Kitabı oku: «Begierde», sayfa 4

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»Ein Prachtstück, findest du nicht, Tomaso?«

»Oh ja, Patrona. Ich glaube, wir werden uns vor Interessenten nicht retten können. Mit ihren kastanienbraunen Haaren und der weißen Haut ist sie was ganz Besonderes, dazu die grünen Augen und die fast roten Schamhaare.«

»Hmm. Ihr After ist ziemlich eng. Falls es mehrere Interessenten gibt, die auch Analverkehr wünschen, müssen wir sie vorher noch sorgfältig dehnen und daran gewöhnen.«

Vicky gefror das Blut. Analverkehr?

»Kümmere dich darum, dass wir demnächst den Doktor hier haben, Tomaso, damit er alle Mädchen unter die Lupe nimmt.« Die Dame gab Vicky einen kräftigen Klaps auf den Po und lachte vergnügt. »Die nächste Versteigerung ist schon in zwei Monaten. Wenig Zeit, dir alles beizubringen, aber dennoch genug dich zu erziehen, meine kleine widerspenstige Stute.« Sie kicherte.

Der Mann zog Vicky wieder auf die Beine. Sie wäre am liebsten im Boden versunken. Was waren das nur für Leute? Was das hier etwa ein Bordell? Von was für einer Versteigerung war die Rede? Sie kam sich vor wie auf einem Viehmarkt. Noch nie hatte sie jemand Stute genannt. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken herunter und ihre Angst schnürte ihr fast den Atem ab. Durch ihren Tränenschleier verschwamm alles vor ihren Augen.

»Bringt sie raus und bindet sie an, so wie sie jetzt ist. Die anderen sollen ein bisschen Spaß haben. Jeder darf sie anfassen. Ich will sehen, ob sie das heiß macht. Damit hat sie heute auch gleich ihre erste Lektion und lernt, wie es ist, keine Rechte zu haben. Verbindet ihr die Augen. Sie muss schneller als die anderen lernen, sie hat einiges nachzuholen. Sorgt dafür, spannt auch alle anderen dabei ein. Ich lasse euch alle notwendigen Freiheiten.« Der Zug um ihre Mundwinkel war herablassend. Vicky würde keine Gnade zu erwarten haben.

Stefano nahm Vicky fest am Oberarm und zog sie mit sich. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als mit ihm mit zu stolpern, die Treppe hinunter, ins Foyer. Dieses wirkte wie das Entree einer Stadtvilla aus einem Historienroman. Links und rechts führte die breite, mit einem roten Teppich ausgelegte Treppe nach oben. Ein opulentes schmiedeeisernes Geländer bildete den Abschluss. Hoch oben war eine reich mit Stuck und Gold verzierte Decke zu sehen, von falschen Halbsäulen an den Wänden getragen.

Der großräumige Eingangsbereich verjüngte sich hinter den Treppen ins Haus hinein zu einem langen Flur, von dessen Ende Stimmengewirr und Gelächter zu hören waren.

Stefano führte Vicky zu einem Säulenstumpf, der mitten im Bereich zwischen den Treppen aus dem Boden ragte und an dem große Ringe verankert waren. Sie wurde rücklings angebunden, die Arme nach hinten gezogen. Zusätzliche Fesseln an den Oberarmen zwangen ihre Arme noch strenger nach hinten und ihren Rücken in ein Hohlkreuz, wodurch ihre Brüste schutzlos nach vorne gepresst wurden.

»Bitte, lasst Sie mich doch gehen«, dachte sie und brummte in den Knebel.

Stefano zog ihr eine Augenbinde über. »Hör auf zu weinen. Du wirst dich schon noch daran gewöhnen, dass es hier ein bisschen anders zugeht.« Seine Hände waren warm, als sie Vickys Arme entlang strichen, trotzdem fröstelte sie dabei vor Angst. »Du bist wirklich rassig – schade, dass ich dich heute nicht nehmen darf. Die Patrona würde mich dafür einen Kopf kürzer machen. Aber der Tag wird kommen – und dann wirst du mir zeigen, ob du es drauf hast.«

Sie spürte seinen heißen Atem, als er ihr ins Ohr flüsterte, seine Hände fest auf ihren Brüsten und ein Bein zwischen ihre Schenkel gepresst. Noch nie in ihrem Leben hatte Vicky sich ähnlich hilflos gefühlt. »Füge dich in dein Schicksal, Sklavin.«

»Stefano. Ich brauche dich hier oben.«

Vicky wurde augenblicklich losgelassen. Sie hörte, wie er die Treppe empor sprang, wohl zwei Stufen auf einmal nehmend. Es war nicht genau auszumachen, da der Teppich die Wucht seiner Sprünge dämpfte.

