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Peder Skram (ca. 1491 – 1581)
Wendehals, Wagehals und Dänemarks erster Reichsadmiral
Peder Skram entstammte einer Familie des jütländischen Landadels. Er wurde um 1491 auf Gut Urup, dem Stammsitz seiner Familie, bei Horsens in Jütland geboren. Seine militärische Laufbahn begann als Truppenführer in den Kriegen Christians II. gegen Schweden. 1520 zeichnete er sich in der Schlacht bei Uppsala derart aus, dass ihn Christian II. als Dank für seine Verdienste mit einem Gut in Norwegen belohnte.
Nach der Flucht Christians II. vor dem Adelsaufstand unter Führung seines Onkels Friedrich im März 1523 schloss sich Peder Skram dem siegreichen Friedrich an und nahm unter diesem an der Belagerung des königstreuen Kopenhagen teil.
1531 wechselte Peder Skram als Seeoffizier in die königliche Marine, wurde hier Kommandeur eines Schiffs und bereits kurz darauf Admiral. 1532 segelte er als Kommandeur eines kleinen Flottenverbandes nach Norwegen und vernichtete dort die neu entstandene Flotte Christians II. Danach entsetzte er die dänische Besatzung der Festung Akershus bei Oslo und brachte Christian II. unter der (später nicht eingehaltenen) Zusage freien Geleits nach Dänemark zurück.
1535 wurde Skram von König Christian III. auf Ersuchen des schwedischen Königs Gustav Vasa nach Stockholm entsandt, um dort das Kommando über die schwedische Flotte zu übernehmen, die zusammen mit dänischen und herzoglich preußischen Kriegsschiffen die Übermacht der Flotten der Hansestädte unter der Führung Lübecks brechen sollte. Peder Skram kommandierte hier, unterstützt von dem schwedischen Admiral Per Månsson, insgesamt 33 Schiffe. Mit dieser Flotte siegte er am 9. Juni 1535 bei Bornholm über die Flotte der Hansestädte und verfolgte den geschlagenen Gegner bis zum Kleinen Belt, wo er das Gros der hansischen Flotte bei Svendborg vernichtete. Danach ermöglichten seine Schiffe das Übersetzen eines dänischen Feldheers unter Johan Rantzau von Jütland nach Fünen, wo Rantzaus Truppen anschließend bei Øksnebjerg die Gegner Christians III. schlugen. Skram nahm derweil die Insel Langeland und die westseeländische Hafenstadt Korsør ein. Durch seine militärischen Erfolge erlangte Peder Skram in Dänemark den Ruf eines Nationalhelden und erhielt den Beinamen „Danmarks Vovehals”. (Dänemarks Wagehals).
Ab Juli 1535 blockierte Peder Skram mit seiner Flotte die aufrührerischen Hafenstädte Kopenhagen und Malmö, die sich Christian III. versagen wollten. Nachdem sich Kopenhagen am 29. Juli 1536 ergeben hatte, wurde Skram für einige Monate erster Kommandeur des neuen Kopenhagener Flottenhafens Holmen und war als solcher für die Neubauten, Ausrüstung und Instandhaltung der gesamten dänischen Flotte zuständig. Schon Ende 1536 übernahm er aber wieder das Kommando über ein Geschwader, das er bis 1555 innehaben sollte. 1537 wurde er bei der offiziellen Krönung Christians III. von diesem feierlich zum Ritter geschlagen. 1539 wurde Skram Mitglied des dänischen Reichsrates und 1556 wurde er zum ersten Reichsadmiral Dänemarks ernannt. Nach dem Tode Christians III. wurde er Ende 1559 von Herluf Trolle als Reichsadmiral abgelöst und zog sich ins Privatleben zurück.
Zu Beginn des Nordischen Siebenjährigen Krieges wurde Peder Skram 1563 von dem nun mehrigen König Frederik II. noch einmal als Geschwaderchef reaktiviert, dann aber wegen zu großer Passivität als Kommodore zum Jahresende abgelöst und zum Kommandanten der Grenzfestung Laholm im heute schwedischen Halland ernannt, die er bis 1568 erfolgreich gegen wiederholte schwedische Angriffe verteidigte.
1568 zog sich Peder Skram endgültig nach Urup zurück, wo er am 11. Juli 1581 verstarb und auf dem Kirchhof des nahegelegenen Dorfes Østerbirk beigesetzt wurde.
