Kitabı oku: «Waldröschen VI. Die Abenteuer des schwarzen Gerard 1», sayfa 17
Dies tat der Vaquero. Resedilla aber ging auch in die Küche, und Pirnero setzte sich an sein Fenster, um über die soeben empfangene Botschaft nachzudenken. Ein so bedeutendes Erbe wie die Hacienda del Erina, war nicht zu verachten; aber er hatte seinen Schwager wirklich lieb, und der Verlust Emmas hatte auch ihn ergriffen. Er besaß, trotz seines eigentümlichen Charakters, ein tiefes Gemüt, das auch zarteren Gefühlen zugänglich war.
Er konnte sich seinem Sinnen nicht lange hingeben, überhaupt hatte es allen Anschein, als ob der heutige Tag ein sehr bewegter werden solle, denn es kam jetzt ein zweiter Reiter, der draußen vom Pferd sprang und dann eintrat. Der Schwarze Gerard war es.
Als Pirnero ihn erblickte, begrüßte er ihn ganz anders als früher.
»Ah, Señor Gerard!« rief er, sich erhebend und auf den Jäger zueilend. »Ihr seid es? Gott sei Dank! Wir haben rechte Angst gehabt!« – »Wir? Wen meint Ihr damit?« – »Nun mich und Resedilla.« – »Euch auch?« fragte Gerard lächelnd. – Natürlich!« – »Wie kommt das? Ich trinke doch nur einen Julep und gebe mich dazu her, Rehgeißen für andere Leute zu tragen.« – »Macht doch keine dummen Witze. Damals wußte ich doch nicht, wer Ihr seid. Jetzt aber seid Ihr mir willkommen, selbst wenn Ihr gar keinen Julep trinken wollt. Ich werde Resedilla gleich rufen.«
Aber das war nicht nötig, denn diese hatte die Stimme Gerards erkannt, trat mit freudeglänzendem Gesicht herein und reichte ihm die Hand.
»Willkommen!« sagte sie. »So ist der Kriegszug glücklich abgelaufen?« – »Sehr glücklich!« – »Ohne Verwundung?«
Ihr Blick streifte dabei mit Besorgnis Gerards Gestalt.
»Es ist mir kein Haar gekrümmt worden«, antwortete er im Ton der Beruhigung. – »Gott sei Dank!« – »Ja, Gott sei Dank! Aber ich wünsche, daß wir auch morgen oder übermorgen so sagen können.« – »Warum?« fragte Pirnero. – »Ich komme, um Euch auf eine große Gefahr aufmerksam zu machen.« – »Auf eine Gefahr? Auf eine große?« fragte Pirnero. »Sprecht Ihr im Ernst, Señor Gerard?« – »Leider im vollen Ernst. Die Franzosen haben erfahren, daß jene Kompanie vernichtet worden ist. Nun sind sie mit dreifacher Stärke aufgebrochen, um sich zu rächen. Sie sind bereits nach Fort Guadeloupe unterwegs.«
Resedilla erbleichte. Ihr Vater aber schlug die Hände zusammen und rief:
»Mein Gott, ist das wahr?« – »Ja, wir wissen es ganz sicher.« – »Wann werden sie kommen?« – »Das weiß ich noch nicht.« – »Oh, dann werde ich sogleich packen und alles, was ich habe, auf die Pferde geben. Wir fliehen zu Juarez hinüber.«
Er wollte in furchtsamer Eile das Zimmer verlassen, doch Gerard hielt ihn zurück.
»Halt! Wartet noch!« sagte er. »So weit ist es noch nicht. Selbst wenn die Franzosen das Fort nehmen, würden sie das Privateigentum möglichst respektieren müssen, um auf diesem gefährlichen, so weit vorgeschobenen Posten nicht auch noch die Bevölkerung gegen sich zu erbittern. Aber die Hilfe ist bereits unterwegs.« – »Welche Hilfe?« – »Juarez selbst.« – »Juarez selbst? Hat er die Apachen bei sich?« – »Ja.« – »Ah, da sind wir gerettet!« – »Jubeln wir nicht zu früh! Juarez weiß nicht genau, welchen Weg der Feind eingeschlagen hat. Es ist leicht möglich, daß er ihn verfehlt. Er wird die Fährte der Franzosen sicher finden, aber vielleicht nicht zur rechten Zeit, um sie noch vor dem Ziel zu erreichen. Da gilt es nun, den Feind nicht in das Fort zu lassen, damit Juarez und die Apachen herankommen und ihn aufreiben können.« – »Ihr meint, daß das Fort verteidigt werden soll?« – »Ja.« – »Aber wer, um Gottes willen, soll dies tun? Wir haben kein Militär!« – »Wir werden es tun, wir alle, und auch Ihr mit, Señor Pirnero.«
Da wurde das Gesicht des braven Wirtes noch einmal so lang.
