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Kitabı oku: «Der schwarze Mustang», sayfa 12

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Dieses dreimal Nein hatte einen so bestimmten, abweisenden, stolzen Klang, daß der Engineer zornig ausrief:

»Diese Unverschämtheit! Er muß uns doch geradezu für dumme Jungens halten! Ich habe große Lust, ihm seine alte Jacke ausziehen zu lassen, damit seine rote Haut Bekanntschaft mit einem guten Stocke machen kann!«

Old Shatterhand fuhr, noch immer zu dem Häuptling gewendet, fort:

»Ich gebe diesem weißen Gentleman sehr recht. Es ist eine Feigheit sondergleichen, in einer solchen Lage so bestimmt zu leugnen. Ich würde alles gestehen und dadurch selbst den Feind zwingen, mich zu achten.«

»Was Tokvi-Kava nicht gethan hat, das kann er nicht gestehen,« antwortete der Komantsche.

»So bist du also gestern abend wirklich nicht hier gewesen?«

»Nein!«

»Hast nicht mit zwei Chinesen gesprochen?«

»Nein!«

»Und ihnen unsre drei Gewehre abgenommen?«

»Nein!«

Auch nicht mit unsern drei Pferden fortgeritten?«

»Nein!«

»Aber leugnen wirst du wohl nicht, deinen Enkel Ik Senanda zu kennen?«

»Den kenne ich.«

»Er hat sich hier Yato Inda genannt?«

»Das ist ganz unmöglich, denn mein Enkel war noch niemals hier.«

»Wo befindet er sich jetzt?«

»Daheim, auf den Weideplätzen unsres Stammes.«

»Du irrst. Du weißt nämlich gar nicht, an welchem Orte er jetzt steckt.«

»Ich weiß es; er ist daheim.«

»Nein. Du hast ihn heut am Vormittage ganz allein am Corner-top zurückgelassen.«

Der Häuptling schloß für einen Augenblick die Augen, als müsse er einen plötzlichen Schreck verbergen; dann antwortete er höhnisch:

»Old Shatterhand scheint träumen zu können, ohne daß er schläft!«

» Pshaw! Du hast ihn dort gelassen, um unsre gestohlenen Gewehre zu bewachen.«

»Uff, uff!« fuhr da der Komantsche trotz seiner Fesseln halb empor.

»Gibst du das zu?«

»Nein!«

»Tokvi-Kava, ich verachte dich! Dieses Leugnen beweist uns, daß du keine Spur von Mut und Ehre mehr besitzest. Du bist feiger als ein junger Hund, der vor dem Schatten eines Vogels flieht. Hättest du nur so viel Hirn, wie durch das Zündloch einer Büchse geht, so müßtest du einsehen, daß alles verraten ist, daß wir alles wissen und daß du nur durch die Wahrheit die Spur von Ansehen retten konntest, welches du bei uns noch besaßest. Ich werde dir etwas zeigen, was dir sagen wird, daß euer Ritt nach dem Firwood-Camp nicht nur ein vergeblicher gewesen ist, sondern sogar ein für euch unglückliches Ende nehmen muß. Da schau her! Das hattest du wohl nicht erwartet?«

Old Shatterhand hatte nämlich, ehe er sich vorhin sehen ließ, seine Gewehre hinter dem Gefangenen niedergelegt, und Winnetou war mit seiner Silberbüchse diesem Beispiele gefolgt. Jetzt holte der erstere diese Waffen von der Stelle, an welcher sie lagen, und zeigte sie dem Häuptling der Komantschen. Dieser vergaß vor Schreck, daß er gefesselt war; er stieß einen Schrei aus und wollte aufspringen.

» Well, das scheint zu helfen!« lachte der Jäger.

»Die – die – – die Zauberbüchse, – – der – der Bärentöter und – – die – – die Silberflinte!« stammelte Tokvi-Kava. »Wo —wo —wo ist Ik Senanda, der Sohn meiner Tochter?«

»Er ist unser Gefangener.«

»Ihr– ihr – habt ihn ergriffen?«

»Ja.«

»Am Corner-top?«

»Ja.«

»Wie – wie – habt ihr ihn dort gefunden? Wie – wie – seid ihr dorthin gekommen?«

»O, wir waren schon dort, ehe er kam!«

»Das – das – kann nicht sein! Ihr seid doch mit dem Wagen des Feuerrosses gefahren!«

»Armer Teufel! Du hast wirklich, wirklich gar kein Hirn im Kopfe! Und so ein Mensch will mich und Winnetou fangen! Wir fanden gestern deine Spur und wußten natürlich sofort, woran wir waren. Du hattest unsre Pferde gestohlen und den Chinesen unsre Waffen abgenommen; die Pferde kamen wieder; unsre Gewehre mußten wir holen. Und grad das, was dich so verblüfft macht, das thaten wir, um dich zu täuschen und um eher als du nach dem Alder-Spring zu kommen: Wir fuhren mit der Eisenbahn.«

