Kitabı oku: «Der Tänzer», sayfa 4
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auf dem Bett, stieg langsam heraus und öffnete seinen Gürtel. „Es reicht jetzt! Komm her!“, sagte er hart. „Schluss mit dem Spielchen!“ „Ach, und was dann?“, fragte Chris frech. Viktor sah ihn unverwandt an. „Komm sofort her!“ Chris kam tänzelnd, wie auf einem Catwalk, näher. „Und nun?“ „Knie nieder und blas` mir einen!“, befahl Viktor lüstern und öffnete seine Hose. „Klar, wozu sind wir sonst hier?“, fragte Chris und leckte sich die Lippen, „`n bisschen französisch pauken!“, grinste er und kniete nieder. Er legte seine Hände an Viktors Hüften und sah ihn augenzwinkernd von unten herauf an. Viktor packte ihn mit beiden Händen an den Haaren und hielt ihn fest. „Halt den Mund und tu` was ich dir sage“, fuhr Viktor ihn harsch an, „und nimm deine Hände von meinen Hüften!“ Er presste Chris Gesicht gegen seinen Schoß und der wehrte sich nun gegen den harten Griff. „Sag mal, spinnst du?!“, schrie er ihn an und stieß ihn von sich. Er stand auf und sah ihn entgeistert an. „Was soll `n das? Bist du übergeschnappt? Das hat wehgetan!“, sagte er und rieb sich über die Kopfhaut. „Dann spiel keine Spielchen mit mir, die du nicht kennst!“, erwiderte Viktor ernst. „Du kommst sofort her und kniest wieder nieder!“ „Du hast sie ja nicht alle!“, rief Chris außer sich. „Was soll `n das?“ „Was das soll? Du hast doch damit angefangen!“, gab Viktor aufgebracht zurück. Chris schüttelte seinen Kopf. „Aber doch nicht so! Was willst du, hm?“, fragte er wütend. „Was ich will?“ Viktor stieß die Luft schnaubend durch die Nase aus. „Das werde ich dir zeigen!“ Er ging zu der silbernen Schüssel und holte das Halsband heraus. „Siehst du das? Ich würde es dir gerne anlegen, während du vor mir niederkniest und mir einen bläst!“ Chris konnte nur noch mit seinem Kopf schütteln. „Du hast sie echt nicht alle“, sagte er, griff sich seine Pants und zog sie an. „Du gehörst echt in die Klappse, weißt du das?! Hast du `s schon mal mit `nem Therapeuten versucht?“ Er zog sich weiter an und Viktor wandte sich ab. Er legte eine Hand auf seine Augen und fuhr sich dann über seine Stirn. „Chris! Ich, verdammt!“ Er schnaufte tief durch, „ich, wo gehst du hin?“, versuchte er sich zu erklären, doch Chris verließ einfach das Zimmer. „Chris!“ Er verschloss seine Hose und eilte ihm nach, doch erst im Wohnzimmer hatte er ihn wieder eingeholt. „Chris, bitte, so hör mir doch zu!“, rief er und packte ihn an den Oberarmen. Chris blickte darauf und sah ihn warnend an. „Lass mich los!“ Viktor ließ ihn los und nahm beschwichtigend die Hände hoch. „Chris, bitte, ich hätte dich nie dazu gezwungen! Ich steh` darauf, ja! Aber wenn du das nicht möchtest, dann ist es tabu!“ „Ach! Du willst tatsächlich, dass ich auf meinen Knien vor dir `rumrutsche?! Nie im Leben! Du krankes Arschloch!“ Er nahm seine Jeansjacke und ging Richtung Ausgang. „Jetzt ist mir völlig klar, warum deine Alte dich beschissen hat! Du hast sie ja nicht alle!“ Viktor schluckte hart. „Chris! Bitte, wo willst du denn hin?“ „Nach Hause?! Hallo? Denkst du echt, dass ich noch einen Moment länger hierbleibe?“, schrie Chris ihn an. „Chris, habe ich dir irgendetwas getan? Ich dachte, naja, du willst es auch! Dein ganzes Verhalten, vorhin! Die Koketterie! Wie du dich verhalten hast!“ Er schüttelte verzweifelt seinen Kopf. „Chris, bitte, es war ein Missverständnis! Wenn du das nicht möchtest, toleriere ich das!“ Chris schnaubte nur verständnislos und ging Richtung Halle. „Ich fahr dich nach Hause, ok?“, sagte Viktor und Chris blieb stehen. „Das musst du nicht, ich nehm` den Bus!“
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„Chris, bitte, lass` uns nicht so auseinandergehen! Du hast es doch erlebt, dass ich auch anders sein kann! Ja, ich habe zwei Seiten, aber ich frage dich noch einmal! Habe ich irgendetwas von dir verlangt, das du nicht auch gewollt hast?“, flehte Viktor fast und Chris schüttelte zaghaft seinen Kopf. „Nein, aber ich möchte jetzt trotzdem gehen“, antwortete er ruhig. „Das war jetzt alles etwas zu viel für mich und ich muss erstmal in Ruhe darüber nachdenken, ok?“ Er sah ihn an und Viktor nickte. „Ok! Gibst du mir deine Nummer?“ „Mein Akku ist leer und ich weiß sie nicht auswendig!“, antwortete Chris. „Du kennst deine eigene Nummer nicht?“, erwiderte Viktor verständnislos. „Ja, Mann!“, fauchte Chris ihn an, „ich weiß sie nicht! Mann, Alter, ich ruf` mich schließlich nicht selbst an!“ „Ok!“, meinte Viktor einlenkend und hob beschwichtigend seine Hände. „Ich gebe dir meine!“ Er holte seine Brieftasche hervor und gab ihm eine Visitenkarte. „Hier! Und du rufst mich an, ja?“ Chris nahm die Karte, schnaufte tief durch und nickte. „Ja.“ Er warf einen Blick darauf und sah ihn dann an. „Das ist jetzt nicht echt dein Name, oder?“ „Doch, sicher“, erwiderte Viktor verwirrt. „Viktor de Winter von Harrenthal“, sagte er. „Oh, Mann“, meinte Chris nur kopfschüttelnd und öffnete die Haustüre. „Soll ich dich nicht doch fahren?“, fragte Viktor nochmals, ziemlich zerknirscht. Chris zögerte noch einen kurzen Moment und ging dann einfach weiter, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen.