»Ich auch mit?« fragte er erschrocken. – »Natürlich!« – »Ich soll schießen?« – »Freilich!« – »Und stechen?« – »Das versteht sich.« – »Ich soll Menschen totmachen?« – »So viele als möglich!« – »O nein; das tue ich nicht! Das sind wir in Pirna nicht gewöhnt! Wer dort einen Franzosen erschießt, der wird umgebracht oder zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Es kommt sogar vor, daß ein solcher Mensch zum Tode verurteilt wird, nebst zehn Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und Polizeiaufsicht.« – »Das kommt an anderen Orten auch vor«, lachte Gerard, »obgleich es mehr ist, als ein Mensch billigerweise aushalten kann.« – »Nun also! Ich schieße nicht.« – »So werdet Ihr erschossen.«
Pirnero erbleichte.
»Inwiefern?« – »Ich komme als Bote von Juarez. Ich war auf dem Annunciamento. Ich soll die Verteidigung leiten. Juarez befiehlt, daß ein jeder Einwohner sich bewaffne, um den Feind abzuweisen. Der Alkalde geht von Haus zu Haus, um diesen Befehl zu überbringen; Euch aber wollte ich es selbst sagen.« – Aber, Señor, ich habe ja noch nicht einmal einen Hasen geschossen!« – »Ein Mann ist leichter zu treffen, Señor.«
Dieses Argument half keineswegs, den Alten zu beruhigen.
»Aber ich bin dann doch ein Mörder!« sagte er. Da aber klärte sich sein Gesicht plötzlich auf, und er rief: »Ah, da fällt mir ein Ausweg ein!« – »Es sollte mich freuen, wenn Ihr einen fändet!« – »Wollt Ihr mir einen Gefallen tun, Señor Gerard?« – »Sehr gern, wenn ich kann.« – »Nun gut, Ihr könnt es. Es ist sehr leicht; Ihr nehmt nämlich zwei Flinten.« – »Ah! Wozu?« – »Ihr schießt einmalmit der einen für Euch und dann mit der anderen für mich. Auf diese Weise steht Ihr für zwei Mann, und ich brauche nicht zu wüten wie ein rasender Roland.« – »Solche Leute braucht man überhaupt nicht!« klang es aus der Ecke.
Gerard drehte sich um. Er hatte den Schlafenden noch nicht bemerkt Dieser war während des Gesprächs erwacht und hatte alles vernommen. Jetzt saß er aufgerichtet auf seiner Bank und kaute gleichmütig an seinen Fingernägeln. Gerard betrachtete ihn aufmerksam, trat auf ihn zu und sagte:
»Verzeiht Señor! Darf ich fragen, wer Ihr seid?« – »Ja.«
Der Gefragte sagte nur dies eine Wort. Dann spuckte er sein Priemchen, das er auch im Schlaf im Mund behalten hatte, über den Tisch hinüber, griff in die Tasche, zog einen gewaltigen Ring Kautabak hervor und biß sich ein Stück ab.
»Nun, also Euer Name?« fragte Gerard. – »Hm! Ihr habt mich gefragt ob Ihr mich fragen dürft, wer ich bin. Ich habe Euch das erlaubt aber ich habe nicht versprochen; daß ich Euch antworten werde.« – »Gut! So behaltet Euren Namen für Euch und mischt Euch nicht in unser Gespräch!« – »Aber wenn es mich nun interessiert?« – »So dürft Ihr Euch auch nicht wundern, wenn ich mich für Euch interessiere.«
Der Fremde nickte bedächtig, schob das Priemchen von einer Seite seines Mundes zur anderen und antwortete:
»Ich kalkuliere, daß Ihr nicht ganz unrecht habt, aber ich habe Gründe, meinen Namen nicht eher zu nennen, als bis ich den Eurigen weiß. Wie sagtet Ihr doch gleich? Juarez hat Euch geschickt?« – »Ja.« – »So kennt Ihr ihn? Seid bei ihm gewesen? Wißt, wo er zu finden ist?« – »Ja.« – »Ihr haltet es mit ihm und nicht mit diesen verdammten Franzosen?« – »Ja. Ihr habt es ja gehört.« – »Nun, dann seid so gut und sagt mir doch einmal, wer Ihr seid!« – »Das könnt Ihr erfahren. Man nennt mich den Schwarzen Gerard.«
Da fuhr der Fremde von der Bank empor, als ob er auf einer großen Spannfeder gesessen hätte, kniff die Augen zusammen und rief:
»Donnerwetter! Ist das wahr?« – »Ich habe keine Veranlassung, Euch zu belügen.« – »Na, dann ist alles gut. Ich kenne Euren Namen. Ich habe schon längst gewünscht, Euch einmal zu sehen. Ihr seid ein Kerl, vor dem man Respekt haben muß und mit dem man sich nicht zu schämen braucht. Hier habt Ihr meinen Vorderfuß, gebt mir den Eurigen. Wir wollen sie uns drücken!«
Er streckte Gerard seine Hand entgegen. Dieser zögerte aber, einzuschlagen.
