Kitabı oku: «Geldgeschichten der Bibel», sayfa 2
Wie man eine Königin beeindruckt
Salomo und die Königin von Saba
Salomos Schatz an Weisheit und Urteilsvermögen ist sprichwörtlich geworden; wir reden heute noch von einem »Salomonischen Urteil«. Sein Reichtum an Gold und Edelsteinen, Geld und Gut war legendär und in aller Welt bekannt. Eine arabische Königin, die Königin von Saba, macht sich mit Gold und Edelsteinen beladen auf die Reise, um in Jerusalem dem König Salomo zu begegnen. Sie ist tief beeindruckt von der Klugheit und dem Reichtum Salomos – und lobt seinen Gott. Diese Geschichte berichtet von Respekt, Anerkennung und Bewunderung für die Weisheit und den Reichtum. Wir finden kein Wort des Neides, der Missgunst oder der Habgier. (1Könige 10, 1-13)
Salomo wurde zur Ehre des HERRN so bekannt, dass auch die Königin von Saba von ihm hörte. Sie machte sich auf den Weg, um sein Wissen durch Rätselfragen auf die Probe zu stellen. Mit zahlreichem Gefolge kam sie nach Jerusalem. Ihre Kamele waren schwer beladen mit duftenden Ölen, Gold und Edelsteinen.
Als sie zu Salomo kam, legte sie ihm die Rätsel vor, die sie sich ausgedacht hatte. Salomo blieb ihr keine Antwort schuldig; auch die schwierigsten Fragen konnten ihn nicht in Verlegenheit bringen. Die Königin war tief beeindruckt von der Klugheit Salomos. Sie besichtigte auch seinen Palast. Sie sah die Speisen und Getränke, die auf seine Tafel kamen, die Minister, die nach ihrem Rang an seiner Tafel saßen, und die Diener, die in kostbaren Gewändern aufwarteten, und sie sah auch die reichen Brandopfer, die er dem HERRN im Tempel opferte. Sie konnte sich vor Staunen nicht fassen und sagte zu Salomo: »Es war nichts übertrieben, was ich bei mir zu Hause über dich und dein Wissen gehört habe. Ich wollte es nicht glauben, aber jetzt habe ich mich mit eigenen Augen davon überzeugt. Dein Wissen und dein Reichtum übertreffen sogar noch alles, was ich darüber gehört hatte. Nicht einmal die Hälfte der Wahrheit hat man mir gesagt. Wie glücklich sind deine Frauen und deine Minister, die täglich um dich sind und deine klugen Worte hören! Der HERR, dein Gott, sei gepriesen, der dich erwählt und auf den Thron Israels gebracht hat! Weil seine Liebe zu seinem Volk nicht aufhört, hat er dich zum König eingesetzt, damit du für Recht und Gerechtigkeit sorgst.« Dann schenkte sie Salomo 120 Zentner Gold, eine Menge duftende Öle und viele Edelsteine. Nie wieder gelangte so viel kostbares Öl nach Jerusalem wie damals.
Übrigens brachten die Schiffe König Hirams, die Gold aus dem Land Ofir einführten, auch große Ladungen Edelhölzer und Edelsteine von dort mit. Salomo ließ aus dem Holz Schnitzwerk für den Tempel des HERRN und den Königspalast sowie Saiteninstrumente für die Tempelsänger herstellen. Bis heute ist nie mehr so viel kostbares Edelholz nach Jerusalem gekommen. Salomo erfüllte der Königin von Saba jeden ihrer Wünsche und beschenkte sie darüber hinaus so reich, wie nur er es konnte. Danach kehrte die Königin mit ihrem Gefolge wieder in ihr Land zurück.
Weisheit führt zu Wohlstand
Das Salomo-Prinzip auf den Punkt gebracht
Einer der reichsten Menschen der Welt ist Bill Gates, dessen Name uns im Zusammenhang mit Computersoftware vertraut ist. Eine kluge Idee und die Weisheit eines Pioniers haben ihm grenzenlosen Erfolg beschert – und inzwischen auch unendlichen Reichtum.
