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Kitabı oku: «Waldröschen VI. Die Abenteuer des schwarzen Gerard 1», sayfa 18

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»Und ihr alle bleibt heute bei uns?« – »Ja.« – »So muß ich für Trank und Speise sorgen. Willst du mir ein wenig helfen?« – »Gern.« – »Ich danke dir! Aber vorher will ich dir die Zimmer zeigen, ob sie euch genügen.«

Auf diese Weise lenkte sie die Gedanken Emmas auf weniger ergreifende Gegenstände, die deren Gemüt beruhigten.

25. Kapitel

Nachdem Sternau das Fort besichtigt hatte, wollte er zurückkehren; aber Gerard hielt ihn noch draußen fest.

»Warten Sie noch einige Augenblicke«, bat er, »bis ich Ihnen eine sehr wichtige Mitteilung gemacht habe! So viel Zeit erübrigen wir noch.« – »So sprechen Sie.« – »Der alte Herr ist Graf Ferdinando de Rodriganda?« – »Ja.« – »Der junge Herr, den man Mariano nennt, ist der eigentliche Erbfolger des Grafen de Rodriganda?« – »Wir vermuten es. Woher aber wissen Sie von dieser Vermutung?« – »Davon später. Jetzt will ich Ihnen nur sagen, daß ich in Rheinswalden war.« – »Ah! Das wäre ein sehr sonderbarer Zufall!« – »Oh, es war leider kein Zufall, Monsieur!« – »Was sonst?« – »Ist es Ihnen bekannt, wovon ich mich in Paris nährte?« – »Ja.« – »Daß ich garottierte?« – »Ja.« – »Ich entschuldige mich nicht, sondern ich verdamme mich selbst, Monsieur. Einst garottierte ich den Grafen Alfonzo …« – »Alfonzo de Rodriganda?« fiel Sternau schnell ein. – »Ja.« – »In Paris?« – »Ja. Er befand sich unter falschem Namen da. Ich nahm ihm sein Geld und sein Notizbuch. In dem letzteren waren alle seine Streiche notiert.« – »Unmöglich! Das wäre ja die wahnsinnigste Unvorsichtigkeit von ihm!« – »Wissen Sie nicht, Monsieur, daß der klügste Verbrecher stets da am dümmsten handelt, wo man ihn erfassen wird?« – »Das ist allerdings wahr!« – »Nun gut. Später geschah es, daß er mich kennenlernte.« – »Ohne zu wissen, daß Sie ihn garottiert hatten?« – »Ja. Er bemerkte, daß ich bereit sei, Geld zu verdienen, und machte mir nun einen Vorschlag, der Ihre Frau Gemahlin betrifft.« – »Mein Gott! Jedenfalls eine Niederträchtigkeit!« – »Allerdings, sogar noch mehr als das!« – »Was war es?« – »Ich sollte mit nach Rheinswalden gehen und dort Ihre Frau ermorden!«

Sternau erbleichte.

