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III Hinwendung zum Saxophon

Wichtige Begegnungen, die Jacobis Schaffen beeinflussten, waren die mit Paul Hindemith und Sigurd Rascher. Jacobi hatte Hindemith Anfang der 1920er Jahre persönlich kennengelernt und bezeichnete dies Zusammentreffen selbst als »sehr entscheidend« für seine weitere kompositorische Herangehensweise: »Seine [Hindemiths] kritische Durchsicht einer meiner Kompositionen hatte zur Folge, dass ich künftighin mit grösserer Strenge und Selbstkritik meine Arbeiten durchführte.«35 Dem jungen Musiker Sigurd Manfred Rascher begegnete er zu Beginn der 1930er Jahre. Rascher, 1907 geboren, hatte in Stuttgart Klarinette studiert, sich dann aber auch dem Saxophon zugewandt. Er war 1931 nach Berlin gekommen und trat ein Jahr später als Saxophon-Solist mit dem Berliner Philharmonischen Orchester auf.36 Rascher hatte die klanglichen Möglichkeiten des Instruments, das bis dato vor allem in Jazzbands zum Einsatz kam und einen eher anrüchigen Ruf hatte, auch im klassischen Bereich für sich entdeckt, avancierte alsbald zu einem renommierten Virtuosen und regte diverse Komponisten dazu an, Werke für das Saxophon zu schreiben – so auch Wolfgang Jacobi.

Als Rascher in der Metropole eintraf, war der Weg aufs Podium für ihn schon bereitet: Der Komponist und Pädagoge Gustav Bumcke hatte sich bereits darum bemüht, das Saxophon als konzertantes Instrument in Berlin einzuführen.37 Er hatte Ende der 1920er Jahre am Stern’schen Konservatorium eine eigene Saxophonklasse gegründet, das erste deutsche Saxophon-Orchester formiert sowie ein Saxophon-Quartett, in dem er selbst mitspielte und das Anfang der 1930er Jahre das Berliner Konzertleben bereicherte. Auch Rascher wirkte kurzzeitig in dem Quartett mit. Ansonsten war der Kontakt der beiden Pioniere des klassischen Saxophons aber begrenzt.38 Ob eine Verbindung zwischen Jacobi und Bumcke bestand, ist nicht belegt. Bumcke lehrte auch am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium, jedoch wohl nicht zeitgleich mit Jacobi. Letztlich wird dieser aber über Bumckes Wirken informiert – vielleicht auch davon inspiriert – gewesen sein, und indem er sich ebenfalls für das klassische Saxophon einsetzte, reihte sich Jacobi in den Kreis derjenigen ein, die zu dessen Etablierung als Konzertinstrument beitrugen.

Jacobi war, wie bereits erwähnt, an innovativen Klangästhetiken interessiert. Es reizte ihn, sich mit neuen oder ihm fremden Instrumenten zu beschäftigen und deren Klangpotenziale auszuloten. Neben seinen Experimenten mit elektrischen Instrumenten befasste er sich nun auch mit den Möglichkeiten des Saxophons und gehörte zu den ersten Komponisten in Deutschland, die für das klassische Saxophon schrieben. Sein frühestes und zugleich bekanntestes Werk in diesem Bereich ist die Sonate für Altsaxophon und Klavier39, die er Sigurd Rascher in Freundschaft widmete. Zum Entstehungsjahr der Sonate gibt es unterschiedliche Angaben. In Jacobis Werkverzeichnis aus der Berliner Zeit findet sich die Notiz »komp. II. 32« – dazu der Zusatz »op. 42«. In seinen beiden späteren Werkverzeichnissen ist die Opuszahl weggelassen und als Entstehungsjahr einmal angegeben »komp. 1930?«, dann »1930«.40 Auch auf den in den Nachlässen von Jacobi und Rascher überlieferten Notenmanuskripten differieren die Angaben, hier zwischen »1931« und »1932«. Zu vermuten ist, dass die früheste Werkverzeichnis-Eintragung korrekt ist, Jacobi ab 1931 an dem Werk arbeitete und es 1932 fertigstellte. Dafür spricht auch der Umstand, dass die Sonate sehr wahrscheinlich durch Rascher angeregt wurde, dieser ja aber erst ab 1931 in Berlin wirkte. Außerdem ist belegt, dass Jacobi längere Zeit an der Sonate arbeitete – wie es überhaupt für ihn typisch war, sich Kompositionen immer mal wieder vorzunehmen, gelegentlich auch nach Jahren noch umzuarbeiten oder neu zu instrumentieren.41


Abbildung 3: Programm eines Konzerts von Sigurd M. Rascher mit der Aufführung von Jacobis Saxophonsonate in Turin, 1935


Abbildung 4: Konzertprogramm von Rascher, Kopenhagen, 1936

Abgesehen von der Sonate entstanden 1932 auch zwei Saxophonquartette von Jacobi, Niederdeutscher Tanz und Skizze, die ebenfalls Sigurd Rascher gewidmet sind. Bei diesen kurzen Stücken fällt die Besetzung Alt-, Alt-, Tenor-, Bariton-Saxophon auf, abweichend von der klassischen Besetzung mit Sopran-Saxophon. Hier ist davon auszugehen, dass sich Jacobi an dem erwähnten Bumcke-Saxophon-Quartett orientierte, das in eben dieser Besetzung auftrat.42 Darüber hinaus stammen noch die Kleinen Stücke oder Trio für Violine, Bratsche (Altsaxophon) und Klavier aus dem Jahr 1932, die lange als verloren galten, im Nachlass Raschers jedoch ausfindig gemacht werden konnten.43 Rascher nahm all diese Werke in sein Repertoire auf, wobei er die Sonate besonders favorisierte.

