Kitabı oku: «Nackt auf der Insel», sayfa 3
Die restliche Zeit verging schnell. Ich musste abreisen. Zwei Tage blieb ich noch im Haus meines Vaters bei dessen Familie. Dann bestieg ich den Flieger nach Old Germany.
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Ich kehrte nach Hause zurück als gereifter junger Mann mit so reichhaltigen sexuellen Erfahrungen, dass ich wohl jeden meiner Klassenkameraden in den Schatten stellen konnte. Wer außer mir sollte in den Ferien oder in der gesamten Schulzeit seit der Pubertät mit so vielen Frauen gefickt haben wie ich während dieses amerikanischen Aufenthaltes? Keiner! Das wusste ich. Und wer sollte im gleichen Ausmaß Erfahrungen gesammelt haben in Cunnilingus, Fellatio, Schamhaarrasur? Keiner! Da war ich mir sicher. Meine Mutter erschrak, als ich zu Hause ankam. »Gab’s denn nichts zu essen? Oder hat dir der amerikanische Fraß nicht geschmeckt?« Ich schwieg. Erzählen konnte ich nicht, was ich erlebt hatte. Meine Mutter wäre ausgerastet. So was wäre in München damals nicht möglich gewesen. Obwohl die Zeiten allmählich schon gärten, damals, vierundsechzig.
Das letzte Schuljahr ödete mich an. Ich tat nur das Notwendigste, um das Abi zu bestehen. Tag und Nacht träumte ich von der Insel mit diesen geilen Frauen, die mir kaum Ruhe gelassen hatten. Ich wälzte mich nachts im Bett, plagte mich mit meinen Erektionen. Wer so viel gefickt hatte wie ich, hatte keinen Spaß mehr am Onanieren. Das war nur äußerster Notbehelf. Ich fand keine befriedigende Beziehung, die mir dauerhaft Erleichterung verschafft hätte. Die Mädchen, die ich kennen lernte, waren meist noch Jungfrau und für einen schnellen Fick nicht zu haben. Das war so in der damaligen Zeit. Zwischen ihnen und den amerikanischen Frauen auf meinem Inselparadies lagen Welten! Ich litt Not, Sexualnot. Erst als ich eines Tages per Zufall eine Frau, nein, eine Dame aus der Münchner Gesellschaft kennen lernte, wurde es schlagartig besser. Sie stand mit ihrem großen Wagen, einem Modell, dem in der Regel eine sehr gute Qualität bescheinigt und auch in zahlreichen Tests bestätigt worden war, vor unserer Schule und versuchte vergeblich, den Motor anzulassen. Auf der Rückbank saß ein Junge von vielleicht zehn oder elf Jahren. Könnte ein Sextaner unseres Gymnasiums gewesen sein. Einige meiner Klassenkameraden standen am Bordstein und schauten der Dame amüsiert zu. Ich ging auf die Fahrerseite, klopfte an die Scheibe: Kann ich helfen? »Verstehen Sie etwas von Autos?« Ein bisschen, sie solle einmal die Motorhaube öffnen. Statt dessen öffnete sie die Fahrertür, sie wisse nicht, wie man das mache. Ich half aus. Häufig genügte es in den Sechzigerjahren bei Autos, die nicht anspringen wollten, den Verteilerkopf zu öffnen oder auch nur die Zündkabel abzuziehen und wieder aufzustecken, um den notwenigen Kontakt herzustellen. Es funktionierte auch diesmal. Die Dame war dankbar, drückte mir eine Visitenkarte in die Hand und bat mich, am folgenden Tag zu ihr zu kommen. Fünfzehn Uhr... Als ich läutete, öffnete sie persönlich. Sie führte mich in den Salon, eröffnete das Gespräch mit einem nochmaligen Dankeschön. Dann kam sie gleich zur Sache. Sie sprach mich auf meine Körpergröße, auf mein gutes Aussehen an, mein gutgeschnittenes Gesicht. Ich wurde rot, obwohl ich Komplimente dieser Art von den Inseldamen gewöhnt war. Sie fühlte mir auf Umwegen auf den Zahn, um herauszufinden, ob ich schon sexuelle Erfahrungen habe. Ich musste innerlich lachen. Vielleicht mehr als du, dachte ich, machte aber ein unschuldsvolles Gesicht, als wüsste ich nicht, wovon sie rede. Das nahm sie mir aber nicht ab. »Lass mich doch mal deinen Körper sehen, ob du überall so gut aussiehst wie im Gesicht!