Kitabı oku: «Glücksregeln für die Liebe», sayfa 2
Glücksregeln für die Liebe
Die folgenden Glücksregeln für die Liebe sind als Hilfe zur Klarheit und zum Wachstum für uns selber gedacht und sollten nicht dazu verwendet werden, Forderungen an den Partner zu stellen oder die Beziehung in das Korsett dieser Glücksregeln zu pressen.
Wir sollten also zu keinem Zeitpunkt den Fehler begehen, die folgenden Regeln von unserem Partner einzufordern oder ihm das Buch mit dem stillen Vorwurf zu schenken, wir hätten es ja schon immer gewusst.
Es ist dein Buch. Es sind deine Regeln. Sie können dich zu einer tiefen, wahren Liebesbeziehung führen. Aber nur, wenn du sie für dich anwendest.
Die Beziehung kannst du nur verändern, indem du dich veränderst.
Wenn wir mit unserem Partner über das Buch oder verschiedene Kapitel reden möchten, dann sollten wir das tun, aber nur, weil wir uns mit seiner Hilfe besser erkennen möchten.
Sind wir offen und ehrlich, wird unser Partner vielleicht auch die Chance haben sich einzubringen. Wir dürfen aber niemals eine Forderung daraus machen. Sonst wollen wir nur Recht haben. Und Recht haben wollen vergrößert die Trennung.
Es ist also dein Buch und dein Wunsch nach einer erfüllten Partnerschaft. Mache daraus keine Waffe. Den Unterschied merkt man ziemlich schnell. Wenn man sich mit dem Partner beim Lesen des Buches im Streit befindet, wollte man sicherlich die Regeln für seinen Partner gültig sein lassen und weniger für sich selbst.
Glücksregel 1
Sex hilft nicht bei der Partnersuche
Für jetzt oder für immer?
Die meisten von uns wollen zwar einen Partner fürs Leben, suchen aber seltsamerweise zuerst nur auf der körperlichen Ebene. Dabei wissen wir, dass dies auf lange Sicht nicht genügen wird. Da zählen andere Werte. Wir kennen diese Werte, es sind diejenigen, die für uns eine grundlegende Bedeutung haben, und weil sie für uns so wichtig sind, kommt es unweigerlich zur Trennung, wenn sie sich zu stark unterscheiden. Und dann sind wir wieder da, wo wir eigentlich nicht sein wollten: Allein und um eine Enttäuschung reicher.
Dabei war an deinem Partner nichts falsch, er war einfach nur nie der Richtige für dich.
Das haben wir natürlich vorher nicht gewusst.
Aber warum nicht?
Vielleicht, weil wir uns zu Beginn unserer Beziehung nicht wirklich dafür interessiert haben. Natürlich hatten wir nicht vorgehabt, eine weitere Enttäuschung zu erleben, im Gegenteil – wir wollten von ganzem Herzen, dass es diesmal klappt. Wir wollten nicht länger alleine sein.
Doch anscheinend ist oft genau dieser Wunsch nach Zweisamkeit so stark, dass wir über andere wichtige Dinge hinwegsehen. Wir erhalten nämlich immer das, was wir in unsere persönliche »Suchmaschine« eingeben, in diesem Fall: »Ich will nicht allein sein«. Dass die künftige Beziehung eigentlich auch ein Leben lang Bestand haben sollte, wusste die Suchmaschine nicht. Doch warum nicht?
Wonach haben wir wirklich gesucht? Nach einem Partner fürs Leben. Warum haben wir ihn dann nicht bekommen? Warum sind wir dann mit weniger zufrieden? Vielleicht haben wir unbewusst doch nach etwas anderem gesucht. Nach etwas, was uns anfänglich als wesentlich wichtiger erschien.
Die Priorität lag vielleicht nicht auf: »Für immer«, sondern auf: »Jetzt!«
Vielleicht waren wir einfach nur glücklich, jemanden gefunden zu haben, der uns bewundert, begehrt und uns unsere Einsamkeit vergessen lässt. Vielleicht war da plötzlich jemand, der uns toll fand und unserer Seele schmeichelte. Durch seine Augen waren wir plötzlich wieder schön und jung und attraktiv und anziehend. Mit einem Mal bekamen wir wieder all das, was wir so lange entbehrt hatten: Bestätigung und Wertschätzung. Dieses Gefühl war so wundervoll, dass alles andere eben nicht mehr so wichtig schien.
