Kitabı oku: «Gebrüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen – Band 183e in der gelben Buchreihe – bei Jürgen Ruszkowski», sayfa 9

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Die weiße Schlange

Die weiße Schlange


Es ist nun schon lange her, da lebte ein König, dessen Weisheit im ganzen Land berühmt war. Nichts blieb ihm unbekannt, und es war, als ob ihm Nachricht von den verborgensten Dingen durch die Luft zugetragen würde. Er hatte aber eine seltsame Sitte. Jeden Mittag, wenn von der Tafel alles abgetragen und niemand mehr zugegen war, musste ein vertrauter Diener noch eine Schüssel bringen. Sie war aber zugedeckt, und der Diener wusste selbst nicht was darin lag, und kein Mensch wusste es, denn der König deckte sie nicht eher auf und aß nicht davon, bis er ganz allein war. Das hatte schon lange Zeit gedauert, da überkam eines Tages den Diener, der die Schüssel wieder wegtrug, die Neugierde, dass er nicht widerstehen konnte, sondern die Schüssel in seine Kammer brachte. Als er die Tür sorgfältig verschlossen hatte, hob er den Deckel auf, und da sah er, dass eine weiße Schlange darin lag. Bei ihrem Anblick konnte er die Lust nicht zurückhalten, sie zu kosten; er schnitt ein Stückchen davon ab und steckte es in den Mund. Kaum aber hatte es seine Zunge berührt, so hörte er vor seinem Fenster ein seltsames Gewisper von feinen Stimmen. Er ging und horchte, da merkte er, dass es die Sperlinge, waren, die miteinander sprachen und sich allerlei erzählten, was sie im Feld und Wald gesehen hatten. Der Genuss der Schlange hatte ihm die Fähigkeit verliehen, die Sprache der Tiere zu verstehen.

Nun trug es sich zu, dass gerade an diesem Tag der Königin ihr schönster Ring fortkam und auf den vertrauten Diener, der überall Zugang hatte, der Verdacht fiel, er habe ihn gestohlen. Der König ließ ihn vor sich kommen und drohte ihm unter heftigen Scheltworten, wenn er bis morgen den Täter nicht zu nennen wüsste, so sollte er dafür angesehen und gerichtet werden. Es half nichts, dass er seine Unschuld beteuerte, er ward mit keinem besseren Bescheid entlassen. In seiner Unruhe und Angst ging er hinab auf den Hof und bedachte, wie er sich aus seiner Not helfen könne. Da saßen die Enten, an einem fließenden Wasser friedlich nebeneinander und ruhten, sie putzten sich mit ihren Schnäbeln glatt und hielten ein vertrauliches Gespräch. Der Diener blieb stehen und hörte ihnen zu. Sie erzählten sich, wo sie heute morgen all herumgewackelt wären und was für gutes Futter sie gefunden hätten; da sagte eine verdrießlich: „Mir liegt etwas schwer im Magen, ich habe einen Ring, der unter der Königin Fenster lag, in der Hast mit hinuntergeschluckt.“ Da packte sie der Diener gleich beim Kragen, trug sie in die Küche und sprach zum Koch: „Schlachte doch diese ab, sie ist wohlgenährt.“ „Ja“, sagte der Koch, und wog sie in der Hand, „die hat keine Mühe gescheut, sich zu mästen und schon lange darauf gewartet, gebraten zu werden.“ Er schnitt ihr den Hals ab, und als sie ausgenommen ward, fand sich der Ring der Königin in ihrem Magen. Der Diener konnte nun leicht vor dem König seine Unschuld beweisen, und da dieser sein Unrecht wieder gut machen wollte, erlaubte er ihm, sich eine Gnade auszubitten und versprach ihm die größte Ehrenstelle, die er sich an seinem Hof wünschte.