»Ihr scheint im Bekanntschaft-Anknüpfen wählerisch zu sein«, entgegnete er. »Ich bin es auch. Ihr kennt jetzt meinen Namen. Wie ist der Eurige?« – »Ah, das hätte ich bald vergessen«, lachte der andere. »Mein eigentlicher Name ist Euch nicht bekannt; ich selbst habe ihn bereits so halb und halb vergessen. Aber da haben mir die Rothäute einen Namen gegeben, den Ihr wohl schon gehört haben werdet. Er klingt freilich nicht gar zu schön, aber ich hoffe, ihn zu Ehren gebracht zu haben. Ich will mir einmal den Spaß machen und ihn nicht nennen, sondern Euch raten lassen. Seht mich einmal an, Master Gerard.« – »Das wird nicht viel helfen, Señor«, antwortete Gerard. »Bis jetzt bemerke ich nur, daß Ihr jedenfalls ein Amerikaner seid.« – »Ein Yankee, wollt Ihr sagen? Ja, das bin ich. Ihr guckt Euch den ganzen Kerl an, und das ist falsch. Seht nur in meine Physiognomie!«
Der Hagere deutete mit den beiden Zeigefingern auf sein Gesicht. Gerard konnte nicht raten. Er schüttelte den Kopf.
»Noch immer nicht?« sagte der Fremde. »Nun, so will ich es Euch leichter und deutlicher machen. Seht Euch einmal nichts weiter an als meine Nase. Wie gefällt Sie Euch?« – »Hm, das Wachstum ist nicht übel.« – »Meint Ihr?« – »Ja.« – »Aber zu welcher Sorte von Nasen gehört sie?« – »Adlernase wäre zu wenig gesagt«, lachte Gerard. – »Richtig.« – »Geiernase vielleicht dürfte … ah, alle Wetter, ich errate!« – »Nun, heraus damit.« – »Oh, Señor, ich könnte Euch beleidigen«, meinte Gerard. – »Mich beleidigen? Dummheit! Diese verfluchten Rothäute haben mir meiner Nase wegen diesen Namen gegeben, und ich werde ihn behalten in alle Ewigkeit. Ihr braucht Euch also nicht zu genieren. Wer bin ich?« – »Wenn ich richtig rate, so seid Ihr allerdings einer der bekanntesten Fallensteller und Pfadfinder der Union, und ich werde mich herzlich freuen, Euch die Hand drücken zu dürfen, Señor.« – »Geht mir mit Eurem Señor! Sagt meinen Namen!« – »Man hat Euch ›Geierschnabel‹ genannt?« – »Na, endlich! Ja, ich bin der Kerl, der diesen Namen mit sich herumschleppt. Wollt Ihr nun noch meinen Vorderfuß zurückweisen?« – »O nein!« rief Gerard erfreut. »Hier meine Hand. So finden sich Jäger persönlich zusammen, die sich bereits dem Namen nach kannten und achteten. Ich wünsche, daß wir uns öfters zusammenfinden!«
Geierschnabel war bekannt als einer der besten, aber auch originellsten Jäger des Westens. Gerard empfand eine aufrichtige Freude, ihn hier persönlich zu treffen, und drückte ihm den Vorderfuß mit ungeheuchelter Herzlichkeit.
»Aber was führt Euch eigentlich nach Fort Guadeloupe?« – »Davon sprechen wir vielleicht später. Für jetzt mag die Bemerkung genügen, daß ich Juarez suche. Vor allen Dingen ist es notwendig, über die Gegenwart zu reden, ich bin jetzt hier im Fort und fühle daher die Verpflichtung, es mit zu verteidigen. Sind die Franzosen wirklich im Anzuge?« – »Ja.« – »Und Juarez ist hinter ihnen her?« – »Oder ihnen entgegen; wie man es nimmt.« – »Euch hat er die Verteidigung anvertraut?« – »Ja. Sein Befehl liegt schriftlich beim Alkalden.« – »Nun gut, so muß man Euch gehorchen.« Und sich an Pirnero wendend, fragte er diesen: »Ihr wollt also keinen Franzosen totschießen?« – »Nein, nein! Ich bringe dies nicht fertig!« antwortete der Gefragte. – »Aber den Mut, Gäste hinauszuwerfen, habt Ihr! Na, ich will Euch das nicht nachtragen. Bleibt ruhig auf Eurer Matratze liegen und kaut Lorbeerkränze; ich werde an Eurer Stelle eintreten.«
»Señor, ich danke Euch! Wollt Ihr das wirklich tun? An meiner Stelle kämpfen?« – »Ja.« – »Oh, dann gebe ich Euch die Erlaubnis, so viel zu spucken, wie Ihr wollt!« – »In Eurer Stube hier?« lachte Geierschnabel. – »Ja«, antwortete Pirnero. – »Auch auf das Heiratsbüro in der Dämmerung?« – »Hm! Lieber wäre es mir, wenn Ihr Euch einen anderen Ort suchtet, Señor.« – »Na, ich werde mir Mühe geben, Eure Gemäldegalerie zu schonen; nur dürft Ihr mir nicht mit unnötigen Fragen kommen, das kann ich nicht vertragen.«
Resedilla hatte bisher schweigend zugehört. Ihr war herzlich Angst vor den Franzosen, und so wollte sie die gerade jetzt eingetretene Gesprächspause benutzen, Gerard ihre Unruhe auszusprechen, als sie unterbrochen wurde.
