Kitabı oku: «Tägliche Erneuerung», sayfa 6

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21. Februar

Die, die unter die Dornen fallen sind die, die hören und in ihrem Wandel von den Sorgen, vom Reichtum und den Genüssen des Lebens erstickt werden und die Frucht nicht zur Reife bringen.

Markus 4,18-19

Da ist nichts verkehrt mit dem Erdboden. Es sind tiefe, nach innen gewandte Naturen. Ihre Erweckung ist oft hart und voller Kämpfe und tiefem Leid über die Sünde. Und wir freuen uns zu sehen, wie tief sie graben, um ihr Haus auf einem Felsen bauen zu können. Und so geht es eine lange Zeit voran. Aber dann sehen wir, wie es bei ihnen stehen bleibt. Sie werden scheu und verlieren ihr freimütiges Wesen. Die Dornen haben Macht über sie bekommen. Jesus nennt das die Verführungen des Reichtums. Natürlich nennt er sie zuerst. Die Knechtschaft unter dem Mammon ist für uns alle gleich gefährlich. Das Verführende an ihm liegt daran, dass er so oft der Sparsamkeit ähnlich sieht und dadurch sich mit diesem Namen schmückt. Willst du wissen, ob du geizig oder sparsam bist? Ich glaube, dass du am einfachsten darüber Klarheit bekommst, wenn du dein Geld abgeben sollst.

Wagst du es, dich mit dem Herrn über deine Gaben zu beraten oder entscheidest du die Sache auf eigene Faust?

Und dann nennt Jesus des Lebens Lust. Ja, diese Dornen haben so manches göttliche Leben in den Gläubigen ersticken können. Was haben doch Weltlichkeit, Eitelkeit und Sinnlichkeit an verheißungsvoller Frucht zerstört! Und so wächst es heran, ein verhätscheltes, verpfuschtes und opferloses Christentum, das der Seele weder Freude noch Leid gibt, aber Lauheit, die der Herr aus seinem Munde ausspucken wird.

22. Februar

Aber die auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen und guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

Lukas 8,15

Hier erfahren wir von denen, die das Wort so hören, dass sie dadurch erlöst werden. Und das erste, was wir hören ist das, dass sie das Wort annehmen. Das ist der Anfang. Gottes Wort kommt zu einem Menschen. Er spricht, das ist der Anfang. Das nennen wir Erweckung. Aufgewacht ist der, zu dem gesprochen wurde, angerufen von Gott. Und wer Gottes Wort annimmt, der kehrt um. Umkehr besteht eigentlich darin, dass ein Herz anfängt zu beten so wie der junge Samuel: Rede Herr, dein Diener hört. Umgekehrt zu sein, Gottes Kind zu sein, besteht darin, Gottes Wort an zu nehmen, und jeden Tag aufs Neue zu beten: Rede Herr, dein Diener hört, sage mir alles, was ich über meine Sünden hören muss und sprich so, dass ich es verstehe! Der, der so Gottes Wort annimmt, bei dem beginnt auch gleich das Wort Frucht zu bringen.

Zuerst beginnt er unter seinen Sünden zu leiden und er ist traurig über sie. Dann beginnt er seine Sünden zu bekennen, alte und neue, große und kleine, verborgene und offenbare. Dann erlebt er, dass er sich vor sich selber fürchtet. Er erlebt, dass alles für ihn in Stücke geht. Er kann nicht bereuen, kann die Sünde nicht hassen, kann Gott nicht lieben, nicht glauben. Aber ohne Christus kann er nicht leben. Nun ist er so weit, dass er begnadigt werden kann. Nun ist das Kreuz seine einzige Zuflucht. Und Jesus sagt, dass er all diese Frucht in Geduld trägt. Ach ja, oft ist es nicht leicht, denn er selber sieht die Frucht nicht immer. Die Saat wächst, ohne dass er selber es weiß.

23. Februar

Seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

Lukas 2,48

Hier sehen wir in ein betrübtes Mutterherz. Und es gibt viele ähnliche. Ein altes Wort sagt: Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen. Die kleinen, süßen und unschuldigen Kinder werden größer, kritisch, selbstständig und schwierig. Wenn du ihnen nun von Jesus erzählst, sitzen sie da mit kaltem Herzen. Die Freunde beschäftigen sie spät und früh. Der Sport verschluckt sie, und die Vereine haben sich gewissermaßen verschworen, sie von der Familie fern zu halten. Du spürst deine Ohnmacht und verstehst, dass du es nicht schaffst, dein Heim so zu gestalten, dass es sie halten kann. Und was noch schlimmer ist, du selbst bist daran Schuld, wenn sie dir entgleiten, weg vom kindlichem Glauben, weg vom Gott ihrer Kindheit. Dein tägliches Leben schwächt deine Worte. Du schaffst es nicht, Christsein so zu leben, dass es über deine Kinder Kraft gewinnt. Ab und zu spürst du dann die Angst, keinen Rat mehr zu wissen. Denk, deine Kinder gingen deinetwegen ewig verloren. Mein Freund, es ist gut, dass du darunter leidest, und es ist gut, dass du weinst. In dieser Welt ist dies das Los der Liebe. Menschen werden nicht ohne Leid und Tränen erlöst, auch nicht deine Kinder.

Aber sei nicht bekümmert, trage deine großen Kinder zu Jesus, so wie du sie zu ihm trugst, als sie klein waren. In Stockholm kam eine 88-jährige Dame zu mir. Sie hatte sich gerade bekehrt. Sie kam, mich zu bitten, auszurufen und für alle Eltern bekannt zu geben, dass der Herr Gebete erhört. Als kleines Kind hatte sie Vater und Mutter gehört, wie sie Gott um die Erlösung ihrer Kinder baten. Und nun waren diese Gebete endlich erhört worden. All ihre sieben Geschwister hatten sich bekehrt und nun war auch sie als letzte dazu gekommen. Gelobt sei Gott in Zeit und Ewigkeit!

24. Februar

Und als er das Volk sah, wurde er von Mitleid mit ihnen ergriffen.

Matthäus 9,36

So ist Jesus, als er das Volk sah, sah er dessen Not. Auch jetzt ist er so. Und heute ist er hier. Wir können ihn nicht sehen, aber er sieht uns. Er sieht auch jetzt die Not, auch deine Not, der du dir oft keinen anderen Rat weißt, als zu weinen. Du, alt, erschöpft und einsam. Noch vor ein paar Jahren war das Nest voll, und du warst der Mittelpunkt in einem reichen Heim. Alle riefen nach dir. Aber nun ist das Nest leer. Du fühlst dich einsam. Du bist nun alt und vergesslich. Aber vergiss nicht, du hast im Himmel jemanden, der dich sieht und dir folgt! „Siehst du das lächelnde Äug, still, was wünschst du noch mehr?“ Du Kranker und Hilfloser, Jesus ist bei dir und leidet mit dir! Er wurde versucht in allen Dingen, damit er uns zur Hilfe kommen kann. Du, der du so schmerzlich leidest, weil du deine Lieben verloren hast, erinnere dich, dass Jesus mit am Grab stand und mit den trauernden Schwestern weinte! Jesus sieht uns heute alle hier. Wie fühlst du dich, unter Jesu Augen? Manche haben Angst, wenn Jesus sie ansieht. Sie flüchten vor ihm und verstecken sich. Es gibt einige, die Jesus besonders leid tun. Ihre Not ist so groß. Zwar nicht größer, als dass er leicht helfen könnte, aber als er mit der Hilfe kam, wandten sie sich von ihm ab. Am meisten aber bedauert er die, die in Not sind, sich Hilfe wünschen und es doch nicht wagen, ihn zu bitten, aus Furcht vor den Menschen. Oh ,fliege wie ein Vogel zu dem Fels, du, der du all deiner Sünden müde bist!

25. Februar

Als er das Volk sah, wurde er von Mitleid mit ihnen ergriffen. Er sagte zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sindwenige, darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.

Matthäus 9,36-38

Als Jesus das Volk und ihre Not sah, begann er sofort mit seinen Jüngern darüber zu sprechen, was er da sah. Es liegt etwas Anrührendes darin, dass Jesus seinen so kleinen und unvollkommenen Freunden seine Gedanken und Gefühle mitteilt. Sieht er etwas, was sein zartfühlendes Herz anspricht, so wendet er sich gleich an den einen oder anderen seiner Freunde in seiner Nähe und spricht mit ihm über das, was er sieht. Aber es sind nicht alles Freunde Jesu, die ähnliche Gespräche mit ihm wünschen. Die möchten gerne erbaut werden, gerne etwas Gutes über Gott hören, wie sie das nennen sowohl unter vier Augen als auch in Gemeinschaft. Aber wenn er kommt und fragt: Hast du gehört, dass er krank ist? Hast du gehört, dass es ihr so schlecht geht? Hast du gehört, dass ich für jene Arbeit dort noch keine Freunde fand? Hast du gehört, dass denen das Geld für ihre Arbeit fehlt, die ich sie bat anzufangen? Aber wenn Jesus so zu reden beginnt, dann sagen viele, sie hätten keine Zeit. Andere aber freuen sich, wenn Jesus mit ihnen über die Not spricht und über das, wozu er sie braucht. Ja, sie freuen sich über diese stillen Stunden, denn sie spüren, wie leicht es geht, sich mit seiner eigenen Not zu beschäftigen und darüber die Not der anderen zu vergessen. Aber wenn Jesus mit ihnen reden kann und sie wiederum die Not mit Jesu Augen sehen können, da treten sie mit Freuden in Jesu Arbeit ein. Und während sie in Jesu Arbeit stehen, da summen sie leise für sich diesen schönen Vers:

„Wer bin ich selber, dass ich mit Leib und Seele kann dienen einem so gnädigen Herrn!“

26. Februar

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens.

1.Timotheus 6,12

Zu glauben, das ist eine Übung, denn Glauben ist eine Kunst, die höchste Kunst im Leben. Die Übung besteht unter anderem darin, zu unterscheiden zwischen dem, was ich in Christus bin und dem, was ich in mir selber bin.

Ich sehe mein abgestumpftes Leben, mein rebellisches Herz, meine lauen Gebete, meine Liebe zur Welt, meine Furcht zu verzagen, meine Unlust zu Gott und seinem Wort. Ich werde ungeduldig, verwirrt und ängstlich, bis ich wieder darin mit Gott einig geworden bin, dass ich in mir selber hilflos bin; dass ich aber im Glauben, also im Vertrauen auf meinen Stellvertreter, vor Gott, stehen kann wie früher.

Was Christus mir gegeben hat, das macht mich vor Gott lieb. Und nun stehe ich da, etwas dankbarer als vorher, etwas sicherer meines Stellvertreters wegen, und etwas gewisser in dem, was ich in ihm besitze. Und ich bekam etwas mehr Übung im Glauben. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Hier ist die entscheidende Front in diesem Kampf. Am Ende seines Lebens sagt Paulus triumphierend: Ich habe den Glauben bewahrt!

Es ist eine Kunst im Kampfe des Glaubens, dass ich ihn bewahre, dass ich nach meinen Versäumnissen und Versündigungen nicht stehen bleibe, sondern im Vertrauen auf meinen Stellvertreter freimütig wieder vor Gott trete. Das ist des Gläubigen beste Verteidigung. Das ist der Schild des Glaubens, der alle glühenden Pfeile des Bösen auslöschen kann.

Halleluja, ich habe Jesus nun gefunden, sein Gnadenglanz hat sich an mich gebunden. Ich seh‘ den Weg zum Vaterhaus, wohin ich will, und schreite freudig aus.

27. Februar

Herr, wir möchten gerne Jesus sehen.

Johannes 12,21

Die Zeit von jetzt bis Ostern nennen wir Fastenzeit. Gottes Gemeinde hat seit Alters her in diesen sieben Wochen vor Ostern gefastet. Fasten besteht zum Teil im Verzicht auf Essen und Trinken und auch im Verzicht auf alle Feste und Vergnügungen. Der Sinn dieses Fastens lag darin, sich so weit als möglich von allen irdischen Dingen zu lösen, um mit gesammelten Sinnen Jesus in seinem Leiden zu folgen.

Im Laufe der Zeit hat sich mit diesem Fasten viel ungeistliches und unbiblisches Wesen verbunden. Dennoch liegt ihm ein tiefer und evangelischer Gedanke zugrunde. Könnte es nicht sein, dass viele von uns evangelischen Christen eine solche Fastenzeit brauchten? Unsere Arbeit, sei sie weltlich oder geistlich, macht es uns leicht, uns nach außen zu wenden. Viele von uns brauchten es dringend, eine Zeit des Jahres der Vertiefung im Leiden unseres Erlösers zu widmen. Das würde bestimmt Auswirkungen haben, nicht nur auf unser eigenes Glaubensleben, sondern auch für unsere Familie, für die Gemeinschaft der Heiligen und auch für die Unbekehrten.

Viele von uns leben ein schlechtes Christenleben. Dabei denke ich nicht nur an die, die Gottes Namen durch Mogelei und Schurkenstreiche in Unehre bringen. Das sind ja nicht so viele. Nein, ich denke an die vielen unter uns, die ein sehr verdünntes und schwaches Glaubensleben führen. Hier ist keine Unredlichkeit im Wege. Hier ist keine Wirkung des Heiligen Geistes zu sehen. Bei einigen ist ihr inneres Leben nur fadenscheinig und abgenutzt.

Wir, denen es so geht, lasst uns darin einig werden, dass wir in diesen Wochen für andere beten! Und besonders wollen wir um das eine beten, dass wir Jesus sehen mögen.

28. Februar

Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn.

Psalm 84,3

Der alte Dichter ist auf die eine oder andere Art davon ausgeschlossen, in den Tempel zu gelangen, dahin, wo Gott im alten Bund seinem Volk begegnete. Und nun singt er in diesem schönen und ergreifenden Gedicht von seiner Sehnsucht nach dem Heiligtum.

Vor seinem inneren Auge sieht er die kleinen Spatzen, die unter den Dachziegeln bauen und die Schwalben, die unter dem Dach ihre Nester haben. Fast beneidet er diese glücklichen Geschöpfe, die so jeden Tag in den Vorhöfen sein können. Es gibt viele Seelen, denen es ganz ähnlich geht. Hier sitzt ein Gotteskind, alt und grau, zitternd und schwach. Das ist lange her, dass du das letzte Mal mit anderen zusammen auf geebneten Wegen zum Gotteshaus gingst. Du hast Sehnsucht nach der Versammlung der Heiligen, nach Lesung und Gebet; nach der Verkündigung des Wortes und des Abendmahls heiliger Zeit, nach dem Unaussprechlichen, das so oft deine Seele inmitten der Heiligen erfüllte. Da liegt ein Gotteskind krank, Jahr für Jahr. Du kämpfst nicht nur mit den Schmerzen, sondern auch mit der Einsamkeit. Seitdem du krank wurdest, hast du dein Gebetskämmerlein viel besser kennengelernt als früher. Jetzt hast du aber auch die Versammlung der Heiligen viel mehr schätzen gelernt als damals, als du noch mit dabei warst. Oft genug bist du versucht, die zu beneiden, die die Versammlung besuchen können. Ja, du verspürst ab und zu bittere Gedanken gegen den, der dich besuchte, als du noch gesund warst, aber jetzt nicht einmal 10 Minuten findet, nach dir zu sehen. Du bist kein Dichter und kannst deiner Sehnsucht keine so poetische Form geben wie der alte Sänger, aber all deine unaussprechlichen Seufzer steigen auf zu dem, der im Grunde der Seele jedes Verlangen sieht.

29. Februar

Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollenden bis an den Tag Jesu Christi.

Philipper 1,6

Das ist ein gutes Wort für alle Suchenden. Sie suchen, aber sie finden nicht. Sie klopfen an, aber Gott will für sie nicht öffnen. Sie beten, aber erhalten nie das eine, um das sie Tag und Nacht flehen und beten, nämlich Gewissheit. Sie lesen im Wort Gottes, finden aber keine bleibende Hilfe, selbst wenn ab und zu eine kleine Erleuchtung durch ihre Seele zieht. Sie hören Gottes Wort. Und wie sie hören! Es ist, als wenn sie jedes Wort, das sie hören, geradezu aufsaugen. Und dennoch bleibt es dunkel für sie. Sie sprechen mit Predigern und anderen Gläubigen, und eine kleine Weile können sie eine Erleichterung und eine Freude in der Seele spüren. Aber danach ist es wieder dunkel, oft sogar noch schlimmer als vorher. Sie kämpfen gegen ihre Sünden und verlieren fast immer. Sie leiden des Missmuts vernichtende Qualen. Was mag der Grund dafür sein, dass sie keinen Frieden und keine Gewissheit erlangen, von dem andere ständig bezeugen, dass sie es erhalten hätten? Hin und wieder versuchen sie in ihrer Verzweiflung mit Gewalt sich diese Gewissheit zu erzwingen. Gewissermaßen stellen sie Gott den Stuhl vor die Tür und sagen: Nun muss er die Gewissheit geben. Sie ermuntern auch andere, diesen Weg zu gehen. Aber Gott antwortet nicht und sie sind um eine Enttäuschung reicher. Mein suchender Freund, hör dieses Wort heute: Er, der das gute Werk in dir begann, der wird es auch fortsetzen. Er bleibt bei seinem guten Werk in dir, jeden Tag. Du sagst, aber in mir geschieht doch nichts. Es geschieht mehr als du siehst und verstehst. Stehe ihm nur nicht im Weg! Das heißt, dass du zuerst einmal nichts vor ihm zu verbergen suchst und dass du dann die Gnadenmittel nützt: Wort, Abendmahl, Gebet und die Gemeinschaft der Heiligen. Er wird das Werk vollenden und du wirst Gewissheit bekommen zu seiner Zeit.

1. März

O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen?

Markus 9,19

Was ist es doch, was diese schmerzvollen Worte aus Jesu milden Mund pressen? Das war nicht die Weltlichkeit der Sadduzäer, nicht die Feindschaft der Pharisäer, nicht des Volkes Gleichgültigkeit oder der Zöllner Ungöttlichkeit. Nein, es war der Unglaube der Jünger.

Als Jesus vom Berg der Verklärung herabkam, wollten die Jünger gerade einen besessenen Jungen heilen, aber sie konnten es nicht. Und das, obwohl ihnen Jesus die Vollmacht gegeben hatte, böse Geister auszutreiben. Da kamen diese leidvollen Worte aus Jesu Herzen: Du ungläubiges Geschlecht! „Der Unglaube der Jünger betrübte Jesus mehr als aller Hass der Feinde.“, sagte jemand. Nun sind wir Jesu Jünger. Auch wir bekamen seine Vollmacht, die da heißt: Betet, so werdet ihr bekommen! Jesus legt all seine Allmacht in unsere Hand und sagt: Gebrauche das Gebet und du wirst Himmel und Erde bewegen! Darum gibt es gewiss nicht viele Worte, die Jesus schwerer fielen, als diese seinen Jüngern zu sagen: „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ Unbegrenzte Kräfte stehen uns zur Verfügung, um die eigene Hilflosigkeit und Sündenschuld zu fühlen, um in Christi vollbrachtem Werk, mit Freude in Gott und Abscheu vor allem Ungehorsam gegen ihn zu bleiben. Unbegrenzte Kräfte, um Nein zu sich selber zu sagen und anderen zu dienen; für Gebet und Fürbitte, zur Arbeit und zur Ruhe, zur Freude und zum Leid, zum Leben und zum Sterben. Das haben wir alles in Christus. Und er sagt: Betet, so werdet ihr bekommen! Dadurch wird mein Vater verherrlicht und eure Freude vollkommen werden.