Der Diener schlug alles aus und bat nur um ein Pferd und Reisegeld, denn er hatte Lust die Welt zu sehen und eine Weile darin herumzuziehen. Als seine Bitte erfüllt war, machte er sich auf den Weg und kam eines Tages an einem Teich vorbei, wo er drei Fische bemerkte, die sich im Rohr gefangen hatten und nach Wasser schnappten. Obgleich man sagt, die Fische wären stumm, so vernahm er doch ihre Klage, dass sie so elend umkommen müssten. Weil er ein mitleidiges Herz hatte, so stieg er vom Pferd ab und setzte die drei Gefangenen wieder ins Wasser. Sie zappelten vor Freude, streckten die Köpfe heraus und riefen ihm zu: „Wir wollen dir's gedenken und dir's vergelten, dass du uns errettet hast.“ Er ritt weiter, und nach einem Weilchen kam es ihm vor, als hörte er zu seinen Füßen in dem Sand eine Stimme. Er horchte und vernahm, wie ein Ameisenkönig klagte: „Wenn uns nur die Menschen mit den ungeschickten Tieren vom Leib blieben! Da tritt mir das dumme Pferd mit seinen schweren Hufen meine Leute ohne Barmherzigkeit nieder!“ Er lenkte auf einen Seitenweg ein und der Ameisenkönig rief ihm zu: „Wir wollen dir's gedenken und dir's vergelten.“ Der Weg führte ihn in einen Wald, und da sah er einen Rabenvater und eine Rabenmutter, die standen bei ihrem Nest und warfen ihre Jungen heraus. „Fort mit euch, ihr Galgenschwengel“, riefen sie, „wir können euch nicht mehr satt machen, ihr seid groß genug, und könnt euch selbst ernähren.“ Die armen Jungen lagen auf der Erde, flatterten und schlugen mit ihren Fittichen und schrien: „Wir hilflosen Kinder, wir sollen uns selbst ernähren und können noch nicht fliegen! was bleibt uns übrig als hier Hungers zu sterben!“ Da stieg der gute Jüngling ab, tötete das Pferd mit seinem Degen und überließ es den jungen Raben zum Futter. Die kamen herbeigehüpft, sättigten sich und riefen: „Wir wollen dir's gedenken und dir's vergelten.“

Er musste jetzt seine eigenen Beine gebrauchen, und als er lange Wege gegangen war, kam er in eine große Stadt. Da war großer Lärm und Gedränge in den Straßen, und kam einer zu Pferde und machte bekannt, „die Königstochter suche einen Gemahl, wer sich aber um sie bewerben wolle, der müsse eine schwere Aufgabe vollbringen, und könne er es nicht glücklich ausführen, so habe er sein Leben verwirkt.“ Viele hatten es schon versucht, aber vergeblich ihr Leben daran gesetzt. Der Jüngling, als er die Königstocher sah, ward er von ihrer Schönheit so verblendet, dass er alle Gefahr vergaß, vor den König trat und sich als Freier meldete.

