Kitabı oku: «Die Hormonrevolution»

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Dr. Michael E. Platt
Titel der englischen Originalausgabe: The Miracle of Bioidentical Hormones

Für meine Mutter,

Bernice Platt,

die ein Leben lang gegen ihr hormonelles Ungleichgewicht kämpfte, das letztendlich zu ihrem frühen Tod durch Brustkrebs im Alter von 61 Jahren führte. Dies hat schlussendlich mein Interesse für natürliche bioidentische Hormone geweckt.

Vorbemerkung des Autors

In diesem Buch sind meine persönlichen Ansichten und Behandlungsansätze zu verschiedenen gesundheitlichen Störungen bei Männern, Frauen und Kindern beschrieben.

Es basiert auf jahrelangen Beobachtungen und Erfahrungen meiner Patienten sowie auf Erkenntnissen und logischen Schlussfolgerungen.

Dieses Buch kann keinen Arztbesuch ersetzen.

Alle hier erwähnten Therapieempfehlungen bedürfen einer vorherigen Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt, der die nötigen Laboruntersuchungen veranlassen und die Therapie adäquat begleiten und abstimmen kann.

Das Hormongleichgewicht ist bei jedem Menschen individuell verschieden. Auch wenn die kontrollierte Anwendung bioidentischer Hormone sicher ist, kann eine nicht überwachte Therapie Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen auslösen, für die weder Autor noch Verlag verantwortlich gemacht werden können.

Dieses Buch ist kein medizinisches Lehrbuch. Es soll Ihnen jedoch ausreichend Informationen an die Hand geben, damit sie zusammen mit Ihrem behandelnden Arzt in der Lage sind, Ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Dr. Michael E. Platt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Danksagungen

Was sind bioidentische Hormone?

1.Warum ich dieses Buch geschrieben habe

2.Östrogendominanz – und die Geschichte von Brenda J.

3.Die zwei Arten von Schilddrüsenhormonen

4.Hormonell bedingte Erschöpfung – und die Geschichte von Rhonda Y.

5.Migräne – und die Geschichte von Karen H.

6.Wochenbettdepressionen – und die Geschichte von Susan B.

7.Fibromyalgie – und die Geschichte von Janet L.

8.Osteoporose: Mythos oder Wirklichkeit?

9.Das Nebennierenhormon DHEA, der Schlüssel zum Wohlbefinden

10.Menopause und die Zeit davor

11.Hormone für Frauen – so geht’s gut

12.Andropause, die männlichen Wechseljahre

13.Diabetes Typ 2 – und die Geschichte von Louis R.

14.Psychopharmaka – und die Geschichte von Greg C.

15.ADHS und ADS, die stille Epidemie

16.Hormonstörungen bei Kindern

17.Cholesterin

18.Krankhafte Fettleibigkeit – und die Geschichte von Roger P.

19.Wie Medikamente das Abnehmen verhindern

20.Anhaltender Gewichstverlust

21.Somatotropin, das menschliche Wachstumshormon (HGH)

22.Ärzte hören nicht immer zu – und die Geschichte von Shirley M.

23.Kampf dem medizinischen Establishment – und die Geschichte von Margaret O.

24.Warum Profitgier die präventive Medizin verhindert

Weiterführende Überlegungen zum Thema bioidentische Hormone

Adressen

Über den Autor

Die Ärzte verschreiben Medikamente, von denen sie wenig wissen, an Patienten, von denen sie noch weniger wissen, gegen Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.

