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Auf Grund der aktuellen Lage war es Mike nur noch selten möglich an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Heute allerdings stand ein wichtiges Thema auf dem Stundenplan, chemische Kampfstoffe und deren neue Möglichkeiten.

Mike war mit zehn anderen Agenten und Mitarbeitern der Abteilung im Schulungsraum. Der Raum selber war in keinster Weise mit einem Klassenzimmer zu vergleichen. Jeder Teilnehmer hatte einen eigenen Schreibtisch mit Laptop. In der Regel blieb dieser aber ausgeschaltet, nur manche Referenten ließen die gleichzeitige Internetnutzung für passende Themen zu. Der Stuhl, auf dem Mike saß, war ein bequemer schwarzer Ledersessel. Es war zwar kein großer Chefsessel mit allem Schnick Schnack, aber er reichte ihm völlig.

Mr. Lee war ein angesehener Dozent der University of California. Ab und an unterrichtete er auch die Spezialeinheiten der Armee, des FBIs oder eben auch die Abteilung von Homeland Security. Seine asiatische Herkunft war offensichtlich: typische chinesische Augenkonturen und schwarzes, kurzgeschnittes Haar. Hörte man ihn allerdings reden, meinte man einen Einheimischen vor sich zu haben.

„Meine Damen und Herren“, Mr. Lee waren die zwei Frauen im Auditorium nicht entgangen, „Sie alle kennen sicher die üblichen chemischen Kampfstoffe und deren Wirkungsweise. Heute befassen wir uns mit einer bedenklichen Entwicklung des Kampfstoffes Soman.“

Allgemeines Nicken erfüllte den Raum. Einige Köpfe reckten sich um den folgenden Worten besser Gehör schenken zu können.

„Soman ist ein im Normalzustand flüssiger Stoff. Gelangt er an irgendeiner Stelle an ihren Körper, haben Sie ein ernstes Problem. Nur Vollkörperschutzanzüge mit Atemmasken sind ein Schutz.

Soman wurde in den Zeiten des Kalten Kriegs exzessiv von der UdSSR hergestellt. Es müssten also noch etliche Tonnen in deren Lagern schlummern. Nach einem Bericht der CIA, wird Soman bereits fleißig auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Erst kürzlich wurde ein turkmenisches Dorf von Aufständischen mit wenigen Millilitern ausgelöscht. Eine Splittergranate hatte den Kampfstoff verteilt. Diejenigen Leute die nicht gleich erstickten, kontaminierten sich im Lauf der nächsten Stunden. Ein qualvoller Tod, der mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Schweißausbrüchen beginnt. Im weiteren Verlauf zeigen sich Durchfall und Erbrechen bis schließlich eine starke Atemnot und Krämpfe der Skelettmuskulatur die finale Phase einleiten.

Glücklicherweise ist es nicht einfach, größere Mengen Soman über weite Entfernungen zu schaffen. Die Koordination und die finanziellen Mittel bräuchten das Eingreifen einer Regierung. Wir alle wissen, was die USA oder deren Bündnispartner im Falle eines C-Waffen Angriffes machen würden.“

Mr. Lee beantworte die rhetorische Frage trotzdem, um den nachfolgenden Absatz besser einleiten zu können.

„Wir schlagen ebenfalls mit C-Waffen zurück. Oder Atomar oder Biologisch. Die ganze Welt weiß wie viel wir davon in den Lagern haben. Kein Angreifer würde den Vergeltungsschlag daher überleben.

Wir vermuten, dass aus diesem Grund bisher auch noch keines dieser Nervengifte bei uns im Land als Waffe eingesetzt wurde.“

Mr. Lee legte eine kurze Pause ein.

„Bei der Erstürmung eines Labors in den Bergen des Grenzgebiets Turkmenistan und Iran fanden unsere Agenten allerdings eine beunruhigende Neuigkeit. Von wem diese finanziert und betrieben wurde, ist derzeit noch unklar. Fest steht, da hat jemand etwas vor.

