Kitabı oku: «A Hund bist fei scho», sayfa 4
Maaner und Weiberleid
Zwischenmenschliches und Erotisches
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau war zu allen Zeiten und in allen Kulturen ein ganz besonderes. Es hat unendlich viele Facetten und reicht von der Liebe, der Sexualität und Erotik, der Partnerwahl über die Rollenverteilung in der Gesellschaft bis hin zu den gegenseitigen Vorurteilen der Geschlechter. Sich im Bereich des Zwischenmenschlichen und Erotischen gewandt zu bewegen, wollen wir den alten Bayern nicht absprechen, auch wenn Ludwig Thoma in seinem „Agricola“ über die spezielle Beziehung der bayerischen Männer zu ihren Frauen und umgekehrt eher Unrühmliches zu berichten hat: „Unähnlich hierin den Vorfahren achtet dieses Volk den Rat der Weiber nicht und glaubt nicht an deren göttliches Wesen. Ihren Aussprüchen horchen sie nur ungern. Doch fehlt nicht alle Verehrung des Weibes. Zu den geselligen Zusammenkünften haben die Weiber Zutritt; ja, sie dürfen sogar mit den Männern aus einem Gefäße trinken. In dieser Gastfreundschaft herrscht eifriger Wettstreit. Auch tanzen die Jünglinge, welchen dies eine Lustbarkeit ist, mit ihnen umher. Bei dieser Übung beweisen sie mehr Fertigkeit als Anmut.“
Auf Brautschau
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben war und ist die Wahl des Lebenspartners bzw. der Lebenspartnerin. Früher kam diesem Schritt noch eine weitaus größere Bedeutung zu, war doch der von Gott gesegnete „Bund fürs Leben“ nach der katholischen Lehre „unauflöslich“, eine spätere Trennung also ausgeschlossen und für den gläubigen Bayern undenkbar. An den falschen Partner zu geraten, konnte also fatal sein: Als sich in meinem Heimatdorf einmal eine Ehefrau an den Herrn Pfarrer wandte und ihn um Rat bat, weil sie von ihrem Mann geschlagen wurde, verwies der sie damals auf die Bibel und verkündete: „Auch Jesus Christus musste sein Kreuz tragen“.
Tatsächlich stand aber trotz dieser Problematik bei der Suche nach einem geeigneten Hochzeiter (Bräutigam) bzw. einer Hochzeiterin (Braut) meist nicht die gegenseitige Zuneigung im Vordergrund, sondern die wirtschaftliche Situation. Es musste standesgemäß geheiratet werden: Geld sollte zu Geld kommen. Überhaupt entschieden normalerweise die Eltern oder sogar nur die Väter darüber, wer der oder die Auserwählte sein sollte. Man traf sich im Wirtshaus und einigte sich über die Heirat und alle dazu gehörigen Modalitäten, ohne dabei die beiden eigentlich Betroffenen zu beteiligen. Bei den Modalitäten ging es vor allem um die Höhe der Mitgift – andere Qualitäten der zukünftigen Ehepartner wie z.B. Schönheit oder Fleiß konnten aber durchaus auch eine Rolle spielen.
À ganz à Schwàre. / Eine besonders Schwere.
Wird mit diesen Worten die potenzielle Zukünftige beschrieben, so ist damit nicht ihr Körpergewicht gemeint, sondern das ihrer Mitgift. Es handelt sich also um eine Tochter aus reichem Elternhaus und demzufolge um eine besonders gute Partie. Heute kennt man dazu im Ländlichen noch den Reim „Schönheit vergeht, Hektar besteht.“
Dieser Spruch ist nur einer von vielen, der die wichtigste Eigenschaft von Heiratskandidatinnen beschreibt, gerne verwendet wurden auch:
Mit derà wàrst net ausgschmiert. / Mit der wärst du nicht ausgeschmiert.
Mit der hätte man dich nicht betrogen.
De wàr net uneem. / Die wäre nicht uneben.
Die wäre durchaus geeignet.
Mit à soichànà brauchst de net schàmà. / Mit so einer brauchst du dich nicht zu schämen.
Diese kannst du ruhig überall vorzeigen.