Andere Schritte kamen bald darauf näher und schon betasteten Hände ungeniert ihren Körper, doch sie waren sanft und kühl. Ihre Brustwarzen wurden gezupft, die Form ihrer Brüste getestet, ihre Schamhaare gekrault. Jemand kicherte leise. Es schien Vicky, als ob es mehrere Personen waren. Nervös drehte sie ihren Kopf hin und her.

»Hübsch ist sie, nicht wahr?«

»Hübsch wäre keine Konkurrenz für uns. Sie ist einzigartig und attraktiver als die meisten hier.« Gift und Eifersucht lag in der Stimme der zweiten Frau.

Eine dritte Stimme mischte sich ein, tiefer, mit französischem Akzent. »Komm jetzt. Ich habe Hunger. Der Gong hat schon das erste Mal geläutet.«

Schritte entfernten sich, leise, von Teppichen gedämpft.

Vickys Kiefer schmerzten von dem Knebel, der ihren Mund aufspreizte. Speichel lief ihr seitlich heraus, ohne dass sie es kontrollieren konnte und ein Film aus kaltem Schweiß überzog ihren ganzen Körper. Sie wimmerte vor sich hin. Die Situation überforderte ihren Verstand. Ihr Herz klopfte so sehr vor Panik, dass es in der Brust schmerzte. Zwar beruhigte sie sich immer wieder mal und redete sich ein, dass es nicht so schlimm werden würde. Doch bei jedem Geräusch zuckte sie zusammen und ihr Herz fing wie verrückt an zu rasen.

Eine erstaunlich tiefe Frauenstimme erklang plötzlich nah bei ihr. Sie hatte nicht gehört, dass sich jemand näherte.

»Ach, da haben wir ja unseren Neuzugang.« Sie spürte den warmen Atem auf ihrem Gesicht, ein Hauch von Tabak streifte sie, dann flüsterte die Stimme rau in ihr Ohr. »Willkommen, meine Kleine.«

Vicky lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. Hände streichelten sanft über ihre Brüste, erkundeten alles, ihren schlanken Bauch, ihre Taille, massierten geübt ihren Po, gaben ihr einen harten Klaps darauf. Ihr Körper versteifte sich. Die Stimme summte vergnügt. Finger packten sanft ihre Nippel, streichelten sinnlich darüber, wieder und wieder. Vicky fühlte, wie innerer Widerstand nicht ausreichte, diesem zärtlichen Reiz zu verstehen. Sie versuchte rückwärts auszuweichen, stieß an die Säule, fühlte einen Fuß zwischen ihren und gab auf. Ihre Brustwarzen hatten sich verhärtet, ihr unsichtbares Gegenüber griff nun fester zu, ihre Brüste lagen in ihren Händen und ein Finger strich unentwegt, lockend, verführerisch sinnlich über ihre Nippel. Vicky hielt die Luft an und kämpfte verzweifelt gegen die Lust, die ihre Brustwarzen empfanden und an ihren Körper weiter gaben.

»Hm, hübsch. Eine wahre Augenweide. Es wird mir eine Freude sein, dich zu erziehen. Es heißt, du bist ein ganz durchtriebenes Luder und geil wie eine läufige Hündin«, murmelte die Fremde. »Es scheint zu stimmen. Stehst du wirklich nur auf Männer? Ich werde schon noch deinen Preis herausfinden, Süße.«

Die letzten Worte der Fremden waren nur noch ein Hauchen, während ihre Finger behutsam und wissend über Vickys Brustwarzen streichelten und in ihrem Unterleib ein unerwartetes Feuer entfachten. »Eines Tages wirst du mir dienen, Kleine.«

Nein, um Himmels willen, nein, ich will das nicht, das kann doch nicht sein, dachte Vicky voller Empörung. Empörung über die Bedrohung, aber auch Empörung über sich selbst, dass es dieser Fremden gelang, in ihrem Körper ein Gefühl zu wecken, dass sie jetzt, in dieser Situation, am allerwenigsten spüren wollte, noch dazu von einer Frau ausgelöst.

»Dann bis bald, Victoria, ich freue mich auf dich.« Doch es klang weniger wie eine Drohung, eher wie eine Einladung.

Victoria. Mit ihrem vollen Namen hatte sie schon lange niemand mehr angesprochen.