Alsbald ward er hinaus ans Meer geführt und vor seinen Augen ein goldener Ring hineingeworfen. Dann hieß ihn der König diesen Ring aus dem Meeresgrund wieder hervorzuholen, und fügte hinzu: „Wenn du ohne ihn wieder in die Höhe kommst, so wirst du immer aufs neue hinabgestürzt, bis du in den Wellen umkommst.“ Alle bedauerten den schönen Jüngling und ließen ihn dann einsam am Meer zurück. Er stand am Ufer und überlegte was er wohl tun sollte, da sah er auf einmal drei Fische daher schwimmen, und es waren keine anderen, als jene, welchen er das Leben gerettet hatte. Der mittelste hielt eine Muschel im Mund, die er an den Strand zu den Füßen des Jünglings hinlegte, und als dieser sie aufhob und öffnete, so lag der Goldring darin. Voll Freude brachte er ihn dem König und erwartete, dass er ihm den verheißenen Lohn gewähren würde. Die stolze Königstochter aber, als sie vernahm, dass er ihr nicht ebenbürtig war, verschmähte ihn und verlangte, er sollte zuvor eine zweite Aufgabe lösen. Sie ging hinab in den Garten und streute selbst zehn Säcke voll Hirse ins Gras. „Die muss er morgen, ehe die Sonne hervorkommt, aufgelesen haben“, sprach sie, „und darf kein Körnchen fehlen.“ Der Jüngling setzte sich in den Garten und dachte nach, wie es möglich wäre, die Aufgabe zu lösen, aber er konnte nichts ersinnen, saß da ganz traurig und erwartete bei Anbruch des Morgens zum Tod geführt zu werden. Als aber die ersten Sonnenstrahlen in den Garten fielen, so sah er die zehn Säcke alle wohl gefüllt nebeneinander stehen, und kein Körnchen fehlte darin. Der Ameisenkönig war mit seinen tausend und tausend Ameisen in der Nacht angekommen, und die dankbaren Tiere hatten den Hirse mit großer Emsigkeit gelesen und in die Säcke gesammelt. Die Königstochter kam selbst in den Garten herab und sah mit Verwunderung, dass der Jüngling vollbracht hatte, was ihm aufgegeben war. Aber sie konnte ihr stolzes Herz noch nicht bezwingen und sprach: „Hat er auch die beiden Aufgaben gelöst, so soll er doch nicht eher mein Gemahl werden, bis er mir einen Apfel vom Baum des Lebens gebracht hat.“ Der Jüngling wusste nicht, wo der Baum des Lebens stand, er machte sich auf und wollte immer zugehen, solange ihn seine Beine trügen, aber hatte keine Hoffnung ihn zu finden. Als er schon durch drei Königreiche gewandert war und abends in einen Wald kam, setzte er sich unter einen Baum und wollte schlafen; da hörte er in den Ästen ein Geräusch und ein goldener Apfel fiel in seine Hand. Zugleich flogen drei Raben zu ihm herab, setzten sich auf seine Knie und sagten: „Wir sind die drei jungen Raben, die du vom Hungertod errettet hast; als wir groß geworden waren und hörten, dass du den goldenen Apfel suchtest, so sind wir über das Meer geflogen bis ans Ende der Welt, wo der Baum des Lebens steht, und haben dir den Apfel geholt.“ Voll Freude machte sich der Jüngling auf den Heimweg und brachte der schönen Königstochter, der nun keine Ausrede mehr übrig blieb, den goldenen Apfel. Sie teilten den Apfel des Lebens und aßen ihn zusammen; da ward ihr Herz mit Liebe zu ihm erfüllt, und sie erreichten in ungestörtem Glück ein hohes Alter.

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Strohhalm, Kohle und Bohne

Strohhalm, Kohle und Bohne


In einem Dorf wohnte eine arme alte Frau, die hatte ein Gericht Bohnen zusammengebracht und wollte sie kochen. Sie machte also auf ihrem Herd ein Feuer zurecht, und damit es desto schneller brennen sollte, zündete sie es mit einer Handvoll Stroh an. Als sie die Bohnen in den Topf schüttete, entfiel ihr unbemerkt eine, die auf dem Boden neben einen Strohhalm zu liegen kam; bald danach sprang auch eine glühende Kohle vom Herd zu den beiden herab. Da fing der Strohhalm an und sprach: „Liebe Freunde, von wannen kommt ihr her?“ Die Kohle antwortete: „Ich bin zu gutem Glück dem Feuer entsprungn, und hätte ich das nicht mit Gewalt durchgesetzt, so war mir der Tod gewiss; ich wäre zu Asche verbrannt.“ Die Bohne sagte: „Ich bin auch noch mit heiler Haut davongekommen, aber hätte mich die Alte in den Topf gebracht, ich wäre ohne Barmherzigkeit zu Brei gekocht worden wie meine Kameraden.“ „Wäre mir denn ein besseres Schicksal zuteil geworden?“ sprach das Stroh. „Alle meine Brüder hat die Alte in Feuer und Rauch aufgehen lassen, sechzig hat sie auf einmal gepackt und ums Leben gebracht. Glücklicherweise bin ich ihr zwischen den Fingern durchgeschlüpft.“ „Was sollen wir aber nun anfangen?“ sprach die Kohle. „Ich meine“, antwortete die Bohne, „weil wir so glücklich dem Tod entronnen sind, so wollen wir uns als gute Gesellen zusammenhalten, und damit uns hier nicht wieder ein neues Unglück ereilt, gemeinschaftlich auswandern und in ein fremdes Land ziehen.“

