Kitabı oku: «Ein Juwel für Könige », sayfa 2
KAPITEL ZWEI
Kate öffnete ihre Augen, als das blendende Licht verschwand, sie versuchte einen Sinn daran zu erkennen, wo sie war und was passiert war. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie sich ihren Weg durch ein Bild von Siobhans Brunnen gekämpft hatte und ihr Messer in einen Energieball gestoßen hatte, die sie als Lehrling an die Hexe gebunden hatte. Sie hatte die Verbindung getrennt. Sie hatte gewonnen.
Jetzt schien es, als wenn sie an der frischen Luft war, und Haxa’s Hütte oder die Höhlen, die dahinter lagen, waren nicht mehr in Sichtweite. Es sah nur ein wenig aus wie die Teile von Ishjemmes Landschaft, die sie gesehen hatte, aber die flachen Wiesen und Waldansätze hätten dort hinpassen können. Kate hoffte es. Die Alternative war, dass die Magie sie irgendwo hin versetzt hatte, wo sie sich nicht auskannte.
Trotz der Merkwürdigkeit an einem Ort zu sein, den sie nicht kannte, fühlte Kate sich zum ersten Mal nach langer Zeit frei. Sie hatte es getan. Sie hatte sich durch alles gekämpft, dass Siobhan und ihre eigenen Gedanken ihr in den Weg gestellt hatten und sie hatte sich von dem Griff der Hexe befreit. Daneben schien es nicht schwer zu sein, den Weg zurück nach Ishjemme zu finden.
Kate wählte eine zufällige Richtung und ging los, lief mit festen Schritten.
Sie wanderte und versuchte an etwas zu denken, was sie mit ihrer neu gewonnenen Freiheit machen könnte. Sie würde Sophia beschützen, natürlich. Der Teil war klar. Sie würde helfen, ihre kleine Nichte oder Neffen großzuziehen, wenn er oder sie da war. Vielleicht würde sie nach Will schauen können, obwohl der Krieg das schwierig machen würde. Und sie würde ihre Eltern finden. Ja, das schien eine gute Sache zu sein. Sophia konnte nicht durch die Welt wandern und sie suchen mit dem Voranschreiten ihrer Schwangerschaft, aber Kate konnte.
“Zuerst muss ich herausfinden, wo ich bin”, sagte sie zu sich selbst. Sie schaute sich um, aber es gab keine Zeichen, die sie erkannte. Es gab jedoch eine Frau, die ein wenig weiter weg auf dem Feld arbeitete und sich über einen Rechen beugte, während sie Unkraut jäte. Vielleicht könnte sie ihr helfen.
„Hallo!“, rief Kate.
Die Frau schaute hoch. Sie war alt, ihr Gesicht war gezeichnet von vielen Jahren Feldarbeit. Für sie sah Kate wahrscheinlich aus wie eine Art Banditin oder Diebin, so bewaffnet, wie sie war. Dennoch lächelte sie, als Kate sich näherte. Die Menschen waren freundlich in Ishjemme.
„Hallo, Liebes“, sagte sie. „Wie heißt du?“
“Ich bin Kate.” Und weil das nicht genug schien, und weil sie es jetzt sagen konnten, fügte sie hinzu „Kate Danse, Tochter von Alfred und Christina Danse.“
“Ein guter Name”, sagte die Frau. „Was machst du hier draußen?“
„Ich … weiß nicht“, gab Kate zu. „Ich habe mich ein wenig verlaufen. Ich hatte gehofft, dass Sie mir helfen können, die Richtung zu finden.“
„Natürlich“, antwortete die Frau. „Es ist mir eine Ehre, deinen Weg in meine Hände zu legen. Das machst du doch, oder?“
Das hörte sich merkwürdig an, aber Kate wusste nicht, wo sie hier waren. Vielleicht sprachen die Leute hier einfach so.
„Ja, ich denke schon“, erwiderte sie. „Ich versuche, den Weg nach Ishjemme zu finden.“
„Natürlich“, sagte die Frau. „Ich kenne alle Wege. Dennoch, ich glaube, eine Hand wäscht die andere.” Sie hievte den Rechen hoch. “Ich habe nicht mehr so viel Kraft. Gibst du mir deine Stärke, Kate?”
Wenn es das war, was sie zurückbringen konnte, würde Kate auf einem Dutzend Felder arbeiten. Es könnte nicht schwerer sein, als wie die Aufgabe das Haus der Herrenlosen in Brand zu setzen oder die tolle Arbeit in Thomas Schmiede.
„Ja“, sagte Kate und streckte ihre Hand nach dem Rechen aus.
Die andere Frau lachte und trat zurück und zog an dem Mantel, den sie trug. Er fiel herunter und damit schien sich alles zu ändern. Siobhan stand jetzt vor ihr und jetzt veränderte sich die Landschaft um sie herum, veränderte sich in etwas viel zu Bekanntes.
Sie war immer noch in dem Traumraum des Rituales.
Kate warf sich nach vorne, wissend, dass ihre einzige Chance darin lag, Siobhan zu töten, aber die Frau vom Brunnen war schneller. Sie warf ihren Mantel auf Kate und irgendwie wurde es zu einer Blase voller Kraft, dessen Wände Kate so eng wie in einer Gefängniszelle hielten.
„Das können Sie nicht machen“, schrie Kate. „Sie haben keine Macht mehr über mich!“
„Ich hatte keine Macht“, sagte Siobhan. „Aber du hast mir deinen Weg, deinen Namen und deine Stärke gegeben. Hier an diesem Ort, bedeuten diese Dinge etwas.“
Kate schlug ihre Faust gegen die Blasenwand. Sie hielt.
“Du möchtest diese Blase nicht öffnen, Kate“, sagte Siobhan. „Du bist jetzt weit entfernt vom Silberpfad.“
“Sie werden mich nicht noch einmal zwingen, Ihr Lehrling zu sein”, sagte Kate.“Sie werden mich nicht noch einmal zwingen, für Sie zu töten.“
„Oh, das ist vorbei“, sagte Siobhan. „Hätte ich gewusst, dass du mir so viel Ärger machst, dann hätte ich dich niemals zu meinem Lehrling gemacht, aber manche Dinge kann man nicht im Voraus sehen. Sogar ich nicht.“
„Wenn ich so viel Ärger mache, warum lassen Sie mich dann nicht gehen?“, probierte es Kate. Selbst als sie es sagte, wusste sie, dass es so nicht funktionieren würde. Stolz würde Siobhan wenn überhaupt zu noch mehr zwingen.
„Dich gehen lassen?“, sagte Siobhan. “Weißt du, was du getan hast, als du ein Schwert, dass ich mit meinen eigenen Runen geschmiedet habe in meinen Brunnen gestoßen hast? Als du unsere Verbindung getrennt hast, ohne dich um die Folgen zu kümmern?“
“Sie haben mir keine Wahl gelassen”, sagte Kate. „Sie –“
„Du hast das Herz meiner Macht zerstört“, sagte Siobhan. „So viel davon, ausgewischt in einer Sekunde, ich hatte kaum die Kraft das zu halten. Aber ich bin nicht ohne Kenntnisse, nicht ohne Wege zu überleben.“
Sie machte eine Geste und die Szene hinter der Blase schimmerte. Jetzt erkannte Kate das Innere von Haxas Hütte, auf jeder Oberfläche waren Runen und Figuren geschnitzt. Die Runenhexe saß auf einem Stuhl und schaute auf Kates Umriss. Sie hatte sie offensichtlich aus dem rituellen Raum tiefer in den Höhlen geschleppt oder getragen.
„Mein Brunnen hat mich versorgt“, sagte Siobhan. „Jetzt brauch ich ein Behältnis, um dasselbe zu tun. Und da scheint ein leeres zu sein.“
“Nein!”, rief Kate und schlug ihre Hand wieder gegen die Blase.
“Oh keine Sorge”, sagte Siobhan. „Ich werde nicht lange da sein. Nur lang genug, um deine Schwester zu töten, glaube ich.“
Kate wurde schon bei dem Gedanken eiskalt. „Warum? Warum wollen Sie Sophia töten? Nur um mich zu verletzen? Töten Sie mich stattdessen. Bitte.”
Siobhan betrachtete sie. “Du würdest wirklich dein Leben für deine Schwester geben, oder? Du tötest für sie. Du würdest für sie sterben. Und jetzt ist nichts davon ausreichend.”
“Bitte Siobhan. Ich flehe Sie an!” rief Kate.
„Wenn du das nicht möchtest, dann solltest du das tun, was ich fordere“, sagte Siobhan. „Mit deiner Hilfe hätte ich die Dinge auf den Weg bringen können, damit mein Zuhause sicherer wäre. Wo ich die Macht haben würde. Jetzt hast du mir das weggenommen und ich muss leben.“
Kate konnte immer noch nicht sehen, warum das hieß, dass Sophia sterben musste.
“Dann lebe in meinem Körper”, sagte sie. „Aber verletzte Sophia nicht. Du hast keinen Grund dazu.“
“Ich habe jeden Grund dazu”, sagte Siobhan. „Du glaubst, dich hinter der Maske der jüngeren Schwester einer Herrscherin zu verstecken ist ausreichend? Glaubst du, in einem einzigen menschlichen Leben zu sterben, ist genug? Deine Schwester bekommt ein Kind. Ein Kind, das regieren wird. Ich werde es als ungeborenes Kind formen. Ich werde sie töten und das Kind nehmen. Ich werde es nehmen und es großziehen. Ich werde alles werden, was ich sein muss.”
„Nein“, sagte Kate, als sie den ganzen Schrecken daran erkannte. „Nein.“
Siobhan lachte und es lag Grausamkeit darin. „Sie werden deinen Körper töten, wenn ich Sophia töte“, sagte sie. „Und du wirst hierbleiben, zwischen den Welten. Ich hoffe du genießt deine Freiheit ohne mich Lehrling.“
Sie murmelte Wörter und sie schien zu verschwimmen. Das Bild von Haxas Hütte jedoch nicht und Kate schrie, als sie ihren eigenen Körper einen Atemzug nehmen sah.
„Haxa, nein, das bin ich nicht“, schrie sie und versuchte dieselbe Botschaft mit ihrer Macht zu schicken. Nichts passierte.
Auf der anderen Seite dieses schmalen Grabens passierte jedoch viel. Siobhan keuchte mit ihren Lungen, öffnete ihre Augen und stand mit Kates Körper auf.
„Ruhig, Kate“, sagte Haxa und stand nicht auf. „Du hast eine lange Tortur hinter dir“
Kate beobachtete, wie sich ihr Körper unruhig um sie herum anfühlte, als ob sie versuchte herauszufinden, wo sie war. Für Haxa musste es so aussehen, als wenn Kate noch desorientiert von ihrem Erlebnis war, aber Kate konnte sehen, dass Siobhan ihre Glieder testete und probierte, was sie tun konnten und was nicht.
Endlich stand sie auf und erhob sich unsicher. Ihr erster Schritt war wackelig, aber der Zweite schon sicherer. Sie zog Kates Schwert und schwang damit durch die Luft, als wenn sie die Balance testen würde. Haxa sah ein wenig besorgt aus, aber wich nicht zurück. Wahrscheinlich dachte sie, dass war die Art von Sache, die Kate tun würde, um ihre Balance und ihre Koordination zu testen.
“Weißt du, wo du bist?”, fragte Haxa.
Siobhan starrte hinüber durch Kates Augen. „Ja, weiß ich.“
„Und weißt du, wer ich bin?“
„Du bist diejenige, die sich selbst Haxa nennt, um ihren Namen zu verstecken. Du bist die Hüterin der Runen und warst kein Feind von mir, bist du dich dazu entschieden hast, meinem Lehrling zu helfen.“
Von dort, wo sie stand, sah Kate, wie Haxas Ausdruck sich in Entsetzen änderte.
„Du bist nicht Kate.“
„Nein“, erwiderte Siobhan. “Das bin ich nicht.“
Sie bewegte sich dann mit der ganzen Geschwindigkeit und Kraft von Kates Körper und stach mit dem leichten Schwert, sodass es kaum mehr als ein Flackern war, in Haxas Brust. Es durchdrang sie und kam auf der anderen Seite wieder heraus.
“Das Problem mit Namen ist”, sagte Siobhan, “das sie nur funktionieren, wenn du Atem hast, um ihn zu nutzen. Du hättest dich nicht gegen mich stellen sollen, Runenhexe.“
Sie ließ Haxa fallen und sah dann hoch, als wisse sie, wo Kates Aussichtspunkt lag.
„Sie ist wegen dir gestorben. Sophia wird wegen dir sterben. Ihr Kind und dieses Königreich werden mir gehören, dank dir. Ich will, dass du darüber nachdenkst, Kate. Denk darüber nach, wenn die Blase verschwindet und deine Ängste dich einholen.“
Sie winkte mit einer Hand und das Bild verschwand. Kate warf sich gegen die Blase und versuchte zu ihr zu kommen, versuchte herauszukommen und einen Weg zu finden, Siobhan aufzuhalten.
Sie hielt inne, als die Dinge um sie herum sich veränderten, sie wurden grau, neblige Landschaften, die Siobhan jetzt nicht formte, um sie auszutricksen. Es gab einen schwachen Glimmer von Silber in der Entfernung, der auch ein sicherer Weg hätte sein können, aber es war so weit weg, dass es auch nicht da sein konnte.
Personen kamen aus dem Nebel. Kate erkannte die Gesichter der Menschen, die sie getötet hatte: Nonnen und Soldaten, Lord Cranstons Trainingsmeister und die Männer des Krähenmeisters. Sie wusste, dass sie nur Bilder und keine Geister waren, aber dennoch half das nicht die Angst zu verringern, die durch sie durchfuhr, die ihre Hand zittern ließ und das Schwert, das sie trug, nutzlos machten.
Gertrude Illiard war wieder da und hielt ein Kissen.
“Ich bin die Erste”, versprach sie. „Ich werde dich ersticken, so wie du mich erstickt hast, aber du wirst nicht sterben. Nicht hier. Egal, was wir dir antun, du wirst nicht sterben, auch nicht wenn du darum bettelst.“
Kate sah sich um und jede von ihnen hielt eine Art Werkzeug in der Hand, entweder ein Messer oder eine Peitsche, ein Schwert oder ein Seil zum Strangulieren. Jeder schien das Bedürfnis zu haben, sie zu verletzen und Kate wusste, dass sie ohne Gnade über sie herfallen würden, sobald sie konnten.
Sie konnte sehen, wie der Schutzt jetzt verblasste und durchsichtiger wurde. Kate griff ihr Schwert fester und machte sich bereit für das, was kommen würde.
KAPITEL DREI
Emeline folgte Asha, Vincente und den anderen über das Moor hinter Strand und hielt dabei Coras Vorderarm fest, sodass sie sich nicht in dem Nebel der über dem Moor aufstieg, verlieren würden.
„Wir haben es geschafft“, sagte Emeline. „Wir haben Stonehome gefunden.“
„Ich denke, Stonehome hat uns gefunden“, wies Cora sie darauf hin.
Das war ein guter Punkt, wenn man bedachte, dass die Einwohner sie vor der Hinrichtung gerettet hatten. Emeline konnte sich noch an die brennende Hitze des Scheiterhaufens erinnern, wenn sie ihre Augen schloss, der beißende Gestank des Rauches. Sie wollte das nicht.
„Also“, sagte Cora. “Ich glaube, um das irgendwo zu finden, musst du es sehen.”
Mir gefällt dein Anhängsel, schickte Asha von vorne. Redet sie immer so viel?
Die Frau, die eine von Stonehomes Anführern zu sein schien, schritt mit ihrem langen Mantel, der mit dem breiten Hut die Feuchtigkeit abwischte, vorwärts.
Sie ist nicht mein Anhängsel schickte Emeline zurück. Sie dachte daran es Cora zu Liebe laut zu sagen, aber es war ihr selbst zu Liebe, dass sie es nicht tat.
Warum sollte sonst jemand eine der Normalen um sich herum haben? Fragte Asha.
„Ignoriere Asha“, sagte Vincente laut. Er war groß genug, um sie zu überragen, aber dennoch und trotz der Hackmesser ähnlichen Klinge, die er trug, schien er der Freundlichere der beiden zu sein. „Sie hat Probleme damit zu glauben, dass die ohne Gabe Teil der Gemeinschaft sein können. Gott sei Dank denken wir nicht alle so. Und wegen des Nebels, dass gehört zu unserem Schutz. Diejenigen die Stonehome Böses wollen, wandern hindurch ohne es zu finden. Sie verlaufen sich.“
“Und wir können diejenigen jagen, die uns Böses wollen”, sagte Asha, mit einem Lächeln, das nicht ganz beruhigend war. Dennoch wir sind bald da. Es wird sich schon bald auflösen.
Das tat es und es war wie auf eine breite Insel zu treten, gehemmt von dem Nebel, erhob sich das Land daraus und es war leicht größer als Ashton. Nicht das es voll mit Häusern war, so wie die Stadt. Stattdessen schien das meiste davon Weideland zu sein oder Stellen, wo Menschen Gemüse anbauten. Innerhalb dieses Umkreises des wachsenden Lands, stand eine trockene Steinmauer, schulterhoch und vor einem Abzugsgraben, was es auf eine Weise zu einer defensiven Struktur und nicht nur zu einem Marker machte. Emeline fühlte ein schwaches Flackern der Macht und fragte sich, ob es noch mehr darin gab.
Hinter der Mauer gab es eine Reihe von Steinen und Torfhäusern: Niedrige Hütten mit Rasen- und Torfdächern, runde Häuser, die aussahen, als wenn sie schon immer da gewesen wären. In der Mitte davon war ein Steinkreis, ähnlich wie die anderen auf der ebenen Fläche, außer, dass dieser hier größer und mit Menschen gefüllt war.
Sie hatten Stonehome immerhin gefunden.
„Kommt“, sagte Asha und ging forsch voran. „Wir helfen euch beim Einleben. Ich werde sichergehen, dass niemand euch für Eindringlinge hält und euch tötet.“
Emeline schaute zu ihr und dann zu Vincente.
„Ist sie immer so?“, fragte sie.
„Normalerweise ist sie schlimmer“, antwortete Vincente. „Aber sie hilft uns, uns zu schützen. Kommt, ihr solltet euer neues Zuhause sehen.“
Sie gingen zu dem aus Stein gebauten Dorf, die anderen folgten in ihrem Schatten oder verschwanden auf den Feldern, um ihren Freunden Bescheid zu sagen.
„Das sieht toll aus hier“, sagte Cora. Emeline war froh, dass es ihr gefiel. Sie war sich nicht sicher, was sie tun würde, wenn ihre Freundin entschied, dass Stonehome nicht der Zufluchtsort war, den sie sich erhofft hatten.
„Das stimmt“, stimmte Vincent zu. „Ich bin mir nicht sicher, wer es gegründet hat, aber es wurde schnell ein Ort für Menschen wie uns.“
„Diejenigen mit einer Gabe“, sagte Emeline.
Vincente zuckte die Achseln. “Das sagt Asha. Ich persönliche bevozuge es, es lieber als einen Ort für alle Vertriebenen zu sehen. Ihr seid beide willkommen hier.“
„So einfach?“, fragte Cora.
Emeline dachte, dass ihr Argwohn damit zu tun hatte, wie die Dinge auf der Straße gewesen waren. Es schien, dass fast jeder den sie getroffen hatten, sie ausrauben, als Sklaven haben oder noch Schlimmeres mit ihnen hatte machen wollen. Sie musste zugeben, dass sie viel davon geteilt hätte, außer, dass hier so viele Menschen wie sie waren. Sie wollte in der Lage sein, ihnen zu vertrauen.
„Die Gabe deiner Freundin macht es offensichtlich, dass sie eine von uns ist, während du … du bist einer der Leibeigenen?“
Cora nickte.
“Ich weiß, wie das war”, sagte Vincente. „Ich bin an einem Ort aufgewachsen, wo sie mir gesagt haben, dass ich für meine Freiheit zahlen muss. Genauso wie Asha. Sie hat dafür mit Blut gezahlt. Deswegen sind wir so vorsichtig damit, anderen zu vertrauen.“
Emeline dachte an Kate. Sie fragte sich, was aus Sophias Schwester geworden war. Hatte sie es geschafft, Sophia zu finden? War sie auch auf dem Weg nach Stonehome oder versuchte sie zusammen mit ihr nach Ishjemme zu kommen? Sie konnte es nicht wissen, aber Emeline hoffte es.
Sie gingen mit Vincente ins Dorf. Auf den ersten Blick schien es wie ein ganz normales Dorf, aber als sie näher hinsah, konnte Emeline die Unterschiede sehen. Sie konnte die Runen sehen und die Zaubersprüche, die in den Stein gemeißelt und in das Holz des Gebäudes geschnitzt worden waren und sie konnte den Druck von Dutzend von Menschen an dem Ort fühlen, wo alle eine Gabe haben.
„Es ist so ruhig hier“, sagte Cora.
Es hörte sich vielleicht für sie ruhig an, aber für Emeline war die Luft voll mit Gerede von Menschen, die geistig miteinander kommunizierten. Es schien genauso normal wie laut zu reden, vielleicht noch mehr.
Es gab auch andere Dinge. Sie hatte bereits gesehen, was der Heiler Tabor tun konnte, aber es gab auch welche, die andere Talente hatten. Ein Junge schien ein Spiel mit einem Becher und Ball zu spielen, ohne sie zu berühren. Ein Mann zündete Kerzen in Glaskrügen an, aber es schien kein Feuerzeug enthalten zu sein. Es gab sogar einen Hufschmied, der ohne Feuer arbeitete, das Metall schien seinen Berührungen zu folgen, als wenn es lebendig wäre.
„Wir haben alle unsere Gabe“, sagte Vincent. „Wir haben Wissen gesammelt, sodass wir denen mit Gabe helfen können, sich so gut wie möglich auszudrücken.“
“Euch hätte unsere Freundin Sophia gefallen”, sagte Cora. „Sie hat alle Arten von Gaben.“
„Wirklich mächtige Persönlichkeiten sind selten“, sagte Vincente. „Diejenigen, die am stärksten sind, sind oft selten.“
„Und dennoch habt ihr es geschafft, einen Nebel zu schaffen, der Kilometer weit geht“, wies Emeline darauf hin. Sie wusste, dass das mehr als einen begrenzten Vorrat an Macht erforderte. Viel mehr.
„Wir haben das zusammen gemacht“, erklärte Vincente. “Wenn du bleibst, wirst du wahrscheinlich dazu beitragen, Emeline.“
Er zeigte auf den Kreis in der Mitte des Dorfes, wo Personen auf den Steinsitzen saßen. Emeline konnte das Knistern der Macht dort fühlen, auch wenn es schien, dass sie nichts weiter machten, als vor sich hinzustarren. Während sie zu sah, stand einer von ihnen auf und sah erschöpft aus und ein weiterer Bewohner kam, um seinen Platz einzunehmen.
Emeline hatte nicht daran gedacht. Die Stärksten von ihnen bekamen ihre Macht, in dem sie Energie aus anderen Orten zogen. Sie hatte davon gehört, dass Hexen das Leben von Menschen stahlen, während Sophia vom Land selbst die Macht bekam. Das machte sogar Sinn, wenn man bedachte, wer sie war. Das dennoch ... das hier war ein ganzes Dorf mit Menschen die Macht hatten, und die Macht zusammentaten, um noch mächtiger zu werden. Wie viel Kraft könnten sie so erzeugen?
„Schau, Cora“, sagte sie und zeigte darauf. „Sie schützen das ganze Dorf.“
Cora starrte darauf. „Das ist … kann jeder das machen?“
“Jeder mit einem Funken Macht”, sagte Vincente. „Wenn jemand Normales das tut, dann passiert entweder nichts oder …“
„Oder?“, wollte Emeline wissen.
“Ihr Leben würde ausgesaugt werden. Es ist nicht sicher, das zu probieren.”
Emeline konnte Coras Unbehagen dabei sehen, aber das schien nicht anzudauern. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich das Dorf anzuschauen, als wenn sie zu verstehen versuchte, wie all das funktionierte.
„Kommt“, sagte Vincente. „Es gibt hier ein leeres Haus.“
Er ging voran zu einem aus Stein gebauten Haus, das nicht sehr groß war, aber dennoch groß genug für sie beide. Die Tür knackte, als Vincente sie öffnete, aber Emeline nahm an, dass man das reparieren konnte. Wenn sie lernen konnte, wie man ein Boot oder ein Wagen fuhr, konnte sie auch lernen, eine Tür zu reparieren.
„Was werden wir hier tun?“, fragte Cora.