Die folgenden Stunden waren die Fortsetzung dieses Albtraums. Um Vicky herum war ein wechselndes Kommen und Gehen, Scherzen, Lachen. Sie entnahm den Worten, dass sie begutachtet wurde, hauptsächlich verbal. Es waren ausschließlich Frauen, junge Frauen, die ihre Formen kommentierten. Einige Hände befummelten sie, zwirbelten ihre Brustwarzen, kneteten ihre Rundungen, weideten sich an Vickys entsetztem Stöhnen und Herumzappeln, griffen ihr ungeniert in den Schritt. Doch mehr geschah nicht, keiner versuchte, mit den Fingern in sie einzudringen.

Schließlich war sie lange Zeit alleine. Das Stehen wurde anstrengend. Sie versuchte das Gewicht abwechselnd auf das eine, dann das andere Bein zu verlagern. Auch die Schulter- und Armgelenke schmerzten unter der nach hinten ausgerichteten Haltung. Ihre Lage schien verdammt hoffnungslos zu sein. Sie schluchzte leise und die Tränen kullerten über ihr Kinn und ihren Hals, verdunsteten irgendwo auf ihrer Haut.

Irgendjemand schien dies als Herausforderung zu verstehen. Eine männlich tiefe Stimme murmelte etwas auf Italienisch, was sie nicht verstand. Ein Mund schnappte nach ihrer rechten Brustwarze, saugte sich daran fest, knabberte leicht und die Zungenspitze leckte sanft kitzelnd über die Spitze. Hände streichelten zärtlich und gefühlvoll ihre Haut und Vicky war zum wiederholten Male machtlos gegen die Gelüste ihres Körpers.

Nein, nicht anfassen, war ihr einziger Gedanke, bitte nicht – doch alles verselbstständigte sich und sie fühlte, wie sich ihre Brustwarzen verhärteten, ihre Brüste lustvoll spannten und ein heißes Verlangen ihren Unterleib erfasste. Nein, ich will nicht gevögelt werden. Nein, nicht so. Nicht ohne Liebe. Ein Weinkrampf schüttelte erneut ihren Körper und paarte sich mit den heißen Wogen, die sie bei jeder weiteren Berührung überfluteten. Küsse überdeckten ihre Brüste, Hände griffen fester zu, kneteten ihren Po. Der Mann stöhnte leise vor Lust. Dann glitten seine Hände tiefer nach unten, über ihren Bauch. Vicky versuchte vergeblich auszuweichen. Finger teilten ihre Schamlippen und hielten sie auseinander. Erfolglos versuchte sie nach hinten zurückzuweichen. Eine heiße Zunge leckte zärtlich und hingebungsvoll ihre Klitoris. Sie wand sich, versuchte auszuweichen, zu treten und wurde tatsächlich losgelassen. Ein höhnisches Lachen, gefolgt von ein paar Klatschern auf ihren Allerwertesten, war die Quittung für ihre Abwehrreaktion. Ab da war sie lange Zeit alleine.


Als Vicky endlich losgebunden, von den Fesseln befreit und in einem fast kahlen Raum eingeschlossen wurde, fiel sie zunächst vollkommen erschöpft auf die einfache Matratze, die am Boden lag. Man hatte ihr alles abgenommen, was sie noch getragen hatte. Strümpfe und Schuhe, Schmuck und Uhr, ehe man sie einsperrte. Sie hatte keine Kraft zu weinen, dennoch dauerte es Minuten, bis sich ihr Puls soweit beruhigt hatte, dass sie in der Lage war, sich umzuschauen.

Der Raum war nichts anderes als eine Gästetoilette. Abgesehen von einer Kloschüssel, einem Waschbecken und der schlichten, aber wenigstens mit einem sauberen Spannbetttuch bezogenen Matratze war der Raum leer. Vom Fußboden bis auf halbe Höhe war er beige gekachelt, darüber rosa gestrichen. Die Fensterscheiben waren aus einem milchigen, leicht gemaserten Glas, das Blumenranken zeigte. Davor war ein Gitter zu erkennen. Vicky stand auf und öffnete das Fenster. Es führte auf einen schmalen fast quadratischen Schacht hinaus, der auf der gegenüberliegenden Seite identische, ebenfalls vergitterte Fenster zeigte.

Sie schloss das Fenster und schaute sich im Spiegel über dem Waschbecken an. Ihr Makeup war verschmiert, die Wimperntusche hatte dunkle Ränder unter ihren Augen hinterlassen. Alles in allem sah sie schrecklich aus. Es würde ihr gut tun, die Spuren der Nacht abzuwaschen. Sie ließ warmes Wasser über ihre Hände laufen und drückte etwas von der Flüssigseife aus dem Spender, der an den Kacheln angebracht war, in ihre Handfläche.

