Kitabı oku: «Über die Klassen der chinesischen Gesellschaft / Über den Widerspruch », sayfa 2

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I. Die zwei Arten der Weltanschauung

In der Geschichte der menschlichen Erkenntnis existieren seit jeher zwei Auffassungen von den Entwicklungsgesetzen der Welt: die eine ist die metaphysische, die andere die dialektische; sie bilden zwei entgegengesetzte Arten der Weltanschauung.

Lenin sagt:

Die beiden grundlegenden (oder die beiden möglichen? oder die beiden in der Geschichte zu beobachtenden?) Konzeptionen der Entwicklung (Evolution) sind: Entwicklung als Abnahme und Zunahme, als Wiederholung, und Entwicklung als Einheit der Gegensätze (Spaltung des Einheitlichen in einander ausschließende Gegensätze und das Wechselverhältnis zwischen ihnen).

Lenin spricht gerade von diesen zwei verschiedenen Weltanschauungen.

Die Metaphysik nennt man in China auch Hsüanhsuä. Sowohl in China wie in Europa gehörte diese Denkweise im Laufe einer sehr langen historischen Periode zur idealistischen Weltanschauung, und sie beherrschte die Köpfe der Menschen. In Europa war in der Frühzeit der Bourgeoisie auch der Materialismus metaphysisch. Da eine Reihe europäischer Länder im Laufe ihrer sozial-ökonomischen Entwicklung in das Stadium des hochentwickelten Kapitalismus eingetreten war, die Produktivkräfte, der Klassenkampf und die Wissenschaft ein in der Geschichte nie dagewesenes Niveau erreicht hatten und das Industrieproletariat zur mächtigsten Triebkraft der geschichtlichen Entwicklung geworden war, entstand infolgedessen die marxistische, dialektisch-materialistische Weltanschauung. Als dann kam in der Bourgeoisie, nebst dem offenen, völlig unverhüllten reaktionären Idealismus, ein vulgärer Evolutionismus als Widerpart der materialistischen Dialektik auf.

Die Weltanschauung der Metaphysik oder des vulgären Evolutionismus betrachtet alle Dinge in der Welt isoliert, statisch und einseitig. Alle Dinge in der Welt, ihre Formen und ihre Gattungen wären demnach ewig voneinander isoliert, ewig unveränderlich. Insofern von Veränderungen die Rede ist, dann nur von quantitativer Zunahme oder Abnahme und von Ortsveränderung. Dabei sollen die Ursachen einer solchen Zunahme oder Abnahme beziehungsweise einer solchen Ortsveränderung nicht in den Dingen selbst liegen, sondern außerhalb ihrer, das heißt in der Einwirkung äußerer Kräfte. Die Metaphysiker vertreten die Auffassung, daß die verschiedenen Dinge in der Welt sowie ihre Eigenschaften vom Beginn ihres Seins an unverändert blieben, ihre späteren Veränderungen bloß quantitative Vergrößerungen oder Verkleinerungen seien. Die Metaphysiker sind der Ansicht, daß ein Ding nur ewig sich selbst reproduzieren, sich aber nicht in ein anderes, von ihm unterschiedliches Ding verwandeln könne. Die Metaphysiker glauben, daß die kapitalistische Ausbeutung, die kapitalistische Konkurrenz, die individualistische Ideologie der kapitalistischen Gesellschaft usw. – daß das alles auch in der antiken Sklavenhaltergesellschaft, ja sogar in der Urgesellschaft anzutreffen sei, daß es ewig und unverändert existieren werde. Was die Ursachen der gesellschaftlichen Entwicklung betrifft, so erklären die Metaphysiker sie aus Bedingungen, die außerhalb der Gesellschaft liegen – aus dem geographischen Milieu, dem Klima usw. Die Metaphysiker versuchen einfach, außerhalb der Dinge die Ursachen ihrer Entwicklung zu finden, und bestreiten die These der materialistischen Dialektik, wonach die Entwicklung der Dinge durch die ihnen innewohnenden Widersprüche hervorgerufen wird. Daher sind sie nicht in der Lage, die qualitative Vielfalt der Dinge und das Umschlagen einer Qualität in eine andere zu erklären. In Europa trat diese Denkweise im 17. und 18. Jahrhundert als mechanischer Materialismus sowie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als vulgärer Evolutionismus in Erscheinung. In China wurde die metaphysische Denkweise, die in den Worten „Der Himmel ist unveränderlich, und unveränderlich ist auch Tao“ zum Ausdruck kommt, im Laufe einer sehr langen Zeit von den verfaulten herrschenden Feudalklassen unterstützt. Den mechanischen Materialismus und den vulgären Evolutionismus dagegen, die in den letzten hundert Jahren aus Europa importiert wurden, unterstützt die Bourgeoisie.

