Kitabı oku: «Diagnostik von Sprach- und Kommunikationsstörungen im Kindesalter», sayfa 7
Art und Aufbau: Einzeltestung anhand von vier Untertests: Nachsprechen von Sätzen (10 Sätze mit zunehmender grammatischer Komplexität sind nachzusprechen); Wiedergabe von Zahlenfolgen (Reproduktion unterschiedlich komplexer Zahlenfolgen); Erkennen von Wortfamilien (aus einer Vorgabe von 3 ähnlich klingenden Wörtern ist das Wort zu bestimmen, welches nicht zu den beiden anderen mit identischem Wortstamm gehört); Nachsprechen von Kunstwörtern (Reproduktion von 9 mehrsilbigen Kunstwörtern)
Durchführung: Der Test ist entweder über CD-Player oder PC durchzuführen.
Auswertung: Kritische Punktwerte für jede Aufgabengruppe und Risikowerte liegen für 4- bis 6-Jährige vor. Daneben werden Altersnormen (Prozentränge und T-Werte) für 4- bis 6-Jährige in Halbjahresschritten angegeben (N = 3.581). Die Auswertung und die Profilerstellung erfolgen manuell auf Auswertungsbögen oder PC-gestützt.
Normierung: ja, N=48.006 Kinder
Gütekriterien: Angaben zur Durchführungsobjektivität, Reliabilität (interne Konsistenz, Split-Half-Reliabilität) und zur prognostischen Validität liegen vor.
Kommentar: Die differenzierte Erfassung von Sprachgedächtnisleistungen des HASE fokussiert eine der postulierten Bedingungsfaktoren von Sprachentwicklungsauffälligkeiten.
Phonematischer Gedächtnistest. Testverfahren zur Überprüfung der phonematischen Gedächtnisleistung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nach Gruner (PHOG), Gruner et al. (2013)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 5;0 bis 14;11 Jahren
Ziel: Erfassung der Leistungsfähigkeit des phonematischen Gedächtnisses, als Beitrag zur differenzierten Beurteilung der verbal-auditiven kortikalen Verarbeitungsprozesse (Funktionsprüfung)
Dauer: Einzeltestung, ca. 15 Min.
Art und Aufbau: Der PHOG besteht aus 5 Untertests, die für 9 unterschiedliche Altersgruppen zusammengestellt sind: Nachsprechen von Vokalen, Nachsprechen von Silben, Nachsprechen von Wörtern, Nachsprechen von Sätzen und Nachsprechen von Zahlen.
Durchführung: Vom Diagnostiker werden dem Kind die entsprechenden Einheiten (je nach Untertest) vorgesprochen, die es anschließend dreimal (bei Zahlen: zweimal) wiederholen soll. Nach einer Pause von 5 Sekunden soll es die vorgesprochenen Vokale, Silben, Wörter, Sätze oder Zahlen ein weiteres Mal wiederholen. Die Protokollierung erfolgt mit altersspezifischen Protokollbögen.
Auswertung: Quantitativ: jede korrekte Wiederholung wird mit einem Punkt bewertet; anhand der Normtabellen (in Jahres- bis Zweijahresschritten) erfolgt eine Umrechnung in T-Werte/Prozentränge. Qualitativ: hierfür ist es notwendig die falschen Produktionen des Kindes während der Testdurchführung zu protokollieren. Im Anschluss ist es möglich, die Fehlerarten Auslassung, Hinzufügung, Ersetzung oder Umstellung zu identifizieren.
Normierung: ja; anhand einer Stichprobe mit N=1.391
Gütekriterien: Angaben zur inneren Konsistenz und zur kriteriumsbezogenen Validität liegen vor.
Kommentar: Der PHOG testet die Diskriminationsfähigkeit, Speicherfähigkeit und den Abruf phonologischer Repräsentationen bei Kindern (ab 5 Jahren) und Erwachsenen anhand des Nachsprechens von sinnfreiem und sinntragendem Sprachmaterial. Mehrmaliges Nachsprechen und Wiederholung nach Distraktion geben Hinweise auf die Stabilität und Störbarkeit des phonologischen Eintrags.
4.7 Verfahren mit dem Schwerpunkt Elementarbereich (3 bis 6 Jahre)
Für den Bereich der Erfassung sprachlicher Fähigkeiten im Vorschulalter liegt eine große Bandbreite ganz unterschiedlicher Verfahren vor. Abbildung 6 gibt einen Überblick über die Überprüfungsverfahren (und Bereiche) in der Altersgruppe 3 bis 6 Jahre.