Vielleicht hatten wir einfach Sehnsucht nach ein bisschen sinnlichem Körperempfinden. Vielleicht wollten wir auch nur wissen, ob wir immer noch attraktiv für das andere Geschlecht sind.
Gründe mag es unzählige gegeben haben, aber mit Sicherheit war das Hauptaugenmerk im Wesentlichen »nur« auf den wundervollen Moment des Erlebens ausgerichtet und nicht darauf, einen Partner fürs Leben zu finden. Das ist an sich nichts Schlechtes. Man hatte so womöglich eine heiße, heftige Affäre oder eine liebevolle, sanfte Kuschelpartie, die aber zwangsläufig zu einem Ende kam, sobald die körperliche Faszination wieder nachließ und klar wurde, welch große Unterschiede zwischen beiden bestanden. Die Trennung war vorprogrammiert und es hat keinen Sinn, sich deswegen Vorwürfe zu machen oder sich gar über den Ex-Partner zu beschweren. Man hat nämlich genau das bekommen, was man tatsächlich gesucht hatte. Auch wenn man es nicht wahrhaben will, die Lieferung war prompt und richtig, nur die Bestellung war womöglich falsch. Oder ungenau.
Wenn man also einen Schuldigen sucht, weiß man jetzt jedenfalls, wo man ihn finden kann. Richtig. Bei sich selbst.
Es ist dein Leben, das du gestaltest. Wer sonst sollte dafür verantwortlich sein?
Wir sollten also nicht enttäuscht sein, wenn wir wieder einmal dort stehen, wo wir schon einmal begonnen hatten: Auf der Suche nach einem Partner, der uns entsprechen könnte.
Nur, genau genommen stehen wir gar nicht wieder am Start, sondern eine Stufe tiefer. Denn jetzt sind wir um eine weitere Verletzung reicher. Wir fühlen uns benutzt und minderwertig. Was uns nach der kleinen Karussellfahrt nach wie vor geblieben ist, ist unsere Einsamkeit.
Was es wert ist zu haben, ist es wert, darauf zu warten!
(Marylin Monroe)
Hätten wir unseren künftigen Partner von Anfang an, also lange bevor wir uns auf ihn eingelassen haben, genauer angesehen, seine seelischen Anteile, seine inneren Werte, seine Denkweise und natürlich auch seine Herkunft, so hätten wir die Chancenlosigkeit einer längeren Partnerschaft vermutlich schon damals erkennen können und die Finger von ihm gelassen.
Aber das haben wir nicht getan. Und dafür muss es einen Grund gegeben haben.
Vielleicht haben wir beim Warten auf die »Lieferung« einfach der Zukunft nicht mehr getraut. Vielleicht haben wir geglaubt, dass nichts Besseres mehr nachkommt. Zumindest nicht für uns.
Vielleicht glauben wir tief in uns, dass uns nichts Besseres zusteht und sind daher bereits mit dem Erstbesten zufrieden. Aber das stimmt nicht. Die Wahrheit sieht ganz anders aus.
Dir steht immer das zu, was du glaubst, dass dir zusteht.
Wir bestimmen unser Leben. Wir ganz alleine. Entweder wir begrenzen uns und sind mit wenig zufrieden oder aber wir fühlen uns frei und sind bereit, nur das Beste zu empfangen.
Wenn wir wirklich nur das Beste für unser Leben wollen, gilt es jedoch einige Entscheidungen zu treffen. Die erste ist, dass wir künftig nur noch danach suchen, was wir auch wirklich wollen.
Also, was möchtest du wirklich? Einen Partner fürs Leben? Dann lass uns genau danach Ausschau halten – und nach nichts Geringerem!
Für die meisten von uns ist die Wahl eines Partners wie das Herumtappen im Dunkeln. Es macht Spaß, bis das Licht angeht.
(Ron Smothermon)
Sex schafft Bindungen
Wenn wir es diesmal wirklich ernst meinen, sollten wir der Partnerwahl mit einem ganz anderen Anspruch begegnen, anstatt nur dem Lustprinzip zu folgen. Auf der Suche nach dem Partner fürs Leben ist Sex nämlich erst einmal zweitrangig. Auch wenn er später noch enorm wichtig werden wird. Aber eben erst später.
Meistens drehen wir jedoch die Reihenfolge um und wundern uns, warum wir uns so schwer wieder lösen können.
