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Kitabı oku: «Deportiert auf Lebenszeit», sayfa 10

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Viertes Capitel.
Der Ausreißer

Es war nicht sehr weit bis zu den Schuppen und nach wenigen Minuten Weges durch die hölzernen Palisaden, erreichten sie ein langes Steingebäude, zwei Stockwerk hoch, aus dem ein gräuliches Brüllen hervor drang, untermischt mit schrillem, kreischendem Gesang. Bei dem Tone der Flintenkolben, die auf dem hölzernen Fußboden niedergesetzt wurden, hörte der Lärm auf und ein Schweigen, das unheimlicher war, als der frühere Lärm herrschte an dem Orte.

Zwischen zwei Reihen von Wärtern hindurch traten die beiden Offiziere in eine Art Vorzimmer vor dem Gefängnis, in dessen Mitte ein großer Block von Holz stand, auf dem irgend etwas lag. Auf einem rohen Stuhl neben dem Block saß ein Mann in der grauen Jacke (als Gegensatz zu der gelben Jacke) der Gebesserten. Der Mann hielt zwischen den Knieen eine Schüssel mit Suppe und versuchte augenscheinlich die Masse auf dem Blocke zu füttern.

»Will er nicht essen, Steve«? fragte Vickers.

Bei dem Ton der Stimme des Kommandanten stand Steve auf. »Ich weiß nicht, was mit ihm ist,« sagte er und legte den Finger an die Stirn. »Er scheint ganz dumm geworden zu sein. Ich kann nichts mit ihm machen.«

»Gabbett«

Der aufmerksame Troke, der sehr genau auf die Wünsche seiner Vorgesetzten achtete, brachte den Mann in eine sitzende Stellung und schüttelte ihn.

Gabbett, denn dieser war es, strich mit der Hand über das Gesicht und in der Stellung beharrend, in die ihn Troke gebracht hatte, starrte er die Besucher ganz verwirrt an.

»Nun, Gabbett, nun seid Ihr doch endlich zurück gekommen. Wann werdet Ihr denn Vernunft annehmen? Wo sind Eure Gefährten?«

Der Riese antwortete nicht.

»Hört Ihr mich? Wo sind Eure Gefährten?«

»Wo sind Eure Gefährten?« wiederholte Troke.

»Todt,« sagte Gabbett.

»Alle drei?«

»Ja.«

»Und wie kamt Ihr zurück?«

Gabbett hielt in beredtem Schweigen seinen Fuß ein wenig in die Höhe.

»Wir fanden ihn auf der Spitze drüben und brachten ihn im Boot zurück,« erklärte Troke. »Er hat Suppe bekommen, aber er scheint nicht hungrig zu sein.«

»Seid Ihr hungrig?«

»Warum eßt Ihr nicht Eure Suppe?«

Gabbett warf seine dicken Lippen auf.

»Ich habe sie gegessen. Könnt Ihr denn nichts Besseres thun, als einen Mann auspeitschen? Ihr seid gemeines Pack. Wie viel gibt es dies Mal, Major? Fünfzig?«

Und lachend warf er sich auf den Block zurück.

»Eine gute Sorte.« sagte Vickers, mit hoffnungslosem Lächeln. »Was kann man mit solchem Kerl thun?«

»Ich würde ihm die Seele aus dem Leibe peitschen lassen,« sagte Frere, »wenn er so zu mir spräche.«

Troke und die Andern, als sie dies hörten, bekamen gleich eine bedeutende Scheu vor dem neuen Herrn. Er sah aus, als ob er sein Wort halten würde.

Der Riese hob seinen großen Kopf etwas in die Höhe und sah den Sprecher an, ohne ihn indeß zu erkennen. Er sah nur ein fremdes Gesicht – einen Besucher vermuthlich.

»Sie können peitschen lassen und fallen bedankt sein, wenn Sie mir nur etwas Tabak geben wollten.« Frere lachte. Die rohe Gleichgültigkeit seiner Antworten gefiel ihm und mit einem Blick auf Vickers nahm er ein Stück Cavendish aus der Tasche seiner Schiffsjacke und gab es dem Gefangenen. Gabbett griff danach, wie ein Hund nach dem Knochen führt und steckte das ganze Stück in den Mund.

»Wie viele Gefährten hatte er?» fragte Maurice, indem er die fürchterlichen, kauenden Kinnladen betrachtet, wie man wohl ein wildes Thier betrachtet und fragte grade so, als ob ein »Gefährte« ein Ding sei, mit dem ein Deportierter geboren war, etwa wie mit einem Maal.

»Drei, Herr.«

»Drei; nun dann lassen Sie ihm dreißig Streiche geben, Vickers.«

»Wenn ich noch drei gehabt hatte,« brummte Gabbett,seinen Tabak kauend, – »hättet Ihr mich nicht wieder gekriegt.«

»Was sagt er?«

Aber Troke hatte ihn nicht verstanden und der »Gebesserte« der sich gern von dem Gefangenen zurückhielt, sagte, er habe nichts gehört.

