Kitabı oku: «Switch durch Fasten», sayfa 2
Mein erstes Blind-Date mit dem Fasten

Am nächsten Tag rief ich in Pernegg an (Google gab es ja noch nicht) und erkundigte mich nach dem nächsten Termin. Der sei im November 1999. Die Dame am Telefon merkte an, dass das aber ein 14-tägiger Fastenkurs sei. Mir war´s egal, ich wusste sowieso nicht, wie lange so etwas dauert, und habe mich angemeldet. Sie sagte mir dann noch, dass es sich um einen Kurs mit Exerzitien handle. Ich: „Um Himmels Willen, was ist das denn?“ Sie: „Mit religiösen Übungen.“ Ich: „Wird mir auch nicht schaden.“ Die Rezeptionistin: „Das hat noch niemandem geschadet!“
Per Post bekam ich ein paar Tage später die Packliste. Was ein Irrigator (Einlaufgerät) ist, habe ich bis dato nicht gewusst. In der Apotheke ist mir die Röte ins Gesicht geschossen. Brav wie ich bin, packte ich alles mit ein, was auf der Liste stand. Wandersachen musste ich mir jedenfalls neu kaufen. Genauso wie diesen merkwürdig aussehenden Irritator, äh -gator.
DER RUF DER FASTEN-FESTUNG PERNEGG
Wie ich, ausgebremst durch Nebel und Sturm, endlich in Pernegg ankomme, beschleicht mich das leise Gefühl, bei der Addams Family gelandet zu sein. Es war schon dunkel, die Bäume bogen sich im Wind, alles feucht, düster, nebelig…
Ich stürmte mit all meinem Gepäck das Foyer wie Reinhold Messner, nur ohne Eisen und Pickel, aber mit neuem Wanderrucksack, Wanderschuhen und vielen Taschen. Ich bin da sehr ehrgeizig. Das darf dann schon auch in Markenwanderklamotten sein. Dort sitzen sieben Damen einschließlich der Fastenleiterin, die schon auf mich warten. Drei Ärztinnen, eine Blindenbetreuerin… alle sehr sozial eingestellt. Und ich komme aus dem Casino, wo man von lauter sehr traurigen Menschen umgeben ist, die viel Geld verlieren oder Existenzen vernichten. Ich berichte, dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe – und erwähne das Casino nur so nebenbei.
Es folgte der Fastenvortrag mit der Erklärung zum Einlauf. Ich dachte: So, Du fährst sofort wieder nach Hause. Nachdem im Casino aber wieder Wetten abgeschlossen wurden, dass ich das eh nicht durchstehe, blieb ich dort. Meine damalige, meine erste Fastenleiterin – eine der besten, die ich je kennengerlernt habe (und ich bin jetzt 20 Jahre dabei) war da sehr dogmatisch, ließ einem eh keine Alternative. Ich bin heute in meinen Kursen ein bisschen gnädiger. Wie so vieles in meinem Leben, habe ich auch meinen ersten Einlauf überstanden.
Nach drei bis vier Tagen fühlte ich mich wie neugeboren. Ich lag im Bett und fühlte, dass nach langer Zeit Körper und Geist wieder Eins waren.
Früher hat der Geist gemacht, was er wollte, und der Körper hat gelitten. Also habe ich zu meinem Körper gesagt: „Wenn Du mir jetzt noch einmal verzeihst, verspreche ich Dir, dass ich mein Leben verändern werde.“
Nach 14 Tagen Fasten hatte ich 9 kg abgenommen. Ich war auch bei allem dabei, was angeboten wurde – aktives Erwachen, Gymnastik, Wandern… Wieder einmal war ich total ehrgeizig. Doch damit habe ich mich wohlgefühlt. Von Vorteil ist, wenn man einmal sehr sportlich war, kommt man wieder leicht dorthin zurück.