Abb. 6: Überblick über ausgewählte Verfahren der Sprachentwicklungsdiagnostik im Vorschulalter und ihre Überprüfungsschwerpunkte
Literacy und Sprachentwicklung beobachten (bei Kleinkindern) (liseb), Mayr et al. (2014)
Zielgruppe: Kinder zwischen 2 und 4 Jahren, deutschsprachig oder mit einer anderen Familiensprache aufwachsend
Ziel: Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung von Kindern
Dauer: Keine Angaben; die Einschätzungen erfolgen anhand unterschiedlicher Beobachtungssituationen; ggf. werden auch Beobachtungen mehrerer Fachkräfte zusammengetragen.
Art und Aufbau: Strukturiertes Beobachtungsverfahren für deutsch- und mehrsprachige Kinder. Da sich Kinder in ihrer Sprachentwicklung stark voneinander unterscheiden, wurden zwei Beobachtungsbögen, die sich in einzelnen Fragen voneinander unterscheiden, konzipiert: liseb-1 (Anfänger) und liseb-2 (Fortgeschrittene). Beide Bögen bestehen aus vier Teilen: Teil 1: Sprachverhalten in sprachrelevanten Situationen, Teil 2: Sprachliche Kompetenz im engeren Sinn (Aktiver Wortschatz, Sprachverständnis, Grammatik), Teil 3: Die Sprachen des Kindes, Teil 4: Die Familie des Kindes.
Durchführung: Vor der Einschätzung muss eine gründliche Beobachtung des Kindes stattfinden. Diese systematische Beobachtung basiert auf vielfältigen beobachteten Situationen, in denen das Sprachverhalten und die sprachlichen Kompetenzen des Kindes deutlich werden. Welcher Beobachtungsbogen welchem Kind zugeordnet wird, entscheidet sich anhand der Verwendung der (korrekten) Verbstellung im Satz. Auswertung: Qualitativ: die erfassten Kompetenzen bieten Anhaltspunkte für Entwicklungsziele und Möglichkeiten der Unterstützung des Kindes. Quantitativ: vergebene Punktwerte werden einer von neun (liseb-1) bzw. acht (liseb-2) sprachbezogenen Dimensionen zugeordnet (Aktive Sprachkompetenz, Grammatik, selbständiger Umgang mit Bilderbüchern, Geschichten erzählen, Schreiben/ Schrift, Zuhören/Aufmerksamkeit, phonologische Bewusstheit, aktiver Wortschatz; bei liseb-1: ergänzt um die Dimension Sprachverständnis; bei liseb-2: ergänzt um die Dimension passiver Wortschatz). Anhand von Vergleichsnormen lässt sich bei der quantitativen Auswertung die Aussage treffen, ob ein Kind in der jeweiligen Dimension „weit fortgeschritten“, „weit fortgeschritten bis fortgeschritten“, „fortgeschritten“, „fortgeschritten bis beginnend“ oder „beginnend“ ist. Für liseb-1 und liseb-2 liegen unterschiedliche Normtabellen vor (sowie zusätzlich für manche Teile getrennte Tabellen für Jungen und Mädchen). Normierung: ja (bezogen auf sprachliche Niveaus, keine Altersnormierung); N=693 Kinder
Gütekriterien: Angaben zur Reliabilität liegen vor; es wird beschrieben, dass es „empirische Hinweise auf die Gültigkeit des Bogens“ gibt (Mayr et al. 2014, 35).
Kommentar:Vor der Benutzung muss festgelegt werden, ob die Version liseb-1 (Anfänger) oder liseb-2 (Fortgeschrittene) verwendet wird. Dies ist im Einzelfall schwierig zu entscheiden. Konkrete Angaben zur Validität werden vermisst.
