Sadece Litres'te okuyun

Kitap dosya olarak indirilemez ancak uygulamamız üzerinden veya online olarak web sitemizden okunabilir.

Kitabı oku: «Waldröschen X. Erkämpftes Glück. Teil 3», sayfa 14

Yazı tipi:

21. Kapitel

Von da an vergingen einige Tage. Der Morgen des vierzehnten Mai brach an. Da wurde Kurt zu General Velez beordert, mit dem er eine lange Unterredung hatte. Nach Beendigung derselben kehrte er mit einem ungewöhnlich ernsten Gesicht in sein Zelt zurück.

Der Kleine André war bei ihm. Dieser hielt sich vorzugsweise im Hauptquartier auf, weil er da Señorita Emilia treffen und sprechen konnte.

»Was für ein Gesicht machen Sie da, Herr Leutnant?« fragte er.

Kurt antwortete nicht, sondern schritt eine Weile grübelnd in dem engen Raum auf und ab. Dann blieb er vor dem Jäger stehen und fragte:

»Wo ist Sternau heute?« – »Im Lager Eskobedos.« – »Wissen Sie das genau?« – »Ja, sehr genau.« – »Satteln Sie! Wir müssen hin!« – »Warum?« – »Fragen Sie nicht.«

In Zeit von zehn Minuten saßen sie auf und sprengten im Galopp dem Quartier des Obergenerals zu. André hatte die Wahrheit gesagt; Sternau ließ sich nicht nur im Lager überhaupt, sondern sogar in seiner Wohnung treffen. Er war einigermaßen erstaunt, als er die beiden, ganz erhitzt von dem schnellen Ritt, bei sich eintreten sah. Er begrüßte sie und fragte dann:

»So angegriffen? Es muß etwas Wichtiges sein, dem Ihr heute nachgeritten seid.« – »Allerdings«, antwortete Kurt. »Sind wir hier ungestört?« – »Vollständig. Warum diese Frage?« – »Weil ich Ihnen höchst Wichtiges mitzuteilen habe.« – »Gut. Setzen wir uns!«

Sternau verriegelte die Tür, schob den beiden ein Kistchen Cigarros zu, steckte sich selbst eine an und erwartete dann in seiner ruhigen, überlegenen Weise den Beginn der Mitteilung.

»Was ich zu sagen habe, bedarf der Verschwiegenheit«, bemerkte Kurt. – »Der meinigen bist du sicher«, meinte Sternau. – »Ich weiß es; darum will ich Ihnen sagen, daß in nächster Nacht Queretaro in unsere Hände fallen wird.«

André sprang auf.

»Wirklich? Endlich! Ah, das freut mich!« rief er.

Sternau aber fragte in seiner selbstbewußten Weise:

»Will man einen Hauptsturm unternehmen? Eskobedo hat mir ja nichts davon gesagt!« – »Es handelt sich nicht um einen Sturm«, antwortete Kurt. »Die Stadt wird durch Verrat fallen.« – »Durch Verrat? Wieso?« fragte Sternau befremdet. – »Lopez wird dem General Velez die Ausfallpforte öffnen. Ich teile Ihnen das mit, weil ich Ihrer zur Ausführung eines schwierigen Vorhabens bedarf. Ich will den Kaiser retten.«

Sternau bewegte unter einem leisen Lächeln den Kopf langsam hin und her und antwortete:

»Du weißt doch, daß ich dich lieb habe. Darum kann mir nichts verborgen bleiben, obgleich du es mir zu verheimlichen strebst. Wie aber willst du in den Besitz des Kaisers kommen?« – »Unter Umständen sehr leicht. Von Mitternacht an steht die Pforte offen. Velez schleicht sich mit zweihundert Mann ein …« – »Ah!« unterbrach ihn Sternau. »Der Schlaukopf. Er will sich erst überzeugen, ob man ihm nicht eine Falle legt.« – »So ist es. Er hat Zutrauen zu mir gefaßt und mir eine Abteilung dieser zweihundert übergeben. Er wird zwar sofort den Kaiser aufsuchen, um ihn gefangenzunehmen, aber ich hoffe, ihm zuvorzukommen. Der Kaiser ist von mir bereits benachrichtigt, nur Zivil anzulegen …« – »Wohl durch die Prinzessin Salm?« – »Was wissen Sie von dieser?« – »Daß du mit ihr gesprochen hast, als sie von Juarez kam. Du siehst, daß ich mich mehr mit dir beschäftige, als du ahnst.« – »Sie haben das Richtige erraten. An der Pforte bleibt nur ein Posten zurück. Gelingt ein Überfall, so sendet Velez nach Verstärkung. Vom Augenblick an, wo wir in das Fort de la Cruz dringen, bis zur Ankunft der Verstärkung wird mir Zeit genug bleiben, den Kaiser unerkannt durch die Pforte in das Freie zu bringen.« – »Und der Posten?« – »Verursacht keine Schwierigkeiten.« – »Wenn man bemerkt, daß der Kaiser entkommen ist und daß du mit einem zweiten die Pforte passiert hast, wird der Verdacht auf dich fallen.« – »Es gibt Vorwände genug, den Posten auf einige Augenblicke zu beschäftigen, so daß er nichts bemerkt.« – »Gut also, wohin mit dem Kaiser?« – »Zunächst in mein Zelt, wo André auf ihn wartet.« – »Ich?« fragte der Kleine begeistert. »Ich soll den Kaiser retten, den Señorita Emilia nicht zu retten vermochte?« – »Ja«, antwortete Kurt. »Ich muß natürlich in das Fort zurück, nachdem ich Ihnen den Kaiser gebracht habe. Dann aber bringen Sie ihn außerhalb des Lagers einstweilen in Sicherheit.« – »Wohin?« – »Hm! Der Ort ist noch nicht bestimmt. Es kam zu schnell über mich. Ich bin noch nicht ganz vorbereitet. Wir werden uns über den Ort besprechen müssen.« – »Er ist schon längst bestimmt«, lächelte Sternau. – »Bestimmt? Schon längst?« fragte Kurt überrascht. – »Ja«, antwortete der Doktor. »Ich bin älter als du, und daher wirst du mir wohl erlauben, überlegt und umsichtig zu verfahren, nachdem ich einmal deine Absicht durchschaut hatte.« – »Sie beschämen mich!« bekannte Kurt. – »Das ist nicht meine Absicht. Deine Verschwiegenheit war mir im Gegenteil ganz recht und willkommen.« – »Welchen Ort meinen Sie denn?« – »Diesen hier.« – »Ihre Wohnung?« – »Ja.« – »Das ist außerordentlich gefährlich. Ich soll den flüchtigen Kaiser nach dem Hauptquartier Eskobedos schicken?« – »Unter Umständen ist man in der Höhle des Löwen sicherer als anderswo. Du sorgst für eine Verkleidung, und André bringt ihn zu Pferde zu mir.« – »Aber hier kann er doch unmöglich bleiben.« – »Allerdings nicht. Er wird nur fünf Minuten verweilen. Die Relais sind längst gelegt und harren nur der Benutzung.« – »Was! Sie haben Relais gelegt?« – »Ja, natürlich!« – »Wohin?« – »Kannst du das nicht erraten?« – »Wie wäre mir das möglich?« – »Es muß ein abgelegener Ort sein, wo niemand den Kaiser sucht und wo er in Sicherheit und Verborgenheit leben kann, bis ihm der Weg nach der See geöffnet ist.« – »Wo liegt ein solcher Ort?« – »Ich werde dir es doch sagen müssen. Ich meine die Hacienda del Erina.«

Dieses Wort elektrisierte die beiden anderen.

»Ja, die Hazienda«, stimmte André bei. – »Ich war noch nicht dort«, meinte Kurt, »aber ich glaube, daß eine bessere Wahl nicht getroffen werden könnte. Wer aber bringt ihn hin?« – »Ich«, antwortete Sternau. – »Sie selbst? So müssen Sie Urlaub nehmen.« – »Dessen bedarf es nicht. Ich bin mein eigener Herr und kann kommen und gehen, wann es mir beliebt.« – »Aber Juarez wird Sie vermissen!« – »Er wird kein Wort darüber verlieren und im stillen sich freuen, daß ich ihm nicht gesagt habe, wohin ich reise.« – »Wie? Sie meinen, daß er ahnen wird, daß …« – Juarez ist doch noch klüger und menschlicher, als du denkst.« – »Aber wenn nun die anderen, Velez, Eskobedo, etwas ahnen oder gar eine Spur entdecken sollten?« – »So steht dem Kaiser der noch erhaltene Teile der Höhle des Königsschatzes offen. Dort wird ihn niemand finden.« – »Dazu bedarf es der Genehmigung Büffelstirns.« – »Die habe ich. Er und Bärenherz werden mich und den Kaiser begleiten.« – »Wie? Haben nicht beide gegen den Kaiser gekämpft?« – »So lange er Kaiser war. Sobald er Mensch und Hilfesuchender ist, gilt meine Empfehlung. Sie werden ihn mit ihrem Leben beschützen und verteidigen.« – »Welch eine Umsicht!« staunte Kurt. – »Wenn du mein Alter erreicht hast, wirst du mich darin vielleicht noch übertreffen. Die Hauptsache ist, daß es dir gelingt, allen Verdacht von dir abzulenken.« – »Was aber geschieht, wenn sie abreisen, mit unseren Gefangenen in Santa Jaga?« – »Ich komme ja wieder, und übrigens kannst du dich in dieser Angelegenheit fest auf Juarez verlassen.«

Damit war der Plan entworfen. Es galt nun, die Details zu besprechen, womit man auch sehr bald zustande kam. Dann trennten sich Kurt und André von Sternau, um nach ihrem Lager zurückzukehren.