Die ganze Heimfahrt über, war Chris noch immer ziemlich aufgewühlt und so mit sich selbst in Gedanken gewesen, dass er beinahe die richtige Haltestelle verpasst hätte. Gerade noch rechtzeitig drückte er den Halteknopf, der Bus hielt an und Chris stieg aus. Er hatte zweimal umsteigen müssen und war fast zwei Stunden unterwegs gewesen. Endlich hatte er ihr Haus erreicht, kramte seinen Schlüssel hervor, schloss auf und trat ein. In der Diele zog er seine Schuhe aus, lies sie einfach stehen, stieg sofort die Treppe hoch und ging in sein Zimmer. „Chris?“, hörte er noch seine Mutter rufen, doch er antwortete nicht. Kurz darauf klopfte es an seiner Tür, sie öffnete sich und seine Schwester steckte ihren Kopf herein. „Hi, Chris, Essen ist gleich fertig…“, sagte sie und stutzte. Chris saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett und heulte. „Hey, was is`n los?“, fragte sie vorsichtig, trat ein, machte die Tür zu und kam zu ihm. Sie setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. „He, Brüderchen, was ist denn, hm? Ist es wegen dem Typ?“ Chris nickte nur und zog die Nase hoch, dann wischte er sich über die Augen. „Er ist `n totales Arschloch“, sagte er schniefend. „Oh je!“, meinte sie mitfühlend und strich ihm über den Arm. „Erzähl` doch mal, hm? Was ist denn passiert?“ Chris sah sie an. „Zuerst war alles ganz klasse“, begann er, „er war total nett und wir haben viel gelacht. Gestern hatten wir echt `n tollen Tag“, er schniefte erneut, „waren Bootfahren und haben Minigolf gespielt und waren abends bei `nem sauteuren Italiener, beim Essen. Danach sind wir wieder zu ihm nach Hause. Er wohnt in `ner supergeilen Villa, am Stadtrand von Frankfurt.“ Er schnaufte tief durch, „naja“, meinte er schulterzuckend, „dann haben wir gevögelt.“ Lilly bis sich auf die Unterlippe und grinste. „Ähm, und was war am Freitag?“ Chris schüttelte den Kopf. „Nee, wir hatten keine Kondome und ohne wollte er es nicht. Da haben wir nur gekuschelt“, antwortete er und sie sah ihn schief an. „Chris! Du hättest doch nicht etwa?“ Als er sie verlegen mit den Schultern zuckend ansah, verzog sie ermahnend ihr Gesicht. „Chris! Spinnst du? Du kennst den Typen doch gar nicht! Du weißt genau, was Mama immer sagt! Niemals ohne Gummi!“ „Das hat er auch gesagt“, meinte Chris und zog die Nase hoch. „Haben wir ja dann auch nicht. Wir
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lagen nur zusammen im Bett und naja, er hat mir einen runtergeholt und dann hat er mich die ganze Nacht über im Arm gehalten. Das war echt wunderschön“, sagte er und sah sie wieder an. Sie zog ihre Augenbrauen hoch. „Naja, dann hat er wenigstens Verstand und ist verantwortungsvoll“, meinte sie, „Und weiter?“ „Also, ähm, er steht da auf so Sachen“, sagte er gedrückt, „Sado-Maso-Spielchen und so `n abgefahrenes Zeug!“ Er sah sie plötzlich aufgebracht an. „Der wollte tatsächlich, dass ich mir heute ein Hundehalsband umlege und auf den Knien vor ihm rumrutsche! Kannst du dir das vorstellen? Ich dachte, ich wäre im falschen Film! In `nem Scheiß schlechten dazu! Kam mir vor, wie in Fifty Shades of Grey!“, sagte er fassungslos, doch Lilly musste trotzdem kurz grinsen. „Wohl eher, Fifty shades of Gay!“, erwiderte sie kichernd. „Das war nicht lustig!“, warf Chris ihr vor. „Nein, ganz sicher nicht!“, sagte sie dann ernst. „Er hat dir doch nicht wehgetan, oder? Hat er dich etwa geschlagen?“ Chris schüttelte den Kopf. „Nee, hat mir nur einmal auf den Arsch gehauen, ziemlich fest sogar! Ich dachte zuerst, dass es nur Spaß wäre, aber dann, du hättest ihn sehen sollen! Der war auf einmal total verändert, hat mich angesehen, als wäre er `n Psycho! Dann hat er mich an den Haaren festgehalten, und wie, sag` ich dir! Ich hatte auf einmal echt schiss! Überhaupt, hat er das immer gemacht, mich festgehalten, an meinen Handgelenken und so! Hat mich auf`s Bett gedrückt, beim Küssen und als wir rumgemacht haben. Da hab` ich mir noch nichts weitergedacht, ich Idiot! Und ständig hat er an mir `rumgemeckert! An meinen Klamotten und das ich rauche! So ein Arschloch! Ich hätte gleich abhauen sollen!