« Mit diesen Worten führte sie mich die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer. Ich stand da, als wüsste ich nicht, was folgen würde. Sie zog mir das Sakko aus, das Hemd, das Unterhemd.. Ihr Sohn?, fragte ich. »Ist heute bei den Großeltern!« Und Ihr Mann? »Bis morgen auf Dienstreise in Bonn.« Sie ließ sich durch meine Fragen nicht stören und löste meinen Gürtel. »Deine Schuhe und deine Hose wirst du wohl selbst ausziehen können!« Ich tat, was sie mir auftrug. Da stand ich nun mit nichts am Leib als meiner Unterhose, einem schmalen Dreieck, das nur das Nötigste verdeckte und nach vorne gehörig abstand, weil das Wichtigste, das es verbarg, sich schon zu erheben begonnen hatte. Sie trat auf mich zu und zog sie mir herunter. Mein Schwanz schnellte nach vorne; er hatte sich schon leicht versteift, als sie mir mein Hemd auszog und den Gürtel öffnete. Jetzt streckte er sich befreit empor. »Aha!«, sagte sie, »das überrascht mich nicht. Habe ich’s doch vermutet, dass du überdurchschnittlich begabt bist!« Mit ihren Händen sorgte sie dafür, das er wuchs und wuchs und seine volle Länge und Festigkeit erreichte. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Erstaunen über Bewunderung bis hin zu einer in ihren Augen deutlich schimmernden Lüsternheit, nein, Geilheit. Sie war von meinem Schwanz genau so angetan wie die Frauen in Amerika. »Ein selten schönes Exemplar«, meinte sie anerkennend, indem sie ihn liebevoll streichelte. »So ungewöhnlich lang, dabei von einer angenehmen Dicke, die Frauen nicht unbedingt Angst einjagt«. Sie war wirklich begeistert. »Am besten gefällt mir die besondere Ausprägung des Eichelwulstes und die leichte Biegung nach oben. Ideal zur Reizung der Gräfenberg-Zone!« Das war ein Begriff, den ich damals nicht kannte. Erst viel später habe ich erfahren, was es damit auf sich hat. Die Dame war mir im Kenntnisstand voraus! Ich war aber auch erst Oberprimaner. Sie konnte sich gar nicht satt sehen an meinem Phallus, spielte an ihm herum, interessierte sich stark für meine dicken Eier. Dann schlug sie das Plumeau zurück... und verschwand im Bad. Es ist mir peinlich, wenn ich die Lobeshymnen fickfreudiger Frauen über meinen Schwanz (lateinisch penis heißt auf deutsch Schwanz) hier wiedergebe. Aber ich habe mir vorgenommen, ehrlich und wahrhaftig zu sein. Da muss ich auch solche Peinlichkeiten ertragen können. Die Dame kam nach wenigen Minuten in einem durchsichtigen Negligé zurück, um sich wieder meinem kerzengerade vom Leib abstehenden Klöppel zu beschäftigen. Sie zog mich aufs Bett, legte sich bereit, führte mit eigener Hand mein Liebesinstrument an ihre feuchte Grotte und sorgte dafür, dass es hinein glitt. »Langsam, langsam«, kam aus ihrem Mund, als ich loslegen wollte. Das konnte ich, das hatte ich auf der Insel geübt. Sie arbeitete kräftig mit und bewegte ihr Becken, dass es eine Lust war. Dann stoppte sie plötzlich, zog meinen Stöpsel aus ihrem Flaschenhals, griff nach einem Kästchen auf dem Nachttisch und entnahm ihm ein Präservativ. »Wir wollen doch vorsichtig sein!