Die Einheit fand Röhrchen mit der Aufschrift VR-66. Bei der späteren Analyse stellte sich der Inhalt als gasförmiges Soman heraus. Man könnte es in kleinen Behältern luftdicht verpacken und somit das Nervengift viel leichter um die Welt transportieren. Eingesetzt von terroristischen Splittergruppen wäre ein Vergeltungsschlag unmöglich. Einen Einmarsch in ein Land nur um ein paar Leute zu suchen oder zu verhaften ist heutzutage undenkbar geworden. Einen ähnlichen Fall wie in Afghanistan könnte sich die heutige Politik daher nicht mehr erlauben.“

„Sir, wie groß schätzen Sie die Verpackung und wie viel lässt sich damit bewirken?“, fragte ein Agent aus der dritten Reihe.

„Ich vermute, dass es sich um die Größe eines Kugelschreibers handelt. Wenn dieser gut verpackt ist, kommen wir auf eine Brutto Verpackung von einem Kinderschuhkarton. Das Gift selber ist keine sehr große Menge, aber wenn man es zum Beispiel in eine Klimaanlage strömen ließe, könnte man damit ein ganzes Gebäude kontaminieren. Nicht auszumalen beim Einsatz mehrerer Stifte.“

Mr.Lee verstand es, seinem Publikum Furcht einzuflößen. Der Raum war totenstill.

Schließlich meldete sich Mikes Sitznachbar zu Wort.

„Kann man dies irgendwie messen? Also könnten wir an den Grenzen nicht Detektoren aufstellen, die das Teufelszeug aufspüren können?“

„Das luftdichte Abschließen macht eine Messung nahezu unmöglich. Man könnte dies maximal an Flughäfen erreichen, wo wir schon einen sehr hohen Sicherheitsstandard haben. Aber auf dem Land oder dem Seeweg sehe ich keine Möglichkeit solche Pakete aufzuspüren. Man könnte sie als alles Mögliche tarnen.“

Stille im Raum.

„Wenn es keine weiteren Fragen gibt, sehen wir uns in zwei Wochen wieder. Ich werde Ihnen einen interessanten Vortrag über biologische Waffen anbieten können. In Afrika hat man eine neue Variante von Ebola gefunden. Sehr wirksam und sehr zäh. Bis dann.“

Mr. Lee packte seine Sachen zusammen, während sich das Auditorium auflöste und einige kleine Gruppen zu tuscheln anfingen.

Mike wollte gerade den Raum verlassen, als ihn Steve, ein Computerspezialist aus einer anderen Gruppe, ansprach.

„Ist schon verrückt die Welt, was?“

„Die Bösen sterben nie aus. Da können wir nur hoffen, dass es immer Leute wie uns gibt, die den Schurken gehörig in den Arsch treten.“

„Das Soman hört sich ja echt beunruhigend an. Gestern habe ich im Fernsehen eine Reportage gesehen, die den Bau von schmutzigen Bomben zeigte. Das muss ziemlich einfach sein. Man packt einfach etwas atomares Material auf einen gewöhnlichen Sprengstoff und jagt alles in die Luft. Durch die Explosion verteilt sich das radioaktive Material in alle Himmelsrichtungen. Man könnte ganze Gebiete damit verstrahlen und unbewohnbar machen. In was für einer Welt leben wir eigentlich?“

„Und genau deswegen müssen wir verflucht gut sein und dem Feind immer einen Schritt voraus. Solche Lehrveranstaltungen sollen uns über die möglichen Aktivitäten und Techniken, die gegen uns eingesetzt werden könnten, informieren. Es ist besser man weiß zu viel, als ein lebenswichtiges Detail übersehen zu haben.“

„Da hast du Recht. Machen wir uns wieder an die Arbeit.“

Genau in diesem Moment piepte Mikes Handy.

E2 Meeting in 30 Minuten, Konferenzraum Tennessee.