“, sagte Chris wütend und schlug in sein Kissen. „Und dann?“ Lilly sah ihn erwartungsvoll an. „Was, dann! Nichts, dann! Ich bin abgehauen! Das war gleich nach deinem Anruf! Wir wollten noch `ne Nummer schieben und dann sowas!“ Er verdrehte fassungslos seine Augen. „Er wollte noch meine Nummer! Kannst du dir das vorstellen?! Der hat echt Nerven! Hat dann einen auf Reue gemacht, sich entschuldigt und so!“ „Und, hast du sie ihm gegeben?“ „Spinnst du? Natürlich nicht! Ich hatte sowas, von die Schnauze voll, sag ich dir und dachte nur noch, nichts wie weg!“ Er holte tief Luft, kramte dann in seiner Jackentasche und zog die Visitenkarte heraus. „Die hat er mir gegeben! Schau mal, wie er heißt, echt krass, sein Name“, meinte er dann ruhiger und reichte ihr die Karte. „Wow, auch noch von Adel! Tja, die sind oft die Schlimmsten! Denken, sie sind immer noch was Besseres und können tun, was sie möchten!“ Sie gab sie ihm zurück und sah ihn eindringlich an. „Und, was machst du? Rufst du ihn an?“ „Ich weiß ehrlich nicht, was ich machen soll! Einerseits hat er mir schon gefallen, er sieht echt super aus! Irgendwie, so `n bisschen wie Christian Bale, in Batman! Kurze, dunkle Haare, echt schöne, hellbraune Augen, leicht grünlich, super Figur, aaah“, schwärmte er verzückt. „Ja, aber `nen scheiß Charakter, dein Batman, oder eher bad man“, erwiderte Lilly und legte ihre Hand auf sein Knie. „Hör mal, kleiner Bruder, ich gebe dir jetzt einen Rat. Lass die Finger von dem! Ich kenn die Typen! Erst sind sie voll lieb und machen einen auf Nice Guy und dann sind sie plötzlich die reinsten Machos! Und ich denke, deiner ist genauso einer!“ „Ich weiß nicht, er war ja auch ganz nett und er ist so super geil, im Bett!“ „Mann, Chris! Wach auf, bevor es zu spät ist! Es gibt wichtigeres im Leben, als guter Sex! Scheiße, oder hast du dich etwa schon in ihn verliebt?“ Sie sah ihn erschrocken an. Chris zuckte unschuldig mit den Achseln. „Ich glaub` schon, `n bisschen vielleicht. Er hat mir Frühstück ans Bett gebracht“, sagte er wieder schwärmerisch und Lilly stöhnte gequält. „Chris! Dann erst recht! Halt dich von ihm fern und ruf ihn ja nicht an! Bevor es noch schlimmer kommt und du dich noch wirklich in ihn verliebst! Schmeiß die Karte weg!“
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Chris seufzte schwer und nickte. „Wahrscheinlich hast du recht“, meinte er, zerknüllte die Karte und warf sie in seinen Mülleimer. „Irgendwie hätten wir eh nicht zusammengepasst! Er lebt in einer ganz anderen Welt, als ich. Du müsstest mal sein Haus sehen und der Garten erst! Mit Swimmingpool und so! Und erst seine Autos! Zwei schwarze Porsche“, sagte er verträumt und Lilly knuffte ihn auf den Oberarm. „Chris!“ „Ja! Ist ja schon gut! Ich ruf ihn nicht an!“ „Versprochen?“ Chris nickte. „Versprochen!“
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Vincent