Draußen erscholl nämlich vielfacher Hufschlag, und die niedrigen Fenster wurden fast verdunkelt von Pferden, die vor denselben halten blieben.
»Was ist das?« rief Pirnero erschrocken. »Doch nicht die Franzosen?«
Gerard trat an das Fenster, blickte hinaus und antwortete: »Nein. Der Kleidung nach sind es Mexikaner.« – »Aber so viele. Resedilla, da gibt es Arbeit!«
24. Kapitel
Die Tür wurde geöffnet, und die Gäste traten ein. Es war Sternau mit seinen Begleitern. Die Augen der Anwesenden hingen mit Bewunderung an seiner Gestalt. Auf der Insel war ihm der dichte Bart bis weit über die Brust herabgewachsen, und so trug er ihn noch jetzt. Hinter ihm kam der Graf, der ebenso die Blicke auf sich zog. Die beiden Damen waren verschleiert. Emma hatte dies so haben wollen, um Resedilla zu überraschen.
Die Eintretenden hatten ein so vornehmes Aussehen, daß sich der Wirt tief verneigte. Gerard zog sich mit Geierschnabel bis in die hinterste Ecke zurück.
»Ihr seid der Wirt?« fragte Sternau Pirnero. – »Ja, Señor.« – »Habt Ihr Raum genug für uns alle?« – »Ihr wollt hier bei mir wohnen, Señor?« fragte der Wirt erfreut. – »Ja.« – »Wie lange?« – »Das ist unbestimmt.« – »Oh, Zimmer sind genug vorhanden, Señor, auch ein großes, das als Salon benutzt werden könnte.« – »Und die Pferde?« – »Sie werden gute Stallung und Pflege haben«, versprach Pirnero. »Wenn ich nur gewiß wäre, daß die Herrschaften wirklich bleiben werden.« – »Warum sollten wir nicht?« – »O Señor, die Pflicht gebietet es mir, Euch auf eine große Gefahr aufmerksam zu machen, die Euch droht.« – »Welche ist es?« – »Die Franzosen stehen im Begriff, das Fort zu überfallen.« – »Woher wißt Ihr das?« – »Juarez hat uns jenen Señor gesandt, der das Fort verteidigen soll, bis die Apachen kommen.«
Sternau sah die beiden Männer an. Über sein Gesicht zuckte ein leises Lächeln.
»Wie heißt der Señor, den Ihr meint?« fragte er den Wirt. – »Es ist der Schwarze Gerard.«
Da schritt Sternau auf die beiden zu, grüßte leicht und sagte:
»Wenn ich mich nicht irre, sehe ich hier Leute, die sich nicht vor den Franzosen fürchten, sondern das Fort verteidigen helfen werden.« – »Woraus schließt Ihr das, Señor?« fragte Gerard. – »Ich denke, daß Geierschnabel keinem Franzosen den Rücken kehren wird.« – »Was, Ihr kennt mich, Sir?« fragte der Genannte ganz erstaunt. – »Ja.« – »Woher?« – »Aus früherer Zeit, als Ihr Eure ersten Trappergänge machtet. Ein Gesicht wie das Eure kann man nicht vergessen. Und Euer Kamerad nennt sich Gerard Mason aus Paris. Nicht?« – »Ah, auch mich kennt Ihr?« – »Ja. Lebt Eure Schwester Annette noch?«
Da sprang Gerard auf. Das war ihm zu wunderbar.