22. Kapitel

Der Abend dieses für Mexiko und auch andere Kreise so wichtigen Tages brach an. Er war mild, so daß in Queretaro die Soldaten auf den Straßen kampierten. Die Gewehre standen in Pyramiden beisammen, rund um dieselben saßen die Krieger, miteinander flüsternd.

Der Kaiser hatte nämlich für die Zeit gegen Morgen einen allgemeinen Ausfall angeordnet, von dem er sich vielleicht mehr Erfolg versprach, als von den früheren, die abgeschlagen worden waren.

Da galt es, angestrengt und tapfer zu kämpfen, und so sank ein Kriegerhaupt nach dem anderen nieder, um die Ruhe zu suchen, bis der Befehl zum Aufbruch gegeben werde. Endlich schlief die ganze Stadt, und nur einzelne Posten wachten, müde, über die ihnen auferlegten Pflichten schimpfend.

Der Kaiser hatte in seinen Gemächern keine Ruhe gefunden, daher begab er sich mit dem Prinzen Salm, seinem Adjutanten, hinab in den Garten, ohne daß dies jemand bemerkt hätte. Er hoffte, dort besser schlafen zu können als in dem schwülen Klostergemach.

Es war Mitternacht. Da schlich eine Gestalt aus dem Kloster nach der Ausfallpforte. Ein Schlüssel knirschte leise, und die Pforte öffnete sich. Neben derselben lag ein wohl gefülltes Portefeuille, das der Mann – es war Oberst Lopez – an sich nahm. Er trat in das Türgewölbe zurück, wo er sich sicher fühlten konnte, zog eine Laterne aus der Tasche, brannte das Licht derselben an und untersuchte den Inhalt der Brieftasche. Als er sie dann einsteckte und das Licht wieder ausblies, murmelte er befriedigt:

»Alles richtig! Der General hat Wort gehalten, und so soll er auch mit mir zufrieden sein!«

Unterdessen war auch draußen bei den Belagerern alles still geworden. Niemand ahnte, was bevorstand. Rückwärts lag zwar ein Regiment in Waffen, aber das fiel nicht auf, da man stets auf einen etwaigen Ausfall vorbereitet sein mußte.

Aber seitwärts sammelte sich kurz vor Mitternacht eine Schar von zweihundert Männern, die alle bis an die Zähne bewaffnet waren. Leise Schritte näherten sich dem Zelt Kurts! Der Vorhang wurde beiseite geschoben, und eine gedämpfte Stimme fragte:

»Sind Sie bereit, Señor?« – »Ja, General.« – »So kommen Sie.«

Die beiden nahmen die Richtung auf die zweihundert zu und stellten sich an die Spitze derselben. Der General gab seine Befehle, und dann setzte sich die Truppe langsam und vorsichtig in Bewegung.

Die Sterne leuchteten am Himmel. Sie hätten sich in Anbetracht dessen, was geschehen sollte, hinter dichte Wolken verhüllen mögen, um nicht zu sehen, daß Verrat und Untreue auf Erden oft den Sieg davontragen über Treue und Zuverlässigkeit.

Als man die Pforte erreichte, war dieselbe nur angelehnt. Velez öffnete ein wenig und schob langsam und vorsichtig den Kopf in die Wölbung.

»Señor!« rief er mit gedämpfter Stimme. – »General!« antwortete es ebenso. – »Seid Ihr der Rechte?« – »Ja.« – »Wie steht es drin?« – »Gut! Es schläft alles, ohne zu ahnen, wie man erwachen werde.« – »Wo befindet sich der Kaiser?« – »Er liegt in seinem Schlafzimmer.« – »Wissen Sie das genau?« – »Ich habe Achtung gegeben. Übrigens ist es sehr gut, daß wir die gegenwärtige Zeit bestimmt haben. Kurz vor Anbruch des Tages sollte ein allgemeiner Ausfall stattfinden.« – »Das hätte uns höchst fatal werden können. Also Sie führen uns?« – »Ja.« – »Hundert Mann für das Innere des Klosters.« – »Wie die anderen?« – »Ich werde sie oben verteilen.« – »Dann vorwärts!«

Die Klingen wurden entblößt und die Pistolen in die linke Faust genommen; dann schlich sich die Schar, Lopez mit dem General voran, vorwärts.