In der zweiten Woche kamen die Exerzitien mit Pater Sebastian dazu. Ich machte nicht nur die Bewegungseinheiten, sondern auch die geistigen Übungen alle mit. Die Exerzitien hatten aber nichts mit dem katholischen Glauben zu tun, sondern waren einfach Lebensübungen. Und Pater Sebastian ist einzigartig (lest das Interview in diesem Buch mit ihm), aber eigentlich kann man das mit Worten gar nicht beschreiben! Heute ist er ein sehr guter Freund von mir, der mich durch dick und dünn begleitet. Und dafür steht er ganz oben auf meiner Lebensdankbarkeitsliste.
Mein erster Marathon
Nach den beiden Fastenwochen habe ich sofort im Casino gekündigt.
Und wieder das gleiche Szenario. Alle wollten es mir ausreden. Keine Chance. Motiviert von meiner Fastenleiterin stellte ich rigoros meine Ernährungsgewohnheiten um, bin wieder laufen gegangen. Ich lebte ein ganzes Jahr nur für mich. Habe 20 kg abgenommen und bin von 5 Minuten Laufen/5 Minuten Walken auf 2 Stunden Laufen gekommen und bewältigte nach anderthalb Jahren meinen ersten Marathon.
Im Mai, zu meinem Geburtstag, hatte ich dann eine Krise, weil ich eigentlich nicht wusste, wie es weitergehensollte. So bin ich wieder zum Fasten nach Pernegg zu Pater Sebastian, der mich aufgepäppelt hat. In diesem einen Jahr war ich dreimal Fasten. Es genügt die Fahrt zu einem Fastenkurs und schon habe ich keinen Hunger mehr. Das sitzt im Kopf. Im Oktober war ich dann nochmals Fasten. Während einer Shiatsu-Massage fragte mich mein Masseur, ob ich schon wisse, wie es in meinem Leben weitergeht. Ich habe ihm dann erzählt, dass ich schon einen Plan habe und Richtung Massage gehen will. Da hat er mir gesagt, dass es in Gars am Kamp bei Prof. Willi Dungl eine sehr gute Ausbildung gibt. Ich bin dann gleich zur Rezeption und habe im Dungl-Zentrum angerufen. Eine Stunde später bin ich in der Ordination von Herrn Dr. Zauner gesessen, dem ärztlichen Leiter vom Dungl-Zentrum. Doris (heute meine geliebte Frau) ist meine Zeugin, wie ich daher marschiert kam. Sie war die Seele vom Dungl-Haus.

ZIEL: VOM DUNGL-SCHÜLER ZUM PERSONAL COACH
Die Ausbildung lief damals bereits drei Wochen. Ich schilderte Dr. Zauner kurz meine Lebensgeschichte, erwähnte, dass ich bereits weiß, dass es zwei Schulterblätter gibt und dass ich jetzt da bin. Er nickte. Und sagte, dass er mich bis Weihnachten beobachten wird, ob ich es schaffe, das Versäumte nachzuholen. Die Ausbildung war Vollprogramm. 2500 Stunden Massage, Ernährung, Qigong, Tai Chi, Anatomie, Pathologie und die Ausbildung zum Fit-Lehrwart. Jeden Tag acht Stunden Kurs, danach lernen und in den Ferien gratis als Praktikant arbeiten. Ich liebte den Umgang mit den Patienten. Und liebte meine Arbeit. Und wollte unbedingt weitermachen. Darum habe ich auch alles gegeben. Ich bin um 4 Uhr in der Früh aufgestanden und habe bis 8 Uhr gebüffelt. Dann nochmal abends, nach dem Kurs bis Mitternacht gelernt, gelernt, gelernt. Eigentlich rund um die Uhr. Und ich habe den Abschluss dann auch geschafft. Von den elf Teilnehmern der Ausbildung hat Prof. Dungl zwei angestellt – und da war ich dabei.
Ich begann im Dungl-Zentrum zu arbeiten, wusste aber immer, dass ich mich selbständig machen will und werde. Während andere über den schlechten Lohn jammerten, habe ich alles aufgesaugt, was es zu lernen gab. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich nichts Neues mehr dazulerne, kündigte und machte mich mit null Kunden in Wien selbständig. Und konnte in Pernegg bei Fastenkursen meine Massagen anbieten. In Linz machte ich noch die zwei Jahre dauernde Ausbildung zum Dipl. Fitness-Trainer. Wurde Personal-Trainer in einer Zeit, wo keiner wusste, was das ist. 2002, noch vor meiner Selbständigkeit, bedankte ich mich in einem Brief bei Vera Russwurm für ihren Beitrag über das Nichtraucher-Seminar von Allen Carr im ORF. Ohne diesen Schritt wäre ich wahrscheinlich auch nicht zum Heilfasten gekommen.
