Kitabı oku: «DIE LETZTE KUGEL», sayfa 2
poetischer prolog
lernziel: wie eine philosophische schule entsteht
womit und wie sie die (alt europäische) welt in ein einheitsdenken nimmt
das kugeldenken als philosophie wird die vorschule der theologie
warum man etwas absolut rundem, umgreifenden, attraktiven, tragendes, die gefolgschaft nicht verweigern kann (konnte)
wir lernen außerdem, das die entropie auch vor dieser kugel-macht nicht still steht
ideen über das ganze
über eine kugel
machen vor 2500 jahren
die runde
philosophische theoriespiele
spalten die nachfolgenden
gesellschaften endogen
ein anfall von unvermeidlicher
dringlichkeit
eine weltergreifende idee
startet ihren flug
ein ausnahmezustand des denkens
etwas noch nie gedachtes gesagtes
ein fruchtbarer augenblick
kühne gedanken
umkreisen
eine allmächtige kugel
ein heiligenbild
ein denkaltar
ein totalitätssymbol
verehrende forschung
vor dem emblem
des göttlich seienden
symbol des alles
physisch und geistig
umgreifenden
eine die den nachdenklich sterblichen
kein entrinnen lässt
die kugel ein götterbild der denkenden
eines das zu denken gibt
noch nicht zum beten
aber zur analyse
messung
und beweis
präzise erwägungen
wurden sein kult
ihr innenraum
fordert kongeniale geister
die beleben sollen
intelligenz wird sphärenspannkraft
einsicht verschafft umsicht
im nahen und im ungeheuren
logischer enthusiasmus
kommunitarischer enthusiasmus
ein pfingstereignis
der denkgeschichte
staunen
aber bitte mit trockener seele
von überwältigendem
sprechen
sieben eigenschaften riefen sie der
kugel hinterher:
sie sei gott
sie sei das schönste
sie sei die größte
sie sei das weiseste
sie sei erfüllt vom schnellen geist
sie sei mit kraft als stärkstes
sie sei ohne anfang ohne ende
wir sind umgriffen gerettet
obschon wir uns dem
mangel ausgeliefert fühlen
der philosoph ist
zum optimismus verpflichtet
den alten europäern
bleibt weisheit:
sich in kontemplativer dankbarkeit
in diese ur-fülle
einzugliedern
sich den besten gründen auszuliefern
während es uns moderne
zu ursprungsflüchtigen macht
vorwärtslaufend denkend
gegen das heimweh
nach dem unveränderlichen noch-nie-dagewesenen
von-ferne-versprochenem
sie scheint uns zuzurufen:
spielt weiter mit dieser kugel
die königen legitimation
und dichterfürsten
zu denken gaben
der mensch
das ekstatische tier
dem ein weltapfel
in die hand gelegt wurde
angesichts riesiger
fragen und aufgaben
schien es nicht wunder
das wir mängelwesen
zu sein schienen
wer kann als mängelwesen
der fülle schon standhalten
was soll aus der kugel
werden
in zeiten ohne könige
was aus den königen
in zeiten ohne kugel
Prolog: Intensive Idylle
Die Szene spielt im 1. Jhrd. vor Christus. Sieben bärtige Männer sitzen zusammen. Es hat den Anschein, als mache eine Idee die Runde und durchfahre sie wie ein Anfall. Weltergreifende Ideen beginnen ihren Flug.
So wie die Offizianten religiöser Kulte Statuen zu Ehren der von ihnen bevorzugten Gottheiten errichten, so haben die Gelehrten hier das Bild der Seins- und Kosmoskugel vor sich aufgestellt, um sie mit angemessenen Erörterungen zu verehren.
Die Kugel ist das Götterbild der Denkenden. Kästchen, Podium sind ihr tragbarer Altar, der Hain vor den Toren der Stadt ist ihr Tempelbezirk. Die sphaira ist der Gott der zu denken gibt. Aber es sind nicht Gebete und Anrufungen, sondern Analysen, Messungen und Beweise. Verehrende Forschung über ein Symbol für jenes Umgreifende oder Um-Sein, periéchon, das alle physischen und geistigen Gattungen des Seienden in sich fasst und das somit auch die Intelligenzen durchwirkt, die sich hier über die Kugel beugen.