Der Elende, der eifrig an seinem Tabak kaute, war wieder in sein voriges Schweigen zurückgefallen und that so, als ob er nie ein Wort gesprochen.

Wie er so da saß, kauend und kauend, bot er einen scheußlichen Anblick. Nicht grade wegen seiner natürlichen, abschreckenden Häßlichkeit, die tausendfach erhöht wurde durch die zerrissenen, schmutzigen Lumpen, mit denen er bedeckt war. Nicht grade wegen seines unrasierten Bartes, seiner Hasenscharte, seiner wunden, blutenden Füße, seiner hohlen Augen und seiner ganzen eingefallenen Gestalt. Nicht allein, weil er etwas Thierisches an sich hatte, wie er so da saß, ein Fuß über den andern geschlagen und der eine haarige Arm zwischen den Knien hängend. Er sah so wenig menschlich aus, daß man schauderte, wenn man daran dachte, daß zarte Frauen und schöne Kinder zu derselben Art gehörten, wie dies Ungeheuer. Nein er bot solchen scheußlichen Anblick, weil in diesem sich fortwährend bewegenden Munde, diesen zumalmenden Kinnladen, diesen ruhelosen Fingern, diesen blutunterlaufenen, unruhigen Augen, ein Etwas zu leben schien, das an entsetzlichere Dinge mahnte als an Verhungern, das, eine Tragödie ahnen ließ, die in den düsteren Tiefen der Wälder sich abgespielt hatte, die ihn jetzt wieder ausgespien hatten. Der Schatten dieses unbekannten Grauens hing über ihm und ekelte Jeden an und stieß Alle zurück. Es war als ob ihm ein Geruch von Blut anklebte.

»Kommen Sie,« sagte Vickers, »wir wollen zurückgehen. Ich werde ihn wohl wieder peitschen lassen müssen. O, dieser Ort! Kein Wunder, wenn sie es Höllenthor nennen.«

»Sie sind zu gutherzig, mein lieber Herr,« sagte Frere auf halbem Wege durch die Palisaden. »Man muß Bestien wie Bestien behandeln.«

Major Vickers, der diese Ansichten kannte, seufzte. »Es kommt mir nicht zu,« sagte er, »das System zu tadeln.« Er wollte, in seiner Hochachtung vor den Gesetzen seine Gedanken nicht äußern. »Zuweilen denke ich aber, ob Güte nicht mehr thun würde, als die Peitsche und die Kette.«

»Ihre alten Ideen,« lachte Frere. »Denken Sie daran, daß uns das auf dem Malabar beinahe unser Leben kostete. Nein, nein, ich habe genug von den Deportierten gesehen, obgleich meine Kerls nicht so schlimm sind, wie die Ihren; – aber es gibt nur einen Weg, um mit ihnen fertig zu werden. Sie niederhalten! Sie müssen fühlen, wer sie sind, – sie sind hier, um zu arbeiten und wenn sie nicht arbeiten, müssen sie gepeitscht werden, bis sie es thun. Wenn sie gut arbeiten, müssen sie zuweilen mal die Peitsche kosten, damit sie sich erinnern, was ihrer wartet wenn sie faul werden.«

Sie hatten jetzt die Veranda erreicht und der aufgehende Mond schien glänzend auf die Bucht unter ihnen und erleuchtete mit seinem weißen Licht auch die Spitze der Grummet Felsen.

»Das ist die allgemeine Meinung,« sagte Vickers, »das weiß ich. Aber bedenken Sie das Leben, das sie führen. Guter Gott,« fügte er mit plötzlicher Heftigkeit hinzu, als Frere still stand, um auf die Bai zu blicken, »ich in kein grausamer Mann und habe niemals unverdiente Strafe ertheilt, aber seit ich hier bin, haben sich zehn Gefangene von jenem Felsen aus ertränkt, – lieber als daß sie das elende Leben länger getragen hätten. Vor drei Wochen erst haben zwei Mann, die beim Holzfällen beschäftigt waren, den Leuten die Hand gegeben und sich dann an in Hand von dem Felsen da hinabgestürzt. Es ist schrecklich, daran zu denken.«

»Sie sollten sich nicht so betragen, daß sie hierher geschickt werden mußten,« sagte der praktische Frere. »Sie wissen, was sie zu erwarten haben. Es geschieht ihnen schon Recht.«

»Aber denken Sie nur, wenn ein Unschuldiger dazu verurtheilt ist.«

»Das kann ich nicht denken,« sagte Frere lachend. »Verdammt die Unschuldigen! Sie sind Alle unschuldig, wenn man ihrer Geschichte glaubt.«

»Hallo, was ist da oben für ein rothes Licht?«

»Das ist Dawes’ Feuer auf dem Grummet Felsen,« sagte Vickers und ging hinein.