Viktor kam am Montagmorgen ins Büro und zog ein mürrisches Gesicht. Vincent saß am Schreibtisch, klappte einen Ordner zu und blickte auf. „Guten Morgen, Vik, was ziehst du denn für ein Gesicht?“ „Ach, nichts! Lief nicht so gut, gestern“, winkte Viktor ab. „Nanu? Ich dachte eher das Gegenteil, wäre der Fall! Hübsches Foto übrigens, das du mir geschickt hast!“, grinste Vincent. „Du musst mir natürlich alles ganz genau erzählen!“ Viktor sog die Luft ein und fasste sich an die Stirn. „Verdammt! Hast du es noch?“ „Hm?“, machte Vincent, stand auf und ging zur Kaffeemaschine. „Kaffee?“ „Das Bild!“, schnauzte Viktor. „Klar! Echt geil, der Kleine!“, meinte Vincent und schenkte zwei Becher voll. „Wieso?“ „Du musst es löschen, hast du verstanden!“, herrschte Viktor ihn an. „Was is`n mit dir los?“, fragte Vincent überrascht, schüttete etwas Milch in die Becher und rührte um. „Lösch` das scheiß Foto! Sofort! Oh verdammt, wieso hab` ich da bloß mitgemacht“, raunte er dann wie zu sich selbst. „Was ist nur los mit dir? Wo is`n das Problem?“, meinte Vincent nur wieder und setzte sich auf die schwarze Ledercouch. „Erzählst du mir jetzt endlich, wie es lief?“ „Du löschst zuerst das Foto!“, sagte Viktor nochmals mit Nachdruck und setzte sich neben ihn. „Tja, kann ich machen, klar! Blöd nur, dass ich es Hellen geschickt habe“, erwiderte Vincent gelassen. „Du hast was?“, fragte Viktor fassungslos. „Wie konntest du das tun?!“ „Wieso nicht? Sie wollte einen Beweis, war schließlich so abgemacht! Was regst du dich also auf?“, antwortete Vincent verständnislos. „Was bin ich nur für ein Idiot! Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen“, murmelte Viktor, stützte seinen Kopf in seine Hände und schüttelte ihn verzweifelt. „Du musst sie anrufen!“, beschwor er dann seinen verdutzten Freund. „Klar, mach ich“, antwortete der und sah ihn schief an. „Du hast dich doch nicht etwa in die kleine Schwuchtelschlampe verguckt?“, fragte er zweifelnd. „Nenn` ihn nicht so! Du kennst ihn doch gar nicht!“, schnauzte Viktor ihn an und Vincent nahm verblüfft seinen Kopf zurück. „Also, hör mal! Du selbst hast ihn doch als `richtige, kleine Schlampe´, bezeichnet, als du mir das Bild geschickt hast!“, blaffte er zurück. Viktor senkte kurz äußerst verlegen seinen Blick. „Ja, aber da kannte ich ihn ja auch noch nicht wirklich“, meinte er gedehnt. „Ach! Und nun kennst du ihn?“, fragte Vincent mit schiefgelegtem Kopf. „Oh Mann, Viktor! Ich kann`s nicht glauben! Du hast dich tatsächlich in ihn verguckt, hm?“ „Ich weiß es nicht!“, gab Viktor zerknirscht zurück. „Ich weiß nur, dass ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf bekomme und ihn unbedingt wiedersehen möchte!“ „Oh Scheiße! War er so gut?“ „Unglaublich! Er ging im Bett ab, sag ich dir und er hat mir einen geblasen, dass mir hören und sehen vergangen ist! Aber das ist es nicht allein“, fügte er rasch hinzu, als Vincent auflachte, „alles, an ihm,
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ist einfach nur wunderbar! Er ist wunderschön, wenn man das von einem Mann behaupten kann…“ „Jepp! Hab` ich gesehen!“, unterbrach ihn Vincent, „hätte gerne ein wenig mehr gesehen!“, lachte er, du weißt, ich bin nicht so wählerisch, was das Geschlecht anbelangt. Hauptsache, ein schönes Loch!“, prustete er los. „Depp!“ „Was denn? So wie du dich anhörst, hab` ich doch wohl recht, hm?“, stieß Vincent ihn augenzwinkernd an. „Wenn das Hellen erfährt, dass du jetzt eine Schwuchtel pflügst, die bricht ab!“ „Wehe, du erzählst ihr was!“, drohte Viktor entsetzt. „Na klar, alles, mein Junge!“, sagte Vincent gelassen. „Du bist erledigt“, meinte er nickend und schlug ihm lachend aufs Knie. „Du bist so ein Depp!“, blaffte Viktor, musste dann aber schmunzeln. „Ja, aber du hast mich trotzdem lieb“, schmeichelte Vincent grinsend, „weißt du eigentlich, dass ich `ne Zeitlang echt auf dich stand? Aber dann ist mir klargeworden, dass das mit uns nie hätte klappen können. Tja, wir sind uns einfach zu ähnlich und hätten uns im Bett wahrscheinlich eher gegenseitig umgebracht, als das einer von uns nachgegeben und sich dem anderen unterworfen hätte“, meinte er achselzuckend, Viktor sah ihn kurz schief an, dann lachten sie beide. „Und nun erzähl schon“, forderte er dann seinen Freund auf und Viktor berichtete ihm alles, bis ins Detail. „Wow! Wenn das nicht ein wirklich schönes Wochenende war“, sagte Vincent leicht spöttelnd. „Und, wie soll es jetzt weitergehen?