À ganz à Sauberne. / Eine ganz Saubere.
Eine besonders Schöne, Tugendhafte.
Des sàn koàne orechtn Leid net. / Das sind keine unrechten Leute nicht.
Diese Familie ist ganz und gar in Ordnung – die bayerische doppelte Verneinung soll das Lob betonen. Bei der Auswahl der künftigen Ehefrau bzw. des künftigen Ehemannes wurde selbstverständlich auch ein Blick auf deren Familie geworfen. Handelte es sich um ein Haus mit gutem Ruf, kam dieser Spruch zur Anwendung, war der Ruf eher zweifelhaft, wurde die Familie als „Bàckeleid“ (Pack, Gesindel) gemieden.
Wås mächst ’n mit derà Larvà? / Was willst du denn mit dieser Larve?
Wer eine Larve, d.h. eine Maske, trägt, versteckt sein wahres Gesicht. Hier sind Frauen gemeint, die sich kräftig schminken, ihr Aussehen also durch den großflächigen Einsatz von Kosmetika zum Positiven verändern, gemeint – man bezeichnete solche Frauen als „Larvà“. In Bayern begann der Siegeszug der Kosmetik nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Einsatz des Lippenstifts. Die ältere Landbevölkerung schätzte es allerdings überhaupt nicht, wenn sich die Frauen „angestrichen“ hatten. Weibliche Exemplare mit allzu roten Lippen und sonstigen Verschönerungen galten als Heiratskandidatinnen zweiter Klasse. Man unterstellte ihnen, weder fleißig noch strebsam zu sein und sich lieber vor dem Spiegel als im Stall oder auf dem Feld aufzuhalten. Von manchen Eltern wurde deshalb gerne hervorgehoben, dass sie über eine Schwiegertochter verfügten, die sich „nicht anstreicht“.
Wås wuist ’n mit derà? De håt nix und is nix. / Was willst du denn mit der? Die hat nichts und ist nichts.
Dieser Frau mangelt es zu sehr an Besitz, die ist keine Option für eine Heirat.
Mit derà kimmst vo Federn auf Strouh. / Mit der kommst du von Federn auf Stroh.
Mit dieser Frau wirst du nicht erfolgreich sein. Mit der kommst du zu nichts, sondern wirst in deinem Bett bald anstelle auf weichen Daunen auf unbequemem Stroh liegen müssen, weil sie nichts besitzt oder das Geld nicht zusammenhalten kann.
Ois, wås mà se dàheiràt, braucht mà se net dàarwàn. / Alles was man sich erheiratet, muss man sich nicht erarbeiten.
Ein weiser Rat an die Heiratskandidaten bezüglich der Mitgift.
Bei derà muàßt aufpàssn, des is à ganz à Ràsse! / Bei der musst du aufpassen, das ist eine ganz Resolute!
Bei dieser Frau ist Vorsicht geboten! „Ràss“ bedeutet „scharf gewürzt“. Eine „ràsse“ Frau ist ein sehr selbstbewusstes, energisches, oft auch barsches, unfreundliches Exemplar mit scharfer Zunge.
Des is à so à Woàsàl. / Die ist so eine Waise.
Das ist ein sehr unselbständiges, schüchternes Mädchen.
Des is à ganz à Hànddige. / Das ist eine ganz Barsche.
„Hànddig“ bedeutet „bitter, kaum genießbar“. Eine hànddige Frau ist also eine, mit der man den Kontakt besser meidet, weil sie zur unfreundlichen Sorte gehört und mit ihr nicht gut Kirschen essen ist.
De håt vielleicht àn hohà Wasserfoi. / Die hat aber einen hohen Wasserfall.
So bezeichnet man anerkennend eine langbeinige Frau.
À Junge frißt à net mehrà wià-r-à Oide. / Eine Junge frisst auch nicht mehr als eine Alte.
Dies ist ein durchaus wichtiger Hinweis zur Auswahl der Lebenspartnerin, der zum Ausdruck bringen soll, dass einer jungen Hochzeiterin der Vorzug vor einer älteren zu geben ist. Diese kann schließlich noch längere Zeit kräftig zupacken, ist außerdem meist noch hübscher und verursacht trotzdem keine höheren Kosten beim täglichen Lebensunterhalt.