»Señor, habt Ihr uns in Paris gekannt?« fragte er. – »Ja.«
Da erbleichte der Jäger. Er war ja damals Garotteur gewesen. Sternau sah und verstand diesen Farbenwechsel, er fügte deshalb hinzu:
»Ich sah Eure Schwester bei Professor Letourbier. Sie war ein sehr gutes, braves Mädchen, und es freut mich, Euch zu sehen. Wir werden wohl noch von ihr sprechen. Jetzt aber ist es notwendig, unsere Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken. Welche Anstalten sind bereits zur Verteidigung des Forts getroffen?« – »Oh, fast noch gar keine«, antwortete Gerard. – »So ist Eile dringend notwendig. Wollt Ihr etwa den Feind im freien Feld erwarten?« – »Dazu sind wir zu schwach.« – »Also hinter den Palisaden?« – »Ja.« – »Wer sind die Verteidiger?« – »Die wenigen Hausbesitzer. Ich werde aber sofort nach den Vaqueros der Umgegend senden.« – »Daran tut Ihr recht, Señor. Übrigens könnt Ihr auch auf uns rechnen.« – »Ah, Ihr wollt auch mitkämpfen?« – »Wenn es nötig wird, ja.«
Gerard wollte seiner Verwunderung Ausdruck geben, da erscholl von der Küche her ein lauter Ruf. Der Vaquero von der Hacienda del Erina hatte aus Neugierde die Küchentür geöffnet, um die Gäste zu sehen. Jetzt stand er mit weit offenen Augen dort und starrte den Häuptling der Mixtekas an.
Die Indianer haben sehr spärlichen Bartwuchs, daher kam es, daß sich der Häuptling wenig verändert hatte und von einem alten Bekannten leicht erkannt werden konnte.
»Büffelstirn!« rief der Vaquero.
Bei der Nennung dieses Namens sprangen Gerard und der Yankee auf, um zu sehen, was da geschehen werde. Der Häuptling aber warf einen forschenden Blick auf den Vaquero. Er erkannte ihn trotz der langen Zeit
»Antonio!« rief er. – »Santa Madonna! Ist es wahr? Seid Ihr es wirklich, Büffelstirn?«
Mit diesem Ausruf stürzte sich der Vaquero auf den Häuptling und ergriff dessen beide Hände.
»Ja, ich bin es«, antwortete der Gefragte ernst. – »Aber man sagte doch, Ihr wäret tot!« – »Büffelstirn lebt« – »Aber die anderen, die anderen?« – »Auch sie leben.«
Da stieß Resedilla einen Schrei aus, faßte den Arm des Häuptlings und sagte:
»Was sagt der Mann? Ihr wärt Büffelstirn, der Häuptling der Mixtekas?« – »Ich bin es«, antwortete er mit der unverwüstlichen Ruhe des Indianers. – »Mein Gott, so geschehen noch Zeichen und Wunder! Vater, das ist Büffelstirn, der mit Emma und den anderen verschwunden war. Häuptling, habe ich recht gehört? Ihr sagtet, daß sie leben!« – »Sie leben.« – »Alle?« – »Alle!« – »Auch Emma Arbellez und Karja, ihre Dienerin?« – »Auch sie.«
Ehe das Mädchen, das in fliegender Eile redete, eine neue Frage aussprechen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt. Der Vaquero hatte seine Augen auf der Gestalt Sternaus ruhen lassen. Irrte er sich oder nicht? Das war ja der deutsche Arzt, der auf der Hazienda so Großes geleistet hatte!
»Señor Sternau, oh, Señor Sternau!«
Mit diesem Ruf sprang der brave Mann auf den Genannten zu. Dieser streckte ihm die Hand entgegen und sagte:
»Du erkennst mich wirklich, Antonio?« – »Oh, wer soll Euch nicht erkennen, Euch, den Retter und Wohltäter der ganzen Hacienda del Erina!«
Da aber stand auch Resedilla bereits bei ihm und fragte:
»Ist‘s wahr? Sie sind Señor Sternau?«
Ihr vor Aufregung gerötetes Gesicht richtete sich mit dem Ausdruck der Verklärung zu ihm empor. Er nickte mit mildem Lächeln und antwortete:
»Ja, ich bin es, Señorita.« – »Donnerwetter, Sternau, der Fürst des Felsens!« klang es da vom Tisch hervor. »Darum hat er mich erkannt!«
Diese Worte sprach Geierschnabel, und dann spuckte er einen langen Strahl von Tabakssaft über Tische und Bänke hinweg.
»Sternau! Doktor Sternau!« rief auch Gerard, sprang dann herbei und fragte: »Monsieur, sind Sie wirklich Doktor Sternau, oder ist‘s ein Irrtum?« – »Sie hören, daß ich es bin.« – »Oh, ich danke Ihnen das Leben meiner Schwester und noch vieles mehr. Ich kann Ihnen dankbar sein. Ich kann Ihnen vieles, vieles erzählen.« – »Wovon?« – »Von Rodriganda, vom Grafen Alfonzo, von Rosa, Ihrer Frau Gemahlin und noch weiteres!« – »Gut; Sie werden mir das später erzählen. Jetzt hält mich die Señorita fest, ich muß ihr antworten.«
Resedilla hatte seine Hand ergriffen und nicht wieder losgelassen.