Im Gegensatz zur metaphysischen Weltanschauung vertritt die dialektisch-materialistische Weltanschauung die Meinung, daß wir beim Studium der Entwicklung der Dinge von ihrem inneren Gehalt, von dem Zusammenhang des einen Dinges mit anderen ausgehen sollen, das heißt, daß wir die Entwicklung der Dinge als ihre innere, notwendige Selbstbewegung betrachten, wobei sich jedes Ding in seiner Bewegung mit den anderen, es umgebenden Dingen in Zusammenhang und Wechselwirkung befindet. Die Grundursache der Entwicklung eines Dinges liegt nicht außerhalb, sondern innerhalb desselben; sie liegt in seiner inneren Widersprüchlichkeit. Allen Dingen wohnt diese Widersprüchlichkeit inne, und sie ist es, die die Bewegung und Entwicklung dieser Dinge verursacht. Diese innere Widersprüchlichkeit der Dinge ist die Grundursache ihrer Entwicklung, während der Zusammenhang und die Wechselwirkung eines Dinges mit anderen Dingen sekundäre Ursachen darstellen. Somit tritt die materialistische Dialektik der Theorie von der äußeren Ursache, vom äußeren Anstoß, die dem metaphysischen mechanischen Materialismus und dem metaphysischen vulgären Evolutionismus eigen ist, entschieden entgegen. Es ist klar, daß rein äußere Ursachen nur eine mechanische Bewegung der Dinge hervorzurufen vermögen, das heißt eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Umfangs, Vermehrung oder Verminderung der Menge; es läßt sich aber aus ihnen nicht erklären, warum den Dingen eine unendliche qualitative Mannigfaltigkeit und ihre wechselseitige Verwandlung ineinander eigentümlich sind. In Wirklichkeit wird selbst die durch einen äußeren Anstoß ausgelöste mechanische Bewegung ebenfalls mittels der inneren Widersprüchlichkeit der Dinge bewerkstelligt. Auch das einfache Wachstum, die quantitative Entwicklung in der Pflanzen- und Tierwelt wird hauptsächlich durch innere Widersprüche bewirkt. Ebenso ist die Entwicklung der Gesellschaft in der Hauptsache nicht durch äußere, sondern durch innere Ursachen bedingt. Viele Länder mit fast den gleichen geographischen und klimatischen Bedingungen unterscheiden sich dem Stand ihrer Entwicklung nach sehr stark voneinander und entwickeln sich äußerst ungleichmäßig. Sogar in ein und demselben Land gehen gewaltige soziale Wandlungen vor sich, ohne daß sich das geographische Milieu und das Klima geändert hätten. Das imperialistische Rußland verwandelte sich in die sozialistische Sowjetunion, und das abgekapselte feudale Japan wurde zum imperialistischen Japan, obwohl diese Länder keine geographischen und klimatischen Veränderungen erfahren haben. China, wo lange Zeit der Feudalismus herrschte, hat in den letzten hundert Jahren große Wandlungen durchgemacht und verändert sich jetzt in der Richtung eines emanzipierten, neuen China; doch die geographischen und klimatischen Verhältnisse in China sind gleichgeblieben. Zwar ändern sich auch die geographischen Bedingungen und das Klima der Erde als Ganzes wie ihrer einzelnen Teile, aber im Vergleich zu den gesellschaftlichen Wandlungen sind diese Veränderungen völlig belanglos: während die einen Zehntausende, Hunderttausende und Millionen von Jahren brauchen, um sich bemerkbar zu machen, genügen für die anderen Jahrtausende, Jahrhunderte, Jahrzehnte, ja sogar bloß einige Jahre oder Monate (in Zeiten der Revolution). Vom Gesichtspunkt der materialistischen Dialektik sind die Veränderungen in der Natur hauptsächlich durch die Entwicklung der Widersprüche innerhalb dieser selbst bedingt. Die gesellschaftlichen Veränderungen hängen in der Hauptsache von der Entwicklung der Widersprüche innerhalb der Gesellschaft ab, also der Widersprüche zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, zwischen den Klassen, zwischen dem Neuen und dem Alten; die Entwicklung dieser Widersprüche treibt die Gesellschaft vorwärts und gibt den Impuls für die Ablösung der alten Gesellschaft durch eine neue. Schließt die materialistische Dialektik äußere Ursachen aus? Keineswegs. Sie betrachtet die äußeren Ursachen als Bedingungen der Veränderung und die inneren Ursachen als deren Grundlage, wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken. Bei einer entsprechenden Temperatur wird ein Ei zu einem Küken, aber keine Wärme kann einen Stein in ein Küken verwandeln; denn die Grundlage der Veränderung ist bei den beiden verschieden. Die verschiedenen Völker wirken beständig aufeinander ein. In der Epoche des Kapitalismus, insbesondere in der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution, sind der wechselseitige Einfluß und Anstoß der verschiedenen Länder auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet sehr beträchtlich. Die Sozialistische Oktoberrevolution leitete eine neue Ära nicht nur in der Geschichte Rußlands, sondern auch in der Weltgeschichte ein. Sie beeinflußte die inneren Veränderungen in anderen Ländern der Welt, so auch – und zwar mit besonderer Tiefenwirkung – die inneren Veränderungen in China. Diese Veränderungen erfolgten jedoch vermittels der inneren Gesetzmäßigkeiten dieser Länder beziehungsweise Chinas selbst. Wenn in einer Schlacht das eine Heer siegt und das andere unterliegt, so werden Sieg und Niederlage durch innere Ursachen bestimmt. Der Sieg ist das Ergebnis der Stärke des Heeres oder seiner richtigen Führung, die Niederlage ist durch die Schwäche des Heeres oder durch Fehler der Führung bedingt; die äußeren Ursachen wirken vermittels der inneren. Die Niederlage, die in China im Jahre 1927 die Großbourgeoisie dem Proletariat zufügte, war durch den Opportunismus bewirkt worden, der in den Reihen des chinesischen Proletariats selbst (innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas) geherrscht hatte. Nachdem wir mit dem Opportunismus Schluß gemacht hatten, nahm die chinesische Revolution erneut einen Aufschwung. Später litt die chinesische Revolution wiederum ernstlich unter den Schlägen des Feindes: diesmal infolge des Abenteurertums, das innerhalb unserer Partei aufgetreten war. Und als wir dann mit dem Abenteurertum aufgeräumt hatten, erfuhr unsere Sache abermals einen Aufschwung. Folglich muß sich eine Partei, um die Revolution zum Sieg zu führen, auf die Richtigkeit ihrer politischen Linie und auf die Festigkeit ihrer Organisation stützen.

