ist zu abgegriffen . . . Gestatten Sie, daß ich mir eine Prise nehme.«

Er holte unter dem Kissen seine Tabaksdose hervor, öffnete sie und begann wieder zu sprechen, die geöffnete Tabaksdose in der Hand schwingend.

»Versetzen Sie sich doch in meine Lage, sehr geehrter Herr . . . Urteilen Sie selbst, sagen Sie mir doch, was für einen Nutzen konnte ich aus Hegels Enzyklopädie ziehen? Was hat diese Enzyklopädie mit dem russischen Leben gemein? Wie wollen Sie sie auf unser Leben anwenden, und nicht nur diese Enzyklopädie allein, sondern die deutsche Philosophie überhaupt . . . ich sage noch mehr: die Wissenschaft?«

Er sprang in seinem Bett auf und begann halblaut, die Zähne boshaft zusammengebissen, zu murmeln: »Ja, so ist es, so ist es . . .! Warum hast du dich denn im Ausland herumgetrieben? Warum hast du nicht zu Hause gesessen und das dich umgebende Leben an Ort und Stelle studiert? Dann hättest du alle seine Einzelheiten, auch seine Zukunft kennengelernt und wärest dir auch über deine sogenannte Bestimmung klargeworden . . . Erlauben Sie doch«, fuhr er fort, mit wieder veränderter Stimme, als rechtfertige er sich und verzage, »wo soll unsereins das studieren, was noch kein einziger kluger Mensch in ein Buch geschrieben hat? Ich hätte mich ja sehr gerne vom russischen Leben belehren lassen, aber dieses liebe Leben schweigt. Es sagt: ›Erfasse mich von selber!‹ Ich habe aber nicht die Kraft dazu; man gebe mir die Deduktionen, ziehe mir die Schlüsse . . . Die Schlüsse? Da hast du, sagt man mir, die Schlüsse: Höre doch mal unsere Moskauer an, sind sie vielleicht keine Nachtigallen? – Das ist aber das Unglück, daß sie wie die Kursker Nachtigallen schmettern, aber nicht wie Menschen reden . . . So überlegte ich und sagte mir, die Wissenschaft sei doch überall die gleiche, auch die Wahrheit sei die gleiche, und begab mich in Gottes Namen in die Fremde zu den Ungläubigen . . . Was wollen Sie! Die Jugend, der Stolz war mir zu Kopf gestiegen. Wissen Sie, ich wollte nicht vor der Zeit Fett ansetzen, obwohl man sagt, es sei gesund. Übrigens: Wem die Natur kein Fleisch gegeben hat, der wird niemals Fett an seinem Leib sehen!«

»Aber ich glaube«, fuhr er nach einigem Nachdenken fort, »ich versprach, Ihnen zu erzählen, auf welche Weise ich geheiratet habe. Hören Sie zu. Erstens muß ich Ihnen sagen, daß meine Frau nicht mehr unter den Lebenden weilt; zweitens . . . zweitens sehe ich, daß ich Ihnen von meiner Jugend erzählen muß, sonst werden Sie nichts verstehen . . . Sie wollen doch noch nicht schlafen?«

»Nein.«

»Schön. Hören Sie mal . . . da schnarcht im Nebenzimmer Herr Kantagrjuchin, wie ordinär! Ich wurde von armen Eltern geboren, ich sage Eltern, weil ich laut Überlieferung außer der Mutter auch einen Vater gehabt habe. Ich kann mich seiner nicht erinnern; man sagt, er sei ein beschränkter Mensch mit einer großen Nase und Sommersprossen im Gesicht gewesen, rotes Haar hätte er gehabt und den Tabak nur mit einem Nasenloch geschnupft; im Schlafzimmer meiner Mutter hing sein Bildnis, in roter Uniform mit einem schwarzen Kragen bis an die Ohren, ein ungewöhnlich häßlicher Mensch. Ich wurde an diesem Bildnis vorbeigeführt, sooft ich die Rute bekommen sollte, und meine Mutter zeigte in solchen Fällen immer auf ihn und sagte: ›Er hätte dich noch ganz anders bestraft.‹ Sie können sich vorstellen, wie mich das ermutigte. Ich hatte weder Bruder noch Schwester, das heißt, eigentlich hatte ich einen Bruder, der nicht viel taugte, mit der englischen Krankheit im Nacken, aber der starb sehr bald . . . Wie kommt auch die englische Krankheit in den Schtschigrowschen Kreis des Kursker Gouvernements? Aber nicht davon will ich sprechen. Meine Mutter leitete selbst meine Erziehung mit dem ganzen Eifer einer Steppengutsbesitzerin: Sie befaßte sich damit von dem herrlichen Tag meiner Geburt bis zu meinem sechzehnten Lebensjahr . . . Folgen Sie dem Gang meiner Erzählung?«

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