Kitabı oku: «Seyringer Satiren», sayfa 2
Europa- oder Demokratiemodell:
Gründung einer modern erscheinenden Partei. Damit ist ein Wahlsieg schon garantiert.
Nichtssagende, aber wohlklingende Wahlslogans.
Schaltung Annoncen und Leserbriefe in Boulevardzeitungen.
Bereitstellung eines regierungsunerfahrenen Juniorpartners.
Beseitigung von unbequemen Managern durch Umfärbung von staatsnahen Betrieben.
Information, wie man Einfluss auf die Medien bekommt, nämlich Ersetzen der gegnerisch gefärbten Personen in diversen Gremien.
Erstellen von Fake News. Selektive Einladung an Medienvertreter guter Gesinnung.
Ignorieren der Volksstimmung.
Wie sich die Bilder gleichen. Also nichts Neues.
Nr. 54 – Tierisches – 2018-03-06
Heute war zu lesen, dass im Rauriser Krumltal ein junger Bartgeier geschlüpft ist. Er musste vor dem einheimischen Förster und einem WWF-Vertreter den Eid ablegen, sich nicht zu rasieren.
Unser alpines Aushängeschild (Marcel Hirscher) hat sich von der Bartgeierfamilie nach vorher geleistetem Eid adoptieren lassen. Das erklärt seine phänomenalen Zeitvorsprünge gegenüber der Konkurrenz. Er fliegt nämlich nur so durch die Tore.
Nr. 55 – Italien – 2018-03-06
Es ist wohl eine Ironie der Geschichte, dass der Sieger der Parlamentswahlen von letztem Sonntag (Movimento Cinque Stelle) eigentlich gar nicht regieren will oder wollte? Wahrscheinlich müssen die Sterne mitregieren und ihre Sterne der EU-Fahne schenken.
Nr. 56 – Neue Währung – 2018-03-06
Venezuela ist das erste Land, das auf eine digitale Währung setzt. Auch hier in good old Austria wird ein Versuch gestartet. Man sieht HCS und seine Jünger, Tschick-Arretierer genannt, in den Raucherabteilungen von Restaurants die Kippen sammeln. Die Regierung plant nämlich, sogenannte Tschick-Coins einzuführen. Das erklärt logischerweise das Ignorieren der „Don’t Smoke“-Initiative der Regierung und das Nicht-Kippen der Kippen.
Nr. 57 – Networking – 2018-03-11
Viele Konferenzen bieten nicht nur Plattformen für Vorträge an, sondern annoncieren auch mit Networking. Was bedeutet dieser neudeutsche Ausdruck? Man stelle sich die Teilnehmer wie Spinnen vor, die ihre Netze spinnen – ergo auch der Ausdruck –, um sich mit ihren Fäden Verbindungen zu schaffen, die ihnen später nützlich sein könnten. So werden laut Statistik in Österreich 30 % der Jobs über solche Netzwerke vergeben. Das nennt man bei uns Freunderlwirtschaft. Erstaunlicherweise hat sich nun DDD (POTUS) dieses System zu eigen gemacht. Seine kürzlich geplanten Strafzölle für Stahl und Aluminium gelten für Freunde nicht. Kanada ist einer der Freunde. Was ist mit Mexiko? Auch ein Freund? Dass nun Australien auch ein Freund geworden ist, wird eifrigen Klinkenputzern gutgeschrieben. Und wir in der EU? Wir fragen leise an, ob wir nicht auch Freunde sind.