»Señor«, sagte sie, »da Sie wieder erscheinen, so glaube ich auch, daß die anderen noch leben. Aber wo? Sagen Sie mir es um Gottes willen recht schnell!«
Da zeigte er mit der Hand im Kreis herum und antwortete:
»Liebes Kind, hier sind sie alle, alle. Es fehlt keine einzige Person.«
Emma nahm den Schleier in die Höhe. Sie war voller und üppiger geworden und nicht sehr gealtert. Resedilla erkannte sie auf der Stelle.
»Emma, meine Emma!« – »Meine Resedilla!«
Laut aufschluchzend fielen die Frauen einander in die Arme. Es herrschte Kirchenstille im Zimmer. Niemand hätte ein Wort gefunden, um die Heiligkeit dieses Augenblicks zu entweihen. Sie hielten sich minutenlang umschlungen, bis endlich Emma halblaut fragte:
»O sage, lebt mein Vater noch?« – »Er lebt noch«, antwortete Resedilla.
Da ließ Emma die Arme von ihrer Freundin, sank langsam zur Erde nieder, erhob wie betend die Hände und sagte unter strömenden Tränen:
»Oh, du lieber Gott, wie danke ich dir, wie danke ich dir!«
Kein einziges Auge blieb trocken. Alle schluchzten, selbst Geierschnabel weinte wie ein Kind, obgleich die Personen ihm so fernstanden. Niemand hätte diesem Yankee ein solches Gefühl zugetraut.
»Wir haben eben vorhin einen Brief vom Onkel erhalten«, bemerkte endlich Resedilla. »Du sollst ihn nachher lesen, liebe Emma.«
Dabei bog sie sich zu der Cousine nieder und hob sie von der Erde auf.
»Willst du nicht auch meinen Vater begrüßen?« fragte sie.
Nun blickten sich alle nach Pirnero um. Er war verschwunden, wenigstens zur Hälfte. Im Zimmer befand sich nur der untere Teil seines Körpers nebst den Beinen; der obere Teil hing auf die Gasse hinaus. Er hatte vor Rührung nicht gewußt wohin, er hatte weinen müssen und es doch nicht sehen lassen wollen. Darum war er an sein geliebtes Fensters getreten und hatte Kopf und Schultern hinausgesteckt, damit man sein Schluchzen nicht höre.
Als ihn die Tochter jetzt mit Gewalt hereinzog, weinte er laut wie ein Kind, legte die Arme um Emma und sagte:
»Laßt mich hinaus, ihr Leute, sonst ersticke ich vor Freude!«
Darauf drückte er die Wiedergefundene an sich und eilte zur Tür hinaus.
»Aber Emma, stelle mir auch die anderen Señores vor«, bat seine Tochter.
Jetzt trocknete die Angeredete ihre Tränen und fragte:
»Welchen willst du zuerst sehen, Resedilla?« – »Señor Helmers, deinen Bräutigam.«
Emma lächelte noch unter Tränen schelmisch und entgegnete:
»Suche ihn! Ich will einmal sehen, ob du ihn findest!«
Resedilla blickte die Herren forschend an, deutete auf Mariano und sagte:
»Dieser ist es.« – falsch geraten! Dieser Señor ist – oh, ich will doch diesen Namen nennen – der Herr Leutnant von Lautreville.« – »Von Lautreville? Mariano?« fragte da eine Stimme vom hinteren Tisch her.
Geierschnabel war der Sprecher.
»Ja«, antwortete Mariano. »Kennen Sie meinen Namen?«
Nun kam der Yankee eilig herbei und antwortete:
»Gut, sehr gut kenne ich ihn.« – »Woher?« – »Eine Dame, eine Engländerin hat ihn mir genannt.« – »Eine Engländerin?« fragte Mariano rasch. »Wie heißt sie?« – »Amy Lindsay.«
Da faßte Mariano den Sprecher beim Arm, als ob er ihm denselben zerdrücken wolle, und rief, fast zitternd vor Aufregung:
»Nennen Sie diesen Namen noch einmal! Sofort! Schnell, schnell!« – »Amy Lindsay.« – »Das heißt, so war ihr Name früher.« – »Ich verstehe Sie nicht«, meinte der Yankee. – »Jetzt heißt sie anders?« – »Warum sollte sie anders heißen?« – »Weil eine Dame bei ihrer Verheiratung den Namen zu wechseln pflegt.« – »Sie ist ja unverheiratet!« – »Mensch, Mensch, was sagen Sie! Ist das wahr?« – »Ja.« – »Und Sie kennen sie?« – »Sie und ihren Vater, den Lord.«
Es hatte sich eine ungeheure Aufregung Marianos bemächtigt. Er hielt den Yankee noch immer fest, und seine Fragen überstürzten sich förmlich.