Im heutigen Kopenhagen erinnert zunächst die Peder Skrams Gade im Bereich des früheren Flottenhafens Gammelholm an den Seehelden des 16. Jhs. Auch kann man sich seit 1989 im Orlogsmuseum, dem Museum der dänischen Flotte, in der Straße Overgaden oven Vandet am Christianshavns Kanal über die Anfänge der dänischen Marinegeschichte und damit auch die Erfolge Peder Skrams informieren.
Die dänische Marine hat im Laufe ihrer Geschichte insgesamt drei Schiffe nach Peder Skram benannt. Das letzte dieser Schiffe ist die 1966 in den Dienst gestellte Fregatte gleichen Namens, die bis 1988 für mehr als 20 Jahre das Flottenflaggschiff der dänischen Marine war. Sie wurde vier Jahre nach ihrer Außerdienststellung 1992 von einem privaten marinegeschichtlichen Verein erworben, als Museumsschiff hergerichtet und zum Mastkran im heutigen Kopenhagener Marinehafen Nyholm geschleppt, wo sie seit 1996 während der dänischen Sommer- und Herbstferien besichtigt werden kann.
Ambrosius Bogbinder († 1536)
Aufrührer, Bürgermeister und Stadttyrann
Ambrosius Bogbinder war ein Sohn des Kopenhagener Handelsherren und Bürgermeisters Hans Messenheim Bogbinder. Er dürfte ein Altersgenosse seines 1481 geborenen Jugendfreundes und späteren Königs Christian II. gewesen sein. Vermutlich trat er in das väterliche Handelsgeschäft ein, aber darüber ist nichts Näheres überliefert.
Nach der Flucht Christians II. aus Kopenhagen 1523 und der Anerkennung König Frederiks I. durch den Kopenhagener Rat gehörte Ambrosius Bogbinder zu den wenigen verbliebenen Anhängern Christians II. in Kopenhagen.
Er wurde in den Kopenhagener Rat aufgenommen und dort 1530 zum Kopenhagener Bürgermeister gewählt. Es war die Zeit der Reformation in Dänemark, und das Land war religiös tief gespalten. Auch Ambrosius Bogbinder schloss sich der neuen Lehre an und war schon bald deren lautester Vorsprecher in der Kopenhagener Bürgerschaft. Als sich der katholische Bischof von Roskilde, Joachim Rønnow, Ende 1530 weigerte, evangelische Gottesdienste an der Kopenhagener Domkirche zuzulassen, stürmte am 27. Dezember 1530 eine von Ambrosius Bogbinder angeführte Menschenmenge den katholischen Gottesdienst in der Frauenkirche und begann die Altarbilder und Heiligenfiguren zu zerschlagen. In der Folge blieb die Frauenkirche für nahezu ein Jahr für sämtliche Gottesdienste geschlossen. Ambrosius Bogbinder sah sich wohl auch als Folge des Bildersturms im Kopenhagener Rat mehr und mehr isoliert und musste, als Christian II. 1531 versuchte, seinen Thron von Norwegen aus zurückzuerobern, aus dem Kopenhagener Rat ausscheiden.
Als Frederik I. 1533 verstarb, sahen sich die Räte der fortgeschrittenen Handelsstädte Kopenhagen und Malmö mit einem katholisch dominierten, konservativen Reichsrat konfrontiert, der nun seinerseits keine Furcht mehr vor dem seit dem Vorjahr auf Schloss Sønderborg gefangen gehaltenen Christian II. haben musste. Der Reichsrat beschloss zunächst, die Wahl eines Königs für ein Jahr auszusetzen, weil der älteste Sohn Frederiks I., Herzog Christian, als überzeugter Lutheraner den katholischen Bischöfen nicht genehm war. Zugleich forderte der Reichsrat die Handelsstädte mit einem Beschluss heraus, der ausdrücklich die Herrschaft der Bischöfe in der Kirche bekräftigte und den Auftritt der nicht autorisierten Prediger verbot.
Die königslose Zeit des Jahres 1533 wurde zudem vom Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever genutzt, um mit dem Grafen Christoffer von Oldenburg einen Parteigänger Christians II. und Platzhalter für diesen ins Spiel zu bringen. Malmö und Kopenhagen schlossen sich 1534 Graf Christoffer an, was umgekehrt dazu führte, dass sich der jütländische Teil des Reichsrates hinter Herzog Christian sammelte und diesen als Christian III. zum neuen König wählte. Als Christoffer im Juni 1534 mit 1500 Landsknechten bei Kopenhagen landete, wurde er hier von Ambrosius Bogbinder und Jørgen Kock im Namen der Bürgerschaften von Kopenhagen und Malmö empfangen. Nach dem Einzug Christoffers in Kopenhagen wurde hier der gesamte bisherige Rat der Stadt seines Amtes enthoben und durch einen selbstbestallten neuen Rat unter Führung von Ambrosius Bogbinder ersetzt. Der neue Rat setzte zunächst mit harter Hand die vollständige Reformation an allen Kopenhagener Kirchen durch.
Nach der Niederlage Christoffers im Juni 1535 bei Øksnebjerg begann einen Monat später die Belagerung Kopenhagens und Malmös durch die Truppen Christians III. Die beiden Städte waren jedoch gut befestigt und verfügten über große Vorräte an Waffen und Proviant, sodass die Belagerer es nicht wagten, sie zu stürmen, sondern darauf warteten, die Städte auszuhungern.
In dieser Situation erwies sich Bürgermeister Ambrosius Bogbinder als brutaler Machthaber, der der Bürgerschaft abverlangte, der Belagerung so lange standzuhalten, bis durch Christian II. Entsatz von außerhalb käme. Nachdem offensichtlich wurde, dass damit nicht zu rechnen war, forderte die Bürgerschaft die Übergabe der Stadt an die Belagerer. Als dem nicht stattgegeben wurde, kam es zu Aufständen, die jedoch blutig niedergeschlagen wurden. Erst im Juli 1536, drei Monate nach Malmö, erfolgte die Aufgabe der Stadt. Zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerung Kopenhagens bereits völlig ausgehungert. Graf Christoffer und seine Landsknechte erhielten freien Abzug und verließen Dänemark. Christian III. hatte Mitleid mit der geschundenen Bevölkerung Kopenhagens und unterließ jegliche Verfolgung der aufrührerischen Bürger. Dies allerdings mit einer gewichtigen Ausnahme: Vor dem Rat der Stadt Kopenhagen wurde Anklage gegen Ambrosius Bogbinder wegen der Hinrichtung des Ratsherrn Jens Kammersvend erhoben. Als Ambrosius Bogbinder klar wurde, dass er hierfür ohnehin hingerichtet werden würde, vergiftete er sich.
Hans Tausen (1494 – 1561)
Die Dänen werden Lutheraner (1536)
Hans Tausen ist der Reformator Dänemarks. Über seine Jugend ist nicht viel mehr bekannt, als dass er um 1494 in dem fünischen Dorf Birkende geboren wurde und nach dem Besuch der Lateinschule in Odense und im seeländischen Slagelse in das Johanniterkloster Antvorskov bei Slagelse als Mönch eintrat.
Die Johanniter schickten ihn 1516 zum Studium an die Universität Rostock, wo er drei Jahre später zum Magister ernannt wurde. Ab 1521 studierte Tausen an der Universität Kopenhagen Theologie und wurde dann von seinem Orden zu weiterführenden Studien nach Deutschland geschickt. Von Herbst 1523 an studierte er bei Luther in Wittenberg und nahm hier die lutherische Lehre an.
Als dies bekannt wurde, riefen ihn die Johanniter 1525 zunächst nach Antvorskov zurück. Weil Tausen hier an seinen neugewonnenen Überzeugungen festhielt, schickte man ihn in das Johanniterkloster von Viborg in Nordjütland. Als Tausen aber auch hier die neue Lehre verbreitete, stießen ihn die Johanniter 1526 aus ihrem Orden aus. Tausen begann daraufhin öffentlich, etwa auf den Kirchhöfen der Stadt, zu predigen und gewann so unter deren Bürgern viele Anhänger. Als ihn der Bischof von Viborg Jørgen Friis verhaften ließ, wandten sich seine Anhänger in der Bürgerschaft von Viborg an König Frederik I. Dieser verfolgte ja bereits seit dem Kopenhagener Reichstag Ende Mai 1524 eine Politik religiöser Toleranz und stellte Tausen einen persönlichen Schutzbrief als königlicher Kaplan aus. Damit war Tausen als Bediensteter des königlichen Hofes der Jurisdiktion der katholischen Kirche entzogen. Zugleich beließ Frederik I. Tausen aber zunächst in Viborg. Hier schlossen sich nunmehr auch andere Geistliche und sogar einige Mitglieder des Domkapitels Tausen und der neuen Lehre an. Schließlich wurde Bischof Friis von den Bürgern Viborgs aus seiner Stiftskirche verjagt und musste sich in seiner Burg verschanzen, während Tausen die Stadt von der Kanzel aus beherrschte. Er hielt seine Gottesdienste auf Dänisch ab und führte auch den Vespergesang in dänischer Sprache ein. In den Jahren 1528/29 gab Tausen von Viborg aus eine Reihe reformatorischer Bekenntnisschriften heraus, die in ganz Dänemark verbreitet wurden und die lutherische Lehre hier erstmals allgemein bekannt machten. 1529 war die Reformation in Viborg im Grunde erfolgreich abgeschlossen.
Hans Tausen wurde daraufhin noch 1529 von Frederik I. zum ersten evangelischen Gemeindepfarrer an die Kopenhagener Nikolaj-Kirche berufen, wobei der König damit auch die Hoffnung verband, mithilfe des luthertreuen Tausen noch weitergehende, radikalere Tendenzen in der reformatorischen Bewegung zu dämpfen. In Kopenhagen diskutierte Tausen am Himmelfahrtstag 1530 mit dem führenden Kopf der katholischen Seite, dem Karmelitermönch Povl Helgesen, öffentlich die aufgebrochenen Glaubensunterschiede. Beim Kopenhagener Bildersturm am 27. Dezember 1530 beendete Tausen durch sein Dazwischentreten die Gewalt und rettete so den Hochaltar der Kopenhagener Domkirche vor der Zerstörung.
Nach dem Tode Frederiks I. wurde Hans Tausen vor dem Reichsrat angeklagt, sich dem katholischen Bischof von Roskilde Joachim Rønnow widersetzt zu haben. Tausen wurde daraufhin dazu verurteilt, den Stiftsbezirk Roskilde und damit ganz Seeland zu verlassen. Rønnow zeigte sich jedoch – sicherlich auch im Hinblick auf die Stimmung in der Kopenhagener Bürgerschaft – sehr moderat, indem er kurze Zeit später Hans Tausen die Genehmigung erteilte, weiter in Kopenhagen zu predigen. Im Gegenzug verpflichtete sich Tausen, die Autorität des Bischofs anzuerkennen und von Angriffen gegen diejenigen Geistlichen, die die katholische Kirche im Kopenhagener Rat vertraten, abzusehen. Dieser Kompromiss mochte in der gegebenen Situation des Jahres 1533 politisch klug gewesen sein, war aber nach dem endgültigen Sieg der Reformation 1536 nicht notwendigerweise eine Empfehlung für Tausen.
So wurde er von Christian III. zunächst auch nicht mit einem der führenden Kirchenämter bedacht, sondern wirkte kirchenintern an der Erarbeitung der neuen Kirchenordnung mit. Danach war er als Lektor bei der Pfarrerfortbildung in Roskilde tätig, wo das geistliche Milieu immer noch stark katholisch geprägt und die protestantische theologische Unterweisung besonders vonnöten war.
Erst 1541 wurde Hans Tausen Bischof im von Kopenhagen weit entfernten Ribe, wo er bis zu seinem Tode am 11. November 1561 wirkte.
Heute erinnert in Kopenhagen vor allem das Reformationsmonument auf dem Bispetorv an Hans Tausen, der auf zwei der Reliefs des 1943 geschaffenen Denkmals abgebildet ist. Am Bispetorv liegen auch die Frauenkirche, in der Tausen 1530 dem Bildersturm Einhalt gebot, und der Bispegård, in dem 1537 Kopenhagens erster evangelischer Bischof Peder Palladius (1503 – 1560), seinerseits ein Schustersohn aus Ribe, Einzug hielt.
An der Marmorkirche unweit von Schloss Amalienborg befindet sich unter den dort aufgestellten 18 Bronzestandbildern dänischer Kirchenväter auch ein Denkmal für Hans Tausen.
Christian III. (1503 –1559)
Dänemark wird Seemacht und Kopenhagen Flottenhafen
Christian III. wurde am 12. August 1503 auf Schloss Gottorf bei Schleswig als ältester Sohn Herzog Friedrichs und dessen erster Gemahlin Anna von Brandenburg geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts weiter bekannt.
Als noch 17-jähriger wohnte er 1521 dem Reichstag zu Worms bei und traf hier auch mit Martin Luther persönlich zusammen. Christian war von dieser Begegnung zeitlebens sehr beeindruckt und von nun an glühender Lutheraner. Hinzu kam, dass auch sein Vater Herzog Friedrich, der bis dahin frommer Katholik gewesen war, mit Wohlgefallen vernahm, dass die neue Lehre die Macht der Päpste und Bischöfe brechen und die weltlichen Fürsten als Leitung der Kirche einsetzen wollte.
Nachdem Friedrich 1523 als Frederik I. König von Dänemark geworden war, übertrug er dem nunmehrigen Herzog Christian die Verwaltung eines Teils des Herzogtums Schleswig mit dem Zentrum Hadersleben. Christian führte in dem ihm zugesprochenen Territorium alsbald die Reformation ein.
1525 heiratete er die Prinzessin Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg (1511 – 1571), mit der er fünf Kinder, darunter den späteren König Frederik II. (1534 – 1588), hatte.
Nach dem Tod Frederiks I. am 10. April 1533 wurde Christian als Lutheraner vom katholischen Reichsrat als Thronfolger abgelehnt.
Die katholischen Bischöfe hatten jedoch die Spannungen im Lande unterschätzt, die sich daraufhin explosionsartig entluden. In Nord- und Westjütland brachen von Anhängern des gefangenen Christian II. geschürte Bauernaufstände aus. Auf Initiative Lübecks verbündeten sich Kopenhagen und Malmö mit dem Ziel der Wiedereinsetzung Christians II. als König mit der Hanse. Lübecks Bürgermeister Jürgen Wullenwever gewann einen Verwandten Christians II., den Grafen Christoffer von Oldenburg, als militärischen Führer des Bündnisses und Platzhalter für den gefangenen König.
Angesichts dessen wandte sich nunmehr die Mehrheit zumindest des jütländischen Adels Herzog Christian als Thronkandidaten zu. Auf einem Herrentag in der Kirche von Ry in Mitteljütland wählte sie am 4. Juli 1534 Christian III. zum König und der hohe katholische Klerus musste sich dem fügen. Am 19. August 1534 huldigten Adel und Bischöfe Jütlands Christian III. in Randers. Im weiteren Verlauf entschlossen sich Schweden und das Herzogtum Preußen zur Unterstützung Christians III., um die Macht der Hanse ein für alle Mal zu brechen.
Gestützt auf die vereinten Flotten Dänemarks, Schwedens und Preußens unter Peder Skram und ein zunächst nur holsteinisch-jütländisches Feldheer unter Johan Rantzau vermochte Christian III. seine Gegner zu schlagen und sich nach blutigem Kampf in ganz Dänemark als unangefochtener König durchzusetzen. Als letztes fiel am 29. Juli 1536 Kopenhagen. Wenige Tage später hielt Christian III. hier am 6. August 1536 seinen feierlichen Einzug.
Vor dem siegreichen König lagen jetzt vor allem zwei Aufgaben: Die Auszahlung seines inzwischen weitgehend aus Landsknechten bestehenden Heeres und die Durchsetzung der Reformation in ganz Dänemark. Zunächst berief Christian III. eine Sitzung des Reichsrates für den 13. August 1536 ein. Am Abend des 12. Augusts beschloss er mit seinen Heerführern, die ausstehenden Soldzahlungen aus dem Vermögen der Kirche zu begleichen. Noch in derselben Nacht wurden die in Kopenhagen anwesenden Bischöfe handstreichartig festgenommen. Am folgenden Morgen stimmte der verbliebene Reichsrat der Einziehung des Kirchenvermögens durch die Krone zu. Die gefangenen Bischöfe wurden erst nach Abgabe einer Eidesversicherung, jeglichen Widerstand gegen die Reformation aufzugeben, wieder freigelassen.