»Das ist der Mann, von dem ich Ihnen erzählte. Kommen Sie herein und lassen Sie uns ein Glas trinken. Wir wollen die Thür nach außen schließen!«

Fünftes Capitel.
Miß Sylvia

»Nun,« sagte Frere, als sie hinein gingen, »Sie werden bald fort sein. Sie können Alles bis Ende des Monats zur Abreise bereit haben und ich will dann Mrs. Vickers begleiten.«

»Was sprechen Sie da von mir?« fragte die eifrige Mrs. Vickers von innen. »Sie sind recht böse Menschen, daß Sie mich so lange allein gelassen!«

»Mr. Frere ist so gütig gewesen, uns anzubieten, daß er Dich und Sylvia im Osprey mitnehmen will. Ich muß natürlich mit dem Ladybird gehen.«

»Sie sind sehr gütig, Mr. Frere, wirklich sehr gütig,« sagte Mrs. Vickers, sich an die kleine Courmacherei vor sechs Jahren erinnernd und im Gedanken daran erröthend. »Es ist wirklich äußerst liebenswürdig. Wird es nicht hübsch sein, Sylvia, wenn Du mit Mama und Mr. Frere nach Hobart Town gehen kannst?«

»Bitte, Mr. Frere,« sagte Sylvia, aus einer Ecke des Zimmers hervorkommend. »Es thut mir sehr leid, daß ich das gesagt habe. Bitte, vergeben Sie mir.«

Sie sagte das in so steifer, altväterischer Weise, wie sie so vor ihm stand, – die goldnen Haare über die Schultern hängend und ihre Hände über ihrer schwarz seidenen Schürze gefaltet, (Julia Vickers hatte ihre besondere Art, ihre Tochter zu kleiden,) daß Frere versucht war, wieder zu lachen.

»Natürlich will ich Ihnen vergeben, mein Kind,« sagte er. »Sie meinten es wohl nicht so schlimm?«

»O ja, ich meinte es wirklich so, deshalb thut es mir so leid. Ich bin zuweilen sehr unartig, obgleich Sie das vielleicht gar nicht glauben, (dies sagte sie im Bewußtsein ihrer Schönheit) besonders bei der Römischen Geschichte. Ich halte die Römer für lange nicht so tapfer wie die Karthager. Was meinen Sie, Mr. Frere?«

Maurice, etwas beunruhigt durch diese Frage, sagte nur: »Warum nicht?«

»Nun, ich mag sie nicht halb so gern,« sagte Sylvia mit weiblicher Verachtung aller Gründe. »Sie hatten immer so viele Soldaten, wenn auch die Andern so sehr grausam waren, wenn sie siegten.«

»Waren sie das?« fragte Frere.

»Waren sie das? Mein Gott, ja! Haben sie nicht dem armen Regulus die Augenlider abgeschnitten und haben ihn dann in einem Faß mit Nägeln herum gerollt? Wie nennen Sie das, das möchte ich wissen?«

Mr. Frere, sein rothes Haupt schüttelnd und eine ausgebreitete Kenntnis des Alterthums heuchelnd meinte nur, daß das allerdings nicht hübsch von den Karthagern gewesen sei.

»Sie sind sehr gelehrt, Miß Silvia,« bemerkte er und fühlte, daß dies selbstbewußte Mädchen ihn sehr bald ausgeforscht haben würde.

»Lesen Sie gern?«

»Sehr gern.«

»Was für Bücher lesen Sie?«

»O, eine Menge! »Paul und Virginia« »Das verlorene Paradies« »Shakspeares Schauspiele,« »Robinson Crusoe« »Blairs Predigten«, »Den Tasmania Kalender« und »das Buch der Schönheiten« und »Tom Jones.«

»Eine etwas gemischte Sammlung, fürchte ich,« sagte s Mrs. Vickers mit schwachem Lächeln. Sie machte sich aus; allen diesen Dingen nichts. »Aber unsre Bibliothek ist sehr beschränkt und ich bin kein großer Leser. John, Mr. Frere trinkt gewiß noch ein Glas Brandy und Wasser. O, lassen Sie nur, ich bin eines Soldaten Frau. Sylvia, sage Mr. Frere gute Nacht und gehe zu Bett.«

»Gute Nacht, Fräulein Sylvia, wollen Sie mir einen Kuß geben?«

»Nein.«

»Silvia, sei nicht unhöflich.«

»Ich bin nicht unhöflich,« rief Silvia noch ärgerlich über die Gleichgültigkeit, mit der ihre literarischen Mitheilungen aufgenommen worden. »Er ist unhöflich. Ich will Sie nicht küssen. Sie küssen, das fehlte noch!«

»Willst Du nicht, Du kleine Schönheit,« rief Frere, plötzlich vorspringend und seinen Arm um das Kind schlingend. »Dann muß ich Dich küssen!«

Zu ihrem größten Erstaunen war Miß Silvia in seinen Armen und wurde gegen ihren Willen geküßt. Sie wurde dunkelroth und ihre kleine Faust aufhebend, schlug sie ihn mit aller Kraft auf die Backe.