»Uff – uff —!« entfuhr es dem Komantschen, dessen Augen vor Erstaunen weit offen standen. »Wer hat euch denn gesagt, daß ich nach dem Alder-Spring wollte?«

»Lächerliche Frage! Wir haben dich verführt, dorthin zu reiten.«

»Ver – führt? Durch – wen?«

»Durch deinen Enkel, den Verräter und Spion. Wir machten ihm weis, daß wir heut abend dort sein wollten, und es geschah ganz so, wie wir gedacht hatten: Er sagte es dir, und du führtest deine Krieger hin, um uns zu fangen. Wir waren aber schon eher dort als du. Wir sahen alles, was ihr thatet, und hörten alles, was gesprochen wurde, denn ich lag mit Winnetou nur vier Schritte weit von dem Baumstamme, an dem du dich ausgestreckt hattest, in dem Dickicht des Windbruches.«

»Uff, uff, uff!«

»Ja, uff, uff, uff ! Du hast nicht einmal Selbstbeherrschung genug, dein Erstaunen und deinen Schreck zu verbergen! Als ihr dann fortgeritten waret, um wieder nach dem Firwood-Camp zurückzukehren, nahmen wir deinen Enkel gefangen. Er mußte uns natürlich unsre Gewehre wiedergeben und dann sofort mit uns reiten.«

»Wo befindet er sich jetzt?«

»An einem so hübschen Orte, daß ich es dir gönnen würde, auch dorthin geschafft zu werden.«

»Wo?«

»Das brauchst du jetzt noch nicht zu wissen. Willst du nun noch immer bei deinem unsinnigen Leugnen beharren?«

Der Komantsche bückte still und finster vor sich nieder, bis ihm der scheinbar rettende Gedanke an seine Leute kam. Da sagte er:

»Tokvi-Kava kennt keine Furcht; er hat nicht aus Angst geleugnet.«

»Du gibst also zu, uns bestohlen zu haben?«

»Ja.«

»Du gestehst, daß du Firwood-Camp überfallen wolltest?«

»Ja.«

»Was hättest du mit den Bewohnern dieses Ortes gemacht?«

»Wir hätten sie getötet und skalpiert.«

»Alle?«

»Alle!«

» Zounds!« rief da der Engineer aus. »Mich auch?«

Für den Komantschen war es jetzt ganz gleich, ob er einen mehr oder einen weniger hatte umbringen wollen; er antwortete in gleichgültig stolzem Tone:

»Ich habe dich noch nicht gesehen und weiß nicht, wer du bist, aber hätten wir dich mit ergriffen, so wärest du auch mit skalpiert worden.«

»Danke sehr, danke wirklich herzlich, mein lieber, roter Sir! Für dieses liebenswürdige Geständnis werde ich mich noch ganz besonders bei Euch bedanken. Sagt doch, Mr. Shatterhand, was wir jetzt mit diesem ehrenwerten Gentleman und seinen Leuten thun werden!«

»Wir werden ihm zunächst Gelegenheit geben, seine und die Lage seiner Leute kennen zu lernen,« antwortete der Gefragte.

»Auf welche Weise?«

»Wir führen ihn nach dem Rande der Schlucht hinauf, von wo aus er die Situation überblicken kann.«

»Und dann?«

»Dann wird er, wenn er nicht gradezu irrsinnig ist, seinen Leuten den Befehl erteilen, sich zu ergeben.«

»Hm! Wenn sie nun losbrechen, ehe er ihnen diese Weisung geben kann?«

»Ich werde dafür sorgen, daß sie das nicht thun.«

»An welcher Weise, Sir?«

»Das habe ich Euch bereits gesagt.«

Er wendete sich nach den beiden gefangenen Posten zur Seite und fragte:

»Ist euch die Sprache der Bleichgesichter bekannt?«

Er mußte diese Frage zweimal wiederholen, ehe einer von ihnen antwortete:

»Wir haben verstanden, was gesprochen worden ist.«

» Well! Ihr sollt jetzt in die Schlucht gehen, um den Kriegern der Komantschen zu sagen, daß wir ihren Häuptling ergriffen haben, und daß wir sie alle, wenn sie sich wehren, niederschießen werden. Ich führe den Häuptling auf die Höhe, damit er sich überzeugen kann, daß jeder Widerstand euer Verderben herbeiführen muß. Er mag dann entscheiden, was für ihn und euch das beste ist. Mag er sich ergeben wollen oder nicht, ich rate euch, nicht eher an einen etwaigen Widerstand zu denken, als bis ihr erfahren habt, was er thun will.«