Jetzt kommt Fahrt in den Tag, dachte sich Mike. Er ging in die Cafeteria, um sich noch einen großen Chai Latte zu besorgen. Bei E2 Meetings gab es auf Grund ihrer Dringlichkeit in der Regel weder Kaffee noch Knabbereien.

Mike betrat den Meetingraum Tennessee als Letzter. Mit seinem Becher in der einen und dem Laptop in der anderen Hand setzte er sich auf den Platz neben Jake. Just in dem Moment, als der Allerwerteste von Mike die Sitzfläche berührt hatte, begann Peter.

„Wir haben vor 40 Minuten einen weiteren Anruf aufgegriffen. Wie zu vermuten war, konnten wir wieder nur einen Endknoten vage orten. Dieser befand sich im Großraum San Fransisco. Wir können daher erst heute Abend um 19:00 Uhr den mutmaßlichen Täter benennen. Dann werden uns alle X4 ihre Daten vom Tag senden.

Eine erfreuliche Nachricht gibt es allerdings zum jetzigen Zeitpunkt dennoch. Wir konnten den anderen Endknoten, der deutlich besser geschützt ist als unser Kerl in SFO, heute anknacken. Amanda, bitte.“

Amanda hatte heute wieder eine ihrer schwarzen Blusen an. Das Haar trug sie offen. Kurz bevor sie das Wort ergriff steckte sie sich einen Teil der Haare hinter das rechte Ohr. Für einen kurzen Moment gelang es ihr unbewusst die Gedanken von Jake vom eigentlichen Thema abzulenken.

„Ich konnte während des Gespräches den zweiten Punkt anhacken. Mit einem Entschlüsselungsalgorithmus fand ich eine Signatur, die wahrscheinlich den Schlüssel für die innere Kapsel des Chiffrierungsprotokolls beinhaltet. Diese Signatur wird nun von der Serverfarm des FBIs gründlichst gescannt. Wenn wir sie genau verstehen und reproduzieren können, könnten wir beim nächsten Gespräch einen unkodierten Rückruf starten. Ich schätze, dass das Handy dies hardwaretechnisch nicht zulassen wird, den Anruf also nie annehmen kann. Dieser Umstand hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil wäre, dass es der Gesprächspartner nicht mitbekommen würde, dass er zurückgerufen wird. Der Haken an der Sache ist, dass wir nur die Zelle des Handys kennen, nicht den genauen Standort. Aber das wäre schon mal eine deutliche Verbesserung der Lage.“

„Danke Amanda. Ich habe bei dieser Geschichte ein mieses Gefühl. Ich kann nur hoffen, dass es sich um irgendein unwichtiges Geheimnis handelt. Wenn es sich aber um Terroristen handelt, die in der Lage sind, auf diese High Tech Weise zu kommunizieren, möchte ich nicht wissen was die mit uns vorhaben.

Tom, du hast die meiste Erfahrung hier in der Abteilung. Kannst du uns mögliche Anschlagsziele auflisten? Ich weiß, das kann so ziemlich alles sein, aber beschränken wir uns auf die momentane politische Großwetterlage und auf die Westküste. Die Liste wird sicherlich verflucht lang sein, aber wenn wir irgendetwas Auffälliges finden, sind wir zumindest etwas vorbereitet. Mike, du unterstützt Tom.“

Peter legte eine Pause ein.

„Homeland Security wird die Terrorwarnstufe vermutlich morgen von Gelb auf Orange anheben. Das hängt davon ab, was wir heute Abend erfahren ob es sich um einen radikalen Terroristen oder nur um ein paar durchgeknallte Teenager handelt. Gehen wir leer aus und können aus den Datensätzen keine Person zuweisen, wird es ebenfalls zur Hochsetzung kommen.

Wir sehen uns dann um viertel vor sieben wieder hier. Schönen Nachmittag noch.“

Mike stand nach Amanda auf. Er ging zu ihr hinüber und lächelte sie verschmitzt an.

„Sowas ärgerliches, eigentlich wollte ich heute mit dir im teuersten Restaurant von Los Angeles dinieren. Vater Staat lässt uns aber auch gar kein Vergnügen.“

Amanda verstand Mikes Humor. Pfeilschnell konterte sie.

