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Shooting Edition –
Ich lerne mich selbst kennen

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. (Psalm 119, 105)

Neuer Tag, neues Glück.

Nach einem reichhaltigen Frühstück – alle möglichen Früchte, Croissants, kleine Küchlein, Saft, Wasser und Tee –, warteten wir alle ungeduldig auf das Thema der neuen Woche.

Ich war wieder ausgeschlafen (obwohl wir um 6.00 Uhr aufstehen mussten) und genauso neugierig wie alle anderen.

Als Thomas und Enrique dann endlich kamen, ging es auch gleich voll los: Die Woche hieß: Shooting Edition – drei Shootings, von denen jedes Mädchen zwei meistern sollte.

Die ersten beiden Fototermine trugen die verheißungsvollen Titel Höhen- und Unterwassershooting.

Wir wurden aufgeteilt in Gruppen von je 10 Mädchen. Während Thomas die Namen verlas, wurde ich ganz hibbelig – ich wollte unbedingt in die Höhe! Ich mag das Wasser nicht so und konnte mir damals nicht vorstellen, unter Wasser zu bleiben, geschweige denn gut auszusehen und ein tolles Bild hinzukriegen.

Daher fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen, als Thomas mich bei der Höhenshooting-Gruppe aufrief!

Das Set war atemberaubend.

Die Aussicht war traumhaft – wir hatten direkten Blick auf den Burj Khalifa, den höchsten Turm der Welt (830 m) – auf einigen Bildern ist er sogar im Hintergrund zu sehen, bei mir verdeckt ihn das Kleid.

Wir sollten in ca. 30 Metern Höhe frei schweben (die Kleider kamen übrigens wieder von Furne One Amato Couture).

Gleich beim Ankommen sahen wir die Kleider und mir fiel eines besonders ins Auge: Es war ein Traum in Rosa und wirklich unglaublich – bauschige Röcke und ein eng geschnittenes Oberteil, kleine Blümchen und etwas Spitze. Das wäre wirklich das perfekte Kleid.

Nach und nach wurden alle „gefittet“, ich wurde erst geschminkt und bekam meine Haare gemacht.

Währenddessen kam Christine vorbei – in einem wunderschönen rosa Kleid … – doch zum Glück war es nicht das, welches ich mir für mich wünschte. Es war nur ein ähnliches Modell, aber in diesem kurzen Moment blieb für mich die Welt stehen.


Gerade als ich zum Fitting aufgerufen wurde, gab es Mittagspause und ich musste mich noch länger gedulden. Während des Essens erzählten uns die bereits fotografierten Mädchen von ihren Erfahrungen und Kleidern.

Viele hatten Lob bekommen und nur wenige Kritik – ich musste mich also anstrengen, denn auch wenn wir uns nett unterhielten, ging es letztendlich doch immer darum, wer am Ende der Woche nach Hause fliegen müsste …

Gerade in der Anfangszeit hat man das zwar noch nicht so stark wahrgenommen – es waren immerhin noch zwanzig Mädchen – aber da wir in Gruppen von nur zehn aufgeteilt waren, sah es schon ganz anders aus. Heidi hatte ja bereits am Morgen angedeutet, dass auch nach dem Shooting jemand gehen könnte und das wollte natürlich niemand.

Wir sprachen auch über die anderen zehn und was die wohl so taten.


Nach dem Essen wurde auch ich dann endlich gefittet, und nachdem ich ein rotes Kleid anprobiert hatte (welches nicht so richtig passte), bekam ich doch tatsächlich das gewünschte in Rosa!

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber war. Ich fühlte mich in dem Kleid wie eine Prinzessin (noch viel mehr als in Wiesbaden), denn das Kleid entsprach einfach all meinen Vorstellungen. Es war wie ein Kleid aus einer Parfum-Werbung.

Ich fühlte mich weiblich und sexy und gleichzeitig süß, niedlich und einfach schön. Diese Empfindung war ziemlich neu für mich, denn sonst fand ich mich allenfalls ganz nett im Spiegel, keinesfalls aber wunderschön.

Ich hatte jetzt richtig Lust auf das Shooting und konnte es kaum erwarten.

Ja, und dann war da noch die enorme Höhe, aber sooo schlimm würde es schon nicht werden, denn wir waren gesichert (das Sicherheitsteam stammte übrigens aus Deutschland, was mich zusätzlich beruhigte), die anderen Mädchen hatten es auch überlebt und ich hatte auch keine starke Höhenangst.