Auf de håt er scho lang gspitzt. / Auf die hat er schon lange gespitzt,
sagt man, wenn einer seine Favoritin vor der Altar führt, die er schon lange im Auge hatte und die ihn endlich erhört hat. Der Spruch ist aber auch auf Gegenstände anwendbar, z.B. auf ein bestimmtes Grundstück, auf das jemand lange Zeit spekuliert hat und das er auf Grund glücklicher Umstände endlich kaufen kann.
Jeder Håfà find sein Deckl. / Jeder Topf findet seinen Deckel.
Da ein „Hafen“ im Bairischen nicht nur ein Topf, sondern auch die Bezeichnung für eine hässliche Frau ist, will dieser Spruch den weniger Ansehnlichen Mut machen: Jede Frau findet einen passenden Mann, so wie jeder Topf seinen zu ihm gehörenden Deckel findet.
Wås mächst ’n mit den Hamperer? / Was willst du denn mit diesem Taugenichts?
Diese Frage musste sich so manches Mädchen gefallen lassen, wenn es seinen Eltern gestand, wer ihr Auserwählter war.
Wås mächst ’n mit dem Sprüchmacher? / Was willst du denn mit diesem Sprücheklopfer?
Den nimmt doch keiner ernst, dem glaubt doch keiner, den und seine großen Worte kennen wir schon – auch der taugt nicht zum Bräutigam. Aussagen eines „Sprüchmachers“ quittiert man übrigens mit: „Des sàn doch bloß Sprüch!“ (Das sind doch nur Sprüche, nur reine Angabe, da ist doch nichts dahinter.)
Der håt vielleicht so Blåsà her! / Der hat aber große Backen!
Der so Beschriebene steht gut im Futter, das sieht man ihm schon im Gesicht an. Als „Blåsà“ (Blaser) werden die aufgeblasenen Backen bezeichnet.
Der håt vielleicht Arm her! / Der hat aber kräftige Arme!
Ein durchaus bewundernder Ausruf.
Der håt vielleicht àn Trumm Belle auf! / Der hat aber einen großen Kopf!
So einen großen Kopf sieht man selten. Ein „Trumm“ ist ein großes Stück, der „Belle“ ein Synonym für „Kopf“.
Mit dem håst koà Freid. / Mit dem wirst du keine Freude haben.
Mit dem wirst du nicht glücklich werden. Was hier keine gute Zukunft verspricht, ist meist ein Mensch, kann aber auch eine Sache sein.
Für den wàr’s à gscheidà, er dàt se vom Konditor oàne bachà lassen. / Für den wäre es auch sinnvoller, er würde sich vom Konditor eine (Ehefrau) backen lassen.
Gegebenenfalls mit dem Zusatz: „De kunnt à nachà fressen, boi à s’ nimmer måg.“ (Die könnte er dann fressen, wenn er sie nicht mehr mag.) Ratschlag an einen Heiratswilligen, der seine Favoritinnen aber erfahrungsgemäß schon nach kurzer Zeit wieder wechselt. Als Alternative bietet sich an:
Der muàß se oàne schnitzen lassen. / Der muss sich eine schnitzen lassen.
De hän Daum net besser zamtrång kenà. / Die hätten die Tauben nicht besser zusammentragen können,
sagt man über ein Paar, das in allen Belangen besonders gut zusammenpasst und harmoniert. Der Spruch ist abgeleitet von den Tauben, die das Nistmaterial für ihr Nest gemeinsam besorgen und so in gutem Zusammenwirken eine optimale Behausung für den Nachwuchs schaffen.
Hat ein Bursch ein „Techtlmechtl“ (Verhältnis) mit einem Mädchen,
dann drücken sich die drei Phasen der langsamen öffentlichen Bekanntmachung im Bairischen folgendermaßen aus:
1) Er håt wås mit ihrà. / Er hat etwas mit ihr.
(Oder: Er håt’s mit ihrà. / Er hat es mit ihr.)