Der Schlag war so plötzlich und der augenblickliche Schmerz so groß daß Maurice in seiner natürlichen Rohheit einen derben Fluch ausstieß.

»Liebe Sylvia,« rief Vickers vorwurfsvoll.

Aber Frere lachte, faßte beide Hände des Kindes in eine der Seinen und küßte sie wieder und wieder trotz ihres Sträubens. »Da,« sagte er mit einer Art von kindischem Triumph »Du hast nichts dadurch erreicht, – siehst Du?«

Vickers stand auf, sehr ungehalten, was deutlich in seinem Gesicht zu lesen war und zog das Kind fort und als er das that, machte sie, schluchzend vor Wuth und ganz athemlos ihre Hand los und in einem Anfall kindischer Leidenschaft schlug sie ihren Quäler wieder und wieder.

»Mann,« schrie sie mit blitzenden Augen, »lassen Sie mich gehen. Ich hasse Sie, ich hasse Sie!«

»Das thut mir sehr leid, Frere,« sagte Vickers, als die Thür hinter ihr geschlossen war. »Ich hoffe, sie hat Ihnen nicht weh gethan.«

»Nein, nein, ich mag solche Wuth. So sind die Weiber auf der ganzen Welt. Man muß ihnen nur zeigen, daß man ihr Herr ist.«

Vickers änderte schnell den Gegenstand der Unterhaltung und unter allen Erinnerungen und Plänen für die Zukunft war bald der kleine Vorfall vergessen. Aber als Frere eine Stunde später über den Gang ging, der zu seinem Zimmer führte wurde er von einer kleinen Gestalt aufgehalten, die in ein großes Shawl gewickelt war. Es war sein kindlicher Feind.

»Ich habe auf Sie gewartet, Mr. Frere,« sagte sie. »Ich bitte sie um Verzeihung. Ich hätte Sie nicht schlagen sollen, ich bin ein schlechtes Mädchen. Sagen Sie nicht nein, denn es ist so und wenn ich nicht besser werde, kann ich nie in den Himmel kommen.«

Indem sie sprach, nahm sie ein Papier heraus, wie ein Brief zusammen gefaltet und übergab es ihm.

»Was ist das?« fragte er ganz bestürzt. »Geh zu Bett, Kind, du wirst Dich erkälten.«

Es ist eine geschriebene Entschuldigung und ich erkälte mich nicht, denn ich habe meine Strümpfe an. »Wenn Sie es nicht annehmen,« fügte sie hinzu und zog ihre Brauen ein wenig zusammen, »ist es nicht mein Fehler. Ich habe Sie geschlagen, aber ich bitte um Verzeihung. Da ich eine Frau bin, kann ich keine andre Genugthuung geben.«

Mr. Frere unterdrückte den Wunsch in lautes Gelächter auszubrechen und machte seinem höflichen Gegner eine tiefe Verbeugung.

»Ich nehme ihre Entschuldigung an, Miß Sylvia,« sagte er.

»Dann,« sagte Sylvia sehr förmlich, »habe ich also nichts mehr zu sagen und ich habe die Ehre, Ihnen gute Nacht zu wünschen, mein Herr.«

Sie zog ihr Shawl fester um ihre Schultern und ging mit solcher Würde und Ruhe den Gang hinab als ob sie Amadis von Gallien selbst gewesen wäre.

Frere eilte auf sein Zimmer, fast erstickt von Lachen, öffnete das Papier beim Licht seiner Talgkerze und las in steifer, kindischer Schrift geschrieben Folgendes:

»Mein Herr, ich habe Sie geschlagen. Ich bitte schriftlich um Verzeihung.

Ihre ergebene und dienstfertige Dienerin

Sylvia Vickers.«

»Aus welchem Buch mag sie das abgeschrieben haben?« sagte er. »Bei meiner Seele, sie muß ein wenig verdreht sein. Es ist ein sonderbares Leben für ein Kind hier. Das ist gewiß.«

Sechstes Capitel.
Ein Sprung im Dunklen

Zwei oder drei Tage nach der Ankunft des Ladybird bemerkte der Gefangene auf dem Grummet Felsen ungewohnte Bewegung längs der Küste der Insel. Die Gefangenenboote, welche jeden Morgen bei Sonnenaufgang unterhalb der gezimmerten Ladebrücken auf die andre Seite des Hafens gebracht waren, waren gar nicht zu sehen. Der Bau einer Art von Landungsbrücke, welche von dem westlichen Punkt nach der Ansiedlung hin führte, wurde unterbrochen und alle Hände schienen mit dem neu gebauten Osprey, der noch auf Land lag, beschäftigt zu sein. Abtheilungen von Soldaten kamen täglich von dem Ladybird und halfen bei der geheimnißvollen Arbeit. Rufus Dawes, er täglich seine kleine Runde machte, zerbrach sich den Kopf, was wohl diese ungewöhnliche Bewegung bedeute. Unglücklicher Weise kam Niemand in seine Nähe, um ihn aufzuklären.