»Von wem werden wir das erfahren? Wenn ein Bleichgesicht es uns sagt, werden wir es nicht glauben.«

»Ich werde ihm erlauben, es euch selbst zu sagen. Er mag von der Höhe herabsprechen, so daß alle seine Krieger es hören können. Seid ihr damit einverstanden?«

»Ja.«

»So werde ich euch jetzt eure Fesseln abnehmen lassen. Aber glaubt ja nicht, daß ihr diese Gelegenheit benutzen könnt, uns zu entspringen. Ich erlaube euch nur, die wenigen Schritte in die Schlucht hinein zu thun, und werde mein Zaubergewehr auf euch gerichtet halten. Wer nur einen einzigen Schritt zur Seite weicht, der bekommt eine Kugel in den Kopf!«

»Wir können doch nicht durch das Feuer gehen!«

»Doch! Die Flamme ist hier an dieser Seite des Einganges nicht so hoch und breit, daß sie euch gefährlich werden könnte; ihr kommt mit einem einzigen Sprung hindurch.«

»Sollen wir zurückkehren und wieder gefesselt werden?«

»Nein, ihr könnt in der Schlucht bleiben. Sagt euren Kriegern, was ihr gehört und gesehen habt! Wenn ihr das thut, werden sie einsehen, daß es für sie gar nichts andres geben kann, als abzuwarten, wofür ihr Häuptling sich entscheidet.«

Während ihnen die Fesseln abgenommen wurden, stellten Winnetou und Old Shatterhand sich mit angelegten Gewehren so, daß ein Entrinnen gar nicht möglich war. Der eine von ihnen nahm einen Anlauf und sprang an derjenigen Stelle durch das Feuer in die Schlucht, wo es am wenigsten breit war, und der andre folgte ihm sogleich. Hierauf zog Old Shatterhand noch einige Eisenbahner mehr herbei, um den Eingang während seiner Abwesenheit unter scharfer und hinreichender Bewachung zu wissen, und dann wurden dem Häuptling der Komantschen die Füße von den Banden befreit, um ihm zu ermöglichen, mit auf den Berg zu steigen. Die Hände blieben ihm natürlich auf dem Rücken festgebunden; dazu nahmen Winnetou und Old Shatterhand je einen gespannten Revolver in die Hand und drohten, ihn bei dem geringsten Fluchtversuche niederzuschießen. Der Engineer mußte als Anführer der Wachen unten am Feuer bleiben.

So stiegen Shatterhand und Winnetou mit Tokvi-Kava in der Mitte den Berg hinauf. Sie waren überzeugt, daß er ihnen keine Gelegenheit geben werde, ihre Waffen in Anwendung zu bringen. Er hätte durch den Versuch, zu entspringen, nicht nur sein Leben, sondern auch seine eingeschlossenen Krieger in die größte Gefahr gebracht; das sagte er ihnen zwar nicht, aber doch sich selbst, und folgte also ohne Widerstreben bis hinauf zu einer Stelle, von welcher aus die ganze Schlucht mit einem Blicke zu überschauen war. Das war derselbe Ort, an welchem sich der Hobble-Frank befand. Als er die drei Männer kommen sah und Tokvi-Kava an seinem Federschmucke erkannte, that er einen Freudensprung und rief aus:

»Hurra, da bringen sie eenen gebracht, der, wenn mich meine angebotene Intelligenz nich ganz im Schtiche läßt, der Häuptling dieser roten Kriegspfadbrüder is! Habe ich‘s erraten, Herr Shatterhand?«

»Ja, er ist‘s,« antwortete der Gefragte.

»Freut mich, freut mich ungeheuer! Denn sobald wir den Hauptgimpel gefangen haben, gehen uns die andern Sperlinge ganz von selber off den Leim. Off welche Weise haben Sie ihn denn bei der Schkalplocke erwischt?«

»Nachgeschlichen und niedergeschlagen, lieber Frank.«

»Nachgeschlichen und niedergeschlagen! Das klingt so eenfach und selbstverschtändlich, als wenn die Köchin im Hotel Bellevue von der Katze sagt: Erscht abgeschtochen, dann braungebraten und nachher als Hase offgefressen! Wünsch guten Appetit, meine Herren! Nu soll er wohl die schöne Aussicht hier oben genießen und nachher mit der Drahtseilbahn im Wagen erschter Klasse wieder ‚nunterrutschen?«

»So ähnlich haben wir es allerdings mit ihm vor.«

»Wirklich? Na, verehrtester Herr Shatterhand, da könnten Sie mir bei dieser festlichen Gelegenheet eenen großen Gefallen thun!«

»Welchen?«

»Lassen Sie mich mit ‚nunterfahren! Aber nur als Schaffner, wenn ich bitten darf!«

»Warum das?«

»Weil es mich in allen Gliedern juckt, ihm den Fahrschein zu coupieren.«

»Ohne Coupierzange?« lächelte Old Shatterhand.