Der Vorschlag gefiel den beiden anderen, und sie machten sich miteinander auf den Weg. Bald aber kamen sie an einen kleinen Bach, und da keine Brücke oder Steg da war, so wussten sie nicht, wie sie hinüberkommen sollten. Der Strohhalm fand guten Rat und sprach: „Ich will mich querüber legen, so könnt ihr auf mir wie auf einer Brücke hinübergehen.“ Der Strohhalm streckte sich also von einem Ufer zum anderen, und die Kohle, die von hitziger Natur war, trippelte auch ganz keck auf die neugebaute Brücke. Als sie aber in die Mitte gekommen war und unter ihr das Wasser rauschen hörte, ward ihr doch angst; sie blieb stehen und getraute sich nicht weiter. Der Strohhalm aber fing an zu brennen, zerbrach in zwei Stücke und fiel in den Bach; die Kohle rutschte nach, zischte wie sie ins Wasser kam und gab den Geist auf. Die Bohne, die vorsichtigerweise noch auf dem Ufer zurückgeblieben war, musste über die Geschichte lachen, konnte nicht aufhören und lachte so gewaltig, dass sie zerplatzte. Nun war es ebenfalls um sie geschehen, wenn nicht zu gutem Glück ein Schneider, der auf der Wanderschaft war, sich an dem Bach ausgeruht hätte. Weil er ein mitleidiges Herz hatte, so holte er Nadel und Zwirn heraus und nähte sie zusammen. Die Bohne bedankte sich bei ihm aufs schönste, aber da er schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben seit der Zeit alle Bohnen eine schwarze Naht.

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Von dem Fischer un syner Fru

Von dem Fischer un syner Fru


Dar wöör maal eens en Fischer un syne Fru, de waanden tosamen in'n Pissputt, dicht an der See, un de Fischer güng alle Dage hen un angeld: un he angeld un angeld.

So seet he ook eens by de Angel un seeg jümmer in das blanke Water henin: un he seet un seet.

Do güng de Angel to Grund, deep ünner, un as he se heruphaald, so haald he enen grooten Butt heruut. Do säd de Butt to em: „Hör mal, Fischer, ik bidd dy, laat my lewen, ik bün keen rechten Butt, ik bün'n verwünschten Prins. Wat helpt dy dat, dat du my doot maakst? ik würr dy doch nich recht smecken; sett my wedder in dat Water un laat my swemmen.“ „Nu“, säd de Mann, „du bruukst nich so veel Wöörd to maken, eenen Butt, de spreken kann, hadd ik doch wol swemmen laten.“ Mitdes sett't he em wedder in dat blanke Water, do güng de Butt to Grund un leet enen langen Strypen Bloot achter sik. Do stünn de Fischer up un güng nach syne Fru in'n Pissputt.