Gemeint ist eine amouröse Beziehung, die noch streng geheim ist und nicht zwangsläufig in eine spätere Ehe mündet. Dabei ist es durchaus möglich, dass einer der beiden verheiratet ist – oder dass sogar beide ihren jeweiligen Angetrauten Hörner aufsetzen. Vor allem in diesem Fall ist die Geheimhaltung für die beiden Betroffenen äußerst wichtig.
2) Er schiàbt mit ihrà. / Er schiebt mit ihr.
So bezeichnet man die Zwischenphase, in der sich das Verhältnis zwar schon herumgesprochen hat, die Betroffenen es aber noch geheim halten möchten.
3) Er làfft (geht) mit ihrà. / Er läuft (geht) mit ihr.
In dieser Phase hat sich die Liebelei schon überall herumgesprochen. Geheimhaltung ist also ebenso unnötig wie nutzlos.
Unser Schwiegertochter hammà uns scho gricht. / Unsere Schwiegertochter haben wir uns schon gerichtet.
Unsere Schwiegertochter haben wir so erzogen, wie es nötig war – jetzt ist sie z.B. als ordentliche Bäuerin für unseren Hof geeignet.
Erotisches
Erotische Beziehungen hatten in Bayern durchaus mehrere Hürden zu nehmen. Zuvorderst waren da die Bemühungen der allgegenwärtigen katholischen Kirche, die Sexualität als Sünde zu definieren und dabei vor allem sexuelle Beziehungen vor und außerhalb der Ehe zu verdammen und zu verbieten. Dass die Auswahl des Ehepartners dann meist durch die Eltern erfolgte, war dem Näherkommen des zusammengesteckten Paares zunächst sicher auch nicht dienlich. Trotzdem war die Erotik auch den dermaßen bedrängten Bayern zu keiner Zeit fremd. Davon zeugen viele nichteheliche Kinder sowie die folgenden Sprüche, die sich genussvoll mit dieser Seite der menschlichen Bedürfnisse beschäftigen.
À bissl wås geht ållerwei. / Ein bisschen was geht immer.
Ein gebräuchlicher Spruch bei jungen Burschen auf der Suche nach einem Mädchen. Bekannt geworden ist er durch die Kult-Fernsehserie „Monaco Franze“, wo er auch in eben diesem Sinn gern und oft von der titelgebenden Figur verwendet wird.
Auf d’ Stànz geh. / Auf die Stanz gehen.
Auf Freiersfüßen wandeln, ein Abenteuer suchen. Wer „auf d’ Stànz geht“, ist nachts auf dem Weg zum Kammerfenster oder zu einem anderen amourösen Abenteuer. „Stànz“ war ursprünglich der nächtliche Besuch bei der Liebsten, ein Vergnügen, ein Abenteuer, etwas Auffallendes, Ungewöhnliches. „Auf der Stànz“ können aber auch Kinder sein, die ohne Kenntnis der Eltern irgendwo unterwegs sind, wo sie spielen oder etwas erleben können.
Solang mà ’s Schweinerne pfundweis kriàgt, kàfft mà koà ganze Sau. / Solange man das Schweinefleisch pfundweise bekommt, kauft man kein ganzes Schwein.
Wer ein ganzes Schwein kauft, muss für dessen Unterbringung, Futter und Pflege sorgen. Geht es ans Fleisch des Tiers, müssen – damit sich die teure Anschaffung gelohnt hat – beim ganzen Schwein auch dessen weniger attraktiven Teile verarbeitet werden, z.B. Ohren, Rüssel, Knochen oder manche Innereien. Und schließlich isst man längere Zeit Fleisch vom immer selben Schwein. Auf die holde Weiblichkeit übertragen: Ein Mann, der bei den Frauen gut ankommt, muss nicht unbedingt heiraten. Anstatt auch die weniger angenehmen Eigenschaften einer Gattin auf Dauer in Kauf zu nehmen und auf die gewohnte Abwechslung verzichten zu müssen, kann er getrost auf die Zuwendung einer ganzen Reihe von Bewunderinnen zurückgreifen.
Wenn ’s Wasser kocht, ghern Gneel eiglegt. / Wenn das Wasser kocht, gehören die Knödel eingelegt.