»Was taten Sie?« fragte er, vor Angst stockend. – »Ich ging auf diesen Vorschlag ein.« – »Um des Himmels willen!« – »Nur scheinbar.« – »Dem Himmel sei Dank!« – »Wäre ich nicht scheinbar auf seine Intentionen eingegangen, so hätte er sich einen anderen engagiert, und Gräfin Rosa wäre verloren gewesen.« – »Das ist wahr. Sie reisten also mit ihm nach Deutschland?« – »Ja, und zwar als sein Diener.« – »Was taten Sie dort?« – »Ich ging zu Ihrer Frau Gemahlin. Ihre Mutter und Ihre Schwester befanden sich bei ihr. Ich erzählte ihnen alles; ich erzählte ihnen auch, weshalb ich den Mord nicht ausführen wollte, sondern sie im Gegenteil warnte.« – »Welcher Grund war dies?« – »Weil Sie meine Schwester gerettet haben.« – »Ah, so bringt eine gute Tat stets von selbst ihre Früchte!« – »Von den Damen weg ging ich durch den Wald. Dort traf ich einen Waldhüter.« – »Gewiß Tombi?« – »Ja. Ich gab ihm jene Notizen, die ich Alfonzo abgenommen hatte.« – »Wie unvorsichtig!« – »Er sollte sie mir übersetzen. Er aber las sie durch und gab sie mir nicht wieder.« – »Warum gaben Sie das zu?« – »Er ist der Sohn von Zarba.« – »Ah! Kennen Sie Zarba, die Zigeunerin?« – »Ja. Sie war meine Gebieterin.« – »Ihre Gebieterin? Inwiefern? Sie setzen mich in Erstaunen.« – »Es besteht eine geheime Gesellschaft, deren Zweck ich nicht verraten darf.« – »Es bindet Sie ein Schwur?« – »Ja. Zarba ist das Oberhaupt dieser Gesellschaft, und ihr muß jeder unbedingt gehorchen, sie mag von ihm verlangen, was sie will.« – »Selbst ein Verbrechen?« – »Selbst das schwerste Verbrechen. Als Tombi, Zarbas Sohn, mir die Notizen nicht gab, konnte ich nichts machen; ich war ihm gegenüber machtlos.« – »Warum tat Zarba ihren Sohn als Waldhüter nach Rheinswalden?« – »Ich weiß es nicht; aber irgendeinen Zweck verfolgt sie damit. Das ist sicher.« – »Hat Tombi diese Notizen noch?« – »Ich vermute, daß er sie Zarba gegeben hat.« – »Gut. Sie wird sie herausgeben müssen. Was geschah weiter?« – »Nachdem ich die Absicht Alfonzos verraten hatte, wurde er polizeilich verfolgt; aber er entkam nach Spanien. Mir ging es in Paris dann nicht gut. Ich bereute mein Leben und fuhr nach Amerika. Ich wurde Jäger.« – »Ah! Vielleicht zur Sühne?« – »Ja. Ich machte es mir zur Aufgabe, die Savanne von ihren Bösewichtern zu befreien. Dadurch wurde ich berühmt. Aber die Reue nagte fort.« – »Gerard, Gott zürnt nicht ewig!« – »Aber die Menschen!« – »Was haben Sie mit den Menschen zu schaffen?« – »Oh, sehr viel! Ich lernte hier ein Mädchen kennen, einen Engel an Reinheit und Güte. Es liebte mich wieder, ich aber war ehrlich und gestand ihm, daß ich Garotteur gewesen sei, also ein geschäftsmäßiger Mörder.« – »Ich will hier nicht urteilen; aber war dieses Geständnis notwendig?« – »Ja. Mein Gewissen trieb mich dazu. Sie entsagte. Aber ich sehe, daß sie vergebens mit ihrer Liebe kämpft. Sie wird dem einstigen Garotteur doch noch die Hand reichen und daran innerlich zugrunde gehen.«

Sternau bewunderte diesen einstigen Verbrecher, der jetzt ein so feines, moralisches Zartgefühl zeigte, doch sagte er nichts dazu.

»Aber sie soll nicht zugrunde gehen!« fuhr Gerard fort. »Ich bin Jäger; tausend Gefahren umdrohen mein Leben. Wie leicht, wie bald kann ich tot sein; dann ist sie frei. Wollen Sie mir dann eine Gnade erweisen, für die ich noch jenseits für Sie beten werde, Monsieur Sternau?« – »Sehr gern, wenn ich kann.« – »Wenn Sie hören, daß ich tot bin, so sagen Sie ihr, daß sie mein letzter Gedanke gewesen ist, und daß ich am Tag des Gerichts Vergebung zu finden hoffe, weil die Liebe zu ihr, der Reinen, mich auch rein gemacht hat!«

Es wurde Sternau bei dieser Bitte ganz eigentümlich zumute.

»Sie denken an den Tod? Ah pah!« sagte er. »Übrigens bezweifle ich sehr, daß ich zugegen sein werde, wenn Sie sterben.« – »Ich habe ja auch nur von diesem Fall gesprochen, Monsieur!« – »Dann müßte ich doch wissen, wer diese Dame ist.« – »Sie erraten es nicht?« – »Nein.« – »Resedilla Pirnero ist es.« – »Ah! Ich begreife, daß Sie dieses Mädchen lieben. Und Sie vermuten wirklich, daß Ihre Liebe erwidert wird?« – »Ich vermute es nicht nur, sondern ich bin überzeugt davon.« – »So würde ich an Ihrer Stelle die Liebe walten lassen. Pflanzte Gott diese in das Herz jenes Mädchens, so ist dies ein Zeichen, daß er Ihnen vergeben hat.« – »So habe ich mir auch gesagt; aber ich bin seit einigen Minuten anderer Ansicht geworden.« – »Wieso?« – »Resedilla ist die Freundin von Emma Arbellez, die Bekannte von dem Grafen und anderen hochehrbaren Personen; sie soll nicht zu mir heruntersteigen.« – »Sie haben unrecht. Dieses Zartgefühl täuscht Sie. Fühlen Sie sich jetzt ein wenig eingeschüchtert, so werden Sie dies sehr bald überwinden.« – »Ich bezweifle es. Also, Herr Doktor, wollen Sie mir jene Gnade erweisen?« – »Aber Sie werden ja nicht sterben!« – »Wer weiß dies? Gehen wir nicht jetzt einem Kampf entgegen?« – »Nun gut. Ich will Ihnen das Versprechen geben!« – »Ich danke! Und noch eins. Sollte ich heute fallen, so kommen Sie vielleicht nach Chihuahua. Dort gibt es eine Dame, die Señorita Emilia genannt wird. Sie werden von ihr hören. Sagen Sie ihr, daß ich gestorben bin. Ich bäte sie vom Jenseits herüber, das Leben ernst zu nehmen.« – »Ist sie eine frühere Geliebte von Ihnen?« – »Nein. Aber sie liebt mich so, wie vielleicht noch kein Weib geliebt hat.« – »Ich werde auch dies ausrichten.« – »So können wir jetzt zurückkehren.«

Sie traten den Rückweg an.