Die Verteilung begann, und es glückte Kurt, an die Spitze derjenigen Schar zu kommen, die den Garten zu besetzen hatte, während Lopez den General in das Innere führte.

Kurt hatte nur fünfzehn Mann bei sich. Dies war ihm außerordentlich lieb. Als er den Garten erreichte, teilte er sie und befahl ihnen, den Zaun desselben zu umschleichen, damit von keiner Seite ein Entrinnen möglich sei. Als sie dieser Weisung gefolgt waren, schritt er auf das Zelt zu, das er im Sternenschimmer liegen sah.

Bereits erscholl lautes Waffengeklirr aus dem Inneren des Klosters. Max wurde dadurch geweckt und trat aus dem Zelt. Er sah eine Gestalt, die schnell auf ihn zukam.

»Was …« – »Pst! Um Gottes willen still!« unterbrach ihn der Nahende. »Majestät.«

Er hatte mit gedämpfter Stimme gesprochen.

Ja«, antwortete der Kaiser ebenso. »Was wollen Sie?« – »Sie retten, Folgen Sie mir!« – »Retten? Wer sind Sie? Was ist geschehen?« – »Ich bin Leutnant Helmers und …« – »Sie? Sie sind es? Wie kommen Sie in das Innere der Stadt?« – »Velez ist mit den Seinigen durch Verrat eingedrungen. Ich flehe Sie an, mir schleunigst zu folgen!« – »Mein Gott! Wohin?« – »Durch die Ausfallpforte ins Freie. Der Weg steht noch offen. In einer Minute kann das vorüber sein.« – »Und was dann da draußen?« – »Es sind Relais gelegt. Sobald Sie die Pforte hinter sich haben, sind Sie in Sicherheit.«

Max antwortete nicht. Das Gehörte schien ihn zu überwältigen. Da faßte Kurt ihn bei der Hand und bat dringend:

»Ich bitte Sie um des Himmels willen keinen Augenblick zu verlieren, sonst ist es zu spät!«

Jetzt hatte der Kaiser sich gefaßt. Er antwortete:

»Ich danke Ihnen. Ist eine Rettung möglich, so will ich mich nicht sträuben, aber ich gehe nicht ohne diesen und den treuen Mejia.«

Dabei deutete er nach dem Zelt, aus dem der Adjutant trat.

»Wer ist dieser?« fragte Kurt, dessen Atem flog. – »Mein Adjutant Prinz Salm.« – »Nun wohlan! Und wo ist Mejia?« – »Auf dem Cerro de las Campanas.« – »So ist er nicht zu retten.« – »So bleibe auch ich!«

Das Waffengeklirr hatte überhandgenommen. Kurt hörte, wie einige Leute nach der Ausfallpforte eilten, um Verstärkung herbeizurufen.

»Um Gottes willen, kommen Sie ohne Verzug!« drang Kurt in den Kaiser. »In wenigen Augenblicken ist man im Garten, und die Republikaner dringen in die Stadt.« – »Nicht ohne Mejia!« lautete die unerschütterliche Antwort. – »Ich bitte Sie um Ihrer Anhänger, um alles, was Ihnen lieb ist, um des Vaterlandes, um Österreichs willen, mir zu folgen, Majestät! Ich werde … ah! Da haben wir es! Zu spät, zu spät! Kommen Sie, kommen Sie!«

Er faßte den Kaiser beim Arm und riß ihn mit sich fort in einen Laubengang hinein; der Adjutant folgte eilig. General Velez war mit seiner Schar in den Garten gedrungen und rief wütend:

»Er ist nicht drin, er ist nicht im Kloster! Sucht hier, hier, hier!«

Zugleich hörte man draußen im Feld den Laufschritt heraneilender Militärmassen. Velez war in den Garten eingedrungen, der Eingang war auf einige Augenblicke frei. Dahin riß jetzt Kurt den Kaiser.

»Gott, zur Flucht ist‘s nun zu spät!« stöhnte er. »Schnell, schnell, hier hinaus und nach dem Cerro de las Campanas, Majestät!«

Er zog den nur widerwillig folgenden Max, der von hinten von dem Adjutanten gedrängt wurde, aus dem Garten hinaus. Aber da kam ihnen eine neue Schar Republikaner entgegen.

»Hat! Wer ist das? Wohin?« rief der Führer derselben, indem er den Fliehenden den Degen vorhielt. – »Was wollen Sie, Orbejo?« antwortete Kurt. »Sehen Sie denn nicht, daß diese Señores friedliche Bürger sind?« – »Bürger? Der Teufel mag das glauben!« – »Ich kenne sie! Wollen Sie das etwa bezweifeln?« – »Ah, wer sind denn Sie selbst?«

Der Führer trat nahe an Kurt heran, um ihm in das Gesicht zu blicken, und erkannte ihn.