Nr. 58 – Razzia-Regierung – 2018-03-11
Auslöser | Ziel | Grund |
Kanzleramt | Außenamt | Pfuscht das Außenamt dem Kanzler in die EU-Agenda? |
BM Verteidigung | BM Inneres | Ist die innere Sicherheit noch gewährlistet? |
BM Gesundheit | BM Landwirtschaft | Sind alle Sauställe noch sauber? |
BM Finanzen | Parteien | Versteuerung der Spenden, Steuernichterklärung |
BM Justiz, Verfassung | BM Inneres | Sind aller Vereine auch „braunfrei“? |
BM Bildung | Kindergärten | Überfremdung |
BM Tourismus | BM Landesverteidigung | Werden an der Grenze auch wirklich Touristen von Wirtschaftsmigranten aussortiert? |
BM öffentlicher Dienst und Sport | BM Soziales | Sind auch alle Sportler sauber? |
BM Verkehr | BM Inneres | Sind auch auf dem Red Bull Ring alle Verkehrszeichen richtig aufgestellt? Geschwindigkeitsbeschränkungen etc.? |
In der alten Regierung war zu beobachten, dass eine Partei der anderen nichts schenkte. Nicht so in der Neuen. Dort gibt es guerilla-artigen Kleinkrieg zwischen verfeindeten Gruppen. Kürzlich zu sehen bei Staatsanwaltschaft und Straßenpolizei gegen Bundesverfassungsschutz BVT bei einer Hausdurchsuchung. Wenn das so weitergeht, dann könnte man sich Folgendes vorstellen, siehe Tabelle.
Nr. 59 – Schafe – 2018-03-12
Es scheint bekannt zu sein, dass Schafe im Frühjahr geschoren werden. Wenn man nun einen schönen Schafspelz haben möchte, dann muss man sich den vor der Schur besorgen. Das weiß offensichtlich auch Marie Le Pen. Deshalb hat sie ihren Parteitag im Frühjahr angesetzt. Auf diesem will sie ihre Partei neu ausrichten, für jeden wählbar machen. Dazu gehört natürlich ein neues Programm. Das jetzige umzuschreiben, ist allerdings mit größerem Aufwand verbunden. Daher liebäugelt sie mit dem Ankauf von Unmengen von Schafpelzen, damit man die Wolfsnatur der Mitglieder nicht erkennen kann. Vorbild dafür ist HCS. Der hat es mittels eines Schaffells, das einiges verdeckt, in die Regierung geschafft. Das möchte Marie Le Pen nun nachahmen.
Nr. 60 – Iden des März – 2018-03-12
Die Iden des März haben ein böses Omen für Herrscher. Deshalb ist vor 80 Jahren einer zuvorgekommen und hat einen denkwürdigen Schritt früher gesetzt. Dieser Schritt ist als Anschluss bekannt. Was aber im Moment nicht so richtig wahrgenommen wird, ist, dass ein anderer den Abschluss geschafft hat, den Abschluss seiner Bemühungen, am Gipfel angelangt zu sein. Bergsteiger wissen, dass es von nun an nur mehr bergab gehen kann. Er aber träumt, auf dem Gipfel für immer sitzen zu können. In einer sogenannten Riesenrepublik ist er zum Alleinherrscher aufgestiegen. Er hat so langsam alle Geber und Nehmer (GuN) verfolgt und beseitigt. Die haben ihre Namen vorsorglich an der großen Mauer (die ist ja unweit) eingravieren lassen, weil sie sich sicher sind, dass sie irgendwann nach dieser Soloperiode wieder rehabilitiert werden. GuN sind ja Teil der Kultur, ein Teil des Geschäftsmodells. Warum sollte man es ausmerzen? Die GuN hoffen, dass nach dem Ableben des Einzigen sie wieder alle ihre Güter restituiert bekommen. Es gibt schon Pläne für eine Gedenkstätte der GuN. Dort wird all deren – den in den Gefängnissen Gelandeten und Gestorbenen und Exekutierten – gedacht werden. Dieses Ereignisses soll ewig gedacht werden. Nicht auszudenken, wie viele Reden da noch geschwungen werden, um die GuN zu befriedigen. Irgendwann hat alles ein Ende. Irgendwann muss es doch Vergebung geben!
(Hintergrund: Xi Jinping wurde auf Lebenszeit zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas bestellt.)