Sex wird völlig unterschätzt und nur zur Befriedigung der Sinne benutzt. Aber Körperlichkeit schafft Begehrlichkeiten und Abhängigkeiten. Auch unerwünschte. Wir verbinden uns mit einer zweiten Person, werden Eins mit ihr, noch bevor wir wissen, wer sie wirklich ist, was sie mit uns vorhat und welche Überraschungen auf uns warten.
Wollen wir das wirklich? Auch wenn es nicht der Richtige ist? Die dabei entstehende Bindung bleibt! Und hängt uns lange nach! Auch wenn wir unsere Meinung längst geändert haben und eigene Wege gehen möchten.
Sex macht Spaß, ohne Frage, aber Sex hilft nicht bei der Partnersuche, sondern nur bei der anschließenden Partnerbindung. Beim Sex entsteht immer eine tiefere Bindung.
In vielen Kulturen und Religionen werden die Partner nach der Eheschließung oder einer vergleichbaren Zeremonie aufgefordert, die Ehe nun auch zu vollziehen. Seit Jahrhunderten wissen wir, dass die körperliche Vereinigung Mann und Frau zu einem Paar werden lässt.
Inzwischen hat man sogar herausgefunden, dass Frauen beim Orgasmus ein eigenes Sexualhormon ausschütten, Oxytocin. Dieses Hormon sorgt dafür, dass zu dem Geliebten fortan eine sehr enge Bindung entsteht. Es ist der reinste Klebstoff für die Beziehung. Ob die Frau es will oder nicht, dieses Hormon wirkt auf die Psyche und fesselt an den Bettgenossen. Selbst wenn sie die körperliche Nähe gar nicht mehr haben möchte.
Eine rein freundschaftliche Beziehung lässt sich leichter wieder lösen, die körperliche Vereinigung aber schmiedet zwei Menschen zu einem Paar zusammen.
Der sexuelle Akt schafft immer Bindung.
Diese Bindung lässt sich ein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich auflösen. Ist es der Falsche, bin ich an den Falschen gebunden. So einfach ist das. Der Falsche bleibt aber immer der Falsche, da hilft kein Schönreden oder -denken. Was nützt es mir, nicht mehr alleine zu sein und trotzdem tief im Herzen einsam zu bleiben?
An den falschen Partner gebunden zu sein macht dich einsamer, als du alleine je wärst.
Ist man mit dem Falschen zusammen, selbst wenn auch nur für kurze Zeit, ist man nicht frei für den »Richtigen«. Aber was heißt »kurz«? Immer wieder kurz ergibt nämlich auch lang. Und »immer wieder« bedeutet eine Ansammlung von Verletzungen und Zurückweisungen, bis man irgendwann wirklich glaubt, beziehungsunfähig zu sein.
Gehen wir jedenfalls öfters so vor, sammeln wir auf diese Weise ganz viele verschiedene Bindungen und Verletzungen. Unsere Lebensfreude nimmt immer mehr ab. Nicht zu. Auch wenn wir dies vielleicht nicht so sehen wollen. Denn mit jeder nicht erwiderten Hingabe, mit jeder enttäuschten Hoffnung, mit jeder verletzenden Trennung verlieren wir uns selbst ein kleines Stück.
Bevor man also überhaupt in Erwägung zieht mit jemandem ins Bett zu gehen und sich mit ihm zu vereinen, sollte man erst einmal herausfinden, ob man sich überhaupt vereinen will – oder nur gegenseitig konsumieren?
Dabei sollte man die Kraft der Sexualität nicht unterschätzen. Stimmen nämlich die wesentlichsten Elemente mit dem Partner überein, denkt und fühlt man gleich, dann gibt es eine tiefe Verbundenheit, Nähe und Vertrauen. Dann kann man sich endlich fallen lassen und alle Masken ablegen. Man muss nichts mehr beweisen. Man kann sich bedingungslos hingeben.
Bedingungslose Hingabe ist die mächtigste und intensivste sexuelle Erfahrung,die du jemals haben kannst.
Wenn man einmal im Leben diese Erfahrung gemacht hat, erkennt man, dass alles andere im Vergleich dazu nur eine lächerliche Turnübung ist.
Anders gesagt, es ist einfach wesentlich schöner und aufregender, jemanden im Bett zu haben, den man liebt, mit dem man verschmilzt, auf den man sich verlassen kann und dem man sich wirklich bedingungslos hingeben möchte, als einfach nur eine Leistungsnummer abzuliefern. Das hinterlässt nur Leere und tiefe Einsamkeit.