Ihr Innenraum verlangt nach einem kongenialen Geist, der ihn beleben soll, das meint erzeugen und ermessen. Intelligenz ist Sphärenspannkraft; aus Einsicht wird Umsicht im Ungeheuren. In den Evidenzerlebnissen gibt sich der Gott, der Eine, Einstimmige, den Denkenden zu sehen. Logischer Enthusiasmus bestätigt seinen Verehrern, dass er in ihnen gegenwärtig ist.
Im bewährungsmächtigen Begriff und im seinsfähigen Bild kommt der göttliche Geist - der hier unterstellt werden darf - auf den menschlichen zu. Es ist das Pfingstereignis der Denkgeschichte, der Ausguss logischer Feuerzungen.
Jeder der sieben bezieht sich als singuläres, wissendes Leben auf das Eine und setzt sich so in eine ursprüngliche Individualität. Er lässt das Umfassende durch sich selbst, das diskrete Gefäß des Ungeheuren, sprechen.
Hier entsteht eine neue Form der Vergesellschaftung: durch die geteilte Erfahrung des Einheits- und Ganzheitsgedankens entsteht eine Gemeinsamkeit, für die es in der völkischen und familiaren Geschichte kein Vorbild gibt.
Aber schon diese sieben lernen nicht fürs Leben sondern für die Schule.
Durch das Theoriespiel Philosophie werden die folgenden Gesellschaften endogen gespalten: in solche die sich und ihr Wissen selbst zum Ernstfall erklären und in die, die sich entweder als Bewunderer dessen zeigten, was sie nicht verstanden oder die, die ein Leben in Ahnungslosigkeit führten, ohne sich unsouverän zu fühlen.
Im Bild der Sieben liegt Glück und Ungeheure still ineinander.
Zukünftig wird ohne den Willen zu dieser Idylle, keine Theorie zustande kommen.
Ohne Muße keine Schule, ohne Entwurzelung aus der Vulgarität, nichts von alledem, was alteuropäisch Freiheit der Forschung hieß.
Von nun an reicht das Ungeheure in der Ordnung weiter, als das Ungeheure in der Tragödie. Die Kugel bestellt die Betrachter mit zwei unbedingten Imperativen zu sich:
Komm, denke mich!
Und:
Geh in mir auf!
Im Hintergrund eine Sonnenuhr. Philosoph ist, wer eine Uhr im Rücken und eine Kugel vor sich hat.
Wir stehen am Beginn eines messenden, feststellenden, vergegenständlichenden „Zeitalters der Vernunft“. Von einem wortreich dunklen Gewerbe wird die Konstellation von SEIN und ZEIT durchleuchtet.
Einer, der der Zeit den Rücken zukehrt um in den absoluten Raum, die göttliche Immanenz, die sphärische Fülle einzutreten. Hier tut sich das Paradies der Ontologen (Lehrende des Seins) auf.
Auch Hegel und Heidegger waren nur Kommentatoren dieses Mosaiks. Auch Nach- und Anti-Hegelianer kämpften um den Kugelnachlass, von der es heißt, sie sei zersprengt, die ihr ent-stürzenden Menschen würden nur noch im freien Fall existieren.
Die Kugel vor Augen lässt die Sieben zu einer lokalen Funktion des globalen Optimums werden. Sie gab ihnen den stärksten Grund Optimist zu sein, wenn die Sphäre wirklich das Inbild und den Inbegriff des Ganzen geben soll.
Liegt im modernen Fortschritts-Optimismus noch ihr Nachhall?
Der thetische (zu beweisende) Funke springt im Augenblick über: Alles ist Gnade, alles ist im Kreis. Eíso panta - alles ist innen-. Der Intellekt ist nun unheilbar krank von einer Sphären- idee, einem Pathos, von dem sich nicht sagen lässt, ob er hell oder dunkel ist: dem Staunen.
Wer staunt über was?
Die Raumfigur bleibt in jeder Agonie (Qual, Kampf) und Überspannung um sie, wie ein geometrischer Schutzengel, eine unverletzlich exakte Alliierte. Angesichts dieser Kugel ist der Denkende zum Optimismus verdammt: einem exakten Optimismus.
Optimist – das war nun keine Charakter- oder Stimmungsfrage mehr.
Das Eine Sein ist reich, d.h. reich an Differenzen die zu einer Hermeneutik (erklären, auslegen‚ übersetzen) der Fülle zwingt. Nicht das Ressentiment (Neid, Groll) gehört an den Anfang, wie es die Psychoanalyse mit Kastration und Mangel tut. Die Fülle gehört dorthin und schaltet ein aristokratisches Licht auf sie. Das Zufiel erklärt das Seiende im Ganzen.
Sieben exakte Prahlereien verschafften ihr den Rang einer „Kugel des Seienden im Ganzen und brachte sie so in die Vorlage einer theologie- ermöglichenden Funktion.
Es waren die sieben Rühmungen über:
die Kugel sei nichts anderes als der Gott
sie sei deshalb das Schönste
sie sei die Größte, kein Staubkorn sei außerhalb
sie sei das weiseste
sie sei erfüllt vom Schnellsten: dem Geist
sie sei das Stärkste, durch die Kraft der Notwendigkeit
sie sei das Göttliche das weder Anfang noch Ende hat
Das Hinzukommen des Menschen ist überflüssig, macht sie nicht mehr runder, trägt zu dieser ursprünglichen Rundheit nicht bei. Ihm bleibt nur, sich in kontemplativer Dankbarkeit in dieses Optimum einzuordnen.
Aber auch das Optimum unterlag der Entropie, dem "eingebauten" Wandel" Das An- und Eingebundensein Aller in Allem hielt zwar immerhin ein Weltalter lang das alte Europa mit göttlich- Beauftragten, die die Kugel in Händen oder im Wappen trugen in Atem. Aber auch die Zeit brach in die Kugel eine und rief nun den Seinen zu: Spielt weiter.
Es muss doch auch Neues zum Guten geben, wenn die bisherigen Kugelhalter ihren Pflichten zur Pflege des Runden nicht mehr nachkamen?
Wie zum letzten Mal erstellt 1777 ein Dichter in seinem Garten in Weimar einen „Altar des guten Glücks“. Wie? Natürlich als Kugel, die ein Rätsel für die Nachkommenden aufgibt: Was wird aus einer Welt ohne Könige, was aus Königen ohne Kugel?
Gewidmet ist dieses Denkmal der Tyche Agathe. Tyche ist die antike Göttin des guten oder bösen Schicksals, des Zufalls, des Launischen.
Die Kugel ruht auf dem Quader. Er steht für Ruhe, Beständigkeit, Verlässlichkeit, Ausgeglichenheit, die Kugel für das Unbeständige, die rast- und ruhelose Bewegung, das Wechselhafte. Wer wird diese Kombination balanciert in die Zukunft tragen?
poetische einleitung geometrie im ungeheuren
lernziel: wie die globalisierung vor 2500 Jahren metaphysisch startet
wie philosophen für „menschen in der welt“ ein „sicherungs-gerüst“ denkend-bauen
wie die gezügelte vernunft eine affäre mit dem weltganzen eingeht
und theologen ihre göttliche kugel sprengen die immerhin fast zweitausend Jahre hält
das projekt der metaphysischen globalisierung
globalisierung das herrschende motiv
frühen europäischen denkens
metaphysiker mathematiker kosmologen
definierten
den menschen als
kugelnschaffendes kugelnbewohnendes tier
globalisierung wird geometrisierung
des unermesslichen
mensch und natur eine technische kooperation
globalisierung oder sphäropoiese
ist kernstück des denkens
mathematische globalisierung
geht seit 2500 jahren
der terrestrischen voraus
sein ist nicht die zeit zum tode
sondern die zeit die es braucht
zu begreifen was der raum ist:
die allerwirklichste kugel
sie ist der repräsentant
des weltganzen
das wurde die entscheidende
erkenntnistat früher aufklärer
jede intelligenz ist gezwungen
ihre lage zum mittelpunkt
zu überprüfen
bloße umgebung soll kugel werden
geometrie läuft ins ethische
das runde wird der befreundete raum
die sphaira hieroglyphe des weltganzen
inlusive himmel
so werden macht und rund
ein herrschersignal
setzt man das kreuz
auf der kugel
läuft das bild
in sakramentale überhöhung
römische münzen
liefen um die welt
wurden zu globalisierungsboten
sobald die kugel stand
stand die frage nach
ihrem herrn und regenten
wahlweise waren es
siegesgöttinnen fortunen imperatoren
gerne missionare
mit christus als kosmokreator
danach gruppierten wissenschaftler
ihr besteck für wendekreise
meriane und äquator
später wird der globus
vom logos und reklame umzogen
wird spitzensymbol von macht und geist
doch auf welchem fundament
steht sie
wo wäre sie einzubetten
wer oder was soll sie tragen
oder hält das umfassende sich selbst
schwebt ohne anhalt
im äußeren im leeren
so entstanden trägerideen
und lastübernahmebereite figuren
wie atlas
von zeus bestellte olympier
wahlweise auch säulen
berggipfel
prometheus tantalos sysyphos philoktet
alle unlösbar
an leidvolle überanstregung gefesselt
ihr können ist ihr leiden
es wächst die pflicht stark zu sein
in rom zeugen gladiatoren
wie es für die mächtigen
keine erleichterung
für die schwachen
keine nachsicht gibt
parmenideischer augenblick
die kopernikanische wende kränkte nicht
sie beflügelte die europäer
sie macht die erde
zum stern unter sterne
zum ort andere sterne zu beobachten
weltganzheit löst sich
in nüchternes wissen
lässt den himmel verlieren
kugelkonstrukteure
und globenbildhauer
schaffen ein medium
zur nachahmung gottes
menschliche gottessicht
durch mathematische kosmosbilder
der mensch verschafft sich
eine außensicht der welt
die bis dato nur gott hatte
die spaira lockt sterbliche in ein spiel
anfangs joviale herrschaftliche
dann polytechnische verfügungsträume
bis in die gewaltherrschaft des wissens
über dinglich ausgelegtes leben
im ganzen
atlas schwere last wird leichte theorie
das prinzip entlastung kommt zur macht
vorstellen und versuch wird bahnbrechende
verlockung
gewöhnlich sterbliche haften von nun
am alltäglichen verstricken sich
in besorgungen geschichten
meinungen werden inmitten der kugel
kugelblind
es muss ein neu-alter-halt her
denn die menschen sind
nicht nur die sterblichen
sondern die aus dem zentrum gerückten
zum dasein im halbblinden
epizentrum verurteilten
verschlagene randwesen
situativ benommene
marginale gottes
halbsichtig halbklar
das epizentrum des absoluten angehaucht
in mitleidenschaft gezogen
ohne sich mit diesem
verwechseln zu dürfen
gott tragen
ein verhältnis
das mikrosphärische intimbeziehung
auf makrosphärisches niveau hebt:
die in starker beziehung vereinten zwei
jetzt aber auf höhe des logischen
praktisch reifen weltverständnisses
metaphysich denken bedeutet diesen zauber zu meditieren
menschen sollen wie maria denken
nicht mein wille geschehe
sondern so wie du gesagt hast
die makrosphäre nutzt die mikrosphäre ganz für sich
höchste übertragung geglückt
was er will wird nur von
bevollmächtigten vertretern offengelegt
großwelten erlangen so ihr koopertionsmodell
- methaphysik der bevollmächtigten
und
- dienst am zentrum
arbeiter im weinberg der mitte
nicht als ein erleiden
sondern in intelligenter ko-spontanität
auch aktiver ergebung
maria und christophorus:
zwei musterexemplare
die schwere der welt
ist teil der liebesgeschichte
der exemplarische diener trägt den träger
der alles trägt
kolumbus wird der chistophorus der neuzeit
ein exemplar neuzeitlich manischer risikokultur
später zeigen die jesuiten
wie beugung unter größtem gewicht
von gewißheit beflügelt
das nur deren übernahme
reale macht verleiht
gegenwärtige krisen der solidarität
sind vielleicht sinnbild
für den untergang der
mitarbeiter-metaphysik
den klassischen denkern
ging es nicht um letztumfassung
sondern letztimmunität
ein theorie-ritual
zu ehren ihrer majestät
der runden form
jeder noch so weit entfernte
wird vom strahl aus der mitte
ermöglicht und erreicht