Nr. 61 – Trainer – 2018-03-12
Die Trainer von Attentätern sind offensichtlich besorgt. Viele ihrer Schützlinge sterben oder verletzen sich bei der Tat. Daher haben sich die Trainer auf einige Prinzipien von HSE (Health, Safety and Environment) besonnen und den Attentätern geraten, nicht mit Messern, auch nicht mit Gabeln, sondern mit Löffeln ihre Aktionen durchzuführen. Dadurch laufen sie nicht in Gefahr, die Sicherheitskräfte zu verletzen und schlussendlich sich selber einer Gegenmaßnahme auszusetzen. Außerdem können sie den Löffel gleich dazu verwenden, Weisheit zu sich zu nehmen und zu fressen.
(Hintergrund: ein Messerattentat auf einer Wache bei einer Botschaft)
Nr. 62 – Samogon – 2018-03-12
Pubs in England fordern ihre Besucher der letzten Woche auf, ihre Hemden, Krawatten und Anzüge reinigen zu lassen. Der servierte Wo-D-Ka war ein Samogon (Selbstgebrannter) – mitgebracht von Importeuren –, der in der Kleidung und sollte ein Tropfen auf dem Kopf gelandet sein, auch dort ein Loch gebrannt haben. Die ursprüngliche Absicht der Ausschank des Samogons war, indigene von importierten Trinkern zu unterscheiden und zu entlarven. Den Importeuren werden nun drastische Maßnahmen angedroht.
(Hintergrund: Einem ehemaligen Doppelagenten wurde in England offensichtlich ein Nervengift verabreicht.)
Nr. 63 – Bescheidenheit – 2018-03-15
VVPut-ins Ziel bei der anstehenden Wahl ist es, 70 % Wahlbeteiligung und 70 % Zustimmung zu erreichen. Mit grundlegender Mathematik erkennt man, dass ihn in diesem Fall nur 49 % der Gesamtbevölkerung im Amt haben wollen. Für Führer dieses Landes ein sehr bescheidenes Ergebnis, wo doch früher die Prozentsätze im 90er-Bereich lagen.
Nr. 64 – Löcher – 2018-03-15
Die Physik bedauert das Ableben von Stephen Hawking. Seine Arbeiten über schwarze Löcher waren bahnbrechend. Sie verschlingen alles, was ihnen in den Weg kommt. Nicht so gefräßig waren unsere österreichischen Varianten. Um weitere Verlust von Materie, von Geldscheinen der Staatsbürger zu verhindern oder zu tarnen, wurden sie auf Türkis umgefärbt. Was Hawking leider nicht geschafft hat, war, eine Theorie über braune Löcher zu verfassen. Dann hätten wir in Österreich das Wissen, wie man sie behandelt. Sie verschlingen nicht, sondern sie produzieren Gesänge mit abscheulichen Texten. Wie man sie zum Kollabieren bringt, darüber fehlt noch eine Theorie.
Nr. 65 – Aussterben – 2018-03-15
Der Saurier T-Rex ist schon lange ausgestorben. Rex T. (Rex Tillerson) ist auch schon Geschichte.
Der im Weißen Haus residierende Breitmaulfrosch quakt, dass sich die Leute anstellen, um bei und für ihn zu arbeiten. Das gilt für alle, POTUS eingeschlossen. Nur kann man diesen nicht so leicht feuern, aber bei der nächsten Wahl könnte es passieren.
In Italien gab es früher einen Streikkalender, wo man nachsehen konnte, welche Berufsgruppe wann in den Streik tritt. Selbiges könnte man abwandeln und auf das Weiße Haus anwenden. Kürzlich las ich eine Liste von Wackelkandidaten in DDDs Umgebung. Wann wer „geschasst“ wird, könnte man doch in einem Kalender vermerken.
Nr. 66 – Kultur und Wirtschaft – 2018-03-15
Wie aus einer Zeitungsnotiz hervorgeht, lässt der EU-Gerichtshof die Marke „Mafia“ nicht zu. Mehr Glück hat Italien bei der UNESCO. Dem Begriff „Mafia“ wurde der Status eines immateriellen Weltkulturerbes zuerkannt.