Sprachstandserhebungstest für Kinder im Alter zwischen 3 und 5 Jahren (SET 3 –5), Petermann (2016)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 3;0 bis 5;11 Jahren
Ziel: umfassende Beurteilung des Sprachstands von Kindern im Vorschulalter
Dauer: ca. 15–20 Min. (Dreijährige); ca. 30–45 Min. (Vier- und Fünfjährige)
Art und Aufbau: Einzelüberprüfung; das Verfahren enthält insgesamt 12 Untertests zu rezeptiven und expressiven Fähigkeiten in folgenden Sprachbereichen:
■ Wortschatz: benanntes Bild aus einer Auswahl zeigen
■ Phonetik/Phonologie: Bildbenennung; Lautdifferenzierung: aus ähnlich klingenden, vorgegebenen Wörtern ist ein benanntes herauszuhören
■ Semantische Relationen: Kategorienerkennung (Oberbegriffe verstehen und diesen Objektbilder zuordnen); Kategorienbildung (einen gemeinsamen Oberbegriff zu Objektbildern finden)
■ Verarbeitungsgeschwindigkeit: nonverbale Bearbeitung von Symbolreihen, Durchstreichtest
■ Grammatik/Morphologie: Satzverständnis (Satz-Bild-Zuordnung); Pluralbildung; Sprachverständnis (mit Spielfiguren sind vorgegebene Anweisungen nachzuspielen); Genus-/Kasusmarkierungen (Handlungssequenzen kommentieren)
■ auditive Merkfähigkeit (Kunstwörter nachsprechen)
■ Emotionserkennung und Empathiefähigkeit (als Basiskompetenz der Pragmatik): Zuschreibung von Emotionen zu Bildkarten und Akteuren in vorgegebenen Geschichten
■ Eltern-Checkliste zur Einschätzung der Pragmatik
■ optional: Aussprachescreening
Die Zusammenstellung der Aufgaben unterscheidet sich zwischen den Drei- und den Vier- und Fünfjährigen: Dreijährige Kinder bearbeiten nur die Untertests zum expressiven und rezeptiven Wortschatz, zur Phonologie (Lautunterscheidung) und zum Satzverständnis.
Durchführung: Je nach Alter des Kindes sind die entsprechenden Untertests anhand der Instruktionen in der vorgegebenen Reihenfolge mit dem Kind durchzuführen.
Auswertung: Quantitativ: anhand der beschriebenen Auswertungsmodi werden Rohwerte für die einzelnen Untertests ermittelt, die anhand der Normtabellen (liegen in Halbjahresschritten vor) in T-Werte und Prozentränge transformiert werden.
Normierung: ja; N=1095 Kinder (2014/2015)
Gütekriterien: Angaben zur internen Konsistenz, zur Retest-Reliabilität und zur Kriteriums-Validität liegen vor.
Kommentar: Der SET 3 – 5 ermöglicht eine sehr breite Erfassung sprachlicher Fähigkeiten bei Vorschulkindern. Als Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Sprachentwicklungstests ist die Erfassung pragmatischer Fähigkeiten zu sehen.
Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 3 – 5), Grimm et al. (2015)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 3;0 bis 5;11 Jahren
Ziel: Erfassung des Sprachentwicklungsniveaus (im kausalen Erklärungszusammenhang mit auditiven Gedächtnisleistungen)
Dauer: Einzeltestung, ca. 15–25 Min.
Art und Aufbau: Überprüfungsbereiche: Verstehen von Sätzen (3-jährige Kinder: Abbildungen vorgegebenem Satzinhalt zuordnen; alle Altersgruppen: grammatisch unterschiedlich komplexe verbale Instruktionen mit vorgegebenem Material umsetzen); Enkodierung semantischer Relationen (3-jährige Kinder: Beschreiben vorgelegter Bilder); Morphologische Regelbildung (Pluralbildung mit bekannten und Kunstwörtern); Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter (Nachsprechen unterschiedlicher Silben); Gedächtnisspanne für Wortfolgen (nur 4- bis 5-Jährige: bekannte Wörter speichern und reproduzieren); Satzgedächtnis (Nachsprechen sinnvoller oder nur syntaktisch-morphologisch korrekter Sätze)
Durchführung: Je nach Alter des Kindes sind die entsprechenden Untertests in der vorgegebenen Reihenfolge mit dem Kind durchzuführen.
Auswertung: quantitative Auswertung anhand des Manuals; T-Werte/Prozentrangangaben in Halbjahresschritten Normierung: ja; neue Normierung (2012–2014) anhand N=934 Kindern aus ganz Deutschland
Gütekriterien: Es liegen Angaben zur Auswertungsobjektivität, zur inneren Konsistenz, zur Konstrukt-, Kriteriums- und zur prognostischen Validität vor.
Kommentar: Neu normiertes, etabliertes Überprüfungsmaterial, das die auditiven Gedächtnisleistungen als relevante Größe im Spracherwerb in den Fokus stellt.