»Sie sind es, Señor Helmers?« sagte er. »Das ist etwas anderes. Aber was haben diese beiden Hidalgos denn hier zu suchen?« – »Sie sind vom Wein nach Hause gegangen und neugierig herbeigeeilt, als sie hier ein Geräusch vernahmen.« – »Das glaube ich, das richtige Geräusch. Aber sie mögen ein anderes Mal ihre Nase unter das Bett stecken und nicht in eine solche Art von Geräusch. Lassen wir sie laufen!«

Er entfernte sich nach dem Garten zu. Die Verstärkung war angekommen und drang in Masse vor.

»Fort, fort! Geschwind!« bat Kurt, indem er den Kaiser eine Strecke weiterzog.

Dort aber blieb Max stehen.

»Lassen Sie!« sagte er in wunderbarer Ruhe. »Ich sehe jetzt ein, daß ich Ihnen hätte Gehör schenken sollen. Prinzeß Salm hat mir von Ihnen erzählt, und auch da hatte ich keinen Glauben. Sie wollten mich retten und vermochten es nicht, denn Sie waren nicht so stark wie das Schicksal, dem ich zu gehorchen habe. Nehmen Sie den innigsten Dank und leben Sie wohl!«

Er drückte Kurt die Hand.

»Majestät, Gott schütze Sie besser, als ich es vermochte!« schluchzte der junge Mann.

Die beiden anderen verschwanden im Dunkel der Nacht. Kurt aber stand da und lauschte auf ihre Schritte, die er längst nicht mehr hören konnte. Da schlug ihn jemand mit der Faust auf die Schulter.

»Heda, Faulenzer! Was stehst du da und träumst? Auf zum Sieg! Hurra, die Republik! Hurra, Juarez! Hurra, Eskobedo und Hurra unser Velez!«

Da ergrimmte Kurt. Er hob den Arm und schmetterte den Mann nieder, als ob seine Faust ein Schmiedehammer sei.

»Da, Schreihals!« knirschte er. »Ich wollte, ich hätte in dir die ganze Menschheit zu Boden geschlagen. Fort, fort! Hier habe ich nichts mehr zu tun! Hier ist meines Bleibens keinen Augenblick länger!«

Er wandte sich um und stürmte der Ausfallpforte zu. Er traf gerade einen Augenblick, in dem niemand passierte, und gelangte in das Freie. Schweigend schritt er seinem Zelt zu.

Dort trat ihm der Kleine André entgegen.

»Endlich«, sagte dieser. »Wo ist der Kaiser?« – »Da drin«, antwortete Kurt, nach der Stadt deutend. – »Ist‘s nicht gelungen?« – »Pah! Es wäre gelungen, aber er wollte nicht!« – »Er wollte nicht? Gott, welche Torheit! Was wird Señorita Emilia dazu sagen! Nun kann ich ihn nicht retten! Aber, Herr Oberleutnant, warum wollte er denn eigentlich nicht?« – »Lassen Sie mich in Ruhe, sonst schlage ich auch Sie nieder!«

Kurt warf sich, unbekümmert um das, was draußen vorging, auf sein Lager und vergrub das Gesicht tief in die Decke. So lag er noch, als der Morgen anbrach, und so lag er noch am Mittag, als Sternau eintrat, um sich nach dem Grund des Fehlschlagens ihres Planes zu erkundigen. Auch er hatte vergebens gewartet und vergebens seine Relais gelegt.

Das Fort de la Cruz und die Stadt Querétaro befanden sich bereits beim Morgengrauen in Eskobedos Besitz, der überrascht herbeigeeilt war, als er hörte, daß die Seinigen ohne Schwertstreich eingedrungen seien.

Der von den Belagerern eng umschlossene und schon früher von ihnen fast zerstörte Cerro de las Campanas, den der Kaiser glücklich erreicht hatte, konnte sich nur wenige Stunden halten.

Um sieben Uhr sandte Max einen Parlamentär, um die Übergabe anzubieten, sie konnte nur auf Gnade oder Ungnade sein, und bereits um acht Uhr überlieferte er seinen Degen an den General Eskobedo.

So fiel Querétaro mit seiner ganzen Besatzung in die Hände der Sieger.

Kurz sei hier erwähnt, daß sich am neunzehnten Juni auch die Hauptstadt Mexiko an General Porfirio Diaz auf Gnade und Ungnade ergab, nachdem sich der schändliche Kommandant, General Marquez, heimlicherweise aus der Stadt geschlichen hatte. Und am siebenundzwanzigsten desselben Monats zogen die Scharen des Präsidenten siegreich auch in Verakruz ein.