Nr. 67 – Selbstfahrer – 2018-03-20
Dieser Tage wurde bedauerlicherweise von einem autonom fahrenden Auto ein Fußgänger uberfahren, es handelte sich nämlich um ein Uber-Auto. Tragisch. Jeder ist so gestresst, dass alle nicht mehr Auto fahren wollen. Deshalb die Bestrebungen, autonom fahrende Autos zu entwickeln.
Auf der anderen Seite wollen in Saudi-Arabien Frauen Auto fahren, dürfen es aber bislang nicht. Das sollte sich in Bälde ändern. Dieses Problem würde nicht bestehen, hätte die Autoindustrie den Markt der islamisch geprägten Länder vernachlässigt. Dann hätten nämlich schon früher Frauen mit dem Auto unterwegs sein können. Ein Sehschlitz in der Frontscheibe hätte Abhilfe geschaffen.
Nr. 68 – Schwarzgurt – 2018-03-20
Der östlich von uns lebende Friedensherrscher (= Vladimir) besaß schon mindestens drei schwarze Judogürtel. Nach dem kürzlich landesweit ausgetragenen Kampf besiegte er alle Gegner simultan und gewann etliche Gürtel dazu. Wenn das so weitergeht, wird er sich komplett zugürteln. Erst dann ist zu erwarten, dass er den Kampfsport aufgibt. Sollte er einmal Gürtelrose bekommen, könnte das auch schon früher der Fall sein.

Nr. 69 – Der neue österreichische Film – 2018-03-20
Wie oft liest man in letzter Zeit bei Hollywoodfilmen: „nach einer wahren Begebenheit“. Diese Idee greift die österreichische Filmindustrie auf. Die Vorgänge im BM.I geben genug her für ein zugkräftiges Sujet: Agenten, Überfälle, Razzien, Blaulicht, Intrigen etc. Der Drehbuchautor ist sich nur noch nicht im Klaren, ob er es als Komödie oder Tragödie anlegen soll. Kollegen raten, das Thema sei in einer Serie besser zu vermarkten. Irgendeinen Skandal wird es auch in Zukunft geben.
Nr. 70 – Russland, Präsidentenwahl – 2018-03-20
Bei der Präsidentenwahl letztes Wochenende waren auch Wahlbeobachter zugegen. Berichte signalisieren, dass es Verfehlungen gegeben habe. So soll es zu massivem Reinstopfen von Stimmzetteln in Wahlurnen gegeben haben. Das stimmt im Prinzip ja, aber vielmehr haben Anhänger von Kandidat Vladimir Vladimirovich seinen Namen auf den Straßen skandiert und die Wahlhelfer haben „put in“ verstanden. Daraufhin haben sie mit dem Urnenstopfen begonnen.
Nr. 71 – AMS – 2018-03-20
Der Kopf des AMS namens Kopf gab heute in einem Interview zu verstehen, wie schwer es sei, kulturell andersgeartete Arbeitsuchende zu vermitteln.
So kann man Burgenländler nicht im Westen unterbringen, sie bekommen in den engen Bergtälern Platzangst.
Detto sollen Wiener in den westlichen Bundesländern die rot aufgehende Sonne vermissen. Beim Anblick der Mittagssonne soll ihnen regelmäßig schwarz vor den Augen werden.
Besonders die Dialekte haben es in sich: Lehrer kann man nur im Umkreis von 50 km unterbringen, sonst verstehen sie die Schüler nicht mehr.
Steirer in Wien vermissen ihr Gösser, Ottakringer und Schwechater sind kein vollwertiger Ersatz.
Waldviertlern gehen in Salzburg ihre Kartoffelklebeknödel ab, denn in der Festspielstadt gibt es nur Haute Cuisine.
So ließen sich noch weitere Inkompatibilitäten finden.
