Kitabı oku: «Liebe - was immer auch geschieht!», sayfa 4
Kapitel 2
Den inneren Meister offenbaren
So lange ich mich erinnern kann, bin ich immer ein sogenannter Empath gewesen. Also jemand, der Emotionen wahrnehmen kann, die andere haben. Obwohl ich seit meiner frühen Kindheit große empathische Fähigkeiten hatte, waren diese nicht wirklich bewusst entwickelt und fokussiert. Daher war ich sehr offen und fühlte ständig sowohl die Energien der Welt als auch ungelöste Blockaden in den Körpern meiner Mitmenschen. Immer wieder erlag ich dabei dem unschuldigen Irrtum, dass das, was ich in einer anderen Person fühlte, ihrer Meinung über mich entsprach. Dieses Missverständnis führte dazu, dass ich den größten Teil meiner Kindheit damit beschäftigt war, andere Menschen aufzuheitern. Über lange Jahre hinweg dachte ich immer, dass andere mich lieben würden, wenn ich ihnen dabei half, ihre Gefühle zu verändern. Zwar war ich bereits recht beliebt, aber ich konnte es nicht so recht annehmen.
Viele Menschen um mich herum versicherten mir ihre Anerkennung und bestätigten mich, und doch konnte ich nicht wirklich akzeptieren, dass ich von anderen gemocht wurde. Dies rührte von dem großen Durcheinander verschiedenster Gefühle die ich oft in anderen Menschen wahrnahm und die im glatten Widerspruch zu dem standen, was sie sagten. Ich erinnere mich, dass ich mit Kindern und Erwachsenen zusammen war, die mich die ganze Zeit anlächelten ‒ und trotzdem fühlte ich so viel Ärger und Traurigkeit in ihnen. Dies führte dazu, dass ich mich oft fragte: »Bin ich der Grund für ihre Traurigkeit? Sind sie wütend auf mich? Was habe ich getan, dass sie so verärgert sind?«
»Bist du wütend auf mich?«, wurde die zentrale Frage meiner Kindheit, die ich anderen permanent stellte. Erst viele Jahre später lernte ich, dass ich intuitiv die Schichten emotionaler Ablagerungen im Energiefeld anderer Menschen wahrnehmen konnte. Wie so viele energetisch sensible Kinder, verbrachte ich die meiste Zeit meiner Kindheit in einem Kreislauf energetischer Co-Abhängigkeit. Ich fühlte die Erfahrungen der anderen und konnte mich körperlich nicht eher entspannen, bis es den Menschen um mich herum besser ging. Diese Art zu leben erschöpfte mich sehr, und dennoch schien ich ein Kind zu sein, das einen Auftrag hatte. Aus irgendeinem Grund fühlte es sich wichtiger als alles andere im Leben an, Menschen dabei zu helfen, dass es ihnen besser ging, und die Geheimnisse des Universums zu ergründen.
Obwohl ich in einer sehr liebevollen Familie aufwuchs und in vielerlei Hinsicht eine wunderbare Kindheit hatte, war ich doch eher ein Erwachsener im Körper eines Kindes. Die stürmische Energie anderer Kinder war für mich nur schwer auszuhalten, und so ging ich lieber erst dann auf den Spielplatz, wenn ich dort alleine sein konnte. Sobald eine Gruppe wilder Kinder sich auf die Schaukeln stürzte, nahm ich dies als Zeichen, mich zurückzuziehen. Rückblickend erkannte ich später, dass ich Angst vor der Energie hatte, die ich in diesen Kindern wahrnahm, und mich von der Grobheit ihres Spiels eingeschüchtert fühlte. Meine Art von Vergnügen war viel passiver. Ich liebte es, mich in der Welt meiner inneren Bilder zu verlieren und mit Erwachsenen zu sprechen.
Wann immer Erwachsene über den tieferen Sinn des Lebens redeten, fühlte ich, wie sich die Energie im Raum veränderte und ausdehnte. Ich verstand nicht, was da gerade vor sich ging, mochte aber die Art, wie es sich anfühlte. Situationen, in denen sich diese energetischen Veränderungen vollzogen, übten eine starke Anziehungskraft auf mich aus. Diese energetische Ausdehnung schien es mir zu ermöglichen, mich auf eine Art zu entspannen, wie ich es sonst in meinem Leben nur selten erlebte.