Sprachscreening für das Vorschulalter (SSV), Grimm (2017)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 3;0 bis 5;11 Jahren Ziel: Identifikation von Risikokindern im Bereich der Sprachentwicklung
Dauer: max. 10 Min.
Art und Aufbau: Kurzform des SETK 3 – 5 mit den Überprüfungsbereichen: Phonologisches Arbeitsgedächtnis (Nachsprechen von Nichtwörtern), Morphologische Regelbildung (Pluralbildung; nur für Dreijährige), Satzgedächtnis (Sätze nachsprechen; ab 4 Jahren)
Durchführung: Je nach Alter des Kindes sind die entsprechenden Untertests in der vorgegebenen Reihenfolge mit dem Kind durchzuführen.
Auswertung: Quantitativ: Die anhand der Auswertungsmodi ermittelten Rohwerte werden mit den vorliegenden kritischen Werten der Untertests verglichen. Wird der jeweilige kritische Wert unterschritten, ist die Leistung des Kindes als unterdurchschnittlich zu betrachten. Sobald zwei Untertests den kritischen Wert unterschreiten, ist eine ausführliche Diagnostik angezeigt. Trifft dies für einen Untertest zu, bedarf es einer besonderen Sprachförderung nebst Nachüberprüfung nach 6 Monaten.
Normierung: ja; mit N=934 Kindern aus ganz Deutschland (2012–2014)
Gütekriterien: Es liegen Angaben zur Auswertungsobjektivität, zur inneren Konsistenz, zur Konstrukt-, Kriteriums- und zur prognostischen Validität vor (vgl. SETK 3 – 5). Weiterhin werden Angaben zur Sensitivität und Spezifität des Screenings gemacht.
Kommentar: Seit 2017 liegt auch diese Kurzform des SETK 3 –5 mit neuen Normdaten vor und wird als ökonomisches und valides Instrument wiederum breite Verwendung finden.
Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS), Kauschke/Siegmüller (2010)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 2;0 bis 6;11 Jahren
Ziel: Erstellung eines Profils der Sprachentwicklung eines Kindes
Dauer: 45 Min. bis max. 120 Min., je nach Alter des Kindes
Art und Aufbau: Einzeltest: Das Verfahren besteht aus insgesamt 23 Untertests, wobei je nach Alter des Kindes unterschiedliche Untertests zum Einsatz kommen.
Durchführung: Die Überprüfung erfasst produktive und rezeptive Fähigkeiten des Kindes.
■ Phonologie:Lautbefund (mittels Bildbenennung), Phonemdifferenzierung (vorgesprochenes Wort, welches optisch neben zwei phonologischen Ablenkern präsentiert wird, soll gezeigt werden), Wortbetonung und Silbenstruktur (über Bildbenennung); Mundmotorik (Bewegungen ausführen)
■ Lexikon/Semantik:Wortverständnis (Wort-Bild-Zuordnung unterschiedlicher Wortarten), Begriffsklassifikation und Oberbegriffe (Oberbegriffe verstehen und diesen Objektbilder zuordnen; produktives Benennen weiterer Oberbegriffe); Wortproduktion unterschiedlicher Wortarten (Bildbenennung)
■ Grammatik: Verständnis syntaktischer Strukturen (Nachspielen vorgegebener Sätze); Verständnis von W-Fragen (adäquate Beantwortung von Fragen zu Bildern); Satzproduktion zu Situationsbildern/Bildgeschichte (Beschreibung vorgegebener Bilder bzw. vorgegebener Bildgeschichte); Produktion von Artikeln, Kasusmarkierungen (Akkusativ/Dativ) und Pluralmarkierungen (Überprüfung anhand evozierender Fragestellungen zu Abbildungen)
Zur Durchführung werden diverse Spielzeuggegenstände benötigt.
Auswertung: Anhand der Auswertungsmodalitäten werden die Rohwerte ermittelt, die anhand der Normtabellen in T-Werte und Prozentränge transformiert werden. Neben der manuellen Auswertung ist diese PC-gestützt mit automatischer Berechnung der T-Werte möglich. Quantitative und qualitative Ergebnisse können zu einem Übersichtsprofil zur detaillierten Darstellung des Sprachentwicklungsstands zusammengefasst werden.
Normierung: ja; Normtabellen liegen für die einzelnen Untertests für unterschiedliche Altersabstufungen vor (i.d.R. Halbjahres- bzw. Jahresschritte)
Gütekriterien: Es liegen Angaben zur Durchführungs- und Auswertungsobjektivität, zur inneren Konsistenz und zur Konstruktvalidität vor.