Nr. 72 – Andere Länder – 2018-03-20
Wenn wir schon bei der kulturellen Unvereinbarkeit sind. So war aus dem Außenamt zu hören, dass ein Steirer in der Golfregion keine Arbeitsgenehmigung erhalten hat. Er wollte nämlich partout nicht seinen Hut mit Gamsbart ablegen. Auch die Lederne fand keinen Gefallen, weil sie aus billigem Schweinsleder gefertigt war. Eine Rehlederne hätte es getan, sofern das Reh halal-i getötet worden wäre. Aber wer schafft es, sich einem Reh so zu nähern, dass er es mit einem Messer erlegen kann? So wurde dem Steirer geraten, wenn er schon eine Liebe zum Golf hat, entweder in Wolfsburg zu arbeiten oder sich zum GTI-Treffen an den Wörthersee zu begeben.
Nr. 73 – Krieg – 2018-03-20
Der Krieg in Syrien übersteigt alles bisher Dagewesene. NGOs fordern permanent humanitäre Korridore zu den Enklaven Afrin und Ost-Damaskus. Leben die am Mond? Krieg ist doch nicht human! Wenn wir in die Vergangenheit zurückblicken, so war die Methode des Aushungerns weitverbreitet. Man denke nur an Massada, Leningrad, Wien usw. Die Waffen werden immer präziser, weitreichender in ihrer Wirkung. Den humanen Stellungskrieg gibt es nicht mehr. Der Erste Weltkrieg war der Letzte dieser Art. Was in Syrien bedauerlich ist, ist, dass Kriegsberichtler ihre Daten nicht mehr publizieren dürfen. Dabei wären die „Luftwürzungen“ anzuprangern, zumal sie schon geächtet sind.
(Hintergrund: Russland hat die Veröffentlichung eines Kriegsberichts über Syrien im Sicherheitsrat mit einem Veto belegt.)
Nr. 74 – Hase – 2018-03-20
Laudamotion geht doch eine Verbindung mit Ryanair ein. Vorigen Freitag meinte Lauda, er habe null Ahnung. Wenn er gesagt hätte: „Ich schau aus wie ein Hase und weiß von nichts“, dann hätte man jetzt wenigstens lachen können. So fühlt man sich an der Nase herumgeführt. So ist seine Aussage in die Kategorie Fake News oder Lügen einzuordnen.
Nr. 75 – Realsatire No. 1 – 2018-03-22
Meiner Tochter fällt ein Ohrstecker ins Waschbecken und der verschwindet. Einen Angstanruf kann ich abwehren, indem ich versichere, dass er im Siphon gelandet ist. Also mache ich mich ans Zerlegen desselbigen. Weil halt die Dichtung schon verkalkt ist, bricht sie. Auf zum nächsten Heimwerkermarkt. Dort suche ich vergebens nach der richtigen Größe der Dichtung. Der Verkäufer meint, wenn ich sie nicht sehe, dann haben sie sie nicht. Verdutzt frage ich, ob ich mir nun einen neuen Siphon kaufen muss, meint der Verkäufer: „Wenn’s wollen, dass der Abfluss funktioniert, dann schon.“ Und wenn der neue Siphon nicht im Waschbeckenunterbau Platz hat, dann muss ich mir folglich einen neuen Unterbau kaufen. Soviel zu einer der Nachhaltigkeit verschriebenen Industrie. Oder hat sie sich die Gewinnmaximierung zur Maxime gemacht?
Das Problem löse ich für 2,99 Euro, indem ich eine halbwegs passende Dichtung kaufe und diese „faconiere“.