Diese Erfahrung verbindet Bill Gates vielleicht ein wenig mit König Salomo, dem Weisheit, Verstand und Klugheit wichtiger waren als alle Güter dieser Welt. Auch er ist aufgrund seiner Weisheit schließlich unermesslich reich geworden, auch wenn das nicht sein Ziel war. Salomo hat seine ganze Lebens- und Gotteserfahrung in Sprichwörtern festgehalten, von denen viele zu den »geflügelten Worten« gehören. So auch seine Gedanken zum Zusammenhang von Weisheit und sicherem Wohlstand. (Sprichwörter 3,13-18)
Wie glücklich ist ein Mensch, der die Weisheit gefunden und Erkenntnis erlangt hat! Weisheit besitzen ist besser als Silber, wertvoller als das reinste Gold. Sie ist kostbarer als Edelsteine; nichts, was man sich wünschen könnte, ist mit ihr vergleichbar. Mit der rechten Hand bietet sie dir langes Leben und mit der linken Wohlstand und Ansehen. Sie erfüllt dein Leben mit Glück und Sicherheit. Sie ist der wahre »Baum des Lebens«; wer sie erlangt und festhält, kann sich glücklich preisen!
Gönn dir was!
Vom richtigen Gebrauch des Reichtums
Den Schwaben wird – sicher nicht ganz zu Unrecht – nachgesagt, dass sie einen großen Hang zum Sparen haben. Der Lustgewinn durch eifriges Sparen geht gelegentlich so weit, dass der wackere Schwabe überhaupt nicht mehr an sich selbst denkt und sich kaum Zeit und Muße gönnt, die Früchte des Erarbeiteten auch einmal zu genießen. Wenn Geiz und Habgier den Umgang mit dem Erworbenen prägen, wird auch ein Reicher nicht glücklich.
Das Buch Jesus Sirach in den so genannten Spätschriften des Alten Testaments warnt vor dieser und ähnlichen Gefahren. Der Verfasser lebte ungefähr zwei Jahrhunderte vor Christi Geburt und fühlte sich gedrängt, »ein eigenes Buch zur Förderung von Erziehung und Weisheit« zu schreiben. Seine Aufforderung zum Genießen, zur Großzügigkeit und Dankbarkeit hat über die Jahrtausende hinweg nichts an Aktualität eingebüßt. (Sirach 14,3-19)
Reichtum taugt nicht für einen kleinlichen Menschen. Was fängt ein Geizhals mit Wohlstand an? Wer Schätze anhäuft und sich selbst nichts gönnt, sammelt für andere; sie werden sich mit seinem Besitz ein gutes Leben machen. Wie kann jemand gut zu anderen sein, wenn er zu sich selbst schlecht ist? Er wird mit seinem Wohlstand niemals glücklich! Niemand ist schlimmer dran als ein Mensch, der sich selbst nichts gönnt. Solche Schlechtigkeit trägt ihre Strafe in sich. Tut er einmal etwas Gutes, dann nur aus Versehen; und hinterher wird seine ganze Verkehrtheit sichtbar.
Wer gierige Augen hat, ist ein schlechter Mensch; denn wenn er andere in Not sieht, wendet er sich einfach ab. Er ist nie zufrieden mit dem, was er hat; seine Habgier trocknet seine Gefühle aus. Mancher geizt sogar mit dem eigenen Brot, darum sitzt er hungrig an seinem Tisch. Mein Sohn, tu dir selbst etwas Gutes, soweit du dazu in der Lage bist, und bring dem Herrn die Opfergaben, die ihm zustehen! Denk daran, dass der Tod nicht lange auf sich warten lässt und du den festgesetzten Tag nicht kennst. Tu deinem Freund Gutes, bevor du stirbst; gib ihm so großzügig, wie du kannst! Lass dir keinen einzigen Freudentag entgehen! Wenn du zu etwas Lust hast und es recht ist, dann tu es! Was du durch deine Mühe erworben hast, musst du ja doch anderen hinterlassen. Dann wird es durch das Los unter die Erben aufgeteilt. Darum hab deine Freude daran, anderen zu geben und auch für dich selbst zu nehmen; in der Totenwelt ist keine Freude mehr zu finden!