“ „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, antwortete Viktor seufzend. „Hast du seine Nummer?“ Viktor schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber er hat meine und hat gesagt, dass er mich anrufen wird.“ Wieder seufzte er schwer. „Bleibt mir also nichts Anderes übrig, als abzuwarten!“ „Der ruft schon an! Wirst sehen, spätestens morgen! Wer könnte dir schon widerstehen“, meinte Vincent und schlug ihm auf die Schulter. Viktor konnte ihn nur zweifelnd ansehen. „Du, übrigens, Hellen lässt fragen, ob du nicht auch Lust hättest, mal wieder auf `ne kleine Privatparty! Hast dich ziemlich rargemacht, in den letzten Monaten! Meine ich übrigens auch!“ Viktor schnaubte zynisch. „Mir war wirklich nicht danach zumute, nach der Sache mit Lisa“, erwiderte er. „Ja, klar, verstehe ich voll und ganz! Aber wer weiß, vielleicht hast du ja bald wieder jemanden und der Kleine würde einen echt geilen Sklaven abgeben! Mann, wenn du mit dem auftauchst, das haut sie alle um!“, sagte Vincent grinsend. „Tja, das wird wohl nichts werden“, meinte Viktor bedauernd, „er steht nicht drauf, wie ich dir bereits sagte.“ „Na hör mal“, sagte Vincent, „der wäre schließlich nicht der erste, den du dir abgerichtet hast! Und wie sagte Hellen? Mit dem Alter, sind sie noch leicht erziehbar! Wenn ich da an Leon denke, den hattest du doch fest im Griff!“ „Ach, Leon“, meinte Viktor und es klang fast ein wenig wehmütig. „Leon war ein ganz anderer Typ, er stand drauf und war mir absolut hörig!“ „Wieso hast du ihn dann abserviert? Versteh` ich bis heute nicht! Den hätte ich auch gerne gehabt!“, erwiderte Vincent. „Wieso hast du ihn dir dann nicht gekrallt? Ich hätte nichts dagegen gehabt!“, antwortete Viktor überrascht. „Der war doch total auf dich fixiert!“, meinte Vincent und schnaubte. „Jedes Mal, wenn er dich gesehen hätte, wäre es wahrscheinlich ein absolutes Drama geworden! Nein danke, da hätte ich mich nur zum Gespött gemacht!“ „Das war es ja gerade! Er ist mir irgendwann nur noch auf den Geist gegangen, mit seiner ständigen
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Unterwürfigkeit! Ich konnte nirgends mehr mit ihm hingehen, ich meine, einfach mal unter normale Leute! Mal zum Essen gehen, in ein nettes Lokal, oder so. Der wäre doch glatt neben mir auf die Knie gefallen und hätte mich nur mit `Herr und Gebieter´, angesprochen! Auf die Dauer wurde es mir einfach zu langweilig, mit ihm. Keinerlei Herausforderung mehr! Der hat das Halsband ja, nicht mal mehr abgelegt und wenn ich nach Hause kam, lag er schon wartend, auf seinen Knien!“, schnaubte Viktor herablassend. „Wow“, meinte Vincent lachend, „so schlimm kam er mir gar nicht vor! Am Anfang war er doch auch nicht so und du hast ihn trotzdem geknackt! Also wirst du es bei deiner kleinen Schwuchtel auch schaffen!“ „Chris ist nicht Leon! Leon kam mir sofort entgegen, es hat ihm gefallen und ich musste ihn eigentlich kaum erziehen! Ein bisschen Maßregeln, ab und zu! Aber bei Chris läuft das völlig anders! Er steht dem Ganzen eher ablehnend gegenüber und ich glaube, er hat auch Angst davor und das ist nicht gut!“ „Dann nimm ihm die Angst! Geh spielerisch, bei ihm vor! Mensch, gerade dir, muss ich ja wohl nichts darüber erzählen!“, meinte Vincent. Viktor schnaufte tief durch. „Naja, `ne Herausforderung, wäre es schon“, sagte er nachdenklich, „allerdings muss ich erst einmal abwarten, bis er sich bei mir meldet!“ „Dann wäre die erste Hürde schon genommen!“, erwiderte Vincent, „und du wirst sehen, der ruft dich eher an, als du denkst!“, fügte er noch überzeugt hinzu. Doch Chris rief nicht an.