„Dann kannst du mich ja morgen einladen. So lange werden uns die Pflichten schon nicht an den Bürostuhl binden. Du kannst uns ja für heute Abend eine Pizza als Vorgeschmack bestellen.“

Mit einem Zwinkern verließ Amanda den Raum.

Jeder ging zurück an seinen Arbeitsplatz.

Zur ausgemachten Uhrzeit betrat Mike den Meetingraum Tennessee zum zweiten Mal heute. Diesmal aber hatte er anstatt der Chai Latte drei Pizzakartons in der Hand. Er legte sie auf den Tisch und jeder freute sich über den Snack. Draußen dämmerte es schon leicht. Die Sonne beendete soeben an diesem Teil der Welt ihren Tag.

Mikes Gedanken freundeten sich mit der Idee morgen mit Amanda essen zu gehen an. Als er auf die Kartons blickte, musste er innerlich schmunzeln. Es greifen immer die Leute zuerst hin, die es am wenigsten nötig hätten.

Mit einem Stück Salamipizza in der Hand fing Peter an.

„Danke für die Pizza, Mike. Gute Idee. Kann heute ja eventuell länger dauern.

Also, in wenigen Minuten werden wir die Daten der X4 bekommen. Amanda, kannst du sie dann direkt auf den großen Bildschirm werfen? Für jede X4 eine andere Farbe. Zum Zeitpunkt des Telefonates legst du bitte ein großes X auf die Bewegungsprofile. Kannst du auch den Terrain Modus aktivieren? Ich würde mir lieber auch gleich die Umgebung ansehen.“

Während Amanda die Laptoptastatur fleißig zum Glühen brachte, verschlang Peter ein zweites Stück Pizza.

Allmählich füllte sich der Bildschirm mit der Straßenkarte von Kalifornien und den gewünschten Satellitenbildern die das Terrain anzeigten.

Um Punkt 7 bildete sich dann eine rote Linie auf der Karte. Die ersten Daten einer X4. Der Startpunkt lag im King Drive, südlich von San Fransisco in Daly City und wurde allmählich zu einer Linie. Zum Zeitpunkt des Telefonates wurde ein rotes X auf der Karte markiert. Der Punkt wanderte dann leicht weiter und endete wieder im King Drive. Durch den Zeitraffer verging der Tag in ungefähr einer Minute.

„Das erscheint mir aber nicht sehr auffällig“, bemerkte Tom. Die anderen nickten. Keiner ging aber weiter darauf ein. Die Spannung im Raum war extrem angewachsen. Jake klickte mit seinem Kugelschreiber wild hin und her.

Wenige Sekunden später zeichnete sich eine braune Linie ab. Diesmal im südlichen San Jose. Auch hier wieder keine Auffälligkeiten.

Eine dritte Linie zog sich in Oakland, eine vierte bei Richmond.

Nach und nach brach die Spannung etwas ein. Die ersten Gedanken an einem Scheitern der Idee waren aufgekommen. Was wenn keine Linie eine Auffälligkeit zeigte?

Schließlich begann eine blaue Linie ihre Bahn zu ziehen. Sie startete in einer Wohngegend in Oakland, führte weiter nach Süden und verlief auf dem Interstate 880 nach San Jose. Beim Exit 10 verließ die blaue Linie die Schnellstraße, um kurz danach im Dixon Landing Park Halt zu machen. Genau an dieser Stelle wurde ein großes blaues X auf dem Monitor markiert. Wenige Momente später setzte sich der blaue Punkt wieder in Bewegung und führte weiter nach Süden. Alle Teilnehmer hätten erwartet, dass der Punkt wieder zurück nach Oakland geführt hätte.

Er wanderte weiter südlich durch San Jose, wechselte auf den Interstate 280, der dann in den Highway 101 mündete. Er stoppte erst wieder in Gilroy.