Den Richtigen finden wir jedenfalls nicht, wenn wir sofort mit jemandem ins Bett springen, ein paar Orgasmen haben und durch dieses Auswahlverfahren glauben, Tiefe und Wahrhaftigkeit zu erleben.
Liebe wäre dann nur eine Frage der Technik, der sexuellen Hemmungslosigkeit oder der Bereitschaft des anderen, sich unseren sinnlichen Wünschen unterzuordnen.
Sex hilft nicht bei der Partnerwahl. Sonst würde die Person, die uns am besten befriedigt, unser Partner für das ganze Leben sein.
Dass dem aber nicht so ist, haben wir bestimmt schon oft genug am eigenen Leib erfahren dürfen.
Wollen wir endlich den Kreislauf der Enttäuschungen verlassen, gibt es nur eins: Sich Zeit zu lassen.
Einen anderen Menschen kennen zu lernen, sich ihm anzunähern und trotzdem sich selbst treu zu bleiben – auf diese Weise kann sich unser Wesen in seiner ganzen Fülle entfalten.
Wer ist der (die) Richtige?
Sich Zeit zu lassen, bedeutet nicht, kein Interesse zu zeigen oder alles in der Schwebe zu halten. Im Gegenteil. Man interessiert sich. Sehr sogar. Man will immer mehr von seinem möglichen künftigen Partner kennen lernen. Man will wissen, ob die eigene Wahl auch wirklich die richtige ist. Ob man überhaupt zusammen passt, bevor man sich ihm hingibt.
Man sollte also viel Zeit miteinander verbringen. Dabei merkt man am deutlichsten, ob man auch außerhalb des Bettes mit dem anderen zusammen sein will. Hat man sich darüber hinaus überhaupt etwas zu sagen?
Gibt es, außer dem Wunsch nicht alleine zu bleiben, noch weitere Gemeinsamkeiten? Denkt man gleich, fühlt man gleich? Hat man den gleichen Lebensrhythmus? Versteht man das Gleiche unter Treue und Intimität. Welche Erfahrungen, Wünsche und Sehnsüchte bringt jeder mit ein?
Möchte unser künftiger Partner seine Zukunft genauso gestalten wie wir selbst?
Wie geht er mit seinen Gefühlen um, teilt er sich mit, kann er zuhören?
Wir sollten auch nicht vergessen, uns seine Schattenseiten zu betrachten. Jeder hat welche. Können wir mit ihnen umgehen?
Und vertrauen wir ihm? Auch in den Momenten, wo wir schwach sind?
In jeder Partnerschaft kommen auch Zeiten, wo wir nackt und schutzlos sind. All unser über die Jahre angehäufter Seelenmüll wird früher oder später hochschwappen. Dann brauchen wir jemanden an unserer Seite, der uns Verständnis und Geborgenheit entgegenbringt. Und uns die Sicherheit bietet, nicht sofort verlassen oder ausgetauscht zu werden. Haben wir das Gefühl, wir könnten uns ihm so zeigen?
Und ... meint er wirklich uns? Sind wir etwas Besonderes für ihn? Sind wir kostbar und einmalig? Wenn man viel Zeit miteinander verbringt und wenn man sich wirklich ergänzt, entsteht aus der ersten Verliebtheit Nähe und tiefe Zusammengehörigkeit. Man sieht sein Gegenüber immer mehr als einen Teil von sich, als wundervolle Ergänzung seiner eigenen Persönlichkeit.
Entdecke dich durch ihn.
Wir sollten auch seine Familie kennen lernen und ihm unsere eigene vorstellen. Dort lernen wir ungeheuer viel über ihn. Wir sehen wie er aufgewachsen ist und was Familie für ihn bedeutet. All das hat er für das Leben mitbekommen. All das kann er künftig in unsere kleine Familie einbringen.
Sieh es dir genau an. Und wenn du es wirklich ernst meinst, wirst du mit seiner Familie mehr zu tun haben, als du jetzt glaubst.
Man sollte sich aber auch selbst genau betrachten. Ist dies wirklich der Partner, mit dem man zusammen sein will? Oder ist es nur die Angst, ohne ihn wieder alleine zu sein?
Ist man durch ihn mehr oder weniger? Wird durch ihn alles leichter oder schwerer? Ist er eine Ergänzung oder Belastung?
Sucht er einen Partner fürs Leben, oder nur einen für den Moment?