Nr. 76 – Realsatire No. 2 – 2018-03-22
Wie ihr vielleicht bemerkt habt oder nicht mehr wisst, habe ich eine Familienkunstausstellung organisiert. Dazu musste ich, wie man mir im Rathaus mitteilte, beim Bürgermeister vorsprechen, der wird diese genehmigen oder nicht. Einen Vorsprechtermin bekam ich in drei Wochen. Am Tage des Vorsprechens gab es eine Absage. Drei Tage später rief mich der Bürgermeister an und meinte, dass die Miete 200.- EUR/Tag kosten würde. Meine Antwort: „Ich habe mir gedacht, eine Ausstellung würde das Kulturleben bereichern. Das wäre doch im Interesse der Gemeinde, in der ich wohne.“ „Ach, wenn das so ist und Sie in der Gemeinde wohnen, dann kostet es nur 30.– EUR/Tag.“
Es begann der Papierkram: Formulare ausfüllen. Die Anmeldung lt. NÖ Veranstaltungsgesetz § 4 Abs. 1 erforderte folgende Beilagen:
Strafregisterbescheinigung nach § 12 Abs. 1 Z. 2
Lageplan nach § 5 Z. 4
Bewilligung der Veranstaltungsbetriebsstätte bzw. Bescheinigung über Zertifizierung nach § 5 Z. 7
Sicherheitstechnisches Konzept nach § 5 Z. 9 (mit Bestätigung eines Fachkundigen)
Brandschutztechnisches Konzept nach § 5 Z. 9 (mit Bestätigung eines Fachkundigen)
Rettungstechnisches Konzept nach § 5 Z. 9 (mit Bestätigung eines Fachkundigen)
Nachweis einer ausreichenden Haftpflichtversicherung nach § 5 Z.10 (Zahlungsbestätigung)
Konzept zur Vermeidung sanitärer Missstände nach § 5 Z. 12 (bei Veranstaltungen im Freien)
Konzept zur Vermeidung einer unzumutbaren Beeinträchtigung der Nachbarschaft nach § 5 Z. 12 (bei Veranstaltungen im Freien)
Darstellung der Verkehrssituation unter Anschluss eines Verkehrskonzeptes nach § 5 Z. 15
Einige Punkte wurden mir erlassen, aber für die Strafregisterbescheinigung musste ich einen Antrag stellen, der 16,40 EUR kostete. „Zawos brauch i des?“ Bis dato habe ich vier Unterschriften geleistet. Herr Minister Moser: „Geht’s nicht einfacher?“
Nr. 77 – Kika/Leiner – 2018-03-22
Der im Zusammenhang mit dieser Möbelkette aus der Werbung bekannte Kika-Kicker David Alaba hat den gegnerischen Einrichtungshäusern eine Torsperre versprochen. Diese wurde auch glatt gehalten: Vier Filialen haben schon die Tore dichtgemacht.
Nr. 78 – Syrien, Endstation – 2018-03-22
Ein Bild aus der Zukunft: Im total zerstörten Syrien haben die Rettungsdienste ausgedient. Das Rote Kreuz fährt nur mehr als Schwarzes Kreuz. Der Rote Halbmond ist zum Neumond geworden, weil ihm die Blutkonserven ausgegangen sind. Eine große Tragödie.
Nr. 79 – Sketch – 2018-03-26
Wer ist alt genug, um sich an den Watschenmann im Radio zu erinnern? Der Watschenmann wurde schon einmal wiederbelebt. Nun möchte ich es nochmals versuchen und einen Sketch der damaligen Zeit nachempfinden, in der der Computer in den Kinderschuhen steckte:
Zwei Beamte bekamen einen Computer. Sie probierten gleich ein Frage-Antwort Spiel aus.
Beamter 1: „Put, put, put Computer, was wir woll’n, das tut er.“
Beamter 2: „Herr Amtsrat, geben Sie ihm was ein!“
Beamter 1: „Wie wird das Wetter morgen?“
Computer: „Höchstwahrscheinlich leicht bewölkt mit 30 % Wahrscheinlichkeit auf Regen“.