Die dialektische Weltanschauung ist sowohl in China als auch in Europa bereits im Altertum aufgekommen. Doch trug die Dialektik des Altertums einen spontanen, primitiven Charakter, konnte gemäß den sozialen und historischen Bedingungen jener Zeit noch nicht die Gestalt einer abgeschlossenen Theorie annehmen, daher auch keine umfassende Interpretation der Welt geben; sie wurde in der Folge durch die Metaphysik ersetzt. Der berühmte deutsche Philosoph Hegel, der Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts lebte, hat einen sehr bedeutsamen Beitrag zur Dialektik geleistet, aber seine Dialektik war idealistisch. Erst als die großen Vorkämpfer der proletarischen Bewegung Marx und Engels die in der Geschichte der menschlichen Erkenntnis erzielten positiven Ergebnisse verallgemeinerten und insbesondere die rationellen Elemente der Hegelschen Dialektik kritisch übernahmen und die großartige Theorie des dialektischen und historischen Materialismus schufen, ging eine beispiellose Revolution in der Geschichte der menschlichen Erkenntnis vor sich. Diese großartige Theorie wurde in der Folge von Lenin und Stalin weiterentwickelt. Sobald sie in China Eingang gefunden hatte, rief sie im geistigen Leben Chinas sofort die größten Veränderungen hervor.

