Kitabı oku: «Violent Ends - Die Kartell-Königin», sayfa 6

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Sex konnte nicht immer mit Intimität gleichgesetzt werden. Ich hatte gedacht, ich hätte das mit Diego gehabt, nur um herauszufinden, dass er mein Vertrauen missbraucht hat. Manchmal war Sex ein Austausch in der wertvollsten Währung der Welt. Macht. Und es war das einzige Spielfeld, auf dem ich Cristiano auf Augenhöhe begegnen konnte.

Ich hob meinen Mund an und schob, mit der gleichen Begeisterung die ich einer Felswand zeigen würde, meine Zunge in seinen.

Er küsste mich nicht zurück. „Was machst du da?“, fragte er.

„Ich habe versprochen, dir zu gehorchen.“ Als sein Griff sich lockerte, ging ich zum Bett. „Und das tue ich“, sagte ich und zog den Ehering ab, um ihn auf den Nachttisch zu legen.

„Zieh ihn wieder an.“

„Wie du willst.“ Ich zog ihn wieder an, setzte mich auf die Bettkante und legte mich rückwärts hin.

„Ich habe dich gefragt, was du glaubst zu tun“, sagte er langsam. „Antworte mir.“

„Willst du mich in einer anderen Stellung?“ Ich spreizte die Beine, starrte dabei an die Decke und zog das Kleid hoch. „Das ist die einzige, die ich kenne.“

„Vergiss, was ich will. Was willst du?“

„Wir haben einen Vertrag. Du hast mich hier hergebracht, also nimm dir, was du erworben hast.“

„Hast du irgendetwas unterschieben?“, fragte er.

„Ich habe vor Gott Gelübde abgelegt. Vor dir. Es ist meine Pflicht …“

„Hör auf.“

Ich öffnete den Mund und atmete ein. Eine Brise wehte durch den Raum und das Feuer flammte auf. Cristiano war bekannt dafür, dass er sich nahm, was er wollte. Er hatte das selbst oft gesagt. Er hatte mir eindeutig zu verstehen gegeben, dass Sex nicht verhandelbar sei.

Und doch hielt er sich jetzt auf Abstand. Es war mein Widerwille, der ihn innehalten ließ. Dieses Puzzleteil fügte sich schön ins Bild ein. Wenn er es brauchte, dass ich es wollte, bevor wir weitermachten, dann gab mir das etwas, was ich gegen ihn verwenden konnte.

„Schließ deine Beine.“ Ich brauchte einen Augenblick um den Befehl zu verstehen. Mit dem Blick auf das Feuer gerichtet, richtete er seinen Hemdkragen. „Ich sagte, schließ sie.“

Ich ließ den Saum des Kleides los und setzte mich aufrecht, die Knie geschlossen.

„Warum?“

Er strich sich das Hemd glatt. „Geh zu Bett.“

Ich konnte kaum glauben, dass es funktioniert hatte. Er konnte aufgehalten werden. Ein Siegesgefühl rauschte durch meinen Kopf, wie Alkohol und für einen Moment, war ich high. Ich hatte gewonnen.

Nur, dass ich das nicht hatte.

Die Realität setzte krachend ein. Bis die Menschen, die ich liebte, nicht in Sicherheit waren, hatte ich nicht gewonnen.

„Mein Schutz bezieht sich nur so lange auf deine Familie, wie sie auch meine ist. Solange du die Meine bist. Verlass mich, und meine Verpflichtungen gehen mit dir. Es kostet mich nur einen Anruf bei den Maldonados.“

„Warte“, wisperte ich, als er sich umdrehte und zur Tür ging. „Warte!“

Das tat er nicht.

Er griff nach dem Türgriff und ich sprang auf die Füße. Cristiano würde für niemandes Sicherheit garantieren, bis er mich nicht auf sexuelle Art besessen hatte. Wir mussten unsere Ehe vollziehen, egal was ich wollte oder er. Dafür würde ich sorgen.

Jetzt, wo ich wusste, wie ich ihn aufhalten konnte. Ich hatte schon immer gewusst, wie ich ihn in Fahrt bringen konnte.