Diese aus der Küche kommende Arbeitsanweisung wird verwendet, wenn man zum Ausdruck bringen möchte, dass eine Frau oder ein Mädchen zu erotischen Abenteuern bereit ist und man als männliches Pendant den günstigen Zeitpunkt nutzen sollte.
Vattà håwe koàn, Muàtter håwe koàne, weil me mei Tànt ledigerweis ghabt håt. / Vater habe ich keinen, Mutter habe ich keine, weil mich meine Tante ledig gehabt hat.
So äußerte sich manches nichteheliche Kind, dem man die Informationen über seine leiblichen Eltern vorenthielt. Nichteheliche Kinder waren früher vor allem für die Familie der Mutter des Kindes eine große Schande. Um über die Sache möglichst bald Gras wachsen zu lassen, wurde dieser unerwünschte Nachwuchs oft schon kurz nach der Geburt bei entfernt wohnenden Verwandten aufgezogen, die ihnen dann diesen Spruch beibrachten.
Brauchst às, håst às, brauchst às net, liegt s’ guàt dànem. / Brauchst du sie, hast du sie, brauchst du sie nicht, liegt sie gut daneben.
Alter Spruch, der sich auf die eigene Ehefrau bezieht. Diese stört nicht, wenn sie neben ihrem Mann im Ehebett liegt und schläft, steht aber zur Verfügung, sobald er ein erotisches Bedürfnis verspürt. Ein gutes Beispiel für die Überheblichkeit mancher Männer – und dass es mit der Gleichberechtigung im alten Bayern noch nicht weit her war.
Lieber zehn Depperte ois oà Dapperter. / Lieber zehn Dumme als ein Grapscher.
Mit diesem Spruch reagiert die selbstbewusste Frau auf den unerwünschten Grapsch-Versuch eines Mannes. Alternativer Spruch aus der Neuzeit: „Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten.“
À liegàdè Arwàt mit stehàdn Werkzeig. / Eine liegende Arbeit mit stehendem Werkzeug.
Umschreibung der Handwerker für erotische Aktivitäten.
Àn liàwàn gàngàd i jetz mit dà Dirn àn Heistoog nei, i kànnt scho nummoi à Fuàder ålààrn. / Am liebsten ginge ich jetzt mit der Dirn in den Heustock, ich könnte schon noch ein weiteres Fuder ableeren (abladen), sagte mancher Knecht nach einem schweren Arbeitstag. Mit der „Dirn“ (Magd) allein im Heu auf dem Heuboden – das gäbe ihm sicher neue Kraft.
Der Baur håt de Burschen hoàmgscheitlt. / Der Bauer hat die Burschen heimgescheitelt.
Kamen des Nachts die Burschen zu den Mägden ans Kammerfenster, wurden sie oft vom Bauern vertrieben, indem er ihnen Holzscheite nachwarf.
Soi e ’n rausdoà? / Soll ich ihn heraustun?
„Soll ich ihn herausholen?“, fragte der junge, wortkarge und erotisch unerfahrene Knecht seine Begleiterin unvermittelt nach dem Tanz auf dem Nachhauseweg, nachdem die beiden längere Zeit stumm nebeneinander hergegangen waren.
Der braucht à naufhem und åweschlång. / Den muss man auch hinaufheben und herunterschlagen.
Manche Männer, die zunächst im Umgang mit Frauen sehr schüchtern sind, haben es aufgrund ihrer Kontaktschwierigkeiten geradezu nötig, dass man sie auf die Frau „hinaufhebt“ – können dann aber nicht mehr von ihr lassen, sobald sie es „dàschmeckt ham“, also Geschmack daran gefunden haben, sodass man sie von der Frau, auf der sie liegen, wieder „herunterschlagen“ muss.
Dialog am Bahnsteig:
„Wo fahrst ’n hi?“ / Wo fährst du denn hin?
„Zum Schlienfåhn.“ / Zum Schlittenfahren.
„Wo håst ’n dein Schlien?“ / Wo hast du denn deinen Schlitten?
„Der hoit gråd d’ Fahrkartn.“ / Der holt gerade die Fahrkarten.
’S Ràdlfahrn lernt mà-r-à auf àn oidn Ràdl. / Das Fahrradfahren lernt man auch auf einem alten Fahrrad.