Ungefähr vierzehn Tage später, etwa am 15. Dezember bemerkte er eine andre sonderbare Thatsache. Alle Boote der Insel gingen eines Morgens nach der andern Seite des Hafens hinüber und im Laufe des Tages erhob sich ein furchtbarer Rauch längs der Hügel. Am nächsten Tage wiederholte sich dieselbe geheimnisvolle Sache und am vierten Tage kehrten die Boote zurück und schleppten hinter sich etwas her, das wie ein ungeheures Floß aussah. Dieses Floß wurde an der Seite des Ladybird befestigt und war, wie er bald sah, aus Planken, Bäumen, Stangen u.s.w. zusammengesetzt, die alle an Bord gehißt und in der Brigg weggesteuert wurden.

Dies gab Rufus Dawes viel zu denken. Wahrscheinlich gab man das Holzfällen auf und die Regierung hatte etwas Anderes ausfindig gemacht, um die Arbeit der Deportierten auszunützen. – Er hatte schon Bäume gefällt, Boote gebaut, Felle gegerbt und Schuhe gemacht. War es möglich, daß er jetzt wieder ein andres Handwerk lernen sollte? Ehe er noch über diesen Punkt mit sich in’s Reine kommen konnte, setzte ihn schon wieder eine neue Bootfahrt in Erstaunen. Drei Boote gingen die Bai hinab und kamen, nachdem sie einen Tag fortgeblieben, mit zahlreicher Bemannung zurück, brachten vier Fremde, eine Menge Vorräthe und Ackergeräthe mit. Da Rufus Dawes diese sah, schloß er, daß die Boote nach Philips Island, wo der Garten sich befand, gewesen waren und die Gärtner und Gartenprodukte abgeholt hatten. Rufus Dawes entschied, daß der Ladybird einen neuen Kommandanten gebracht hatte, Seine Augen, die durch das halb wilde Leben unendlich geschärft waren, hatten schon Mr. Maurice Frere erkannt und nun glaubte er zu verstehen, daß alle diese Veränderungen mit zu den Neuerungen gehörten. Als er mit seinen Folgerungen so weit gekommen, ging er auch noch weiter und kam zu einem Schluß, der, wenn die Voraussetzung richtig, auch natürlicher Weise sich ergeben mußte.

Leutnant Frere wird ein viel strengerer Kammandant sein, als Major Vickers.

Nun hatte die Strenge, was ihn selbst anbetraf, schon das allerhöchste Maß erreicht und der Unglückliche faßte den Entschluß sich das Leben zu nehmen.

Ehe wir gegen die Sünde solchen Entschlusses angehen, wollen wir auseinander zu setzen versuchen, was der Sünder gelitten haben muß während der letzten sechs Jahre.

Wir haben schon eine schwache Vorstellung bekommen von dem Leben auf einem Deportiertenschiffe und wir haben gesehen, durch welch’ ein Fegefeuer Rufus Dawes schon gegangen war, ehe er noch einen Fuß auf die andern Felsen des Höllemthors gesetzt hatte. Doch um die volle Pein seiner Qualen zu verstehen, müssen wir das Grauen des Zwischendecklebens auf dem Malabar noch steigern. In jenem Gefängnis war wenigstens noch ein Lichtstrahl. Alle waren doch nicht verabscheuenswerth; Alle waren doch nicht der Scham und der Menschlichkeit ledig. So drückend auch die Gefängnisluft, so niederträchtig die Gesellschaft, so traurig die Erinnerung an vergangenes Glück, – so lebte man doch in Unwissenheit der Zukunft, – in der Hoffnung.

