Kitabı oku: «Keine Angst vor Optionen», sayfa 5
Der Hintergrund
Das aktuelle Datum ist der 10. April. Abbildung 4.1 zeigt die aktivsten April-Call-Optionen auf die Boeing Company (NYSE: BA). Der aktuelle Aktienkurs von Boeing beträgt 88,10 Dollar. Sie besitzen 100 Aktien.
So funktioniert die Kaufoption
Sie melden sich beim Account Ihrer Brokerfirma an und geben das Symbol des Basiswerts an – in diesem Fall BA. Sobald Sie es eingegeben haben, erscheint die Option Chain von Boeing auf Ihrem Bildschirm (siehe Abbildung 4.1). Sie finden die Option Chain auf der Website Ihrer Brokerfirma oder auf Websites wie OIC, CBOE, Google oder Yahoo!
Abbildung 4.1: Option Chain: Boeing-Calls
Quelle: Fidelity Investments. © 2002 FMR LLC. Alle Rechte vorbehalten. Nutzung mit freundlicher Genehmigung.
Die Prämie
Die Option Chain enthält eine Menge Informationen. Als Erstes schauen wir uns die Prämie an, die in Form eines Geld- und eines Briefkurses angegeben ist. Als Verkäufer richten wir uns nach der Prämie, die wir erhalten (dem Geldkurs). Der Geldkurs gibt einfach das derzeit höchste bekannt gegebene Gebot an. Betrachten Sie ihn als Anhaltspunkt und erwarten Sie nicht, dass das der Geldbetrag ist, den Sie für Ihre gedeckten Calls bekommen. Ebenso wie am Aktienmarkt schwanken auch hier die Geld- und Briefkurse ständig, vor allem bei aktiv gehandelten Optionen.
Die Mindestprämie, mit der Sie rechnen (Geldkurs), wird je Aktie angegeben – in diesem Beispiel von 0,36 bis 5,95 Dollar, aber sie reicht in Abhängigkeit von vielen Faktoren von Centbeträgen bis hin zu Hunderten von Dollar. Vielleicht fragen Sie sich, wieso die Spanne der Prämien so groß ist. Willkommen im Optionsmarkt! Zu verstehen, wie die Prämien ermittelt werden, gehört zu den Schlüsselfaktoren, um ein erfolgreicher Optionsverkäufer (oder Optionskäufer) zu werden.
Erinnern Sie sich daran, dass der aktuelle Preis des Basiswerts Boeing 88,10 Dollar beträgt. Wir wählen den Juni-Call mit Basispreis 90 Dollar, weil er leicht über dem aktuellen Kurs von Boeing liegt. Wenn Sie sich Abbildung 4.1 ansehen, dann sehen Sie, dass die entsprechende Prämie derzeit mit 2,30 Dollar pro Aktie angegeben wird. So viel bekommen Sie, wenn Sie zum Geldkurs verkaufen.
Finden wir nun heraus, wie viel Sie bekommen, wenn Sie den Call verkaufen. Bedenken Sie dabei, dass ein Optionskontrakt 100 Aktien entspricht.
Die Berechnung der Prämie (Juni-Call 90)
2,30 Dollar Prämie je Aktie (Juni-Call 90)
x 100 Boeing-Aktien (ein Optionskontrakt)
Ergibt: 230 Dollar Prämie
Erläuterung: Da die Prämie 2,30 Dollar je Aktie beträgt und ein Kontrakt 100 Aktien entspricht, beträgt die Prämie 230 Dollar. Würde man zwei Kontrakte verkaufen, bekäme man 460 Dollar. Würde man fünf Kontrakte verkaufen, bekäme man 1.150 Dollar. Würde man zehn Kontrakte verkaufen, bekäme man 2.300 Dollar. Bedenken Sie dabei, dass Sie 1.000 Boeing-Aktien besitzen müssen, um zehn Kontrakte zu verkaufen.
Nehmen wir an, Sie wollen gedeckte Calls verkaufen, die in einem späteren Monat fällig werden. Schauen Sie sich einmal die 90er-August-Calls auf Boeing an. Ihre Prämie ist höher als die der 90er-Juni-Calls – 3,25 Dollar je Aktie. Wissen Sie, warum die Prämie höher ist?