Anschließend sank sie mutlos auf die Matratze. Ihr war kalt. Nicht einmal eine einfache Decke und ein Kopfkissen hatte man ihr gegönnt. Ihr Kopf war ebenso leer wie ihr Gefängnis. Es würde nicht leicht werden, von diesem Ort zu flüchten.


Die Tür vor ihr öffnete sich automatisch. Vicky trat ein und sah sich in der halbdunklen Bar um. Im Raum befanden sich nur Männer, keine einzige Frau. Die Gespräche verstummten, schlagartig war es still und alle drehten sich zur gleichen Zeit um und starrten sie an. Sogar der Mann hinter der Bar hielt in der Bewegung des Bierzapfens inne.

Ich sollte lieber wieder gehen, dachte sie, doch sie war unfähig auch nur einen einzigen Schritt zu machen. Ihre Füße schienen am Boden festzukleben.

Einer der Männer, ein großer kräftiger Kerl mit öligen schwarzen Haaren löste sich aus der Menge und kam näher. Sein Blick stierte Vicky direkt auf ihre Brüste. Dabei griff er sich in den Schritt, hob das Geschlecht an, grinste breit und leckte sich über die Lippen. Durch den dünnen Stoff seiner Sommerhose zeichnete sich ein beängstigend großer steifer Penis ab.

Einer der Spaghettiträgern ihres weißen, hautengen Tops war über ihre Schulter herab gerutscht. Darunter trug sie nichts. Ihre Brüste wölbten sich auch ohne BH in vollendeter Schönheit. Vicky schaute an sich herunter und erschrak. Durch den fast durchsichtigen Stoff zeichneten sich ihre steilen Brustwarzen und der dunkle Hof ab. Es musste auf den Mann wie eine Einladung wirken.

Erschrocken machte sie einen Schritt rückwärts und schob gleichzeitig den Träger wieder über die Schulter nach oben. Sie musste hier raus, aber hinter ihr war plötzlich kein Platz mehr. Jemand packte sie an den Oberarmen, schob sie vorwärts, die Hände glitten an ihren Armen herab, packten ihre Handgelenke und zogen ihr streng die Hände auf den Rücken.

Vickys Mund öffnete sich in einem stummen Schrei. Sie hatte einen Fehler gemacht, sie wollte die Männer aufgeilen, hatte extra deshalb diese aufreizende Kleidung gewählt, doch die Männer waren alle gleich, wollten nur das eine. Wie immer hatte sie vorgehabt, rechtzeitig zu verschwinden, bevor es dazu kam. Aber der Mann hinter ihr hielt sie fest, sie spürte die Wärme seines Körpers, seinen Atem über ihrer nackten Schulter. Sie wollte um Hilfe rufen, sie wollte sich wehren, um sich treten – doch nichts davon brachte sie zustande. Der andere Mann kam mit jedem Schritt näher, es geschah wie in Zeitlupe und obwohl sie Angst hatte, fühlte sie, wie es in ihrem Schritt immer feuchter wurde. Sie wusste, es würde geschehen.

Dann jedoch siegte die Erkenntnis, dass dies kein Traum war. Der Mann hielt sie unbarmherzig fest, obwohl sie nun aus ihrer Erstarrung erwachte und sich wehrte, um sich trat und zappelte, aber es war zu spät. Der andere streckte schon seine Hände nach ihr aus, schob ihr beide Träger über die Schultern nach unten und ihr Top herab. Ihre Brüste schienen aus dem prallen Stoff herauszuspringen. Fordernd griff er ihr an den Busen.

Vicky war in einer Woge aus Lust und Entsetzen gefangen. Ihre Brustwarzen schmerzten, wollten berührt und liebkost werden, aber bei den Blicken der Männer gefror ihr das Blut. Sie wollten nur das eine, ohne Vorspiel, ohne Rücksicht. Sie schrie wie am Spieß, aber jemand stopfte ihr etwas in den Mund, erstickte ihr Schreien.

Kommt, lasst uns die Braut ficken. Schaut nur, wie geil sie ist! Sie will es. Habt ihr nicht gesehen, wie sie ihren Busen zur Schau trägt, das kleine Luder? Ich glaube, sie hat nicht einmal ein Höschen an.