Ich lief durch das Zimmer, wobei meine nackten Füße auf den Fliesen tapsende Geräusche machten.

„Bitte.“

Er erstarrte.

„Du darfst nicht gehen“, sagte ich, legte meine Hände um seinen Bizeps und zog ihn von der Tür weg. „Wir hatten einen Deal.“

Er hob eine Augenbraue. „Ich habe meine Meinung geändert.“

Ich zog ihn zum Bett und wiederholte. „Bitte.“

Mit einem trägen Blinzeln kehrte genau das gleiche Begehren in sein Gesicht zurück, das vorhin darin noch zu lesen war. Er hatte mir einmal gesagt, dass ich ihn eines Tages anbetteln würde. Dass er wollte, dass ich bettelte. Innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden hatte man mir meine Würde entrissen. Meine Jungfräulichkeit gestohlen, meine Liebe zurückgewiesen, und ich wurde vor Gott gezwungen auf die Knie zu gehen und dem Teufel meine Folgsamkeit zu schwören. Was hatte ich noch? Ich war der einzige Mensch, der Cristianos Zorn beschwichtigen konnte.

Und mir war klar, was er brauchte um sich selbst die Erlaubnis zu geben.

Nur ein einziges Wort hatte sein Verhalten gerade weicher gemacht.

Bitte.

Ich ging auf die Knie. Ich bat nicht um Sex, sondern um das Leben meines Vaters, um das von jedem, der für ihn arbeitete, und jeder unschuldigen Person, die den Preis für Diegos Deal zahlen würde. Ich hatte keine Ahnung wie weit die Maldonados gehen würden und ich würde es auch nicht zulassen, dass ich das herausfand.

„Bitte, was?“, fragte er.

„Vollziehe diese Ehe, so wie du es versprochen hast.“

Seine Brust hob sich. „Ich schätze das Wort Vollziehen nicht. Wähle ein anderes.“

„Ich …“ In meinem Hals bildete sich ein Kloß. Ich bezweifelte, dass er Liebe machen meinte. Die letzten Reste meiner Würde erlaubten mir es sowieso nicht, etwas so zu nennen. „Ficken“, sagte ich. „Fick mich, Cristiano.“

Er zog mich am Oberarm hoch auf die Füße und drehte mich um.

„Du bist bereit was auch immer ich vorhabe, hinzunehmen, um Diego zu retten?“, fragte er, zog meine Hüften nach hinten und ließ mich seine Erektion spüren, während er mich zum Bett führte. „Ist es das, was du willst?“

Was ich nicht wollte, war zuzugeben, dass mein Erzittern gleichermaßen von Erregung, als von Furcht herrührte. Aber ich musste, wenn ich wollte, dass er seine Beherrschung verlor. „Das will ich.“

Er ballte eine Faust in meinem Haar und schob mich über die Bettkante. Trotz der Wärme des Kaminfeuers, hatte ich eine Gänsehaut. Cristianos Dominanz entsprach voll und ganz seinen Drohungen und es war so erregend, wie es furchterregend war. Er drückte mich nach unten, während ich das Klimpern der Gürtelschnalle und da Ratschen des Reißverschlusses hörte. Ich ergriff die Überdecke, kämpfte mit dem gegensätzlichen Drang ihn wegzuschieben oder mich an ihm zu reiben. Ich hatte gedacht, dass ich es gern zärtlich hätte, aber Zärtlichkeit hatte mich hintergangen.

Ich wollte das Monster.

Zerbrich mich, damit ich dich zerbrechen kann.

Was würde es kosten, dass er die Beherrschung verlor? Dass er morgen beim Blick in den Spiegel tief in sich selbst wusste, dass er mich gegen meinen Willen genommen hatte? Ich sollte es bald herausfinden.

Er beugte sich tief über meinen Rücken und legte den Mund an mein Haar. „Ist das hier worauf du stehst?“, fragte er und drückte mir die Hände an die Seiten. „Antworte.“

„Ja.“

Er stieß zu und der feuchte Slip drückte sich an meine Öffnung, als er um Einlass bat.