»Wo haben Sie die beiden gesehen? In England?« – »Nein, sondern hier in Amerika.« – »Ah! Wo da?« – »Drunten an der See, in El Refugio.« – »Das wäre ja am Ausfluß des Rio Grande del Norte.« – »Ja.« – »Wann?« – »Noch vor wenigen Tagen.« – »Mein Gott, sie sind hier in Mexiko! Was taten sie in El Refugio?« – »Das ist eigentlich ein Geheimnis; aber wie die Sachen hier stehen, so kann oder vielmehr, so muß ich davon sprechen.« – »Sprechen Sie getrost, Sir, es wird Ihnen keinen Schaden bringen.« – »Ich wurde dem Lord als Führer empfohlen«, erklärte Geierschnabel. »Er ist als englischer Bevollmächtigter in Mexiko erschienen. Er hatte große Vorräte von Waffen und Munition gelandet, ohne daß die Franzosen es bemerkt haben. Er bringt auch viel Geld mit sich. Das alles soll den Rio Grande del Norte heraufgeschifft werden …« – »Für wen?« unterbrach ihn Sternau. – »Für Juarez«, antwortete der Amerikaner. »Ich bin vorausgeschickt worden, um dem Präsidenten die Ankunft dieser Sachen zu melden und dabei zu fragen, an welchem Ort er sie abzuholen wünscht« – »Ah, und der Lord ist selbst mit dabei?« fragte Mariano. – »Ja; er leitet alles selbst« – »Aber seine Tochter?« – »Ist bei ihm.« – »Unmöglich! Eine Dame in den Wildnissen des Rio Grande!« – »Sie verläßt ihren Vater nicht« – »Oh, die Traute! Ich muß zu ihnen, bald, bald! Wann werden sie ankommen?« – »Das läßt sich jetzt nicht genau sagen. Ich muß erst zu Juarez und dann zurück. Nach dessen Willen wird sich der Lord richten.« – »Ich danke Ihnen für diese Nachricht! Sie haben mir mehr als Millionen geschenkt, und ich werde jede Gelegenheit ergreifen, Urnen erkenntlich zu sein.« – »Also dieser war es nicht!« flüsterte Resedilla der Cousine zu. »Welcher denn?«
Emma deutete auf Anton Helmers und antwortete:
»Dieser hier. Und der andere ist sein Bruder.«
Da ging Resedilla auf die beiden zu und reichte ihnen die Hände.
»Und dieser Señor?« fragte sie, auf Don Ferdinando deutend. – »Oh, das mußt du raten!« – »Ich kann es nicht!« – »Ja, ich glaube das selbst; es ist ja unmöglich. Kennst du denn alles, was damals auf der Hacienda del Erina geschehen ist?« – »Alles.« – »Hast du auch gehört, daß Don Ferdinando de Rodriganda gestorben ist?« – »Ja.« – »Nun, hier steht Don Ferdinando. Er lebt«
Das Erstaunen Resedillas ist gar nicht zu beschrieben. Der alte Graf aber nickte ihr lächelnd zu und streichelte ihr liebkosend über das schöne, volle Haar.
»Ich werde dir das alles noch erzählen«, sagte Emma zu ihr. »Und dieser letzte Herr ist Señor Mendosa, der mit Don Ferdinando gefangen war.« – »Aber es fehlt ja noch einer, liebe Emma!« – »Wer?« – »Bärenherz. Ist er tot?« – »Nein, er lebt auch; aber er hat sich gestern einstweilen von uns getrennt, um der Fährte der Apachen zu folgen, die sein Bruder kommandiert«
Als ob diese Worte geeignet gewesen wären, den Besprochenen herbeizuführen, wurde jetzt die Tür geöffnet, und Bärenherz trat ein. Niemand hatte den Tritt seines Pferdes vernommen. Er begriff die Szene nach einem einzigen Blick und trat auf Sternau zu.
»Was wird mein weißer Bruder tun?« fragte er. »Wird er am Kampf dieses Landes mit teilnehmen?« – »Ich bin dein Freund«, entgegnete Sternau. »Dein Feind ist mein Feind.« – »So mag mein weißer Bruder die Waffen ergreifen, denn die Franzosen kommen bald.« – »Hast du Bärenauge gesehen?« – »Nein. Ich habe keinen Sohn der Apachen gesehen.« – »Warum?« – »Ich bin ihren Spuren nach, gestern abend und heute morgen, als der Tag zu grauen begann. Da traf ich ihre Fährte mit derjenigen der Franzosen zusammen, die nach Osten gezogen waren. Die eine Fährte war nur den vierten Teil eines Tages alt, und die andere war um eine Stunde jünger. Die Söhne der Apachen sind also hart hinter den Franzosen. Aber der Feind ist nicht gerade auf das Fort zugeritten, sondern hat sich nach den Bergen des Puercos gewandt.« – »Ah, wie klug. Weil eine Kompanie vernichtet wurde, haben sie einen anderen Weg eingeschlagen, um von der entgegengesetzten Seite an das Fort zu kommen. Mein roter Bruder hat dann ihre Spur nicht weiter verfolgt?« – »Nein. Ich mußte schnell nach dem Fort reiten, um zu melden, daß sie kommen.« – »Waren es lauter Reiter?« – »Ja.« – »Hatten sie Kanonen mit?« – »Sie hatten keine Schießwagen bei sich.« – »So wollen wir sehen, was sich tun läßt. Wann werden sie das Fort erreichen?« – »Es wird mehr als eine Stunde vergehen.«
Da winkte Sternau Gerard herbei.
