Kitabı oku: «Erlebnispädagogik im Klassenzimmer», sayfa 2

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Was will dieses Buch?

In meiner zwanzigjährigen Tätigkeit in Schulen, auf Klassenfahrten, Projekttagen und Projektwochen verwandte ich stets Mittel und Methoden des handlungsorientierten Lernens (Erlebnispädagogik), wie ich sie oben beschrieben habe.

Gruppendynamische Prozesse, Persönlichkeitsstrukturen, Stärken und Schwächen Einzelner sowie der Gruppe zeigte ich durch die Erlebnispädagogik auf und bearbeitete sie. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit der Prozesse innerhalb der Klasse und des Schuljahres war groß.

In den Lehrerfortbildungen konfrontierten mich die Teilnehmerinnen mit einem ernstzunehmenden Problem: Das Regelsystem der Schule – 30 Schülerinnen in einem Klassenraum und Unterricht im 45- oder 90 Minuten-Takt. Die Absicht der Fortbildungsteilnehmerinnen, Aufgabenstellungen in den Unterricht zu integrieren, stieß an institutionelle Grenzen und Beschränkungen durch schulische Anforderungen.

Trotz der institutionellen Hindernisse stellte sich die Frage: Ist es möglich, dass handlungsorientiertes Lernen in den Schulalltag integriert werden kann? Kann – darüber hinaus – mit handlungsorientiertem Lernen Wissen vermittelt werden? Diesen Fragen stellten sich verschiedene Lehrerfortbildungen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg, die als Workshops von mir durchgeführt worden sind. Die Antwort lautet: Ja! Die Ergebnisse finden sich in diesem Buch wieder.

In einer Projektwoche oder auf einer Klassenfahrt wird ausreichend Zeit und Raum geboten, um Aufgaben und Prozessen ihren Lauf zu lassen. Dies ist leider im Schuljahr nur punktuell möglich. Verfügungsstunden im Schulalltag sind zu kurz und müssen vielschichtige Probleme abdecken.

Die menschliche Persönlichkeitsstruktur ist reich an Anlagen und reich an individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Fleiß, Motivation, Wille, Beharrlichkeit, Risikobereitschaft, Neugier, Phantasie und geistige Unruhe sind entscheidende Schlüsselkompetenzen.

Kinder und Jugendliche gehen täglich freiwillig in die Auseinandersetzung mit diesen Schlüsselqualifikationen. Auch viele Internetspiele (etwa World of Warcraft) verlangen diese Eigenschaften als Voraussetzung, um im Team gemeinsam Aufgaben bewältigen zu können. Grundkompetenzen aller Mitglieder eines Clans, Gruppe, Teams sind Beharrlichkeit, Pünktlichkeit, Solidarität, Motivation, Gemeinsamkeit und der Wille zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles unter Einsatz der unterschiedlichen zusätzlichen Fähigkeiten und Kompetenzen der Einzelnen.

Auf den Schulalltag bezogen argumentierte Herr Klippert zu recht: „Kontroverse Einfälle und Meinungen der Gruppenmitglieder regen zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand an. Die Möglichkeit, sich bei Lernschwierigkeiten zu unterstützen, fördert die Einsicht in Lösungsprozesse. […] Vorteilhaft wäre diese Teamorientierung nicht nur für die Schwächeren und/oder Ängstlicheren unter den SchülerInnen, sondern für die cleveren Schnelldenker und -lerner. Diese profitieren von der Gruppenarbeit insofern, als dass sie in ihrer Expertenrolle das vorhandene Wissen wirksam festigen und zugleich wichtige methodische, kommunikative und affektive Fähigkeiten erwerben können“ (Klippert, 2008).

Der Wettstreit/Wettbewerb untereinander ist ein Motivationsfaktor bei Lernprozessen, dem sich die Schule nicht verschließen kann. Die heranwachsende Persönlichkeit vergleicht sich ständig mit ihrer Umgebung. Daraus werden bereits im Kleinkindalter Lernprozesse initiiert die ein Leben lang andauern. Die menschliche Entwicklung vollzieht sich im Entdecken von immer anderen Zusammenhängen und durch das Einbinden in wiederum andere. Dies fördert die Entwicklung von Flexibilität als Voraussetzung einer Geisteshaltung.

Ich lade Sie ein, mit mir gemeinsam die Idee dieses Buches weiter zu gestalten, verborgene Kreativität und Enthusiasmus freizusetzen und das gewonnene Potenzial anderen Menschen zur Verfügung zu stellen.