Nach ein paar Tagen rief mich die Redaktion von Vera Russwurm an, sie würden gerne für die Reihe „Schicksalstage“ einen Beitrag über mich drehen. Das Aufnahmeteam kam nach Pernegg, dort führte Vera Russwurm das Interview mit mir. Auch Pater Sebastian kam zu Wort. Und beim Dreh im Tennisclub erzählt der Kabarettist Andreas Vitásek seine Anekdoten.
Der Regisseur hat mich gefragt, wann die Sendung über das Nichtraucher-Seminar denn gesendet wurde, da sie im Archiv nichts gefunden haben. Sie fanden zwar einen Beitrag über Allen Carr, aber nicht mit Vera Russwurm, sondern mit Barbara Stöckl. Also hatte ich mich geirrt und den Dankesbrief an die falsche Adresse geschickt. Das Team hat sich dann nicht getraut, es Vera Russwurm zu gestehen, da ja alles schon gedreht war. Andreas Vitásek hat gesagt: „Das ist wieder einmal so ein richtiger Burgenländer. Schreibt den Brief an die falsche Adresse und kommt so ins Fernsehen.“ Durch diesen Beitrag habe ich übrigens einen Fastenboom ausgelöst. Das Wichtigste in meinem Leben war und ist, dass ich immer alles durchziehe, was ich mir vornehme, und an mich glaube. Immer gab es ein Auf und Ab, Zeiten, in denen man an sich zweifelt, aber ich kämpfte.
Endlich UNIQA-VitalCoach
Mein nächster Schritt war der UNIQA-VitalCoach. In meiner Nordic-Walking-Ausbildung habe ich das erste Mal davon gehört mit dem Hinweis, „das wird man nur als Akademiker, da kommt man ohne Beziehungen nicht hinein“. Zu viele Sportwissenschaftler und Trainer bewerben sich jährlich. Ich habe gesagt: „Das will ich und das werde ich!“
Die UNIQA Österreich Versicherungen AG war damals ihrer Zeit voraus und baute im Sinn der Prävention ein österreichweites Gesundheitsnetz auf.
In jedem Bundesland wurden auf selbständiger Basis UNIQA VitalCoaches engagiert. Das fand ich sensationell. Da wollte ich mitmachen. Kunden mit einer Krankenzusatzversicherung können jährlich sechs Einheiten mit einem VitalCoach buchen. Die Bandbreite der Betreuung durch UNIQA VitalCoaches ist sehr groß, ob in Richtung Fitness, Ernährung, Entspannung, für jeden Bereich gibt es Spezialisten. Schlichtweg meins! Wie nur vorgehen? Im tiefsten Winter fuhr ich stundenlang für zwei Massagen nach Pernegg, um ein hohes Tier von der UNIQA zu massieren. Und ihm freilich auf meine burgenländische Art meine Wünsche leise ins Ohr zu flüstern… Er hat mir geraten, mich zu bewerben. Getan. Und ich wurde VitalCoach. Nach zwei Jahren hatte ich 80 Kunden zu betreuen. Eine meiner ersten und ältesten Kundinnen ist Frau Friederike Matschinger, die mit 80 Jahren an die UNIQA herangetreten ist und ausschließlich einen männlichen Trainer wollte. Jetzt ist sie 95 und nach wie vor in meiner Betreuung. Sie kommt in diesem Buch auch noch zu Wort! Aber erst: Marion.

MEIN TREFFEN MIT MARION
Im Oktober 2017 bin ich eines Morgens etwas unrund aufgewacht und dachte, irgendetwas Produktives sollte ich machen. Also rufe ich einfach mal meine Lieblingsautorin Marion Grillparzer an. Auf dieses Gespräch habe ich mich also nicht irgendwie vorbereitet, weil das ja eher ein spontaner Gedanke war.