Aber hier in Macquarie Harbour mußten die Hefen des Bechers aller Leiden getrunken werden. Dies war das Schlimmste und dies Schlimmste blieb für immer, unverändert. Der Abgrund dieser Qualen war so tief, daß man den Himmel nicht mehr erblicken konnte. Keine Hoffnung so lange das Leben überhaupt dauerte. Der Tod allein hielt die Schlüssel zu diesem Gefängniseilande in Verwahrung. Kann man sich überhaupt nur eine Vorstellung davon machen, was ein unschuldiger Mann voller Ehrgeiz und Widerwillen gegen alles Gemeine, voll Sehnsucht nach Liebe und Achtung während einer einzigen Woche solchen Lebens erduldet haben muß? Wir gewöhnlichen Menschenkinder, die wir ein gewöhnliches Leben führen, die wir gehen, reiten, lachen, heirathen und verheirathet werden, können das Elend eines solchen Daseins nicht fassen. Vielleicht haben wir eine schwache Idee davon wie süß Freiheit ist und wie scheußlich die schlechteste Gesellschaft, – aber das ist auch Alles. Wir wissen, daß wenn wir mit Ketten beladen und erniedrigt wären, gefüttert wie Hunde, gebraucht als Lastthiere, mit Flüchen und Schlägen zu unsrer täglichen Arbeit getrieben; – wenn wir mit Elenden zusammen leben müßten, unter denen Alles was nach Anstand oder Menschlichkeit aussah, nur verspottet oder verhöhnt wurde, – dann würden wir – ja – was? Wahnsinnig werden oder sterben! Aber wir wissen nicht und können nicht wissen, wie unaussprechlich abschreckend das Leben für Jemand werden muß, der es mit Wesen zu theilen hat, wie diejenigen waren, welche die Baumstämme nach den Ufern des Gordon schleppten oder fluchend und Gott lästernd ihre Ketten in den trostlosen Sandgruben von Sara Island hinschleppten. Kein menschliches Wesen kann ermessen, zu welcher persönlichen Erniedrigung, zu welchem Abscheu vor sich selbst eine Woche dieses Lebens es bringen würde. Selbst, wenn der Mann die Kraft hätte, dies zu schildern, – er würde es nicht wagen. Wie Jemand, der in einer Wüste nach einem menschlichen Antlitz ausschaut und auf einen Blutpfuhl stoßend, sein eigenes Gesicht darin abgespiegelt sieht – entflieht, so würde auch Jeder die Schilderung seiner eigenen Todesqualen fliehen., Und nun denke man sich, daß diese Qualen schon sechs Jahre dauerten! Unbekannt damit, daß die Zeichen und Töne unter ihm die Symptome der gänzlichen Auflösung der Ansiedlungwaren und daß der Ladybird gekommen war, um die Gefangenen abzuholen, beschloß Rufus Dawes die Last des Lebens von sich zu werfen, welche so schwer auf ihm ruhte. Sechs Jahre lang hatte er Holz gehauen und Wasser getragen; sechs Jahre lang hatte er gehofft wider alle Hoffnung und sechs Jahre lang hatte er im Thal der Todesschatten gelebt. Er wagte sich nicht alle Leiden zurückzurufen, die er durchgemacht. Seine Sinne waren abgestumpft und getödtet durch alle diese Qualen. Er dachte nur noch an Eins: daß er gefangen war, – lebenslänglich gefangen! Sein erster Traum von Freiheit war vergeblich gewesen. Er hatte sein Bestes gethan, um sich durch gutes Betragen, Urlaub zu erwerben, aber die Schurkerei von Vetch und Rex hatte ihn der Frucht aller seiner Anstrengungen beraubt. Statt sich Lob zu erwerben dadurch, daß er die Verschwörung auf dem Malabar zur Anzeige brachte, wurde er selbst für schuldig gehalten und trotz aller seiner Betheurungen verurtheilt. Seine »Verrätherei«, wie seine Gefährten es nannten, brachte ihm nichts ein bei den Vorgesetzten, wohl aber haßten und verachteten ihn nun die Ungeheuer, unter denen er lebte. Bei seiner Ankunft am Höllenthor war er ein Gezeichneter, ein Ausgestoßener unter den Ausgestoßenen, 1 ein Paria unter denen, welche in der ganzen Welt als Parias da standen.

Drei Mal wurden Angriffe auf sein Leben gemacht, aber damals war er noch seines Lebens nicht ganz müde und vertheidigte es. Diese Vertheidigung wurde von einem Aufseher als Ruhestörung angezeigt und die Ketten, die ihm schon abgenommen waren, wurden ihm wieder angelegt. Seine Stärke, diese rohe Eigenschaft, die ihm allein nützte, verschaffte ihm jetzt Achtung und man ließ ihn in Frieden. Niemand sprach mit ihm. Zuerst war ihm diese Behandlung sehr genehm, aber nach und nach ärgerte sie ihn, dann schmerzte es ihn und zuletzt wurde es ihm ganz unerträglich.