Resedilla hatte unterdessen mit Emmas Hilfe die Zimmer in Bereitschaft gesetzt. Sie stieg eben noch mit einem Wasserbecken die Treppe empor, als die beiden Männer unten eintraten. Sie bemerkte sie nicht; Gerard aber stieg ihr nach, um sie oben zu treffen und zu sprechen.

Der Zwiespalt zwischen seiner Vergangenheit und Gegenwart hatte ihm in letzter Zeit tief in die Seele geschnitten. Er fühlte sich verwundet und hatte keine Hoffnung mehr, von den inneren Kämpfen und Vorwürfen erlöst zu werden. Das sollte heute einen Abschluß finden.

Als er bemerkte, daß die Geliebte sich in einem Zimmer ganz allein befand, folge er ihr dorthin nach. Sie ordnete eben einen Blumenstrauß.

»Ah, Señor, habt Ihr Euch nicht auch gefreut?« rief sie ihm entgegen. – »Worüber, Señorita?« fragte er. – »Über das Glück, meine Cousine wiederzuhaben.« – »Ich bin entzückt davon.« – »Und denkt! Eben heute schrieb mir ihr Vater einen Brief, in dem er meldete, daß ich seine Hazienda erben sollte. Ich sollte ihn besuchen.« – »In dieser gefährlichen Zeit?« – »Ich hatte auf Euren Schutz gerechnet.« – »Oh, wie gern hätte ich Euch denselben gewidmet, Señorita!« – »Ich weiß das, mein guter Señor Gerard. Ich bin Euch auch recht herzlich gut dafür.«

Resedilla blickte ihm dabei so offen und freundlich in die Augen, daß er sich zu schwach diesem Blick gegenüber fühlte und seine Augen niederschlug.

»Sagt das nicht, Señorita!« entgegnete er. – »Warum nicht?« – »Das darf nicht sein. Ihr dürft mir nicht freundlich gesinnt bleiben.« – »So sagt mir den Grund!« – »Den habe ich erst heute so richtig und deutlich empfunden. Als sie vorhin unten standen, die Grafen und Señores, und aller Augen so freundlich auf Euch leuchteten, stand ich von fern und fühlte, daß ich immer und ewig so fern stehen müsse. Ihr seid so hoch, und ich bin so tief und niedrig. Euer Kommen zu mir würde ein Fall sein, nichts als ein Fall.«

Da wurde sie plötzlich blaß; er sah, daß sie erschrak.

»Mein Gott, wer hat Euch das gesagt? Wer hat Euch auf diese Gedanken gebracht?«

Während sie diese Frage aussprach, trat sie einige Schritte zurück, als wolle sie sich ihn erst einmal genauer ansehen.

»Sie sind ganz von selbst gekommen, diese Gedanken«, antwortete er. – »Gebt ihnen nicht Raum, Señor! Wißt Ihr denn nicht mehr, was Ihr gebeichtet habt, und habe ich Euch nicht alles vergeben?« – »Ich weiß es noch. Ihr wäret so mild und gut. Darum denke ich, Ihr werdet auch heute so sein und mir eine große Bitte erfüllen.« – »Ich erfülle sie; sagt nur, welche!« – »So schließt einmal Eure Augen, Señorita!« – »Ah«, lächelte sie, »Ihr wollt es machen, wie Kinder es tun? Ihr wollt mich überraschen?« – »Ja; aber ich denke, daß Euch diese Überraschung nicht gefallen wird.« – »Nun, wir wollen es versuchen. Also seht her! Die Augen sind zu.«

Resedilla schloß wirklich die Augen. Da trat Gerard schnell näher, legte die Arme um sie und drückte sie an sich, und ehe sie noch Zeit fand, die Augen zu öffnen, fühlte sie seine Lippen auf den ihrigen, einmal, zwei-, drei-, viermal; dann flüsterte er ihr ins Ohr:

»Ich danke dir, du liebe, liebe, liebe Resedilla! Vergiß mich nicht ganz, wenn du einmal so recht glücklich bist!«

Sie fühlte darauf, daß seine Arme sich von ihr lösten, und als sie die Augen öffnete, stand sie wieder ganz allein in dem Zimmer.