„Mann“, säd de Fru, „hest du hüüt niks fungen?“ „Ne“, säd de Mann, „ik füng enen Butt, de säd, he wöör en verwünschten Prins, da hebb ik em wedder swemmen laten.“ „Hest du dy denn niks wünschd?“ säd de Fru. „Ne“, säd de Mann, „wat schull ik my wünschen?“ „Ach“, säd de Fru, „dat is doch äwel, hyr man jümmer in'n Pissputt to waanen, dat stinkt un is so eeklig: du haddst uns doch ene lüttje Hütt wünschen kunnt. Ga noch hen un roop em: seg gem wy wählt 'ne lüttje Hütt hebben, he dait dat gewiss.“ „Ach“, säd de Mann, „wat schull ick door noch hengaan?“ „I“, säd de Fru, „du haddst em doch fungen, un hest ein wedder swemmen laten, he dait dat gewiss. Ga glyk hen.“ De Mann wull noch nicht recht, wull awerst syn Fru ook nicht to weddern syn un güng hen na der See.

As he door köhm, wöör de See ganß gröön un gel un goor nich mee so blank. So güng he staan un säd:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so as ik wol will.“

Do köhm de Butt answemmen un säd: „Na, wat will se denn?“ „Ach“, säd de Mann, „ik hebb di doch fungen hatt, nu söd myn Fru, ik hadd my doch wat wünschen schullt. Se mag nich meer in'n Pissputt wanen, se wull geern 'ne Hütt.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se hett se all.“

Do güng de Mann hen, un syne Fru seet nich meer in'n Pissputt, dar stünn awerst ene lüttje Hütt, un syne Fru seet vor de Döhr up ene Bänk. Da nöhm syne Fru em by de Hand un säd to em: „Kumm man herin, süh, nu is dat doch veel beter.“ Do güngen se henin, un in de Hütt was een lüttjen Vorplatz un ene lüttje herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Beed stünn, un Kääk un Spysekammer, allens up dat beste mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntüüg un Mischen (Messing), wat sik darin höört. Un achter was ook en lüttjen Hof mit Hönern un Aanten, un en lüttjen Goorn mit Grönigkeiten un Aaft (Obst). „Süh“, säd de Fru, „is dat nich nett?“ „Ja“, säd de Mann, „so schall't blywen, nu wähl wy recht vergnöögt lewen.“ „Dat wähl wy uns bedenken,“ säd de Fru. Mit des eeten se wat un güngen to Bedd.

So güng dat wol 'n acht oder veertein Dag, do säd de Fru: „Hör, Mann, de Hütt is ook goor to eng, un de Hof un de Goorn is so kleen: de Butt hadd uns ook wol een grötter Huus schenken kunnt. Ich much woll in enem grooten stenern Slott wanen; ga hen tom Butt, he schall uns en Slott schenken.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „de Hütt is jo god noog, wat wähl wy in'n Slott wanen.“ „I wat,“ säd de Fru, „ga du man hen, de Butt kann dat jümmer doon.“ „Ne, Fru,“ säd de Mann, „de Butt hett uns eerst de Hütt gewen, ik mag nu nich all wedder kamen, den Butt muchd et vördreten.“ „Ga doch,“ säd de Fru, „he kann dat recht good un dait dat geern; ga du man hen.“ Dem Mann wöör syn Hart so swoor, un wull nich; he säd by sik sülwen: „Dat is nich recht“, he güng awerst doch hen.

As he an de See köhm, wöör dat Water ganß vigelett un dunkelblau un grau un dick, un goor nich meer so gröön un geel, doch wöör't noch still. Do güng he staan un säd:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so as ik wol will.“

„Na, wat will se denn?“ säd de Butt. „Ach,“ säd de Mann half bedrööft, „se will in'n groot stenern Slott wanen.“ „Ga man hen, se statt vör der Döhr“, säd de Butt.