Kommentar: Die PDSS ermöglicht die normierte Erfassung kindlicher Sprachleistungen über alle Sprachebenen hinweg. Die differenzierten qualitativen Analysen der einzelnen Sprachebenen erlauben eine differenzierte Therapieplanung.
Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern (seldak), Ulich/Mayr (2006)
Zielgruppe: Kinder mit Deutsch als Muttersprache im Alter von 4 Jahren bis zum Schuleintritt
Ziel:Einschätzung und Begleitung des individuellen Prozesses der sprachlichen Entwicklung und Bildung
Dauer: Keine Angaben; die Einschätzungen erfolgen anhand unterschiedlicher Beobachtungssituationen; ggf. werden auch Beobachtungen mehrerer Fachkräfte zusammengetragen.
Art und Aufbau: Der Bogen umfasst zwei Teile mit Skalen zu verschiedenen Beobachtungssituationen:
■ Sprachrelevante Situationen: A: Gesprächsrunden/Gruppendiskussionen, B: Bilderbuchbetrachtung in der Kleingruppe oder in der Situation Bezugsperson–Kind, C: Vorlesen/Erzählen, D: Selbständiger Umgang mit Bilderbüchern, E: Kinder als Erzähler, F: Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen, G: Lauschund Reimspiele und H: Schreiben/Schrift
■ Sprachliche Kompetenzen im engeren Sinn: Einschätzung sprachlicher Fähigkeiten: I: Verstehen von Handlungsaufträgen/Aufforderungen, J: Wortschatz, K: Grammatik – Morphologie, Syntax, L: Dialekt – Hochdeutsch, M: Sprechweise und N: Sätze nachsprechen.
Durchführung: Vor der Einschätzung muss eine gründliche Beobachtung des Kindes stattfinden. Diese systematische Beobachtung basiert auf vielfältigen beobachteten Situationen, in denen das Sprachverhalten und die sprachlichen Kompetenzen des Kindes deutlich werden. Auf dieser Grundlage erfolgt die Einschätzung der jeweiligen Kompetenzen i.d.R. über eine fünf- oder sechsstufige Skala.
Auswertung: Qualitativ: die differenzierte Einschätzung zu den formulierten Aussagen bietet einen guten Überblick über die Fähigkeiten des Kindes. Quantitativ: es liegen Vergleichsnormen (Prozentnormen) zu Einschätzung vor.
Normierung: ja; N=2419
Gütekriterien: Es liegen eingeschränkte Angaben zu Gütekriterien des Beobachtungsverfahrens vor.
Kommentar: Der Beobachtungsbogen Seldak ist nicht zur Diagnostik von Sprachstörungen konzipiert worden, bietet aber einen sehr differenzierten Blick auf die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes.
Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen (BaSiK), Zimmer (2014)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 1;0 bis 3;5 Jahren (BaSiK U3); Kinder im Alter von 3;0 bis 6;11 Jahren (BaSiK Ü3)
Ziel: Strukturierte, begleitende Beobachtung der kindlichen Sprachentwicklung in Kindertageseinrichtungen; bezugnehmend auf die Beobachtungen kann ggf. ein spezieller Förderbedarf erkannt und auch Maßnahmen zur alltagsintegrierten Sprachbildung abgeleitet werden.
Dauer: Die Dauer der Protokollierung ist mit 20 bis 40 Min. angegeben, je nach Umfang der Dokumentation. Es wird darauf hingewiesen, dass weder eine globale Einschätzung noch die Beobachtung einzelner Situationen bewertet werden soll, sondern dass als Grundlage der Dokumentation die Beobachtung der letzten vier Wochen dienen soll.
Art und Aufbau: Es liegen zwei verschiedene Formen des Bogens vor: eine Version für Kinder bis einschließlich 3;5 Jahren (U3) und eine Version für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt (Ü3).
Die drei Grundbausteine des Bogens sind 1. Fragen zum Kind (persönliche Informationen, sprachliche Biographie), 2. Basiskompetenzen im Sinne von Vorausläuferfähigkeiten des Spracherwerbs (auditive Wahrnehmung, Mundmotorik, taktil-kinästhetische Wahrnehmung, emotional-motivationale Kompetenzen, soziale Kompetenzen) sowie 3. Sprachbereiche (Sprachverständnis, semantischlexikalische Kompetenzen, phonetisch-phonologische Kompetenzen, prosodische Kompetenzen, morphologisch-syntaktische Kompetenzen, pragmatische Kompetenzen und Literacy).
Durchführung: Die Beobachtung und Dokumentation soll direkt im pädagogischen Alltag erfolgen und zielt auf die kontinuierliche Dokumentation der Sprachentwicklung eines Kindes.
Auswertung: Die je nach Beobachtungsbereich angegebenen Items sind i.d.R. mit einer viertstufigen Likert-Skala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft noch nicht zu“ versehen. Pro Item sind mehrere Bewertungsraster für aufeinanderfolgende Beobachtungszeitpunkte angegeben. Nach der Dokumentation kann sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Auswertung vorgenommen werden. Für die Auswertung der Beobachtungen von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache ist zu beachten, welcher Erwerbsbeginn der deutschen Sprache (Age of Onset) anzusetzen ist. Bei der quantitativen Auswertung werden die ermittelten Summenwerte der einzelnen Bereiche mittels Norm- bzw. Orientierungswerte in T-Werte bzw. Prozentränge transformiert, die in Jahresschritten vorliegen.
Normierung: Nach Altersstufen mit insgesamt N=957 Kindern von 1;0 bis 6;11 Jahren; zusätzlich liegen Orientierungswerte für Kinder mit DaZ vor.
Gütekriterien: Angaben zur Objektivität, zur internen Konsistenz, zur inhaltlichen Validität sowie zur Konstrukt-Validität liegen vor.
Kommentar: Die Konzeption der begleitenden, alltagsintegrierten Sprachentwicklungsbeobachtung bietet für die breite Altersgruppe von 1;0 bis 6;11 Jahren eine gute Grundlage für eine systematische Dokumentation der kindlichen Sprachentwicklung.
Entwicklungstest Sprache für Kinder von 4 bis 8 Jahren (ETS 4 – 8), Angermeier (2007)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren
Ziel: Erfassen des Sprachstandes im rezeptiven und produktiven Bereich
Dauer: Einzeltestung, ca. 35 – 45 Min.
Art und Aufbau: Das Verfahren besteht im Kern aus drei Untertests:
■ Sprache Verstehen (SV) – allgemeine sprachliche Entwicklung wird am Beispiel von komplexen Situationen erfasst (rezeptiv) – Bildkarten mit jeweils 4 Bildern; Kind zeigt auf das vom Testleiter beschriebene Bild
■ Grammatik Entwicklung (GE) – grammatikalischer Entwicklungsstand wird rezeptiv und produktiv erfasst – es werden Bildtafeln gezeigt, die dazu veranlassen, Pluralbildungen, Komparative und Vergangenheitsformen zu bilden; ebenso werden „W-Fragen“ gestellt (wer, was, wessen, etc.)
■ Silben erkennen (SE) – phonologische Kompetenz wird expressiv erfasst – Bilder: entsprechend der Silbenanzahl „zerteilt“ – phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne: Kinder klatschen und sprechen Silben von abgebildeten Tieren oder Gegenständen – phonologische Bewusstheit im engeren Sinne: Kinder identifizieren einzelne Silben durch Zeigen und sprechen das Wort silbenweise rückwärts
Zusatz:
■ Farbnamengedächtnis: Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung wird erfasst, indem das Kind Farbnamenfolgen nachspricht (zwei bis sechs Farben hintereinander)
■ Lesenlern-Test für Vorschulkinder: Lernfähigkeit für den Schriftspracherwerb soll erfasst werden – Bildkarten mit Familienmitgliedern werden gezeigt; Kind prägt sich Schriftbilder ein (ganzheitliches Erkennen) – im Anschluss: einzelne Laute und Silben identifizieren und neue Einzellaute in Kombination mit den bisher benutzten Wörtern erkennen
Durchführung: Die Untertests werden gemäß den Anweisungen des Manuals durchgeführt und die Leistungen des Kindes direkt im Protokollbogen notiert. Es sind jeweils Abbruchkriterien benannt.
Auswertung: Quantitativ: Die Rohwerte der einzelnen Untertests können anhand der Normtabellen in Prozentrangwerte transformiert werden. Normierung: ja; anhand einer Stichprobe von N=1.267 Kindern
Gütekriterien: Angaben zu inneren Konsistenz und zur Validität liegen vor.
Kommentar: Der ETS 4 – 8 überprüft zeitökonomisch den expressiven und rezeptiven Sprachstand eines Kindes.
Potsdam-Illinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten (P-ITPA), Esser/ Wyschkon (2010)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 4;0 bis 11;5 Jahren
Ziel: Erfassung sprachlicher und schriftsprachlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten
Dauer: im Vorschulalter 20–35 Min., im Schulalter 40–60 Min.
Art und Aufbau: Testbatterie: Die Leistungsbereiche verbale Intelligenz, expressive Sprache, phonologische Bewusstheit, auditive Kurzzeitgedächtnisleistungen sowie Lesen und Rechtschreibung werden geprüft. (Die Untertests zu schriftsprachlichen Leistungen werden erst ab dem Schulalter geprüft.) Abbruchkriterien liegen vor.
■ UT 1 Analogien: Erfassung sprachlich-schlussfolgernden Denkens, indem das Kind einen vorgegebenen Satz ergänzt, in dem eine Analogie gebildet werden muss.
■ UT 2 Wortschatz: Anhand vorgegebener Umschreibungen soll das gesuchte Zielwort benannt werden.
■ UT 3 Grammatik: Erfassung grammatikalischen Wissens (Pluralbildung, Komparation, Bildung von Präteritum und Perfekt, korrekte Verwendung von Genitiv, Dativ und Akkusativ).
■ UT 4 Sätze-Nachsprechen: Überprüfung des phonologischen Kurzzeitgedächtnisses über das Nachsprechen von „Sinnlos-Sätzen“.
■ UT 5.1 Reimen: Überprüfung der phonologischen Bewusstheit, indem das Kind zu einem vorgegebenen Wort aus einer Auswahl das heraussuchen soll, was sich darauf reimt (unterstützt durch Bildvorlagen).
■ UT 5.2 Vokale-Ersetzen: Überprüfung der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne
■ UT 5.3 Konsonanten-Auslassen: Überprüfung der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne.
■ UT 6 Reimfolgen: Nachsprechen von Wortfolgen aus Reimwörtern (Überprüfung des phonologischen Kurzeitgedächtnisses).
■ UT 7 Lesen sinnvoll/sinnfrei: Erfassung der Graphem-Phonem-Korrespondenz.
■ UT 8 Rechtschreibung – sinnvoll: Korrekte Schreibung nach alphabetischen und orthografischen Strategien.
■ UT 9 Rechtschreibung – sinnfrei: Schreiben von Pseudowörtern.
Durchführung: Es besteht die Möglichkeit, die Testbatterie nicht komplett durchzuführen, sondern nur einzelne Untertests auszuwählen. Es existieren für die jeweiligen Untertests Einstiegs- und Abbruchkriterien.
Auswertung: Das Kind erhält für jede korrekte Antwort einen Punkt (bzw. bei einigen UT 1 oder 2 Punkte). Für jeden Untertest werden so die Rohwertpunktsummen ermittelt. Anhand der Normtabellen können die Rohwerte in T-Werte transformiert werden. Aus den Ergebnissen können Gesamtwerte für die phonologische Bewusstheit, die expressive Sprache und das auditive Kurzzeitgedächtnis (und bei Schülern zusätzlich zur Schriftsprachentwicklung) gebildet werden.
Normierung: ja; Normierungsstichprobe von 3572 Kindern (2005/2006)
Gütekriterien: Angaben zur Reliabilität (interne Konsistenz) und zur Konstrukt- und kriterienbezogenen Validität liegen vor.
Kommentar: Das Verfahren ermöglicht eine umfassende Prüfung laut- und schriftsprachlicher Fähigkeiten. Ungünstig bleibt die Zusammenstellung der grammatischen Phänomene im Untertest zur Grammatik.
4.8 Verfahren mit dem Schwerpunkt Primarbereich (ab 6 Jahren)
Screening der kindlichen Sprachentwicklung (SCREENIKS), Wagner (2014b)
Zielgruppe: Kinder im Alter von 4;0 bis 7;11 Jahren
Ziel: screeninghafte Einschätzung des Sprachstandes in den Bereichen Aussprache, Grammatik und Wortschatz
Dauer: ca. 20–25 Min.
Art und Aufbau: Das Verfahren ist als kindgerechtes PC-Spiel konzipiert und überprüft Aussprache: Lautüberprüfung; Phonematische Differenzierung, Grammatik: SVK; Pluralbildung; Kasus; Verstehen morpho-syntaktischer Strukturen, Wortschatz: Passiver Wortschatz (Wort-Bild-Zuordnung, 1 aus 6); Verständnis von Präpositionen; Oberbegriffe finden.