Gerard aber eilte die Treppe hinab und nach der Gaststube, in der er sein Gewehr liegen hatte. Als er dieses ergriff und schnell wieder fort wollte, fragte Geierschnabel:

»Was ist‘s? Kommen sie schon?« – »Ich weiß es nicht; aber es ist besser, wachsam zu sein. Ich werde hinausgehen, um aufzupassen.« – »So gehe ich mit.«

Auch der Yankee griff nach seiner Büchse, und beide gingen, um draußen, wo man die Gegend besser überblicken konnte, Wache zu halten. Dies aber war nicht nötig, denn in ebendemselben Augenblick erhob sich draußen ein lautes Rufen.

»Sie kommen, sie kommen!« ertönte es.

Sofort ergriffen alle die Waffen und eilten davon.

26. Kapitel

Graf Ferdinando war nach dem oberen Stockwerk gegangen, um das ihm angewiesene Zimmer zu besichtigen. Er hörte die Rufe und trat aus seiner Stube heraus, um wieder nach unten zu eilen. Da öffnete sich die gegenüberliegende Tür, und im Rahmen derselben erschien ein junges Mädchen, von der Schönheit und dem Glanz der Jugend umflossen. Es war Pepi.

Der Graf blieb bei ihrem Anblick wie versteinert stehen.

»Amilla!« entfuhr es unwillkürlich, aber laut und deutlich seinen Lippen, indem er die Arme erhob, als ob er das Mädchen umfassen wolle.

Sie trat überrascht zurück, aber ohne die Tür zu schließen. Diese Bewegung weckte ihn aus seiner Täuschung, er trat auf sie zu und sagte:

»Verzeihung, Señorita! Gehören Sie zur Familie des Wirtes?« – »Nein«, entgegnete sie, kein Auge von seiner ehrwürdigen Gestalt abwendend. – »So sind Sie fremd wie ich?« – »Ja.« – »Würden Sie die Güte haben, mir Ihren Namen zu nennen?« – »Ich heiße Pepita; man pflegt mich aber Pepi zu rufen.« – »Ich meine Ihren Familiennamen.« – »Ich habe keinen.« – »Ah, das ist doch nicht möglich.« – »Ich habe keine Eltern; ich wurde mit meiner Schwester im Kloster erzogen.« – »Sie haben eine Schwester?« – »Ja.« – »Wie alt ist sie?« – »Sie zählt siebzehn, ich achtzehn Jahre.« – »In welchem Kloster wurden Sie erzogen?« – »Im Kloster della Barbara zu Santa Jaga.«

Graf Ferdinando wollte weiter fragen; da aber kamen zwei Herren den Korridor entlang. Es waren Berthold und Willmann, die beiden Wiener Doktoren.

»Was ist los? Warum schießt man?« fragte Berthold. – »Franzosen kommen, um das Fort zu überfallen«, antwortete der Graf. – »Das ist ja im höchsten Grade überraschend. Komm, Willmann, da ist unsere Hilfe nötig!«

Sie eilten miteinander die Treppe hinab. Pepi war über Don Ferdinandos Worte so erschrocken, daß sie in ihr Zimmer zurücktrat und die Tür schloß.

»Pepita heißt sie!« murmelte der Graf. »Eine Schwester hat sie, und beide wurden im Kloster erzogen, in jenem Kloster della Barbara!«

Er ging wie träumend weiter in das Erdgeschoß hinab.

Als die beiden Ärzte das Palisadentor erreichten, sahen sie die Verteidiger dort versammelt. Sternaus Gestalt überragte alle in der Weise, daß der erste Blick auf ihn fallen mußte. Berthold blieb stehen und faßte seinen Kollegen am Arm.

»Willmann, kennst du den Mexikaner dort?« – »Den?« antwortete der Gefragte. »Ah! Wäre dieser gewaltige Bart nicht, so hielte ich ihn auf der Stelle für …«

Er hielt inne; der Gedanke war ihm zu abenteuerlich.

»Nun, für wen?« drängte Berthold. – »Für jenen Doktor Sternau, der im Salon deiner Eltern solches Aufsehen erregte, damals, als wir noch Knaben waren.« – »Du hast recht. Er sieht ihm außerordentlich ähnlich, daß ich sofort zu ihm gehen werde. Es wäre doch hochinteressant, wenn … komm!«

Sie traten beide vor Sternau hin. Berthold grüßte und fragte deutsch:

»Verzeihung, mein Herr! Sind Sie vielleicht ein Deutscher?« – »Ja«, antwortete der Gefragte, indem er den Gruß erwiderte. – »Sie haben eine geradezu frappante Ähnlichkeit mit einem Herrn, der vor längerer Zeit sehr viel bei meinem Vater war.« – »Wer war Ihr Herr Vater?« – »Professor Berthold in Wien.«

Da machte Sternau eine Bewegung der Überraschung und sagte:

»Professor Berthold? Freilich ja; er war mein Freund und Gönner.« – »So täusche ich mich nicht! Sie sind Herr Doktor Sternau?« – »Allerdings.« – »Welch ein Abenteuer! Welch ein Wiedersehen. Wer konnte das denken?« – »So sind Sie wohl der kleine Johannes, der bereits so gut Latein verstand?« – »Ja. Ich wurde Arzt und schloß mich mit meinem Freund, Doktor Willmann hier, der mexikanischen Expedition an, um eine wissenschaftliche Bereicherung zu finden. Wir kamen mit nach Chihuahua und zogen mit gegen das Fort. Die Kompanie wurde aufgerieben, uns aber verschonte man.« – »Das ist interessant, höchst interessant. Wir werden später davon sprechen. Jetzt müssen wir unsere Aufmerksamkeit anderweitig konzentrieren.« – »Man sagt, daß die Franzosen von neuem anrücken!« – »Ja. Blicken Sie da nach Osten hinüber! Sie defilieren da eben zwischen den Bergen hervor, wie man ganz deutlich sehen kann.« – »Wird das Fort verteidigt werden?« – »Das versteht sich! Ich selbst werde die Verteidigung leiten.« – »Aber wo sind Ihre Truppen?« fragte Willmann nicht wenig erstaunt darüber, daß ein deutscher Arzt die Verteidigung eines mexikanischen Forts zu kommandieren hatte. – »Hier!« antwortete Sternau, auf die anwesenden Männer deutend. – »Ah! Wie stark sind die Franzosen?« – »Dreihundert Mann.« – »Und da wollen Sie mit diesem Häuflein Widerstand leisten?« – »Gewiß!« – »Herr Doktor, Sie werden geradezu erdrückt werden!« – »Das werden wir abwarten. Übrigens bitte ich Sie, mit Ihrer ärztlichen Hilfe bei der Hand zu sein.«

Jetzt sandte Sternau einige Eingeborene zu Pirnero, um genügenden Vorrat von Munition herbeizuschaffen, und verteilte die Leute hinter den Palisaden, die sich hart am Rand des Felsens hinzogen. Vom Wasser aus schien man keinen Angriff befürchten zu müssen, da der Feind von der Landseite nahte.

Die Franzosen waren zu Pferde; selbst ihre Fußtruppen waren beritten gemacht. Sie kamen im Galopp herbei und hielten dann in der Nähe des Forts. Ungefähr fünfzig Mann aber trennten sich augenblicklich ab und setzten den Weg im Trab fort, auf das offenstehende Palisadentor zu.

Sie schienen zu glauben, das kleine Fort im Ritt überrumpeln zu können. Sie waren aber kaum noch zwanzig Schritt vom Tor entfernt, da trat ihnen Sternau entgegen, ganz allein, ohne alle Begleitung.

Ein Kapitän führte die Abteilung an. Er parierte unwillkürlich sein Pferd, als er die hohe, stolze Gestalt in reicher, mexikanischer Tracht erblickte.

»Was wünschen Sie hier, Messieurs?« fragte Sternau höflich, aber ernst. – »Wir wünschen in das Fort zu gehen«, antwortete der Kapitän. – »In welcher Absicht?« – »Ah, wollen Sie uns vielleicht examinieren?« – »Ein wenig. Kommen Sie in friedlicher Absicht?« – »Natürlich!« – »So dürfen Sie eintreten. Ich bitte aber, vorher Ihre Waffen abzugeben.« – »Tausend Donner, wer sind Sie denn, daß Sie es wagen, so mit mir zu sprechen?« – »Ich bin der Kommandant des Forts.«

Der Kapitän salutierte höhnisch lächelnd und entgegnete:

»Sehr viel Ehre, Herr Kamerad. Über wieviel Mann gebieten Sie? Über fünf oder sechs?« – »Meine sechs Mann genügen vollständig!« – »Und welchen Rang bekleiden Sie?« – »Untersuchen Sie das mit dem Degen!« – »Ah, gut! Ich fordere Sie hiermit in aller Form auf, mir das Fort zu übergeben.« – »Und ich fordere Sie auf, diesen Platz zu verlassen.« – »Ich gebe Ihnen zehn Minuten Zeit, sich die Sache zu überlegen.« – »Und ich gebe Ihnen zwei Minuten Zeit, sich zurückzuziehen!« – »Donnerwetter, wenn Sie den geringsten Widerstand wagen, muß alles über die Klinge springen.« – »Ich bin begierig, diese fürchterliche Klinge kennenzulernen.« – »Hier ist sie! Drauf, Leute, und hinein!«