Da güng de Mann hen un dachd he wull na Huus gaan, as he awerst daar köhm, so stünn door 'n grooten stenern Pallast, un syn Fru stünn ewen up de Trepp un wull henin gaan; do nöhm se em by de Hand un säd: „Kumm man herein.“ Mit des güng he mit ehr henin, un in dem Slott wöör ene grote Dehl mit marmelstenern Asters (Estrich), un dar wören so veel Bedeenters, de reten de grooten Dören up, un de Wende wören all blank un mit schöne Tapeten, un in de Zimmers luter gollne Stöhl un Dischen, un krystallen Kroonlüchters hüngen an dem Bähn, un so wöör dat all de Stuwen un Kamers mit Footdeken: un dat Aeten un de allerbeste Wyn stünn up den Dischen, as wenn se breken wullen. Un achter dem Huse wöör ook'n grooten Hof mit Peerd- un Kohstall, un Kutschwagens up dat allerbeste, ook was door en grooten herrlichen Goorn mit de schönnsten Blomen ün fyne Aaftbömer, un en Lustholt wol 'ne halwe Myl lang, door wören Hirschen un Reh un Hasen drin un allens wat man sik jümmer wünschen mag. „Na“, säd de Fru, „is dat nu nich schön?“ „Ach ja“, säd de Mann, „so schallt't ook blywen, nu wähl wy ook in das schöne Slott wanen un wähl tofreden syn.“ „Dat wähl wy uns bedenken“, säd de Fru, „un wählen't beslapen“. Mit des güngen se to Bedd.

Den annern Morgen waakd de Fru toeerst up, dat was jüst Dag, ün seeg uut jem ehr Bedd dat herrliche Land vör sik liggen. De Mann reckd sik noch, do stödd se em mit dem Ellbogen in de Syd un säd: „Mann, sta up un kyk mal uut dem Fenster. Süh, kunnen wy nich König warden äwer all düt Land? Ga hen tom Butt, wy wählt König syn.“ „Ach Fru“, säd de Mann, „wat wähl wy König syn! ik mag nich König syn.“ „Na“, säd de Fru, „wult du nich König syn, so will ik König syn. Ga hen tom Butt, ik will König syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „wat wüllst du König syn? dat mag ik em nich seggen.“ „Worüm nich?“ säd de Fru, „ga stracks hen, ik mutt König syn.“ Do güng de Mann hen un wöör ganß bedröft, dat syne Fru König worden wull. „Dat is nich recht un is nich recht“, dachd de Mann. He wull nich hen gaan, güng awerst doch hen.

Un as he an de See köhm, do wöör de See ganß swartgrau, un dat Water geerd so von ünnen up un stünk ook ganß fuul. Do güng he staan un säd:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so as ik wol will.“

„Na, wat will se denn?“ säd de Butt. „Ach“, säd de Mann, „se will König warden.“ „Ga man hen, se is't all“, säd de Butt.

Do güng de Mann hen, un as he nach dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyrat doran: un de Schildwacht stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten. Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem hogen Troon von Gold un Demant, un hadd ene groote göllne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen ses Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere. Do güng he staan un säd: „Ach, Fru, büst du nu König?“ „Ja“, säd de Fru, „nu bün ik König.“ Do stünn he un seeg se an, un as he se do een Flach (eine Zeitlang) so ansehn hadd, säd he: „Ach, Fru wat lett dat schöön, wenn du Könige büst! nü wähl wy ook niks meer wünschen.“ „Ne, Mann“, säd de Fru, un wöör ganß unruhig, „my waart de Tyd un Wyl all lang, ik kann dat nich meer uthollen. Ga hen tom Bütt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.“ „Ach, Fru,“ säd de Mann, „wat wüllst du Kaiser warden?“ „Mann“, säd se, „ga tom Butt, ik will Kaiser syn.“ „Ach, Fru,“ säd de Mann, „Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.“ „Wat,“ säd de Fru, „ik bünn König un du büst man myn Mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.“ Do mussd he hengaan.“ Do de Mann awer hengüng, wöör em ganß bang, un as he so güng, dachd he by sik: „Düt gait un gait nich good: Kaiser is to uutvörschaamt, de Butt wart am Ende möd.“