Wenn man nicht das Gefühl hat, dass er unser »Seelenpartner« ist, sollte man die Finger von ihm lassen. Das Ende ist sonst bereits vorprogrammiert.
Im Bett mit dem Falschen ist eine emotional teure Angelegenheit.
Je öfter wir uns mit weniger zufrieden geben, umso unzufriedener werden wir. Weil wir uns nicht die Chance einer großen Liebe zugestehen.
Wir waren uns nicht mehr wert. Aber das Schlimmste wird sein, dass wir ständig das Gefühl haben werden, unser wahrer Seelenpartner hätte uns verpasst, weil wir nicht auf ihn gewartet haben.
Es mag der wundervollste Mensch sein, aber wenn ihr nicht zusammen passt, wird es für euch beide die Hölle. Dann behindert ihr euch nur gegenseitig und verhindert das Zusammenkommen mit dem wahren Seelenpartner.
Glücksregel 2
Sei ehrlich zu dir selbst
Die Liste – Bestandsaufnahme
Dieses Mittel kann uns zum einen helfen, unsere bestehende Beziehung zu durchleuchten und die Möglichkeit schaffen, sie nach unseren Wünschen zu ändern. Zum anderen kann sie uns helfen, wenn wir momentan frei sind, genau den Partner anzuziehen, der unseren Vorstellungen entspricht.
Aber dazu sollten wir natürlich erst einmal wissen, welche Vorstellungen wir wirklich haben. Und vor allem, ob wir tatsächlich bereit sind, all unsere Vorstellungen in die Beziehung einzubringen.
Das geht am besten mit der nachfolgenden Liste. Sie hilft uns dabei in folgenden Punkten.
1. Sie ist so etwas wie eine Wunschliste. Alles was man in der Beziehung verwirklicht wissen möchte, wird man dort wiederfinden. Also alle bewussten Wünsche und Sehnsüchte.
2. Darüber hinaus hilft sie aber auch, uns über unsere unbewussten Wünsche klar zu werden. Sie zeigt uns nämlich nicht nur, wo wir uns gerade befinden, sondern vor allem warum wir uns da befinden, wo wir jetzt gerade sind. Sie ist also so etwas, wie unsere seelische Landkarte.
3. Das Wesentlichste an der Liste aber ist der dritte Aspekt: die Bestandsaufnahme. Sie offenbart uns, wie tief und ehrlich unsere Bereitschaft, eine wahrhafte Liebesbeziehung einzugehen, in Wirklichkeit ist. Gleichzeitig offenbart sie uns aber auch, mit was wir uns überraschenderweise dann tatsächlich zufrieden geben wollen. Je aufrichtiger unsere Liste also wird, desto schneller und genauer können wir unseren wahren Zustand erkennen und werden uns unserem gewünschten Ziel nähern.
Wie sieht so eine Liste nun aus? Ganz einfach. Man macht zunächst einmal zwei Spalten. In die eine schreiben wir hinein, was wir alles in der Partnerschaft vorzufinden wünschen und was der Partner daher alles mitbringen soll. In die andere Rubrik schreiben wir, was wir alles bereit sind anzubieten, also das, was wir glauben, selbst geben zu können.
Befindet man sich momentan in einer angehenden oder bereits bestehenden Beziehung, macht man eine dritte Spalte. In die schreibt man, was die Partnerschaft einem zur Zeit tatsächlich alles gibt. Dies ist also die Habenseite.
Was ich mir in meiner Beziehung wünsche
Die Wünsche und Vorstellungen, die man gerne in seiner Beziehung realisiert haben möchte, scheinen sicherlich auf der Hand zu liegen. Auf den ersten Blick also eine scheinbar einfache Aufgabe. Warum sie aber dennoch einen kleinen Haken hat, werden wir später noch genauer betrachten.
Was ist nun deine Vorstellungen von einer wunderbaren Beziehung? Sei dabei absolut ehrlich. Du brauchst die Liste niemandem zu zeigen. Du kannst sie heimlich machen. Nur für dich Du brauchst sie nicht preiszugeben. Zumindest nicht, solange du dazu nicht bereit bist. Jetzt geht es erst einmal nur darum, ganz offen und ehrlich zu dir selbst zu sein. Hauptsache du tust es! Egal, wie unmöglich, intim oder peinlich es dir erscheint.
Denn wenn du selbst dich schon begrenzt, was wird dann erst das Leben mit dir machen?