Der Kapitän zog den Degen und gab seinem Pferd die Sporen. Er sprang an, und die anderen machten Miene, ihm zu folgen. Da aber griff Sternau in seinen Gürtel und riß die Revolver heraus. Beim ersten Schuß stürzte der Kapitän vom Pferd, und jeder weitere Schuß kostete einen Mann. Dann sprang Sternau rasch zurück, und hinter ihm wurde das Tor zugeworfen. Zu gleicher Zeit blitzte es überall durch die Lücken der Palisaden heraus. Es standen hier ja Leute, die mit einem Gewehr umzugehen verstanden. Ihre Kugeln waren nur auf die Reiter gerichtet. Sie stürzten von den Pferden. Die reiterlosen und durch Schüsse erschreckten Tiere bäumten und überwarfen sich. Es entstand ein fürchterlicher Wirrwarr, in den hinein immer neue Schüsse krachten. Und das alles war so schnell gegangen, daß die Franzosen, die noch unverletzt waren, nicht hatten daran denken können, umzukehren und sich durch die Flucht zu retten. Als die letzten daran dachten und davonsprengten, zählten sie nur noch neun Mann.

Gerard stand neben Sternau. Sein Gewehr rauchte noch von dem letzten Schuß.

»Das war eine Lehre«, sagte er. »Wenn sie klug sind, kommen sie nicht wieder.« – »Sie werden leider nicht so klug sein«, meinte Sternau. »Sehen Sie, daß die Offiziere beisammenstehen, um sich zu beraten?« – »Ja, und sehen Sie da draußen am Rand des Gebirges sich etwas vollziehen?«

Bei diesen Worten deutete Gerard hinaus nach dem östlichen Horizont. Ein aufmerksamer Beobachter konnte dort, wenn er ein scharfes Auge besaß, eine dunkle Linie bemerken, die sich langsam nach rechts und links ausdehnte.

»Ah, die Apachen!« meinte Sternau. – »Sie werden einen Halbkreis bilden, um den Feind zu umfangen.« – »Dazu brauchen Sie immerhin eine Viertelstunde, wenn sie den Feind nicht vor der Zeit auf sich aufmerksam machen wollen.« – »Oh, die Franzosen bemerken nichts; sie stehen zu tief, meinte Gerard. »Sie scheinen übrigens jetzt einen Entschluß gefaßt zu haben.« – »Sie wollen stürmen«, sagte Mariano, der in der Nähe stand.

Er hatte recht. Die Franzosen stiegen ab, führten die Pferde zurück und griffen zu den Bajonetten, die sie aufsteckten. Sie bildeten dann einen Halbkreis, um das Fort gegen den Strom hin zu erfassen. Da wandte sich Sternau an zwei der Eingeborenen und befahl ihnen, die Wasserseite zu beobachten und sofort zu melden, wenn der Feind etwa versuchen sollte, von dort aus einzudringen.

Ein Offizier zu Pferde kam jetzt herbeigesprengt; er hielt ein weißes Taschentuch an der Spitze seines Degens, blieb aber doch so weit entfernt, daß man gerade noch seine Stimme hören konnte. Es war der Kommandierende, und zwar jener Major, der Señorita Emilia so stürmisch anbetete.

»Ah, der Major selbst!« sagte Gerard, als er ihn kommen sah. – »Kennen Sie ihn?« fragte Sternau. – »Ja. Wollen Sie mir erlauben, mit ihm zu sprechen?« – »Gern.« – »Ich werde hinunter zu ihm gehen.« – »Das ist zu gefährlich.« – »Für mich durchaus nicht Ich stehe ja unter dem sicheren Schutz Ihrer Gewehre!« – »So gehen Sie und antworten Sie so, wie ich selbst es tun würde!«

Sternau ließ das Tor öffnen. Gerard nahm seine Büchse und schritt hinaus. Er kletterte ruhig am Felsen hinunter und stand bald gerade am Pferd des Offiziers, der sich über diese Kühnheit nicht wenig wunderte. Als er sich aber den Mann betrachtete, zog er unwillkürlich die Zügel an.