Diese dialektische Weltanschauung lehrt uns vor allem, die Bewegung der Widersprüche in den verschiedenen Dingen verständnisvoll zu beobachten und zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse die Methoden für die Lösung der Widersprüche zu bestimmen. Daher ist das konkrete Verständnis des Gesetzes von dem Widerspruch, der den Dingen innewohnt, für uns äußerst wichtig.

II. Die Allgemeinheit des Widerspruchs

Um der bequemeren Darlegung willen werde ich zunächst die Allgemeinheit des Widerspruchs und dann seine Besonderheit behandeln. Es handelt sich darum, daß die Allgemeinheit des Widerspruchs bereits von vielen anerkannt worden ist, nachdem die Begründer und Fortsetzer des Marxismus – Marx, Engels, Lenin und Stalin – die dialektisch-materialistische Weltanschauung ausgearbeitet und die materialistische Dialektik mit allergrößtem Erfolg auf zahlreiche Gebiete der historischen und naturgeschichtlichen Forschung, bzw. auf viele Gebiete der Umgestaltung der Gesellschaft und der Natur (zum Beispiel in der Sowjetunion) angewandt haben; deshalb braucht man nicht lange bei der Klärung dieser Frage zu verweilen. Was jedoch die Besonderheit des Widerspruchs betrifft, so sehen hierin viele Genossen, vor allem die Dogmatiker, noch nicht klar. Sie verstehen nicht, daß die Allgemeinheit des Widerspruchs gerade in dessen Besonderheit existiert. Ebensowenig verstehen sie, welch große Bedeutung es für unsere Anleitung der revolutionären Praxis hat, die Besonderheit der den vorliegenden konkreten Dingen innewohnenden Widersprüche zu studieren. Deshalb müssen wir auf das Studium der Besonderheit des Widerspruchs Nachdruck legen und der Klärung dieses Problems hinreichenden Raum widmen. Wir beginnen deswegen die Analyse des Gesetzes von dem den Dingen innewohnenden Widerspruch mit der Behandlung der Allgemeinheit des Widerspruchs, dann analysieren wir eingehend die Besonderheit des Widerspruchs und kehren schließlich zum Problem seiner Allgemeinheit zurück.

Der allgemeine oder absolute Charakter des Widerspruchs ist in einem doppelten Sinn zu verstehen: Erstens existieren Widersprüche in den Entwicklungsprozessen aller Dinge, zweitens existiert im Entwicklungsprozeß jedes Dinges die Bewegung der Widersprüche von Anfang bis Ende.

Engels sagt: „Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch ...“

Die Leninsche Definition des Gesetzes von der Einheit der Gegensätze lautet, daß es die „Anerkennung (Aufdeckung) widersprechender, einander ausschließender, gegensätzlicher Tendenzen in allen Erscheinungen und Vorgängen der Natur (darunter auch des Geistes und der Gesellschaft)“ ist. Sind diese Thesen richtig? Ja, sie sind richtig. Die wechselseitige Abhängigkeit und der Kampf der Gegensätze, die jedem Ding innewohnen, bestimmen das Leben aller Dinge, treiben die Entwicklung aller Dinge vorwärts. Es gibt keine Dinge, die nicht Widersprüche in sich trügen; ohne Widersprüche gäbe es kein Weltall.

Der Widerspruch ist die Grundlage einfacher Bewegungsformen (zum Beispiel der mechanischen Bewegung) und um so mehr die Grundlage komplizierter Bewegungsformen.

