Kitabı oku: «Eine Reise ins Nichts», sayfa 6
„Aaah!“, raunten die Zuhörer am Tisch, als sehen sie gerade einen Liebesfilm aus Hollywood.
„Na klar, sie war ein hochanständiges Mädchen vom Lande und wollte einfach nichts überstürzen!“, unterbrach Gustav grob die Schwärmerei. Dabei drehte er seine Augen weit nach oben.
„Zehn verschenkte Jahre! Und wir haben alle nur eine begrenzte Lebenszeit. Aber Ramona wollte warten, bis ich richtig alt, noch faltiger und impotent bin.“, fügte er bittersüß hinzu.
Susi lief der prickelnde Sekt durch die Nase, ihr Mann Uwe hustete verlegen und Johannes wurde so richtig neugierig. Armin schmunzelte leise in sich hinein.
„Du warst nicht mein Typ, anfangs!“, entgegnete sie, „Ich habe dir nie etwas versprochen oder dir Hoffnungen gemacht. Glaubst du, ich wollte dir wehtun? Das habe ich nicht gewollt. Und um eine Frau zu werben und auf ihre Liebe zu warten, ist für mich keine verlorene Lebenszeit.“
Alle nickten und blickten tadelnd auf Gustav.
„Aber dann hat er mich in Florenz überredet.“, erzählte Ramona weiter und ihre Augen verklärten sich. Susi wischte sich eine kleine Träne aus dem Gesicht.
„Geredet hatte ich dabei eigentlich nicht. Ich hatte auch meinen Mund nicht frei.“, erwiderte Gustav mit hinterhältigem Grinsen.
„Gustav! Du sollst so etwas nicht erzählen!“, beschwerte sich Ramona.
Schweigende Betroffenheit.
Er schaute sie alle der Reihe nach an und verspürte den Drang, etwas mehr Schwung in die Unterhaltung zu bringen.
„Ich hatte dabei einen kleinen Zungenbrecher, wenn mir das hübsche Wortspiel erlaubt ist.“
„Gustav!“
„Was?“, er kam in Stimmung, „Keiner redet darüber, aber alle tun es!“
Susi verschluckte sich. Johannes öffnete eine neue Flasche und wischte vor Susi den Tisch trocken.
„Gustav, das ist Schweinskram!“, bemerkte Ramona.
Gustav achtete nicht darauf und fuhr unbeirrt fort:
„Die Eltern haben es getan…“
„Gustav!“
„Oma und Opa immer wieder…“
„Gustav, nein.“
„Urgroßmutter mit Urgroßvater…“
„Das wird jetzt ekelhaft!“
„Unsere Kinder werden es tun…“
„Bitte nicht!“
„… und ihr tut es auch ... und natürlich wir … und alle, die Freude am Leben haben, sonst hätten wir Menschen uns kaum fortgepflanzt. Und wir tun es ohne jegliche Abscheu und mit sehr viel Spaß und Vergnügen. Das ist geiler als Nahrungsaufnahme und trotzdem gibt es nur Kochsendungen, statt Paarungsfilme.“, jubelte er.
Johannes und Armin amüsierten sich und Susi nippte mit gesenktem Blick ihren Sekt. Ramona verdrehte ihre Augen.
Alle schwiegen und sahen Gustav an.
„Na und! Es macht riesigen Spaß, es entspannt und… verbindet, wenn mir dieses Wortspiel noch erlaubt ist.“, grinste er.
„Du bist ein Irrer!“, sagte Ramona resignierend.
Gustav lächelte siegesbewusst.
„Und du bist das heißeste Weib, was mir je begegnet ist.“, sagte er und küsste sie.
„Aaah!“, seufzten alle auf und Ramona bekam heiße Bäckchen, weil sie heiß war. Verdammtes Wortspiel!
Dann redeten sie über Gott und die Welt. Susi hörte gebannt zu, denn sie besuchte regelmäßig die Kirche.
„So viele Götter und so wenig Glaube in unserer heutigen Zeit.“, beschwerte sich Armin.
„Wir sollten uns auf einen Schöpfer einigen, denn damit gäbe es weniger Streit.“, warf Susi ein und klang ein wenig nach einer Schullehrerin.
„Genau. Gäbe es tatsächlich unterschiedliche Götter, dann hätten sie wohl auch unterschiedliche Menschen erschaffen. Da wir aber alle zur gleichen Spezies gehören, haben wir ganz sicher nur einen Ursprung.“, ergänzte Gustav den Gedanken. Susi nickte zufrieden.