alles gute hat immunkraft
ist meine bergung im letztimmunisierenden ganzen
eine beruhigend erheiternde fesselnde botschaft
trost und zwang waren ununterscheidbar
unser herz war unruhig bis es ruhe fand in ihm
doch christus rettet weil die kugel rettet
der gott der morphologen
ist älter als der gott der basiliken
christliche geistesgeschichte:
die ausarbeitung kryptischer identität
von christologie und kugelmetaphysik
theologen werden agenten
eines epochalen immunisierungsprojektes
christus rettet wie schon die kugel rettet
doch die seele ist nur zuhause
wenn sie auf dem strahl aus dem zentrum lebt
außerhalb nichts als hölle
gerade als müsse der mensch
zum bleiben im runden mit gefahren gelockt werden
das morphologische evangelium und sein schicksal
doch das schicksal
des göttlich runden treiben
theologen ins abseits
sie deskreditieren
das göttlich bergende
durch das verwüstende attribut
unendlich
der unterschied zwischen
innen und außen
geht verloren
alles ist im irgendwo
die morphologische tragödie vernichtet
durch unerbittliche infinitisierung
die immunität gottes
hebt sich auf
sie stirbt an überdehnung ins unendliche
man nimmt ihr und ihm
damit die sammelnde kraft
die epizentrischen punkte
werden gezwungen
zu wählen zwischen
sich selbst als mitte
oder in einem herrenlosen spiel
in dezentrierten ereignisströmen zu leben
letzteres wird zeitgenössisch
alles sorgt sich um sich:
individuen statt familien
organisationen
wirtschaftsunternehmen
alles heilige egoisten
ihre askese ist selbstbezug
eine vergleichgültigung des raumes
die anhäufung selbstbezüglicher
exzentrischer punkte
mitsamt ihrer umwelten
in mittelpunktlosen strukturen
das wird sloterdijk
schäume
nennen
man wird sehen
wie menschliche immunität
in der zweiten ökomene
- dem integral aller isoliertheiten-
gewonnen werden kann
Einleitung: Geometrie im Ungeheuren: metaphysischen Globalisierung
Das Zeitalter (ab dem 4./3. Jhdt. v.Ch.) der Metaphysik (Was sind die letzten Ursachen und Prinzipien der Welt?) d.h. die Suche nach der einen Antwort auf die eine Frage, dem „Einen“, archimedischen Punkt der alles hält, er- und umfasst, löst ein Zeitalter der Geschichten der Werdenszappelei zu Gunsten der Wesensruhe ab.
Sterbliche entspannt euch: Nicht Vieles sondern ein Rundes ist Alles. Rund der Himmel Rund die Erde. Man könnte ergänzen: Rund war auch Eure erste Herberge.
Wir erinnern uns: in den Philosophengarten sollten nur Geometer und Liebesaffären-bereite eintreten. Für das Größte und Beste waren nur diese Talente gut genug. Im Garten selber ging es nun um Seminare zu Konstruktions-, Bau- und Tragekunst der „Kugel im Ungeheuren“. Hier zu denken wurde Olympische Disziplin. Schon früh übte man sich darin, das dass wenige für viele taten: Eine nur durch eine Schule definierte Last, auf unbefragte Schultern zu legen. Eine Idee so in Szene zu setzen das sie wie eine Epidemie durch Europa wandert. „Die Eroberung der Welt als Bild“ wird Heidegger das später umschreiben. Wer konnte das wagen?
Im Globus besitzen Macht und Geist ihr gemeinsames Zeichen. Die mathematische Globalisierung geht der terrestrischen um zweieinhalbtausend Jahre voraus.
Die Kugel erweist sich als die dynamische, wahre Ikone des Seienden: denn indem sie den Betrachter informiert und umgreift, beginnt sie als wirkende Idee in ihm zu leben.
Sie bringt das menschliche Auge in die exzentrische Position die scheinbar nur einem abgetrennten Gott eigen sein könnte. Folglich vergöttlicht sie den menschlichen Intellekt, der die Regel der Kugelerzeugung erfasst hat. Dies leitet den Übergang von der sinnlichen Anschauung zum intellektualen Vorstellen ein und vollendet ihn.