Das Gesicht war verschwommen, aber der Mund grinste breit. Plötzlich erschien ihr der Mann gar nicht mehr so groß und kräftig, auch seine Stimme hatte sich verändert und kam Vicky plötzlich bekannt vor. Er schob ihren Rock hoch und fasste drunter, direkt in ihren Schritt, ließ nicht zu, dass sie ihre Beine schloss. Er lachte, weil sie versuchte, ihn zu treten.

Wusste ich es doch, dass du nichts drunter hast. Du bist nur hier, weil du gefickt werden willst. Der Mann war Marc. Wieso Marc? Ich zeigs dir, und wenn ich mit dir fertig bin, werde ich dich festhalten, damit Chris dich anständig ficken kann, und dann die anderen. Marc und Chris – sie steckten unter einer Decke? Vicky versuchte zu schreien, aber kein Laut kam über ihre Lippen.

Sie bäumte sich auf, sah viele Gesichter, zwar verschwommen, aber es waren Männer, das wusste sie. Sie fühlte, wie sie halb davon gezerrt, halb geschoben wurde. Jemand drückte sie mit dem Oberkörper auf einen Tisch, zog ihre Arme nach vorne und zwei Männer hielten sie fest. Andere spreizten ihre Beine. Alle grinsten hässlich dabei, entblößten Münder mit gelblichen Zähnen und Lücken. Nein. Sie schrie mit ganzer Kraft ihre Angst heraus – und erwachte.


Zitternd starrte Vicky in die Dunkelheit. Sie brauchte einige Minuten, um zu verstehen, wo sie sich befand und dass sie nur geträumt hatte. Nur geträumt? Sie wischte mit dem Handrücken die letzten Tränen fort. Es war zwar ein Albtraum gewesen und ihr Herz klopfte immer noch voller Angst, doch gleichzeitig war da auch Erregung, das verlangende Ziehen in ihren Brustwarzen und zwischen ihren Schenkeln. Vicky stöhnte leise. Ihr Körper machte wieder einmal, was er wollte und entzog sich ihrer Kontrolle. Sie schluchzte laut auf. Warum gab es nicht schon längst jemanden, zu dem sie gehörte, mit dem sie in Geborgenheit und Liebe zusammenlebte, der sie davor beschützt hätte, in diese Lage zu kommen?

Marc. Der Mann in ihrem Traum hatte sie an Marc erinnert. Warum konnte sie sich nicht erklären, schließlich war sein Gesicht sehr verschwommen gewesen, wie es meistens in Träumen ist. Aber der Gedanke an ihn drängte sich auf, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Sie wusste einfach, dass er es gewesen war. Niemand sonst.

Innere Werte, Liebe, Vertrauen – das waren nur hohle Worte. Viel zu lange hatte sie daran geglaubt. Von einem Tag auf den anderen war damals ihre kleine heile Welt zusammengebrochen. Sie wusste nicht mehr, wem sie vertrauen durfte. Dabei waren sie sich so nahe gestanden, sie und Marc, hatten sich alles erzählt, ihre geheimsten Gedanken und Sehnsüchte. Doch dann war er dem Charme von Micky erlegen, dieser falschen Schlange, und hatte ihren Lügen mehr Glauben geschenkt als Vickys Erklärung. Und danach hatten sie kaum noch miteinander gesprochen.

Marc. Letztlich war er wohl wie sein Vater. Marcs Vater und ihre eigene Mutter hatten es überall miteinander getrieben, sich nicht einmal vor ihren eigenen Kindern zurückgehalten, sondern sich unsittlich und voller Gier in aller Öffentlichkeit begrapscht.

Dabei war sie so glücklich gewesen, in Marc einen netten und verständnisvollen Stiefbruder gefunden zu haben, der sie nicht alleine ließ, sie tröstete, immer für sie da war. Sie war sogar in ihn verliebt gewesen. Aber er hatte es nicht einmal bemerkt. Warum nur träumte sie nun so schreckliche Dinge von ihm? Marc war niemals grausam gewesen.

Die Flucht

Das Umdrehen des Schlüssels und die plötzlich aufflackernde Helligkeit der Deckenlampe weckten Vicky aus ihrem unruhigen Schlaf. Sie brauchte diesmal nur Sekunden um zu begreifen, dass sie sich weder zuhause noch in einem Hotelzimmer befand, sondern die Erlebnisse der Nacht und ihre Entführung unumstößliche Tatsachen waren.