„Komischer Gott! Als Schöpfer hätte ich meine Geschöpfe mit viel mehr Verstand und Demut ausgestattet.“, meinte Armin.
„Vielleicht war es nur eine Idee am Biertisch und witzig soll Gott ja auch sein.“, schmunzelte Gustav. Alle lachten vergnügt. Nur Armin war in seinen Gedanken versunken.
„Sind wir wirklich Gottes einzige Schöpfung?“, fragte er provozierend.
„Das Universum ist lebendig und wahrscheinlich gibt es unzählige Lebensformen. Unserer Erde ist ein wunderbarer Planet, aber nicht einzigartig.“, erklärte Gustav, dem dieses Thema gefiel.
„Wasser und Sonnenlicht reichen dafür aus.“, ergänzte Armin nachdenklich. Doch Gustav schüttelte den Kopf.
„Nein. Wasser wäre hilfreich, aber nicht immer notwendig. Und nicht nur die Sonne spendet die Energie des Lebens. Vulkanische Schlote in der finsteren Tiefsee sind wahre Tummelplätze für Bakterien und Tiere. Dort gibt es keine Sonne und trotzdem Leben. Vulkane sind wunderbare Energiequellen, aber auch die Gravitation.“, erwiderte er spielerisch.
„Also gibt es kein starres Muster?“, stellte Armin fest.
„Du brauchst den richtigen Abstand zum Mutterstern, eine Atmosphäre, die nicht unbedingt Sauerstoff enthalten muss, ein stabiles Magnetfeld und genügend Zeit. Damit hast du die Voraussetzung für das Leben.“
„Klingt wirklich nicht besonders einmalig.“, entgegnete Armin launig.
„Und trotzdem sind wir Menschen eine einmalige Lebensform, weil für unsere Entwicklung spektakuläre Zufälle nötig waren. Flüssiges Wasser, der Mond, Megavulkane, Meteoriteneinschläge, die Verschiebung der Kontinente, Eiszeiten und die Sauerstoffproduktion der Pflanzen. Hinzu kommen die äußeren Riesenplaneten, die wie Fliegenfänger kosmische Bomben für uns abfangen.“, gab Gustav seine Erläuterungen. Er redete, als lese er aus einem Buch.
„Wir Menschen sind nur ein Zufallsprodukt, eine kosmischen Laune?“, wollte Armin wissen. Eigentlich wollte niemand eine Zufälligkeit sein.
„Genau!“, rief Gustav fröhlich.
„Wie unromantisch!“, sagte Susi enttäuscht, die aufmerksam zuhörte.
Gustav und Armin sahen sie schmunzelnd an.
„Dann sind die Aliens genauso gewöhnlich und mittelmäßig wie wir.“, fügte sie hinzu.
„Und in den fliegenden Untertassen gibt es auch nur Mikrowellenfutter.“ ergänzte Gustav.
Ramona verfolgte schweigend und interessiert ihr Gespräch.
„Du sollst ja auch mal ein echter UFO-Experte gewesen sein.“, sagte Armin unvermittelt. Ramona sah ihn überrascht an. Susi lief vor Überraschung wieder Sekt durch die Nase. Gleichzeitig riefen sie:
„Gustav, Du?“
„Das war 1990, als mich das ganze
UFO-Mytherium
interessierte. Dafür schaffte ich mir stapelweise Bücher zum Thema an. Aber das waren meist nur wüste Spinnereien. Aber der Mythos blieb. Es begann bekanntlich 1947 in Roswell, im Staate New Mexico. Dann die geheime Militärbasis
AREA 51
in Nevada. Als 1977 das
SETI-Projekt
das legendäre
WOW-Signal
aus dem Zentrum der Milchstraße empfing, drehten nicht nur die Wissenschaftler durch, sondern auch die Medien.“, erklärte er flüchtig.
„Aber du bist im Fernsehen als UFO-Experte aufgetreten!“, beharrte Armin.
„Ich war jung und brauchte das Geld. Außerdem gab es Schnittchen und Bier.“
„Du warst als UFO-Spinner im Fernsehen?“, fragte Ramona ungläubig.
Gustav runzelte die Stirn, denn er konnte die Aufregung nicht verstehen.
„Weil die vielen Bücher mir keine Antwort gaben, habe ich selber in den großen Tageszeitungen Anzeigen aufgegeben. Daraufhin sollten sich die Leute melden, die ein UFO gesehen haben. Ihr dürft nicht vergessen, dass es zu der Zeit noch kein Internet gab. Ich wollte wissen, was die Leute tatsächlich sahen.“
„Und haben sich Leute bei dir gemeldet?“, wollte Susi wissen.
