Kitabı oku: «Superpower für die Wechseljahre», sayfa 6

Yazı tipi:

Wie Sie cool bleiben

Schauen wir uns einmal an, was Sie tun können, um Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Griff zu bekommen.

Hormontherapie

Wenn Sie häufig und heftig unter Hitzewallungen und Nachtschweiß leiden, dann ist eine Hormontherapie die wirkungsvollste Behandlungsstrategie, die zudem über Ihren Arzt oder Ihre Ärztin in der Regel leicht zu bekommen ist. Meist liegt der Schwerpunkt dabei auf Östrogen. Gerade in den Wechseljahren ist der Östrogenspiegel aber häufig vergleichsweise hoch und schwankt stark. In diesem Fall kann man zur Behandlung von Hitzewallungen, Nachtschweiß und Schlaflosigkeit auch bioidentisches Progesteron einsetzen. Zeigen sich bei Ihnen jedoch auch Symptome eines Östrogenmangels wie vaginale Trockenheit und schmerzende Gelenke (eine vollständige Liste finden Sie auf Seite 75), dann kann der Einsatz von Östrogen und Progesteron sinnvoll sein.

Das Problematische an der Hormonersatztherapie (HRT)

Bislang habe ich den Begriff Hormonersatztherapie (HET, auch HRT für engl. Hormone Replacement Therapy) verwendet, um die Hormontherapie zu beschreiben, die während der Menopause zur Verfügung steht. Ehrlich gesagt bin ich jedoch kein Fan dieser Bezeichnung, wobei meine Abneigung nichts mit der Anwendung selbst zu tun hat. Ich finde eher den Namen problematisch, denn der Begriff „Ersatztherapie“ suggeriert, dass es fehlende Hormone gibt, die ersetzt werden müssen, und ich denke, wir sind uns einig, dass wir nicht ohne Grund einen Hormonabfall in der Lebensmitte erleben. Es ist eine natürliche Entwicklung. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie keine Hormontherapie nutzen können oder sollten – ich möchte lediglich das Wort „Ersatz“ unter den Tisch fallen lassen und das Ganze menopausale Hormontherapie (MHT) nennen, wie es auch viele Forscher bereits tun.

Tibolon

Tibolon ist ein Medikament, das die Aktivitäten von Östrogen, Progesteron und Testosteron nachahmt. Es ist ein synthetisches Steroid, das bei allen, die keine Hormontherapie vertragen, als Alternative eingesetzt wird. Es lindert Hitzewallungen und Nachtschweiß, bringt Besserung bei urogenitalen Symptomen und verhindert den Knochenabbau. Tibolon wird bei ehemaligen Brustkrebs-Patientinnen über 60 mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Bei jüngeren Frauen ohne vorherige Brustkrebserkrankung wurde kein erhöhtes Risiko festgestellt.11

Antidepressiva: SSRI und SNRI

SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) wie Venlafaxin, Desvenlafaxin, Paroxetin, Citalopram und Escitalopram können verschiedenen Studien zufolge helfen, die Häufigkeit und Schwere von Hitzewallungen um 10–64 Prozent zu senken.12 Einige Studien ergaben allerdings, dass ein Placebo die gleiche Wirksamkeit zeigte. Wenn Sie schon einmal an Brustkrebs erkrankt waren und Tamoxifen nehmen, sollten Sie nicht gleichzeitig SSRI einnehmen, da sie die Wirkung von Tamoxifen beeinträchtigen. Bei SNRI wie Venlafaxin und Desvenlafaxin tritt dieses Problem nicht auf.

Clonidin

Clonidin ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von Bluthochdruck und wiederkehrenden Migräneanfällen eingesetzt wird. Er vergrößert zudem die Thermoneutralzone, wodurch er auch die Häufigkeit von Hitzewallungen mindern kann.13 Clonidin ist für die Verwendung in Perimenopause und Postmenopause zugelassen, kann aber Nebenwirkungen haben wie Schlaflosigkeit, Albträume, niedrigen Blutdruck, Mundtrockenheit, Müdigkeit und Verstopfung.

Gabapentin

Gabapentin ist ein Antikonvulsivum, das zur Behandlung von Epilepsie und neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird, einschließlich der Schmerzen, die bei einer Gürtelrose und einer Trigeminusneuralgie (blitzartig einschießende Schmerzen im Gesicht) auftreten können. Eine Studie fand heraus, dass Gabapentin in Bezug auf die Linderung vasomotorischer Störungen genauso wirkungsvoll ist wie niedrig dosiertes Östrogen14 und auch den Schlaf verbessern kann.15 Zu den Nebenwirkungen zählen verstärkter Appetit, Gewichtszunahme, Schwindel, Benommenheit und Unsicherheit. Gabapentin kann auch bei Betroffenen mit hormonbedingtem Brustkrebs eingesetzt werden und es gibt im Gegensatz zu SSRI keine Wechselwirkungen mit Tamoxifen.16

Pregabalin

Ähnlich wie Gabapentin ist auch Pregabalin ein Antikonvulsivum, das zur Behandlung von vasomotorischen Störungen eingesetzt werden kann. Auch die möglichen Nebenwirkungen sind ähnlich, fallen aber weniger stark aus.

Tiefe Bauchatmung

Bei der tiefen Bauchatmung geht es darum, langsame, bewusste und tiefe Atemzüge zu nehmen. Statt der üblichen 15 Atemzüge pro Minute wird die Atemfrequenz auf sechs bis sieben pro Minute gesenkt. Einige Studien haben festgestellt, dass die tiefe Bauchatmung die Häufigkeit von Hitzewallungen um die Hälfte senken kann17, und außer einem Gefühl der Ruhe und Erdung sind keine weiteren Nebenwirkungen bekannt. Ich empfehle Klientinnen jeden Alters, jeweils morgens und abends die tiefe Bauchatmung zu praktizieren, denn es ist eine großartige Technik, um den Vagusnerv zu stimulieren (mehr dazu auf Seite 182) und das Nervensystem zu beruhigen. Außerdem kann sie auch beim Einsetzen einer Hitzewallung hilfreich sein.

Kognitive Verhaltenstherapie

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) handelt es sich um eine Gesprächstherapie, bei der es vor allem darum geht, welchen Einfluss Ihre Gedanken, Überzeugungen und Einstellungen auf Ihre Gefühle und Ihr Verhalten haben. Auch wenn sie die Auftretenshäufigkeit von Hitzewallungen nicht zu beeinflussen scheint, können doch die Auswirkungen beeinflusst werden18, also wie problematisch wir sie wahrnehmen. Das ist deswegen von Vorteil, weil wir wissen, dass unsere Einstellung und unsere Ängste in Bezug auf Hitzewallungen deren Schwere erhöhen. Die North American Menopause Society empfiehlt die KVT als nicht-hormonelle Strategie bei Hitzewallungen, und auch die britischen NICE-Richtlinien befürworten den Einsatz bei Ängsten oder Niedergeschlagenheit in Verbindung mit der Menopause.

Akupunktur

Als Akupunkteurin, die viele Ratsuchende in der Perimenopause und Postmenopause behandelt hat, will ich natürlich darauf hinweisen, wie unglaublich hilfreich Akupunktur ist. Ich habe sie erfolgreich eingesetzt, um Hitzewallungen, Nachtschweiß, Zittern, Ruhelosigkeit am Abend, Schlafprobleme, exzessiven Durst, Ängste, Depressionen und Reizbarkeit zu behandeln (ganz zu schweigen von gynäkologischen Problemen wie starken Blutungen und Regelschmerzen). Es gibt Forschungsergebnisse zu ihrer Wirksamkeit bei der Behandlung vasomotorischer Symptome, und einige kamen zu dem Schluss, dass ein Placebo die gleiche Wirkung hat. (Man muss allerdings dazu sagen, dass Testreihen mit Akupunktur schwierig sind, denn um den Placeboeffekt zu ermitteln, müssen Sie dennoch Nadeln setzen, und das wird immer etwas auslösen.) Akupunktur wird nicht von allen Krankenkassen übernommen, sodass dieser Weg nicht allen offensteht.

Phytoöstrogene

Phytoöstrogene sind Pflanzenstoffe, die östrogenähnliche Eigenschaften haben und im Verdauungstrakt in schwach wirksame östrogenartige Substanzen umgewandelt werden. Es gibt drei Arten von Phytoöstrogenen: Isoflavone (die stärkste Form), Coumestane und Lignane. Sie finden sich in Sojabohnen, Hopfen, Leinsamen, Früchten, Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchten. Studien haben ergeben, dass eine 12-wöchige Nahrungsergänzung mit Soja-Isoflavonen das Auftreten von Hitzewallungen verringern kann19, wohingegen andere Untersuchungen keine Verbesserung feststellten. Einige in der Menopause empfohlene Kräutermittel wie Traubensilberkerze und Rotklee sind ebenfalls Phytoöstrogene. Die Art der eingesetzten Phytoöstrogene und die Behandlungsprotokolle wichen in den oben erwähnten Studien stark voneinander ab, und es ist zudem möglich, dass das Darmmikrobiom der Teilnehmenden Einfluss auf die Fähigkeit hatte, Isoflavone in östrogenartige Substanzen umzuwandeln. Phytoöstrogene dürfen nicht gleichzeitig mit östrogenhaltigen Medikamenten eingenommen werden, beispielsweise der Pille und der menopausalen Hormontherapie (MHT), und sie sollten auch nicht bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt werden.

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Studien haben gezeigt, dass die Traubensilberkerze – ein Kraut, das in Form von Kapseln oder einer Tinktur eingenommen werden kann – sich bei menopausalen Symptomen wie Hitzewallungen als wirksam erweist20, und weil es formal nicht zu den Phytoöstrogenen zählt, kann es auch sicher von allen verwendet werden, die kein Östrogen nehmen können. Wenn Sie während der Menopause auf pflanzliche Mittel setzen wollen, empfehle ich Ihnen, dies unter Aufsicht eines Experten oder einer Expertin zu tun.

Vitamin E

Die vierwöchige Einnahme von 400 I.E. Vitamin E pro Tag kann Hitzewallungen reduzieren.21 Vitamin E ist ein entzündungshemmendes und wirkungsvolles Antioxidans und kann hilfreich sein, wenn Sie rauchen, Umweltgiften ausgesetzt sind, hohe Entzündungswerte haben und/oder unter oxidativem Stress leiden. Außerdem ist es sehr gut für die Haut. Wenn Sie sich für eine Nahrungsergänzung mit Vitamin E entscheiden, dann suchen Sie sich ein Mittel aus, das sowohl Tocopherole als auch Tocotrienole enthält, damit die verschiedenen Formen von Vitamin E im Gleichgewicht bleiben.

Granatapfel

Einigen Studien zufolge kann Granatapfelkernöl menopausale Symptome wie Hitzewallungen, Schlafprobleme, Depressionen, Erschöpfung und Scheidentrockenheit lindern.22

Rot- oder Wiesenklee (Trifolium pratense)

Rotklee ist ein weiteres Phytoöstrogen und soll bei Symptomen wie Hitzewallungen und Nachtschweiß helfen, obwohl auch hier die Forschungsergebnisse nicht eindeutig sind. Mir persönlich hat eine Kräutermischung, in der Rotklee enthalten war, bei prämenstruellem Nachtschweiß geholfen, wobei ich nicht sagen kann, inwiefern der Rotklee verantwortlich dafür war und oder die anderen enthaltenen Substanzen.

Echter Salbei (Salvia officinalis)

Salbei wird aufgrund seiner trocknenden Wirkung schon seit Jahrhunderten zur Behandlung menopausaler Symptome eingesetzt, insbesondere bei Hitzewallungen und Nachtschweiß. Wie bei vielen Kräutern schwören einige Menschen darauf, während andere bei sich nahezu keine Wirkung feststellen. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Forschung wider. Es lohnt sich, hier mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich im Bereich der Naturheilkunde auskennt, da so am besten festgestellt werden kann, was wann und in welcher Dosierung hilft. Einige Salbeiarten enthalten den chemischen Stoff Thujon, der Nebenwirkungen haben kann, z.B. Herzrasen und Erbrechen. Achten Sie also in jedem Fall darauf, thujonfreien Salbei zu kaufen.

Chinesische Jujube (Ziziphus spinosa)

Das in der chinesischen Medizin verwendete Kraut wird aus der chinesischen Jujube (auch chinesische Dattel genannt) gewonnen und kann den Schlaf fördern, Ängste lindern und vor übermäßigen Schweißausbrüchen bewahren. In der chinesischen Medizin sagt man Jujube nach, dass sie das Herz stärkt und den Geist beruhigt, weshalb sie natürlich ausgesprochen gut gegen menopausale Beschwerden hilft.

Rhabarber (Rheum rhaponticum)

Ein getrockneter Extrakt aus der Rhapontik-Rhabarberwurzel ist seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland erhältlich. Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff sicher ist und sich zur Behandlung von menopausalen Symptomen eignet23, wobei er dank seiner östrogenartigen Wirkung die Schwere von Hitzewallungen lindern kann (aus diesem Grund sollten allerdings alle mit östrogenbedingten Krebserkrankungen auf Rhabarber verzichten).24

Erfahrungsbericht

Simone kam zu mir, weil sie unter einem bunten Strauß an Symptomen litt und eine Freundin vermutet hatte, dass diese mit hormonellen Veränderungen zusammenhängen könnten. Simone war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass mit „hormonell“ auch das Eintreten der Perimenopause gemeint sein konnte. Simone war 42 Jahre alt, frisch von ihrem Partner getrennt und hatte Spaß am Daten. Sie fühlte sich einerseits jung und war voller Pläne für die Zukunft, hatte aber andererseits bemerkt, dass ihr häufig die körperliche Energie fehlte. Sie kämpfte sich durch den Tag und baute dabei auf Koffein. Ihre Arbeit als Creative Director bedeutete, dass sie mittags häufig mit Klienten aß und dabei auch Alkohol floss. Wenn sie abends nach Hause kam, entspannte sie sich bei einem Drink und dem Kochen von scharfen Gerichten.

Die meisten ihrer Symptome traten abends auf: Hitzewallungen, ein Gefühl von innerer Unruhe, das an Ängstlichkeit grenzte und selbst dann auftrat, wenn sie entspannt auf dem Sofa lag, Herzrasen, Einschlafprobleme und Nachtschweiß. Häufig wachte sie um 4 Uhr morgens auf und konnte dann nicht mehr einschlafen. Kein Wunder, dass sie sich leer und ausgepumpt fühlte. Trotz meines Mitgefühls musste ich Simone von Anfang an klarmachen: Wenn die Behandlungen echte Wirkung zeigen sollten, dann mussten wir auch ihre Ernährung und Lebensweise mit einbeziehen, und das bedeutete, größtenteils oder komplett auf Alkohol zu verzichten und scharfes Essen gegen eine kühlere Ernährung einzutauschen.

Simone war bereit dies auszuprobieren, vor allem im Hinblick auf den Alkohol. Sie beschloss, das Trinken von Alkohol auf zwei Abende pro Woche zu reduzieren und sich für ein paar Wochen auch nicht zum Mittagessen mit Klienten zu treffen (sie glaubte nicht, dass sie bei solchen Terminen, wie sie es formulierte, „stark bleiben“ könnte, also entschied sie sich, zeitweise ganz darauf zu verzichten). Ich gab ihr eine Liste mit Nahrungsmitteln, die sie

meiden sollte – Lamm-, Schweine- und Rindfleisch sowie aufheizende Gewürze wie Chili und Ingwer – und eine Liste förderlicher Nahrungsmittel wie Meeresfrüchte, Avocado, Brokkoli, Spargel, Gurke und Melone (eine vollständige Liste, in englischer Sprache, mit Nahrungsmitteln, die eine wärmende oder kühlende Wirkung haben, finden Sie auf meiner Seite unter www.maisiehill.com/perimenopausepower). Wir konzentrierten uns darauf, dass sie jeden Tag eine ausreichende Menge an Eiweiß zu sich nahm, da sie meist erst zu Mittag etwas aß – häufig war sie da jedoch schon erschöpft. Als sie mehr Eiweiß zu sich nahm, stellte sie fest, dass sie weniger Koffein benötigte, ein schwarzer Kaffee am Morgen reichte aus. Ich schlug ihr vor, für einen Extra-Energieschub einen Teelöffel pulverisierten Cordyceps sinensis – das ist ein medizinischer Pilz – hinzuzufügen (siehe Seite 197). Simone begann auch mit der Einnahme von Magnesium und einem Multivitaminpräparat für Frauen; zusätzlich kam sie einmal in der Woche zu einer Akupunktursitzung. In der chinesischen Medizin treten diese Symptome häufig gemeinsam auf und lassen sich recht einfach behandeln, was Simone sehr erleichterte. Wir sprachen auch über eine mögliche Einnahme von mikronisiertem bioidentischem Progesteron, beschlossen aber, zunächst die Wirkung der anderen Maßnahmen abzuwarten, zumal Simone das Progesteron problemlos auch über ihre Hausärztin erhalten konnte.

Nach unseren Akupunktursitzungen stellte Simone sofort eine Veränderung ihres Befindens fest – Ruhelosigkeit, Herzrasen und Hitzewallungen nahmen ab, sie schlief besser und hatte wieder mehr Energie, sodass sie tatsächlich abends wieder ausgehen konnte. Allerdings sorgten das Trinken von Alkohol und der Verzehr scharfer Gerichte für massive Symptomschübe und sie wollte den Konsum noch stärker reduzieren. Also machten wir uns auf die Suche nach Alternativen. Wir fanden andere Möglichkeiten, wie sie ihr Essen würzen konnte und der Besuch von Yogakursen (Restoratives Yoga) hatte die gleiche entspannende Wirkung wie ein Glas Wein.

Was Sie zur Linderung tun können, wenn Sie unter Hitzewallungen und Nachtschweiß leiden:

• Reduzieren Sie die Anzahl der Dinge, die bei Ihnen Ängste oder Stress hervorrufen und somit Hitzewallungen auslösen oder verschärfen können. Ich weiß, dass das leichter gesagt ist als getan. In Kapitel 6 finden Sie einige praktische Vorschläge.

• Meiden Sie scharfes Essen und Heißgetränke.

• Trinken Sie weniger Alkohol. Die Forschungsergebnisse dazu, inwiefern Alkohol vasomotorische Symptome verschärft, sind nicht eindeutig – laut einigen Studien trifft dies zu, während andere wiederum Alkohol sogar eine positive Wirkung zuschreiben. Meist sind die Betroffenen, die zu mir kommen, wenig begeistert von der Idee, aber wenn sie sich trotzdem darauf einlassen, berichten sie von positiven Auswirkungen.

• Wenn Sie Ihr Bett mit jemandem teilen, dann verwenden Sie zwei getrennte Bettdecken statt einer großen. Dies kann die Schlafqualität fördern und außerdem gibt es weniger Streit darum, wer wem wieder einmal die Decke weggezogen hat.

• Schlafen Sie bei offenem Fenster oder lassen Sie einen geräuscharmen Ventilator laufen.

• Manchen Betroffenen hilft eine kühlende Matratzenauflage, und auch ins Kissen kann man Kühlpads packen.

• Verwenden Sie Bettwäsche aus Baumwolle statt aus Mischgewebe oder Kunstfaser.

• Mixen Sie sich ein kühlendes Spray, das Sie verwenden können, wenn Sie eine aufkommende Hitzewallung spüren. Geben Sie in eine Glasflasche mit Sprühkopf 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl und 15 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl und füllen Sie das Ganze mit 100 Milliliter Wasser auf. Vor jedem Gebrauch gut schütteln, um das Öl mit dem Wasser zu mischen. Auf die Haut aufgesprüht hat diese Mischung eine sofortige kühlende Wirkung.

• Verwenden Sie Ventilatoren oder einen Fächer. Auch wenn sie nicht günstig sind, sollten Sie sich für Geräte entscheiden, die eine hohe Leistung bei niedriger Geräuschentwicklung bringen und somit nachts den Schlaf nicht stören.

• Lockere, atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern kann ebenfalls hilfreich sein.

Schweig stille, mein Herze!

Herzrasen ist weit verbreitet und in den meisten Fällen harmlos. Trotzdem kann es Angst machen, wenn der Herzschlag sich beschleunigt, stärker oder unregelmäßig wird. Vielleicht fühlt es sich bei Ihnen an wie ein leichtes Flattern oder als ob der Herzschlag kurz aussetzen würde. Oft hält das Gefühl nur wenige Augenblicke an, kann aber dennoch beängstigend sein. Mögliche Ursachen dafür sind:

• Emotionale und psychische Auslöser

• Flüssigkeitsmangel

• Koffein

• Anämie – leiden Sie erst unter Herzrasen, seit Ihre Periode stärker geworden ist?

• Nährstoffmangel

• Schilddrüsenfehlfunktion

• Histaminintoleranz

• Medikamente wie Asthmasprays, Blutdrucksenker, Antihistaminika, Antibiotika und Antidepressiva wie Citalopram und Escitalopram

• Partydrogen

• Niedriger Blutzucker und Diabetes

• Körperliche Anstrengung

• Schwitzen

• Hormonschwankungen in der Menopause

Ihr Herz ist darauf ausgelegt, auf Stress zu reagieren. Es schlägt dann schneller und kann Blut in die Körperteile pumpen, die für die Kampf-oder-Flucht-Reaktion benötigt werden. Hohe Mengen der an dieser Reaktion beteiligten Hormone können allerdings zu Bluthochdruck und anderen Herzproblemen führen.25 Solange wir noch einen Zyklus haben, schützt das Östrogen uns vor den toxischen Auswirkungen dieser Hormone.26 Sinkt in der Perimenopause und Postmenopause jedoch der Östrogenspiegel, wirken sich Stresshormone stärker auf das Herz aus und können zu Herzrasen führen. Oft tritt dieses Symptom zusammen mit einer Hitzewallung auf, sodass Sie nicht nur die intensive Hitze spüren, sondern auch noch das Gefühl haben, ein Pferd würde durch Ihre Brust galoppieren. Bei Herzrasen können folgende Tipps hilfreich sein:

• Trinken Sie ausreichend.

• Achten Sie darauf, Stress und Sorgen zu reduzieren, indem Sie die Ursachen dafür angehen.

• Üben Sie, Ihr Nervensystem mithilfe von Atemtechniken zu regulieren.

• Achten Sie auf ausreichend Schlaf.

• Nehmen Sie Alkohol und Koffein nur in begrenzten Mengen zu sich.

• Hören Sie mit dem Rauchen auf.

• Meiden Sie Nahrungsmittel und Getränke, die stark histaminhaltig sind oder die Ausschüttung von Histamin verursachen, wenn Sie eine Histaminintoleranz vermuten (siehe Seite 333).

• Sorgen Sie für stabile Blutzuckerwerte, indem Sie regelmäßig essen.

• Lassen Sie untersuchen, ob Sie unter einer Anämie leiden oder es Ihnen an bestimmten Nährstoffen mangelt, etwa B-Vitamine und Magnesium.

• Überlegen Sie, ob bioidentisches Progesteron eine Lösung sein könnte.

• Ziehen Sie die Einnahme von Östrogen in Betracht.

• Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie den Verdacht haben, dass möglicherweise eines Ihrer Medikamente die Ursache sein könnte.

• Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Ihr Herzrasen länger anhält oder schlimmer wird beziehungsweise Sie schon vorher einmal Herzprobleme hatten oder generell beunruhigt deswegen sind.

Hitzewallungen und Nachtschweiß während der Perimenopause und danach werden mit Änderungen von Blutdruck und Cholesterinspiegel sowie einem höheren Body-Mass-Index (BMI) in Verbindung gebracht, was allerdings damit zusammenhängen kann, dass die Risikofaktoren für Hitzewallungen wie Übergewicht und Rauchen auch als Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten.27 Wenn Sie unter Hitzewallungen leiden und nun beunruhigt sind, sollten Sie daran denken, dass wir uns bei schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen oft wünschen, es hätte eine Vorwarnung gegeben. Es scheint so zu sein, dass Hitzewallungen tatsächlich ein Frühwarnzeichen sind, also können Sie sich auch entscheiden, sie als gute Botschaft anzusehen und rechtzeitig zu handeln, indem Sie mit dem Rauchen aufhören, sich regelmäßig bewegen und gesund essen.