Jemand kam herein. Sie setzte sich auf. Ihre Muskeln waren steif von der unbequemen und kalten Nacht auf der am Boden liegenden Matratze. Dennoch erhob sie sich so schnell wie möglich und beschloss zum Angriff überzugehen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten statt ihre Blöße zu bedecken, stellte sich vor dem Fremden auf, der einen halben Kopf größer war als sie und bemühte sich, ihn selbstsicher und energisch anzusprechen. Was nicht einfach war, denn er blickte weder ernst noch überheblich, sondern eigentlich sehr freundlich und war, was ihr erst jetzt auffiel, äußerst attraktiv. Ein Mann in einem schicken Anzug. Mit dunklen Augen, einem energischen Kinn und rabenschwarzen Haaren.

Dennoch ballte sie die Fäuste und hielt sie abwehrend vor sich. »Lassen Sie mich sofort frei! Es muss sich hier um einen Irrtum handeln. Ich werde Anzeige gegen Sie erstatten. Sie dürfen mich hier nicht festhalten. Das ist ungesetzlich.« Noch während sie protestierte, war ihr klar, wie dumm sich das alles anhörte. Wie sollte sie jemanden anzeigen, der sie einsperrte?

Der Mann musterte sie mit einem amüsierten Zucken in den Mundwinkeln und erwiderte gelassen: »Ach ja? Und wie möchtest du das verhindern?«

Vicky änderte spontan ihre Strategie. »Was wollen Sie von mir? Lösegeld? Dann müssen Sie meinen Bruder anrufen. Mein Konto ist leer. Ich verfüge über keine Ersparnisse.« Sie legte schützend die Hände auf ihre Brüste, da der Mann sie so ungeniert musterte, dass sie sich unwohl dabei fühlte.

Doch in aller Seelenruhe schnappte er sich den Stuhl, den er mit sich hereingebracht hatte, stellte ihn verkehrt herum, setzte sich breitbeinig darauf und legte die Arme auf die Lehne. »Mein Name ist Tomaso, wie du dich vielleicht erinnerst. Wir hatten schon gestern das Vergnügen. Zu deiner Information: Ich werde deinen Bruder nicht anrufen, denn er war es, der uns den Auftrag erteilt hat, dich hierher zu bringen.«

Vicky erstarrte. Ein Schauer lief ihr über die Haut. Sie schüttelte den Kopf und machte eine abwehrende Bewegung mit den Händen. Marc? Marc dachte sich bestimmt nicht solche schrecklichen Sachen aus. Das war ja – fast wie in ihrem Traum. Vicky hatte Schwierigkeiten ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen.

»Das glaube ich nicht!«

Der Mann, der sich Tomaso nannte, wirkte auf sie äußerst belustigt. »Dein Bruder macht sich große Sorgen um deine Zukunft und hat uns deshalb beauftragt, dass wir uns um dich kümmern sollen.«

»Was soll das heißen – kümmern?«, fauchte sie rau.

»Nun, du brauchst wohl eine gehörige Portion Erziehung, um aus dir ein brauchbares Mitglied dieser Gesellschaft zu machen. Wir werden dich zu einer braven Ehefrau erziehen, die sich in jeder Hinsicht devot ihrem Ehegatten unterordnet, statt wahllos die Männerwelt zu verführen und herum zu huren.«

Vicky lachte hysterisch auf. »Wie bitte? Hat er das etwa behauptet?« Sie ballte wieder ihre Fäuste, sprang vorwärts und versuchte auf ihn einzuschlagen. »Dazu hat er kein Recht. Er ist ein verdammter Lügner. Lassen Sie mich sofort hier raus.« Ihre Stimme überschlug sich.

Geschickt fing Tomaso ihre Hände ein und hielt sie fest, ehe es ihr gelang, sein Gesicht zu treffen. Er zog Vicky näher zu sich heran, so dass sie sich Auge in Auge anstarrten. Mit Widerstand hatte er gerechnet. Einen Kinnhaken wollte er allerdings nicht riskieren.

Diese meeresgrünen Augen waren faszinierend. Sie hatten schon viele hübsche Mädchen zur Erziehung gehabt, auch mit interessanten Augen. Eine hatte besonders hellblaue gehabt, dass es fast schmerzte, ihr in die Augen zu sehen. Eine andere hatte eine hellbraune Iris, so hell, dass sie an die gelben Augen mancher Raubkatzen erinnerte. Aber diese Augen, die wie blaugrünes Meerwasser im Sonnenlicht schimmerten, waren etwas Neues. Sie waren kaum von farbigen Äderchen durchzogen, fast lupenrein, wie Diamanten. Es würde ihm schwer fallen, diesem einzigartigen Blick zu widerstehen, obwohl er darin geübt war. Allerdings war diese Frau auch in anderer Hinsicht eine Ausnahme. Sie war nicht nur ausgesprochen attraktiv. Sie war vor allem im Gegensatz zu den anderen Mädchen nicht freiwillig hier, war verständlicherweise nicht bereit sich zu fügen und legte zumindest für einige Minuten ein wildes Temperament an den Tag. Das versprach eine spannende Erziehung zu werden.

Vicky versuchte Tomaso gegen die Schienbeine zu treten. Aus ihrer Position heraus und noch dazu barfuß, war es nicht ganz einfach.

Ehe Vicky sich versah, hatte er sie in seinen Armen umgedreht, ihre Hände auf den Rücken gezogen, sie in eine kniende Position hinunter gezwungen und zusätzlich zwischen seinen Schenkeln eingeklemmt. Vicky keuchte wütend. Ihre Arme schmerzten unter dem Druck. »Aua, Sie sind ja verrückt. Lassen Sie mich sofort los, Sie …«

»Jetzt hör mal gut zu, meine Kleine. Wir sind Profis, was das Erziehen ungezogener Frauen betrifft. Je eher du das begreifst und dich fügst, desto besser für dich. Wir werden uns von jetzt an darum kümmern, dass du keine Dummheiten mehr machst. Du solltest dich also schnell ins Unvermeidliche fügen. Immerhin versprechen wir, dass wir dir einen wohlhabenden gut situierten Ehemann besorgen, was auch für dich gewisse Vorteile bringt. Du wirst nie wieder arbeiten müssen.« Er lachte. »Außer im Bett natürlich, aber das scheint dir ja sowieso am liebsten zu sein, wie man hört.«

Vickys Lippen begannen zu beben. Sie wollte nicht glauben, was er ihr da verkündete. Sie würde das auf gar keinen Fall hinnehmen.

»Es liegt alleine bei dir, wie hart dein Drill ausfällt. Ach ja, und noch etwas. Alle Mädchen sind freiwillig hier. Behaupte also nicht das Gegenteil. Es wird dir ohnehin niemand glauben.«

Tomaso ließ sie langsam an den Armen nach unten, bis sie mit der Brust am Boden lag, dann lockerte er seinen Griff und verließ ohne weitere Worte den Raum.

Vicky war wie betäubt. Es konnte sich nur um einen schlechten Scherz handeln. Ihr Bruder sollte das alles eingefädelt haben? Nein, das glaubte sie nicht. Nicht einmal Marc traute sie soviel Skrupellosigkeit zu. So grausam würde er bestimmt nicht sein. Oder doch? Sie hatten sich schließlich jahrelang nicht gesehen. Sollte es möglich sein, dass der einst so liebevolle Stiefbruder sie inzwischen aus tiefstem Herzen hasste?

Verwirrt setzte Vicky sich auf den Stuhl, um nachzudenken. Vor ein paar Tagen noch hatte sie mit ihm zusammen die Erbschaft begossen. Sie erinnerte sich plötzlich daran, dass er sie über ihr Leben, ihren Beruf ausgefragt hatte und wie freizügig sie mit ihren Antworten umgegangen war. Fühlte er sich etwa mit seinem Erbanteil benachteiligt und wollte sich an ihr rächen? Aber die Aufteilung war doch gerecht gewesen, jeder von ihnen hatte die Hälfte der vorhandenen Guthaben erhalten und das elterliche Haus würde für sie beide laut Testament von einem Makler veräußert werden. Es würde also noch ein einträglicher Erlös folgen, oder hatte Mark erwartet, das Haus alleine zu erben? Und falls es wirklich etwas damit zu tun hatte, wie sie sich den Männern gegenüber verhielt, so ging ihn dies gar nichts an. Sie würde das nicht dulden.

Wütend sprang Vicky auf, packte den Stuhl, schleuderte ihn gegen die Tür, wurde von ihrer eigenen Wucht zurückgeworfen. Erneut packte sie zu, schlug die Lehne gegen die Tür. Eine tiefe Schramme blieb zurück und der Stuhl knackste verdächtig. Beim nächsten Schlag brach die Lehne ab. Vicky sah sich keuchend um. Doch leider gab es weiter nichts, womit sie ihrem Ärger hätte Ausdruck geben können. Sie begann gegen die Tür zu trommeln und laut schreiend und fluchend ihre Freilassung zu fordern.

Es dauerte nur Sekunden, dann wurde der Schlüssel von außen herumgedreht und die Tür nach innen aufgestoßen.