„Ich bekam Kisten voller Zuschriften. Alles Augenzeugenberichte und das waren nicht nur Verrückte, sondern oft sehr ernsthafte Menschen. Die waren froh, dass sie endlich über ihre Erlebnisse berichten konnten, ohne dafür ausgelacht zu werden.“
„Und dann?“, fragte Susi weiter.
„Nichts. Ich konnte den Mythos nicht aufklären. Zu meinen eigenen Fragen kamen nun noch weitere Fragen von den Zuschriften hinzu. Von den Behörden und Militärs gab es ja keine Stellungnahmen.“
„Das war alles?“, schnaufte Ramona fassungslos.
„Naja, das Fernsehen plante dann eine Expertenrunde und stieß auf meine Anzeigen. Die waren während der Live-Sendung auch etwas enttäuscht, weil ich keine Lösung des Rätsels anbieten konnte. Dann bezahlten sie mir die Reisekosten, ich trank noch etliche Biere und fuhr wieder heim. Es war irgendwie auch witzig.“
„Unglaublich!“, erwiderte Ramona. Gustav zuckte nur mit den Achseln, denn er hatte viele unglaubliche Dinge in seinem Leben getan. Das war nichts Besonderes.
Als Johannes am nächsten Morgen zur Arbeit fuhr, hatten sie ein mulmiges Gefühl.
„Sie haben sicherlich die Leiche gefunden. Können sie Johannes damit in Verbindung bringen?“, fragte Ramona ängstlich.
„Eigentlich nicht. Niemand hat uns gesehen und der Wachmann, der am Abend am Ausgang saß, weiß nicht, dass wir tagsüber mit Johannes im Schloss unterwegs waren.“, antwortete Gustav, „Aber Johannes wird uns heute Abend mehr erzählen können. Vielleicht könnte die Polizei bis dahin herausfinden, wer der Mann war und was er im Schloss suchte.“, erwiderte er. Eine gewisse Beklemmung ließ sie aber nicht los. Das Pergament wollten sie erst später genauer lesen, wenn ihre Gemüter sich endgültig beruhigt hätten.
Den ganzen Tag bummelten sie wieder durch Dresden, besuchten die Stadtkirche und liefen erst spät zur Wohnung von Johannes.
Als sie vor der Tür ankamen, bemerkten sie, dass Johannes scheinbar noch nicht daheim war. Gustav kramte nach dem Schlüssel, schloss auf und blieb entsetzt im Flur stehen.
„Hier ist eingebrochen worden und alles durchwühlt!“
Vorsichtig gingen sie weiter hinein. Das Grauen ließ ihnen die Luft in ihren Lungen gefrieren und die Farbe in ihrem Antlitz verblasste.
Im Wohnzimmer entdeckten sie die schreckliche Leiche ihres Freundes.
Überall war Blut.
Die kostbaren Bücher lagen quer verstreut, die Schränke und Schubfächer waren geöffnet und alle Gemälde von den Wänden gerissen. Gustav stürmte in ihr Gästezimmer, packte ihre Sachen in die Taschen und drängte Ramona, die Sachen aus dem Bad zusammen zu suchen.
„Wir müssen weg, sofort!“, rief er.
Vor ihrem Haus flackerte Blaulicht. Er eilte zum Fenster und sah die vielen Polizeiautos in ihre Straße einfahren.
„Polizei! Verdammt! Komm, Ramona, wir müssen raus hier! Jetzt sofort!“
Er griff die halboffenen Taschen und rannte mit ihr gemeinsam aus der verwüsteten Wohnung.
Im Treppenhaus waren schon schnelle Ledersohlen zu hören, die auf sie zukamen.
„Hoch aufs Dach!“
Ramona hatte Panik in ihren Augen. Sie fanden den Dachboden unverschlossen und drängten hinein. Eine schmale Holztreppe führte auf das riesige Dach. Die Stadthäuser standen in Reihen weit entlang des Abendhimmels und Ramona und Gustav entfernten sich über die dunklen Dächer. Als der erste Polizeibeamte die Dachluke öffnete, erblickte er nicht einmal ihre grauen Schatten, die in ein anderes, entferntes Haus eintauchten.
Atemlos kauerten Ramona und Gustav auf einem fremden und finsteren Dachboden. Ihr Gepäck lag bei ihnen, der tote Freund nicht. Ramona weinte. Über sie legte sich ein Schleier der Verzweiflung und beide klammerten sich fest aneinander.