Wir alle altern und nutzen uns ab wie ein Gewand; es ist ein uraltes Gesetz: »Mensch, du musst sterben!« Die Blätter am Baum welken und fallen ab und neue wachsen nach. So ist es auch mit den Geschöpfen aus Fleisch und Blut: Eine Generation stirbt und eine neue wird geboren. Alles, was ein Mensch schafft, vergeht und zerfällt, und mit seinem Werk geht auch er selbst dahin, der es gemacht hat.
Lohn und Gehalt
Ein regelmäßiges Einkommen ist uns allen wichtig. Wenn Arbeiter auf die Straße gehen, um für drei oder fünf Prozent Lohnsteigerung zu streiken, dann zeigt dies die existenzielle Bedeutung des laufenden Lohns und den Wunsch nach realer Einkommenssicherung. Wir leben von den Früchten unserer Arbeit und sind in höchstem Maße auf sie angewiesen. Das bekommen vor allem jene Menschen zu spüren, die keine Beschäftigung haben. Die Sicherung des Lebensunterhalts wird für sie zur Überlebensfrage.
Wenn diese Früchte im Zuge von Gehaltskürzungen oder ausbleibenden Gehaltserhöhungen zusammenschrumpfen, reagieren wir äußerst empfindlich. Unser Gerechtigkeitsempfinden auf diesem Gebiet ist sehr ausgeprägt. Wir erwarten eine angemessene Bezahlung unserer Arbeit – auch im Vergleich zu anderen Gehältern. Wenn Tageszeitungen immer wieder von neuen Auswüchsen bei den Managergehältern berichten, verärgert dies viele. In den Führungsetagen der Großindustrie ist bei den Gehältern und Tantiemen einiges aus dem Lot geraten. Wie kann eine amerikanische Fluggesellschaft für alle Piloten sowie das Flug- und Bodenpersonal die Gehälter um ein Drittel kürzen, für das Management gleichzeitig aber hohe Bleibeprämien zahlen? Gerecht ist das jedenfalls nicht.
Auch die Bibel interessiert sich erstaunlich lebhaft für Löhne und Gehälter. Ihre Vorstellungen von einem gerechten Lohn sind für uns manchmal allerdings eher verblüffend. Die Bibel denkt nicht nur an den Lohnzettel und was darauf steht, sondern sie weiß etwas von einem bleibenden und immerwährenden, einem himmlischen Lohn. Selbst Tarifverhandlungen werden im Neuen Testament unter diesem weitreichenden Aspekt geführt, allerdings noch ohne Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände.
Eine kluge Lohnverhandlung
Jakob kommt zu seinem verdienten Lohn
Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern sind ein besonderes Ritual, das Außenstehende oft nicht verstehen. Die Gewerkschaften müssen die ursprünglichen Forderungen aufrechterhalten und sich der uneingeschränkten Unterstützung ihrer Mitglieder versichern. Die Arbeitgeber machen sich Gedanken um die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Mit harten Bandagen und vielen Argumenten wird gekämpft, gerechnet, kalkuliert, verglichen und taktiert. Und irgendwann, nach einer 24-stündigen Marathonsitzung, kurz vor Sonnenaufgang, wird ein Kompromiss präsentiert. Beide Seiten verbuchen das Ergebnis auf dem Konto ihrer Klugheit, Schlauheit und Strategie.
Eine Lohnverhandlung der etwas anderen Art schildert die Geschichte von Jakob und Laban. Jakob, der Erzvater Israels, ist bei seinem Schwiegervater Laban in einem leitenden Dienstverhältnis. Durch seinen Unternehmergeist hat er Laban Wohlstand erwirtschaftet und ihn reich gemacht. Der Segen Gottes ruht auf Jakob. Jetzt will er sich selbständig machen und erbittet die Auszahlung seines Lohns, also Viehherden und Mitarbeiter. Auch seine Frauen und Kinder möchte er mitnehmen.