Entsprechend dem Buch „Fish. Ein ungewöhnliches Motivationsbuch“ (Lundin, Paul und Christensen, 2003) sollten Sie vier Grundvoraussetzungen mitbringen:

1. Wähle Deine Einstellung – Jeder erwachsene Mensch entscheidet sich bewusst täglich für eine Arbeitseinstellung. Diese Arbeitseinstellung umfasst unser Selbstvertrauen, unsere Schaffenskraft und unsere Authentizität.

2. Spiele – Spielerisch macht die Arbeit Spaß und Spaß bringt Energie.

3. Bereite anderen Freude – Beziehe andere Menschen mit ein, indem Du für positive Energie und gute Stimmung sorgst.

4. Sei präsent – mit dem ganzen Herzen und der vollen Aufmerksamkeit.

Nun bin ich kein Entertainer, Komiker oder Clown, was meine Kolleginnen und meine Familie gerne bestätigen. Dennoch gelingt es mir, Freude und Spaß in die Übungen zu integrieren, welche sich durch die Teilnehmerinnen selbst entwickeln.

Für mich ergibt sich ein qualitativer Unterschied, ob ich durch Scherze und Sprüche anderer lache oder aus mir selbst heraus lache. Beides ist befreiendes Lachen und setzt positive Energie frei, doch das eine wirkt kurzzeitig und das andere langfristig, als eigenes Erleben, welches zur Erfahrung wurde und in meinem Bewusstsein abgespeichert wird.

Eine Lehrerin erzählte, dass sie einmal zum Auftritt von Otto „dem ostfriesischen Komiker“ war und danach begeistert viele Witze von ihm zitieren konnte. Auch dank der anschließend gekauften und wiederholt gehörten CDs. An alle Einzelheiten des Auftrittes konnte sie sich nicht mehr erinnern.

Dafür wusste sie noch jede einzelne Begebenheit einer Floßbau-Aktion, die schon zehn Jahre zurücklag. Sie sollte als Studentin mit anderen gemeinsam ein Floß aus unterschiedlichem Material bauen. Dazu gehörten z.B. Luftballons statt Fässern, Reifen oder Kanistern. Die Gruppe rätselte, philosophierte, probierte und schuf dann ihr eigenes Kunstwerk, das fünf Kilometer auf dem Wasser mit allen an Bord fahren musste. Es war ein stolzer Glücksmoment, als dieses Gefährt tatsächlich alle trug und jeder war froh gelaunt, als die Fahrt begann.

Es wurde gesungen, gescherzt und gelacht. Alles ging gut, bis sich das Floß nach drei Kilometern an einem Ast verfing, instabil wurde und in der Mitte zusammen knickte. Alle gingen über Bord und machten Bekanntschaft mit dem kalten Nass des Flusses. Zehn tropfnasse Studentinnen und ich standen am Ufer, wir lagen uns lachend in den Armen und fuhren anschließend mit der Straßenbahn drei Kilometer zurück. Die Lehrerin wird die fragenden, erstaunten und verstörten Gesichter der anderen Passanten beim Anblick des Häufchens lustiger, durchnässter und glücklicher Erwachsener sicher nie vergessen.

Dieses Buch versteht sich als Arbeitsgrundlage, Diskussionspapier und Denkanstoß für die eigene Arbeit mit Schülerinnen. Es baut auf die Mitarbeit der Leserinnen und Leser.

Ich bin Experte auf dem Gebiet des handlungsorientierten Lernens, der handlungsorientierten systemischen Pädagogik und des Erschaffens von stetig neuen und veränderten Aufgaben, welche die persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmerinnen fordern und fördern.

Die Lehrerinnen sind Expertinnen in ihrem Fachgebiet, kennen die Anforderungen des Lehrplanes, die Strukturen der Schule, die Zusammenhänge ihres Fachgebietes sowie die Stärken und Schwächen der Schülerinnen.

Die Synergie beider Kompetenzbereiche bringt den optimalen Erfolg für eine Integration von handlungsorientiertem Lernen in den Schulalltag. Die bisherigen Lehrerfortbildungen zu diesem Thema erlebte ich stets in einer Doppelrolle: Als Dozent und als Lernender. Dieses Buch ist ein Ergebnis der bisherigen Fortbildungen und ich bedanke mich bei allen Lehrerinnen, die daran teilgenommen haben, denn sie sind die eigentlichen Co-Referentinnen des vorliegenden Buches.