»Bei Gott, der Schwarze Gerard!« rief er. – »Ja, der ist es«, erwiderte der Genannte ruhig. »Meine Gegenwart wird Ihnen sagen, was Sie zu erwarten haben.« – »Was anders als den Besitz dieses Platzes!« – »Pah, lassen Sie sich das nicht träumen! Sie schmachten zwar nach dem Fort wie nach Señorita Emilia, aber wir werden ja sehen, mit welcher Eroberung Sie mehr Erfolg haben.« – »Was geht Sie Señorita Emilia an!« rief der Major. – »Was geht Sie das Fort an! Aber ereifern wir uns nicht. Der Kommandant sendet mich, um zu fragen, was Sie uns mitteilen wollen.« – »Ich verlange die sofortige Übergabe dieses Platzes, und zwar auf Gnade oder Ungnade, da mir vierzig Mann getötet worden sind.« – »Mehr ist es nicht, was Sie verlangen? Sie sind außerordentlich bescheiden! Diese vierzig Mann wurden getötet, weil der sie befehligende Kapitän den Degen gegen unseren Kommandanten zog. Sie sind in nicht ganz zwei Minuten gefallen, und Sie mögen daraus ersehen, was Ihrer wartet. Von einer Übergabe zu sprechen, ist Unsinn, und von der Gnade und Ungnade zu reden, ist gar der reine Wahnsinn!« – »Herr, vergessen Sie nicht, mit wem Sie sprechen!« – »Pah! Ein kleiner Major redet mit dem berühmten Gerard; weiter ist es nichts. Übrigens bin ich es gewesen, der Ihre vernichtete Kompanie in die Hände der Apachen geführt hat. Gebärden Sie sich nicht so stolz, denn auch Ihre Truppe wird vernichtet werden. Kein Mann entkommt.« – »Das ist die Sprache eines Verrückten! Bringen Sie meinen Auftrag Ihrem Befehlshaber.« – »Das ist nicht notwendig. Sie haben ja die Antwort bereits erhalten.« – »Als eine endgültige?« – »Ja.« – »Nun, so sage ich Ihnen, daß wir keinen Pardon erteilen werden!« – »Das wäre ja auch lächerlich, denn Sie werden gar nicht in die Lage kommen, Gnade erteilen zu können.« – »So mag es augenblicklich beginnen!«

Der Major hielt den Degen ohne Taschentusch empor, und sofort setzten die Franzosen sich in Bewegung. Das war eine Treulosigkeit, da Gerard doch als Parlamentär sich noch gar nicht hatte zurückziehen können. Der Major zog seinen Degen und drang auf ihn ein.

»Hier Bursche, hast du deinen Lohn für alles!« rief er und holte zum Hieb aus, aber er kannte Gerard nicht. Dieser parierte den Hieb mit dem Lauf seines Gewehres, riß mit einem gewaltigen Ruck den Reiter vom Pferd und entwand ihm den Degen. – »Stirb an deinem eigenen Verrat und sieh an die Erde genagelt zu, wie ihr vollständig vernichtet werdet.«

Mit diesen Worten warf Gerard den Major zu Boden und stieß ihm den Degen in den Leib, bis an den Griff, so daß die Klinge tief in den Boden drang. Dann kletterte er, von den Kugeln der heranrückenden Feinde umschwirrt, den Felsen empor.

»Herein durchs Tor! Schnell!« rief es drüben auf der anderen Seite. – »Zu spät«, antwortete Gerard. »Ich stehe hier gut.«

Damit suchte er hinter dem einzigen Baum, der da oben bei den Palisaden stand, Deckung. Dort legte er sich nieder und sandte Kugel um Kugel in die im Sturmschritt nahenden Franzosen.

»Dieser Mann sucht den Tod«, sagte Sternau zu Mariano. – »Fast scheint es so!« erwiderte dieser. »Kennst du den Grund?« – »Ja. Wir müssen ihn unterstützen! Er darf nicht fallen. Komm!«

Die Besatzung des Forts war nur ein Häuflein, aber Männer wie Sternau, Gerard, Geierschnabel, Büffelstirn und andere zählen ja mehr als fünf- oder zehnfach. Noch hatte der Feind nicht den Fuß des Felsens erreicht, da begannen sich seine Reihen zu lichten. Aber er drang unaufhaltsam vor.

Als die Franzosen den Felsen zu erklimmen versuchten, zeigte es sich, welch eines mörderischen Feuers die berühmten Jäger fähig waren. Tat einer der Franzosen einen Schritt, so hatte er eine Leiche vor sich, und kaum war er über diese hinweggestiegen, so sank er selbst als Leiche nieder.

Da, wo Gerard stand, tobte der Kampf am heftigsten. Einer der Offiziere hatte ihn erkannt und seine Leute aufmerksam auf ihn gemacht Sie wollten den gefürchteten Jäger zum Gefangenen haben und kletterten am Felsen empor. Aber seine sichere Büchse riß einen nach dem anderen nieder. Und gelang es ja einmal einem, bis an den Rand des Felsens zu kommen, so zerschmetterte Gerard ihm mit dem goldenen Büchsenkolben den Kopf.

An dieser Stelle stand Sternau mit Mariano hinter den Palisaden und nicht weit von ihnen Geierschnabel. Diese drei gaben sich alle Mühe, die Stürmenden von Gerard abzuhalten. Besonders interessant war es, dem Yankee zuzusehen. Er lud und schoß mit einer zauberhaften Geschwindigkeit und sprach dabei so laut, als ob die Feinde ihn hörten.