2. März

Jesus stand still und ließ ihn zu sich führen. Da sie ihn nahe zu ihm brachten, fragte er ihn und sprach: „ Was willst du, dass ich dir tun soll?“

Lukas 18,40-41

Über diese Erzählung von dem blinden Mann freue ich mich besonders. Sie gibt mir ein Bild meines Erlösers, das mir so richtig gut tut. Ich sehe ihn hier so königlich groß und so königlich gut. Dank, dass er so groß ist, dass er auf allen Wegen der Welt gehen kann und zu dem, der ihm begegnet, sagt: „Was willst du, das ich für dich tun soll?“ Und wenn wir armen Bettler ihm unsere Bitte vorgetragen haben, so kann er sie erfüllen, um was immer wir baten. Und er ist so königlich gut, dass er sich von niemandem wegdreht, der sich in seiner Not an ihn wendet. Den verborgensten Heuchler, den größten Schurken, den leichtsinnigsten Hurenkerl, das beschmutzteste Straßenmädchen, den größten Meineidigen, den frechsten Mörder; sobald er ein ehrliches Gebet von ihnen hört, beugt er sich zu ihnen nieder und fragt: „Was willst du, dass ich für dich tue?“ Jesus wandte sich zuerst dorthin, wo Not war. Seine Augen suchten nach den Leidenden. Zuerst wendete er sich den Bettlern zu. Es kann sein, dass du auch selbst ein Bettler wurdest. Das Leben wurde für dich so schwer, dass du dir keinen Rat mehr wusstest, wie du länger des Lebens Last tragen könntest. Ich habe dir eine große Freude zu erzählen. Jesus steht vor dir und fragt dich: „Was wünscht du, dass ich für dich tue?“ Solange du nicht mit deiner Not zu Jesus gegangen bist, sollst du nicht sagen, dass du ratlos seist. Warum gehst du denn nicht zu diesem mächtigen Freund? Du hast doch wohl nicht vor seiner Hilfe Angst? Hast du vielleicht Angst, er könnte dich sehend machen?

3. März

Die 70 kamen zurück mit Freuden und sprachen: Herr, sogar die bösen Geister sind uns in deinem Namen Untertan.

Lukas 10,17

Hier begegnen uns einige frohe Menschen. Die Siebzig waren gerade von ihrer ersten Missionsreise zurückgekommen. Sie sitzen nun um Jesus herum und erzählen. Sie freuen sich wie Kinder und alle sind besonders stolz auf das, was den größten Eindruck auf sie machte: Die Krafttaten, die sie vorher mit Bewunderung und Zittern bei Jesus erlebt hatten, die konnten sie nun selber ausführen. Und Jesus freute sich mit ihnen. Als sie ihre Erlebnisse erzählt hatten, sagte er ihnen von einem Gesicht, das er bekam, während sie fort waren. Er sah Satan fallen. Jetzt, nachdem Jesus seine ersten Anhänger gefunden hatte, die er in der übernatürlichen Rüstung Gottes gegen Satans Reich aussenden konnte, da war der Anfang vom Ende Satans gekommen. Und wir hören die Freude in Jesu Worten, wenn er seinen einfältigen und schwachen Freunden erzählt, dass er ihnen eine unsichtbare Rüstung angezogen hat, der des Feindes Waffen nichts anhaben könne. Wie froh Jesus in diesem Augenblick war, das sehen wir am besten an den Worten, die unmittelbar nach unserem Text folgen. Da steht: „Ich preise dich, Vater, des Himmels und der Erde!“ Ja, Christentum und Freude gehören unlöslich zusammen, so sagt es unser Wort heute. Du fragst: Wie sieht es aber dann mit meinem Christsein aus? Wie kann ich mich freuen, wenn ich meinen Ungehorsam, meine Ungläubigkeit und meine Unbrauchbarkeit sehe? Das wusste Jesus auch. Darum sprach er: Freuet euch nicht über eure Erfolge, freut euch aber, das eure Namen im Himmel angeschrieben sind! Du sagst: Ja, wenn ich das nur wüsste! Das bekommst du aus Gottes Wort zu wissen: Die, die ihre Kleider gewaschen haben, welche im Blut des Lammes hell gemacht wurden, deren Namen sind im Himmel angeschrieben.

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