Vincente lächelte dabei. „Ihr werdet leben. Unsere Farm bringt genug Essen und wir teilen es mit jedem, der mit der Arbeit im Dorf hilft. Die Menschen helfen, mit was auch immer sie helfen können. Diejenigen, die mit Metall oder Holz arbeiten können, tun es, um damit zu bauen oder es zu verkaufen. Diejenigen, die kämpfen können helfen, das Dorf zu beschützen oder können jagen. Wir finden einen Nutzen für jedes Talent.“
“Ich habe mein Leben damit verbracht, die Adligen zu schminken, während sie sich auf eine Party vorbereiten“, sagte Cora.
Vincente zuckte die Achseln. „Naja, ich bin mir sicher, du wirst etwas finden. Und es gibt auch Partys hier. Du wirst einen Weg finden, dich hier einzuleben.
„Und was, wenn wir gehen wollen?“, fragte Cora.
Emeline schaute sich um. „Warum sollten wir hier weggehen wollen? Das willst du doch nicht, oder?”
Sie tat das undenkbare und tauchte in die Gedanken ihrer Freundin ein, ohne zu fragen. Sie konnte die Zweifel dort spüren, aber auch die Hoffnung, dass alles in Ordnung sein würde. Cora wollte hier bleiben können. Sie wollte sich einfach nicht wie ein Tier im Käfig fühlen. Sie wollte nicht wieder gefangen sein. Emeline konnte das verstehen, aber dennoch entspannte sie sich. Cora würde bleiben.
„Nein, will ich nicht“, sagte Cora, „aber … ich muss wissen, ob das hier nicht alles ein Trick ist oder ein Gefängnis. Ich muss wissen, dass ich praktisch nicht wieder zur Leibeigenen werde.“
“Das wirst du nicht”, sagte Vincente. „Wir hoffen, dass ihr hier bleibt, aber wenn ihr gehen wollt, dann bitten wir euch nur darum, unsere Geheimnisse zu wahren. Diese Geheimnisse schützen Stonehome, mehr als der Nebel, mehr als unsere Kriege. Jetzt lasse ich euch mal in Ruhe, damit ihr euch einrichten könnt. Wenn ihr fertig seid, kommt zum runden Haus in der Mitte des Dorfes. Flora betreibt dort die Esshalle und dort gibt es für euch beide etwas zu essen.”
Er ging und so konnten Emeline und Cora sich ihr neues Zuhause anschauen.
„Es ist klein“, sagte Emeline. „Ich weiß, dass du an den Palast gewöhnt bist.“
„Ich habe dort im Palast gelebt, wo immer ich eine Ecke zum Schlafen finden konnte“, sagte Cora.
„Im Vergleich zu einer Vorratskammer oder einer leeren Nische ist das hier riesig. Es braucht aber ein wenig Arbeit.“
„Wir können arbeiten“, sagte Emeline und sah sich bereits nach Möglichkeiten um. „Wir haben das halbe Königreich durchquert. Wir können auch ein Haus ausbessern, um darin zu leben.“
„Glaubst du Sophia und Kate werden hier her kommen?“, fragte Cora.
Emeline hatte sich dieselbe Frage gestellt. „Ich glaube Sophia wird in Ishjemme ziemlich beschäftigt sein“, sagte sie. „Mit Glück hat sie ihre Familie gefunden.“
„Und du hast deine gefunden, so eine Art Familie“, sage Cora.
Das war richtig. Die Menschen da draußen waren vielleicht nicht ihre Familie, aber es fühlte sich so an. Sie hatten denselben Hass in der Welt erlebt, dasselbe Bedürfnis sich zu verstecken. Und jetzt waren sie füreinander da. Das war das Nächste an der Definition Familie, was Emeline finden konnte.
Es machte Cora auch zu ihrer Familie. Emeline wollte nicht, dass sie das vergaß.
Sie umarmte sie. „Das kann unser beider Familie sein, denke ich. Es ist ein Ort, an dem wir beide frei sind. Es ist ein Ort, an dem wir beide sicher sind.“
„Ich mag den Gedanken, sicher zu sein“, sagte Cora.
“Ich mag den Gedanken, nicht mehr durch das ganze Königreich zu rennen, um diesen Ort zu finden”, antwortete Emeline. Sie hatte jetzt genug von der Straße. Sie sah nach oben. “Wir haben ein Dach über dem Kopf.”
Nach so langer Zeit auf der Straße schien sogar das wie Luxus.
Es fühlte sich merkwürdig an, das nach so langer Zeit zu sagen. Es war ausreichend. Mehr als ausreichend.