Zur Erinnerung: Je später der Fälligkeitsmonat, umso höher die Prämie.
Die Berechnung der Prämie (August-Call 90)
3,25 Dollar Prämie je Aktie (August-Call 90)
x 100 Boeing-Aktien (ein Optionskontrakt)
Ergibt: 325 Dollar Prämie
Bedenken Sie, dass die Berechnung, wie viel Geld man potenziell verdienen kann, nicht das Gleiche ist wie Geld zu verdienen. Trotzdem fließt einen Tag, nachdem Sie den gedeckten Call verkauft haben, das Geld (die Prämie) als Gutschrift auf Ihr Brokerage-Konto.
Wenn man zum ersten Mal so eine saftige Prämie erhält, ist man begeistert. Ein Leser schrieb mir einmal: „Es kommt mir vor, als würde ich dafür bezahlt, dass ich eine Aktie besitze.“ Aber wie bei allen Strategien gibt es hier neben dem Nutzen auch Risiken.
ES GEHT NUR UMS GELD
Vor ein paar Jahren entdeckte ich, wie schön es ist, gedeckte Kaufoptionen zu verkaufen. Ich setzte mich an meinen Computer, schaute mir die Prämien von Dutzenden Optionen an und berechnete, wie viel Geld ich damit verdienen würde. Das erschien mir als eine sehr leichte Art, Extrageld zu verdienen (und das auch noch bequem von zu Hause aus).
Ich stellte mir vor, ich könnte alle paar Monate ein paar Tausender zusätzlich einnehmen, indem ich gedeckte Calls auf Aktien verkaufte, die ich besaß. Aber nachdem ich mich ein bisschen zu schnell hineingestürzt hatte, begriff ich, dass am Verkauf von gedeckten Calls doch ein bisschen mehr dranhängt, als ich anfangs gedacht hatte. Ich verdiente zwar alle paar Monate Geld, aber leicht war das nicht. Leider waren die Bücher, die es damals gab, entweder zu technisch oder zu unrealistisch. Ich bin entschlossen, Sie davon abzuhalten, die gleichen Fehler zu begehen wie ich damals.
Und jetzt werde ich Ihnen ein paar wichtige Begriffe vorstellen.
AM GELD, AUS DEM GELD UND IM GELD
Es ist wichtig, dass Sie die Ausdrücke „am Geld“, „aus dem Geld“ und „im Geld“ lernen. Zum Glück werden Sie, wenn Sie das Buch zu Ende gelesen haben, mit diesen Begriffen gut vertraut sein. Wenn man mit dem Trading anfängt, gehört zu den Faktoren, die bestimmen, welche Option Sie kaufen oder verkaufen, die Frage, ob sie im, am oder aus dem Geld ist.
Damit diese Begriffe leichter verständlich sind, zeige ich noch einmal die Option Chain von Boeing. Siehe Abbildung 4.2.
Abbildung 4.2: Option Chain: Boeing-Calls
Quelle: Fidelity Investments. © 2002 FMR LLC. Alle Rechte vorbehalten. Nutzung mit freundlicher Genehmigung.
Optionen am Geld (ATM = At The Money)
Regel: Entspricht der aktuelle Aktienkurs dem Basispreis, sagt man von einer Option, sie sei „am Geld“. Auch wenn der Preis um ein paar Cent abweicht, ist sie noch am Geld.
Sehen Sie sich die Option Chain in Abbildung 4.2 an. Stünde Boeing bei 87,50 Dollar, wären die Optionen mit Basispreis 87,50 mit den Fälligkeiten Mai, Juni und August am Geld. Und noch ein Beispiel: Wenn der Aktienkurs von General Electric (GE) derzeit 35 Dollar beträgt, welcher Strike-Preis ist dann am Geld? Wenn Sie „35 Dollar“ geantwortet haben, liegen Sie richtig. Das können die im Februar, im März oder im April fälligen Optionen mit Strike 35 sein, auf jeden Fall sind 35 Dollar am Geld.
Optionen aus dem Geld (OTM = Out of The Money)
Regel: Wenn der Basispreis der Call-Option über dem Kurs des Basiswerts liegt, ist die Option aus dem Geld.
Nehmen wir Boeing (dessen Aktie bei 88,10 Dollar steht) als Beispiel, ist der nächste Basispreis über 88,10 Dollar, der am nächsten am Aktienkurs liegt, bezüglich Kaufoptionen aus dem Geld. (Man sagt auch, die Option ist „einen Strike drüber“.) Somit ist der 90er-Mai-Call aus dem Geld, ebenso der 90er-Juni-Call. Tatsächlich sind alle Call-Optionen mit Basispreisen ab 90 Dollar aus dem Geld. Der 92,5er-Mai-Call ist vier Punkte aus dem Geld. Der 95er-Mai-Call ist sieben Punkte aus dem Geld. Und was ist mit dem 95er-August-Call? Der ist auch sieben Punkte aus dem Geld.
Hinweis: Je weiter eine Kaufoption aus dem Geld ist, also je höher der Basispreis, desto niedriger ist die Prämie. Beispielsweise beträgt die Prämie des 90er-Mai-Calls 1,55 Dollar, während die Prämie des 95er-Mai-Calls nur 0,36 Dollar beträgt. Der 90er-Mai-Call ist mehr wert.
Optionen im Geld (ITM = In The Money)
Regel: Wenn der Basispreis einer Call-Option unter dem Preis des Basiswerts liegt, ist die Call-Option im Geld.
In dem Beispiel in Abbildung 4.2 ist der nächstgelegene Basispreis unter 88,10 Dollar für Call-Optionen im Geld. Somit ist der 85er-Mai-Call im Geld, ebenso der 85er-Juni-Call. Der 85er-Mai-Call ist drei Punkte im Geld. Der 80er-August-Call (nicht gezeigt) ist acht Punkte im Geld.
Hinweis: Je mehr eine Option im Geld ist, also je niedriger der Basispreis, umso höher ist die Prämie. Zum Beispiel ist der 85er-Juni-Call mehr wert als der 90er-Juni-Call.
Welche Option sollte man wählen?
Nehmen wir an, die zugrunde liegende Aktie steht bei 40 Dollar. Man entscheidet sich, ob man eine Option will, die im Geld, aus dem Geld oder am Geld ist. Für jede Wahl gibt es Gründe.
Die unten stehende Tabelle zeigt einige Optionen auf eine Aktie, die einen Monat vor Fälligkeit bei 40 Dollar steht. Denken Sie daran, dass wir Call-Optionen verkaufen.
Ich weiß, was manche von Ihnen denken. Warum nicht die Option mit der saftigsten Prämie verkaufen? Würde man sich für einen Basispreis von 30 oder 35 Dollar entscheiden, dann wäre es ja schön, wenn man für jeden Kontrakt eine Prämie von 6,80 beziehungsweise 9,90 Dollar bekäme.
Tatsächlich ist es für Anfänger nicht empfehlenswert, einen Call zu wählen, der tief im Geld ist, denn dann ist der Gewinn minimal. Warum sollte man seine 40-Dollar-Aktie für 30 oder 35 Dollar verkaufen, nur weil der Optionspreis hoch ist? (Es stimmt allerdings, dass manche erfahrenen Trader Calls im Geld verkaufen und von dieser Strategie überzeugt sind.)
Fazit: Im obigen Beispiel ist der mit 42 Dollar aus dem Geld befindliche Basispreis bei einer Prämie von 1,30 Dollar die geeignete Wahl (wenn Sie Erfahrung sammeln, haben Sie vielleicht andere Vorstellungen davon, was für Sie geeignet ist). Wenn Sie sich für den Basispreis von 42 Dollar entscheiden, sind Sie vielleicht gezwungen, die Aktie für 42 Dollar zu verkaufen, und darauf hoffen Sie ja. Außerdem bekommen Sie für den Verkauf eines gedeckten Calls 130 Dollar.
Wichtige Anmerkung: Viele meinen, wenn man eine Option besitzt, die im Geld ist, dann bedeute dies, dass man (als Optionskäufer) Gewinn erzielt habe. Manche erinnern sich vielleicht noch an den alten Song „We’re in the Money“. In der Welt der Optionen bedeutet die Tatsache, dass eine Option im Geld ist, nicht unbedingt, dass man damit Gewinn macht.
Der einzige Faktor, der darüber entscheidet, ob man Gewinn macht, ist die Frage, ob der derzeitige Preis höher ist als der Preis, den man für die Option bezahlt hat. Der Begriff „im Geld“ bezieht sich lediglich auf die Beziehung zwischen dem Basispreis und dem Aktienkurs. Mit Gewinnen und Verlusten hat das nichts zu tun.
Bevor wir zum nächsten Kapitel kommen, möchte ich Sie noch mit einem sehr wichtigen Begriff vertraut machen: Zuteilung. Sie werden diesen Begriff noch oft hören, wenn Sie sich mit den verschiedenen Optionsstrategien befassen.
DIE ZUTEILUNG VERSTEHEN
Als Verkäufer einer gedeckten Kaufoption hat man eine wichtige Verpflichtung. Steht der Basiswert bei Fälligkeit über dem Basispreis (sodass die Option im Geld ist), ist man verpflichtet, den Basiswert zum Basispreis zu verkaufen. Das passiert, wenn Optionsbesitzer ihre Rechte ausüben. Ihnen (als Verkäufer der Option) wird eine Ausübungsanzeige zugeteilt.
Es gibt einen offiziellen Begriff für das, was mit Ihrer Aktie passiert, wenn der Käufer die Kaufoption ausübt. Ihr Depot wird zugeteilt oder die Aktie wird „abgerufen“. Das bedeutet, dass man die Aktie zum Basispreis verkauft. Da „abrufen“ so schön beschreibt, was mit Ihren Aktien passiert, verwende ich diesen Ausdruck.
Noch einmal: Zu welchem Preis kann der Besitzer der Kaufoption Ihre Aktien kaufen? Wenn Sie gesagt haben „zum Basispreis“, ist das richtig. Wenn der Käufer beschließt, die Option auszuüben, erfolgt die Aktientransaktion stets zum Basispreis (Ausübungspreis). Dies entspricht den Regeln des Optionskontrakts.
Als Verkäufer einer Kaufoption kann es einem theoretisch jederzeit passieren, dass die Aktien vom Käufer der Kaufoption abgerufen werden, allerdings geschieht dies meistens erst zum Fälligkeitsdatum. Rechnen Sie nicht damit, dass Ihre Aktien vor der Fälligkeit abgerufen (von Ihnen zum Basispreis verkauft) werden, auch wenn es manchmal vorkommen kann. Für den Verkäufer einer Kaufoption ist die Zuteilung ein gutes Ergebnis. Sie bedeutet, dass die Strategie funktioniert hat.
Der wichtigste Punkt ist folgender: Wenn man gedeckte Kaufoptionen verkaufen will, sollte man darauf gefasst sein, seine Aktien zum Basispreis zu verkaufen. Das ist einer der Gründe, weshalb es so wichtig ist, den richtigen Basispreis zu wählen.
Wenn Sie es nicht ertragen können, dass Ihre Aktien zum Fälligkeitsdatum zum Basispreis verkauft werden, sollten Sie sich eine andere Strategie suchen. Viele Menschen verkaufen gedeckte Calls auf Aktien, die sie ohnehin verkaufen wollen. Die Aktien werden verkauft und man erzielt ein Einkommen. Genau deshalb ist diese Strategie mitunter so beliebt bei Verkäufern.
Wichtig: Technisch gesehen können die Aktien jederzeit abgerufen werden, auch wenn dies fast immer zur Fälligkeit geschieht. Wenn Ihre Aktien abgerufen werden, teilt Ihnen Ihr Broker (spätestens zu Handelsbeginn am nächsten Handelstag) mit, dass Ihr Depot zugeteilt wurde und Ihnen die Aktien nicht mehr gehören.
Anmerkung: Sie können die Aktien jederzeit erneut kaufen und wieder gedeckte Calls für den nächsten Monat verkaufen.
Anmerkung: Damit es zu einer Zuteilung kommt, muss der Käufer (oder Inhaber) des Calls zuerst die Option ausüben. Zunächst übermittelt der Käufer seinem Broker eine Ausübungsmitteilung. Dann teilt der Broker dies der OCC (Options Clearing Corporation) mit, die dann die Mitteilung einer zufällig ausgewählten Person zuteilt. Wenn eine Ausübungsmitteilung zufällig Ihrem Depot zugeteilt wird, werden Ihre Aktien abgerufen. Bedenken Sie, dass Sie mit dem Verkauf eines Calls auf das Recht verzichten, darüber zu entscheiden, ob die Aktien verkauft werden; somit kann der Besitzer der Option jederzeit beschließen, auf Ihre Aktien zuzugreifen.
Wenn der Optionsinhaber Ihnen die Aktien abkauft, übt er die Option aus. Wenn der Optionsinhaber die Option ausübt und Ihrem Depot eine Ausübungsanzeige zugeteilt wird, sind Sie verpflichtet, die Aktien zu liefern, auf die Sie Calls verkauft haben. Keine Sorge – das wird alles automatisch von der OCC und Ihrem Broker abgewickelt und Sie brauchen überhaupt nichts zu tun. Falls Sie noch nicht recht verstanden haben, wie die Zuteilung funktioniert: In Kapitel 8 erkläre ich sie noch ausführlicher.
Endlich wird dem Optionsmarkt Respekt gezollt
Es dauerte fast 100 Jahre, bis auf der Grundlage der erfolgreichen Handelsplattform des Futures-Markts endlich ein organisierter Optionsmarkt geschaffen wurde. Hier folgt nun ein knapper Bericht darüber, wie der Optionsmarkt nach dornigen Anfängen endlich den Respekt erhielt, den er verdient.
Die 1960er-Jahre
Während des größten Teils des 20. Jahrhunderts ging der Freiverkehrshandel mit Optionen ziemlich langsam und mühsam vonstatten. Da es keine geregelte Optionsbörse gab, wurden die Trades telefonisch abgewickelt. Ein Optionshändler arrangierte das Geschäft zwischen Käufer und Verkäufer. Leider gab es keine Organisation, die für die Optionskontrakte bürgte. Auch kannten die Händler den angemessenen („fairen“) Preis von Optionen nicht wirklich. Aufgrund dieser Beschränkungen interessierte sich die Allgemeinheit kaum für den Optionshandel.
Eine der unangenehmsten damaligen Regelungen war die Verpflichtung, dass die Ausübung eines Optionskontrakts persönlich erfolgen musste. Das heißt, wenn man die Ausübungsfrist einer Option verpasst hatte, wurde die Option auch dann annulliert, wenn sie profitabel war.
Im Jahr 1968 sah sich das Chicago Board of Trade (CBOT) den Freiverkehrs-Optionsmarkt an und kam zu dem Schluss, es seien Änderungen nötig. Ihm war klar, dass zumindest alle Optionskontrakte standardisiert werden mussten, dass also die Bedingungen aller Kontrakte gleich sein mussten. Auch wurde die Regel der persönlichen Ausübung abgeschafft.
Seit den 1970er-Jahren
Im Jahr 1973 stellte die CBOT nach vier Jahren Prüfung und Planung bei der Börsenaufsicht SEC den Antrag, die erste Optionsbörse der Welt zu gründen, die Chicago Board Options Exchange (CBOE). Die CBOE und die American Stock Exchange (die den Optionshandel auf ihrem Parkett zugelassen hatte) gründeten eine Organisation, die die Kontrakte emittieren und die „Abrechnung und Erfüllung“ der Kontrakte verbürgen sollte. Und so wurde die Options Clearing Corporation (OCC) geschaffen, um Optionskontrakte zu emittieren, abzurechnen und zu garantieren. Offiziell ist die OCC ein Unternehmen im Besitz mehrerer US-amerikanischer Börsen, an denen gelistete Aktienoptionen gehandelt werden.
Nachdem der Papierkram und die Politik abgehakt waren, nahm die CBOE am 26. April 1973 den Geschäftsbetrieb auf. Der erste Options-Handelssaal war der Rauchsalon der CBOT-Mitglieder. Laut den Autoren von „Options“ (vom Options Institute) fragten sich Kritiker, wieso eine Meute von „Getreidehändlern aus Chicago dachte, sie könne ein neues Handelsinstrument vermarkten, das nach dem Urteil der New York Stock Exchange zu komplex für die Anlegeröffentlichkeit ist“.
Es wurden Kaufoptionen auf 16 der bekanntesten US-amerikanischen Unternehmen gelistet. Es sollte weitere vier Jahre dauern, bis Put-Optionen eingeführt wurden. Am ersten Tag belief sich das gesamte Handelsvolumen auf 911 Optionskontrakte. Im Jahr danach belief sich das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen auf 6.000 Kontrakte und das Jahresvolumen auf eine Million Kontrakte.
Ende 1974 – nachdem Banken und Versicherungen Optionen in ihre Portfolios aufgenommen hatten – kletterte das durchschnittliche tägliche Options-Handelsvolumen auf mehr als 200.000 Kontrakte. Schon bald begannen auch andere Aktienbörsen, mit gelisteten Optionen zu handeln. Und als die Tageszeitungen anfingen, Optionskurse zu veröffentlichen, vervielfachte sich das Volumen noch weiter.
Mit der Einführung von Computern, mobilen Geräten und zusätzlichen Optionsprodukten wie Indexoptionen, LEAPS, Wochenoptionen, Mini-Optionen und Optionen auf ETFs stieg das durchschnittliche Handelsvolumen an den Optionsbörsen auf mehr als 16 Millionen Kontrakte und es wächst weiter. Der Jahresumsatz beträgt nun über vier Milliarden Kontrakte. Allein das Handelsvolumen in der ersten halben Stunde ist manchmal größer als im gesamten Jahr 1974.
Nachdem Sie nun die Strategie der gedeckten Kaufoption kennengelernt haben, werden Sie gleich lernen, wie man die richtigen gedeckten Kaufoptionen auswählt.
5
WIE MAN DIE RICHTIGE GEDECKTE KAUFOPTION AUSWÄHLT
Vielleicht fühlen Sie sich inzwischen schon recht wohl mit der Vorstellung, gedeckte Kaufoptionen zu verkaufen. Vielleicht meinen Sie, die Kunst, den richtigen Call auszuwählen, bestehe lediglich darin, die Option mit der höchsten Prämie auszusuchen und diese zu verkaufen. Unglücklicherweise tun dies manche Menschen, aber es ist nicht die beste Methode. Manche Menschen meinen, der schwierigste Teil bestehe darin, zu entscheiden, wie viel Geld sie verdienen wollen!
Vielleicht ist Ihnen nicht klar, dass es eine Kunst ist, die richtige gedeckte Kaufoption auszuwählen, und dass die Prämie nur ein Teil der Gleichung ist. In diesem Kapitel sehen wir uns alle Faktoren, die uns dazu bringen, den richtigen gedeckten Call auszusuchen, genauer an.
Bis jetzt haben wir uns größtenteils mit Definitionen befasst. Aber in diesem Kapitel geht es um das Nachdenken und Analysieren. Deshalb sind Optionen eine so große Herausforderung. Der Verkauf von gedeckten Kaufoptionen ähnelt ebenso wie andere Optionsstrategien einem Schachspiel. Warum das so ist, werden Sie sehen, wenn wir die wichtigsten Faktoren betrachten, die sich auf die gedeckte Kaufoption auswirken:
Marktumfeld
Basiswert
Basispreis
Prämie
Fälligkeitsdatum
Zinsen*
Dividenden*
*Anmerkung für Fortgeschrittene: Zinsen und Dividenden sind weniger wichtig. Sie werden in Kapitel 11 besprochen.
Wenn Sie verstehen, wie sich jeder dieser Faktoren auf die gedeckte Kaufoption auswirkt, sind Sie auf dem besten Weg, kompetent mit gedeckten Kaufoptionen zu handeln.