»Ich habe mich Ihnen zur Verfügung gestellt«, sprach er zu ihm. »Jetzt werde ich Ihnen sagen, welche Señores mit Ihnen kämpfen werden. Büffelstirn, den Häuptling der Mixtekas, haben Sie schon nennen hören?« – »Ja.« – »Nun, dieser Indianer ist Bärenherz, der Häuptling der Apachen, und der nächste Herr ist Donnerpfeil, von dem Sie wohl auch gehört haben. Auch die anderen Señores beteiligen sich am Kampf. Nur Don Ferdinando werde ich ersuchen, zum Schutz der Damen zurückzubleiben.«
Trotz seines hohen Alters wollte der Graf nicht darauf eingehen, aber endlich mußte er sich den allgemeinen Bitten fügen.
»Wer aber soll kommandieren?« fragte Gerard Sternau. – »Natürlich Sie«, antwortete dieser. »Juarez hat Sie dazu bestimmt.« – »O nein, Monsieur«, entgegnete Gerard. »Tun Sie mir dies nicht an!« – »Warum sollte ich nicht?« – »Was bin ich, wenn der Fürst des Felsens da ist, und Büffelstirn, Bärenherz und Donnerpfeil! Ich bitte Sie, die Führung zu übernehmen!« – »Dann hätte ich auch die Verantwortung.« – »Ich bin überzeugt, daß Sie diese nicht scheuen werden.« – »Nun, wir wollen die kostbare Zeit nicht auf diesen Streit verwenden. Ich will Ihren Wunsch erfüllen, muß aber vorher das Fort besichtigen.« – »Ich werde Sie führen.«
Die beiden Männer begaben sich hinweg, um die Verteidigungsmittel in Augenschein zu nehmen. Das Fort war klein und stand am Ufer des Flusses auf einer schmalen, steil abfallenden, felsigen Anhöhe, zu der nur der gewöhnliche Reitweg emporführte. Es besaß nur einen Palisadengürtel, war aber seiner Lage wegen leicht zu verteidigen, sobald es nicht mit Kanonen oder einer gar zu großen Übermacht angegriffen ward.
Versammelt hatten sich kaum zwanzig bewaffnete Männer, doch war dies genug, diese dreihundert Franzosen für einige Zeit im Zaum zu halten.
Während Sternau mit Gerard sich wegbegeben hatte, war auch Bärenherz aus dem Schenkzimmer gegangen. Er fand sehr bald den, den er suchte, nämlich Pirnero, der sich in den Laden zurückbegeben hatte, um in der Stille seine Rührung zu bemeistern.
»Der weiße Mann hat viele Sachen hier«, sagte der Apache zu ihm. – »Ich habe alles, was gebraucht wird«, antwortete Pirnero. – »Und alles kann man kaufen?« – »Ja.« – »Welches Geld nimmt der weiße Mann am liebsten?« – »Alles, was hier gilt.« – »Hat mein Bruder auch Farben?« – »Ja, von allen Sorten.« – »Hat er Raben- und auch Adlerfedern?« – »Sie sind da.« – »Hat er Anzüge für die roten Männer?« – »Ich habe schöne, indianische Anzüge, gefertigt von fleißigen Squaws.« – »Hat er auch einen Mantel, aus Fellen gemacht?« – »Nein; aber ich habe das Fell eines grauen Bären hier.« – »Hat mein Bruder auch Feuerwerk zu verkaufen?« – »Ich habe Frösche, Schwärmer und Kanonenschläge.« – »So mag er mir erlauben, auszusuchen, was ich brauche; ich werde sogleich bezahlen.«
Bärenherz schloß sehr sorgfältig die Tür von innen zu und begann dann, sich verschiedenes auszuwählen, was er auch sofort bezahlte.
Indessen hatte sich die Aufregung des Wiedersehens einigermaßen gelegt. Emma stand in der Küche bei dem Vaquero, der ihr nicht genug von dem Vater und der Hazienda erzählen konnte. Resedilla brachte den Brief.
»So fest also hat er an meinen Tod geglaubt!« seufzte sie.
Die Tränen begannen ihr von neuem aus den Augen zu brechen. Um sie zu zerstreuen, meinte Resedilla: