Kitabı oku: «Superpower für die Wechseljahre», sayfa 4

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DHEA

Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist ein sogenanntes Vorläuferhormon, aus dem andere Hormone hergestellt werden. Biologisch bewirkt es im Grunde nicht viel, sondern erlangt erst seine Wirkung, wenn es in andere Hormone wie Testosteron und Östrogen umgewandelt wird. DHEA wird größtenteils in den Nebennieren aus Cholesterin hergestellt, die Eierstöcke können ebenfalls kleine Mengen produzieren. DHEA ist deshalb so wichtig, weil es während der Zyklusjahre für 75 Prozent Ihres Östrogens verantwortlich ist17 und nach der Menopause zur einzigen Quelle von Östrogen und Testosteron wird.

Das kleine Zyklus-Einmaleins

Ihr Menstruationszyklus wird gesteuert von einer Kommunikationsschleife zwischen zwei Drüsen in Ihrem Kopf – dem Hypothalamus und der Hypophyse – und den Eierstöcken. Diese Schleife ist bekannt unter dem Namen HHO-Achse (Hypothalamus-Hypophyse-Ovar, engl. auch HPO für Hypothalamic-Pituitary-Ovarian). Sie zeichnet verantwortlich für die größtenteils vorhersehbaren Abläufe und hormonellen Veränderungen in jedem Zyklus. Sobald wir in die Wechseljahre kommen, gerät das System allerdings immer stärker aus dem Lot. Ich möchte diese Veränderungen im Folgenden gerne erklären, damit Sie Ihre Erfahrungen – im Guten wie im Schlechten – besser einordnen können.

Zunächst einmal meine ich nicht Ihre Periode, wenn ich vom Zyklus spreche. Die Periode ist der Zeitpunkt im Zyklus, an dem Sie bluten, wohingegen der Zyklus die ganzen 28 Tage umfasst (beziehungsweise den Zeitraum, der für Sie typisch ist). Nur rund 12,4 Prozent aller Menstruierenden haben einen „Bilderbuchzyklus“ von 28 Tagen Länge, und in der Perimenopause sind unregelmäßige Zykluslängen sowieso eher vorprogrammiert.

Östrogen ist das Hormon, das über Ihre erste Zyklushälfte regiert, die man auch als Follikelphase bezeichnet. Seine Aufgabe ist es, den Körper auf eine Schwangerschaft vorzubereiten, ob Sie nun eine planen oder nicht. In der ersten Zyklushälfte sorgt das Östrogen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut – das Endometrium – anwächst. Auch die Produktion von Zervixschleim nimmt zu, der für das Überleben und Vorankommen der Spermien eine wichtige Rolle spielt. Unser Verhalten in der ersten Zyklushälfte ist ebenfalls vom Östrogen geprägt. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie in dieser Zeit gesprächiger sind, gerne ausgehen, leichter Menschen kennenlernen und mehr Lust auf Sex haben, dann liegt das am Östrogen (und am Testosteron), die einen guten Job machen.

Nach dem Eisprung wird Progesteron produziert, um das Einnisten der Eizelle und eine mögliche Schwangerschaft zu unterstützen. Das Progesteron verändert und erhält die Gebärmutterschleimhaut, sodass sie als „Nest“ geeignet ist. In der gleichen Weise, wie das Östrogen Sie in der ersten Zyklushälfte auf eine Empfängnis vorbereitet, will das Progesteron Sie in der zweiten Hälfte schützen und nähren. Progesteron sorgt für Entschleunigung. Sie sind vielleicht stärker in sich gekehrt und weniger daran interessiert, das Haus zu verlassen, und wenn, dann nur mit engen Freunden. Auf diese Weise möchte Progesteron für Ihre Sicherheit sorgen. Sogar Ihr Verdauungssystem arbeitet langsamer, damit Ihr Körper mehr Nährstoffe aus der Nahrung resorbieren und einen sich potenziell entwickelnden Embryo optimal versorgen kann.

Wie wir unseren Zyklus erleben, ist individuell verschieden, und wir sind unseren Hormonen nicht hilflos ausgeliefert. Dennoch gehe ich davon aus, dass dieses Wissen Ihnen hilft, zu verstehen, was genau Ihre Hormone mit ihrem „Verhalten“ bezwecken.

Die Zyklusphasen

Das war die Kurzfassung des Ganzen, nun schauen wir uns die einzelnen Phasen des Zyklus und ihre Veränderungen in den Wechseljahren noch einmal genauer an.

Follikelphase: Von der Menstruation bis zur Ovulation

Die Follikelphase beginnt am ersten Tag Ihrer Periode und dauert bis zum Moment des Eisprungs an. Sie ist in der Hauptsache für die Zykluslänge verantwortlich, denn die zweite Zyklushälfte, die Lutealphase, ist mit rund 14 Tagen nahezu immer gleich lang. Das verändert sich allerdings in den Wechseljahren. Weil es immer mehr Zyklen ohne Eisprung gibt, ändert sich auch die Dauer der Follikelphase und die Anzahl der Lutealphasen nimmt ab. Ihre Follikelphase kann also 14 Tage lang sein oder nur 9 oder sogar 44. Findet Ihr Eisprung früher statt, setzt auch die Periode früher ein, und bei einem späten Eisprung verzögert sich auch das Einsetzen der Regel. Wenn wir also davon sprechen, dass die Periode verspätet einsetzt, dann meinen wir eigentlich die verspätete Ovulation.

Die Follikelphase kann weiter unterteilt werden in die Zeit der Blutung und die Zeit, in der sich Ihr Körper auf den Eisprung vorbereitet.

Menstruation

Der erste Tag Ihres Zyklus ist der Tag, an dem die Monatsblutung so richtig einsetzt. Es ist egal, zu welcher Tageszeit dies passiert. Schmierblutungen zählen noch zum Ende des vorhergehenden Zyklus, selbst wenn sie mehrere Tage anhalten. Prämenstruelle Schmierblutungen können ein Anzeichen dafür sein, dass der Progesteronspiegel niedrig ist, was mit zunehmendem Alter und in den Wechseljahren häufiger der Fall ist. Ist der Progesteronspiegel niedrig, wird die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend unterstützt und schon frühzeitig abgestoßen.

Hat keine Empfängnis stattgefunden, sinken die Östrogen- und Progesteronwerte gegen Ende des Zyklus und die Blutung setzt ein. Dieser Hormonabfall, den Sie vielleicht an Ihrer Stimmung spüren, löst die Freisetzung hormonähnlicher Substanzen aus, die man als Prostaglandine bezeichnet. Prostaglandine bewirken, dass sich die Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut zusammenziehen und verdrehen. Die Schleimhautzellen erhalten so nicht mehr ausreichend Sauerstoff und sterben ab. Prostaglandine stimulieren auch die mittlere Muskelschicht der Gebärmutter, sodass sie sich zusammenzieht, um Blut und tote Zellen aus dem Körper heraus zu transportieren. Diese krampfartige Bewegung kann Regelschmerzen und Periodendurchfall verursachen. Nichtsteroidale Entzündungshemmer wie Ibuprofen wirken bei Regelschmerzen und starken Blutungen gut, weil sie die Enzyme blockieren, die Prostaglandine produzieren. Aus diesem Grund ist Ibuprofen meist hilfreicher als Paracetamol. Auch Kurkumin, der aktive Bestandteil von Kurkuma, hemmt diese Enzyme und ist daher ebenfalls ein gutes Mittel bei Regelschmerzen und starken Blutungen.

Starke Blutungen und längere Zyklen nehmen in den Wechseljahren zu, wenn mehr Östrogen im Blut zirkuliert als Progesteron (das einen abschwächenden Effekt auf die Blutung hat). Die Produktion von Progesteron sinkt, weil es in weniger Zyklen zu einem Eisprung kommt – und ohne Ovulation wird kein Progesteron gebildet. Selbst wenn Sie einen Eisprung haben, ist die produzierte Menge niedriger als zuvor, weshalb die zweite Zyklushälfte sich verkürzen kann und prämenstruelle Schmierblutungen zunehmen, ebenso wie prämenstruelle Ängste und Sorgen, Schlafprobleme, Brustspannen, prämenstruelle Kopfschmerzen und Migräne.

Nach einigen Tagen der Blutung ist Ihre Gebärmutterschleimhaut bereit, sich wieder neu aufzubauen. Ab dem dritten Zyklustag präsentieren die Rezeptoren für Östrogen und Progesteron das Schloss, an das die Schlüssel (Östrogen und Progesteron) andocken können, um ihrer Aufgabe nachzukommen: Aufbau und Erhalt der Schleimhaut. Am sechsten Tag hat sich das Endometrium wieder aufgebaut und ist rund 4–7 Millimeter dick. Nun ist es an der Zeit, sich auf die Hauptattraktion im Zyklus vorzubereiten: den Eisprung.

Regelschmerzen (Dysmenorrhö)

Auch wenn Regelschmerzen weit verbreitet sind, bedeutet das nicht, dass sie normal sind oder Sie sie klaglos akzeptieren müssten. Leichte Krämpfe im Unterbauch sind noch im Rahmen, sie sollten jedoch nicht solch ein Ausmaß annehmen, dass Sie zu Schmerzmitteln greifen müssen, um den Tag zu überstehen.

Vielleicht fragen Sie sich auch, wodurch diese Schmerzen überhaupt verursacht werden und warum es sich jedes Mal so anfühlt, als würde Ihre Gebärmutter Krieg gegen Sie führen? Gegen Ende des Zyklus, kurz vor dem Einsetzen der Periode, beginnt der Abbau der Gebärmutterschleimhaut. Dabei werden Prostaglandine freigesetzt, die eine Kontraktion der Gebärmutter bewirken, um den physischen Prozess der Blutung zu unterstützen. Zu Regelschmerzen kommt es, wenn Sie zu viele Prostaglandine freisetzen, wie dies bei den meisten Menstruierenden mit schweren Krämpfen der Fall ist. Prostaglandine bereiten das Nervensystem auf Schmerz vor und steigern die Schmerzreaktion, was zu quälenden Kontraktionen und noch mehr Schmerzsignalen an das Gehirn führt. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, sind sie auch noch verantwortlich für Übelkeit, Erbrechen und den sogenannten Periodendurchfall – die Prostaglandine lassen manchmal auch den Darm krampfen. Nicht selten leiden Betroffene unter heftigen Gebärmutterkontraktionen, die zu einer Zunahme des Drucks in der Gebärmutter führen können und einer eingeschränkten Sauerstoffzufuhr zu den kontrahierenden Muskeln, was die Schmerzen zusätzlich verstärkt.

Ich habe selbst jahrelang unter Regelschmerzen gelitten, die so stark waren, dass sie mich quasi komplett außer Gefecht setzten. Daher kann ich alle gut verstehen, die sich hier Erleichterung wünschen. Wenn Sie unter starken Blutungen leiden – was während der Wechseljahre nicht selten ist –, dann sollten Sie die Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshemmer wie Ibuprofen und Naxopren in Betracht ziehen, da sie die Produktion von Prostaglandinen senken und gegen Schmerzen und Blutverlust helfen. Andere Möglichkeiten zur Linderung von Regelschmerzen sind folgende:

• Reduzieren Sie Entzündungen, indem Sie auf Zucker, Alkohol und Milchprodukte verzichten oder deren Konsum zumindest einschränken, speziell in der zweiten Zyklushälfte. Seit dem Erscheinen meines ersten Buches Superpower Periode habe ich zahlreiche Zuschriften erhalten, in denen Betroffene mir berichteten, dass sie durch das Meiden von Milchprodukten ihre Regelschmerzen loswurden.

• Ziehen Sie eine Histaminintoleranz in Betracht (Seite 333).

• Akupunktur, Kräuter und Körperbehandlungen in Form von Physiotherapie, Reflexzonenmassage und Arvigo®-Therapie (siehe Seite 329) können ein rettender Anker sein, wenn es um Regelschmerzen geht.

• Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fischöl) und Kurkumin sind dafür bekannt, dass sie Regelschmerzen lindern können.

• Wärmetherapie – sprich: ein heißes Bad oder eine Wärmflasche – kann die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Daten aus zwei klinischen Versuchen legen den Schluss nahe, dass sie ebenso wirkungsvoll sein kann wie eine Behandlung mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern.

• Rizinusölpackungen auf dem Unterbauch können die Durchblutung des Beckens fördern und Regelschmerzen lindern. Eine Anleitung finden Sie im Anhang.

• Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv, wird mit Regelschmerzen in Verbindung gebracht, also streichen Sie diese Angewohnheit.

• Orgasmen, durch penetrativen oder nicht-penetrativen Sex, zusammen mit dem Partner oder im Alleingang (je nach Belieben), helfen ebenfalls, indem sie schmerzlindernde Endorphine und Oxytocin freisetzen. Für viele meiner Klientinnen sind sie zu einem Teil der Selbstfürsorge geworden.

• Versuchen Sie es einmal mit Cannabidiol-Öl oder CBD-Öl (siehe Seite 195). Wenn Ihr Zyklus unregelmäßig ist, dann nehmen Sie es 7–10 Tage vor dem Tag ein, an dem Ihre Periode einsetzen sollte, und auch während der ersten Zyklustage. Wenn Sie nicht wissen, wo sie gerade im Zyklus stehen, dann leiden Sie möglicherweise an weiteren Symptomen, bei denen CBD hilfreich sein kann, und eine regelmäßige Verwendung bietet sich an.

• Ruhe und Bewegung können gleichermaßen hilfreich sein. Manche finden, dass Bewegung bei Regelschmerzen hilft, für andere ist dies keine Option. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut. Bewegung kann jederzeit bei vielen zyklusbedingten Beschwerden helfen und ist außerdem gut für die Knochen und eine gesunde Psyche.

• Vielleicht reagieren Sie auch empfindlich auf Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Auberginen, Paprika und Tomaten; ihr Verzehr kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.

Regelschmerzen treten häufig bei allen Betroffenen auf, die unter Endometriose und Adenomyose leiden. Auf diese Themen werde ich in Kapitel 9 noch genauer eingehen.

Vor der Ovulation

Nun, ich habe wohl ein wenig geschummelt, als ich Ihnen gesagt habe, dass dies der Zeitpunkt im Zyklus ist, an dem sich unser Körper auf den Eisprung vorbereitet. Es stimmt schon, dass in dieser einen Woche eine Menge passiert, aber es ist in Wahrheit nur der Schlusssprint in einem sehr, sehr langen Rennen – einem, das bereits gestartet wurde, als Sie sich noch im Bauch Ihrer Mutter befanden.

Als Sie in der 20. Schwangerschaftswoche in der Gebärmutter Ihrer Mutter wuchsen, hatten Sie die Höchstzahl an Eizellen oder Oozyten erreicht – erstaunliche sieben Millionen! Von der 24. Woche an nahm die Anzahl der Eizellen allerdings wieder rapide ab, sodass bei Ihrer Geburt noch rund eine Million vorhanden waren und mit Beginn der Pubertät noch etwa 400000. Ab der Pubertät beginnen jeden Tag einige Follikel zu wachsen, sodass in den fruchtbaren Jahren ein kontinuierlicher Vorrat an Follikeln bereitsteht, um als Bewerber für den Eisprung in Frage zu kommen – oder eben nicht. Nur etwa 400 werden tatsächlich als reife Eier beim Eisprung freigesetzt, was in etwa der Zahl der Perioden entspricht, die Sie in Ihrem Leben haben werden. All jene Eizellen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen, werden abgebaut und vom Körper resorbiert.

Etwa sechs Monate bevor ein Follikel die in ihm enthaltene Eizelle beim Eisprung freisetzt, entwickelt sich eine Blutzufuhr und er durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien. Gegen Ende jedes Menstruationszyklus erhalten solche Follikel die Meldung des follikelstimulierenden Hormons (FSH), dass ihre Zeit nun gekommen ist, und es wird eine Gruppe zusammengestellt. Trotz aller vorbereitenden Abläufe gelten diese Follikel immer noch als unreif. Erst unter dem Einfluss von FSH reifen sie und beginnen mit der Produktion von Östrogen, weshalb Sie etwa ab dem dritten Zyklustag feststellen, dass Energie und positive Stimmung zunehmen. Rund um den sechsten Zyklustag beginnt ein Follikel die anderen in punkto Reife und Größe auszustechen. Dieser Follikel gibt dann vermehrt Östrogen ab. In Kombination mit Inhibin, dem anderen Ovarialhormon, sendet das Östrogen ein Signal an die Hypophyse, nun weniger FSH zu produzieren. Auf diese Weise kommunizieren Ihre Eierstöcke, dass sie den Follikel für diesen Zyklus gefunden haben – es muss nicht länger nach einem Kandidaten gesucht werden und das FSH hat seine Arbeit getan.

Im ersten Stadium der Perimenopause beginnt dieser Ablauf sich zu verändern. Zum einen gibt es weniger Follikel, die rekrutiert werden können. Zum anderen muss Ihr Gehirn sich mehr Mühe geben, um mit den Eierstöcken „laut genug“ zu kommunizieren, also ist der FSH-Spiegel höher. Das wiederum bedeutet, dass die Follikel zu einem früheren Zeitpunkt im Zyklus wachsen als zuvor18 – und sie wachsen auch noch schneller.19 Forschungen, die die Follikelgröße bei Frauen unter 34 mit der von Frauen im Alter von über 45 verglichen, fanden heraus, dass das Follikelwachstum in der älteren Gruppe zwar zunächst dank des erhöhten FSH-Werts zu einem frühen Zeitpunkt im Zyklus stärker war, der Durchmesser des Follikels kurz vor dem Eisprung aber dafür geringer. Wie zu erwarten war, gelang der Reifungsprozess des dominanten Follikels bei den älteren Frauen ebenfalls seltener, was zu Zyklen ohne Eisprung führte (siehe folgender Kasten).

Eine an 511 prämenopausalen und perimenopausalen Frauen durchgeführte Studie fand heraus, dass 10 Jahre vor dem Eintritt der letzten Periode die meisten Zyklen mit Eisprung verliefen. In den Folgejahren ging die Anzahl von Zyklen mit Ovulation Stück für Stück zurück, bis etwa vier oder fünf Jahre vor der letzten Periode. Ab dann sank die Zahl der Zyklen mit Eisprung rapide, ebenso wie die Progesteronproduktion. Im letzten Jahr vor der endgültigen Menopause ließ sich nur bei 22,8 Prozent der Zyklen ein Eisprung nachweisen.20

Periode ohne Eisprung – geht das überhaupt?

Die kurze und knappe Antwort lautet: Ja!

Wenn wir über den Menstruationszyklus sprechen, dann geht es eigentlich um das, was Experten als Ovulationszyklus bezeichnen, wobei die Ovulation – der Eisprung – rund zwei Wochen vor Beginn der Periode stattfindet. Es gibt jedoch auch Zyklen ohne Eisprung, die man als anovulatorische Zyklen bezeichnet.

Bei einem Ovulationszyklus löst das schnelle Absinken von Östrogen und Progesteron am Ende der Lutealphase die Menstruation aus. Bei einem anovulatorischen Zyklus haben Sie keine Lutealphase oder Periode, denn ohne den Eisprung wird kein Progesteron produziert. Stattdessen befinden Sie sich in einer verlängerten Follikelphase, in der Sie unterschiedliche Mengen an Östrogen produzieren und an irgendeinem Punkt eine sogenannte anovulatorische Blutung (auch Zwischenblutung genannt) erleben.

Gelegentliche anovulatorische Zyklen sind auch in den fruchtbaren Jahren normal und werden häufig ausgelöst durch Stress, mangelnde Ernährung und Essstörungen, exzessiven Sport und das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel. Sie treten auch häufig als Begleiterscheinung des polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) auf. Anovulatorische Zyklen sind vor allem im Teenageralter und in der Perimenopause üblich, weshalb es durchaus sein kann, dass Sie und Ihr Teenager zur gleichen Zeit mit langen und schweren Blutungen zu kämpfen haben (Randbemerkung: nett zueinander sein hilft). Das liegt daran, dass das Progesteron das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut hemmt und die Blutmenge begrenzt, die Sie bei der Periode verlieren. Ohne Progesteron fehlt seine Fähigkeit, die Blutung leichter ausfallen zu lassen.

Bei Zyklen, die kürzer als 21 Tage und länger als 35 Tage sind, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass kein Eisprung stattgefunden hat als bei solchen, die zwischen 21 und 35 Tagen lang sind. Blutungen, die mehr als sieben Tage anhalten oder sehr stark sind oder beides, können auf einen anovulatorischen Zyklus hindeuten. Andererseits kann die Blutung auch schwächer sein als sonst oder ganz normal. Die beste Möglichkeit, um festzustellen, ob ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht, ist das regelmäßige Messen der Basaltemperatur, denn nach dem Eisprung steigt diese an. Durch das Aufzeichnen der Basaltemperatur sieht man also, ob und wann ein Eisprung stattfindet.


Während der dominante Follikel weiter wächst und heranreift, steigt der Östrogenspiegel und sorgt dafür, dass sich das Endometrium auf 10–11 Millimeter verdickt und Ihr Gebärmutterhals fruchtbaren Zervixschleim produziert. Die Konsistenz der Zervixschleims verändert sich im Laufe des Zyklus in Abhängigkeit von den Aktivitäten von Östrogen und Progesteron. Es wird Zeiten geben, in denen Sie gar keinen Schleim produzieren und eher „auf dem Trockenen“ sitzen, aber sobald das Östrogen die Bühne betritt, wird Schleim gebildet, der als fruchtbar eingestuft werden kann, denn in ihm können Spermien bis zu fünf Tage überleben. Der erste Schleim, den Sie in einem Zyklus sehen könnten (ich sage bewusst „könnten“, weil dies individuell verschieden ist), ist eher weißlich, cremig und fruchtbar. Wenn Sie also zu diesem Zeitpunkt ungeschützten Verkehr haben, ist eine Empfängnis möglich. Der fruchtbarste Schleim wird produziert, wenn das Östrogen in den Tagen vor dem Eisprung seinen Höchststand erreicht. Er ist durchsichtig, dehnbar und dünnflüssiger und hat in etwa die Konsistenz von Eiweiß. Wenn Sie darauf achten, wie es sich anfühlt, wenn Sie nach dem Toilettengang Papier benutzen, dann werden Sie feststellen, dass es manchmal richtiggehend „flutscht“. Das liegt am Vorhandensein von glitschigem Schleim. Wenn wir älter werden, produzieren wir weniger Zervixschleim, weshalb auch die Anzahl der fruchtbaren Tage im Zyklus abnimmt.

Die Östrogenproduktion bleibt bei älteren Frauen auf dem gleichen Niveau wie bei jüngeren21, tatsächlich kann sie sogar höher liegen.22 Einige Tage vor dem Eisprung erreicht das Östrogen seinen Höchststand, und eine Hormonsequenz wird ausgelöst, die den finalen Wachstumsschub auslöst, den das Follikel benötigt, um die in ihm enthaltene reife Eizelle freizusetzen. Der Wachstumsschub erzeugt eine Ausbeulung auf der Oberfläche des Follikels/Eierstocks, die dann aufbricht, und schon geht die reife Eizelle auf die Reise.

In der frühen Perimenopause sorgen ein höherer FSH-Spiegel und normale bis erhöhte Östrogenwerte dafür, dass der Eisprung früher stattfindet, weshalb sich auch der Zyklus insgesamt verkürzt. Mit der Zeit nimmt die Empfänglichkeit für Östrogen ab und die Botschaften sind nicht immer „laut“ genug. Der LH-Anstieg, der die Ovulation auslöst, verliert seine Regelmäßigkeit, sodass manchmal ein Eisprung stattfindet und manchmal auch nicht. Gleichzeitig reagieren die Follikel weniger stark auf FSH und LH und der Östrogenspiegel beginnt zu sinken, was zu Störungen der Lutealphase und weiteren anovulatorischen Zyklen führt.