Viktor wurde mit jedem Tag mürrischer und ließ seine schlechte Laune an jedem aus, der ihn auch nur schief ansah. Vincent beobachtete ihn mit wachsender Sorge und versuchte ihn aufzumuntern, doch sein Freund schien wie ausgewechselt und verschloss sich ihm immer mehr. Am Freitag verbrachte er die ganze Nacht wartend im Club, stets die Eingangstreppe im Auge behaltend und Vincent bedachte ihn nur mit einem verständnislosen Kopfschütteln. Irgendwann verschwand Viktor ohne sich zu verabschieden und tauchte bereits am frühen Abend des nächsten Tages wieder auf, nur um erneut die halbe Nacht die Treppe anzustarren. „Verdammt, Viktor! Denkst du nicht, dass es jetzt allmählich reicht?“, fragte Vincent ihn energisch. „Vergiss die kleine Schlampe! Das kann man ja nicht mehr mitansehen, wie du dich hier zum Affen machst!“ „Ach, tu` ich das, ja?“, fuhr Viktor ihn an und Vincent schnaufte tief durch. „Viktor! Er ist es nicht wert“, meinte er ruhig und versöhnlich. „Komm schon, bei Hellen läuft heut noch `ne Party. Lass uns hingehen, ja? Damit du auf andere Gedanken kommst, hm?“ „Und, was soll ich da? Die ganzen Pärchen anglotzen?“, erwiderte Viktor spöttisch. „Nein Danke!“ „Ich bin im Moment auch solo und es stört mich nicht“, antwortete Vincent und stieß ihn aufmunternd an. „Dann sind wir schon zu zweit, hm? Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja `ne Gelegenheit und du lernst jemanden kennen?! Bei Hellen laufen immer mal ein paar Frischlinge rum, die nur auf einen Meister warten!“ „Dann geh doch hin! Viel Spaß, noch“, blaffte Viktor ihn an und trank von seinem vierten Bier. Vincent seufzte schwer und warf einen schiefen Blick darauf. „Besser, als sich hier sinnlos zu betrinken, meinst du nicht? Du willst doch nicht mehr selbst fahren, oder?“ „Was geht `n dich das an!“, fuhr Viktor ihn erneut an und Vincent nickte. „Ok, das reicht jetzt“, schnauzte er zurück. „Das geht mich sehr wohl etwas an, wenn sich mein bester Freund auf einmal wie ein verliebter Idiot benimmt und sich besoffen hinters Steuer setzen will! Du fährst nirgendwo mehr hin und gibst mir jetzt besser mal deinen Autoschlüssel!“, meinte er energisch und hielt auffordernd seine Hand hin.
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Viktor sah ihn gelassen an. „Und wenn nicht?“, fragte er herausfordernd. „Dann hau ich dir, sowas von eine in die Fresse, mein Freund“, raunte Vincent ernst und Viktor musste tatsächlich schmunzeln. „Echt?“ „Oh ja!“ Beide sahen sich provozierend an und mussten dann lachen. „Ach, komm schon, Vik“, sagte Vincent einschmeichelnd und stieß ihn an. „Lass uns abhauen, hm?“ Viktor seufzte tief und schüttelte seinen Kopf. „Nee, lass mal! Aber geh du ruhig. Ich ruf mir ein Taxi und fahr in die Wohnung. Bis zur Villa ist mir es zu weit und ich bin eh hundemüde! Schlaf zurzeit nicht gerade gut, weißt du“, antwortete Viktor dennoch. „Wirklich? Und ich kann dich alleine lassen?“, fragte Vincent ehrlich besorgt und Viktor nickte. „Ja, klar und du hast ja recht, ich führe mich wirklich wie ein Idiot auf. Aber ich bekomme ihn einfach nicht mehr aus meinen Kopf raus. Ich muss ständig an ihn denken, besonders nachts! Dann lieg ich wach und“, er hob hilflos seine Hände, „könnte heulen!“, meinte er dann kopfschüttelnd über sich selbst. „Kannst du dir das vorstellen? Ich!“ „Oh Mann“, erwiderte Vincent nur und sah ihn bedauernd an. „so schlimm?“ „Schlimmer!“, antwortete Viktor und lachte höhnisch. „Sowas ist mir noch nie passiert!“, meinte er dann, „nicht mal bei Lisa! Ich war schon öfter verliebt, dachte ich jedenfalls, aber das mit Chris ist diesmal ganz anders! Ich will ihn, um jeden Preis!“, sagte er plötzlich ergriffen zu Vincent. „Und wenn ich alles andere dafür aufgeben müsste!“ „Ach du Scheiße“, kam es von dem nur und er sah seinen Freund fassungslos an. „Dich hat`s echt voll erwischt! Du solltest ganz schnell was unternehmen, dagegen, so schnell, wie möglich! Hast du noch Kontakt zu Leon?“ „Wieso?“, fragte Viktor überrascht. „Ich denke, der würde dir jetzt guttun!“ „Blödsinn! Ich will und brauche keinen anderen! Ich will Chris!“, antwortete Viktor beinahe trotzig. „Und außerdem habe ich jeden Kontakt zu Leon abgebrochen und ihm befohlen, mich in Ruhe zu lassen! Und du weißt, dass er jeden meiner Befehle befolgt hat, ausnahmslos!“ „Der Ärmste! Du kannst wirklich hart sein, siehst du, jetzt klingst du schon fast wieder, wie der alte Viktor!“, gab Vincent schmunzelnd zurück. Viktor seufzte erneut schwer. „Du hast recht, vielleicht hab` ich mich da einfach in was verrannt! Hilft ja eh nichts“, zuckte er die Schultern, „wenn er sich nicht meldet.