„Keine andere Frau hat mich jemals so hart gemacht. Ich könnte mich durch dein Höschen durchschieben. Vielleicht hat mein Bruder seinen Schwanz in dich gesteckt und dabei bewegt, aber ich werde deine Pussy zugrunde richten und dir zeigen, was es wirklich bedeutet entjungfert zu werden. Sie vernichtet zu kriegen.“

Ooh … Gott. Ich holte tief Luft. Normalerweise hätten seine Worte mich verwirrt, aber jetzt, während ich kurz davor stand gründlich erschüttert und zugerichtet zu werden, verstand ich, dass alles, was ich vor ihm erlebt hatte, nur ein leises Beben gewesen war.

„Was immer du befiehlst, es gehört dir“, sagte ich mit zusammengepressten Zähnen.

Er stöhnte an meinem Ohr. „Du dachtest, dass das, was er dir gegeben hat, ein Orgasmus gewesen ist? Pipifax. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich nicht einmal mehr an den Namen meines Bruders erinnern. Du wirst dich so heftig um meinen Schwanz herum zusammenziehen, dass du mich leerquetschen wirst. Ich werde dir zeigen“, er stieß noch einmal zu, „wie ein Mann seine Frau vögelt. Wie ein Tier fickt. Also sag mir. Wie hättest du es gern das erste Mal? Wie ein Tier oder als meine Frau?“

Ich brauchte es, dass er mich füllte, dass er mir dieses verwirrende, allumfassende Ziehen zwischen meinen Beinen nahm.

Ich brauchte es, dass er mich ein für alle Mal zerbrach, damit ich ihn dafür hassen konnte. Damit er sich selbst dafür hasste.

„Tier“, sagte ich.

„Ich verstehe“, sagte er gleichmütig. „Am Tag macht dir die Bestie Angst, aber du verzehrst dich nach ihr in der Nacht … wirst selbst zu einer. Es überrascht mich nicht. Ich wusste es schon die ganze Zeit.“ Er ließ ab von mir und stand auf, wobei er die ganze Wärme mit sich nahm. „Das ist der Grund, warum du meine Schwanzspitze durch die Unterwäsche hindurch klitschnass gemacht hast.“

Ich begann zu zittern, versuchte die Worte mit seinen Handlungen in Einklang zu bringen. Mit dem Geräusch eines sich schließenden Reißverschlusses verpuffte der gesamte Moment.

„Warum hörst du auf?“

„Ich habe es dir schon einmal gesagt“, sagte er und schloss die Gürtelschnalle. „Ich muss mich einer Frau nicht aufzwingen.“

Ich errötete am ganzen Leib, weil ich mir augenblicklich bewusst wurde, dass ich ihm meinen halb nackten Hintern präsentierte, während er komplett angezogen war.

„Ich habe doch aber gesagt, dass ich es will.“

„Du hast gelogen.“

„Ich werde mich nicht wehren.“

„Das solltest du aber. Du solltest dich gegen jeden wehren, der dich gegen deinen Willen berührt. Damit du mit ihm schläfst, hat dich Diego hereingelegt. Ich werde nicht genauso handeln, auch wenn du noch so heftig vorgibst darum zu bitten.“

Ich wurschtelte mich hoch in eine sitzende Position und zog mir die Knie an die Brust.

„Aber was ist jetzt mit unserem Deal?“

„Tja“, sagte er und sein Blick glitt über mich, als er rückwärts lief. „Was ist jetzt damit?“

Er drehte sich um und ging hinaus. Die Stille, die diesem Chaos folgte, war ohrenbetäubend. Ich legte mir eine Hand vor den Mund und ein Schluchzen zerriss mich. Ich war auf eine Ebene herabgestiegen, die ich niemals für möglich gehalten hätte und Cristiano hatte es geschafft, dass ich mich fühlte, als sei ich noch tiefer gesunken. Ich hatte gewollt, dass er seine Androhungen umsetzte.

Doch auch er hatte Unrecht. Mein Flehen nach der Bestie hatte ich nicht vorgegeben. Und zu was für einer Art von Tier machte mich das?