Voltaire

Vorwort

Im Sommer 2008 habe ich Dr. Michael Platt zufällig in Kalifornien kennengelernt. Er war der behandelnde Arzt eines alten Freundes, dem es noch im Frühjahr gesundheitlich sehr schlecht ging und der, als ich ihn im Sommer besuchte, wie durch ein Wunder genesen war. Auf die Frage nach der Ursache für die nahezu unglaubliche Besserung seines Gesundheitszustandes antwortete er: „Ich werde von Dr. Platt mit bioidentischen Hormonen und Vitaminen behandelt“. Eine Behandlung mit bioidentischem Progesteron und Testosteron? Ich war skeptisch und neugierig zugleich, denn eine solche Therapie war mir als deutschem Schulmediziner nicht bekannt. Ich musste diesen Kollegen unbedingt kennen lernen. Dr. Platt empfing mich in seiner Praxis wie einen alten Bekannten und nahm sich eine Stunde Zeit, mir seine Denkweise, Erfahrungen und sein Behandlungskonzept zu erklären.

Dieses Gespräch hat mein medizinisches Denken verändert. Nie zuvor in meiner dreißigjährigen Tätigkeit als Arzt hat mich ein Thema so gefangen genommen. Sein Buch The Miracle of Bioidentical Hormones habe ich regelrecht verschlungen.

Mir wurde klar, dass ich in der Vergangenheit Vieles falsch diagnostiziert und behandelt hatte.

Die Lektüre seines Buches hat mich zusätzlich dazu veranlasst, mich auf diesem Gebiet weiterzubilden, damit auch ich in der Lage bin, in meiner Praxis Patienten, deren Beschwerden durch Störungen ihres hormonellen Gleichgewichts hervorgerufen werden, mit bioidentischen Hormonen zu behandeln.

Um meinen Patienten ein gut verständliches Buch an die Hand zu geben, das die Zusammenhänge von Störungen des Hormonhaushalts sowie falscher Ernährung hervorragend erklärt, habe ich Dr. Platt gebeten, sein Buch übersetzen zu dürfen. Glücklicherweise hat meine Frau den allergrößten Teil dieser Arbeit geleistet, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Wenn man erkannt hat, welchen Einfluss unsere falsche, kohlenhydratreiche Ernährung, sowie Störungen des Hormongleichgewichtes auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben, sieht man viele Symptome und Erkrankungen mit anderen Augen. Durch Anwendung bioidentischer Hormone kann man meistens die Ursache einer Krankheit behandeln und nicht nur, wie üblich, die Symptome.

Wir Ärzte müssen lernen und den Mut haben, uns mehr Zeit für unsere Patienten zu nehmen, keine Laborwerte, sondern den Menschen zu behandeln, mehr Prävention in den Vordergrund zu stellen, die Gabe von Medikamenten und synthetischen Hormonen, die möglicherweise Krebs oder andere schwere Nebenwirkungen hervorrufen, zu überdenken, und uns dem (nicht immer günstigen) Einfluss der Pharmaindustrie zu entziehen.

Wir sollten zudem den Mut haben, alternative Therapien, die sich bioidentischer Substanzen (die sich nicht patentieren lassen) bedienen, vorbehaltlos in unsere Diagnostik und Therapie mit einzubeziehen.

Meines Erachtens ist Dr. Michael Platt einer der mutigsten und bedeutendsten Pioniere auf dem Gebiet der bioidentischen Hormontherapie.

Ich bin ihm dankbar.

Er hat mich als Arzt verändert.

Jochen Armbruster

Facharzt für Allgemeinmedizin, Darmstadt

Danksagungen

Viele Menschen sind an der Entstehung dieses Buches beteiligt. Ich möchte ihnen dafür meine Anerkennung aussprechen.

Am meisten hat mir meine Frau Victoria beigestanden mit Rat und Tat. Mehr als jeder andere hat sie mir klar gemacht, wie wichtig es ist, meine Gedanken über Gesundheit der breiten Öffentlichkeit mitzuteilen. Ihr Verständnis, Feedback und ihre Ermunterung haben dieses Buch möglich gemacht.

Ich bin meinem besten Freund und Apotheker Mort Farina dankbar für seine Unterstützung. Seine Hilfe bei der Herstellung der Gesundheit meiner Patienten ist von unschätzbarem Wert.