„Diese Schweine haben den ahnungslosen Johannes ermordet. Wer sind die, Gustav?“, fragte Ramona, nachdem fast eine Stunde vergangen war.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was hier läuft. Wir haben doch nur eine alte Karte aufgespürt. Niemand weiß von dieser Geschichte. Johannes wusste von nichts. Und plötzlich ist der alter Freund tot.“
Gustav stöhnte mit bitterem Geschmack.
„Ich weiß auch nicht, was wir machen sollen. Wir haben keine Unterkunft, unser Auto wird sicherlich von der Polizei beschlagnahmt oder die Killer warten dort auf uns. Wahrscheinlich suchen alle nach einem Mörderpärchen, weil sie denken, wir haben Johannes getötet. Und dann noch eine Leiche in der Moritzburg. Der Pförtner wird uns beschreiben können.“, weinte sie.
Er stöhnte erneut. Vergeblich suchte er nach klaren Gedanken.
„Bis zum frühen Morgen bleiben wir hier und versuchen ein wenig zu schlafen.“, sagte Ramona schließlich, „Dann suchen wir uns ein abgelegenes Hotel und warten ein paar Tage bis sich die Lage beruhigt hat. Anschließend gehen wir in irgendein Autohaus, machen eine Probefahrt und sind schneller fort, als die Verkäufer den Vertrag unterschreiben können.“
Irgendwann schliefen sie unruhig ein.
Ramona trieb in ihrem Traum durch dunkle Räume eines Schlosses. Sie beobachtete Gustav, wie er die Leiter erstieg und das Maul des Hirsches streichelte. Dabei öffnete der goldene Schädel die Augen und starrte sie an. Furcht überkam sie.
Ein finsterer Mann mit einer Pistole in seiner Tasche packte sie und drückte schmerzhaft seine grobe Hand auf ihren Mund. Gustav bemerkte ihre Bedrohung nicht und unterhielt sich mit dem Hirsch, der lebendig über der Tür zappelte. Sie wurde wild weggestoßen und der Pistolenmann stand zwischen ihr und Gustav. Sie blickte direkt in den Pistolenlauf und war durch übermächtige Furcht gelähmt. Er würde sie erschießen. Das wusste Ramona sofort. Wieder starrte der Hirsch sie an.
Sie erkannte plötzlich die Augen. Es war wieder der Blick des alten Mannes aus ihren Träumen, die Augen Rigonaldos.
„Hast du Angst? Dann fürchte dich! Aber Furcht kann dich nicht retten. Du kannst jetzt tun, was du tun musst. Entweder er oder du. Entscheide dich! Er kann dich gleich nicht mehr sehen, denn er ist an mich gefangen.“, klang die beruhigende Stimme in ihrem Kopf.
Dann richtete er seine durchdringenden Augen auf den Mann mit der Pistole, gerade in dem Moment, als dieser den Hirsch anschaute. Plötzlich war die Lähmung in ihr verschwunden und die Angst abgefallen.
Ramona nahm furchtlos einen Absperrständer und schlug auf den Schädel des Mannes ein. Sie hörte, wie der Knochen brach, als wäre er eine beliebige Eierschale. Entsetzen wollte in ihr aufsteigen und hilfesuchend richtete sie den Blick zum Hirschkopf. Doch auch er schien tot zu sein und Blut rann aus seinem goldenen Maul.
„Ich habe keine Furcht!“, flüsterte sie in ihrem unruhigen Schlaf.
Dann verspürte sie, wie sie angestoßen wurde, rhythmisch und voller Leidenschaft. Es tat ihr gut und wiegte sie weiter und tiefer in den Schlaf, wohin keine bösen Träume mehr gelangten.
Ein wenig stöhnte sie. Gustav hörte sie nicht.
Er schlief, wälzte sich hin und her. In seinem Traum stand Johannes ihm gegenüber.
„Warum haben sie mich getötet? Gustav, was hast du getan? Du gehst einen finsteren Weg, der in einer ewigen Traurigkeit enden wird. Du bist ein Besessener! Gustav, halte ein und vertraue ihr nicht. Sie tötet alle, die ihr im Wege stehen! Sie tötet auch die Geliebten.“
Gustav weinte verzweifelt.
„Ich liebe sie! Sie wird mich nicht töten und sie hat auch dich nicht getötet. Ramona, ich liebe dich!“, rief er. Er spürte selbst im Schlaf sein Herz rasen.
„Johannes, es tut mir so leid. Ich liebe auch dich und du fehlst mir!“
Der Geist von Johannes tauchte ins Nichts, hörte zwar seine Worte, doch seine Gestalt verschwand. Gustav blieb allein zurück und fühlte sich unendlich einsam. Doch dann empfand er wieder Wärme.
Die liebreizende Gestalt seiner vorherigen Träume erschien.
„Du hast die Karte! Nutze dein Wissen und entdecke das Geheimnis. Ich werde dich führen, denn ich bin die Hüterin. Ich nehme dir die Angst, die an dir nagt. Ich kann dir vieles geben und auch nehmen, wie die Zweifel deines furchtsamen Herzens.“, sprach sie und jedes Wort klang einem göttlichen Engel gleich.
Alle Furcht verflog, aller Schmerz und jeder Zweifel.
„Du bist so liebreizend! Deine Gegenwart spendet mir Wärme, Licht und Geborgenheit und ich will dir folgen, wohin du nur willst. Du kannst meine Sehnsucht stillen.“, taumelte Gustav vor Glück.
Er umschlang die mädchenhafte Gestalt und ungebremste Erotik verbreitete sich um sie herum. Er rieb sich an ihrem zerbrechlichen Leib und in einer ungekannten Explosion schoss er seinen Samen in sie hinein. Niemals zuvor hatte er solch einen wundersamen Traum.
Dann fühlte er, wie sich ihre wunderschöne Gestalt auflöste und er erwachte. Er war von Schweiß durchnässt und Ramona lag fest in seinen Armen und stöhnte leise.
Zeitig wurde es hell über Dresden. Die Kupferdächer der Kirchen und Prachtbauten leuchteten dominant über die barocke Silhouette der Stadt.
Sie mussten erneut über die Hausdächer schleichen, bis sie endlich einen unverschlossenen Durchgang eines anderen Treppenhaus fanden. Mit einem Taxi fuhren sie ins Vorstadtviertel, wo sie sich absetzen ließen. Zu Fuß suchten sie ein kleines Hotel und bezogen erleichtert ihr Doppelzimmer und frühstückten reichlich.
Als sie ihren ersten Hunger und Durst gestillt hatten, breitete Gustav in ihrem Zimmer das geheimnisvolle Pergament aus.
Ramona tätschelte seinen Rücken und er las vor:
„
Markiert ist die heilige Bibliothek, ohne sie zu erkennen. Steine ragen zum Himmel empor in weißem Licht poliert, leuchtend bis zum Horizont. Das Tor ist versperrt in Löwengestalt. Sie weist die Richtung zum Brunnen des großen Stromes. Suche den Rigel des Orions und beginne den Abstieg im Herzen der neuen Residenz.
“
Gustav machte eine Pause. Dann las er weiter:
„
Doch der Schlüssel zur Pforte liegt im Norden am alten Salzweg. Im Kopf von Wenzel, direkt am Ohr, hoch über der Burgen Flut, in Nachbarschaft von Uta und Ekkehard.“
Ramona sah mutlos aus und sagte enttäuscht:
„Das ist keine Karte.“
„Der Text ist die Karte!“, antwortet Gustav euphorisch, „Der erste Teil beschreibt die Lage der versteckten Bibliothek und das kann ich noch nicht richtig einordnen. Aber der zweite Teil zeigt uns den Ort, an dem der Schlüssel zur Bibliothek zu finden ist.“
Ramona konnte nicht folgen.
„Hast du diesen Schwachsinn entschlüsselt?“, fragte sie und schaute Gustav erwartungsvoll an.
„Ja, ich kenne den Ort!“, erklärte er, „Entlang der Saale führte die alte Salzstraße, die unglaublich wichtig war, denn Salz war im Mittelalter kostbar wie Gold. Salz machte die Städte reich und mächtig. Daher bauten sie prächtige Kathedralen und stolze Rathäuser. An den Ufern der Saale ragen noch heute unzählige Burgen empor. Also ist die
Burgen Flut
die Saale und die gesuchte Stadt ist Naumburg.
Uta und Ekkehard
sind die berühmten Stifterfiguren des Naumburger Domes. Unweit davon steht die alte Stadtkirche St. Wenzel, direkt am Marktplatz. Der
Kopf von Wenzel
ist der Turm, den man sogar besteigen kann. Dort gab es noch bis vor einigen Jahrzehnten eine Türmerwohnung, wo die Türmerin lebte. Sie wurde über Flaschenzüge versorgt, denn es waren viel zu viele Stufen von unten bis hinauf in den Glockenturm. Ich war früher schon einmal dort. Das ist einfach nur praktisches Wissen und keine außergewöhnliche Bildung. Und wenn die Turmspitze der Kopf von Wenzel ist, dann ist die Glocke das Ohr. Dort finden wir irgendeinen Schlüssel.“
Gustav holte zufrieden Luft. Das war einfach!
Ramona staunte und nickte voller Bewunderung.
„Bist wirklich ein schlauer Irrer! Also fahren wir nach Naumburg. Und wenn es laut dem Pergament der Norden ist, dann liegt die Bibliothek südlich der Saale, vielleicht südlich von Deutschland.“, ergänzte sie.
„Bist ein schlaues Hasenpüpslein!“, bestätigte Gustav und küsste sie fröhlich.
„Aber es kann auch gefährlich sein.“, mahnte Ramona nachdenklich.
„Niemand weiß, wo wir sind und wohin wir reisen.“, gab er zurück.
„Wo hast du eigentlich die Pistole versteckt?“, fragte sie.
„Im Auto. Für uns jedenfalls unerreichbar.“, gab er zur Antwort und Gustav war erleichtert, denn er mochte keine Waffen. Er verabscheute Gewalt und Waffen waren nur dazu da, um anderen Menschen Gewalt anzutun und sie zu töten.
Mit Gewalt lösten man keine Konflikte und langfristig schon gar nicht.
Es gab immer Alternativen!
Den nächsten Tag verbrachten sie auch im Hotel. Zwischendurch holte Gustav ein paar Lebensmittel und Getränke aus dem nahen Supermarkt. In den Tageszeitungen entdeckte er Meldungen über ihren ermordeten Freund Johannes und über einen Toten im Schloss Moritzburg. Die Polizei ging von einfachem Raubmord und von undurchsichtiger Bandenkriminalität aus. Über ihre Namen gab es keine Notiz!
Es blieb eine unaufgeklärte Straftat und würde in einigen Tagen in Vergessenheit geraten.
Sie nahmen sich vor, über die Geschichte nicht zu reden und einfach nur die Pause zur Erholung zu nutzen.
„Hier könntest du eigentlich deine berühmten Paarungslaute von dir geben. Damit hörten alle, dass wir nur ein unschuldiges Liebespaar auf Hochzeitsreise sind. Wäre eine gute Tarnung.“, sagte Gustav.
Er lag faul auf dem Bett und beobachtete seine Ramona beim Aus- und Umkleiden.
„Wenn ich will, gebe ich nicht einen einzigen Ton von mir, du Irrer!“, antwortete sie mit einem Lächeln.
„Um was wetten wir?“, fragte er und richtete sich kampfbereit aus seinen Kissen auf.
„Der Sieger hat einen Wunsch frei!“, jubilierte sie frohlockend.
Dann schlenderte sie behaglich auf das Bett zu, ließ ihre Hüllen achtlos fallen und schnellte ihre Zungenspitze kurz hervor. Wie ein vorlautes Schulmädchen biss sie sich auf die Unterlippe und klapperte mit den Augen. Sanft zog Gustav sie zu sich in die weichen Kissen.
„Ich werde dich jetzt körpern, bis die Erde bebt.“, hauchte er genüsslich.
„Was ist
körpern
?“, fragte sie erregt, „Hat das was mit meinem Körper zu tun?“
Dabei streckte Ramona ihre kleinen Brüste geschmeidig ihm entgegen.
Wie ein von Durst gequälter Wüstenforscher saugte er an ihre festen Warzen. Voller Wollust keuchte er:
„Vielleicht benutzt du doch besser einen Beißknochen, denn ich bin scharf wie Nachbars Lumpi.“
Dann setzte er zärtliche Küsse auf ihre Brüste, wechselte von links nach rechts und immer wieder und wieder. Ramona war berauscht vor Wonne und Lust.
Langsam neigte er seinen Kopf nach unten. Küsse und viele Küsse bedeckten ihren Leib, der feucht und heiß wurde. Fast wäre Dampf emporgestiegen und Gustav streichelte weiter ihre Brüste und kitzelte mit seiner Zunge ihren Nabel.
Sie warf sich nach hinten und biss tapfer auf ihre Lippen. Nur ein Wimmern war zu vernehmen. Gustav griff ihr Bein, umschlang es mit seinen Armen und schenkte Kuss um Kuss auf ihre Innenseite des Schenkels. Immer weiter tastete er sich zum Zentrum heran und sie spürte schon seinen Atem ganz nahe. Er kostete jeden einzelnen Zentimeter des Hofes, der ihre süße Frucht umgab.
Aus ihrem unterdrückten Wimmern wurde längst ein Stöhnen der Begierde.
Er spielte mit Vergnügen und ihrer betörenden Lust, war längst selbst der eigenen Erregung verfallen. Doch er war ein Künstler und kein grober Schmied.
Genussvoll schob er ihre Beine weit auseinander und seine Zunge langsam in die lockende Frucht. Dann zog er sie zurück, als wäre er geizig, um sie gleich wieder tief hinein gleiten zu lassen. Sie presste ihre Schenkel fest an seine Ohren und hoffte, dass er sie nicht hörte. In kurzen Unterbrechungen holte Gustav tief Luft, um sie wieder heiß auszuatmen. Der warme Hauch umspülte sie zwischen Nabel und Po und wieder verschwand seine Zunge tief in ihrem Zentrum.
Beide bäumten sich synchron auf und nieder, fest ineinander umschlungen.
Gustav hielt sie fest, packte geschickt ihren Po und hob sie empor, fest sein Gesicht auf ihre Frucht gepresst. Schmatzend trank er ihren Saft, gleich einem flinken Kolibri und schmatzend spendete ihre süße Frucht den Nektar.
Das göttliche Zauberland von gierigem Verlangen!
Ramona schwanden die Kräfte. Nach und nach löste sie die Spannung und Gustav tauchte auf mit nassem Haar. Lächelnd küsste er ihren aufreizenden Bauch.
„Auch wenn du deine straffen Schenkel auf meine Ohren drückst, wie eine Zwinge. Und deine Lippen wund sind und wir schalldichte Wände hätten …“
„Schon gut, schon gut! Hast gewonnen! Verdammter Mistkerl!“, klagte sie beschämt, lächelte aber ebenfalls. „Hast einen Wunsch frei!“
Gustav zog seine Augenbrauen hoch und schnalzte mit seiner frechen Zunge.
„Wenn du mich so lieb bittest“, sprach er lustvoll, „löse ich meinen Preis gleich ein. … Ich bin ja so verrückt nach deinem süßen Po.“
Ramona sah ihn überrascht an und zog nun ihre Augenbrauen hoch.
„Bist du ein Alien oder einfach nur ein Irrer im Schafspelz?“, fragte sie.
Doch im selben Moment setzte er sich auf, drehte sie behutsam auf den Bauch und hob ihren Hintern begehrlich hoch. Das göttliche Zauberland hatte seine Pforten noch längst nicht geschlossen.
Am Abend besuchten sie die kleine Gaststube im Hotel.
Einige der Gäste drehten sich nach ihnen um und tuschelten miteinander. Man schmunzelte und nickte ihnen freundlich zu. Verdammtes Zauberland!
Beide saßen an der Bar.
An den Getränkeflaschen hantierte geschäftig ein junger Mann im schmucken Anzug. Geschickt schwenkte er die Gläser, kippte bunte Schnäpse hin und her, schnitt Zitronenscheiben und servierte die Endprodukte seiner Phantasie mit großer Gewandtheit. Gustav war beeindruckt.
„Gibt es auch nur Whisky, ohne Schnickschnack?“, fragte er.
„Natürlich, mein Herr. Hier ist die Karte mit feinstem Whisky aus Schottland. Ich schätze, dass Sie ausschließlich schottische Flaschen bevorzugen.“, antwortete er höflich.
„Die Dame vielleicht einen
Dream of Sexbeach in green
?“, fragte er an Ramona gewandt mit sinnlichem Lächeln.
„Jüngelchen, willst du mich auch noch verführen? Wenn nicht, dann nehme ich einen Whisky, wie der Halbschotte neben mir.“, gab sie launisch zurück.
Der junge Mann nickte mit einem betonten:
„Sehr wohl, die Dame!“, und füllte zwei Gläser.
„Gustav, denkst du, dass wir auch in den Wäldern um das Hirschdenkmal suchen müssen? Das alte Schriftstück beschreibt doch nicht umsonst den
66-Ender
von Briesen.“
„Und was glaubst du, würden wir dort finden?“, fragte er skeptisch.
„Einen weiteren Hinweis. Vielleicht ein Pergament mit dem Ort der Bibliothek. Bis jetzt wissen wir nicht, wo sie sich befindet.“, flüsterte sie geheimnisvoll.
Er prostete ihr zu und antwortete nachdenklich:
„Ich glaube nicht. Im Briesener Forst gibt es keine Höhlen oder geeignete Verstecke. Im feuchten Waldboden würde alles schnell verfaulen und selbst Holzkisten würden nur wenige Jahrzehnte überdauern.“
Ramona verfolgte ihre Gedanken stur weiter und sagte laut:
„Aber vielleicht gibt es Bleitruhen oder alte Kellergewölbe im Briesener Furz, ich kenne da eine Stelle …?“
„Hast du etwa gerade Furz gesagt?“, unterbrach sie Gustav überrascht.
Ramona blickte ganz verstört in seine Augen und setzte sich aufrechter.
„Nein, habe ich nicht!“, erwiderte sie mit Empörung.
„Ja, hat sie doch! Sie hat Furz gesagt!“, schaltete sich der junge Mann ein, als er zwei neue Gläser servierte.
Ramonas Gesichtszüge waren eingefroren. Sie blickte Gustav verdattert an.
„Du weißt schon, mein kleiner Hasenpups, dass es Forst und nicht Furz heißt, oder?“, sprach Gustav, als müsste er einem kleinen Kind etwas erklären.
Ramona starrte erst ihn an, dann blickte sie zum jungen Barmann, der mahnend nickte und dann schaute sie wieder zurück, zum grinsenden Gustav.
Schließlich vergrub sie schnell ihr Gesicht in Gustavs Brust, der sie lachend in die Arme nahm. Er spürte ihr heftiges Schluchzen, was aber keineswegs ein Heulkrampf war. Gustav blickte zum Barmann und schmunzelte zufrieden.
„Nicht weit von Briesen gibt es noch den Neubrücker Furz. Dort wohnt Tante Erika, die sich auch wohl fühlt. Leider riecht es dort sehr stark nach Waldluft.“
Ramona schüttelte sich noch heftiger und Tränen liefen ihr überall hin.
Ihr Lachkrampf wollte nicht mehr aufhören.
Eine weitere Unterhaltung war an diesem Abend nicht mehr möglich. Ramona konnte ihren Gustav nicht einmal anschauen, ohne neue Lachanfälle zu bekommen.
Als sie später ihr Zimmer betraten, lachten sie immer noch herzhaft.
Gustav küsste sie und sagte:
„Ach, mein kleiner Hasenpups, höre jetzt auf, sonst machst du wieder Pipi ins Höschen. Ich erzähle dir auch zur guten Nacht die hübsche Geschichte vom
Furzhaus Falkenau
.“
Verdammte Wortspiele!
Sie blieben länger, als sie vorhatten. Zum einen wollten sie sicherstellen, dass es für sie keine öffentliche Fahndung gab und um so mehr Tage vergingen, desto sicherer waren sie. Nicht eine Nachricht stand in den Zeitungen oder anderen Medien. Zum zweiten gefiel ihnen das kleine Hotel abseits des Stadtzentrums.
Die Tage verstrichen sanft an ihnen vorbei und beide zogen sich kaum noch ihre Kleidung an. Ramona trug fast ausschließlich kurze Hemdchen, die unzüchtig ihren Po frei ließen und Gustav rannte mit seiner eng anliegenden Unterwäsche durch das Zimmer. Das war keine Verwahrlosung, sondern nachlassende Eleganz!
„Das ist Funktionsunterwäsche. Die funktioniert den ganzen Tag lang!“, sagte er, sobald Ramona eine passende Bekleidung anmahnte. Sie selber behauptete fest, dass es nur ihrer Gesundheit diente, wenn ein frisches Lüftchen über ihren Hintern wehte. Tatsächlich aber fühlten sie sich sehr wohl und weil sie nicht voneinander lassen konnten, war es einfach auch praktisch.
„Das Leben ist viel zu kurz, um sich ständig an-, aus- und umzuziehen.“
Das Zimmer verließen sie nur selten. Alles, was sie brauchten, war in ihrer Nähe greifbar. Für ihn war es der unverhüllte Hintern von Ramona und für sie der immer bereite Gustav in seiner dunklen Funktionswäsche. In ihrer Bescheidenheit waren sie hemmungslos.
Am letzten Morgen packten sie ihre Sachen.
An der Rezeption bat Gustav darum, dass ihr Gepäck kurzzeitig abgestellt werden konnte. Freundlich griff der Angestellte des Hotels die Taschen und schleppte sie in einem Nebenraum. Flink, einem Wiesel gleich, sprang Gustav hinter dem Tresen und griff nach den Reisepässen der anderen Gäste. Einen Ausweis, der einem Mann seines Alters gehörte, steckte er ein. Ramona sah ihm zu und nickte anerkennend.
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.