Letztlich hatte ich versagt. Cristiano behauptete, er würde sich einer Frau nicht aufdrängen, aber das würde er. Bis zu diesem Punkt war es nur eine Frage der Zeit. Wir waren alle noch in Gefahr. Wenn er dachte, mich zum Altar zu zwingen, meinen Bauch mit weltbester Küche zu füllen und mit mir auf den feinsten Laken zu nächtigen, würde ihn zu etwas anderen, als meinen Kidnapper machen, dann war er ohne Frage ein Meister darin, sich jede seiner Sünden selbst schönzureden.

Und ich mochte in der besten Position sein, um ihm zu zeigen, wer und was er tatsächlich war.

Kapitel 6

Natalia

Grelles Licht durchflutete meine Träume. Ich war in einem Flugzeug gewesen und flog durch wattige Wolken, auf dem Weg nach irgendwo, das nicht hier war.

In Cristianos Bett.

Ich öffnete die Lider, als Jaz die weißen Gardinen aufriss und die Balkontüren öffnete. Sonnenschein, Wärme und Seeluft erfüllten den Raum, während Wellen durch die Stille rauschten.

Cristiano war erst spät, nachdem ich mich in den Schlaf geweint hatte, ins Bett gekommen. Ich konnte mich kaum daran erinnern, wie sich die Matratze unter seinem Gewicht bewegte. So verärgert, wie er gestern Abend gewesen war, stand außer Frage, was ihn so lang wachgehalten hatte.

Ich spürte, dass das Bett jetzt leer war, aber hielt trotzdem die Luft an, als ich über die Schulter sah. Er war weg.

Ich setzte mich auf und lehnte mich gegen das Kopfteil, wobei ich mir den Schlaf aus den Augen rieb.

„Guten Morgen, Jazmin.“

„Oh, Verzeihung“, sagte sie tonlos. „Ich vergaß, dass du hier bist.“

„Wie spät ist es?“

„Spät. Don Cristiano wartet unten auf dich.“ Sie verschwand im Ankleidezimmer und rief: „Er hat mich hochgeschickt, damit ich dir beim Anziehen helfen kann.“

„Ich dachte du hattest vergessen, dass ich hier bin“, sagte ich.

Sie antwortete nicht. Egal.

Heute würde ich meinen Vater sehen und zusammen würden wir einen Weg finden die Sache zu bereinigen. Wir mussten einfach. Wenn Cristiano meinen Vater so respektierte, wie er behauptete, dann war das seine Chance es zu beweisen.

„Was möchtest du anziehen?“, fragte Jaz. Ich hörte wie Kleiderbügel sich auf der Stange entlang bewegten. „Es ist ziemlich warm heute …“ Sie hielt kurz inne und schrie.

Ich folgte ihrem Blick zum Balkon. Von hinten von der Sonne beleuchtet, stand unter der großen Rundbogentür die große muskelbepackte Silhouette eines Mannes mit einer Waffe in der Hand.

Mir sprang fast das Herz aus dem Hals, während ich auf Cristianos Seite des Bettes zurückwich und Jaz zur oberen Schublade des Nachttischs sprang, während der Mann den Raum betrat.

Eine muskulöse Brust, dunkles stachliges Haar, eine breite Kinnpartie und eine tadellose Haltung. Ich erkannte ihn sofort. Erleichterung rauschte durch mich hindurch. Ich sah einen Freund, keinen Feind.

Jaz riss eine Halbautomatikwaffe aus Cristianos Schublade, entsicherte sie und zielte auf ihn.

„Schon okay, Jaz“, sagte ich schnell.

Jemand rannte den Flur entlang. Cristiano platzte ins Schlafzimmer, er trug einen Anzug plus Krawatte und seine Waffe im Anschlag.

„Barto“, sagte er und runzelte für den Bruchteil einer Sekunde die Stirn bevor er die Zähne zusammenbiss. „Was zur Hölle …“

„Keinen weiteren Schritt.“ Der Kopf des Security-Teams meines Vaters, ein Mann, der meinem Vater absolut loyal war, seit ich denken konnte, richtete beide seiner Waffen auf Cristiano. „Da höre ich seit Jahren von der Undurchdringlichkeit des erstklassigen Sicherheitssystems der Calavera Festung.“ Ein für ihn untypisches Grinsen breitete sich auf Bartos Gesicht aus. „Und hier bin ich, nach dem allerersten Versuch.“

Cristiano hielt seine Waffe so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.