Durchführung: Computergestützt: Das Kind beantwortet die vom Computer gestellten Fragen. Die Antwort des Kindes wird vom Diagnostiker als korrekt/nicht korrekt und durch Auswählen des entsprechenden Buttons auf dem Bildschirm eingeloggt. So führt der Test automatisch durch alle Aufgaben/Subtests des Programms, die entsprechend dem Alter des Kindes vom Computer ausgewählt werden. Im Anschluss an die vollständige Durchführung bzw. bei Abbruch des Tests wird erfragt, ob ein Bericht mit Auswertung und Interpretation der Testergebnisse erstellt werden soll.
Auswertung: Qualitativ: Der Bericht zeigt, bei welchen Items in jeder Aufgabe im Einzelnen Schwierigkeiten aufgetreten sind. Diese detaillierten Informationen sind für die Subtests Aussprache, Grammatik und Wortschatz getrennt aufgeführt. Außerdem wird eine Gesamtinterpretation der Ergebnisse für die Subtests Aussprache, Grammatik und Wortschatz erstellt. Quantitativ: Für jede Aufgabe der Subtests Grammatik und Wortschatz sowie für die Aufgabe „Phonematische Differenzierung” des Subtests Aussprache wird aufgeführt, wie viele Rohwertpunkte erzielt wurden und ob der für die jeweilige Aufgabe statistisch festgelegte kritische Wert erreicht wurde.
Normierung: ja; N=1162 Kinder. Die Normen werden jeweils separat für einund mehrsprachige Kinder, sowie für 4- bis 5-jährige und 6- bis 7-jährige Kinder berechnet.
Gütekriterien: Angaben zur Retest-Reliabilität, zur Kriteriums- und Konstrukt-Validität liegen vor.
Kommentar: Nach der Durchführung des Screenings gibt das Computerprogramm die Ergebnisse in Form eines Berichts als MS Word-Dokument/open office-Dokument aus.
Sprachstandserhebungstest für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren (SET 5 –10), Petermann (2012)
Zielgruppe:Kinder im Alter von 5;0 bis 10;11 Jahren mit Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen sowie Kinder mit Lernbehinderungen, Aphasien oder Migrationshintergrund
Ziel: Umfassende Beurteilung des Sprachstands in verschiedenen Bereichen sowie Erfassung wichtiger Vorläuferfähigkeiten
Dauer: ca. 45 Min.
Art und Aufbau: Einzelüberprüfung; in zehn Untertests werden rezeptive und produktive Fähigkeiten erfasst wobei teilweise für bestimmte Altersgruppen unterschiedliche Aufgaben vorliegen:
■ U1 Bildbenennung: Erfassung des produktiven Wortschatzes über Bildbenennung;
■ U2 Kategorienbildung:Anhand bildlicher Repräsentanten soll der gemeinsame Oberbegriff benannt werden.
■ U3 Sternsuche: Durchstreichtest zur Überprüfung der Verarbeitungsgeschwindigkeit;
■ U4 Handlungssequenzen: Mit Spielfiguren sind vorgegebene Anweisungen nachzuspielen.
■ U5 Fragen zum Text: Beantwortung von Fragen zu kurzen Texten (Sprachverständnis);
■ U6 Bildergeschichte: Erzählen einer Geschichte anhand einer vorgegebenen Bilderfolge;
■ U7 Satzbildung: Bildung eines semantisch und grammatikalisch korrekten Satzes aus zwei oder drei vorgegebenen Wörtern;
■ U8 Singular-Plural-Bildung: Pluralbildung mit bekannten und Kunstwörtern;
■ U9 Erkennen und Korrektur inkorrekter Sätze: Identifikation und Korrektur grammatikalischer Fehler in vorgegebenen Sätzen;
■ U10 Kunstwörter nachsprechen: Kunstwörter mit unterschiedlicher Silbenlänge sind nachzusprechen.
Durchführung: Die Untertests werden mit festgelegter Reihenfolge und Instruktionsanweisung im Einzelsetting durchgeführt. Für zwei Untertests wird eine Aufzeichnung der kindlichen Äußerungen mittels Diktiergerät empfohlen.
Auswertung: Die gelösten Aufgaben werden mit null, einem oder zwei Rohwertpunkten bewertet. Den so entstehenden Rohwertsummen für jeden Untertest werden dann T-Werte und Prozentränge zugeordnet.
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