Überall im Land wurden nun überzeugte Lutheraner als Bischöfe eingesetzt. Es wurde eine neue lutherische Kirchenordnung eingeführt. Die bisherigen Pfarrer durften gegen die Verpflichtung, künftig nur noch die lutherische Lehre zu verkünden, im Amt bleiben, wurden aber von den neuen Bischöfen regelmäßig visitiert. Im Oktober 1536 beschloss eine für damalige Verhältnisse riesige Ständeversammlung von 1000 Adligen, Bürgern und Bauern (aber keinem einzigen Geistlichen) auf dem Gammel Torv im Herzen Kopenhagens die Einführung der neuen Kirchenordnung, womit die Durchsetzung der Reformation in Dänemark im Wesentlichen abgeschlossen war.
Fast mit Gespür für Symbolik ließ sich Christian III. ein Jahr nach seinem Handstreich am 12. August 1537 in Kopenhagen noch einmal feierlich krönen und die Reichsinsignien Dänemarks aushändigen. Vielleicht war aber auch nur sein Geburtstag für die Festlegung des Datums für das Krönungsfest ausschlaggebend.
Die auf 1536 folgenden 23 Jahre der Regierungszeit Christians III. waren im Wesentlichen vom friedlichen Wiederaufbau des von den Bürgerkriegen zerrütteten Landes geprägt. Die Staatsfinanzen waren durch die Vereinnahmung des Besitzes der katholischen Kirche bald wieder saniert. Zugleich baute Christian III. die Zentralgewalt des Königshauses, das nunmehr über die Hälfte von Grund und Boden in Dänemark verfügte, aus. Aber auch die adligen Gutsbesitzer profitierten von der Freigabe des Binnenhandels in Dänemark und widmeten sich unter dem Schutz des Königs fortan der Intensivierung von Viehzucht und Milchwirtschaft in ihren Herrschaften. Auf die Regierungszeit Christians III. geht auch die Schaffung des neuzeitlichen dänischen Beamtenstaates zurück. Er führte eine Verwaltungsreform durch und gewann geeignete Repräsentanten des Adels als hohe Beamte für die entstehende königliche Verwaltung.
Christian III. teilte das Interesse seines Onkels Kong Hans an maritimen Dingen und setzte den von Hans im Kleinen begonnenen Aufbau einer königlich dänischen Marine im größeren Rahmen fort. Bereits kurz nach der Eroberung Kopenhagens im Sommer 1536 beschloss er, hier den zentralen Stützpunkt seiner Flotte anzulegen. Christian wählte hierzu, die nordöstlich von Slotsholmen gelegene, bislang brachliegende Nachbarinsel Bremerholm aus und begann umgehend damit, hier eine Schiffswerft, mit Werkstätten und Magazinen für Waffen und Schiffsausrüstungen, anlegen zu lassen.
Christian III. erließ 1536 auch die ersten Seekriegsartikel der dänischen Marine, die den Dienst an Bord der Schiffe regelten und Pflichten wie Rechte der Marineangehörigen festlegten. Unter Christian III. entstanden auch die ersten Dienstwohnungen sowohl auf Bremerholm als auch in dem Bereich zwischen der Nikolaj-Kirche und dem Bremerholm zugewandten Ufer Kopenhagens für untere und mittlere Befehlshaber der Flotte. Zugleich wurde die Nikolaj-Kirche zur Gemeindekirche aller auf Holmen Tätigen bestimmt.
In Kopenhagen erinnert an den am Neujahrstag 1559 auf Schloss Koldinghus in Jütland verstorbenen Christian III. zunächst wieder der Bispetorv mit dem Reformationsmonument von 1943, auf dem auch Christian III. verewigt ist. Natürlich erinnert auch das heutige Gammelholmquartier zwischen Holmens Kanal, dem Sund nach Christianshavn und dem Nyhavn an den alten Flottenstützpunkt Christians III. Im Gammelholmquartier sind zudem fünf Straßen nach alten dänischen Seehelden benannt. Außerdem ist – allerdings außerhalb des Gammelholmquartiers – auch der alte Name Bremerholm seit 1932 wieder aufgelebt. Es handelt sich um eine neu angelegte Durchfahrtsstraße, die seitdem von Holmens Kirche bis zur Kristen Bernikows Gade eine nordöstliche, autogerechte Umfahrung des mittelalterlichen Stadtzentrums mit seinen engen Gassen und heutigen Fußgängerzonen ermöglicht. Wer sich eingehender für die Anfänge der dänischen Flotte unter Christian III. interessiert, sei zudem nochmals auf das Orlogsmuseum am Christianshavns Kanal hingewiesen.
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