„Wie?“

„Du vergisst, dass ich die gleiche Ausbildung hatte, wie du“, sagte Barto und ging ein paar Schritte nach vorn, als Cristiano dasselbe tat. Sie stoppten, bevor sich ihre ausgestreckten Waffen berührten und sahen sich gegenseitig an. Cristiano, in seinem maßgeschneiderten Anzug, hatte die Waffe auf Bartos Brustkorb gerichtet, und Barto, von Kopf bis Fuß in Schwarz, zielte mit beiden Waffen auf den Kopf meines frischgebackenen Ehemanns.

Obwohl die beiden eine ähnliche Statur hatten, war Cristiano etwas größer und muskulöser als sein ehemaliger Kamerad. Offensichtlich stimmten aber andere Eigenarten überein. Indem er das Sicherheitssystem meines goldenen Käfigs überwunden hatte, war Barto das Unmögliche gelungen. Und insgeheim jubelte ich ihm dafür zu. Er war damals auf der Ranch Cristianos engster Freund gewesen und seit dem Tod meiner Mutter, die Nummer eins meines Vaters, nachdem Cristiano den Posten verlassen hatte.

„Was hat er dir erzählt, Natalia?“, fragte Barto, wobei er den Blick nicht von Cristiano nahm. „Dass du hier in Sicherheit wärst und dich eine ganze Stadt beschützen würde? Es sind die Leute innerhalb dieser Mauern, vor denen du dich fürchten musst.“

„Ins Ankleidezimmer, ihr beide“, befahl Cristiano Jaz und mir über seine Schulter hinweg.

„Barto wird uns nichts tun“, begann ich. „Er …“

„Jetzt!“

„Nicht, bevor ihr die Waffen weggesteckt habt“, blaffte ich Cristiano an. Dann senkte ich meine Stimme und versuchte mein Glück bei Barto. „Es gibt keinen Grund sie zu benutzen. Bitte, Barto.“

Mit offensichtlicher Zurückhaltung senkte er betont langsam eine der Waffen. „Jetzt du“, sagte er zu Cristiano.

Cristiano tat es ihm gleich, aber steckte die Waffe nicht ins Halfter, bis Barto beide weggesteckt hatte.

Jazmin hielt ihre immer noch erhoben, bis Cristiano, ohne sich umzudrehen, sagte: „Schon gut Jaz, alles klar bei mir.“

Nachdem wir den Raum durchquert und das Ankleidezimmer erreicht hatten, zog sie sich die Waffe an die Brust während ich im Türrahmen stehen blieb, von wo ich alles sehen und hören konnte.

„Stimmt es?“, fragte Barto.

„Es stimmt. Wir sind verheiratet.“

„Du weißt, dass du dafür bezahlen wirst?“

„Mir ist klar, dass du das hoffst. Aber du wirst enttäuscht werden.“ Cristiano verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bedrohst etwas, das mir gehört Barto. Glaube nicht, dass ich es weniger erbittert beschützen werde, nur weil es kaum vierundzwanzig Stunden in meinem Besitz ist.“

Barto zuckte mit den Schultern. „Ein Mann, der seine Frau als Gegenstand bezeichnet, achtet sie nicht.“

Ich konnte mich gerade so bremsen meine Zustimmung auszuposaunen. Endlich hatte ich einen wahren Verbündeten an meiner Seite.

„Wir werden die Sache so handhaben, wie es Costa anordnet“, sprach Barto weiter. „Doch wenn ich seine einzige Tochter im Bett jenes Mannes sehe, den sie ein Jahrzehnt lang gehasst hat, kann meine Schlussfolgerung nur die sein, dass du dich ihr aufgezwungen hast. Allein dafür hoffe ich, dass Costa dich irgendwo mit jemandem zusammen einsperrt, der dir das mit gleicher Münze heimzahlen wird.“

„Meldest du dich freiwillig?“

„Fick dich.“

„Fick dich“, betonte Cristiano. „Du kennst mich besser, als dass du von mir glauben würdest, ich würde Natalia etwas antun.“

Barto schnaubte, seine militärisch, steife Körperhaltung entspannte sich etwas. „Du bist nicht mehr der Mensch, den ich kannte. Du bist ein Fremder, und ich vertraue dir nicht. Costa will dir die Chance geben, dich zu erklären. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dir schon längst eine Kugel in den Kopf gejagt.“

„Würdest du also sagen, sie gehört eher zu Diego?“, fragte Cristiano und hob eine Augenbraue.