Sind die amourösen Abenteuer älterer Damen – in diesem Fall wohl mit jüngeren Burschen – Diskussionsthema, passt dieser Spruch. Alternativ wären auch anzubringen:
Wenn à oide Hüttn brennt, brennt s’ gscheit. / Wenn eine alte Hütte brennt, dann brennt sie stark.
In à-r-à oidn Kapöin is à guàt bättn. / In einer alten Kapelle kann man auch gut beten.
Solang d’ Orgel spuit, is Kirch net aus. / Solange die Orgel spielt, ist die Kirche noch nicht zu Ende.
Oberflächlich von Kirchenmusik und Messdauer handelnd, wird hier auf die menschliche Libido Bezug genommen: Der Mensch, vor allem der Mann, hat so lange Interesse an der Erotik wie er noch die erforderliche körperliche Leistungsfähigkeit besitzt.
Der is eàm ins Gäu kemà. / Der ist ihm ins Gäu gekommen.
Ein „Gäu“ oder „Gau“ ist ein bestehender Herrschaftsbereich. Versucht ein Fremder, dort einzudringen, dann gibt es Ärger, ebenso wie die Zeichen auf Krawall stehen, wenn sich ein anderer Mann an die eigene Ehefrau oder Freundin heranmachen will.
Ois wås recht is, aber vo meiner Oidn gehst rå! / Alles was recht ist, aber von meiner Alten gehst du herunter!
Das geht aber wirklich zu weit, dass du auf meiner Frau liegst. In der Regel nur im übertragenen Sinn verwendet, wenn der erste Teil des Spruchs „Alles was recht ist“ schon reichen würde, so aber noch einen frivolen Dreh mitbekommt.
Duà deine Pratzn (deine Griffe) weg vo mein Wei! / Nimm deine Hände (deine Griffel) weg von meiner Frau!
Finger weg von meiner Frau! Dieser Spruch wird definitiv nicht im übertragenen Sinn verwendet, sondern nur direkt, wenn sich tatsächlich ein anderer Mann an die eigene Ehefrau heranmacht.
Zur Melodie des Liedes „Då drom auf’m Bergàl, då steht à kloàns Haus“ gibt es folgenden derb-augenzwinkernden Text:
Beim Schwanàwirt is Hochzeit, beim Schwanàwirt is Tanz, Da packt de Schwanàwirtin den Schwanàwirt beim – Schwanàwirt is Hochzeit, beim Schwanàwirt is Tanz, Da packt de Schwanàwirtin den Schwanàwirt beim – Schwanàwirt is …
/ Beim Schwanenwirt ist Hochzeit, beim Schwanenwirt ist Tanz, Da packt die Schwanenwirtin den Schwanenwirt beim – Schwanenwirt ist Hochzeit, beim Schwanenwirt ist Tanz, Da packt die Schwanenwirtin den Schwanenwirt beim – Schwanenwirt ist …
Nach einigen Ehejahren
Ob man bei der Suche nach dem geeigneten Ehepartner eine glückliche Hand hatte oder gehörig daneben gelangt hat, zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Und zwischen dem idealen Paar, das wunderbar miteinander harmoniert, und den Gatten, die man am besten mit „Wià Hund und Katz“ beschreibt, liegen Tausende von Beziehungen, die sich zwischen Arbeit, Kindern, Haushalt und Schlafzimmer immer wieder mehr oder weniger erfolgreich zusammenraufen und den Alltag meistern müssen. Wer in der Beziehung die Hosen anhat, wer den Schritt vor den Traualtar schon bereut und wie man vor der dominanten Gattin seinen Mann steht sind die Themen dieser Sprüche.
Oàmoi neidappt glangt. / Einmal hereingefallen reicht.
Inzwischen bin ich schlauer, den gleichen Fehler mache ich nicht ein zweites Mal, in diese Falle tappe ich nicht noch einmal. Ein häufig von Ehemännern gebrauchter Spruch, die sich in diesem Zusammenhang selbst gerne als „oidà Ehegrippe“ (alter Ehekrüppel) bezeichnen. Grundsätzlich ist der Satz aber universell anwendbar, so z.B. auch im Bundestagswahlkampf 1972 von der CSU, um eine Fortsetzung der SPD/FDP-Regierung zu verhindern.