„Ich wette, das war unser Kerl. Auch wenn er nicht umkehrte, so war der Stopp doch exakt getimt. Zu wem gehört die blaue Farbe?“

Diese Frage von Mike interessierte sicherlich gerade jeden im Raum. Amanda blickte in den Laptop und öffnete eine Liste.

„Said Siddiqui“

„Was wissen wir über ihn?“, fragte Peter.

Amanda rief ein Profil von Said auf den Bildschirm. Sein Foto grinste alle Versammelten im Raum an. Neben dem Bild standen einige Daten wie Alter, Herkunft und kriminelle Vergangenheit.

„Said ist nach unseren Informationen ein typischer Anwerber. Er selber hat einen tiefen Glauben an den heiligen Krieg, hat sich aber in Laufe der Zeit darauf spezialisiert, Leute anzuwerben. Darin scheint er mehr Sinn zu sehen als sich selber in den Tod zu stürzen. Er ist ein enger Vertrauer von Imram Aghazadeh, dem Oberhaupt der Moschee von Oakland, dem auch eine nicht ganz saubere Vergangenheit vorgeworfen wird.“

„Verfluchte Scheiße. Wenn das wirklich unser Mann ist, könnten wir ein gewaltiges Problem bekommen. Wenn so ein Multiplikator die Fäden zieht, könnte es sich um etwas Größeres handeln.“ Peter war der Ärger anzusehen.

„Sehen wir uns noch die restlichen Linien an, um Gewissheit zu bekommen.“

Die restlichen Linien verliefen wie die ersten ohne besondere Auffälligkeiten. Zwei Personen verließen ihre Wohnung an diesem Tag gar nicht, die anderen waren nur in naher Umgebung ihres Wohnortes unterwegs.

Peter ergriff als Erster wieder das Wort.

„Ich denke dann haben wir ihn, Said Siddiqui.“

Tom mischte sich ein.

„Wir können uns aber nicht zu hundert Prozent sicher sein. Immerhin haben wir nur 20 Verdächtige verfolgt. Es kann gut sein, dass der Halt von Said ein Zufall war und der eigentliche Gesprächspartner es sich in einem Whirlpool am Lake Louise gut gehen lässt.“

„Das stimmt. Aber zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen besseren Anhaltspunkt. Amanda, wo genau endet der Punkt von Said?“, warf Mike ein.

Amanda vergrößerte den Bereich um Gilroy. Die Linie hatte den Highway 101 an der Masten Avenue verlassen. Dort führte sie in ein Gebäude. Amanda zoomte weiter. Sie glich die Adresse in einer Datenbank ab.

„Hmm, so wie es aussieht, will der gute Said die Annehmlichkeiten mit den leichten amerikanischen Mädchen genießen. Die Adresse gehört zu einem berüchtigten Stundenhotel, das von manchen Gästen auch über ganze Wochenenden benutzt wird.“

„Vielleicht ist er deswegen nicht zurück gefahren. Er hat den Anruf getätigt und sich dann selber belohnt“, grinste Tom.

„Können wir das Auto von Said mit den Verkehrskameras identifizieren?“

„Das sollten wir zumindest doppelchecken, Jake. Laut Zulassungsbehörde fährt er einen grauen Dodge Journey.“

Amanda tippte weiter am Laptop. Nach wenigen Augenblicken erschienen die Verkehrskameras von San Jose in einer Übersichtskarte auf dem Monitor. Sie wechselte auf die letzte des 280ers bevor er in den Highway 101 verlief.

„Ich spule gerade auf die Stelle vor, die Said nach den Daten der X4 hätte passieren müssen. Das war um 17:42 Uhr.“

Die Kamera zeigte einige Autos, die sich in der Rushhour durch den Verkehr quälten. Schließlich kam ein grauer Dodge Journey ins Bild.

„Da, das muss er sein. Können wir das Gesicht identifizieren?“

„Einen Moment, ich fahre gerade einen Bioscan. Das Kennzeichen würde schon mal mit dem gespeicherten übereinstimmen.“

Amanda legte ein grünes Raster auf Saids Gesicht. Danach lief ein Abgleich mit einer Datenbank ab. Nach dreißig Sekunden erschien ein großer, grüner Rahmen um den Schriftzug Identity Match Positive.