“ „Das wird schon wieder, wirst sehen“, meinte Vincent tröstend, doch Viktors Laune besserte sich in den nächsten Tagen nicht. Mal war er mürrisch und im nächsten Moment wieder still in sich gekehrt und nachdenklich. Vincent ließ in weitestgehend in Ruhe und beklagte sich stattdessen bei Hellen, die ebenfalls nur fassungslos darauf reagierte. Am folgenden Freitagabend trafen sie sich wieder im Club. Hellen kam auf die Beiden zu geschlendert, umarmte zuerst Viktor, küsste ihn auf beide Wangen, dann Vincent und küsste den lange und innig auf den Mund. „Na, ihr beiden, was läuft?“, fragte sie lächelnd. Viktor, der die Beiden beinahe ablehnend beim Küssen beobachtet hatte, grunzte nur und Vincent zuckte dabei die Achseln. „Siehst es ja selbst“, meinte er seufzend. „Ich konnte es echt nicht glauben“, antwortete Hellen und verzog mit einem Seitenblick auf Viktor, ihr Gesicht. „Was?!“, brummte Viktor. „Mensch, Junge, was ist mit dir los? Wie siehst du denn aus?! Ok, Vollbärte sind gerade wieder in, aber im Ernst, was ist los?“, fragte sie ihn erneut. Viktor wirkte ziemlich zerknautscht, fast ein wenig ungepflegt. Er war unrasiert, trug eine alte,
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verwaschene Jeans und ein einfaches, weißes T-Shirt. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten und er wirkte um Jahre älter. „Was soll schon los sein?“, fragte er schnippisch. „Hatte halt keine Lust, mich zu rasieren, na und? Wozu auch“, murmelte er dann, wie zu sich selbst. Hellen warf Vincent einen mehr als fragenden Blick zu. „Oh, Mann“, meinte sie nur und stieß geräuschvoll die Luft aus. „Naja, also gratuliere übrigens, zu deinem Sieg“, sagte sie dann und Vincent verdrehte warnend seine Augen. „Was?“, fragte sie zu ihm hin, „Mann, das hilft ihm auch nicht weiter, wenn du ihn wie ein rohes Ei behandelst!“, sagte sie dann scharf und wandte sich wieder an Viktor. „Jetzt hör mir mal gut zu, mein lieber Schatz! Du hast mit dem Feuer gespielt und dir die Finger verbrannt, na und? Ist jedem von uns, schon mal passiert! Und, denkst du, wenn du in Selbstmitleid zerfließt, wird es besser? Mitnichten, mein Freund! Ablenkung, ist hier die beste Medizin und immerhin bist du nun um eine Erfahrung reicher! Du hattest doch deinen Spaß, mit dem Kleinen, oder etwa nicht? Also hak` ihn ab und vergiss ihn!“, sagte sie eindringlich. „Und jetzt wird gefeiert! Vincent, hol` schon mal den Schampus!“ „Naja, warum nicht“, meinte Viktor nur und sah dann zwischen beiden hin und her. „Also eines kann ich bis heute nicht verstehen! Wieso ihr beiden nicht mehr zusammen seid! Ihr ward doch das Traumpaar, schlechthin!“ „Tja, mein Lieber, wir hatten eben zu viel gemeinsam, die gleichen Vorlieben sozusagen und irgendwann wollte ich eben auch lieber obenauf sitzen! Vincent war ein guter Lehrmeister und ich eine gelehrige Schülerin“, raunte sie kokett und grinste breit. „Der Beste“, meinte Vincent übertrieben stolz und Viktor musste tatsächlich kurz mitlachen. „Siehst du, schon besser!“, sagte Helen und strich ihm über die Wange. „Wo bleibt der Schampus?“, rief sie dann und schnippte mit ihren Fingern. Viktor schüttelte schmunzelnd seinen Kopf. „Du bist wirklich eine Klassefrau und danke“, meinte er dann zu ihr. „Wofür?“ „Für deine Freundschaft“, antwortete Viktor ernst, „euch beiden! Es ist schön, wenn man sich geliebt weiß und man sich auf jemanden verlassen kann. „Oooooh“, machten die Beiden und fielen ihm um den Hals. Jeder drückte ihm einen feuchten Kuss auf die Wange und Viktor wehrte sich lachend dagegen. „Deppen!“, sagte er leise und überaus zärtlich. Der Champagner kam und die drei stießen erst einmal miteinander an. „Sag mal“, meinte Hellen dann, nach dem zweiten Glas, „hast du ihn wirklich, richtig gefickt?“ „In allen Stellungen!“, antwortete Viktor und grinste spitzbübisch. „Ich sag euch, der konnte gar nicht genug kriegen und er war feucht, wie `ne Muschi!“ Sie lachten alle herzlich, bis Vincent plötzlich zur Treppe blickte und innehielt. „Scheiße!“, rutschte es ihm heraus, „wenn man vom Teufel spricht! Nun seht mal, wer da die Treppe herunter hüpft!“ Viktor blieb das Lachen im Halse stecken, als er in die angegebene Richtung sah. Chris kam wie selbstverständlich herunter getänzelt und er war nicht allein. Ein junger Mann war bei ihm und die beiden schienen sehr vertraut miteinander zu sein. Immer wieder berührte der Fremde ihn mehr als kameradschaftlich und legte sogar kurz seinen Arm um Chris` Taille. Beide strebten sofort zur Tanzfläche und begannen ziemlich eng miteinander zu tanzen. „Wow“, machte Hellen, „das muss man ihm lassen! Der Kleine lässt echt nichts anbrennen! Der hat dich ja ziemlich kalt abserviert, hm? Hast wohl doch keinen so bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen, echt schade darum!“, sagte sie dann zu Viktor und Vincent stieß sie an. „Da hast du wohl recht“, erwiderte Viktor und stand auf. „Aber den wird er jetzt bekommen!“, sagte er wütend und marschierte los.