« Mit diesen Worten rollte sie das Kondom über meine Lanze, schaute, dass es genau saß und – weiter ging’s. Die Dame erlebte mehrere Orgasmen, ehe ich mir den ersten gönnte. Sie war perplex. »Du bist ein Schatz, ein seltenes Exemplar! Geradezu ein Wunder! Ein junger Mann, der es so gut kann! Die meisten sind doch zu schnell, kommen viel zu früh, spritzen ab, kaum dass sie eingedrungen sind! Und dann ist es vorbei, nur noch Hängepartie!« Sie verschwand im Bad, ich hörte Wasser rauschen, dann erschien sie wieder, komplett angezogen. »Du kannst dich dort waschen.« Sie zeigte auf die Badezimmertür. »Dort gibt es ein Bidet und frische Handtücher. Das Kondom bitte im WC runterspülen.« Als ich aus dem Bad trat, war sie verschwunden. Ich zog rasch meine Kleider an, ging nach unten. Sie stand in der Diele: »Ich werde dich wissen lassen, wann wir uns wieder treffen werden.« Kein weiteres Wort, auch nicht die Frage, ob ich mit weiteren Treffen überhaupt einverstanden sein würde. Es war ihr offenbar selbstverständlich, dass es mit uns weiterging... Als ich das Haus verlassen hatte, fand ich in meiner Jackentasche einen Hundert-D-Mark-Schein. Oh! Das war damals sehr viel Geld. Die Dame war großzügig. Da taten sich neue Perspektiven auf! Moneten hatte ich eigentlich genug. Nach meiner Rückkehr von der Insel hatte mein Vater seine monatliche Unterhaltszahlung erhöht. Aber meine Mutter hielt die Hand darauf und sorgte dafür, dass ich das meiste sparte. So wurde von diesem Ersparten denn auch mein Führerschein bezahlt und Kleiderausgaben bestritten oder Sonderwünsche erfüllt. Hier gab es eine Einnahme, die meiner Mutter verborgen blieb, mit der ich tun und lassen konnte, was ich wollte. Und sollte die Dame weiter so großzügig sein, dann... Ich malte mir viele Möglichkeiten aus.
Die Dame blieb großzügig. Jedes Mal, wenn wir miteinander schliefen – ihr Mann, ich glaube er war hoher Ministerialbeamter, musste häufig nach Bonn –, gab sie mir hundert Mark, manchmal auch ein schönes Geschenk. Sie war weder eifersüchtig noch Besitz ergreifend. Freigiebig empfahl sie mich ihren Freundinnen. Ich wurde in der feinen Gesellschaft herumgereicht, verkehrte hin und wieder sogar mit Damen von Adel. Mein Schwanz fickte Mösen aus dem Mittelstand, aus großbürgerlichen und adeligen Schichten, konnte keine Klassenunterschiede feststellen. Wo die Geilheit siegt, spielen ohnehin die Klassenschranken keine Rolle mehr. Dann kann eine adelige Möse viel fordernder sein als eine mittelständische oder gar kleinbürgerliche ... und viel geiler und schweinischer. Und das alles in Zeiten, in denen der Unzuchtsparagraph noch im Strafgesetzbuch stand! Meine Erfahrungen in Old Germany waren aber andere als auf der Paradiesinsel mitten im Meer. Die Freiheit und Ungezwungenheit, die ich dort genossen hatte, fand ich in München nicht. Vielleicht lag es daran, dass man Kleider trug. Kleider verändern den Menschen, nicht nur die Art der Kleidung, sondern allein schon die Tatsache, ob er etwas auf der Haut trägt