„Ja, das ist Said. Kein Zweifel.“

„Ich würde vorschlagen, solange wir noch nicht wissen, ob es sich wirklich um unseren Mann handelt und was er im Schilde führt, sollten wir weiterhin verdeckt arbeiten.“

„Ja, Tom, das war auch mein erster Gedanke.“ Peter rieb sich das Kinn, er schien gerade etliche Szenarien im Kopfe durchzuspielen.

„Wir schicken auf der Stelle ein Spezialteam unserer Einheit nach Gilroy. Sie sollen Said beschatten und versuchen ihn, mit einer Wanze zu versehen. So bräuchten wir uns zumindest nicht mehr die Mühe machen, die Verschlüsselung zu knacken. Dann könnten wir Saids Worte mithören.

Nahe Gilroy gibt es zwei kleine Flugplätze, auf denen unsere Hubschrauber landen können. Wenn sie in etwa 30 Minuten aufbrechen, sollte das Team in 3 Stunden vor Ort sein.

Said wird eventuell aber nicht die ganze Nacht dort verbringen. Verständigen wir zusätzlich eine Streife die den Highway 101 nach beiden Richtungen beobachtet. Sie sollen nur Ausschau nach dem Dodge von Said halten. Kein Eingreifen. Wenn er sich bewegt, sollen sie uns das melden und zwar pronto. Zusätzlich überwachen wir das Gebiet mit einem Satelliten. Amanda, kannst du uns einen für diesen Job sichern?“

„Einen Moment.“ Amanda huschte mit ihren Finger wieder über die Tastatur.

„Wir haben einen in circa 20 Minuten über dem Zielgebiet. Er kann für die nächsten drei Stunden die Region überwachen. Danach wechsle ich auf den nächsten. Said lassen wir nun nicht mehr aus den Augen.“

„Perfekt. Betone daher den Befehl an die Streife, nicht einzugreifen. Reine Beobachtung. Keine Verfolgungsjagd. Sie sollen nur auf den Fahrer achten wenn möglich.“

„Sollten wir noch eine Drohne auf die Reise schicken?“, fügte Tom hinzu.

„Eine gute Idee. Lieber ein Auge mehr als zu wenig. Jake, wann können wir einen Drohne in der Luft haben?“

„Eine Predator C Drohne steht zu unserer Verfügung auf der Edwards Air Force Base bereit. Das ist die allerneueste Entwicklung. Sie kann bis zu 740 Stundenkilometer erreichen und schwebt auf einer Flughöhe von 18.000 Metern. Unser Baby kann 40 Stunden in der Luft bleiben. Wir haben die Bewaffnung bei unserer Ausführung mit der modernsten Überwachungselektronik ausgetauscht. Nachtsichtgeräte, Temperatursensoren und Kameras mit einer so extremen Auflösung, dass wir einer Fliege beim Kacken zuschauen könnten.“

Amanda verdrehte die Augen bei dem Vergleich. Jake kam etwas ins Stocken.

„Die Drohne wäre etwa eine Stunde schneller als das Vorauskommando.“

„Schick sie umgehend los.“

Peter legte eine längere Pause ein.

„Von nun ab verlässt keiner mehr die Abteilung. Wir werden, wenn nötig, in den Notunterkünften schlafen. Ich will euch immer in der Nähe haben. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben. Ist das klar?“

Das Nicken der Köpfe stand im klaren Gegensatz zu ihrem Gesichtsausdruck. Einige Teilnehmer hatten andere Pläne für die nächsten Tage.

Mike flüsterte mit Amanda.

„Und ich hab mich schon so auf das Essen morgen gefreut. Aber so wie es aussieht müssen wir das flambierte Rinderlendensteak gegen Fertigpizza tauschen. Von dem Ambiente mal ganz zu schweigen.“

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