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„Musste das sein?“, fragte Vincent verständnislos, „musstest du auch noch Öl ins Feuer kippen?“ „Wieso, das kleine Miststück hat doch `ne Abreibung verdient und ich hoffe, dass Viktor ihm jetzt so richtig Feuer unterm Arsch macht!“, antwortete Hellen nur achselzuckend und setzte sich gespannt auf die Tanzfläche blickend, zurück. Vincent schnaubte nur und folgte seinem Freund nach. Viktor war inzwischen bei den beiden Tanzenden angekommen, packte Chris von hinten grob bei den Schultern und riss ihn zurück. „Hey!“, machte der erschrocken und gleichermaßen wütend und drehte sich zu ihm um. Einen kurzen Moment starrte er ihn an. „Hast du sie noch alle?“, schrie er dann, „was soll das?“ „Was das soll?“, brüllte Viktor zurück, „das frag` ich dich! Du kommst jetzt sofort mit!“ Er ergriff sein Handgelenk und wollte ihn mit sich zerren, doch da trat Chris` Begleiter dazwischen und schubste Viktor hart. „Lass` ihn sofort los, du Arsch!“, schrie er Viktor gellend an. Der legte nur spöttisch grinsend seinen Kopf etwas schräg und stieß ihm dann dermaßen gegen die Brust, dass der zurücktaumelte und beinahe hinfiel. „Misch dich da lieber nicht ein, du Tucke, oder dir fehlen gleich ein paar Zähne“, raunte Viktor, doch da war Vincent schon zwischen sie getreten und hob beide Hände in deren jeweilige Richtung. „Schluss jetzt!“, rief er energisch, dann wandte er sich an Viktor. „Viktor! Mach hier keine Szene“, sagte er scharf und sah zu Chris, der sich mittlerweile aus Viktors Griff befreit hatte. „Du hast wirklich Nerven, Kleiner, hier noch mal aufzukreuzen, nach der Nummer, die du abgezogen hast! Es ist besser, wenn du hier ganz schnell abhaust und dich nie wieder blicken lässt, sonst passiert was!“ „Ach! Und was?“, blaffte Chris ihn an. „Das hier ist ein öffentlicher Tanzschuppen und ich kann hierherkommen, wann immer ich möchte!“ „Kannst du nicht! Der Laden gehört zufällig mir und ich brauche nur mit den Fingern zu schnippen und meine Türsteher schmeißen dich raus! Und zwar im hohen Bogen! Also mach `ne Fliege!“ „Moment!“, mischte Viktor sich wütend ein, „erst wenn ich mit ihm geredet habe! Wir zwei sind noch nicht fertig!“ Erneut packte er Chris am Handgelenk und der wehrte sich prompt wieder dagegen. „Lass mich los, du krankes Arschloch!“, schrie er ihn an. „Du kommst jetzt sofort mit!“, erwiderte Viktor noch einmal nachdrücklich, doch Chris stemmte sich dagegen. „Einen Scheißdreck, werde ich! Und jetzt lass mich los!“ Vincent platzte endgültig der Kragen und er stieß Chris grob an. „Jetzt hör mir mal zu, Schätzchen! Du wirst jetzt mit ihm gehen und dann werdet ihr zwei das ein für alle Mal klären! Und dann kannst du abhauen und zwar auf nimmer wiedersehen, ist das klar!“ Er wandte sich an Viktor. „Geh mit ihm hoch, in die VIP-Lounge, verdammt nochmal!“ „Ach und was sollen wir da?“, fragte Chris herausfordernd. „Reden!“, antwortete Viktor zornig, packte ihn wieder und zog ihn mit sich. Chris folgte ihm zögernd, drehte sich aber noch einmal um. „Ich bin gleich wieder da, Phillip! Warte auf mich, ja?“, rief er zurück. „Hier gibt`s nichts mehr zu glotzen!“, schnauzte Vincent die umstehenden Gäste an, die einen großen Ring um sie gebildet hatten und folgte den beiden dann nach. Sie stiegen eine Treppe, die zu einer höheren Etage führte, hoch und betraten einen durch eine Glasfront abgetrennten Raum. Viktor ließ Chris los und schubste ihn hinein. „Spinnst du? Arschloch!“, blaffte der und sah ihn wütend an. „Also, was willst du?“ „Was ich will? Ich will, dass du mir eine Frage beantwortest! Wieso, hast du dich nicht bei mir gemeldet!“, fragte Viktor laut. „Hatte halt keinen Bock, wieso auch! Ich bin doch nicht dein Eigentum!“, gab Chris achselzuckend