Trotzdem wurde mir dann ganz schön mulmig, als ich auf der Leiter stand und mich in den Gurt setzen sollte.

Was, wenn doch etwas passierte?

Aber aufgeben wollte ich auf keinen Fall!

Als ich mich in den Gurt setzte und nach hinten fallen ließ, war die Angst dann auch wie weggeblasen. Es war unglaublich, frei über dem Abgrund zu schweben.

Ich konnte so weit schauen und alles sah so anders aus als in Deutschland! Die Gurte schnitten ziemlich ins Fleisch – das kennt ihr vielleicht vom Klettern, vom Bungee-Springen oder Ähnlichem – doch daran dachte ich nicht eine Sekunde.

Leider war mein Kleid zu schwer, um frei schwebend Bilder zu machen (es sah dabei einfach zu unförmig aus).

Ich hielt mich also an diesem Holzgerüst fest (aua – viele Splitter und gar nicht einfach, sein ganzes Gewicht nur mit einer Hand zu halten!) und versuchte, graziös auszusehen.

Meine Jimmy-Choo-Schuhe halfen leider nicht, sie waren zu klein und taten unheimlich weh – in ihnen hätte ich nicht laufen können!

Aus diesem Grund waren meine Füße ziemlich taub und schwer in die richtige Position zu bringen, aber als diese Hürde genommen war, ging es ganz leicht. Ein paar kleine Veränderungen in der Position und im Gesicht, ein Mann, der mein Kleid warf (da die Windmaschine zu schwach war, bzw. mein Kleid zu viel Stoff hatte), schon war das Shooting vorbei und ich durfte (bei den Schuhen) und musste (beim Kleid) mich wieder umziehen.

Es war übrigens ziemlich schwierig, das Kleid zu werfen und trotzdem ein Bild hinzukriegen, auf dem der Mann nicht zu sehen war … Deshalb ist mein Bild auch das einzige im Hochformat.

Beim Verlassen des Sets konnte ich einen Blick auf den Monitor werfen und ein paar meiner Bilder ansehen – wow, das sah echt cool aus, und wenn erst das Seil retuschiert wäre! Ich wollte dieses Bild unbedingt haben!

Nach mir kamen noch ein paar andere Mädchen und ich tat das, was ich auch vorher die ganze Zeit getan hatte. Ich (ihr habt es wahrscheinlich schon erraten) wartete …!

Ich schrieb in mein Tagebuch und redete mit den anderen Mädchen.

Als wir dann endlich alle durch waren, rief Heidi uns nach draußen. Niemand von uns hatte mit dem gerechnet, was jetzt kam. Es gab zwei Wackelkandidatinnen und eine davon würde uns heute verlassen.

Ich war schockiert, denn die andere Gruppe war ja noch gar nicht fotografiert worden. Würde von denen auch eine gehen müssen? Was, wenn sie insgesamt schlechter wären, wäre es dann nicht fair, wenn diese gehen müssten?

Ich hatte alle beobachtet und fand keineswegs, dass jemand oder sogar zwei Mädchen negativ aufgefallen waren …

Ich hoffte, dass nicht ich eine der beiden sein würde, ich hatte doch so ein gutes Gefühl gehabt und sowohl Heidi als auch Rankin hatten mich gelobt … Sollte das trotzdem nicht reichen? Gespannt oder eher: Angespannt wartete ich – und wohl auch die anderen Mädchen – auf die Verkündung.

Caroline und Lisa wackelten. Ich mochte beide und wünschte keiner von ihnen, dass sie gehen müsste.

Ein schreckliches Gefühl, das mit jeder Entscheidung schlimmer wurde.


Ich war stets sehr traurig und konnte gut nachempfinden, was die Mädchen fühlten. Ich hätte jedes Mal weinen können (und habe es auch oft getan), aber ein kleiner Teil von mir stellte auch immer fest, dass es jetzt nur noch so und so viele Konkurrentinnen gab, die es zu schlagen galt und war froh, dass nicht ich diejenige war, die kritisiert wurde und gehen musste.

Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschen egoistisch zu sein und als Erstes an sich zu denken, aber es ist eben wichtig, das nicht zu offen zu zeigen und auch Mitleid empfinden zu können und für andere da zu sein, sie zu unterstützen, selbst wenn man eigentlich einen Vorteil aus ihrer Situation zieht.

Zurück zu den Wackelkandidatinnen. Lisa musste gehen und mir wurde noch einmal in aller Deutlichkeit bewusst: Egal wie gut du aussiehst und was du alles zu bieten hast, ein schlechter Tag und der Traum ist vorbei. Jeder von uns kann jederzeit rausfliegen.

Wir waren jetzt nur noch 19 – innerhalb von drei Tagen hatten uns sieben Mädchen verlassen müssen.

Und ich konnte die Nächste sein. Kein besonders beruhigender Gedanke, aber ein Grund, meine verbleibende Zeit – wie kurz oder lang sie auch sein mochte – zu genießen, jeden Moment voll auszukosten und alles mitzunehmen, was nur ging.

Als wir am Abend wieder im Hotel ankamen, gab es natürlich viel zu erzählen, aber durch den tränenreichen Abschied von Lisa, waren wir alle eher niedergeschlagen. Zumal der Druck der Unterwassershooting-Gruppe nun noch höher war, schließlich wollte niemand rausfliegen …

Wir gingen alle früh schlafen und während die einen ihrem Shooting entgegenfieberten, waren wir anderen gespannt, was wir machen würden.

Ich würde ja für mein Leben gerne auch einmal mit Delfinen schwimmen!

Tag 4 bei GNTM

Um 7.00 Uhr klingelte der Wecker (für Langschläfer ist der Beruf wirklich nicht zu empfehlen, denn eigentlich jeder Auftrag beginnt sehr früh!).

Die zweite Gruppe verließ uns recht schnell für ihr Unterwassershooting, während wir noch in Ruhe frühstückten. Dann fuhren wir los.

Es war heiß – so richtig heiß! – und das Auto hatte keine Klimaanlage … Deshalb waren wir alle erleichtert, als wir aussteigen konnten.

Wir waren auf einem Markt (Souks heißen die dort).

Kleine niedliche Läden, die alles Mögliche verkauften von Gold über Schmuck, Schuhe, Kleidung bis hin zu Gewürzen – alles auf einem riesigen bunten Haufen.

Es gab so viel zu sehen. Schon jetzt war es ziemlich voll und da wir nicht allzu viel Zeit hatten, stürmten wir gleich in den ersten Laden. In dem wir dann feststellten, dass wir ja noch gar keine Dirham (die Währung Dubais) hatten. Das Wechseln des Geldes stellte sich dann doch noch komplizierter heraus als erwartet, denn wir konnten ja nicht nachprüfen, ob der Wechsler uns richtig rausgab und mussten schnell überlegen, ob und wie viel wir umtauschen wollten – schließlich geht mit jedem Wechsel etwas Geld verloren, sodass es blöd wäre, zu viel umzutauschen.

Ich entschied mich für 25 €, was ungefähr 121 Dirham ergab (es ist schwer zu vergleichen, aber ich versuche euch eine Vergleichsmöglichkeit zu geben: Ich habe drei Postkarten, einen PEZ-Spender für meinen Bruder und vier Schlüsselanhänger gekauft und hatte noch 20 Dirham übrig).

Die anderen suchten ebenfalls kleine Geschenke und Souvenirs aus.

Anschließend kamen wir zum Gewürzmarkt und ich muss gestehen, dass ich nicht mal die Hälfte der Gewürze (die alle in großen Fässern ohne Beschriftung herumstanden) erkannt habe. Aber es roch unglaublich gut und wir bekamen ziemlichen Hunger.

Uns war allerdings davon abgeraten worden, auf diesen Märkten als Tourist etwas zu kaufen (wegen der Verträglichkeit) und so fuhren wir in ein schickes Restaurant. Wir bekamen dort viele kleine Bambusschalen und Schüsseln mit verschiedenen Leckereien darin.

Ich probierte all die Dinge, die keinen Fisch enthielten (denn ich mag keinen Fisch) und muss sagen, dass trotz des teilweise merkwürdigen Aussehens eigentlich alles gut essbar und sogar lecker war. Nicht alle Mädchen mochten das Essen und es war schwierig, weil wir ja nicht wussten, was worin enthalten war, aber irgendwie ist dann doch jede satt geworden und wir waren bereit für die nächste Station.