»Lassen Sie mich nur machen; ich bring‘s ooch ohne Zange fertig, nämlich erschter, zweeter, dritter und ooch vierter Klasse. Ich kenne mich da sehr gut aus und mach das nach der alten, guten Regel:

 
»Knipps, o knipps in diesen Schein,
Knipps een kleenes Loch hinein!
Knipps in diesen blauen Schein
Een Loch für fünfzehn Pfenn‘ge ein!
Knipps in diesen grünen Schein
Een Loch für zwanzig Pfenn‘ge ein!
Knipps in diesen roten Schein
Een Loch für dreißig Pfenn‘ge ein!
Knipps in diesen gelben Schein
Een Loch für vierzig Pfenn‘ge ein!
Knipps, o knipps in jeden Schein,
Knipps een kleenes Loch hinein!«
 

und Sie können sich ganz off mich verlassen, wenn ich Ihnen sage, daß ich ihn von hier oben bis hinunter so anhaltend knippsen werde, daß er, wenn er unten angekommen is, von jedermann für een abgeloofenes Rundreesebilletbuch gehalten werden soll! Hoffentlich sind Sie einverschtanden?«

»Nicht ganz. Wenn du so gern knippsen willst, so laß dich, wenn du wieder in der Heimat bist, als Pferdebahnschaffner engagieren; hier aber wird nicht geknippst!«

»So habe ich wieder ‚mal den schönsten Beruf und höchsten Lebenszweck verfehlt! Es is wirklich traurig, wenn es dem irdischen Menschen niemals erlaubt is, seiner in die Schterne geschriebenen Begabung schpärlich nachzuwandeln! Was wollen Sie denn aber mit dem Burschen hier oben machen? Soll er etwa von dieser Tribüne aus für seine Leute eene Rede reden?«

»Vielleicht.«

»Das is gar nich nötig, denn ich bin ganz gern bereit, ihm das Konzept dazu so deutlich off den Rücken zu schreiben, daß sie es alle mit der größten Gemütlichkeet von Anfang bis zum Ende runterlesen können! Ich bin sogar bereit, das in allen möglichen Arten von Schrift zu thun; je größer und je dicker desto lieber! Da schteht er nu und schtaunt grad wie die Kapelle von Schiller in das Thal von Uhland hinab! Wie mir scheint, kommt ihm unsre schöne Illumination und Gasbeleuchtung sehr bedenklich vor!«

Der kleine Konfusionsrat hatte nicht unrecht. Wenn Tokvi-Kava bis jetzt auf die Hilfe der Seinen gerechnet hatte, so mußte er jetzt einsehen, daß diese Rechnung ein ganz andres als das von ihm gewünschte Facit ergab. Sie hockten, mit ihren Pferden auf das ärgste eingeengt, da unten in der Schlucht, und der einzige Weg zur Freiheit wurde ihnen durch das noch immer hochlodernde Feuer verschlossen.

Dieses Feuer konnte bis zum frühen Morgen und noch länger unterhalten werden; das wußte er, denn er hatte gesehen, daß noch ein großes, volles Petroleumfaß unten lag. Und wenn es das nicht gegeben hätte, so war Erdöl genug im Camp vorhanden, und außerdem lieferte der Wald ja so viel Brennmaterial, daß an den Umstand, daß das Feuer werde ausgehen müssen, gar nicht zu denken war.

Und wenn er die Wände der Schlucht betrachtete, so sah er zwar eine Stelle, an welcher man heraufklettern konnte; ja, ein einzelner Mann, für den oben kein Feind stand; aber eine so große Anzahl von Indsmen – an die Pferde dabei gar nicht zu denken! Und oben brannten Feuer und Fackeln, so daß alles tageshell beleuchtet war, und da zählte er eine Menge Bleichgesichter, welche alle wohlbewaffnet waren und jeden Versuch, die Wand zu ersteigen, mit größter Leichtigkeit zurückweisen konnten! Er sann hin und sann her; er suchte in seinen Gedanken nach irgend einer Möglichkeit; es gab keine. Freilich dachte er einen Augenblick daran, daß seine Indianer ihre Pferde besteigen und im Galopp den Ausgang durch das Feuer erzwingen könnten; aber er mußte auch diesen Gedanken fallen lassen. Erstens hatte er die Wachen gesehen, welche draußen vor dem Feuer standen, und zweitens konnten alle die Bleichgesichter, welche er hier oben sah, mit ihren Kugeln die ganze Schlucht bis hin zum Feuer bestreichen; es wäre keinem einzigen Roten gelungen, zu entkommen, denn es hätte nur einer einzigen Salve bedurft, um den Ausweg mit den Leichen von Indianern und Pferden zu verstopfen.

Dieses niederdrückende Ergebnis seines Nachdenkens nahm ihn so in Anspruch, daß er nicht daran dachte, seine Züge zu beherrschen, und darum stand ihm die Enttäuschung so deutlich auf dem Gesichte geschrieben, daß zwar Winnetou und Old Shatterhand darüber schwiegen, dafür aber der kleine Hobble-Frank nicht umhin konnte, in ironischer Weise zu bemerken:

»Jetzt macht er een Gesicht, grad so wie der Frau von Zappelheimern ihre Gans; als die nämlich fortfliegen wollte, da bemerkte sie, daß sie gar keene wirkliche Gans, sondern een Briefbeschwerer war.«

Frank sah, daß Old Shatterhand ein Lächeln über diesen Vergleich nicht ganz unterdrücken konnte, und fuhr darum fort:

»Das is ja leider schtets das Los des Erhabenen, daß es zwar zwee Beene aber keene Flügel hat. Es geht mir ebenso und dem Häuptling ooch. Er möchte gern een Adler sein und hockt als Ochsenfrosch am Boden. Sein Geist schtrebt zwar nach der jenseitigen Parallele, aber seine körperliche Zusammensetzung wird von der diesseitigen Parallaxe festgehalten und ganz folgerichtig wie een Eiszapfen von der Sonne offgetaut. Er mag‘s anfangen, wie er will, er kann doch keene Rettung finden. Sein Lebenswandel schteigt abwärts in den Souterrain, und sein zukünftiges Geschick schläft wie der Apollo vom Belvedere im Sauerkraut. Machen wir es kurz mit ihm, Herr Shatterhand! Knipps, o knipps in diesen Schein, knipps een kleenes – – —«

»Sei still, Frank, ich bitte dich!« fiel ihm der Genannte in die Rede. »Laß mich mit deiner Coupierzange in Ruhe!«

»So? Also ooch von Ihnen werde ich verkannt! Schtill soll ich sein, während alle meine innern Drahtsaiten klingen! Meine Seele ertönt wie Gustav Memnon seine Wassersäule, und mein Herz hält Zwiegeschpräch mit der übermächtigen Möglichkeet, daß dieser Häuptling der Komantschen off die Idee kommt, sich – – —«

Wer weiß, was er wieder für ein Ungetüm der Logik hervorgebracht hätte, wenn er nicht unterbrochen worden wäre.

»Uff, uff!« ließ sich nämlich grad jetzt der Häuptling hören, und zwar viel lauter, als er es jedenfalls beabsichtigt hatte. Er erwachte aus seinem Brüten wie aus einem Schlafe und fuhr über seinen eigenen Ausruf zusammen. Er hatte ja eigentlich gar nichts sagen wollen.

Winnetou beabsichtigte überhaupt nicht, zu sprechen, und Old Shatterhand hatte zunächst schweigen und den Häuptling seinen eigenen Gedanken überlassen wollen; jetzt nun, da dieser sich hatte hören lassen, fragte er ihn:

»Nun, hat Tokvi-Kava darüber nachgesonnen, ob es für ihn und seine Komantschen einen Weg zur Freiheit gibt?«

»Ja,« antwortete der Indsman.

»Es gibt keinen solchen Weg.«

»Es gibt einen!«

»Ah! Welchen?«

»Deine Gerechtigkeit.«

»Berufe dich ja nicht wieder auf sie!«

»Ich muß dich doch an sie erinnern!«

»Wenn ich nur auf sie höre, bin ich gezwungen, euch zu verurteilen!«

»Nein! Was haben wir gethan? Haben wir euer Blut vergossen?«

»Nein; aber ihr wolltet es vergießen.«

»Kann man Blut rächen, welches nicht geflossen ist?«

»Nein; aber habe ich denn davon gesprochen, unvergossenes Blut rächen zu wollen?«

»Du hast es nicht gesagt; aber wenn du zugibst, daß Blut, welches nicht geflossen ist, auch nicht gerächt werden kann, so müßt ihr uns freilassen!«

»Du irrst. Welche Strafe ruht nach dem Gesetze der Savanne auf dem Pferdediebstahl?«

Der Gefragte antwortete nach einigem Zögern:

»Der Tod; aber eure Pferde sind wieder zu euch zurückgekehrt!«

»Und welche Strafe ruht auf dem Diebstahle von Waffen?«

»Auch der Tod; aber ihr habt euch eure Gewehre wieder geholt!«

»Daß wir die Pferde und die Waffen wieder haben, ändert nichts an deiner Schuld. Der Diebstahl wurde nicht nur versucht, sondern wirklich ausgeführt. Dein Leben ist verwirkt!«

»So wollt ihr mich töten?« fuhr der Häuptling zornig auf.

»Wir sind keine Mörder. Wir töten nicht, sondern wir bestrafen, denn du hast Strafe gewollt und verlangt.«

»Uff ! Wann hätte ich sie verlangt?«

»Als du Gerechtigkeit fordertest. Auf unsre Gnade und Barmherzigkeit hast du ja ausdrücklich und höhnisch verzichtet.«

Der Komantsche ließ den Kopf wieder sinken und schwieg. Er wußte, daß er nicht umsonst die Milde dieser beiden menschenfreundlichen Männer anrufen würde; aber sein Stolz sträubte sich dagegen, es zu thun. Nach einer Zeit unnützen Nachdenkens fragte er:

»Haben wir das Camp überfallen?«

»Nein.«

»So können uns die Bleichgesichter, welche da wohnen, nichts thun!«

»Irre dich nicht!«

»Irre ich mich?«

»Ja.«

»So sag, wieso?«

»Was wirst du thun, wenn der Grizzly auf dich zukommt, um dich zu fressen?«

»Ich werde ihn töten.«

»Das ist ungerecht. Wie darfst du ihn töten, da er dich noch nicht gefressen hat!«

»Er würde es aber thun, wenn ich ihm nicht das Leben nähme!«

»Das mußt du abwarten!«

»Uff! Der Bär ist Ein Tier, aber nicht ein Mensch!«

»Es ist der Wille des großen Manitou, daß der Bär vom Raube und vom Blute lebe, der Mensch aber nicht; also ist ein Mensch, der Blut vergießen will, viel ärger als ein Raubtier, und es ist ganz nach deinen eigenen Worten, daß man einen Menschen, welcher Blut vergießen will, sofort tötet, ohne etwa abzuwarten, bis er es vergossen hat. Du selbst hast euer eigenes Urteil gesprochen!«

»Uff, uff!«

Nach diesem unwilligen Ausrufe des Eingeständnisses trat wieder eine Pause ein. Old Shatterhand hütete sich, sie zu unterbrechen. Der Komantsche mußte selbst wieder beginnen. Dieser ließ eine Weile vergehen, ehe er fragte:

»Wo ist Ik Senanda, den du gefangen hast?«

»An einem sichern Orte, wo er auf sein Urteil wartet.«

»Wie wird dieses Urteil lauten?«

»Der Tod.«

»Wie? Ihr wollt auch ihn töten, der sich gar nicht an dem Ritte nach Firwood-Camp beteiligt hat?«

»Ja. Er hat sich mehr als nur beteiligt, denn er ist der Spion, der Verräter, welcher den Überfall vorbereitet hat. Du weißt, daß man Spione henkt, und daß es nie vorkommt, daß einer Gnade findet.«

»So werden wir kämpfen!« drohte er.

»Thut es! Schau da hinab! Kann eine einzige von euern Kugeln treffen? Dagegen bedarf es nur eines einzigen Rufes von mir, so krachen alle unsre Gewehre. Wenn jedes Bleichgesicht nur zweimal schießt, lebt keine einzige Rothaut mehr. Das weißt du auch, ohne daß ich es dir erst zu sagen brauche.«

»Uff! Seit wann ist Old Shatterhand ein so blutdürstiger Mensch geworden?«

»Seit du Gerechtigkeit von mir gefordert hast; denn die Gerechtigkeit verlangt euer Blut, nichts andres und geringeres.«

»Man sagt, du seist stolz darauf ein Christ, ein guter Mensch zu sein?«

»Gut soll jeder Mensch sein; ein Grund zum Stolze aber ist das nicht.«

»Ist es gut, nach Rache zu lechzen?«

»Ich lechze nicht. Versuche es nicht, mich mit solchen Worten zu gewinnen. Was hatten euch die Bewohner dieses Camp gethan, daß ihr sie morden und skalpieren wolltet? Nichts! Du verlangst, daß euch trotzdem nichts geschehe. Seid ihr etwa ebenso unschuldig, wie sie waren? Euch wird nur die Gerechtigkeit, welche du gefordert hast. Gnade willst du ja nicht!«

Wieder sank der Häuptling ratlos in sich zusammen. Er befand sich in einer für ihn fürchterlichen Lage. Er konnte sich und seine Leute weder mit List noch durch Gewalt retten; das sah er ein; aber durfte er, der stolze Häuptling, der sich für den berühmtesten, tapfersten und gefürchtetsten Komantschen hielt, grad diese beiden Männer, die als ihre gehaßtesten Gegner galten, um Gnade und Schonung bitten? Alles, alles, was in ihm lebte, sträubte sich dagegen, und doch sah er keine andre Möglichkeit, dem Tode zu entgehen. Er fürchtete den Tod zwar nicht, nämlich den Tod an sich; aber er fürchtete die Todesart, die ihm hier drohte, denn nach seinem Glauben kann die Seele eines Menschen, der durch Hinrichtung stirbt, nicht in die ewigen Jagdgründe gelangen. Dieser Gedanke flößte ihm eine Angst ein, welche er nicht zu überwinden vermochte. Dabei wallte in ihm ein Zorn empor, ein Haß gegen Winnetou und Old Shatterhand, der ihm den heißen Wunsch eingab, leben zu bleiben, um sich an diesen beiden Menschen rächen, aber ganz fürchterlich, ganz entsetzlich rächen zu können. Und dieser Haß, dieser Wunsch war es, welcher ihn veranlaßte, seinen Stolz zu überwinden und etwas zu thun, was er sonst auf keinen Fall gethan hätte. Er hob langsam den Kopf und fragte mit unsicherer Stimme:

»Was versteht Old Shatterhand unter Gnade?«

»Die Erteilung einer milderen oder gar den Erlaß der ganzen Strafe.«

»Würdet ihr uns die Strafe ganz erlassen?«

»Nein; das ist unmöglich.«

»Aber das Leben könnten wir erhalten?«

»Vielleicht. Winnetou und ich, wir trachten nicht nach eurem Leben. Wir sind Freunde aller weißen und aller roten Männer und vergießen nur dann das Blut eines Menschen, wenn er selbst uns zwingt, dies zu thun.«

»So würdet ihr uns das Leben schenken?«

»Ja.«

»Uff ! Wenn ihr das thut, die ihr die größten, die berühmtesten unter diesen Bleichgesichtern seid, so werden die andern eurem Beispiele folgen müssen!«

»Müssen? Davon kann keine Rede sein. Die andern Bleichgesichter sind freie Männer, grad wie wir; sie kennen die Gesetze, nach denen im wilden Westen gerichtet wird, und wir haben ihnen nichts zu befehlen.«

»Du hieltest es aber doch für eine Möglichkeit, daß auch sie unser Leben schonen!«

»Allerdings, Winnetou und ich, wir werden uns Mühe geben, sie dazu zu bewegen. Es wird nicht leicht sein, ihre Rache in Nachsicht zu verwandeln; aber wir hoffen doch, es zu erreichen, wenn du das Deinige nicht versäumst, ihren Zorn zu besänftigen.«

»Was sollen wir thun?«

»Euch ergeben.«

»Ergeben?« fuhr er auf. »Bist du toll!«

»Ist es toll von mir, wenn ich euch retten will? Gut! Ich pflege keine Tollheiten zu begehen; schweigen wir also davon! Ich habe dich hierher geführt, um dir zu beweisen, daß euer Widerstand uns keinen Tropfen Blutes kosten wird, euch aber augenblicklich ins Verderben führt. Diesen Zweck habe ich erreicht. Wenn ich das Zeichen gebe, gehen alle unsre Gewehre los; wir werden euch die Skalpe nehmen, und eure Seelen werden dann in den ewigen Jagdgründen verurteilt sein, als verächtliche Diener und Sklaven unsern Geistern um die Füße zu kriechen. Du hast es nicht anders gewollt. Komm!«

»Wo willst du hin?«

»Wieder hinab.«

»Und was wird dann geschehen?«

»Du wirst, sobald wir hinunterkommen, an einem Baume aufgehängt, und dann geben wir das Zeichen, auf welches der Tod aller deiner Krieger folgt. Also komm!«

Er faßte ihn am Arme, scheinbar um ihn mit sich fortzuziehen; aber Tokvi-Kava riß sich los, wich einen Schritt zurück und fragte, indem seine dunkeln Augen förmlich aufglühten:

»Du kannst uns nur dadurch retten, daß wir uns ergeben?«

»Ja.«

»Wir dürfen leben bleiben?«

»Ich hoffe es.«

»Und zu unserm Stamm zurückkehren?«

»Wenn euch das Leben geschenkt wird, ja. Du glaubst doch nicht, daß man Lust haben wird, euch hier zu behalten.«

»Und wenn wir frei fortziehen dürfen, fürchtest du da nicht unsre Rache?«

» Pshaw! Wer wird sich vor euch fürchten! Du sprichst von Rache? Wenn wir euch das Leben retten, seid ihr uns da nicht vielmehr Dankbarkeit statt Rache schuldig?«

»Rette uns; dann wirst du sehen, was wir thun!«

»So entschließe dich schnell! Ich gebe dir nur so viel Zeit, wie wir Weißen fünf Minuten nennen; dann muß es entschieden sein.«

»Brauche die Zeit nicht, denn ich sage gleich jetzt, daß wir uns ergeben werden. Wie forderst du, daß wir das thun sollen?«

»Siehst du, daß man da rechts am Felsen heraufsteigen kann?«

»Ja.«

»Der Pfad ist so schmal, daß nicht zwei nebeneinander kommen können. Sag deinen Kriegern, daß einer nach dem andern hier heraufkommen soll, doch ohne Waffen. Sie werden natürlich alle zunächst gefesselt werden, bis wir über sie beraten haben. Dann soll —«

»Gefesselt?« unterbrach ihn der Häuptling, zornig auffahrend.

»Ja. Wenn dir das nicht paßt, so mögen sie sterben. Du bist ja auch gefesselt!«

»Uff! Old Shatterhand ist ein schrecklicher Mensch. Er spricht so sanft und ruhig, aber sein Wille ist ein Stein, der nicht erweicht und sich nicht biegen läßt!«

»Sehr gut, daß du dies einsiehst! Verhalte dich danach! Also, bist du einverstanden, daß sie gefesselt werden?«

Der Gefragte zögerte einige Augenblicke; dann reckte er sich stolz und hoch empor und antwortete, vor Grimm sehr laut, fast schreiend:

»Ja!«

» Well! Aber sag ihnen, daß wir jeden, der nicht alles unten ablegt und die geringste Waffe mit heraufbringt, sofort töten werden!«

Man sah es deutlich, daß der Häuptling vor Wut zitterte. Er erkundigte sich noch:

»Wenn ich thue, was du willst, wird da der Sohn meiner Tochter auch leben bleiben und die Freiheit erhalten?«

»Ja.«

»Schwöre es mir zu!«

»Old Shatterhand schwört nie. Ich gebe dir mein Wort und werde es halten!«

»Ich glaube es! Du hast den Stämmen der Komantschen schon oft Unheil gebracht, aber gelogen hast du nie.«

»Die Söhne der Komantschen sind an dem Unglück, welches sie mit Winnetou und mit mir hatten, stets selbst schuld gewesen. Wir wollen gern ihre Freunde und Brüder sein; sie aber hassen uns und zwingen uns zur Verteidigung; wenn sie dabei den kürzeren ziehen, haben sie es sich selbst zuzuschreiben. Liegt nicht auch heut die Schuld an euch allein? Wir hatten euch nichts gethan. Warum bestahlst du uns und trachtetest uns nach dem Leben? Und dabei wagt ihr es, uns eure Feinde zu nennen! Pshaw!«

»Schweig jetzt hiervon! Es kommt die Zeit, in welcher wir über diese eure Freundschaft weiter sprechen werden! jetzt gibt es andres zu thun. Laß mir die Fesseln abnehmen, daß ich hinunter zu meinen Kriegern steigen kann!«

»Ah, du willst selbst hinab?«

»Du hast es gehört.«

»Und ohne Banden?«

»Ja.«

»Warum?«

»Es genügt nicht, daß ich einige Befehle von hier hinabrufe. Wenn sie sich ohne Waffen euch ausliefern sollen, muß ich ihnen meine Gründe sagen.«

» Well,« antwortete Old Shatterhand, indem er ihn lächelnd musterte. »Magst du eine Hinterlist dabei verfolgen, mir gleich. Ich erteile dir die Erlaubnis, hinabzusteigen; aber von dem Augenblicke an, an welchem du den Grund erreichst, werden die Läufe von neunmal zehn Gewehren auf euch gerichtet sein, und wenn ich nach fünf Minuten rufe und du kommst nicht als erster wieder herauf, geht jeder dieser Läufe zweimal los. Ich hab‘s gesagt, und so geschieht‘s. Jetzt geh!«

Er band ihm selbst die Hände los. Winnetou hatte sich mit keinem Worte an der Unterhandlung beteiligt; jetzt, als der Komantsche Miene machte, hinabzusteigen, legte er diesem die Hand an den Arm und sagte: »Was Old Shatterhand gesagt hat, ist wie ein Schwur, den auch ich halten werde. Wenn er dich ruft und du nicht sofort kommst, ist es meine Kugel, die dich trifft! Ich habe es gesagt. Howgh!«

Der Komantsche drehte sich, ohne zu antworten, von ihm ab und begann den Abstieg, der ihn zu den Seinen führte. Während sie seine Schritte beobachteten, wie auch die Augen aller Komantschen von unten herauf an ihm hingen, fragte Old Shatterhand: »Ist mein Bruder Winnetou mit allem, was ich gesprochen und bestimmt habe, einverstanden?«

Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
Hacim:
370 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
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