In einer ebenso klugen wie raffinierten Lohnverhandlung findet Jakob eine ungewöhnliche Lösung. Dabei haben es beide Seiten faustdick hinter den Ohren und lassen sich so einige Tricks einfallen, um die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen – im wahrsten Sinne des Wortes! Klugheit und Gottvertrauen führen schließlich zum Erfolg für Jakob, der seinen verdienten Lohn erhält. (1Mose/Genesis 30,25–31,13)
Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: »Lass mich nun frei! Ich möchte in meine Heimat zurückkehren. Gib mir meine Frauen und Kinder, die ich mit meiner Arbeit verdient habe, und lass mich ziehen! Du weißt, wie ich mich mit aller Kraft für dich eingesetzt habe.« Aber Laban erwiderte: »Erweise mir die Gunst, noch zu bleiben! Ich habe genau gemerkt, dass der HERR mich deinetwegen gesegnet und mir Wohlstand geschenkt hat. Was willst du künftig als Lohn? Ich gebe dir, was du verlangst.« Jakob sagte: »Du weißt ja, was ich für dich getan habe und wie dein Vieh sich vermehrt hat. Bevor ich kam, hattest du nur ein paar Tiere, und nun sind daraus so riesige Herden geworden. Für jeden meiner Schritte hat der HERR dich gesegnet. Jetzt muss ich endlich einmal an mich selbst denken und für meine Familie sorgen!«
»Sag doch, was verlangst du als Lohn?«, fragte Laban. »Gar nichts«, sagte Jakob; »du musst nur eine einzige Bedingung erfüllen, dann werde ich auch weiterhin für deine Herden sorgen: Ich werde heute aus deiner Herde alle schwarzen, schwarz gefleckten und schwarz gesprenkelten Schafe und alle weiß gescheckten und weiß gesprenkelten Ziegen entfernen. Wenn danach trotzdem noch ein gesprenkeltes oder geflecktes Ziegenlamm oder ein schwarzes Schaflamm geworfen wird, soll es mir als Lohn gehören. Du wirst künftig auf einen Blick sehen können, ob ich ehrlich gegen dich bin oder ob ich dich bestohlen habe: Die Farbe meiner Tiere wird für mich zeugen.«
»Einverstanden!«, antwortete Laban. »Wir machen es, wie du vorgeschlagen hast.« Er suchte noch am gleichen Tag aus seiner Herde alle Ziegen und Ziegenböcke heraus, an denen etwas Weißes war, und alle Schafe, an denen etwas Schwarzes war. Er gab sie seinen Söhnen, und die mussten damit drei Tagereisen weit wegziehen. Die restliche Herde blieb unter der Aufsicht Jakobs.
Nun schnitt sich Jakob Zweige von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte Streifen von der Rinde ab. Diese weiß gestreiften Stecken legte er in die Tränkrinnen, wenn die Tiere zum Trinken kamen; denn er wusste, dass sie sich dort paarten. Und weil die Tiere beim Anblick der Stäbe begattet wurden, warfen sie lauter gestreifte, gesprenkelte und gescheckte Junge. Außerdem ließ Jakob die Tiere bei der Paarung in Richtung auf die gestreiften und dunkelfarbigen Tiere der Herde Labans blicken. Die jungen Tiere nahm Jakob beiseite und bildete eine eigene Herde daraus.
Er legte die Stecken aber nur dann in die Tränkrinnen, wenn die kräftigen Tiere sich begatteten; bei den schwächlichen Tieren tat er es nicht. So bekam Jakob die kräftigen Jungtiere und Laban die schwachen.
Auf diese Weise wurde Jakob sehr reich und besaß schließlich viele Herden, dazu Esel, Kamele, Sklaven und Sklavinnen. Jakob kam zu Ohren, wie die Söhne Labans über ihn redeten. »Sein ganzer Reichtum gehört eigentlich unserem Vater«, sagten sie. »Alles, was er hat, hat er uns weggenommen.« Auch Laban war ihm nicht mehr so wohlgesinnt wie früher. Wenn Jakob ihn sah, konnte er es deutlich an seinem Gesicht ablesen.