Jede der nachfolgenden Aufgabenstellungen ist nicht starr zu betrachten, sondern kann und sollte auf die zutreffende Situation in der Schule und die Möglichkeiten der Schülerinnen zugeschnitten werden. Seien Sie kreativ und lassen Sie Ihren Ideen freien Lauf. Betrachten Sie die Aufgabenstellungen als Grundrezepte. Zutaten, welche die Speise speziell machen wie Gewürze, müssen von Ihnen eingebracht werden.

Ich kann keine Empfehlungen geben, welche Aufgabenstellung im Bereich der Wissensvermittlung in welchem Fach besonders gut angewendet werden kann.

Dies ist Ihr Anteil. Je unvoreingenommener Sie sich die vorgeschlagenen Aufgabenstellungen ansehen, desto vielfältigere Anwendungsgebiete werden Sie entdecken. Seien Sie offen für spontane Einfälle und probieren Sie diese aus! Ihre Schülerinnen werden es Ihnen danken, auch wenn eine Aufgabenanleitung mal schief geht. Jeder gelungene neue Weg der Wissensaneignung/-vermittlung kommt Ihnen mehrfach wieder zugute. Dies spiegeln die gemachten Erfahrungen der Teilnehmerinnen der Lehrerfortbildungen wider.

Bei den Aufgaben geht es um bis zu drei Stufen der Lernerfahrung. Ein Beispiel ist die Aufgabenstellung „Memory“ (siehe Inhaltsverzeichnis).


1. Stufe der LernerfahrungErstellen der Beziehungspaare (des Aufgabenmaterials) durch die Schülerinnen
2. Stufe der LernerfahrungFinden der Beziehungspaare und visuelles Merken der Lage der aufgedeckten Blätter
3. Stufe der LernerfahrungSelbständiges Finden von Gedankenhilfen (Eselsbrücken), je komischer, um so einprägsamer

Denkbar ist, dass Aufgaben parallel in Kleingruppen gespielt werden, um die Intensität der Lern- und Erlebniserfahrungen zu erhöhen. Damit wird die Konzentration gesteigert und die Selbstkontrolle der Gruppe initiiert. Der Lehrerin bleibt die angenehme Rolle der Beobachterin und Ratgeberin.

Wenn Sie handlungsorientierte Übungen als ständiges Konzept in Ihre Unterrichtsgestaltung integrieren, erreichen Sie:

bei den Schülerinnen

 eine Motivationssteigerung

 die Erhöhung der Lernbereitschaft

 ein verbessertes soziales Klima innerhalb der Klasse

 eine kreative Lernatmosphäre

 und damit eine Leistungssteigerung

für sich selbst als Pädagogin

 entspannte und vielschichtige Unterrichtsgestaltung

 verbesserte Möglichkeiten der Beobachtung der Schülerinnen bei Lernprozessen

 Entwicklung von Selbstregulierungsmechanismen innerhalb der Klasse

 gemeinsame Freude am Lernen

Gelingt es Ihnen, die vier beschriebenen Grundvoraussetzungen umzusetzen, erschließen sich Ihnen täglich neue Möglichkeiten und Erfahrungen. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Schülerinnen sich auf die Stunden mit Ihnen freuen. Wenn die Schülerinnen wissen, dass in der morgigen Stunde wieder eine handlungsorientierte Aufgabe gestellt wird, bereiten sie gerne den Klassenraum dafür vor – z.B. Tische zur Seite stellen und einen Stuhlkreis bilden. Probieren Sie es aus!

Ich habe bei der Auswahl der Aufgaben darauf geachtet, dass nur ein geringer Materialeinsatz notwendig ist. Alle Materialien (bis auf Verbrauchsmaterialien) können wieder verwendet werden und stehen somit der gesamten Schule zur Verfügung. Im Anschluss liste ich den gesamten Materialeinsatz und den damit verbundenen Kostenaufwand für die Übungen in diesem Buch auf.

Zu Beginn des Einsatzes von handlungsorientierten Übungen steigt der zeitliche Aufwand zur Erstellung bestimmter Arbeitsmaterialien (was normal für jede neue Unterrichtsvorbereitung ist), doch je vertrauter Sie damit werden, desto leichter gestaltet sich die Erarbeitung der Materialien.

Mir zaubert es stets ein Schmunzeln auf die Lippen, wenn ich mir die Reaktionen meiner Teilnehmerinnen vorstelle. Es gibt nichts Schöneres als gemeinsame Anstrengung verbunden mit gemeinsamer Freude über das Erreichte!