Schon öfter haben mir Leute geraten, mit meiner Lebensgeschichte ein Buch zu schreiben. Ich hatte sogar ein paar Anläufe, es hat aber nie geklappt. Also google ich Marions Nummer, rufe an, nach zweimal Läuten hebt sie ab. Ich sage: „Hallo, mein Name ist Manfred Spahn, ich möchte gerne ein Buch schreiben, und der Clou ist, dass Sie der Ghostwriter sein sollen.“ Sie: „Das ist sehr lieb von Ihnen, aber ich bekomme täglich Anrufe von Leuten, die das Gleiche wollen.“ Ich: „Aber nicht von mir.“ Weil sie sehr, sehr höflich ist, sind wir doch noch in ein Gespräch gekommen, das war sehr, sehr wichtig für mich. Ich teilte ihr dann noch mit, dass ich sie sehr verehre und ihre Bücher die besten Sachbücher sind, die ich kenne, vor allem das Buch „Körperwissen“ sei genial. Auf jeden Fall durfte ich Marion dann Unterlagen von mir schicken. Marion hat das dann geprüft, mich gegoogelt, Facebook angesehen und nach einer Woche kam die Antwort, dass sie das Thema Fasten interessiert, mich aber erst einmal persönlich kennenlernen will und dass ich nach München kommen soll. Also bin ich nach Bayern gefahren und habe Marion und ihren Mann Wolf zum Abendessen getroffen.
Wir waren in einem traditionellen Truderinger Restaurant, und ich habe in der Speisekarte natürlich nach etwas sehr Gesundem gesucht, wenn ich schon mit der berühmten Marion Grillparzer esse. Ich dachte an vegetarische Maultaschen, obwohl ich die gar nicht mag, die waren aber das einzig Gesunde auf der Karte. Was bestellt sich Marion? Ein Gansl! Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Habe ich mir natürlich auch bestellt.
Der Abend war eigentlich ein Vorstellungsgespräch, aber das ist mir nicht aufgefallen. Auf jeden Fall habe ich bestanden und durfte am nächsten Tag zu ihr ins Haus kommen. Und sie hatte auch schon einen Titel für mein Buch! Das, was ihr gerade in der Hand haltet! Und ich verbrachte viel gute Zeit mit ihr. Wirklich, wirklich. Mit einer Ausnahme: Ein Tag, der trieb mir die Schweißperlen auf die Stirn, ich coachte sie im Fasten. Lest über das fastende GaTaMo auf Seite 36.

WAS PASSIERT BEIM FASTEN IM KÖRPER?
Ein Organismus, der hungert, wird stärker. Gene steuern die Arbeit der Zelle. Durch Fasten verändert sich die Funktion der Zelle, sie schaltet auf Schutzbetrieb um. Das tun unsere Zellen schlichtweg evolutionsbedingt seit Milliarden Jahren. Die Zellen schützten sich durch einen uralten Reflex. Hungern – Schutz aufbauen. Und das stärkt alle Organe. Macht den Körper funktionsfähiger, widerstandsfähiger und jünger. Spannend an diesem Thema ist: Krebszellen sind mutierte Zellen, die haben diesen Mechanismus verlernt. Für sie ist Fasten mitunter sogar tödlich.
Lasst mich erst mal zusammenfassen: Fasten verbessert den Zucker- und Fettstoffwechsel, lindert Entzündungen. Man wacht auf, ist viel, viel fitter, Fasten senkt das Risiko für Übergewicht und Diabetes, für Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer und Krebs. Bei Fadenwürmern, Fruchtfliegen und Labormäusen hat das Fasten auch eine lebensverlängernde Wirkung.