Engels erläutert die Allgemeinheit des Widerspruchs folgendermaßen:

Wenn schon die einfache mechanische Ortsbewegung einen Widerspruch in sich enthält, so noch mehr die höhern Bewegungsformen der Materie und ganz besonders das organische Leben und seine Entwicklung ... das Leben [besteht] grade vor allem darin, daß ein Wesen in jedem Augenblick dasselbe und doch ein andres ist. Das Leben ist also ebenfalls ein in den Dingen und Vorgängen selbst vorhandner, sich stets setzender und lösender Widerspruch; und sobald der Widerspruch aufhört, hört auch das Leben auf, der Tod tritt ein. Ebenso sahen wir, wie auch auf dem Gebiete des Denkens wir den Widersprüchen nicht entgehen können und wie z.B. der Widerspruch zwischen dem innerlich unbegrenzten menschlichen Erkenntnisvermögen und seinem wirklichen Dasein in lauter äußerlich beschränkten und beschränkt erkennenden Menschen sich löst in der für uns wenigstens praktisch endlosen Aufeinanderfolge der Geschlechter, im unendlichen Progreß.

... die höhere Mathematik [hat] den Widerspruch ... zu einer ihrer Hauptgrundlagen ... Aber auch schon in [der niederen Mathematik] wimmelt es von Widersprüchen.

Lenin erläutert die Allgemeinheit des Widerspruchs auf die gleiche Weise:

In der Mathematik + und -. Differential und Integral.

In der Mechanik Wirkung und Gegenwirkung.

In der Physik positive und negative Elektrizität.

In der Chemie Verbindung und Dissoziation der Atome.

In der Gesellschaftswissenschaft Klassenkampf.

Offensive und Defensive, Vormarsch und Rückzug, Sieg und Niederlage im Krieg – das alles sind einander widersprechende Erscheinungen. Die eine Seite kann ohne die andere nicht existieren. Der Kampf der beiden Seiten und ihre Verbundenheit bilden zusammen das einheitliche Ganze des Krieges, treiben die Entwicklung des Krieges an und lösen die Probleme des Krieges.

Jeder Unterschied in den menschlichen Begriffen ist als die Widerspiegelung eines objektiven Widerspruchs zu betrachten. Die Widerspiegelung der objektiven Widersprüche im subjektiven Denken bildet die widersprüchliche Bewegung der Begriffe; diese Bewegung treibt die Entwicklung des menschlichen Denkens vorwärts und löst in einem fort die Fragen, die sich dem menschlichen Denken stellen.

Ständig kommt es innerhalb der Partei zur Gegenüberstellung und zum Kampf verschiedener Ansichten, und das ist eine Widerspiegelung der in der Gesellschaft vorhandenen Widersprüche zwischen den Klassen, zwischen dem Alten und dem Neuen in der Partei. Gäbe es in der Partei keine Widersprüche und keinen ideologischen Kampf zur Lösung dieser Widersprüche, dann würde das Leben der Partei aufhören.

Somit haben wir es klargemacht, daß es überall, in allen Prozessen Widersprüche gibt, in den einfachen Bewegungsformen wie in den komplizierten, in den Erscheinungen der objektiven Welt wie in denen des menschlichen Denkens. Existiert jedoch der Widerspruch auch im Anfangsstadium eines jeden Prozesses? Ist dem Entwicklungsprozeß eines jeden Dinges eine Bewegung der Widersprüche von Anfang bis Ende eigen?