So kam es, daß Juarez die von den Franzosen verhöhnte und besudelte Fahne Mexikos, die er bis nach Paso del Norte, dem äußersten Punkt des Reiches, gerettet hatte, triumphierend wieder in das Hochtal von Onahuak zurückbrachte und auf der Plaza mayor von neuem aufpflanzte.

Die Republik war im ganzen Bereich von Mexiko neu hergestellt, und die Autorität des Präsidenten Juarez wurde wieder anerkannt Der Kaisertraum war ausgeträumt und – der Kaiser selbst? Wir werden sehen!

Am fünfzehnten Mai berichtete General Eskobedo folgendes an den Kriegsminister des Präsidenten in San Luis Potosi:

»Lager vor Querétaro, am 15. Mai 1867. Heute morgen um drei Uhr haben die Truppen das Fort La Cruz genommen, indem sie den Feind an jenem Punkt überrumpelten. Kurz darauf wurde die Garnison des Platzes gefangengenommen und die Stadt durch unsere Truppen besetzt, während der Feind mit einem Teil der Seinigen sich auf den Cerro de las Campanas zurückzog, in großer Unordnung und von unserer Artillerie auf das wirksamste beschossen. Schließlich, etwa um die achte Stunde, ergab sich mir Maximilian auf Diskretion, ebenfalls auf dem erwähnten Cerro. Haben Sie die Güte, dem Bürger Präsidenten meine Glückwünsche zu diesem großen Triumph der nationalen Sache darzubringen!

General Eskobedo.«

In dieser Depesche ist allerdings der Verrat des Obersten Lopez nicht erwähnt, aber höhere, republikanische Offiziere pflegten, wenn darauf die Rede kam, diese Angelegenheit mit der Bemerkung abzutun: »Solche Leute benutzt man und gibt ihnen dann einen Fußtritt.«

Kaum war die Kunde erschollen, daß der Kaiser gefangen sei, so vereinigten die Vertreter fast aller Mächte sich in der eifrigsten Anstrengung zur Rettung des Gefangenen. Allein der Zapoteke schien taub zu sein. Wie konnte er auf die Vorstellung von Mächten hören, die seine Erniedrigung geduldet und das Kaisertum anerkannt hatten!

Der österreichische Gesandte in Washington wandte sich an die Regierung der Union mit der Bitte, um die Begnadigung des Kaisers nachzusuchen, und diese ging wirklich darauf ein. Aber der Zapoteke antwortete kurz:

»Ich gebe allerdings zu, daß der Prinz die Schuld eines anderen büßt, der weit schuldiger ist als er selbst, aber seine Invasion war ein Attentat auf die Unabhängigkeit meines Volkes, und daher ist es unmöglich, ihn zu begnadigen. Sollen wir in ihm den Mittelpunkt aller feindseligen Machinationen bestehen lassen? Es mag der Republik zum Ruhm gereichen, des Gefangenen Leben zu schonen, aber mit dieser Ansicht ist gegen die Logik der Notwendigkeit nicht aufzukommen.

Juarez.«

Am einundzwanzigsten Mai hatte der Kaiser eine Zusammenkunft mit Eskobedo. Er erbot sich, abzudanken, und verlangte dafür Leben und sicheres Geleit aus dem Land für sich, seine deutschen Offiziere und Soldaten und ebenso für Mejia und seinen mexikanischen Privatsekretär. Miramon wurde ausgeschlossen.

Juarez verwarf alle diese Punkte. Er hatte die Ansicht, daß ein gefangener Kaiser ohne Land und Volk ganz überflüssig von Abdankung spreche.

Und doch tat er noch einen Schritt, um Max zu retten. Er entzog nämlich den gegen diesen gerichteten Prozeß der gewöhnlichen Standrechtsübung und brachte denselben vor ein eigens zu diesem Zweck bestelltes Kriegsgericht.

Er wollte dadurch Zeit gewinnen, damit die Leidenschaften sich inzwischen abkühlen sollten. Währenddessen konnte er seinen Einfluß aufbieten, so daß von dem Kriegsgericht nicht auf Tod, sondern auf einfache Landesverweisung erkannt worden wäre. Diese Absicht wäre wohl erreicht worden, allein gerade derjenige, den er retten wollte, arbeitete ihm entgegen.

Max nämlich setzte ein Schriftstück auf, in dem er zu Gunsten des alten, schwachen Iturbide entsagte und die Herren Larez, Lakunza und Marquez zu Mitgliedern der Zwischenregierung ernannte, lauter Feinde des Präsidenten.

Außerdem wurden von verschiedenen Seiten Versuche unternommen, Max zu befreien. Dadurch wurde die Aufregung der Republikaner hochgradig erhalten, und Juarez sah sich gezwungen, nun endlich auf alles zu verzichten, was er zugunsten des Gefangenen hätte unternehmen können.