Wenn er am Ruder saß, oder wenn er bis Brust im Schlamm arbeitete, oder fast erlag unter seiner Holzlast, schaute er begierig nach einem Vorwande um, mit Jemand zu reden. Er nahm die doppelte Last auf sich, wenn er ein Glied dieser Menschenraupe bildete, auf deren Rücken ein Baum fortgeschleppt wurde, wenn er nur ein Wort von einem Kameraden hörte. Er arbeitete das Doppelte für ein freundliches Wort. In seiner entsetzlichen Verlassenheit schmachtete er nach der Freundschaft von Räubern und Mördern. Dann kam der Rückschlag und er haßte selbst den Ton ihrer Stimmen. Er sprach nicht und weigerte sich selbst zu antworten. Er aß sogar sein ärmliches Abendbrot allein, wenn die Kette es ihm gestattete. Er kam in den Ruf eines finsteren, gefährlichen, halbverrückten Burschen. Kapitain Bartow, der Oberaufseher hatte Mitleiden mit ihm; und machte ihn zu seinem Gärtner. Er nahm dies an, aber nach etwa einer Woche, als Bartow des Morgens herab kam, fand er alle Sträucher ausgerissen, die Beete zertreten und Rufus Dawes mitten unter den zerbrochenen Gartengeräthen sitzend. Für diese rohe That wurde er gepeitscht. Sein Benehmen auf dem Triangel war sonderbar. Er weinte und flehte, man möge ihn loslassen, fiel dann vor Bartow auf die Knie und bat um Verzeihung. Bartow wollte nichts hören und der Gefangene wurde still. Von der Zeit an, wurde er düsterer denn je, und zuweilen bemerkte man, daß er, wenn er allein war, sich auf die Erde, warf und weinte wie ein Kind. Allgemein glaubte man, daß sein Gehirn etwas gelitten.

Als Vickers kam, bat Dawes um eine Unterredung und flehte, man möge ihn nach Hobart Town zurücksenden. Dies wurde ihm natürlich abgeschlagen, aber er wurde zur Arbeit auf dem Osprey kommandiert. Nachdem er einige Zeit dort gearbeitet und man ihm die Eisen abgenommen hatte, verbarg er sich eines Abends auf dem Schiff und schwamm quer durch den Hafen. Er wurde verfolgt, gefaßt und gepeitscht. Nun fing für ihn die ganze Runde der Strafen an. Er brannte Kalk, zog Balken und ruderte. Die schwerste und niedrigste Arbeit wurde ihm immer aufgebürdet. Vermieden und gehaßt von seinen Gefährten, gefürchtet von den Gefangenenwärtern und mit Unfreundlichkeit von den Vorgesetzten angesehen war Rufus Dawes jetzt völlig in den Abgrund des Elends gesunken, in den er sich theilweise allerdings freiwillig geworfen hatte. Von seinen eigenen Gedanken fast zur Verzweiflung getrieben hatte er sich mit Gabbett und den drei andern Unglücklichen vereinigt, – um zu entfliehen, aber wie Vickers gesagt, war er sogleich wieder gefangen worden. Die schweren Eisen, welche er trug, hatten ihn lahm gemacht und obgleich Gabbett, aus Gründen, die sich später erklären werden, eifrig darauf bestanden, er könne weiter kommen, so fiel der Aermste doch nach den ersten hundert Schritten des schrecklichen Wettrennens und wurde von zwei Freiwilligen ergriffen, ehe er sich noch wieder erheben konnte. Seine Ergreifung gab den Anderen die kurze Freiheit, denn Troke, der mit einem Gefangenen zufrieden war gab die Verfolgung auf dem ziemlich beschwerlichen und selbst gefahrvollen Boden auf und brachte im Triumph Dawes nach der Niederlassung zurück. Er brachte ihn gleichsam als Friedensboten zurück, damit die Nachlässigkeit in der Beaufsichtigung der Entflohenen nicht zu scharf bemerkt würde. Dieses wahnsinnigen Unternehmens wegen war der Deportierte nun zu der einsamen Haft auf dem Grummetfelsen verurtheilt.

In dieser fürchterlichen Einsamkeit war sein Geist, der fortwährend über seinem furchtbaren Schicksal brütete, fast gestört. Er sah Gesichter und träumte wachend. Er lag Stunden lang bewegunslos da und starrte in die Sonne oder in die See. Er sprach mit eingebildeten Wesen. Er lebte die Scene mit seiner Mutter wieder durch. Er redete die Felsen an und rief die Steine als Zeugen auf, daß er unschuldig geopfert. Die Schatten seiner früheren Freunde umgaben ihn und oft hielt er sein gegenwärtiges Leben nur für einen Traum. Aber, wenn er erwachte, befahl ihm stets eine Stimme, in die Wogen zu springen, welche an den Wänden des Felsens sich brachen und diese traurigen Träume für immer aufzugeben.

Mitten in dieser Erstarrung seines Körpers und seiner Seele weckten die sonderbaren Ereignisse längs der Küste der Ansiedlung in ihm einen noch wilderen Haß gegen das Leben. Er sah darin etwas Unverständliches und Unbegreifliches und schloß nur daraus, daß sein Elend wahrscheinlich noch größer werden würde. Hatte er gewußt, daß der Ladybird sich seefertig machte und daß schon der Befehl gegeben, ihn abzuholen, um ihn mit den Andern nach Hobart Town einzuschiffen, er hätte wohl mit der Ausführung seines Entschlusses gezögert, – aber er wußte nichts, als daß die Lebenslast nachgerade unerträglich geworden und daß die Zeit gekommen, wo er diese Last von sich werfen müsse.