Wann immer ich diese Tiefe der Entspannung erleben konnte, fühlte ich mich weniger von den Gefühlen anderer überwältigt und weniger verantwortlich dafür, sie aufzuheitern.
Ein empathischer Irrtum
Diese spontanen energetischen Ausdehnungen gehörten zu den ersten von vielen unerklärlichen und geheimnisvollen Erfahrungen, die ich später erleben durfte. Wie so viele natürlich intuitiv begabte Kinder war ich offen und empfänglich für höhere Dimensionen des Universums, die für mich ganz normal waren, eben so, wie das Leben nun einmal ist. Erst als ich mit anderen darüber zu sprechen begann, musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, wie einzigartig sie für andere wohl waren. Dies erstaunte und verwirrte mich über alle Maßen. Wie war es möglich, dass kein anderer das fühlen und sehen konnte, was ich in aller Deutlichkeit fühlte und sah?
Ich teile diese Erfahrungen mit dir, weil auch du sehr empathisch bist und dich auf einer ähnlichen Reise durchs Leben befindest wie ich. Der Versuch, in einer Welt zurechtzukommen, in der du von den emotionalen Belastungen deiner Mitmenschen immer wieder überwältigt wirst und die Muster dich irritieren, die andere in sich lösen, kann durchaus schmerzhaft, überfordernd und auch verwirrend sein.
Als emphatische Wesen spüren wir häufig emotionale Blockaden in den Herzen unserer Freunde und Verwandten und nehmen sie irrtümlicherweise als Zeichen für deren Lieblosigkeit uns gegenüber. Dies kann in uns das Gefühl auslösen, wir wären ihrer Liebe nicht würdig oder wir müssten uns noch mehr anstrengen, um uns ihre Anerkennung zu verdienen. Unbewusst geben wir uns also die Schuld für die Erfahrungen anderer Menschen.
Oft ist es vielleicht so, dass wir denken: »Es geht mir nicht so gut, wie ich eigentlich möchte, und deshalb werde ich alles mir Mögliche tun, um die Menschen um mich herum zu entlasten. Dann wird sie nichts mehr davon abhalten, mich so zu lieben, wie ich geliebt werden möchte.«
Wann immer wir uns durch das Leid anderer emotional belastet oder durch das, was sie uns nicht geben können, eingeschränkt fühlen, ist dies nur eine Erinnerung daran, dass wir mehr Liebe verdienen, und nicht weniger.
Den Garten betreten
Während energetische Co-Abhängigkeit mein Leben beherrschte, gab es auch wiederkehrende mystische Erfahrungen, die meine Kindheit recht schnell in ein Geheimnis verwandelten, das ich unbedingt lüften wollte. Ich erinnere mich, dass ich mit einer Gruppe von Erwachsenen zusammen war und plötzlich etwas sagte, das die anderen verblüffte und zum Schweigen brachte. Während sie überaus erstaunt zu sein schienen über die Weisheit, die so mühelos aus mir herausfloss, begriff ich überhaupt nicht, was ich da gerade sagte. Auf die Frage, woher ich wüsste, was ich da gerade gesagt hatte, entgegnete ich: »Es ist, als ob mir jemand in das Ohr meines innersten Wesens flüstert«. Während die Erwachsenen bei dieser Antwort eines Siebenjährigen aufhorchten, hatte ich keine Ahnung, warum sie so überrascht waren. Noch weniger verstand ich die Bedeutung dessen, was ich da gerade gesagt hatte. Dies war die erste von vielen Erfahrungen, die noch folgen sollten, in denen ich Dinge sagte, die andere in Erstaunen versetzten, ohne selbst den Schimmer einer Ahnung davon zu haben, worüber ich eigentlich gerade sprach. Wie so viele von Natur aus intuitive Kinder war ich noch nicht reif genug, um das Rätsel der menschlichen Natur zu verstehen oder die Tiefe der Erkenntnis wertzuschätzen, die aus meinem jugendlichen Selbst sprach.
Zu diesem Zeitpunkt war ich vor allem an Themen interessiert, die eine energetische Veränderung in mir bewirkten. Ich erinnere mich, dass ich zufällig auf Bücher zu Themen wie UFOs oder außersinnliche Wahrnehmung stieß. Die Energie in mir veränderte sich bereits beim Durchblättern der Seiten, und folglich war ich sofort fasziniert von jedem Thema aus dem Bereich paranormaler Erscheinungen. Aus irgendwelchen Gründen erschienen mir Ideen wie Objekte mit Geisteskraft zu bewegen, fliegen zu können oder durch die Zeit zu reisen seltsam vertraut. Während viele Kinder sich eher dafür interessierten, große Sportler im Fußball oder im Basketball zu werden, trainierte ich ganz andere Dinge. In meinem Training ging es darum, Zugang zur unbegrenzten Kraft des Geistes zu erhalten.
Ich erinnere mich, wie fasziniert ich vom Mysterium hochentwickelter übernatürlicher Kräfte war. Es ging mir nicht darum, mit aller Kraft zu beweisen, dass diese Fähigkeiten wirklich existierten. Tief in meinem Herzen wusste ich bereits, wie real sie waren. Es beruhigte mich einfach, diese Erfahrung selbst zu machen und ihre energetische Ausdehnung fühlen zu können.
Je mehr ich jedoch mit den Zweifeln und der Skepsis vieler Menschen diesen Themen gegenüber konfrontiert wurde, desto stärker wurde allerdings mein Gefühl, irgendwie auf einem falschen Planeten zu leben.
Einige meiner tiefgreifendsten mystischen Erfahrungen erlebte ich im Alter von zehn Jahren. Ich erinnere mich an eine kleine Mauer aus Backsteinen, die das Haus meines Freundes vom Grundstück des Nachbarn trennte. Während ich die Mauer ablief, erregte irgendetwas meine Aufmerksamkeit und ließ mich in der Bewegung erstarren. In meinem Geist hörte ich eine Stimme sagen: »Ich bin nicht die Mauer. Ich bin nicht dieser Körper. Ich bin der Raum dazwischen.« Da ich so jung war, hatte ich keine Ahnung, was das bedeuten könnte. Es fühlte sich so an, als ob ich die Bedeutung irgendwann in der Zukunft verstehen würde. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt hatte ich weder die Reife noch das Bewusstsein für die Weisheit, die mir mitgegeben worden war.
Kurz nach dieser Eingebung machte ich eine meiner lebensveränderndsten Erfahrungen in einem Zustand, den ich für einen Traum hielt. Es begann damit, dass ich mich urplötzlich in dem schönsten Garten befand, den ich je gesehen hatte. Die Farben waren unglaublich intensiv. Verschiedene Lichttönungen schienen in alle Richtungen abzustrahlen. Alles fühlte sich absolut unwirklich an und so voller Liebe für mich, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Dies war umso bemerkenswerter, als ich mich an Liebe aus meinen frühen Lebensjahren gar nicht so klar erinnern konnte.
Bisher hatte ich die Erleichterung und den Frieden nach einer energetischen Ausdehnung wahrgenommen, aber noch nie hatte ich Liebe gefühlt oder ihre Abwesenheit bewusst erlebt. Soweit ich mich zurückerinnern konnte, war das vorherrschende Gefühl in meinem Leben eher das von Weite gewesen. Es fühlte sich an wie eine Leere, die nicht mit irgendetwas gefüllt war, in der aber auch nichts fehlte. Nun aber, während ich mich in diesem Garten umblickte, fühlte ich mich plötzlich wie zuhause. Ich hatte das ganz klare Gefühl, sicher zu sein und gehalten zu werden.
Vor mir konnte ich ein Feld von hüfthohen Blumen sehen. Als ich begann, mich durch das dichte Gras zu bewegen, bemerkte ich plötzlich, dass ich gleichzeitig darüber schwebte. Ich konnte mir nicht erklären, wie es möglich war, zwei Erfahrungen gleichzeitig zu erleben, oder wie es mir möglich sein sollte, über den Dingen zu schweben. Dies schien jedoch nicht wichtig zu sein, denn die Intensität dieser Liebe hielt mich auf diese wunderbar sanfte Weise. Während ich zur Mitte des Feldes hin schwebte, erblickte ich plötzlich ein anderes lichterfülltes Wesen, das ebenfalls dort schwebte und sich ungefähr sechs Meter von mir entfernt befand. Von meiner Warte aus schien es mir ein männliches Wesen mit dunklem Haar und Bart zu sein, bekleidet mit einem langen weißen Gewand, das bis zu den Füßen reichte. Aus irgendeinem Grund schien er mir sehr vertraut und sehr weise zu sein. Er winkte mich zu sich heran, und ich fühlte, wie ich erstarrte. Einige Momente später begann ich, spontan in seine Richtung zu schweben. Als ich noch anderthalb Meter von ihm entfernt war, konnte ich seine Augen sehen, erkannte aber keine Pupillen darin. Es war als ob ein Strom weißen Lichts aus seinen Augen strömen würde. Das erinnerte mich an einen Horror-Film, den ich einmal gesehen hatte, in dem Menschen ihre Augen bis in ihren Kopf hinein verdrehen. Warum denke ich nur an solch eine Szene, inmitten dieser Erfahrung? Sofort als ich diesen Gedanken dachte, wurde der Strom weißen Lichts unterbrochen. Ich erinnere mich, wie ich durch das Blumenfeld hindurch und weiter durch den Himmel nach unten fiel, um schließlich wieder in meinem Körper einzuschlagen. Erst, als ich in meinen Körper landete, begriff ich, dass ich ihn überhaupt verlassen hatte.
Ich atmete schwer und mir war eiskalt, während mir gleichzeitig der Schweiß herunterlief. Als ich versuchte, diese Erfahrung zu verarbeiten, bemerke ich wieder den Mann, der über dem Blumenfeld geschwebt war. Dieses Mal stand er in meinem Türrahmen und sah aus wie der Umriss einer kalkweißen Energie. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er mich wieder zu sich winkte. Als ich meine Augen jedoch direkt auf ihn richtete, war er plötzlich verschwunden.
Diese Erfahrung warf für mich mehr Fragen als Antworten auf. Gleichzeitig war das Gefühl der Liebe aus diesem Garten so unendlich tief, dass ich sie in meinem Innersten nach all diesen Jahren immer noch genauso stark und klar wahrnehmen kann wie damals.
Ich erinnere mich, dass ich am nächsten Tag mit meinen Eltern über diese Erfahrung sprach und dass ihr Interesse daran mit jeder farbigen Einzelheit immer größer wurde. Nachdem ich fertig war, erzählte mir mein Vater wie er vor circa dreißig Jahren fast genau dieselbe Erfahrung während einer Nachmittags-Meditation erlebt hatte. Er erinnerte sich daran, wie er seinen Körper verlassen, sich in einem Garten wiedergefunden und anschließend über ein wunderschönes Feld von Blumen geschwebt war. Hier traf er dann ein Wesen in einem langen weißen Gewand, genau wie ich es erlebt hatte.
Dies half mir zu verstehen, dass eine tiefe allgegenwärtige Verbindung existiert, die nicht verstanden werden muss, um sie ergründen zu können. Von diesem Moment an war ich von einem allumfassenden Gefühl von Ehrfurcht und Staunen erfüllt, während die Liebe, die ich in jenem Garten kennlernen durfte, jeden meiner Atemzüge begleitete.
Von Liebe geleitet
Am selben Tag hatte ich etwas später, auf dem Weg zu einem Freund, eine weitere unglaubliche Erfahrung. Ganz plötzlich sah ich am Rande meines Blickfeldes mehrere Lichtwesen, die wie kalkweiße Umrisse von Energie zu beiden Seiten von mir gingen. Kurz danach sagte mir mein Instinkt, dass es sich um Geistführer handelte, die mich durch alle Phasen meines Lebensweges begleiten würden. Aus irgendeinem Grund fühlte sich das nicht merkwürdig oder aufregend an, sondern seltsam vertraut. Ich wusste, dass ich bei ihnen sicher war und ihnen vertrauen konnte, denn sie strahlten dieselbe Liebesschwingung aus, die ich in dem Garten bereits gefühlt hatte.
Dies war das erste Mal, dass ich ein klares Gefühl tiefsten Wissens hatte, ohne sagen zu können, woher ich dieses Wissen nahm. Als ich das Haus meines Freundes betrat, sah ich ein gerahmtes Bild an einer Wand in seinem Wohnzimmer hängen. Ich erinnere mich, dass ich sagte: »Ich kenne ihn!« Mein Freund entgegnete: »Na klar, Matt. Wir kennen ihn alle. Das ist Jesus.«
»Ich habe ihn gestern getroffen«, sagte ich darauf tief überzeugt. Mein Freund funkelte mich nur an und rief: »Komm schon! Du hast Jesus sicherlich nicht getroffen!«
Ich erinnere mich, dass ich felsenfest davon überzeugt war, Jesus wirklich getroffen zu haben, und gleichzeitig nicht begreifen konnte, warum dies so unangebracht oder unfassbar sein sollte. Hatte ich eine Grundregel des Universums verletzt? Hatte das zur Folge, dass ich von nun Chanukka, das jüdische Lichterfest, nicht mehr feiern durfte?
All diesen Fragen zum Trotz hatte ich gleichzeitig ein Gefühl fast körperlicher Gewissheit, dass viele der Antworten mir in den nächsten Phasen meines Lebens enthüllt werden würden. Ich brauchte nur in Verbindung zu bleiben, während die Geistführer mich liebevoll auf jedem weiteren Entwicklungsschritt begleiteten. Gleichzeitig fühlte es sich nicht so an, als ob die Geistführer da wären, um mir jede Frage zu beantworten. Aber sie schenkten mir größere Gelassenheit im Umgang mit den Unwägbarkeiten des Lebens, indem sie mich auf den Fluss der Perfektion aufmerksam machten, der alle Erfahrungen durchzieht, wie auch immer sie auch ausgehen würden. Sie lehrten mich, jeden Augenblick auf tiefster Ebene anzunehmen, obwohl ich auf einer anderen Ebene die Rolle einer Persönlichkeit weiterspielte, die mit ihren gegenwärtigen Lebensumständen durchaus im Konflikt lag.
Nach einiger Zeit vergaß ich vollkommen, dass die Führer da waren, denn der Großteil meiner Aufmerksamkeit wurde von meiner Pubertät beansprucht. Kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag sprachen die Führer dann zu mir. Ich erinnere mich noch sehr gut an das erste Mal. Es war wie eine dröhnende Stimme, die aus dem Zentrum meines Körpers drang. Ich verspürte keine Angst, denn es handelte sich um dieselbe Schwingung der Liebe, die ich vor so vielen Jahren bereits in jenem Garten kennengelernt hatte. Das erste, was ich hörte, war eine Stimme, die sagte: »Du bist nicht, was du zu sein glaubst.«Aus irgendeinem Grund war meine spontane Reaktion darauf: »Und wer zum Teufel bist du?«
Von da an begannen die täglichen Dialoge mit meinen Geistführern in meinem Schlafzimmer. Sie stellten sich mir als aufgestiegene Meister und Erzengel vor. Jeder von ihnen erschien mir in einer bestimmten Farbe, um die entsprechende Schwingung zu symbolisieren, sowie von einem mentalen Bild begleitet, um zu bestätigen, mit wem ich gerade sprach.
So einzigartig jeder Erzengel und jeder aufgestiegene Meister auch erschien, allen gemeinsam war die Liebesenergie, die sie verbreiteten. Deshalb fühlte ich mich sicher genug, um im Umgang mit ihnen ganz offen zu sein. Ich bemerkte auch, dass diese Dialoge mir dabei halfen, meine intuitiven Fähigkeiten auf eine höhere Ebene zu bringen und sie weiter zu verfeinern. Es war so, als ob diese Gespräche mir dabei halfen, meine Antennen auszufahren und sie so auf Empfang einzustellen, dass ich absolut klare Signale empfangen konnte.
Immer wenn ich mit einem Erzengel oder aufgestiegenem Meister sprach, empfing ich im selben Moment ein symbolisches inneres Bild ihrer Botschaft. Gleichzeitig hörte ich ihre Unterweisungen so klar, als ob ich mit jemandem am Telefon darüber sprechen würde. Außerdem hatte ich auch Empfindungen in meinem Körper, die mir zusätzliche Informationen vermittelten, vielleicht in etwa so, wie ein Computer ein neues Programm herunterlädt. Dies ließ mich verstehen, dass ich offenbar sowohl visuelle als auch auditive und sensorische intuitive Fähigkeiten hatte und dass alle harmonisch, im Sinne eines intuitiven Wissens zusammenarbeiteten.