Kostbare Dienste hat die Zahnärztin Joyce Sunila geleistet, die die Patienten interviewte und für die Gestaltung des Buches verantwortlich war.

Meine enge Mitarbeiterin Theresa Quintero hat zahlreiche Stunden damit verbracht, meine Notizen zu entziffern und in einen verständlichen Text umzuarbeiten.

Meine Mitarbeiterin Jodene Lloyd hat in zahlreichen Überstunden dafür gesorgt, dass dieses Buch ohne Verzögerungen erscheinen konnte – prompt, effizient und ohne sich jemals zu beklagen.

Meine Literaturagentin W. J. Carrel hat mit Energie, Wissen und großer Hilfe maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Buch veröffentlich werden konnte.

Jessica Stevens hat mit ihrem bemerkenswerten grafischen Talent dazu beigetragen, den Buchumschlag sowie den Text zu gestalten.

Ich stehe tief in Carolyn Bonds Schuld, durch deren hervorragendes Lektorat das Buch klarer und verständlicher wurde.

Außerdem, obwohl ich sie nicht persönlich kenne, muss ich mich bei Suzanne Somers bedanken. Den größten Teil des vorliegenden Buches hatte ich bereits vor einigen Jahren geschrieben, jedoch nichts weiter damit angefangen, bis Suzanne Sommers Buch The Sexy Years (nicht auf Deutsch erhältlich, Anm. d. Verlages) erschien. Nachdem ich ihr Buch gelesen hatte, wurde mir klar, dass Frauen auf eine alternative Methode der Hormonersatz-Therapie aufmerksam gemacht werden müssen. Das war mein größter Antrieb, dieses Buch zu veröffentlichen.

Meine größte Anerkennung gilt jedoch den Tausenden von Patienten, die mir ihr Verständnis und Feedback zukommen ließen und es mir ermöglichten, ihnen zu helfen.

Was sind bioidentische Hormone?

Bioidentische Hormone sind Hormone, deren biochemische Strukturen identisch sind mit denen, die der Körper selbst produziert – eine Tatsache, die wichtige therapeutische Möglichkeiten bietet und potenzielle Risiken minimiert.

Pharmazeutische Firmen wie Upjohn und Pfizer stellen bioidentische Hormone in Form eines Pulvers her, das aus natürlichen Bestandteilen gewonnen wird, normalerweise aus Soja oder der Yamswurzel (Süßkartoffel). Diese Rohstoffe sind von der FDA, der amerikanischen Zulassungsbehörde für Nahrungsmittel und Medikamente, zugelassen. Das Pulver wird dann von so genannten „Compounding Pharmacies“ (Apotheken, die noch selbst Medikamente in verschiedenen Darreichungsformen herstellen, Anm. d. Übers.) verarbeitet, und zwar genau nach den vom Arzt verschriebenen Rezepturen. Firmen wie Upjohn stellen seit mehr als 70 Jahren bioidentische Hormone her.

Ein überaus wichtiger Vorteil im Umgang mit bioidentischen Hormonen ist die Tatsache, dass die Dosierung genau an den individuellen Hormonbedarf der Patienten angepasst werden kann.

Bioidentische Hormone, die oral eingenommen werden, werden in der Leber in andere Hormone umgewandelt. Deshalb ist die transdermale Verabreichungsform (über die Haut) von bioidentischen Hormonen die günstigste – also in Form von Cremes, Gels oder Zäpfchen –, denn dadurch werden die Hormone direkt und ohne Umweg vom Blut aufgenommen.

1. Warum ich dieses Buch geschrieben habe

Mein Name ist Michael E. Platt. Ich bin Mediziner und habe eine Facharztausbildung zum Internisten absolviert. Der Schwerpunkt meiner ärztlichen Tätigkeit liegt auf der Therapie mit bioidentischen Hormonen, zusammen mit der Förderung des körperlichen Wohlbefindens und der Regulierung des Stoffwechsels zur Gewichtskontrolle. Ich habe dieses Buch geschrieben, um meine Erfahrungen aus 35 Jahren klinischer Tätigkeit an Menschen zu vermitteln, die sich der Wichtigkeit des hormonellen Gleichgewichts für Gesundheit und Wohlbefinden nicht bewusst sind.

Meine grundsätzliche Herangehensweise an Krankheiten bestand immer darin, die Ursache der Krankheit herauszufinden. Da Hormone jedes System unseres Körpers kontrollieren, kann man leicht erkennen, wie wichtig sie für unsere Gesundheit sind. Einer Frau ein Schmerzmittel gegen ihre Menstruationsbeschwerden zu geben, mag ihre Schmerzen lindern, ihr aber das richtige bioidentische Hormon zu verschreiben, würde die Entstehung der ursächlichen Krämpfe verhindern. In diesem Buch werde ich mich mit einem weiten Gebiet von Gesundheitsstörungen befassen, die direkt auf Störungen im Hormonhaushalt zurückzuführen sind – Wechseljahre von Frauen und Männern, Diabetes, Asthma, Adipositas (Fettleibigkeit), Migräne, Fibromyalgie, Arthritis, Krebs, Myome, Zysten, Endometriose, ADHS und andere.

Hormone sind ausgesprochen stark wirksame Substanzen, die die Fähigkeit haben, einen Menschen gesund zu erhalten oder krank zu machen. Sie beeinflussen jede Zelle unseres Körpers. Obwohl der Vorteil bioidentischer Hormone gegenüber patentrechtlich geschützter Hormone in Bezug auf die Erhaltung der Gesundheit auf der Hand liegt, werden viele Leser überrascht sein zu erfahren, dass die meisten Ärzte so gut wie nichts darüber wissen. Nahezu alles, was Ärzte während ihrer medizinischen Ausbildung lernen, beruht auf Forschungen, die von Pharmafirmen durchgeführt wurden. Firmen, die Medikamente herstellen, können natürliche Produkte, wie bioidentische Hormone, nicht patentieren lassen und haben deshalb keinerlei Interesse daran, Hunderte von Millionen Dollar für Studien auszugeben, wenn sie dafür kein Patent anmelden können. Die meisten Endokrinologen, die sich auf Hormone spezialisiert haben, kennen die Zusammensetzung der synthetischen Hormone, die von Medikamentenherstellern produziert werden. Nur einige wenige setzen jedoch bioidentische Hormone ein, da die Pharmaindustrie sie nicht empfiehlt. Viele Ärzte wissen gar nicht, dass bioidentische Hormone in Pulverform von Pharmafirmen wie Upjohn und Pfizer bezogen werden können und auch zugelassen sind.

Ich habe eine eher unübliche Herangehensweise an die Medizin, da ich mich mit den Ursachen der Krankheiten beschäftige – statt mit den Symptomen. Einige Menschen behaupten möglicherweise, dass ich „alternative“ Medizin betreibe. Wie auch immer, da ich bioidentische Hormone verwende, die den vom Körper selbst produzierten Hormonen 1:1 entsprechen, glaube ich, dass ich die „richtige“ Medizin praktiziere. Alle bioidentischen Hormone werden aus natürlichen Produkten gewonnen, meistens aus Soja oder der Yamswurzel (Süßkartoffel), und im Labor hergestellt. Man kann sie auf Rezept von einer Apotheke beziehen, die dafür zertifiziert ist, individuelle Rezepturarzneimittel selbst herzustellen – solche Apotheken werden als „Compounding Pharmacy“ bezeichnet. Die Zahl dieser Apotheken in den USA, aber auch in Deutschland, wächst (Adressen siehe S. 227).

Die neue (nicht so viel bessere) Medizin

Die umfassende Idee, Krankheiten zu verhindern, ist eigentlich einleuchtend – welches Argument könnte dagegensprechen? Früher war die Hauptaufgabe von Krankenversicherungen, Krankheiten zu verhindern, indem eine präventive Medizin stattfinden konnte, weil sie erstattet wurde. In den frühen 1970er-Jahren habe ich als Arzt für die beiden größten US-amerikanischen Krankenversicherungsgesellschaften (Kaiser und Ross-Loos) gearbeitet. Damals wurde jede Laboruntersuchung sowie jede erbrachte medizinische Leistung noch bezahlt. Die Erstattung jeglicher Medikamentenverordnung war selbstverständlich und ich hatte pro Patient etwa eine Stunde Zeit zur Verfügung. Am Anfang wurden diese Versicherungen noch von Ärzten geleitet, deren Hauptaufgabe es war, sich um das Wohlbefinden der Patienten zu kümmern. Irgendwann übernahmen große Konzerne die Krankenversicherungen; präventive Medizin wurde von der Agenda gestrichen und durch das Steuerungsmodell der „Managed Care“ ersetzt (dieses Modell versucht Angebot, Nachfrage und Finanzierung miteinander zu verknüpfen; erste Ansätze dieses Modells werden deutlich in dem Ansatz der „Integrierten Versorgung“. Hierbei wird versucht, die Gesundheitskosten zu senken, ohne die Qualität der ärztlichen Versorgung zu verschlechtern; Anm. d. Übers.). Dahinter stand wahrscheinlich der Gedanke: „Mit wie wenig Geld können wir den Patienten gerade noch am Leben erhalten?“ Das ist ein Zustand, der verständlicherweise weder Ärzte noch Patienten dienlich ist, und sicherlich bald auch den Versicherungen nicht mehr, da der Einfluss durch den Gesetzgeber zunimmt.

Unter dem Einfluss der Versicherungsgesellschaften hat sich die Medizin verändert. Die zunehmende Spezialisierung der Ärzte hat den Status des Hausarztes gemindert. Die Versicherungsgesellschaften haben die Beitragssätze erhöht, während sie die Leistungen reglementiert haben. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass die Medizin gar nicht mehr in der Lage ist, die Menschen umfassend zu versorgen. Insbesondere war es den Menschen nicht mehr möglich, Vorsorgeangebote in Anspruch zu nehmen. Teure Behandlungen, die höhere Profite versprachen als die gängigen Herangehensweisen, wurden zum medizinischen Standard. Hohe Investitionen wurden getätigt, um die neuesten medizinischen Geräte anzuschaffen, und um diese Kosten zu rechtfertigen, mussten die Patienten herhalten, damit sich diese Investitionen auch irgendwann rechneten. Ärzte wurden zu Technologen. Sie hatten kein Interesse mehr an natürlichen, nicht-invasiven Vorgehensweisen.

Eine weitere Veränderung zeichnete sich ab, als die Pharmafirmen begannen, größere medizinische Studien, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, zu finanzieren. So fingen diese Firmen an, großen Einfluss auf das zu nehmen, was die Ärzte lesen, und auch auf die medizinische Ausbildung. Die Motive der Pharmaunternehmen waren nicht ganz uneigennützig: Es war Teil ihrer Strategie, den Markt zu beeinflussen, nicht anders, als es in der Industrie gemeinhin üblich ist.

Wie auch immer, Thema dieses Buch sollen nicht amerikanische Medizinstandards sein. Mein Bestreben ist es, einen logischen und verständlichen Zugang zu verschiedenen Behandlungskonzepten darzustellen, die sich von traditionellen Herangehensweisen unterscheiden. Dieses Buch versucht in verständlicher Weise zu erklären, wie der Körper funktioniert, sodass der Leser verstehen kann, wie eine Krankheit entsteht und welche Möglichkeiten es gibt, sie zu heilen.