Inzwischen war die ganze Niederlassung in großer Aufregung. In weniger als drei Wochen von der ersten Ankündigung an, war Alles zur Abreise in Bereitschaft gesetzt worden. Der Kommandant hatte mit Frere Alles endgültig festgesetzt. Er selbst wollte die Ladybird mit dem Haupttheil der Gefangenen übernehmen. Seine Frau und Tochter sollten zurückbleiben, bis der Osprey segelte, den Frere, sobald er Alles Zurückgelassene zerstört hatte führte.

»Ich will Ihnen eine Korporalswache und zehn Gefangene zurücklassen,« sagte Vickers.

»Sie können ihn mit solcher Zahl leicht regieren.« Worauf Frere, Mrs. Vickers einen lächelnden Blick zuwerfend, erwiderte, daß er, wenn es nothwendig wäre, auch mit fünf Gefangenen genug habe, denn er wisse, wie man die faulen Kerls zur Arbeit anhielte.

Unter den Vorfällen, welche sich während des Aufbruchs ereigneten, ist Einer, der nothwendig berichtet werden muß. Nahe Philips Island, auf der Nordseite des Hafens, liegt Coal Head, wo eine Abtheilung in der letzten Zeit gearbeitet hatte. Diese Abtheilung, welche von Vickers eiligst zurückgerufen war, um bei dem Werk der Zerstörung zu helfen, hatte Holz und Werkzeuge dort zurückgelassen und in der elften Stunde wurde noch ein Boot abgelassen, um diese Reste abzuholen. Die Werkzeuge wurden sorgfältig gesammelt und die Stämme, deren Jeder in Hobart Town fünfundzwanzig Schillinge werth war, zusammengekettet um als Floß eingeschifft zu werden. Die Deportierten ruderten Abends dem Osprey zu, das Floß hinter sich herziehend. Nun er ab es sich, daß in der allgemeinen Unruhe und Eile das Floß nicht gehörig befestigt war, so daß, als der starke Strom dagegen trieb, die Nachlässigkeit der Arbeit sich bestrafte. Die Männer lösten sich und obgleich die Bewegung des Bootes nach vorwärts die Ketten noch stramm hielt, so theilte sich doch die Masse etwas und in dem Augenblick als Troke an der Seite der Ladybird anlegte, sah er, wie ein ungeheurer Stamm sich von den Andern löste und in der Dunkelheit verschwand. Mit ärgerlichem Blick sah er ihm nach, als ob es ein widerspänstiger Gefangener gewesen, dem er nun gern zwei Tage einsame Haft gegeben hätte. Da glaubte er einen Schrei zu hören, der aus der Richtung des verschwundenen Stammes kam. Aber er war viel zu beschäftigt, das übrige Holz zu retten und zu verhindern, daß es dem Boote schaden brächte, als daß er darauf achten konnte.

Den Schrei hatte Rufus Dawes ausgestoßen. Von seinem einsamen Felsen aus hatte er gesehen, wie das Boot der Ladybird zusteuerte und er hatte mit kindischer Wunderlichten, die oft in solchen Augenblicken den Menschen erfaßt, beschlossen, daß wenn das Boot gänzlich für ihn in der Dunkelheit verschwände, er sich in die Tiefe stürzen wolle. Das schwer arbeitende Boot wurde undeutlich und immer undeutlicher, sowie die Ruderschläge es weiter führten. Nur die Gestalt von Troke auf der Hinterbank war noch sichtbar. Auch diese verschwand und als das Floß auf die nächste Welle gehoben, ebenfalls für ihn unsichtbar wurde, stürzte sich Rufus Dawes in die See. Schwer mit Ketten beladen, wie er war, sank er wie ein Stein. Er hatte beschlossen, nicht zu schwimmen und im ersten Augenblick hielt er seine Arme hoch über den Kopf, um schneller zu sinken. Aber als die kurze, scharfe Angst des Erschreckens ihn faßte, als der Schauer des eisig kalten Wassers den geistigen Nebel zerstreute, der ihn umfangen hielt, da griff er verzweifelt aus und gelangte, trotz des Gewichtes seiner Ketten schnell an die Oberfläche. Als das geschah, bemerkte er trotz der Verwirrung, in der er sich befand, daß eine ungeheure, schwarze Masse gerade auf ihn losschwamm. Einen Augenblick kämpfte er gegen den Strom, einen Moment versuchte er, dem Zusammenstoß zu entgehen, – dann fühlte er, daß das Gewicht an seinen Füßen ihn hinunter zog und daß der große Stamm ihn unfehlbar mit seinen rauhen, zerrissenen Seiten zerquetschen würde. Da verschwand in diesem höchsten Augenblick der Gefahr jeder Gedanke an Selbstmord und mit jenem schwachen Schrei, den Troke gehört hatte, breitete er die Arme aus, um sich an dem Ungethüm festzuhalten, das ihn sonst in den Tod stoßen würde.

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10 aralık 2019
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