Beamter 1: „Put, put, put Computer, was wir woll’n, das tut er.“
Beamter 2: „Herr Amtsrat, geben Sie ihm was ein!“
Beamter 1: „Wird die neue Regierung die volle Legislaturperiode im Amt bleiben?“
Computer: „Höchstwahrscheinlich ja, die Absicht besteht jedenfalls.“
Beamter 1: „Put, put, put Computer, was wir woll’n, das tut er.“
Beamter 2: „Herr Amtsrat, geben Sie ihm was ein!“
Beamter 1: „Wird die neue Regierung ihre Wahlversprechen halten?“
Der Computer antwortete mit Selbstzerstörung, weil die kalte Progression erst am Ende und nicht als erster Punkt wie versprochen im Regierungsprogramm abgearbeitet wird. Man kann ja die Bestrebungen der Regierung, zum Klimaschutz beizutragen, verstehen. Bei der rasanten Erderwärmung kann sie auf die kalte Progression nicht verzichten.
Nr. 80 – White House – 2018-03-26
Und schon wieder hat es einen Mitarbeiter aus dem Weißen Haus rausgeschleudert. Scharfe Zungen behaupten, dass DDD sein Umfeld so oft wechselt, damit all seine Bewunderer die Chance bekommen, einmal im Weißen Haus gearbeitet zu haben.
Nr. 81 – Waschmaschine – 2018-03-26
Die Familie Saubermann (Name geändert, ist aber der Redaktion bekannt) besitzt eine Mietwaschmaschine, was im ländlichen Raum noch immer eine Rarität darstellt. Als sie hörte, dass bei der Familie Farbenfroh (Name geändert, ist aber der Redaktion bekannt) bei einem Familienstreit mehrere Mitglieder in ein Mud-Wrestling-Match verstrickt waren, hat Familie Saubermann ihre Dienste angeboten. Die wurden aber wegen des nicht genau vereinbarten Mietpreises abgelehnt. Der wahre Grund dürfte gewesen sein, dass die Kontrahenten in ihren Anzügen heikle Papiere hatten (deswegen auch das Wrestling), die den Waschvorgang nicht überstanden hätten.
(Hintergrund: Die Regierung hat einen Untersuchungsausschuss der SPÖ zur Causa BVT-Razzia wegen einer Formalität abgewürgt.)
Nr. 82 – Geschichte aktuell – 2018-03-27
Der ungelöste Giftanschlag im UK wird Russland zugeschrieben. Der lange Arm Moskaus hat wieder zugeschlagen. Kenner der Geschichte Russlands sind darüber nicht erstaunt, war es doch Fürst Juri Dolgoruki (1090–1157), der die jetzige russische Hauptstadt gründete. Die Übersetzung des fürstlichen Familiennamens lautet nämlich „Langarm“, womit des Rätsels Lösung gefunden ist. Er scheint der Drahtzieher oder auch nur der Ideengeber etlicher Aktionen im Ausland zu sein. Scotland Yard überlegt, die Auslieferung von Fürst Juri Dolgoruki zu verlangen.
Nr. 83 – Gigl und Gogl – 2018-03-27
Die gerade über die Bühne gehende Diplomatenausweisung von Russen aus diversen Ländern ist noch nicht abgeschlossen. Man wartet noch auf eine Retourkutsche Moskaus. Wie schon Newton das Gesetz der Actio und Reactio festgestellt hat, so haben sich auch die nichtwissenschaftlich ausgebildeten Politiker diesen Grundsatz zur Handlungsmaxime erwählt. Nachdem der katalanische Putschdämon in Norddeutschland verhaftet worden ist, zittert Bayern München vor einem Fußballmatch gegen den FC Barcelona, weil sie befürchten, in Katalonien ebenfalls verhaftet zu werden.