Barto senkte seinen Blick und schüttelte den Kopf. „Wir reden hier nicht über Diego. Du hast dich in Costas Familie eingemischt. Aus mir unerfindlichen Gründen will er dich lebendig, aber er würde mir glauben, dass du mich angegriffen hast und ich mich wehren musste. Besonders mit Natalia als Zeugin.“

„Ich wünsche dir viel Glück, zu versuchen sie für jemand anderen, außer Diego, zum Lügen zu bringen“, sagte Cristiano mürrisch.

Ich verzog die Lippen. Es war nicht gerade ein guter Zeitpunkt sich passiv aggressiv über diese Aussage zu beschweren.

„Ich glaube, in diesem Fall würde ich eine Ausnahme machen“, sagte ich.

Cristianos Kinnpartie verkrampfte sich. „Zurück ins Ankleidezimmer.“

„Zieh dir etwas an, Natalia“, sagte Barto. „Ich bring dich nach Hause.“

„Sie ist meine Ehefrau. Wo sie hingeht, gehe auch ich hin. Costa hat eine Einladung hierher erhalten.“ Cristiano drehte den Kopf und blickte über die Schulter, wobei er Barto in seinem Blickfeld behielt. „Erkläre es diesem Grobian von Bodyguard, Natalia.“

„Es … es ist die Wahrheit“, räumte ich ein. „Cristiano hatte vor meinen Vater für heute einzuladen.“

„Vergib Costa, dass er den Verstand verloren hat einem Mann zu vertrauen, der vielleicht seine Frau umgebracht hat“, sagte Barto.

Barto glaubte immer noch, dass Cristiano schuldig war. Oder begann er bereits seine Meinung zu ändern? Normalerweise verwendete er keine Worte wie vielleicht oder eventuell.

„Er will euch beide im Haus sehen“, sagte Barto. „Jetzt.“

„Wo er oder Diego oder irgendwer anders uns auflauern kann?“ Cristiano richtete sich die Krawatte. „Costa kann zu mir kommen.“

„Diego ist nicht dort“, sagte Barto.

Wo war er? Ich hielt die Frage zurück, wusste ich doch, dass bei jeder Erwähnung von Diego meinerseits die Unterhaltung eine Qualität annehmen würde, die nicht zu meinem Vorteil wäre.

Sie starrten sich gegenseitig an, wobei das Misstrauen nur so von ihnen abstrahlte. Ein Eindringling und ein Kidnapper in einer Pattsituation. Das konnte einen ganzen Tag so gehen.

Ich verließ den Ankleideraum, ging so langsam auf sie zu, als wären sie ein Rudel wilder Hunde und berührte Cristiano am Rücken. Er versteifte sich. Seine angespannten Muskeln machten die offensichtliche Kraft unter meiner Hand nur noch deutlicher.

„Können wir bitte gehen?“, wisperte ich. Ich hoffte, Papa musste nicht erst davon überzeugt werden, mich aus dieser Ehe zu befreien. Aber bei mir Zuhause hätte ich eine bessere Chance meine Argumentationen anzubringen. „Mein Vater ist nicht dein Problem.“

„Niemand wird irgendetwas versuchen“, sagte Barto. „Du hast mein Wort.“

Cristiano behielt ihn im Blick und schnaubte. „Als ob das Gewicht hätte.“

Ich spreizte die Hand an Cristianos Rücken, um zu sehen, ob ich ihn etwas entspannen konnte. „Für mich hat es das“, sagte ich sanft.