Da sagte der HERR zu Jakob: »Kehre in das Land deiner Vorfahren und zu deinen Verwandten zurück! Ich werde dir beistehen.« Jakob ließ Rahel und Lea zu sich auf die Weide rufen. Er sagte zu ihnen: »Ich merke genau, dass euer Vater mir nicht mehr so freundlich begegnet wie früher. Aber ich bin nur deshalb so reich geworden, weil der Gott meines Vaters mir zur Seite stand. Ihr wisst selbst, wie ich mit meiner ganzen Kraft für euren Vater gearbeitet habe. Er hat mich betrogen und meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat nicht zugelassen, dass er mir schaden konnte. Wenn euer Vater sagte: ›Du bekommst die Gesprenkelten als Lohn‹, wurden lauter gesprenkelte Tiere geboren; und wenn er sagte: ›Nein, die Gestreiften‹, gab es lauter gestreifte. Gott selbst hat die Herden eurem Vater genommen und mir gegeben. Während der Brunstzeit der Tiere sah ich im Traum, dass alle Böcke, die die Schafe und Ziegen besprangen, gestreift, gesprenkelt und gescheckt waren. Der Engel Gottes rief mich im Traum beim Namen, und als ich antwortete, sagte er: ›Sieh genau hin: Alle Böcke sind gestreift, gesprenkelt und gescheckt; denn ich habe gesehen, was Laban dir antut. Ich bin der Gott, der dir in Bet-El begegnet ist; dort hast du mir einen Stein geweiht und ein Gelübde getan. Zieh jetzt aus diesem Land fort und geh in deine Heimat zurück.‹«
Lohn für ein Wunder?
Die Heilung des Naaman
Wir sind daran gewöhnt, Leistungen, die für uns erbracht werden, zu bezahlen. Jeder Handwerker, den wir bemühen, schreibt eine Rechnung. Der Steuerberater bekommt seinen Anteil an der Rückerstattung. Auch ein Arzt erhält selbstverständlich ein Honorar für seine Behandlung.
Doch es gibt Dinge, die unbezahlbar sind. Auch wenn es möglicherweise schwer fällt, den gewohnten Impuls, alles angemessen »entlohnen« zu wollen, zu unterdrücken und ein großes Geschenk einfach so anzunehmen. Zu solchen Dingen, die uns ohne erwartete Gegenleistung in den Schoß fallen, gehören auch Wunderheilungen. Selbst wenn sie durch einen Menschen vermittelt werden – wie in der folgenden Geschichte durch den Propheten Elischa – kann es keinen Lohn dafür geben und es sollte auch keiner dafür verlangt werden. Denn sie sind ein Geschenk aus Gottes Hand. Das müssen die Beteiligten in dieser Geschichte erst noch lernen. (2Könige 5)
Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war an Aussatz erkrankt. Er war ein tapferer Soldat und der König hielt große Stücke auf ihn, weil der HERR durch ihn den Syrern zum Sieg verholfen hatte. In seinem Haus befand sich ein junges Mädchen, das von syrischen Kriegsleuten bei einem Streifzug aus Israel geraubt worden war. Sie war Dienerin bei seiner Frau geworden. Einmal sagte sie zu ihrer Herrin: »Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria lebt! Der würde ihn von seiner Krankheit heilen.«
Naaman ging zum König und berichtete ihm, was das Mädchen gesagt hatte. »Geh doch hin«, antwortete der König, »ich werde dir einen Brief an den König von Israel mitgeben.« Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm sieben Zentner Silber, eineinhalb Zentner Gold und zehn Festgewänder mit. Er überreichte dem König von Israel den Brief, in dem es hieß: »Ich bitte dich, meinen Diener Naaman freundlich aufzunehmen und von seinem Aussatz zu heilen.«
Als der König den Brief gelesen hatte, zerriss er sein Gewand und rief: »Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben! Der König von Syrien verlangt von mir, dass ich einen Menschen von seinem Aussatz heile. Da sieht doch jeder: Er sucht nur einen Vorwand, um Krieg anzufangen!« Als Elischa, der Mann Gottes, davon hörte, ließ er dem König sagen: »Warum hast du dein Gewand zerrissen? Schick den Mann zu mir! Dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt!«
Naaman fuhr mit all seinen pferdebespannten Wagen hin und hielt vor Elischas Haus. Der Prophet schickte einen Boten hinaus und ließ ihm sagen: »Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt.« Naaman war empört und sagte: »Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den HERRN, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin- und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen. Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!«
Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren. Aber seine Diener redeten ihm zu und sagten: »Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ›Bade dich und du wirst gesund!‹ Solltest du es da nicht erst recht tun?« Naaman ließ sich umstimmen, fuhr zum Jordan hinab und tauchte siebenmal in seinem Wasser unter, wie der Mann Gottes es befohlen hatte. Da wurde er völlig gesund und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes.