Nach dem Essen fuhren wir jedenfalls zu einem kleinen Bootsanleger, um eine kleine Tour auf dem Dubai Creek zu machen. Zum Glück war das Schiff überdacht, denn da wir Kleidung anziehen mussten, die bis zum Boden ging und mindestens die Schultern bedeckte, war uns natürlich mega-warm in der prallen Sonne (und in dem Auto ohne Klimaanlage …).

Der Fluss war schön, genauso wie die Aussicht – wir wussten natürlich nicht, was wir sahen, da der Fahrer nichts erklärte (sein Englisch war sehr schlecht), aber es machte Spaß und war unheimlich entspannend nach den letzten Tagen.

Viel zu schnell legten wir wieder an und mussten wieder ins überhitzte Auto steigen …

Seit dem Mittag fragten wir immer wieder, ob wir nicht an den Strand könnten – wir wollten baden und einfach herumliegen. Die ganze Zeit hatte es geheißen: „Nein, wir haben noch was vor, vielleicht später … “ Und jetzt – nach der Bootstour – ließen wir nicht mehr locker. Wir wollten an den Strand! Jetzt, sofort!

Unsere Quengelei hatte Erfolg, wir tuckerten zu einem schönen Sandstrand und beobachteten den wunderschönen Sonnenuntergang. Leider mussten wir schnell (nach etwa zehn Minuten) zum Hotel zurück, da die anderen bereits zurückgekehrt waren und nun erzählen sollten.

Den gesamten Rückweg rätselten wir darüber, wer wohl rausgeflogen war und überlegten, was wäre, wenn niemand von ihnen hatte gehen müssen. Wir alle fänden das Lisa gegenüber sehr ungerecht, einige regten sich schon während der Fahrt auf, dass diese Möglichkeit ungeheuerlich und unfair wäre.

Im Hotel trafen wir dann wieder zusammen und ich hielt Ausschau, ob ich jemanden vermisste. Wer fehlte in ihrer Gruppe?

Ich zählte immer wieder, kam aber jedes Mal auf 19 Mädchen. Das verwirrte mich zusehends, ich war mir so sicher gewesen, dass aus beiden Gruppen jemand gehen müsste und nun waren wir immer noch 19? Es müssten doch 18 sein?

Die Auflösung kam postwendend: Bei ihnen hatte niemand gehen müssen.

Das stieß einigen sauer auf und ein kleiner Zickenkrieg entbrannte. Ich hielt mich zurück, denn es war ja nun schon geschehen und sich darüber aufzuregen würde nichts mehr daran ändern.

Klar tat Lisa mir leid, aber es war die Entscheidung der Jury, und wenn die der Meinung war, dass in der Unterwassershooting-Gruppe alle gut genug waren, um weiterzukommen, dann war das eben so. Wir anderen waren nicht dabei gewesen und konnten uns kein eigenes Urteil bilden.

Nun ja, nach dem Essen, wir wollten gerade schlafen gehen, standen plötzlich Thomas und Enrique vor uns. Sie verrieten, dass wir morgen unser finales Fotoshooting haben würden und zwar in der Wüste. Enrique würde uns fotografieren und um uns schon richtig einzustimmen, hatten sie ein „Mood Board“ dabei.

Ein „Mood Board“ ist eine Art Plakat mit verschiedenen Bildern, die zum Thema passen, sodass man sich noch besser auf das Thema einstellen kann. Es dient als Arbeits- und Präsentationsmittel in Kommunikations- und Designberufen, wie eben dem Modeln.

Nachdem wir nun erfahren hatten, dass es schon sehr früh losgehen würde, beeilten wir uns mit dem Schlafengehen.

In die Wüste geschickt

Am nächsten Morgen hieß es aufstehen um 4:00 Uhr.

80 Kilometer außerhalb Dubais sollte das Shooting stattfinden. Als wir um 6:00 Uhr ankamen, war es schon warm, aber im Laufe des Tages sollte es so heiß werden, dass wir alle den Schatten suchten und sogar das Eis in den Gefriertruhen rasend schnell schmolz.

Ein wenig später holte Heidi uns ab und brachte uns auf eine kleine Anhöhe, von der aus wir zusahen, wie Thomas und Enrique auf Kamelen angeritten kamen.

Ich war super gespannt, wie es wohl sein würde auf so einem Tier zu reiten, aber leider bekam ich keine Gelegenheit dazu, es auszuprobieren … Naja, vielleicht ein anderes Mal.

Auf jeden Fall gab uns die Jury noch ein paar Informationen und Ideen mit auf den Weg und schon mussten wir zum Make-up und Styling.

Ich wurde als eine der Ersten fertig gemacht – das heißt, ich wurde natürlich geschminkt, mit sehr hellen und freundlichen, nicht sehr auffälligen Tönen. Während bei den anderen toupiert und gesteckt und verwuschelt wurde, wurden meine Haare einmal gebürstet und fertig, denn meine Haare sind ja von Natur aus bereits sehr voluminös …

Ich sollte allerdings erst nach dem Mittagessen drankommen und auch erst kurz vorher gefittet werden, also setzte ich mich und schrieb wieder ein kleines Gedicht:


So gestärkt konnte ich es nicht mehr erwarten, endlich dranzukommen und doch war noch nicht einmal das erste Mädchen fotografiert worden …

Um 12.30 Uhr holten wir uns schließlich unser Essen und hinterher durfte ich endlich zum Fitting. Mein Outfit war schnell gefunden – blau, sodass meine Augen harmonierten, und eine Menge Armbänder.

Ich konnte vor Sonne kaum schauen und dann noch der ganze Sand, der herumwehte – das Shooting war von den bisherigen echt das schwerste für mich – insbesondere auch deshalb, weil meine Haare nie so wollten, wie Enrique das gerne gehabt hätte.

Was im Fernsehen nicht zu sehen war: Wir unterbrachen eine Zeit und ich bekam ein Tuch auf den Kopf, damit die Haare nicht mehr so stark ins Gesicht wehen konnten. Erst nach dieser Änderung gelangen schöne Bilder.

Mit tränenden Augen, aber guter Kritik von der Jury taumelte ich (ja, weil es so heiß war und ich kaum etwas sah) schließlich wieder hinunter zu den anderen.

Ich zog mich um und wartete mit der Gruppe in etwas kühleren Steinbauten, bis alles vorbei war.

Zwischendurch fuhren Sabrina und ich mit einem Kamerateam in ein nahe gelegenes Hotel und drehten dort noch ein paar Szenen, Interviews und alberten herum. Es war wirklich schön dort und der Pool war auch spitze, allerdings gab es ein paar neidische und missgünstige Blicke, als wir zurückkamen. Aber naja, was soll‘s.

Danach warteten wir weiter und weiter und weiter. Doch auch nachdem das letzte Mädchen längst wieder umgezogen war, redete niemand über die Abfahrt ins Hotel … Wir wunderten uns natürlich, doch als es hieß, wir würden noch ein Gruppenfoto machen (mit Jury), schien alles erklärt.

Wir zogen uns also wieder unsere Shooting Outfits an und begaben uns wieder auf die Anhöhe. In einem Zelt wurde dann das Bild geschossen und anschließend rannten wir alle auf die Kamera zu – auch dabei ist ein schönes Gruppenbild entstanden.

Wieder in unserem „Lager“ packten wir schnell unsere Sachen und warteten auf den Bus, doch stattdessen teilte man uns mit, dass noch heute eine Entscheidung anstünde und wir noch länger hierbleiben würden.

Ziemlich ernüchtert – denn Enrique hatte an alle nur gute Kritik verteilt, wir waren also alle gut gewesen und konnten uns nicht vorstellen, wer gehen müsste –, holten wir uns das bereitgestellte Abendbrot und bangten um unser Weiterkommen.


Endlich war es so weit.

Wir stellten uns alle in zwei Reihen auf, und Heidi rief nach und nach alle nach vorne.

Die im Fernsehen gezeigten Reihenfolgen sind übrigens nur selten auch in diesem Durchlauf aufgenommen – wenn man genau schaut, findet man immer kleine Ungereimtheiten. Sei es beim Umarmen einer weitergekommenen Kandidatin, wo man schon ein Foto in der Hand hat, aber erst später aufgerufen wird, oder bei den Lichtverhältnissen.

Ziemlich schnell als dritte oder vierte wurde Michelle aufgerufen und musste uns verlassen.