oder nicht. Die meisten Münchner Frauen vermieden beim Sex die völlige Nacktheit. Irgendetwas behielten sie immer an oder bedeckt, vielleicht aus der Sorge, ich könnte da ein Fettpölsterchen, dort eine frühe Falte, die Orangenhaut oder sonst eine unschöne Stelle entdecken. Manche wollten auch gern ausgiebig und leidenschaftlich ficken, ohne dass ich ihre Möse überhaupt zu Gesicht bekäme. Aber da habe ich ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mich ausgiebig beäugen, meinen Lulatsch betasten, an meinen Eiern spielen... und sich selbst bedeckt halten! Da bestand ich auf Zug um Gegenzug! Fasst du meinen Stößel an, lang ich dir zwischen die Beine... Lutschst du meine Eichel, leck ich dir die Klitoris... Nimmst du ihn in den Mund, steck ich meine Finger oder meine Zunge in deine Scheide! Das wäre ja gelacht. Ich bin doch kein Spielzeug in den Händen verwöhnter Damen! Wenn gespielt wird, spiel ich tatkräftig mit! Ach, wie gerne ließen sie sich verführen, mir alles zu zeigen, alles zu geben! Auch da muss ich sagen: Die Frauen aus höheren Kreisen waren meist freier als die manchmal verklemmten aus der Mittelschicht. Was will man machen? Ich nahm sie, wie sie kamen, tat, was sie wollten und noch mehr... Ich genoss über alle Maßen die zahlreichen Frauenkörper... Gibt es etwas Weicheres, Zarteres, Anschmiegsameres? Etwas, was mehr Rundungen hat, mehr Öffnungen, in die man etwas hinein schieben kann? Tapfer und unter Einsatz meiner Leibeskräfte verteidigte ich mein Renommee, den guten Ruf als ausdauernder Fickpartner, den ich auf keinen Fall verlieren wollte. Aber zurück zur Kleidung: Mir gefiel völlige Nacktheit am besten, jedenfalls seit ich zum ersten Mal auf der Insel gewesen war. Ich gehörte später auch zu den ersten Nackten im Englischen Garten, die noch von der Polizei gejagt wurden. Es dauerte eine Zeit, bis die Stadtverwaltung begriff, dass Nackte ein Anziehungsmagnet für Touristen sind. Touris aus aller Welt begafften uns. Wie oft habe ich posiert! Besonders Asiaten waren ganz scharf auf Fotos mit uns. Dann stand ich zwischen kleinwüchsigen kichernden Japanerinnen mit meinen einsachtundachtzig, wie gerne hätten sie meinen Schwanz angefasst, den ich für die Fotos mit zwei oder drei Handbewegungen zu drei Viertel seiner Länge anwachsen ließ. Sie trauten sich aber nicht, schon gar nicht, wenn es auf einem Foto festgehalten wird! Dabei waren sie nicht prüde. Das war deutlich zu merken. Sonst hätten sie uns Nackte nicht so ausgiebig beäugt. Deren Höschen waren doch nass! Das wusste ich ohne hingreifen zu müssen, das war an ihren Augen zu sehen. Ich habe vor ein paar Jahren einen Bericht im Fernsehen über japanische Männer gesehen, die viel Geld für ein getragenes Höschen junger Schulmädchen zahlen. Wozu das? Finden sie keine Sexualpartnerinnen? Das kann ich gar nicht glauben. Dass es in Japan wegen der beengten Wohnverhältnisse und der Hellhörigkeit der Häuser und Wohnungen schwierig ist, ein befriedigendes Sexualleben zu führen, habe ich gelesen. Selbst Ehepaare suchen Stundenhotels auf, um sich gegenseitig voll genießen, sich mal richtig ausleben zu können. Okay. Aber muss man wegen der mangelnden Fickgelegenheiten an Schulmädchenhöschen schnüffeln? Sind es Fetischisten? Ich weiß es nicht.