Nach einer Weile lockerte Cristiano die Schultern. „Da er zur Familie gehört, dehne ich meine Gefälligkeit aus und wir gehen zu ihm.“ Er hob das Kinn. „Erklärst du mir, wie du es geschafft hast, hier einzusteigen?“

„Ich könnte Hilfe gehabt haben“, Bartos Mund zuckte, als ob er ein Lächeln zurückhielt. „Vertraust du deinen Leuten?“

„Mit meinem Leben. Ich weiß genau, dass du keine Hilfe von hier drin gehabt hast.“

„Vielleicht schon.“ Ich wusste gar nicht, dass der stoische, zuverlässige Barto so ein Kontrahent sein konnte. Und doch genoss er es offensichtlich Cristiano überrascht zu haben.

„Oder ich habe vielleicht all deine Sicherheitsvorkehrungen, Mauern, Wachleute, dein ganzes Team, umgangen und es ganz allein geschafft.“

„Dann würde ich vorschlagen, dass du anfängst bei mir zu arbeiten“, sagte Cristiano. „Wenn ich dir denn vertrauen könnte mir kein Messer in den Rücken zu rammen.“

„Dann hast du mehr Verstand, als ich dachte“, sagte Barto und wandte sich an mich. „Geh und zieh dich an, Natalia.“

„Du hast meiner Frau keine Befehle zu erteilen. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du noch hier stehst, nachdem du in mein Schlafzimmer eingebrochen bist. Jeder Mann, der sich einen Blick auf meine Frau im Nachthemd stiehlt, sollte den Anblick besser auskosten. Denn es wäre der letzte Trost auf seinem Weg zu Hölle.“

Barto grinste, bewegte sich aber nicht. „Ich habe sie öfter im Schlafanzug gesehen, als du es jemals wirst.“

Cristiano trat nach vorn. Ich ballte die Faust in seinem Hemd, während er Barto in die Augen sah. „Es wird keine zweite Warnung geben. Das nächste Mal, wenn du in mein Haus einsteigst, bist du tot.“

Barto hob den Blick zu mir. Die Entschlossenheit, die ich darin lesen konnte, tröstete und besorgte mich gleichermaßen. Glaubte er, dass Papa mich aus meiner Situation befreien konnte? Oder dass er das gar nicht konnte? Sagte mir Barto gerade, dass er niemals aufgeben würde?

Cristiano und mein Vater waren beide starrköpfig. Keiner würde einen Rückzieher machen, bevor er nicht das erreicht hatte, was er wollte. Die Frage war nur, ob Cristiano mich in seinem Leben so sehr wollte, wie mein Vater mich aus seinem Leben heraus haben wollte.

Und was ich wollte, war beiden total egal. War es ihnen vielleicht schon immer gewesen.

Cristiano ließ sich von mir zurückziehen. „Zieh dich an“, sagte er leise. „Mach schnell.“

Ich ging zurück ins Ankleidezimmer, wo Jaz mir schon etwas herausgelegt hatte.

„Er hätte ihn sofort umbringen sollen“, grummelte sie und hielt mir ein paar dünne Jeans hin. „Mir ist schleierhaft, warum er es nicht getan hat.“

„Auch wenn es nicht so aussieht, sie vertrauen einander“, sagte ich während ich mir das Nachthemd über den Kopf zog. Keiner von beiden hätte bei einer wirklichen Bedrohung die Waffen heruntergenommen und sich selbst verletzbar gemacht. Jazmin kannte Barto zum Beispiel überhaupt nicht und wenn man danach ging, wie sie mit der Waffe umgehen konnte, dann war sie bereit gewesen ihn umzulegen, bevor sie ihm die Chance gegeben hätte, ihn offiziell kennenzulernen.

„Wer ist er?“, fragte sie.

„Er arbeitet für meinen Vater. Er und Cristiano waren früher gemeinsam für die Sicherheit bei uns zuständig gewesen. Barto hat sich den Tod meiner Mutter nie verziehen. Auch wenn er zu dem Zeitpunkt gar nicht in der Stadt gewesen ist.“ Ich schloss mir den BH. „Er würde niemals zulassen, dass mir etwas passiert.“

„Du meinst Cristiano“, sagte sie und runzelte die Stirn. „Er würde nie zulassen, dass dir etwas passiert.“

Ja klar. Jaz war wirklich gut im Verleugnen, wenn sie dachte, dass er hier der Held war.