Ich war vollkommen überrascht, weil Michelle für mich eines der außergewöhnlichsten Mädchen gewesen war, eines derjenigen, die ich noch viel weiter gesehen hätte …

Und natürlich war es danach schwer ruhig zu bleiben, denn Heidi hatte ja bereits angekündigt, dass einige gehen müssten … Es konnte also immer noch jeden treffen – auch mich, denn ich war eine der Letzten, die aufgerufen wurden.

Enrique bemängelte die schwierige Inszenierung meiner Haare, und auch Thomas und Heidi schauten sehr ernst. Doch als Heidi dann sagte, dass sie für mich kämpfe und schon in der Kirche gesehen hätte, dass ich etwas Besonderes sei, was vielleicht nicht jedem sofort ersichtlich wäre, war das für mich der schönste Moment in der ganzen bisherigen Zeit. Und auch heute muss ich sagen, dass ich noch immer Tränen in die Augen bekomme, wenn ich mir diese Szene ansehe. Tausend Dank, Heidi!!

Zum Schluss blieben Caroline und Anna übrig. Wir hielten alle die Luft an. Wen würde es treffen? Heidi eröffnete uns und vor allem ihnen dann schließlich, dass sie beide weiter seien, sich aber mehr anstrengen müssten, um mit uns anderen mithalten zu können. Die Freude bei uns allen war natürlich groß.

Wir waren jetzt noch 18 Mädchen und das war schon so viel mehr als ich mir jemals erhofft hätte. Es war so ein unglaubliches Glück, dass ich diese Chance hatte, und ich konnte gar nicht begreifen, wie viel ich nun schon erlebt hatte, wen ich alles kennengelernt hatte und was ich Neues über mich herausgefunden hatte.

Doch die Jury setzte noch einen drauf, denn sie eröffneten uns, dass es in Dubai zwar ganz nett gewesen sei, wir aber jetzt doch viel lieber nach Los Angeles fliegen sollten.

LA!

Ich war sprachlos. Ein Traum und ich war dabei! Endlich würde ich all die Gebäude und Wahrzeichen sehen, die ich aus dem Fernsehen und aus Büchern kannte. Ich würde nach Amerika fliegen! Wow!

Während das ganze Equipment abgebaut wurde, kannten wir nur das eine Thema: LA – was würde uns dort erwarten, wie würden wir das meistern, wie lange würden wir noch zu 18 bleiben, wann würden wir fliegen? Fragen über Fragen, auf die wir natürlich noch keine Antwort bekamen. Überraschungen sind ja auch viel schöner, oder?


Noch am selben Abend packten wir alle unsere Koffer wieder ein und bereiteten alles vor. Am nächsten Morgen sollten nur noch ein paar Interviews geführt werden, dann würde es zurück nach Deutschland gehen.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt: „Deutschland, ich denke LA?“

Tja, zwischen Dubai und LA lagen Weihnachten und Silvester – da durften wir zu unseren Familien nach Hause, schließlich wollte auch Heidi diese Woche mit ihren Liebsten verbringen! Ich weiß auch nicht, wie ich es gefunden hätte, wenn es anders gewesen wäre. Schließlich habe ich am 25.12. Geburtstag und bin ein sehr familien-verbundener Mensch. Insofern war diese kleine Pause super.


Zum Glück flog ich nicht als Einzige nach Hamburg (Lovelyn und Sabrina waren auch dabei), sodass wir uns gegenseitig beim Finden des Gates und dem Abholen des Koffers helfen konnten – so ein Flughafen ist nämlich ganz schön unübersichtlich und wir waren so fertig von den ganzen Gefühlen, dass wir alleine bestimmt ewig gebraucht hätten.

Inzwischen kenne ich ja schon einige Flughäfen, habe an Sicherheit gewonnen und festgestellt, dass Essen und Trinken super teuer sind und Sicherheitskontrollen immer ewig dauern.

Ein bisschen Aufregung ist aber auch heute noch da, wenn ich alleine fliege.

Ich fühle mich immer sicherer, wenn ich alles ganz genau geplant habe und jemand bei mir ist, oder ich zumindest die Sicherheit eines funktionierenden Handys habe, sodass ich im Notfall immer jemanden erreichen kann und nicht ganz allein bin – wie geht es euch da? Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was mir alles schon schiefgegangen ist, später mehr dazu.

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22 aralık 2023
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9783865067661
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