Das aus sieben Mitgliedern bestehende Kriegsgericht begann am dreizehnten Juni seine Sitzungen. Die Anklage lautete auf Verschwörung, Usurpation und das an den rechtmäßigen Verteidigern begangene Verbrechen der Ächtung. Mitangeklagt waren Mejia und Miramon. Am vierzehnten Juni nachts elf Uhr wurde gegen alle drei der Todesspruch gefällt. Das Hauptquartier bestätigte dieses Urteil, das am sechzehnten vollzogen werden sollte, doch wurde den Verurteilten noch eine weitere Frist von drei Tagen bewilligt, damit sie Zeit fänden, ihre Angelegenheiten zu ordnen.

Dieser Aufschub wurde von dem preußischen Geschäftsträger, Herrn von Magnus, schleunigst benutzt, um doch noch das Leben Maximilians zu retten. Er sandte folgenden Protest an die Regierung des Präsidenten Juarez:

»An Seine Exzellenz Señor Sebastian Lerdo de Tejada! Heute in Queretaro angekommen, werde ich mir klar, daß die am vierzehnten dieses Monats verurteilten Gefangenen bereits am verflossenen Sonntag, dem sechzehnten, moralisch gestorben sind. So wird die ganze Welt es ansehen, denn da alle Vorbereitungen für jenen Tag getroffen waren, so warteten sie eine ganze Stunde darauf, zum Richtplatz geführt zu werden, ehe der die Urteilsvollstreckung aufschiebende Befehl ihnen angezeigt wurde. Der humane Geist unseres Zeitalters wird es nicht gestatten, daß sie, die einen so schrecklichen Todeskampf bereits bestanden haben, nun morgen zum zweiten Male zum Tode geführt werden sollen. Im Namen der Humanität und der Ehre beschwöre ich Sie, anzuordnen, daß ihnen das Leben nicht genommen werde, und ich wiederhole Ihnen nochmals meine sichere Überzeugung, daß mein Herrscher, Seine Majestät der König von Preußen, und alle gekrönten Häupter Europas bereitwilligst darauf eingehen werden, Eurer Exzellenz jede Bürgschaft zu stellen, daß keiner der Gefangenen jemals wieder den mexikanischen Boden betreten wird.« Es war zu spät. Die Antwort des Ministers lautete:

»Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß, wie ich Ihnen schon vorgestern anzeigte, der Präsident der Republik nicht der Ansicht ist, daß es sich mit den großen Rücksichten auf die Gerechtigkeit und auf die Notwendigkeit der Sicherstellung des zukünftigen Friedens der Republik vereinigen lasse, Maximilian von Habsburg zu begnadigen.«

Max hatte sich Tinte und Feder bringen lassen und schrieb in der letzten Nacht einen Brief an seine Frau und einen an seine Mutter, die Erzherzogin Sophie. Der erste lautete:

»Meine vielgeliebte Charlotte!

Wenn Gott es zuläßt, daß Du eines Tages genesest und diese Zeilen liest, so wirst Du die ganze Grausamkeit des Schicksals erkennen lernen, das mich ununterbrochen schlägt seit Deine Abreise nach Europa. Du hast mit Dir mein Glück und meine Seele fortgeführt. Warum habe ich Deine Stimme nicht gehört! So viele Ereignisse, ach, so viele plötzliche Schläge haben die Fülle meiner Hoffnungen zerstört, so daß der Tod für mich eine glückliche Befreiung und keine Agonie ist. Ich werde glorreich fallen wie ein Soldat, wie ein besiegter König, nicht entehrt. Wenn meine Leiden zu heftig sind, wenn Gott mich bald mit Dir vereinigt, so werde ich seine göttliche Hand segnen, die uns schwer getroffen hat. Adieu, adieu!

Dein armer Max.«

Diesem Brief legte er eine Haarlocke bei, die ihm die Frau seines Kerkermeisters abgeschnitten hatte. Er küßte sie und steckte sie in das bereits geschlossene Kuvert.

Ganz verschieden nun war das Verhalten der beiden übrigen Gefangenen.

Der treue Mejia war in Beziehung auf sich ganz entzückt über das Todesurteil. Er war ein Indianer, der eine Klage über körperliches Leid und Wehe gar nicht kennt, und für den es der größte Ruhm ist, für seinen Freund, den er liebt, zu sterben.

Anders bei Miramon.

In jener Nacht des Überfalles war er erschrocken aufgewacht und hatte nach Oberst Lopez gesandt. Dieser war auch wirklich kurze Zeit darauf erschienen.

»Was geschieht? Welch ein Lärm ist das?« hatte Miramon gefragt.