Mit des köhm he an de See, do wöör de See noch ganß swart un dick un füng al so von ünnen up to geeren, dat et so Blasen smee un et güng so em Keekwind äwer hen, dat et sik so köhrd; un de Mann wurr groen (grauen). Do güng he staan un säd:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so as ik wol will.“

„Na, wat will se denn?“ säd de Butt. „Ach, Butt“, säd he, „myn Fru will Kaiser warden.“ „Ga man hen,“ säd de Butt, se is't all.“

Do güng de Mann hen, un as he door köhm, so wöör dat ganße Slott von poleertem Marmelsteen mit albasternen Figuren un gollnen Zyraten. Vör de Döhr marscheerden de Soldaten un se blösen Trumpeten un slögen Pauken un Trummeln; awerst in dem Huse da güngen de Baronen un Grawen un Herzogen man se as Bedeenters herum: do makten se em de Dören up, de von luter Gold wören. Un as he herinköhm, door seet syne Fru up enem Troon, de wöör von een Stück Gold, un wöör wol twe Myl hoog: un hadd ene groote gollne Kroon up, de wöör dre Elen hoch un mit Briljanten un Karfunkelsteen besett't; in de ene Hand hadde se den Zepter un in de annere Hand den Reichsappel, un up beyden Syden by eer Door stünnen de Trabanten so in twe Regen, jümmer en lüttjer as de annere, von dem allergröttesten Rysen, de wöör twe Myl hoog, bet to dem allerlüttjesten Dwaark, de wöör man so groot as min lüttje Finger. Un vör ehr stünnen so vele Fürsten un Herzogen. Door güng de Mann tüschen staan un säd: „Fru, büst du nu Kaiser?“ „Ja,“ säd se, „ik bün Kaiser.“ Do güng he staan un beseeg se sik so recht, un as he se so'n Flach ansehen hadd, so säd he: „Ach, Fru, watt lett dat schöön, wenn du Kaiser büst.“ „Mann“, säd se, „wat staist du door? ik bün nu Kaiser, nu will ik awerst ook Paabst warden, ga hen tom Butt.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „watt wulst du man nich? Paabst kannst du nich warden, Paabst is man eenmal in der Kristenhait, dat kann he doch nich maken.“ „Mann“, säd se, „ik will Paabst warden, ga glyk hen, ik mutt hüüt noch Paabst warden.“ „Ne, Fru“, säd de Mann, „dat mag ik em nich seggen, dat gait nich good, dat is to gross, tom Paabst kann de Butt nich maken.“ „Mann, wat Snack!“ säd de Fru. „kann he Kaiser maken, kann he ook Paabst maken. Ga foorts hen, ik bünn Kaiser un du büst man myn Mann, wult du wol hengaan?“ Do wurr he bang un güng hen, em wöör awerst ganß flau, un zitterd un beewd, un de Knee un de Waden skakkerden em. Un dar streck so'n Wind äwer dat Land, un de Wolken flögen, as dat düster wurr gegen Awend: de Blöder waiden von den Bömern, un dat Water güng un bruusd as kaakd dat, un platschd an dat Aever, un von feern seeg he de Schepen, de schöten in der Noot, un dantzden un sprängen up den Bülgen. Doch wöör de Himmel noch so'n bitten blau in de Midd, awerst an den Syden door wog dat so recht rood up as en swohr Gewitter. Do güng he recht vörzufst (verzagt) staan in de Angst un säd:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill,

will nich so as ik wol will.“

„Na, wat will se denn?“ säd de Butt. „Ach“, säd de Mann, „se will Paabst warden.“ „Ga man hen, se is't all“, säd de Butt.

Do güng he hen, un as he door köhm, so wöör dar as en groote Kirch mit luter Pallastens ümgewen. Door drängd he sik dorch dat Volk; inwendig was awer allens mit dausend un dausend Lichtern erleuchtet, un syne Fru wöör in luter Gold gekledet, un seet noch up enem veel högeren Troon, un hadde dre groote gollne Kronen up, un üm ehr dar so veel von geistlykem Staat, un up beyden Syden by ehr door stürmen twe Regen Lichter, dat gröttste so dick un groot as de allergröttste Toorn, bei to dem allerkleensten Käkenlicht; un alle de Kaisers un de Königen de legen vör ehr up de Kne un küßden ehr den Tüffel. „Fru,“ säd de Mann un seeg se so recht an, „büst du nu Paabst.“ „Ja“, säd se, „ik bün Paabst.“


Do güng he staan un seeg se recht an, un datt wöör as wenn he in de hell Sunn seeg. As he se do en Flach ansehn hadd, so segt he: „Ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du Paabst büst!“ Se seet awerst ganß styf as en Boom, un rüppeld un röhrd sik nich. Do säd he: „Fru, nu sy tosreden, nu du Paabst büst, nu kannst du doch niks meer warden.“ „Dat will ik my bedenken“, säd de Fru. Mit des güngen se beyde to Bedd, awerst se wöör nich tofreden, un de Girighait leet se nich slapen, se dachd jümmer wat so noch warden wull.

De Mann sleep recht good un fast, he hadd den Dag veel lopen, de Fru awerst kunn goor nich inslapen, un smeet sik von en Syd to der annern de ganße Nacht un dachd man jümmer, wat se noch wol warden kunn, un kunn sik doch up niks meer besinnen. Mit des wull de Sünn upgaan, un as se dat Margenrood seeg, richt'd se sik äwer End im Bedd un seeg door henin, un as se uut dem Fenster de Sünn so herupkamen seeg, „ha“, dachd se, „kunn ik nich ook de Sünn un de Maan upgaan laten?“ „Mann“, säd se un stöd em mit dem Ellbagen in de Ribben, „waak up, ga hen tom Butt, ik will warden as de lewe Gott.“ De Mann was noch meist in'n Slaap, awerst he vörschrock sik so, dat he uut dem Bedd füll. He meend, he hadd sik vörhöörd un rees sik de Ogen ut un säd: „Ach, Fru, wat sädst du?“ „Mann,“ säd se, „wenn ik nich de Sünn un de Maan kan upgaan laten, un mutt dat so ansehn, dat de Sünn un de Maan upgaan, ik kann dat nich uuthollen, un hebb kene geruhige Stünd meer, dat ik se nich sülwst kann upgaan laten.“ Do seeg se em so recht gräsig an, dat em so'n Schudder äwerleep. „Glyk ga hen, ik will warden as de lewe Gott.“ „Ach. Fru,“ säd de Mann, un füll vör eer up de Knee, „dat kann de Butt nich. Kaiser un Paabst kann he maken, ik bidd dy, sla in dy un blyf Paabst.“ Do köhm se in de Booshait, de Hoor flögen ehr so wild üm den Kopp, do reet se sik dat Lysken up, un geef em eens mit dem Foot un schreed: „Ik holl dat nich uut, un holl dat nich länger uut, wult du hengaan??“ Do slööpd he sik de Büxen an un leep wech as unsinnig.

Buten awer güng de Storm, un bruusde, dat he kuum up de Föten staan kunn; de Huser un de Bömer waiden um, un de Baarge beewden, un de Felsenstücken rullden in de Se, un de Himmel wöör ganß pickswart, un dat dunnert un blitzd, un de See güng in so hoge swarte Bülgen as Kirchentöörn un as Baarge, un de hadden bawen alle ene witte Kroon von Schuum up. Do schre he, un kun syn egen Woord nich hören:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so as ik wol will.“

„Na, wat will se denn?“ säd de Butt. „Ach“, säd he, „se will warden as de lewe Gott.“ „Ga man hen, se sitt all weder in'n Pissputt.“

Door sitten se noch bet up hüüt un düssen Dag.

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9783754187043
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