Nr. 84 – Verfilmung – 2018-03-27
Verfilmungen von spannenden Geschichten sind „in“. Steven Spielberg hat eine Nase für zugkräftige Stories. Gestern sah ich mir seinen Film „Die Verlegerin“ an. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Inhalt brandaktuell ist. Die Machtmenschen gehen gegen missliebige Medien vor. Im Film war die New York Times das Opfer, in der Türkei etliche Zeitungen. In anderen Ländern ist die Einflussnahme subtiler oder schon vergessen. Auch unsere Regierung dürfte eine der letzten Szenen des Films aufmerksam beobachtet und gleich angewandt haben. Darin verbietet der amerikanische Präsident der „Washington Post“, Reporter von dem Zeitpunkt des Geschehens an ins Weiße Haus zu schicken. Bei uns sind laut einer Zeitungsdarstellung nach dem Ministerrat nur ORF und APA als Nachrichtenempfänger erwünscht. Was Kurz & Co. aus dem Film nicht mitbekommen haben, ist, dass die Zeitungen eine wichtige Kontrollfunktion ausüben.
Nr. 85 – Diskriminierung – 2018-03-27
Ein Freund machte mich soeben auf eine Meldung aufmerksam, in der zu erfahren war, dass Arizona nach tödlichem Unfall den Betrieb von Uber-Roboterautos stoppt. Zu gefährlich. Wenn man diese Maßnahme weiterspinnt, dann müsste man alles verbieten, was zu Todesfällen führt: Auto fahren generell, Schießen in Schulen etc. Das Leben würde stillstehen. Aber dagegen scheinen sich Lobbyisten und Anwälte wehren zu können. Irgendwie muss man ja Geld verdienen. Nur den Robotern gesteht man das nicht zu. Das finde ich total ungerecht. Was meine ich da: das Geld verdienen oder das Töten?
Nr. 86 – Weltspaziergang – 2018-03-29
Der Raketenmann (Kim Jong-un) hatte sich in aller Stille auf seinen ersten Weltspaziergang vorbereitet. Bekannt war ihm natürlich, dass außerhalb seiner Insel der kommunistischen Seligen alles anders sein wird. Von den Raketenexperimenten wusste er, dass außerhalb der Biosphäre die Luft sehr dünn ist. Deshalb habe er sich, wie die Astronauten mit ihrem Überlebensrucksack, gleich mit einem ganzen Zug als Garantie zur gesunden Rückkehr ausgerüstet. Retrospektiv wäre der Aufwand gar nicht notwendig gewesen, bekamen Kim & Co. in Beijing doch alle Köstlichkeiten der Welt serviert inklusive guter Ratschläge, wie man mit DDD umgehen sollte. Bei dem ausstehenden Treffen mit selbigem wäre eher ein Hitzeschild gegen heiße Luft vorteilhaft als ein Versorgungszug.
Nr. 87 – Kosmetik – 2018-03-29
Meistens schminken sich die Frauen. Aber es werden auch Männer fürs Fernsehen optisch verbessert. Diesen Verbesserungen ist ein Politiker wie Emmanuel Macron nicht abgeneigt. Er gab Unsummen an Steuergeld fürs Make-up aus. Vielmehr greifen viele Politiker zum Farbentopf. Vor der Wahl sind vor allem rosa und lichtblau gefragt. Nach der Wahl steigt der Farbenbedarf ins Unermessliche, der Farbton hängt natürlich von der Parteienkonstellation ab. Zuerst werden rosa und lichtblau abgeschminkt, dann wird alles und jedes in die jeweilige Parteifarbe umgefärbt. Wenn die so mal- und tollwütig sind, sollte man ihnen ein paar Quadratmeter Wandfläche am Donaukanal gratis zur Verfügung stellen. Das würde weniger bleibenden Schaden anrichten und einer der Michaels (Häupl oder Ludwig) könnte dabei noch was verdienen. Gegen Ende der Legislaturperiode und manchmal schon früher kommt die eigentliche Farbgebung heraus. Da geht’s dann ans Eingemachte und die letzten Farbtöpfe werden aus dem Lager geholt. Manchmal sind halt auch Farben wie Braun dabei, die schon längst nicht mehr modern sind.
Nr. 88 – Krisenphasen – 2018-03-29
Einige von Ihnen kennen wahrscheinlich die Phasen einer Krise:
1 Ignorieren, Anfall
2 Emotion, Zorn
3 Ernüchterung
4 Depression
5 Akzeptanz