Mir ging es nun gut. Die Damen entlohnten mich mit barem Geld, schenkten mir auch Kostbarkeiten, die ich alle vor meiner Mutter verstecken musste, um unnötige Fragen zu vermeiden. Hin und wieder gaben sie mir ihre Abonnementkarten für die Oper, ein Theaterstück, ein Konzert. Ich nehme an, dass die hohen Herrschaften an dem jeweiligen Termin verhindert waren oder Besseres vorhatten. Meiner Mutter fabulierte ich etwas vor von günstigen Karten für Studenten (die es ja auch tatsächlich gab) und genoss die Aufführungen, meistens jedenfalls. Ohne solche Kartengeschenke hätte ich die Oper, das Theater nie besucht. Somit kann ich behaupten: Einen Großteil meiner klassischen Bildung, der über reines Schulwissen hinausgeht, habe ich mir auf redliche Weise erfickt. An Erpressung, von der man heute öfter hört, habe ich nie gedacht. So etwas wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Bei mir waren die Damen gut aufgehoben, ihr Geheimnis verwahrte ich in meinem Herzen. Die meisten von ihnen, aber nicht alle, waren verheiratet. Singles, wie man heute sagt, waren unter den Frauen, die mir meine Gönnerin vermittelte, eine Seltenheit. Alle waren erfahren, keine war unberührt gewesen. Mir war das recht. Ich hatte kein Interesse daran, eine Jungfrau zu knacken. Zum einen, weil ich gehört hatte, dass Frauen eine lebenslange Bindung an den Mann entwickeln können, der sie entjungfert hat. Und das wollte ich nicht. Nur keine feste Bindung! Das hätte mir gerade noch gefehlt! Zum anderen hatte ich keinerlei Interesse an einem Blutbad. Ich hatte da manches gehört. Ob es in jedem Fall stimmte, was kolportiert wurde, weiß ich nicht. Jedenfalls war von großen Anstrengungen, von herkulischen Bemühungen die Rede, das Hymen zu durchstoßen. Klassenkameraden berichteten später von Qualen, die sie der geliebten Freundin hätten zufügen müssen, von nächtelangem vergeblichem Bemühen einzudringen, von rot durchfärbten Leintüchern, wenn es endlich geglückt war. Andere wiederum hatten gar keinen Widerstand gespürt, obwohl die Partnerin bei allem, was ihr heilig war, schwor, noch unschuldig zu sein. Zwischen beiden Extremen gab es offensichtlich zahllose Varianten. Bei meinen Sexpartnerinnen jedenfalls war ich nicht der Erste. Ich habe mich dieser Quälerei nicht zu unterziehen brauchen. Bei meinen Kontakten floss nie Blut, es sei denn, die Frauen hatten ihre Tage. Ich habe einmal gelesen, dass es Männer gibt, die darauf stehen, eine Jungfrau zu knacken. In früheren Jahrhunderten wurde viel Geld bezahlt, wenn einem eine Unberührte zugeführt wurde. Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn einer meint, dass er eine Jungfrau braucht, so soll er zahlen. Es wurde ja viel betrogen auf diesem Gebiet – mit falschem Blut, das die Frauen in einem kleinen Beutel in ihre Scheide einführten, der dann vom Pinsel des Mannes zerstoßen wurde, oder das sie in einem Schälchen unterm Bett verwahrten und im rechten Moment, wenn die Männer erschöpft auf die Seite sanken, zwischen ihre Oberschenkel kippten, oder... Es gab so viele Möglichkeiten. Wer betrogen werden will, wird es auch. Ich hab noch nie für eine Frau bezahlt, schon gar nicht für eine Jungfrau. Ob eine Frau vor mir bereits einen drin gehabt hatte, war mir immer scheißegal gewesen. Auch Eifersucht auf einen Nebenbuhler kenne ich nicht. Allein schon deshalb, weil die allermeisten Frauen verheiratet waren. Wieso soll ich eifersüchtig sein auf den rechtmäßigen staatlich beurkundeten und kirchlich gesegneten, sakramentalen Vögler? Ich war doch der Kuckuck, der sein Ei in Form von Sperma in das ihm gehörende, meist haarige Nest legte!