Lernen kann Spaß machen!

Die nachfolgenden Übungen teilen sich in vier Kategorien:

1. Eisbrecher Übungen

Diese dienen der Auflockerung der Lernatmosphäre, bringen Energie für konzentriertes Arbeiten zurück und stärken die Freude und das Gemeinschaftsgefühl.

2. Konzentrationsübungen

Bei diesen Aufgaben wird gezielt die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen abgerufen und geschult. Dabei wird die Konzentration der einzelnen Schülerin durch die Gruppe erhöht und gestärkt.

3. Übungen zur Wissensvermittlung

Diese Übungen sind die Antwort auf die Fragestellung, ob mit dieser Methode auch schulisches Wissen vermittelt werden kann. Der größte Anteil der Übungen entstand in den Lehrerfortbildungen (Workshops) zu diesen Themen.

4. Übungen zur Sozialkompetenzstärkung

Mit diesen Übungen ist es Ihnen möglich, innerhalb des Regelwerks Schule, Sozialkompetenzen der Einzelnen und der Klasse zu formen und zu stärken.

An dieser Stelle ermutige ich alle Leserinnen, die Übungen selbst zu erfahren, besonders die Aufgabenstellung im Abschnitt Sozialkompetenzstärkung. Besuchen Sie gerne Seminare zu handlungsorientierter systemischer Pädagogik – siehe www.teamwaerts.de – oder fragen Sie nach Lehrerfortbildungen speziell für Ihre Einrichtung. So können Sie die Übungen selbst erleben und erhalten Hinweise und Tipps zur eigenen Anleitung und Auswertung, sowie zum sinnvollen Einsatz verschiedener Aufgabenstellungen. Die Übungen werden auch aus dem sicherheitsrelevanten Blickwinkel betrachtet. Sicherheit muss beim Einsatz dieser Aufgabenstellungen oberste Priorität haben. Eine Übung, sei sie noch so einfach, kann nur gelingen und zum Lernerfolg beitragen, wenn sie in einer sicheren, entspannten und respektvollen Arbeitsatmosphäre durchgeführt wird.

Eine zweite, sehr effektive Möglichkeit kennen viele Freunde und Bekannte von mir. Ich gestalte stets Übungen und Aufgaben neu. Diese werden bei Familienfeiern, Geburtstagsfeiern und Freundestreffen ausprobiert. Dabei sind die Freunde und Bekannten die ersten Probanden/Versuchskaninchen und geben mir wertvolle Hinweise zur Gestaltung und zum Einsatz der Übungen. Mich freut, dass die Freunde und Bekannten immer noch gerne zu diesen Treffen und Feiern kommen oder mich dazu einladen!

Ich selbst bin dann oft bewusst Teilnehmer der Übung. Das eigene Erleben der Emotionen, Gefühle und Entscheidungsprozesse bildet eine solide Grundlage, um auf die Gefühle und Beweggründe von Schülerinnen und anderen Teilnehmerinnen sensibel eingehen zu können. Eigene Erfahrungen als Teilnehmerin einer Übung bieten eine besondere Grundlage, um Schülerinnen zu ermutigen, ihre Grenzen zu erweitern sowie Ängste und Hemmnisse zu überwinden.

Entscheiden Sie mit Feingefühl und Gespür, wann ein Einsatz sinnvoll ist und wann nicht. Haben Sie den Mut, Aufgaben abzubrechen, zu verändern oder neue, vielleicht einfachere, Aufgaben zu stellen, die der Situation der Klasse angemessen erscheinen.

Durch einen kontinuierlichen Einsatz der Methode handlungsorientierter systemischer Pädagogik werden Sie über eine solide Vielfalt an Übungen, über Erfahrungen beim Einsatz dieser Übungen, über Wirkungsweisen bei den Schülerinnen und über ein feines Gespür für Situationen verfügen, welches Sie in die Lage versetzt, situationsbedingt zu reagieren.

Sollten Sie aktuell auf einem Gebiet einen Rat oder Hinweis brauchen oder für mich eine Anregung haben, rufen Sie mich an und senden mir vorab eine E-Mail, damit ich mich auf das Telefonat vorbereiten kann.

Ich freue mich auf Ihre Fragen und Anregungen!

Meine Kontaktdaten:

Klaus Minkner


Mobil:0175 80 78 929
E-Mail:k.minkner@teamwaerts.de
Website:www.teamwaerts.de

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