Wegen der Autophagie. Kalorienrestriktion und zwar auf Null, regt den Selbstreinigungsprozess im Körper an, Zellen bauen alte oder beschädigte Bestandteile ab und verwerten diese weiter. Während man beim Fasten auf Essen verzichtet, futtert sich der Körper in gewisser Weise selbst auf. Ja, das ist super. Ja, das ist gesund. Abnehmen tut man ganz nebenbei. Der Körper stellt sich um vom Teller auf die körpereigenen Zuckerdepots in Leber und Muskeln und Fettdepots auf Hüfte und Bauch. Das bedeutet Stress. Das zeigt sich in erhöhter Ausschüttung der Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol. Das normalisiert sich aber schnell wieder. Und nachhaltig. Sind die Zuckerdepots nach ein, zwei Tagen leer, baut die Leber Fett und Muskeleiweiß in Ketonkörper um, die das Gehirn versorgen. Ja, es werden Muskeln abgebaut, aber nicht sehr viele, und dagegen kann man mit Bewegung angehen. Viele Mediziner verschreiben mittlerweile denen, die länger fasten, auch etwas Eiweiß, damit die Muskeln geschont werden. Aber in unserer Woche reicht das pflanzliche Eiweiß wunderbar aus.
Geht’s einem gut oder schlecht?
HUNGER? Anfangs ein bisschen, besonders wenn man keinen Einlauf macht. Dieser beugt nämlich den Hungergefühlen vor. Wer keine Lust auf Einlauf hat: Wenn man sich mit Bewegung ablenkt, kann der Hunger nicht so richtig wachsen. Und er verschwindet auch sofort, sobald der Darm leer ist. Ohne Einlauf am zweiten Tag.
LEISTUNGSFÄHIG? Aber ja. Erst recht! Unsere hungrigen Ahnen mussten mitunter 40 km und mehr laufen, um Beute zu machen – und kluge Strategien entwickeln. Wer fastet, dessen Hirn läuft auf Hochtouren. Und auch sonst können wir Leistung bringen, vor allem wenn unser Körper damit vertraut ist. Ich bin mittlerweile ein Stoffwechseltier. Nachzulesen Seite 132.
FASTENKRISE? Ja. Die, die den Beipackzettel zum Fasten lesen, kriegen auch eine Krise. Es muss nicht sein, aber manchmal, wenn der Körper bestimmte Substanzen nicht mehr bekommt, wie etwa Kaffee, Zucker, seine Nudeln oder sein Weißbrot, dann reagiert er mit Kopfschmerzen oder mitunter ganz schlechter Laune. Und mutiert für etwa 24 Stunden zum GaTaMo. Ganztagesmonster. Bis sich der Körper an die neue Situation gewöhnt hat. Das passiert in meinen Kursen Gott sei Dank selten. Und den Leuten, die häufiger fasten, passiert das gar nicht mehr, denn Fasten macht jede Zelle unseres Körpers und unsere Psyche resistenter gegen Stress.
SCHLECHTE LAUNE, GUTE LAUNE? Klar, erst ist man ein bisschen grantig, aber dann… Fasten hat eindeutig eine stimmungsaufhellende Wirkung, manchmal fühlt man sich regelrecht euphorisch. Fasten wirkt wie unsere modernen Antidepressiva, die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Lindert Ängste und depressive Verstimmung. Und es macht uns stark. Wir lieben unseren Körper mehr, weil er uns durch diese Zeit bringt. Weil wir auf ihn vertrauen können, lässt das unser Selbstbewusstsein wachsen. Und wer die Herausforderung gemeistert hat, fühlt sich einfach stark und gut.
Fasten heilt
DAS WICHTIGSTE IST: Fasten weckt den inneren Doktor, weckt Motivation und Lebensfreude. Es hilft dabei, sich selbst zu erkennen, macht einen beweglicher und glücklicher. Der Darm wird entlastet, die Wiege der Gesundheit kann heilen. Die Leber wird entfettet. Unsere Entgiftungsstation kann wieder besser arbeiten. Wir wachen auf. Der Kopf wird freier und fitter. Fasten putzt den Körper durch. Es wirkt gegen Entzündungen und lindert so Rheuma und Arthritis. Es hilft bei Stoffwechselkrankheiten wie Gicht und Diabetes. Fasten kann Krebszellen kurzzeitig aushungern. Noch besser: Fasten schützt unsere gesunden Körperzellen, versetzt sie in Winterschlaf, so dass nur noch die Krebszelle die Chemogifte aufnimmt. Fasten kann nachweislich die Nebenwirkungen einer Chemotherapie verringern. Belegt ist natürlich auch der positive Effekt des Fastens auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Blutdruck sinkt stärker als durch medikamentöse Therapie mit Betablockern. Fasten hilft Allergikern, lindert Asthma, weil es die Histaminproduktion in den Bronchien reduziert. Außerdem senkt es die Anfälligkeit für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Fasten macht klug, es erleichtert den Einstieg in ein gesundes Leben. Und so kann es sich auch positiv auf das Gewicht auswirken. Glücklich macht das Fasten aber nur den, der es als Chance sieht. Wer sauer über anfängliche Hungergefühle ist, der wird nicht glücklich, sondern aggressiv. Die anderen tanken Ruhe und Zufriedenheit über das parasympathische Nervensystem, das nach zwei bis drei Tagen den Stressnerv namens Sympathikus zum Schweigen bringt.
Wer darf nicht fasten?
Dass wir nix essen, das ist normal, das steht in den Genen. Deswegen kann eigenlich jeder Fasten. Ausgenommen: Untergewichtige, Magersüchtige, Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche. Das Risiko, einen Nährstoffmangel einzugehen, ist für sie zu groß. Chronisch Kranke sollten das nur in Zusammenarbeit mit ihrem Arzt tun. Diabetiker, die Medikamente nehmen, sollten unbedingt mit einem Arzt den Blutzuckerspiegel überwachen, der durch Fasten gesenkt wird – was gut ist.
Aber im Zusammenspiel mit blutzuckersenkenden Medikamenten kann es zu einer Unterzuckerung kommen.
Muss man Fastenbrechen?
Wer heilfastet, muss seinen Darm ganz langsam wieder ans Essen, ans Arbeiten, ans Verdauen gewöhnen. Wer unsere Switchwoche absolviert hat, der bricht das Fasten ganz gemütlich. Mit einem leckeren Fisch. Unserer herrlichen Suppe auf Seite 112. In der Folgezeit kann man unsere Basenfasten-Rezepte weiter ins Leben integrieren und kombinieren mit weißem Fleisch, dann und wann einem Ei, Milchprodukten.
„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
(Hippokrates 460-377 v. Chr.)
FASTEN IM BIO-RHYTHMUS
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass man Fett abbaut, das Immunsystem stärkt, das Herz schützt, jede Körperzelle jung und gesund hält, wenn man Esspausen ins Leben einbaut. Die sollten mindestens 16 Stunden dauern. Dass man allerdings in den verbleibenden Stunden gefahrlos Gänsestopfleber, Wiener Schnitzel, Pommes, Hamburger und Torten essen kann, fällt unter die Rubrik Märchen. Wahr ist, dass alle, die mit dem Intervallfasten anfangen, auch ihre Ernährung überdenken. Und nicht 16 Stunden lang darben, um danach allen Effekt zunichte zu machen. Sie essen dann gesund. Ich empfehle: Lebt diese acht Stunden nach dem wundervollen Glyx-Prinzip. Und: Ein Sündertag pro Woche ist auch erlaubt. Nur in unserer Switch-Woche erst einmal nicht.
Was Du diese Woche ausprobierst, kannst Du freilich auch danach ins Leben einbauen. Such Dir Deine Form und Deine perfekte Zeit für den Alltag, dann fällt es Dir nicht schwer. Intervallfasten passt ins Büro, in den Manageralltag, ins Freizeitdasein. Nicht jeder Mensch ist gleich. Den einen fällt es überhaupt nicht schwer, den ganzen Tag Suppe zu löffeln, sie können aber nicht 16 Stunden auf das Essen verzichten. Die anderen verhungern am Suppenteller, es macht ihnen aber überhaupt nichts aus, das Abendessen oder das Frühstück ausfallen zu lassen. Denen taugt 16:8. Ganz harte Typen reduzieren das sogar auf vier Stunden. 20:4.
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