»Ah, dort will wieder einer dem Gerard ein Blei geben!« sagte er eben. »Schade um die Mühe, denn ich kalkuliere, daß ihn meine Kugel vorher treffen wird.«

Er legte an und drückte ab – der zielende Franzose war eine Leiche.

»Hier kriecht einer herauf. Er denkt, es sieht ihn niemand; ich rechne, daß er eher unten sein wird, als oben«, fuhr er darauf fort und drückte den zweiten Lauf ab, so daß, durch den Kopf geschossen, der Franzose wieder hinabrutschte.

Gerard war so fleißig gewesen, daß er seine Patronen verschossen hatte. Er blutete bereits aus mehreren Wunden, da die meisten Schüsse auf ihn gerichtet waren. Da ertönte die helle, kräftige Stimme Sternaus:

»Aufgeschaut! Hilfe kommt!«

Noch war es trotz ihrer Überzahl nicht einem Franzosen gelungen, bis an die Palisaden vorzudringen, da ertönten ihre Hornsignale, um sie zurückzurufen zur Bildung von Karrees. Sie hatten nicht gemerkt, was hinter ihnen vorging. Und als sie sich jetzt umwandten, sahen sie zu ihrem Entsetzen einen weiten Halbkreis wilder Reiter in rasendem Galopp auf sich zugesprengt kommen.

Es gelang einigen Haufen von ihnen, Vierecks zu bilden, und das war ein großes Glück für sie, denn sonst wären sie auf den ersten Ansturm niedergeritten worden.

Droben beobachtete Sternau die ganze Sache. Durch das Nahen der Apachen und der Jäger Juarez‘ bekam er Luft.

»Wollen wir nun einen Ausfall machen?« fragte Mariano. – »Es ist das beste.«

Da erscholl Hufschlag die Gasse herauf. Ein Indianerhäuptling kam dahergesprengt, drei Adler- und drei Rabenfedern im wallenden Schopf und das Gesicht mit den Farben der Apachen bemalt. Er hatte eine neue, indianische Kleidung angelegt, und von seinen Schultern fiel der schwere Pelz eines grauen Bären herab. Er bot einen imposanten, kriegerischen Anblick.

»Bärenherz!« rief Mariano. »Woher hat er die Kleidung?« – »Jedenfalls von Pirnero. Er wird sich den Apachen zeigen wollen.«

Diese Ansicht bestätigte sich auf der Stelle, denn der Häuptling deutete wortlos auf das Tor, das ihm sofort geöffnet wurde, und stürmte im Galopp den Weg hinunter und auf den dichtesten Haufen der Feinde ein. »Warum wollen wir da warten?« rief Mariano. »Ihm nach!« – »Ja, ihm nach!« rief auch Geierschnabel. – »Ihm nach!« auch Büffelstirn.

Sie sprangen dem Apachen nach. Sternau war nicht imstande, sie zu halten. Als Kommandant blieb er zurück, nebst den Bewohnern des Forts, denen es nicht einfiel, sich einer so direkten Lebensgefahr auszusetzen.

Wie bereits gesagt, hatten die andringenden Apachen an einigen Haufen Widerstand gefunden. Dies löste ihre geordnete Reihe auf. Während sie an der einen Stelle, alles über den Haufen stürmend, vorwärtsdrangen, wurden sie an anderen Orten von kleinen Vierecks, die sich gebildet hatten, aufgehalten. Diese Vierecks wurden umzingelt, aber der Kampf kam zum Stehen.

Da die Indianer für ein Fechten, Mann gegen Mann in geschlossener Reihe, nicht geeignet sind, so schien es bald, als ob sie hier und da gegen die Franzosen im Nachteil seien. Sie konnten nichts gegen die Karrees ausrichten, und es schien, als ob es den Franzosen doch gelingen werde, sich teilweise durchzuschlagen.

Hinter der Kampfeslinie hielt, hoch zu Roß, mit einem Reitertrupp, der Präsident Juarez. Seine Augen ruhten glühend auf den Kämpfenden. Noch etwas weiter rückwärts standen etwa sechzig weiße Jäger. Es waren wilde, kräftige Gestalten, die er aus den Vereinigten Staaten angeworben hatte. Sie waren bisher noch nicht am Kampf beteiligt, da Bärenauge das Recht, die Skalpe der Franzosen zu erwerben, für sich und seine Apachen in Anspruch genommen hatte. Juarez winkte ihren Anführer zu sich und fragte:

»Sie sehen, daß der Kampf zum Stillstand kommt?« – »Leider«, antwortete der Gefragte. – »Glauben Sie, daß die Apachen siegen werden?« – »Ganz gewiß. Aber sie werden nicht imstande sein, einen Durchbruch des Feindes zu verhüten. Die Absicht der Franzosen auf das Fort ist vereitelt worden; aber es wird vielen von ihnen gelingen, zu entkommen.«

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Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
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