Wie aus den Artikeln hervorgeht, in denen sowjetische Philosophen die Schule Deborins kritisieren, vertritt diese Schule den Standpunkt, daß der Widerspruch nicht gleich zu Beginn eines Prozesses auftritt, sondern erst wenn dieser ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht hat. Daraus würde folgen, daß bis dahin die Entwicklung des Prozesses unter der Einwirkung äußerer und nicht innerer Ursachen vor sich ginge. Deborin kehrt so zur metaphysischen Theorie der äußeren Ursache und des Mechanismus zurück. Von diesem Standpunkt ausgehend, gelangte die Schule Deborins bei der Analyse konkreter Probleme zum Schluß, daß es unter den sowjetischen Verhältnissen zwischen den Kulaken und der Masse der Bauernschaft keine Widersprüche, sondern nur Unterschiede gäbe, und stimmte so mit der Ansicht Bucharins vollkommen überein. Bei der Analyse der Französischen Revolution war sie der Meinung, daß es vor der Revolution im Dritten Stand, der sich aus den Arbeitern, den Bauern und der Bourgeoisie zusammensetzte, ebenfalls nur Unterschiede, aber keine Widersprüche gegeben hätte. Diese Ansichten der Schule Deborins sind antimarxistisch. Sie begriff nicht, daß in jedem Unterschied, den es auf der Welt gibt, schon ein Widerspruch enthalten ist, daß Unterschied eben Widerspruch ist. In demselben Augenblick, da das Proletariat und die Bourgeoisie aufkamen, wurde der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital geboren; er hatte sich nur noch nicht verschärft. Auch zwischen den Arbeitern und den Bauern gibt es selbst unter den gesellschaftlichen Verhältnissen der Sowjetunion einen Unterschied. Dieser Unterschied ist eben ein Widerspruch, allein dieser Widerspruch wird sich, im Unterschied zum Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital, zu keinem Antagonismus zuspitzen und nicht die Form des Klassenkampfs annehmen; die Arbeiter und Bauern haben im Laufe des sozialistischen Aufbaus ein festes Bündnis geschlossen, und der Widerspruch zwischen ihnen wird im Prozeß der Entwicklung vom Sozialismus zum Kommunismus allmählich gelöst. Hier geht es um den unterschiedlichen Charakter der Widersprüche, nicht aber um das Vorhandensein oder Fehlen von Widersprüchen. Der Widerspruch ist allgemein, absolut; er existiert in allen Entwicklungsprozessen der Dinge und durchdringt alle Prozesse von Anfang bis Ende.

Was bedeutet die Entstehung eines neuen Prozesses? Es bedeutet, daß eine alte Einheit und die sie bildenden Gegensätze einer neuen Einheit und den sie bildenden Gegensätzen Platz machen, dann entsteht ein neuer Prozeß, der den alten ablöst. Der alte Prozeß ist zu Ende, ein neuer entsteht. Der neue Prozeß enthält wiederum neue Widersprüche und beginnt nunmehr seine eigene Entwicklungsgeschichte der Widersprüche.

Eine derartige Analyse dieser Bewegung der Widersprüche, die sich durch den Entwicklungsprozeß eines Dinges von Anfang bis Ende hinzieht, hat Marx, wie Lenin bemerkt, im Kapital in mustergültiger Weise vorgenommen. Das ist die Methode, die beim Studium des Entwicklungsprozesses jedes Dinges angewendet werden muß. Auch Lenin selbst wandte sie richtig an und hielt sich an sie in allen seinen Werken.

Marx analysiert im Kapital zunächst das einfachste, gewöhnlichste, grundlegendste, massenhafteste, alltäglichste, milliardenfach zu beobachtende Verhältnis der bürgerlichen (Waren-) Gesellschaft: den Warenaustausch. Die Analyse deckt in dieser einfachsten Erscheinung (in dieser „Zelle“ der bürgerlichen Gesellschaft) alle Widersprüche (resp. die Keime aller Widersprüche) der modernen Gesellschaft auf. Die weitere Darstellung zeigt uns die Entwicklung (sowohl das Wachstum als auch die Bewegung) dieser Widersprüche und dieser Gesellschaft in ihrer einzelnen Teile, von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende.

Gleich dahinter bemerkt Lenin: „Dieser Art muß auch die Methode der Darstellung (resp. Erforschung) der Dialektik überhaupt sein.“

Die chinesischen Kommunisten müssen diese Methode beherrschen lernen; nur dann werden sie die Geschichte und die gegenwärtige Lage der chinesischen Revolution richtig analysieren und deren Perspektiven davon ableiten können.

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