Lopez hatte kaltblütig die Achsel gezuckt und geantwortet:

»Die Republikaner sind in der Stadt.« – »Alle Teufel! Sind sie Sturm gelaufen?« – »Nein.« – »Wie sind sie denn hereingekommen?« – »Niemand weiß es.« – »Wer führt sie an?« – »Velez.« – »Ich denke, daß er erst in drei Tagen kommt!« – »Er hat Ihnen nicht Wort gehalten, wie es scheint.«

Der Ton, in dem diese Antworten gegeben wurden, hatte den General frappiert. Er hatte geahnt, was vorgegangen sei.

»Aber Ihnen hat er desto mehr Wort gehalten?« – »Das müßte man untersuchen.« – »Verräter!« hatte Miramon gezischt. – »Pah! Was sind denn Sie? Soll ich bekanntgeben, daß Sie mich beauftragten, mit dem General Velez zu verhandeln? Sie haben sich in Ihrer eigenen Schlinge gefangen und werden ganz dasselbe Schicksal erleiden, das Sie dem Kaiser bereiten wollten.«

Damit war er davongegangen.

Miramon hatte sich bewaffnet, fand aber, daß aller Widerstand nutzlos sei. Er war, ebenso wie Mejia, mit dem Kaiser gefangengenommen worden.

Seit dieser Zeit saß er finster brütend in seinem Gefängnis.

Er war ein Feind von Juarez gewesen, hatte diesen stürzen wollen und doch gefühlt, daß er nicht die Kraft besitze, dies allein zu vollbringen. In Mexiko einen Verbündeten zu finden, war ihm unmöglich gewesen, und so war ihm der Gedanke gekommen, Juarez durch einen Fremden zu stürzen, dessen Herrschaft ja auch nur auf kurze Zeit berechnet sein konnte – er hatte zu denjenigen gehört, die die Kaiserkrone gemacht und dem Erzherzog von Österreich gebracht hatten. Dieser Prinz war, wie das Werkzeug Napoleons, so auch das seinige gewesen.

Seit Maxens Einzug in Mexiko hatte Miramon für einen Anhänger desselben gegolten, war aber im stillen bemüht gewesen, nur für sein eigenes Interesse zu handeln. In der Überzeugung der jedenfalls nur kurzen Dauer des Kaiserreiches hatte er im trüben gefischt; aber seine Rechnung war an der Zähigkeit und Ausdauer Juarez‘ gescheitert. Diesen zu stürzen, hatte er alles aufgeboten, aber es war ihm nicht gelungen. Seine letzte Falle war der Verrat an dem Kaiser gewesen – er hatte sich selbst in derselben gefangen.

Jetzt nun sah er ein, daß alles verloren sei. Einen einzigen Hoffnungsstrahl hatte er zu sehen geglaubt, die Begnadigung des Kaisers. Wäre diese ausgesprochen worden, so hätte man auch die Generäle dessen, den man Usurpator nannte, nicht töten können. Es wäre nur eine Verbannung ausgesprochen worden, die Miramon Gelegenheit gegeben hätte, seine feindselige Rolle von neuem aufzunehmen.

Dieses war es, was jedenfalls auch mit in Betracht gezogen wurde, als der Gedanke an die Begnadigung des Kaisers zur Sprache kam.

Man hätte nicht nur in Max einen immerwährenden Prätendenten der mexikanischen Herrschaft gehabt, sondern es wären in Miramon und Konsorten Männer am Leben geblieben, die als ewige Ruhestörer eine stete Aufmerksamkeit erregt und eine immerwährende Sorge bereitet hätten.

Auch dies müssen diejenigen bedenken, die einen Schrei der Entrüstung ausstießen, als sie die Kunde von dem Tode des Kaisers vernahmen.

Also jetzt saß Miramon, aller, auch der letzten Hoffnung bar, im Gefängnis. Nicht Reue war es, die über ihn kam, sondern ein Gefühl des Hasses, der Wut gegen Lopez, der ihn betrogen hatte. Und aus Rache gegen diesen Verräter ließ Miramon einen der Untersuchungsrichter kommen und vertraute ihm an, was Lopez getan hatte.

»Zu welchem Zweck sprechen Sie zu mir von dieser obskuren Angelegenheit?« fragte der Richter. – »Ich hege die Hoffnung, daß Sie meine Mitteilung dem Kaiser vermitteln werden«, antwortete Miramon. – »Welchen Nutzen könnte er davon haben? Er hat nur noch wenige Stunden zu leben.« – »Den Nutzen, daß er wenigstens weiß, wem er sein gegenwärtiges Schicksal zu verdanken hat.« – »Er weiß dies bereits.« – »Ah, er hat von Lopez‘ Verrat gehört?«

Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
Hacim:
300 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Ses
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок
Metin
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок
Metin
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок