Kopf drängt zu Kopf: Mondphasen blass auf Backsteinfliesen. In allen Zügen lauert die Verbissenheit wie Mord. Ein schmalbestirnter buschig Fremder hat das erste, Wort und steilt den Arm wie eine Davidsschleuder gegen Riesen.
Doch seine Stimme: zartes Vorspiel wie aus Orgelpfeifen, prüft erst die Inbrunst der Versammelten im Saal. Dann donnern Wortlawinen wie ein lutherscher Choral den Berg hinunter, die Erregtheit völlig zu versteifen.
Und dieser Schauer, den nichts bändigt und nichts hemmt, verheert die straffgespannte Abwehr der Gesichter, bis ein Verbluten Hirn an Hirn wie Wahnsinn überschwemmt.
Und schrill im Streikgelüste, wutentfacht, verzischt der Krampf der Bogenlichter und stösst den Aufruhr dreimal glutend in die Nacht.
Streikbrecher
Der Trupp weithergereister Frongestalten schwankt durch das Dorf wie eine Trauerprozession. Die Ausgesperrten trommeln Rebellion mit Fäusten, schwieligen und wutgeballten.
Ein Blöder, der am Wegrand müssig lungert, stösst seine Zunge giftig aus dem Mund und stürzt sich auf die Fremden wie ein Hund, der gierig nach gestrafften Waden hungert.
Flugschauer hageln aus halboffnen Türen — Doch die Sergeanten, die den Zug in die Gewerke führen, reissen die Säbel abwehrhoch empor.
Aufgähnt das dampfumschnaubte Grubentor, und zwei zu zwein, wie Schafe an gestrafften Stricken, entschwinden sie den gieren Raubtierblicken.