Also, fang an mit deinen Wünschen! Vergiss das artige Mädchen, den angepassten Jungen, vergiss was deine Mutter sagen würde, wenn sie deine Liste lesen könnte oder dein Freund, Partner, Kumpel, Vater… Es ist deine Liste und nur du liest sie. Und wenn du willst, kannst du sie anschließend auch sofort wieder vernichten.
Die Liste kann kurz oder lang sein, lass dir Zeit, wir werden sie sowieso in den nächsten Tagen oder Wochen immer wieder ändern, vervollständigen oder sogar neu schreiben. Denn je genauer und detaillierter sie wird, umso klarer wird uns unsere Vorstellung von unserer Beziehung werden.
Mit dieser Liste definierst du deinen ganz persönlichen Rahmen, in dem alles stattfinden soll.
Also, was bedeutet eine gute Beziehung für dich? Was erwartest du von ihr? Was möchtest du dort erleben?
Genügend guten Sex, Sicherheiten, ruhig einschlafen, vielleicht im Löffelchen, mit einem Lächeln aufwachen, Harmonie, zwei, drei, vier Kinder, geliebt werden, deine Ruhe haben, gekitzelt werden, prickelnde Abenteuerurlaube, eine liebevolle Mutter oder einen umsorgenden Vater für deine Kinder, viel reisen, Überraschungen, oft Ausgehen, tanzen bis zum Morgengrauen, Verbundenheit, Treue, begehrt werden, viel lachen, Tantra, kochen und nie abspülen, wieder Kind sein dürfen, ein Trampolin im Haus, deine Eltern zufrieden stellen, nicht zuviel Sex, die Füße massiert bekommen, auf keinen Fall kochen müssen, Frühstück ans Bett, Blumen, Aufmerksamkeiten, deinen Geburtstag wichtig nehmen, in der Badewanne gefüttert werden, absolute Ehrlichkeit …
Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Auch wenn es dir noch so belanglos vorkommt. Hätte es nämlich keine Bedeutung, würde es dir nicht jetzt einfallen. Schreib einfach mal drauf los. Aus dem Bauch heraus. Ohne dich zu begrenzen oder zu kontrollieren.
Das ist sie also nun, deine Wunschliste. Das alles soll in deiner Beziehung stattfinden. Was immer dir eingefallen ist, liegt nun genau vor dir.
Sieh dir einmal die Reihenfolge an. Was kommt als Erstes? Und was findet erst weiter hinten Beachtung? Und stimmt das so? Wenn du zum Beispiel meinst, dass manche Dinge, die weiter hinten stehen, etwas mehr nach vorne gehören, wie ist das dann im wirklichen Leben? Steht dort vielleicht auch etwas Wichtiges hinten? Vielleicht hast du sogar etwas Wichtiges noch gar nicht aufgeschrieben, weil du dich nicht traust. Es soll aber »eigentlich« auch in der Beziehung stattfinden, also, dann schreib es hin. Verschlüssle es, wenn du willst, kürze es ab, mach es unleserlich, aber schreib es hin. Auch wenn du meinst, es stehe dir nicht zu, es sei zu intim oder nicht wirklich »normal«. Schreib es hin!
Und schau dir die Liste immer wieder an, mach dich mit ihr vertraut. Es sind deine Wünsche.
Hoffentlich stehen dort auch ganz viele »unmögliche« Dinge. Dinge, für die du dich sonst schämen würdest. Denn eins ist klar, mit dem richtigen Partner schämt man sich bestimmt nicht sie gemeinsam auszuleben. Hat man jedenfalls einen Wunsch und lebt ihn nicht aus und steht nicht dazu, darf dieser Anteil in der Beziehung nicht stattfinden. Dann hat man aber eine Partnerschaft, in der man nicht zur Gänze stattfinden kann.
Diese Wunschliste ist ein laufender Prozess. Was immer dir in den nächsten Tagen noch einfällt kannst du hinzufügen.
Aber wie immer gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille: Alles was man in der Beziehung haben möchte, muss man auch selbst hineingeben. Denn Geben und Nehmen hält sich die Waage.
Man will bestimmt auch nicht mit jemandem zusammen sein, der nur einfordert, aber selbst nichts zu bieten hat. Nur Forderungen stellen hört sich also nicht gerade sexy an. Was man haben will, muss man auch bereit sein zu geben. Und das ist sicherlich schon weniger einfach.
Die große Frage ist also, und damit werden wir uns jetzt ausführlicher beschäftigen, was bist du bereit, in eine Beziehung einzubringen?