Des wenn e gwißt hätt, dass der bei r-à jeden passt, na häd e net gheiràt. / Das wenn ich gewusst hätte, dass der bei jeder passt, dann hätte ich nicht geheiratet.
Scherzhaft gemeinter Ausspruch eines Mannes, der den Eindruck erwecken soll, er habe bei seiner Eheschließung naiv an die einmalige Passform von Schlüssel und Schloss geglaubt und keine Ahnung gehabt, dass sich sein „Johannes“ auch bei anderen Frauen zu erotischen Tätigkeiten eignen würde.
Er wàr scho recht, aaaaber sie! / Er wäre schon in Ordnung, aaaaber sie!,
sagt man über so manches Ehepaar, bei dem er zwar ein angenehmer Zeitgenosse wäre, seine Frau aber dermaßen Haare auf den Zähnen hat, dass die „Màtz“ (Miststück) kaum zu ertragen ist.
Wart no, wemmà dahoàm sàn, na muàßt scho wieder nei untern Tisch. / Warte nur, wenn wir zu Hause sind, dann musst du schon wieder hin ein unter den Tisch.
Damit drohte die herrische Ehefrau ihrem Mann, wenn er sich in Gesellschaft abfällig über sie äußerte. War der Gatte vom mutigen Schlag, dann lautete die Antwort: „Aber des såg e dà glei, dass e wieder recht frech rausschaug.“ (Aber das sage ich dir gleich, dass ich wieder recht frech herausschauen werde.)
Sei Oide håt ’n à so zammputzt, dass er in koàn Schlappschuàch mehr neipàsst håt. / Seine Alte hat ihn so zusammengeputzt, dass er in keinen Schlappschuh mehr hineingepasst hat.
Seine Frau hat ihn so geschimpft, dass er in keinen Hausschuh mehr gepasst hat. Die hochdeutsche Variante wäre: „… dass er so klein mit Hut war.“
Bei derà häd e scho lang amoi mit dà Faust àn Tisch naufghaut. / Bei der hätte ich schon lange mit der Faust auf den Tisch gehauen.
Bei dieser Frau hätte ich schon lange ein Machtwort gesprochen, von der hätte ich mir das nicht alles gefallen lassen.
I lààf auf und dàvo! / Ich laufe auf und davon!
Oder:
Dàvolàffà duà e! / Davonlaufen tu ich!
Die Drohnung mancher verzweifelter Ehefrau im Streit mit ihrem Mann. Worauf der meist sagte: „Wo’st nàme hilàfst?“ (Wo du denn hinläufst?), was heißen sollte: Wo willst du denn hin? Woanders findest du doch keine Bleibe.
Is’ scho wieder beim Britschn? / Ist sie schon wieder beim Tratschen?
Sie ist wohl schon wieder beim Austausch von Neuigkeiten und Gerüchten, statt dass sie zu Hause ihre Arbeit macht und den Haushalt besorgt.
Då håwe sauber àn Dreeg neiglangt. / Da habe ich sauber in den Dreck hineingegriffen,
sagten sowohl Frau als auch Mann, wenn sie bei der Auswahl des Ehepartners großes Pech hatten, aber wohl nur der unglückliche Ehemann klagte später seinen Kollegen im Wirtshaus:
Zeit vergeht, ’s Liàcht verbrennt, und ’s Wei is no net gstarm. / Die Zeit vergeht, das Licht verbrennt, und die Ehefrau ist immer noch nicht gestorben.
Dieser Spruch wird aber auch ganz allgemein verwendet, um den Fluss der Zeit zu illustrieren, also auch, wenn man keinerlei Grund hat, sich das Ableben der Partnerin zu wünschen.
Hoiwert so deier und doppet so sche. / Halb so teuer und doppelt so schön,
freut sich der Ehemann, der alleine ausgeht.
Nimm ’s bein Hois! / Nimm sie am Hals!
Umarme sie! Aufforderung an den Ehemann, sich nach einem Streit wieder mit seiner Frau zu vertragen und als Zeichen dafür mit einer Umarmung zu beginnen.
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.