Ich zog die Jeans an und sie kam ein paar Schritte näher. „Wenn das hier eine Art Falle ist … dann wirst du damit nicht davon kommen. Das kann ich dir versichern.“

Ich erstarrte und sah sie an. „Wenn was eine Falle ist?“

„Du. Das hier. Die Hochzeit. Alles.“

„Ich bin diejenige, die man in die Falle gelockt hat“, mir stockte der Atem. „Wie kannst du das nicht erkennen? Ich bin ein Opfer, genau wie du.“

„Ich bin kein Opfer.“ Sie legte den Kopf schief. „Du erwartest von mir, dass ich dir abkaufe du wärst unschuldig? Er verhält sich anders als je zuvor, seit wir von der plötzlichen Hochzeit gehört haben. Glaubst du, dass du auf seinem Schoß sitzen oder seinen Rücken berühren kannst und dann macht er, was du ihm sagst? Ich erkenne, was du hier machst. Du benutzt Sex, um deinen Willen durchzusetzen.“

Ich blinzelte sie an und zermarterte mir das Gehirn. „Von was redest du überhaupt?“

„Man kann einen Mann mit dem Mund kontrollieren, aber nicht indem man ihm sagt, was er tun soll. Cristiano gibt nach, weil er glauben will, in dir etwas gefunden zu haben, nach was er gesucht hat. Ich weiß es aber besser. Ich kenne alle Tricks, du Hure. Ich musste sie lernen, um zu überleben.“

Ich riss Augen weit auf. Tricks? Ich? Diese Behauptung traf mich überraschend, bis zu dem Moment, in dem mir die Wahrheit dämmerte. Sie hatte recht. Wenn wir allein waren, hatte mir Cristiano eine ganz andere Seite von sich gezeigt. Und er hatte sich von mir gerade umstimmen lassen zu meinem Vater zu fahren. Gestern Abend war er ebenfalls mehr als einmal auf seine Grundbedürfnisse und Triebe reduziert gewesen, von denen mir klar gewesen war, dass nur ich sie ihm geben konnte.

Die Puzzleteile, die ich gesammelt hatte, fügten sich zusammen. Ich hatte Cristiano nicht vorsätzlich manipuliert. Aber ich besaß mehr Macht, als mir bewusst gewesen war.

Nichts davon machte mich allerdings zu einer Hure. Ich war genau wie Jaz eine Frau, die überlebte.

„Wir sind auf derselben Seite“, sagte ich ihr. „Aber wenn du das nicht erkennen kannst, dann machst du uns selbst zu Gegnern.“

Ich riss ihr das T-Shirt aus den Händen und bereute es plötzlich, dass ich ihr genug Vertrauen entgegengebracht hatte, mich vor ihr auszuziehen. „Und für dich immer noch Señora de la Rosa“, sagte ich ihr geradeaus ins Gesicht, nachdem ich das Shirt übergezogen hatte. „Nenn mich noch einmal eine Hure, und ich lasse dich von Cristiano vor die Tür setzen.“

„Das würde er niemals tun“, sagte sie ohne den Hauch eines Zweifels in der Stimme.

Ich besaß weitaus weniger Selbstsicherheit, aber das hieß nicht, dass ich sie nicht vortäuschen konnte. Ich senkte das Kinn. „Was glaubst du wohl, für wen von uns er sich entscheiden würde?“

„Wenn er clever ist, für mich. Und das ist er. Cleverer als du. Wir sind vielleicht gezwungen, dich zu bedienen. Aber wir vertrauen dir nicht. Er mag dich in sein Bett lassen, in deiner Nähe unvorsichtig sein, aber sei dir versichert, wenn ich jemals hier hereinkommen und herausfinden sollte, dass du den Mann, den wir als unseren Retter ansehen, betrogen oder verraten hast, dann wirst du dieses Anwesen nicht mehr lebend verlassen.“

Sie ging, bevor ich sie hinaus zitieren konnte.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.