Kitabı oku: «Switch durch Fasten»
INHALT
Vorwort von Marion Grillparzer
Manfreds Visionen
TUN BRAUCHT WISSEN
Wie Fasten heilt
12 Switch-Gebote
Mein Switch
Was passiert beim Fasten im Körper?
Fasten im Biorhythmus
5 Grundregeln des Fastens
Die Basis: Basenfasten
Der Basenfasten-Tag
„Ein Heileid“ Marions Fastenerlebnis mit Manfred
Stressbremse: Atem
Die Fasten-Helferlein
Die wichtigsten Survival-Tipps
A bisserl Basiswissen
Und danach? Glyxen!
Die süße Liste
Was wir Kluges tun
Freude für die Seele: Das Interview mit Pater Sebastian
BUNTE SWITCH-REZEPTE
Die Switch-Woche: Planen & Autophagie-Fasten
Überblick: Fasten-Tag
Die Muss-Man-Essens: Sirtfood
Switch-Extras: Brot, Smoothie, Vinaigrette
Getränke: Vitalisiertes Wasser, Switchel
7 x basisches Frühstück und Smoothies
10 leckere Daheims
12 x To-go
Das Fastenbrechen
MENSCH, BEWEG DICH
Muskel-Medizin tanken
Die Praxis: Das Aktiv-Erwachen-Programm
Das Switch-Stoffwechseltier
SWITCH FÜR DEN KOPF
Mental fasten
Die Praxis: Gescheit bewegen
Der Weg zum Erfolg – von Herbert Scheipl, Mentaltrainer
Lauter liebe Leut
MEIN SWITCH-TAGEBUCH
Adressen und Impressum
VORWORT
Eines schönen Tages klingelt das Telefon: „Manfred Spahn… Gnädige Frau… die Krautsuppn… Gesundheit… Fasten… Ihr Schreibstil… Croupier… Dick… Seminare… Gesundheitstrainer… Bitteschön, helfen Sie mir, ein Buch zu schreiben.“ Passiert öfters. Da sage ich in 99 Prozent der Fälle „nein!“ „Ja“ würde ich vielleicht sagen, wenn Prof. Hubert Burda anriefe oder Elyas M’Barek. Aber doch nicht zu einem Österreicher, der „Gnä Frau“ zu mir sagt und meine Kohlsuppe in den Himmel lobt.
Warum tue ich das nur? Warum lasse ich mich da mit einem Anruf überrumpeln? Erstens: Schon in Kinderschuhen hegte ich eine große Liebe für die Österreicher. Zweitens: Fasten ist ein wundervolles Thema. Damit kann man heilen, Körper und Seele, und wirklich, wirklich zur Gesundheit eines jeden beitragen. Vor allem mit Intervallfasten oder, wie wir es nennen, Kurzzeitfasten. Drittens: Der Manfred, der hat halt den typischen wienerischen Charme. (Dass er Burgenländer ist, habe ich sehr, sehr spät erfahren). Und viertens: Der Manfred, der ist authentisch. Das, finde ich, ist das Allerwichtigste, wenn man ein Buch schreiben möchte, das ein wie auch immer geartetes, an den Menschen gebrachtes „Gut zu Wissen“ enthält. Man muss das, was man seinen Lesern empfiehlt, selbst gelebt haben.
Manfred hat selbst sowas von geswitcht. Vom Kettenraucher zum Sauerstoffatmer, vom Wienerschnitzelgabler zum Kohlsuppenlöffler, vom Moppel-Ich zum Muskel-Ich, vom Ingenieur zum Croupier, vom Lebemann zum Fastentrainer. Er hat durch Fasten den Switch seines Lebens gemacht. Und er ist wirklich, wirklich gut darin, das an andere weiterzugeben.
Darum ist mir als Titel für dieses Buch „Switch“ eingefallen.
Switch passt einfach wundervoll zu Manfred – und zu Manfreds Programm. Der steht für schnell und einfach. Meine Bücher fordern ja schon ein bisschen mehr Zeit, sie zu lesen, sie umzusetzen. Manfreds Fasten-Programm hat die Kraft, in kurzer Zeit einen Schalter umzulegen. So dass man „anders will“. Und zwar im Kopf. Für den Körper. Für die Seele. Switch ist sozusagen die Abkürzung auf dem Weg in ein neues, gesundes, schlankes Leben. Komm einfach mit. Zeit wird’s, oder?
Ich wünsch Euch ganz herzlich viel Spaß bei Eurem Switch
Marion Grillparzer
VISIONEN
Weil Marion mir das Vorwort weggeschrieben hat, steht hier meine Vision. Ich möchte, dass jeder Leser dieses Buches seine eigene Vision hat. Denn die trägt einen durchs Leben. Lässt einen alles erreichen. Ist die Grundlage für einen Switch – hin zu einem gesünderen, lebensbejahenden Menschen. Ich bin gerade mal 18 Jahre alt, ein Jahr vor der Matura (dem Abitur), als die Eltern meines besten Freundes Harald mich fragen, wie ich mir meine Zukunft vorstelle. Ich sage im Brustton der Überzeugung: „Ich verdiene mit 30 mit Sicherheit 30 000 Schilling netto.“ Sie lächeln. Ich hab‘ damals den Gehaltsscheck gesehen, den Ferrari, den Boss-Anzug. Natürlich habe ich das geschafft! Erst als Ingenieur in der Fahrzeugelektronik – weil ich bereit war, nach Deutschland zu gehen. Dann – noch viel reicher – als Croupier im Casino. Wer seine Ziele visualisiert, glaubt dran – und kann nur gewinnen. Freilich ist man bereit, dafür hart zu arbeiten und Opfer zu bringen. Wichtig ist vor allem, dass es weniger um Geld geht. Sondern um Glück.
Frühling 1999. Während einer Nachtschicht im Casino schildere ich meine gerade neu aufkeimenden Visionen einer Kollegin: „Michi, ich will 25 Kilo abnehmen – und mit dem Rauchen aufhören. Ich fühl mich unwohl in meinem Körper. Ich mag so nicht mehr. Es gibt sicherlich einen Weg für mich, ein gesundes, glückliches Leben zu führen. Nur liegt der nicht mal in der Nähe dieses Poker-Tisches.“
Dass ich später das große Los ziehe und zum österreichischen Gesundheits-Guru Willi Dungl komme, buche ich als Sechser im Glücks-Lotto. Nur: Wer glücklich werden will, zufrieden sein möchte mit dem, was er erreicht hat und noch erreichen wird, der muss sich schon auch von Ballast trennen. Von falschen Vorstellungen wie: Wenn ich reich bin, bin ich glücklich. Von falschen Berufen: Ingenieur sein hat mich nur reich, aber nicht glücklich gemacht. Im Casino zu arbeiten, hat mich noch reicher und unglücklich und krank gemacht. Man muss sich aber auch trennen können von vermeintlichen Freunden, die mit meiner Lebensumstellung nicht umgehen können. Die mich auf ihrem Level versuchen festzuhalten. Die mich einschränken oder gar runterziehen. Das Gleiche gilt für Verwandte.
Mentalstark oder katastrophenblind
Was habe ich gelernt aus meiner Lebensumstellung hin zu einem gesunden, glücklichen Menschen? Was kann ich weitergeben? Zugegeben: Ich habe schon `nen ziemlichen Dickkopf. Auf Neudeutsch heißt das: mentale Stärke. Habe ich ein Ziel, dann lasse ich mich auf dem Weg dorthin auch von nichts und niemandem aufhalten. Freilich steigen auch in mir immer mal wieder die Ich-kann-nix-ich-bin-nix-Ängste aus der Kindheit hoch. Genauso wie bei Fritz, Maria, Xaver, Elvis… Aber bei mir nur kurz. Dann siegt die mentale Kraft. Denn die kann man schulen. Auch das möchte ich mit diesem Buch vermitteln.
Jede Chance, die sich mir geboten hat, habe ich genutzt – weil ich sie gesehen habe. Sehen ist wichtig. Tut nicht jeder. Wir sind katastrophenblind. Der Mensch ist ja mitunter sehr unglücklich, jammert und klagt mehr, als dass er sich freut. Das liegt an unserem Katastrophengehirn, das 95 Prozent der Zeit an Negatives denkt. An schlechte Erfahrung oder Angsteinflößendes in der Zukunft. Dadurch trübt sich die Sicht auf die glücklichen Momente. Und raubt so die Energie, die man braucht, um mal etwas Neues zu riskieren. Man muss immer offen sein für Neues. Denn nur etwas „Neues“ hat die Kraft, uns zu begeistern. Und Begeisterung ist die Voraussetzung für Veränderung.
In meinem Fall war es etwas sehr, sehr Einfaches. Etwas, das jeder machen kann: ein Heilfastenkurs, den ich ganz spontan aus einer Eingebung heraus gebucht habe. Und das war gut so. Man kann sich nämlich keine Vorstellung machen, wenn man etwas Neues nicht ausprobiert. Und das gilt für alles Neue, das die Kraft hat, uns aus gewohnten, langweiligen Bahnen zu holen. Einen Schalter umzulegen, der plötzlich den Switch möglich macht. Angst? Nicht nötig. Das meiste kann man als kontrolliertes Abenteuer sehen, man kann ruhig mal ins kalte Wasser springen – es kann einem ja nichts passieren.
MEINE WICHTIGSTEN LEITSÄTZE FÜR EINEN SWITCH
Im Leben bin ich IMMER selbst für alles verantwortlich. Ich alleine muss Entscheidungen treffen. Ohne Eigenverantwortung zu übernehmen, habe ich keine Chance, etwas zu verändern.
Veränderung heißt immer, man muss die Komfortzone verlassen. Das kann anfänglich sehr anstrengend und herausfordernd sein. Aber wenn man dann die süßen, bunten, neuen Früchte ernten darf, ist man glücklich, stolz und sehr zufrieden.
Was die großen, für andere vielleicht utopischen, Lebensveränderungen betrifft, sollte man sich nicht auf den Rat anderer verlassen. Sondern im Wesentlichen auf sich selbst vertrauen.
TUN BRAUCHT
WIE FASTEN HEILT
„Fasten kann tödlich sein!“ stand 2007 riesengroß auf dem Titel eines Wirtschaftsmagazins, kurz vor einem Fastenkurs in Marienkron, einem Kurhaus im Burgenland. Es steht nicht gerade auf meiner Wunschliste ans Universum, genau dann einen Fasten-Kurs zu halten mit 16 Teilnehmern – und jeder hat genau dieses Heft in der Hand. Gut. Ich hab’s überlebt. Und die 16 Leute haben ihr Leben verlängert. Ganz einfach, weil sie trotz negativer Schlagzeilen mitgefastet haben – und ihre Zellen den Müll selbst verdauen, während sie fasten. Tödlich? Mitnichten.
Dazu ein bisschen Hintergrund: 2016 erhielt der Japaner Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis für seine Forschung um die Autophagie. Die Selbstverdauung unserer Zellen. Der Zellbiologe schenkt uns damit die Antwort auf die simple Forscherfrage: Wie gehen Zellen mit einer akuten Hungersituation um, wenn nicht genügend Eiweißbausteine zur Verfügung stehen, um lebenswichtige Moleküle zu produzieren? Futtern sie uns die Muskeln weg, ernähren sie sich von unserem Immunsystem? Nein, sie verwenden den Zellmüll. Autophagie heißt: Zell-Kannibalismus anregen. Weg mit altem, ausgedientem, renitentem, meuterndem Zellmaterial. Ja, das ist gesund! Ab 40 schwächelt die Immunmüllabfuhr. Alte ausgediente, sogenannte seneszente Zellen sterben nicht ab, sondern machen Probleme. Sie meutern. Die »Rentnerzellen« senden Signale an die umliegenden Zellen: »Kommt, stellt auch Eure Arbeit ein!« Das Immunsystem wird schwächer, Bindegewebe erschlafft, Muskeln schwinden, Knochen werden brüchig.
Und je mehr seneszente Zellen da sind, desto größer das Unheil: chronische Entzündungen, Arteriosklerose, Demenz, Arthritis, Infarkt, Krebs. Die ideale Lösung: Man bringt die Zelle dazu, den internen Müll einfach selbst wegzuschaffen, sich ständig selbst zu heilen, sich zu verjüngen. Genau das nennt man Autophagie. Das kann man wunderbar selbst beeinflussen. Fastend. Das schiebt das Rentner-Dasein der Zellen weit, weit hinaus. Das ist toll. Das ist heilend. Das ist lebensverlängernd. Und die allerbeste Nachricht: Es müssen nicht Wochen sein. Stunden reichen. 16 Stunden. Wer 8 Stunden isst und 16 Stunden fastet, der hat schon gewonnen.
Genießen & Fasten – Leben in Balance
Heute ist, wer nicht fastet, out. Es gehört zum Leben in Balance. Wer gerne isst, wer das Leben genießt, der sollte ab und zu auch fasten. Damit er das ganz, ganz lange tun kann. Heute wissen wir: Fasten verlängert das Leben. Vom TV-Moderator über den Fernseh-Doc zum Blogger berichten alle über ihre persönlichen Erfolge. Vom 10-Kilo-weg-Experiment zu Hause über das Seelenheilen in wenigen Klostertagen bis hin zum Rheumastopp-Erfolg durch drei Wochen in der Fastenklinik. Getoppt wird das Ganze durch die Erfahrung der Fruchtfliege, ab und zu ein bisschen Fasten, und schon hat man ein um 40 Prozent verlängertes Leben. Wir wissen also, dass Fasten die Lebenserwartung der Fruchtfliegen und Fadenwürmer erhöht. Das gilt auch für Ratten, Mäuse, Hunde, Rhesusaffen – und den Menschen.
Begrifflichkeiten: Heilfasten oder Switch
Heilfasten bedeutet die Wartung des ganzen Körpers, der Seele, für jede einzelne Zelle. Der Fasten-Papst Dr. Lützner hat einmal gesagt: Heilfasten ist wie eine Operation ohne Messer. Jede einzelne Zelle, egal ob Muskelzelle, Gehirnzelle, Nervenzelle oder Bindegewebszelle, wird positiv beeinflusst. Heilfasten tut man über Wochen hinweg in einer Klinik unter ärztlicher Aufsicht, zum Beispiel nach FX-Mayr oder Buchinger. Und heilt damit erfolgreich chronische Leiden wie Rheuma, Allergien, Migräne…
Dr. Buchinger war sehr schwer krank, Arzt, die Schulmedizin hat ihn praktisch aufgegeben. Mit Fasten hat er sich dann selbst geheilt. Auch ich biete 7-Tage-Buchingerfasten an, und zwar für Gesunde. Das ist für den Körper wie ein großer Service für das Auto. Das sollte man als Erstfaster nicht alleine zu Hause tun, sondern immer in Begleitung eines Fastenleiters. Als „Frühlings- oder Winterservice“ biete ich auch Basenfasten mit Autophagie an, eine abgeschwächte Form des Heilfastens. Die man, wie mit diesem Buch, auch alleine zu Hause machen kann. Morgens gibt’s unseren genialen Switch-Porridge mit Früchten, Nüssen, Samen, Zimt und Ingwer. Viel Tee, viel Wasser, gerne vitalisiert. Dann, gegen 14 Uhr, gibt es das Mittagessen. Nachmittags darf man gerne auch wandern, laufen, golfen, tanzen… Und abends gibt es dann nur noch eine reine Basenbrühe. Die schickt einen in die Autophagie. Mit null Kalorien und vielen Basenmineralien. Nein, Hunger hat man keinen, weil man spät zu Mittag isst.
Fasten heißt zuckerfrei
Ich bin ein totaler Fastenfan und gleichzeitig ein absoluter Genussmensch. Genuss und Verzicht im Einklang bedeuten: ein schönes Leben. Der Genießer liebt seinen Apfelstrudel, seinen Marillenknödel. Und damit der ihm nicht das Leben verkürzt, sollte er auch Zuckerfrei-Phasen ins Leben einbauen. Weil die nachweislich das Leben verlängern. Füttert nämlich der Altersforscher den Fadenwurm zusätzlich mit einer kleinen Menge Glukose, verkürzt sich die Lebenszeit der Tiere um 20 Prozent. Der Fadenwurm sieht zwar nicht so aus wie der Mensch, ist aber für die Altersforscher das wichtigste Modell. Der lebensverkürzende Effekt hängt auch mit unserem (dem Wurm ähnlichen) Insulinstoffwechsel zusammen. Insulin befördert den Zucker aus dem Blut in die Zellen, wo er in Energie umgesetzt wird. Dabei entstehen schädliche Stoffe, die den Organismus altern lassen. Weniger Zucker bedeutet weniger alt machende Karamellbonbons in den Adern (AGEs). Also, was bekommt Ihr hier mit diesem Buch? Die Anleitung zur Autophagie, genauer: zu den beiden Kurzzeit-Fasten-Elementen 2:5 und 16:8, und zwar eingepackt in eine Basenfasten-Woche. Die man ganz einfach ins Leben einbauen kann. Und für dieses Leben kriegt man noch ein paar gesunde Tipps mit. Zum Beispiel, wie man mit Sirtfoods die Autophagie auch in der Zeit anheizen kann, in der man nicht fastet. Damit man auch recht lange was von der Autophagie hat. Wir machen uns also ein bisschen Autophagie, werden (auch wenn wir zu Hause bleiben) jünger, schlanker, gesünder… Und weil Fasten, auch Kurzzeitfasten, die Basis dafür ist, den Kopf frei zu machen, liefere ich auch eine Fastenanleitung fürs Gehirn. Und das macht fröhlicher. Das Ganze nenne ich dann: Switch.
12 SWITCH-GEBOTE
Was gehört zu einem erfolgreichen Switch? So legt man den Schalter um, ist ein neuer Mensch.
1. TUE ES FREIWILLIG. Sonst fang gar nicht erst an. Heißt – tue nichts unter dem höchsteigenen Wunsch: Ich will einen Switch.
2. VIEL TRINKEN. Ca. 2,5 Liter pro Tag. Schon morgens mit zwei großen Gläsern starten. Tee, Ingwer- oder Zitronenwasser.
3. AKTIV ERWACHEN. Absolviere Dein Morgenprogramm für einen bewegten Switch in den Tag. Für den Kreislauf. Gegen Kopfweh.
4. TROCKENBÜRSTEN. In fünf Minuten weg mit der alten Haut. Rauf mit dem Kreislauf.
5. MENSCH, BEWEG DICH AN DER FRISCHEN LUFT. An jedem Fastentag 60 Minuten. Minimum. Sauerstoff regt die Entgiftung über die Lunge an.
6. ÖLZIEHEN. Mit der traditionellen Kur die Gifte über die Mundschleimhaut ausleiten.
7. ZEITUNGSFASTEN. Krisen und Politik einfach mal nicht in den Tag lassen. Schlicht mal keine Negativschlagzeilen verdauen.
8. DIGITALFASTEN. Ja genau: Handy aus! Wie lange schaffst Du das?
9. GÖNN DIR EINEN LEBERWICKEL. Der aktiviert Dein wichtigstes Entgiftungsorgan.
10. FASTENBRÜHE TRINKEN. Sprich: Basenmineralien aufnehmen.
11. GEHIRN AUCH MAL ABLENKEN. Mit Gehirnakrobatik. Hilft fürs Leben.
12. AUF DEN KÖRPER HÖREN. Schlafen, wenn man müde ist. Bewegen, wenn man Hummeln im Hintern hat.
MEIN SWITCH
Ich bin im Burgenland aufgewachsen und wurde Ingenieur, weil mein Vater das so wünschte. Hat mir zwar nicht sehr viel Spaß gemacht, trotzdem habe ich die HTL-Mödling abgeschlossen. Mein Vater hatte dann gleich noch einen Job in einer Elektro-Firma für mich. Für den ich dankbar sein musste. Drei Stunden täglich pendelte ich im Zug vom Burgenland nach Wien und zurück, für einen Job, der mir alles andere als Spaß machte, unter einem Projektleiter, der dumm, dreist, ungerecht und bösartig war. Nach anderthalb Jahren Leidenszeit verabschiedet sich im Zug ein Mitpendler von mir. Ich frage: „Und wo gehst du hin?“, und er sagt: „Ich habe gekündigt“. Ich: „Du kannst doch nicht kündigen!“ Und er: „Oh doch, ich möchte mich einfach verändern.“
Kündigen war nicht in meinem Programm gespeichert. Ich wurde erzogen mit: Kündigen tut man nicht, man bleibt sein ganzes Leben bei einer Firma.
Vom Ingenieur zum Croupier…
Ein paar Tage später stehe ich vor der Assistentin des Geschäftsführers und sage: „Ich kündige.“ Meine Eltern sind gar nicht begeistert. Mein Vater hätte gerne den Rohrstock wieder aktiviert. Ich liebe meine Mutter. Aber ich muss weg. Ich habe mir sofort in Deutschland einen Job als Fahrzeugelektroniker gesucht. Das hat ein bisschen mehr Spaß gemacht, außerdem war der Verdienst sehr gut. Trotzdem war es einfach nicht meins.
Das Schicksal wollte, dass ich eines Tages mit einem burgenländischen Pärchen ins Casino in Wien ging. Ich sitze neben einer feinen älteren Dame. Das Flair hat mich gleich fasziniert – und verspielt war ich sowieso schon mein ganzes Leben. Auf jeden Fall frage ich die Dame, wie man denn eigentlich Croupier wird. Ihre Antwort: „Man braucht nur Matura und bewirbt sich dann. Der Kurs ist aber nicht leicht.“
Nach ein paar Monaten arbeitete ich als Croupier, verdiente drei mal so viel wie als Ingenieur und fühlte mich wie im Paradies. Meiner Meinung nach kann diese Arbeit auch ein Orang-Utan lernen. Aber das Casino-Dasein ist spannend, und alle haben mich um dieses Leben beneidet. Das Image eines Croupiers lag damals übrigens gleich hinter dem eines Arztes oder Piloten.
… zum rauchenden 103-Kilo-Mann
Ich entdeckte meine lustigen burgenländischen Gene. Meine größte Sorge war: Wohin gehen wir aus? Aber es gab auch eine Kehrseite. Vom Gelegenheitsraucher habe ich auf 60 Zigaretten täglich aufgestockt und viel getrunken, viel gepokert oder Black Jack gespielt.
Dann bin ich im Casino zum Saalchef aufgestiegen. Zum Faultier abgestiegen. Als Croupier musste man sich zumindest noch ein wenig mehr bewegen. Als Saalchef geht man nur ein bisschen herum, kümmert sich um die High-Limit-Gäste, trinkt mit ihnen den einen oder anderen Cognac. Ich stellte sowohl Fußball als auch Tennis ein. Ich wuchs von 75 Kilo zu stattlichen 103 Kilo heran. Kostete das Casino alle sechs Monate ein neues, größeres Outfit.
Endlich Nichtraucher – und aktiv
Dann kam ein schicksalhafter Tag. Im April 1999 lief eine Sendung über die Nichtraucher-Organisation Alan Carr. In einer Nachtschicht saß ich mit meinen 103 Kilo im Casino-Sessel und erzählte Michi: Ich werde mit dem Rauchen aufhören. Ich werde wieder abnehmen. Ich werde wieder Sport treiben. Ich werde Sascha wieder im Tennis schlagen. Am 5. September 1999 war ich nach sieben Seminar-Stunden Nichtraucher. Was dort genau passiert ist, weiß ich bis jetzt nicht, aber es hat gewirkt. Ich kassierte eine schöne Wett-Summe von meinen Casino-Kollegen ab. Ich verließ das gemütliche Faultierdasein und begann gleich wieder damit, mich täglich sportlich zu betätigen. Eines Nachts quetschte ich eine Kollegin aus, die wegen ihrer Migräne oft zum Fasten ging. Meine Ärztin befand Heilfasten schließlich als gut für mich und riet mir zum Fastenzentrum Pernegg in Niederösterreich.