Vicky taumelte zurück, strauchelte, fing sich und stürmte vorwärts. Sie tobte, sträubte sich und schrie, trat um sich, versuchte zu kratzen und zu beißen. Aber es half ihr alles nichts. Die beiden Männer packten sie, warfen sie geschickt auf den Bauch nieder, fesselten sie mit breiten Ledergurten an Händen und Füßen und befestigten eine kurze Kette dazwischen, so dass dazwischen eine unangenehme Spannung entstand und sie sich kaum mehr rühren konnte. Dann banden sie ihr ein Tuch über die Augen und schoben ihr einen Knebel zwischen die Zähne.

»So, Victoria. Denk über deine Situation nach, füge dich und strapaziere nicht unsere Geduld. Sonst müssen wir zu weitaus unangenehmeren Methoden greifen.« Tomasos Stimme klang kalt und unerbittlich.


Die geheime Kammer neben Tomasos Büro stand ihm immer zur Verfügung, auch wenn alle anderen speziell eingerichteten Räume gerade belegt waren. Geheim war sie eigentlich nur, weil sie niemand ungebeten betreten konnte. Die erste, die in das Vergnügen gekommen war und sofort davon erzählt hatte, war Mariella gewesen. Seither kursierten wilde Gerüchte über die Folterkammer.

Anna erschauerte unter Tomasos strenger Stimme. Sie erinnerte sich nicht, irgendetwas angestellt zu haben. Ganz im Gegenteil. So wie man es ihr beigebracht hatte, war sie nach dem Herein eingetreten und mit gesenktem Blick stehen geblieben.

Tomaso packte sie fest am Oberarm und gab ihr einen Schubs. »Ausziehen und da rein!«

Sie beeilte sich, seiner Aufforderung Folge zu leisten und wusste sofort, das war sie, die Folterkammer, die über eine Schiebetür von Tomasos Büro aus zugänglich war. Der Raum war in leuchtendem Orange gestrichen, Decke und Boden Schwarz. In der Mitte war ein Gestell aufgestellt, das einem mittelalterlichen Pranger glich, mit Aussparungen für Hals und Handgelenke, und von oben geschlossen wurde.

Es bedurfte keiner Fragen. Tomasos liebte verschiedene Arten von Züchtigungen. Einen speziellen Grund benötigte er nicht. Er war die Verkörperung eines Doms mit ausgeprägter Neigung für sadistische Spielchen.

»Beine auseinander!« Breite Metallfesseln, über schwere Ketten im Boden verankert, fixierten ihre Beine.

Die knappen Befehle und die aussichtslose Situation waren ganz nach Annas Geschmack. Sie liebte es, wenn sie weder aufspringen noch flüchten konnte, sondern seiner Willkür ausgeliefert war.

»Welches Vergehens bekennst du dich schuldig?«

Aha. Er wollte also den Scharfrichter spielen? Hoffentlich würde ihr Künftiger auch Gefallen an solchen Rollenspielen haben. Am besten mit noch mehr Geschichte drumherum, dann gelang es ihr auch, den passenden Dialog dazu zu liefern, ganz in das Geschehen einzutauchen und dabei immer heißer zu werden.

»Ich – ich war faul. Die ganze Hausarbeit ist liegengeblieben.«

Sie hatte keine Ahnung, ob es das war, was er hören wollte. Er stand vor ihr, breitbeinig, in eine schwarze Lederhose gekleidet. Schade, dass sie aufgrund des Halsgalgens nicht aufschauen konnte. Er sah bestimmt atemberaubend aus. Nun drehte er sich um und nahm etwas von der Wand.

Beim Eintreten hatte ein flüchtiger Blick genügt, um festzustellen, dass jede Menge unterschiedlichster Züchtigungsgegenstände aufgehängt waren.

»Ah, ja. Ich habe gehört, du hattest keine Lust, die alten Teppiche gründlich vom Staub zu befreien?«

Die geflochtene Fläche eines Teppichklopfers erschien in ihrem Blickfeld und Anna ächzte leise vor Erwartung. Tomaso ging um sie herum. Seine Hand strich ihr einmal sanft über ihren Po, dann holte er aus. Anna zuckte zusammen und seufzte. Der Schlag war nicht so schlimm ausgefallen wie erwartet. Tomaso nahm sich gerne die Zeit für eine ausgiebige Behandlung, wie er es nannte. Und so war es. Schlag um Schlag folgte, mit kleinen Pausen dazwischen. Es dauerte einige Zeit, bis ihr Po in Flammen stand. Sie war ein wenig enttäuscht, als er aufhörte.

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9783942602808
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