Mit seinem ganzen Gefolge kehrte er zu Elischa zurück, trat vor ihn und sagte: »Jetzt weiß ich, dass der Gott Israels der einzige Gott ist auf der ganzen Erde. Nimm darum von mir ein kleines Dankgeschenk an!« Aber Elischa erwiderte: »So gewiss der HERR lebt, dem ich diene: Ich nehme nichts an.« So sehr Naaman ihm auch zuredete, Elischa blieb bei seiner Ablehnung. Schließlich sagte Naaman: »Wenn du schon mein Geschenk nicht annimmst, dann lass mich wenigstens so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. Denn ich will in Zukunft keinem anderen Gott mehr Brand- oder Mahlopfer darbringen, nur noch dem HERRN. In einem Punkt jedoch möge der HERR Nachsicht mit mir haben: Wenn mein König zum Tempel seines Gottes Rimmon geht, um zu beten, muss ich ihn mit dem Arm stützen und mich zugleich mit ihm niederwerfen – der HERR möge es mir verzeihen!« Elischa sagte: »Kehre heim in Frieden!«
Als Naaman schon ein Stück weit entfernt war, sagte sich Gehasi, der Diener Elischas: »Mein Herr lässt diesen reichen Syrer mit der ganzen Last seiner Geschenke wieder abziehen. Er hätte ihm ruhig etwas davon abnehmen können. So gewiss der HERR lebt: Ich laufe hinterher und hole das nach!« Gehasi lief, so schnell er konnte. Als Naaman ihn herankommen sah, stieg er von seinem Wagen, ging ihm entgegen und fragte: »Es ist doch nichts passiert?« »Nein«, sagte Gehasi, »aber mein Herr lässt dir sagen: ›Eben sind aus dem Bergland Efraïm zwei junge Leute von der dortigen Prophetengemeinschaft zu mir gekommen. Gib mir doch einen Zentner Silber und zwei Festgewänder für sie!‹«
»Ich bitte dich, nimm zwei Zentner«, sagte Naaman und drängte es ihm sogar auf. Er ließ das Silber in zwei Säcke verpacken, legte die beiden Festgewänder darauf und schickte zwei seiner Leute mit, die das Geschenk vor Gehasi hertragen sollten. Beim Hügel vor der Stadt schickte Gehasi die beiden Männer zurück und brachte die Geschenke heimlich in Elischas Haus.
Als er zu seinem Herrn kam, fragte ihn der: »Woher kommst du, Gehasi?« »Ich war doch nicht weg«, sagte der Diener. Aber Elischa entgegnete ihm: »Ich war im Geist dabei, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging! Dies ist nicht der Augenblick, Geld und Festkleider anzunehmen und sich dafür Olivenhaine und Weingärten, Schafe und Rinder, Sklaven und Sklavinnen zuzulegen. Der Aussatz Naamans wird dich und alle deine Nachkommen befallen und ihr werdet ihn nie wieder loswerden!« Als Gehasi von Elischa wegging, war seine Haut vom Aussatz so weiß wie Schnee.
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