Meine Beobachtungen und Empfehlungen in diesem Buch basieren auf 35 Jahren klinischer Erfahrung. Sie werden deshalb keine Hinweise wie Fußnoten, Literaturangaben oder pharmazeutische Doppelblind-Studien finden. Keine der Informationen in diesem Buch sind geheim, aber vieles davon ist revolutionär. Viele Ärzte sind heutzutage der gleichen Meinung wie ich, was die konventionelle medizinische Vorgehensweise betrifft. Es ist eine Bewegung entstanden, die, so glaube ich, innerhalb der nächsten zehn Jahre das Verhalten der Ärzte gegenüber den Patienten grundlegend verändern wird. Unzufriedene, aber informierte Patienten werden von ihren Ärzten verlangen, ihren Gesundheitszustand durch Ausgleichen ihre Hormonhaushaltes mithilfe bioidentischer Hormone zu behandeln.

Was ist mit der Menopause?

Besonders kontrovers, mystifiziert und inadäquat ist heutzutage möglicherweise die Herangehensweise der Medizin an die Hormonersatz-Therapie (Hormone Replacement Therapy, HRT). Erst seit Kurzem fangen Frauen an, die Sicherheit von Östrogenen und anderen Hormonen zu hinterfragen, deren Anwendung sich in den letzten 40 Jahren etabliert hat.

Östrogen kann aggressive Krebserkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen hervorrufen. In Anbetracht durchgeführter Studien, insbesondere der amerikanischen WHI-Studie (Womens Health Initiative) zwischen 1997 und 2002, wird Frauen empfohlen „ihre speziellen Gesundheitsprobleme mit ihren Ärzten zu besprechen“. Leider wissen aber die Ärzte häufig genau so wenig wie ihre Patientinnen. Wenn sie über Hormonersatz-Therapie, insbesondere über die Östrogenersatz-Therapie, gut informiert wären, würden sie diese Hormone erst gar nicht verordnen. Der beste Rat, den diese Ärzte Frauen geben können, ist häufig: „Machen Sie sich keine Sorgen“, oder: „Der Nutzen ist größer als das Risiko“, oder sie geben die Verantwortung zurück an den Patienten mit den Worten: „Entscheiden Sie selbst.“

Das Niemandsland begrenzten Wissens hat jetzt eine Gruppe von Hormonexperten betreten, die neue Alternativen anbieten. Zum ersten Mal werden Frauen auf bioidentische Hormone aufmerksam. Dennoch darf man den Begriff „bioidentisch“ nicht mit „sicher“ gleichstellen. Das wäre falsch. Ich widme ein gesamtes Kapitel dem korrekten Einsatz bioidentischer Hormone zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden (siehe S. 109).

Etwas ist falsch

Ich bin besorgt, dass Östrogen immer noch sehr häufig verschrieben wird, obwohl es mit sechs verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird. Obschon es für Patienten mit Osteoporose empfohlen wird, gibt es bisher keine Studien, die einen Nutzen belegen. Es wird zur Vorbeugung von Herzerkrankungen empfohlen, obwohl die letzten fünf größeren Studien eine signifikante Zunahme von Schlaganfällen und Herzerkrankungen unter der Einnahme von Östrogenen gezeigt haben. Und nicht zu vergessen, Östrogen ist lipogen, das heißt, es sorgt dafür, dass der Körper verstärkt Fett einlagert, und führt zu Cellulite.

Mit Sorge beobachte ich außerdem, dass die am häufigsten verschriebenen Medikamente zur Osteoporose-Therapie oft der Grund sind, warum Menschen zum Gastroenterologen überwiesen werden; diese Medikamente haben große Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt. Ich bin besorgt, dass das am meisten verordnete Medikament für Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankten – derzeit nehmen etwa 700 000 Frauen in den USA das Mittel ein –, noch nie überzeugend eine präventive Wirkung gezeigt hat.

Es erschreckt mich, dass Ärzte möglicherweise das falsche Hormon für die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich machen, eine Erkrankung, die letztendlich jeden Mann trifft, so er denn lange genug lebt. In diesem Buch werde ich auf diese Probleme und Bedenken eingehen, die mit dem Einsatz der richtigen Hormone aus der Welt geschafft werden können.

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