Die Schule interessierte mich überhaupt nicht mehr. Ich tat nur noch das Allernötigste. Meine Zeit war den Frauen gewidmet. Hatte ich abends kein Rendez-vous (heute sagt man Date), tourte ich durch die Kneipen, zusammen mit einigen Kumpanen, die nicht den besten Ruf genossen und in der Schule genau so schlecht oder noch schlechter abschnitten als ich. Wenn es gute Filme gab, Hitchcock und dergleichen, ging ich auch gern ins Kino. Der frühe Polanski, französische Filme von Truffaut, Chabrol, der neue deutsche Film – dafür habe ich mich interessiert. »Zur Sache Schätzchen« – haha, das wurde zum geflügelten Wort bei meinen Münchner Fickpartien. Das Abitur legte ich mit sehr, sehr schlechten Noten ab. Es war die unterste Grenze. Meine Mutter war mehr als unzufrieden, wollte sie doch stolz auf mich sein, auf mich, das Erziehungsprodukt einer alleinstehenden Frau. Ich hatte sie enttäuscht. Ihr Gesichtsausdruck sagte: »Bitter enttäuscht!« Trotzdem drängte sie mich zu studieren. Aber was? Bei meinen Noten waren viele Fächer ausgeschlossen. Meine Mutter wünschte sich, dass ich Studienrat werden solle. Ausgerechnet ich. Dann wäre ich Beamter, ich hätte ausgesorgt. In Bayern bedeutet ein Lehramtsstudium das Studieren von drei Schulfächern. Jedenfalls war das damals so. Wie es heute ist, weiß ich nicht, interessiert mich nicht. Das ist doch Arbeit! Ich könnte doch, meinte meine Mutter, um in Zukunft besser mit meinem Vater und der Welt, in der er lebte, kommunizieren zu können, ein Studium der Anglistik anstreben. Aber was sollte ich als zweites und drittes Fach wählen? Musste ein Studium überhaupt sein? Ich sprach in einer ruhigen Minute, als wir uns beide von einem anstrengenden Orgasmus erholten, mit meiner reichen Gönnerin darüber. Ihr war es gleich. »Studier, was dir Spaß macht!« Das war keine große Hilfe. Woher sollte ich wissen, was mir Spaß machen würde? Dann grinste sie übers ganze Gesicht: »Bei deinen intimen Kenntnissen des Frauenkörpers solltest du Gynäkologe werden«, flachste sie. Ich dachte einen Moment ernsthaft darüber nach, wies den Gedanken dann aber von mir. Beruflich in Frauen herumwühlen, das war nicht meins. Und dann die kranken Frauen, mit denen ich es zu tun haben würde. Möglicherweise noch an ihnen herumschnippeln. OPs gehörten doch zur Praxis der Gynäkologen. Nein, nein. Das war wirklich nicht meins. Ich bevorzugte junge und gesunde Frauen, hatte lieber mit ihnen berauschende Erlebnisse, wollte sie zum Jubilieren bringen, ihnen Orgasmen bereiten. Das war doch etwas anderes, als kranke Frauen oder Frauen, die man nicht »unsittlich« berühren durfte, medizinisch zu untersuchen. »Gut!«, ging ich scheinbar auf ihren Vorschlag ein. »Ich beginne gleich bei dir mit der gynäkologischen Untersuchung!« Ich spreizte ihre Beine. »Untersteh dich!«, wehrt sie ab. »Da bin ich zuerst Andrologin!« Und schon hatte sie meinen Schwanz ergriffen, werkelte so lange daran herum, bis er wieder steif und hart war. »Der kann jetzt Gynäkologe spielen«, rief sie. »Ab mit ihm in seinen Arbeitsplatz!«
In diese Phase des Überlegens und der Unsicherheit, in der ich häufig mit meiner Mutter stritt, platzte die Einladung meines Vaters, ihn auch dieses Jahr zu besuchen. Ein Lichtblick in all der Tristesse der Unentschiedenheit! Ich sagte sofort zu, hatte ich doch die geheime Hoffnung, ich würde wieder auf die Insel kommen, das Leben dort in allen Zügen genießen können mit all den sexbesessenen Frauen. Meine Mutter stimmte zu unter der Bedingung, dass ich mit meinem Vater ausgiebig über meine Zukunft reden solle. Auch die Finanzierung des Studiums sollte geklärt werden. Ich versprach, was sie hören wollte, und setzte mich nach Amerika ab.
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