Mittlerweile hatte ich das Gefühl, auf irgendetwas Bestimmtes vorbereitet zu werden, ohne jedoch genau zu wissen, auf was. Es gab keine eindeutigen Hinweise, aber die, die kamen, manifestierten sich in den unwahrscheinlichsten Situationen. Quasi aus dem Nichts bekam ich plötzlich Informationen heruntergeladen und wurde geführt, jemanden anzusprechen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, und ihm eine Botschaft zu überbringen. Jedes Mal, wenn dies passierte, zitterte ich vor Angst, zurückgewiesen oder abfällig behandelt zu werden und auch davor, eine Nachricht zu überbringen, die vielleicht gar nicht verstanden wurde.
Ich erinnere mich, dass ich damals dachte: Was ist, wenn ich einfach verrückt bin und es gar nicht merke? Zum Glück zögerte ich jedoch nie, eine Botschaft zu übermitteln, denn der Impuls dazu war einfach zu stark. Es fühlte sich an als ob ich einen Herzinfarkt bekommen würde, wenn ich dem anderen die Information nicht mitteilte. Dies half mir, meine Angst vor Zurückweisung und meine Selbstzweifel zu überwinden. Mit jeder Erfahrung wurde es dann einfacher für mich, denn jede Botschaft brachte immer auch kraftvolle Momente der Transformation mit sich.
Es fühlte sich für mich so an, als ob ich eine sportliche Herausforderung annahm und den Schläger in der Hand hielt, ohne zu wissen, wie ich ihn einsetzen sollte. Stell dir vor, dir wird ganz plötzlich ein Ball in den Weg geworfen. Und noch bevor du nachdenken kannst, schwingt dein Körper den Schläger und schlägt den Ball kraftvoll aus dem Spielfeld heraus. Während jeder dich lauthals zu deiner Leistung beglückwünscht, bist du selbst vollkommen verblüfft darüber, dass alles jedes Mal so perfekt zu funktionieren scheint, obwohl du gar nicht weißt, warum es funktioniert oder was du selbst dazu beigetragen hast.
Dann wurde ich in spirituelle Buchhandlungen geführt, um auch dort spontane Botschaften zu überbringen. Ich weiß noch, wie ich einem Ladenbesitzer nur in die Augen geschaut habe und er mich daraufhin fragte, ob ich intuitive Vorträge halten könnte. Das Gefühl in meinem Körper antwortete sofort mit einem dröhnenden »Ja«, daher schien es etwas zu sein, was ich tun sollte. Dann kamen ein paar Menschen zusammen, und für einen Moment hatte ich überhaupt keine Ahnung, was ich nun eigentlich tun sollte. Und plötzlich lief alles in einem ganz präzisen Rhythmus und wie im Fluss von selbst ab.
Während ich jede Botschaft überbrachte und sich dabei das Gefühl abschwächte, sofort einen Herzinfarkt zu bekommen, begriff ich trotzdem noch nicht, was da gerade vor sich ging. Doch da es sich in diesem energetischen Fluss so gut anfühlte und jeder um mich herum ungemein davon zu profitieren schien, überließ ich mich einfach dem Prozess.
Innerhalb von zwei Monaten wurde ich ein fähiger intuitiver Vortragsredner mit festem Kundenstamm auf esoterischen Messen. Zu meinem großen Erstaunen bestand die überwiegende Mehrzahl derer, die bei mir Unterstützung suchten, aus anderen Vortragenden und Heilern. Es schien, als könnten sie gar nicht nachvollziehen, wie es mir möglich war, Botschaften in so klarer und überzeugender Art und Weise zu channeln. Während die anderen also mit ihrem Erstaunen beschäftigt waren, versuchte ich vor allem, meinen Schock zu überwinden. Alles, was ich tat, war den mir übermittelten Eingebungen zu folgen und mich von der Liebe leiten zu lassen.
Anfangs überbrachte ich nur Botschaften an Einzelpersonen, doch recht bald wurden daraus Channelings, die ich in Gruppen gab. Es schien so, also ob jede Zusammenkunft von Menschen eine Art Gruppenseele hervorbrachte und ich angeleitet wurde, Botschaften zu channeln, die im Leben aller Anwesenden eine Rolle spielten. An diesem Punkt begann ich endlich, mich in meine neue Rolle hinein zu entspannen. Ich begann, der Tatsache zu vertrauen, dass etwas mir Unerklärliches jetzt regelmäßig in meinem Leben geschah, um alle Menschen zu ermutigen, die mir begegneten.
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