Jacobi komponierte seine dreisätzige Saxophonsonate formal im klassisch-romantischen Stil. Der erste Satz, Allegro, ma non troppo, steht in der Sonatenhauptsatzform, der zweite ist eine Sarabande mit sanglichen Linien, während der letzte Satz ein virtuoses Allegro in Rondoform darstellt. Rascher hielt die Sonate für überaus gelungen und bestätigte Jacobi 1937 in einem Brief, dass »sie immer noch das beste Stück ihrer Art« sei: »Jeder ist begeistert. Auch ich immer wieder.«44 Er hatte das Werk am 16. Juni 1932 in Berlin zusammen mit der Pianistin Marie (Miriam) Zweig uraufgeführt und von da an häufig auf seinen Tourneen durch Europa und sogar in Australien und Tasmanien gespielt. Rascher informierte Jacobi über seine Auftritte, schickte ihm Konzertprogramme (Abb. 3 und 4) und teilte seinem Freund Ende 1938 zusammenfassend mit:

»Die letzten Aufführungen [der Sonate] sind: 12.1.37, Bradford, Konzert. 27.1.37: Warschau, Konzert der IGNM, 25.2. London, British Music Movement, 2.11. Strassbourg: Hauskonzert, 19.1.38: Malmö, Vereinskonzert, 25.1. Oxford University Music Club, 7.6. Pert[h]: Konzert, 11.6. studio Perth, 21.6. studio Adelaide, 28.6. studio Hobart (Tasmania), 15.7. studio Melbourne. (Gesamtzahl der Aufführungen bis jetzt: 38)«.45

Sigurd Rascher hatte Deutschland bereits 1933 den Rücken gekehrt. Die Nationalsozialisten assoziierten mit dem Instrument Saxophon die verpönte »Neger-Musik«, den Jazz, den es zu bekämpfen galt. Und der junge Virtuose war auf Widerstand und persönliche Anfeindungen gestoßen.46 Er emigrierte zunächst nach Dänemark, zog dann weiter nach Schweden und bereiste bis zu Kriegsbeginn und seiner Auswanderung in die USA 1939 von dort aus die Welt. Seine Aufführungen von Werken Jacobis außerhalb Deutschlands waren für den verfemten Komponisten ein Segen – brachten sie Jacobi doch ein paar Tantiemen ein und das gute Gefühl, noch gehört zu werden. Die Einforderung von Zahlungen nicht verrechneter Auslandsaufführungen lieferte der STAGMA (Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte) 1938 allerdings letztlich einen willkommenen Vorwand, Wolfgang Jacobi aus der Gesellschaft auszuschließen (Abb. 5).47


Abbildung 5: Kündigungsschreiben der STAGMA an Wolfgang Jacobi vom 22. Februar 1938

Damit und mit dem Ausschluss aus der Reichsmusikkammer waren ihm jegliche Existenzgrundlagen und Möglichkeiten der weiteren Berufsausübung als Komponist genommen.48

IV Komponieren in innerer Emigration

Jacobi trafen diese repressiven Maßnahmen nicht mehr in Berlin. Wie viele seiner Freunde und Bekannten hatte auch er Deutschland verlassen und in der Fremde Zuflucht gesucht. Sein Ziel hieß Italien: Auf Vermittlung von Musikerkollegen hin konnte er 1934 mit seiner Familie nach Malcesine am Gardasee übersiedeln. Jacobi interessierte sich schnell für Sprache, Musik und Kultur des Landes und entwickelte eine tiefe Verbundenheit zu Italien. Der Versuch, in Florenz ansässig zu werden, scheiterte jedoch aufgrund der Devisensperre und einer erneuten Erkrankung Jacobis an Lungentuberkulose. Die Familie hatte auch daran gedacht, eventuell weiter nach Mittel- oder Südamerika auszuwandern, was sich nicht realisieren ließ. Schließlich ging es im Winter 1935 zurück nach Deutschland, allerdings nicht nach Berlin, sondern nach München, wohin es verwandtschaftliche Verbindungen gab. In der neuen Wahlheimat lebten die Jacobis zurückgezogen bis zum Ende des NS-Regimes. Die Liebe zu Italien aber blieb, und der einstige Zufluchtsort wurde für Wolfgang Jacobi zu einer bedeutenden Inspirationsquelle für sein späteres kompositorisches Schaffen.49

Die Münchner Jahre bis 1945 verbrachte Jacobi in innerer Emigration. Ausgegrenzt und diffamiert litt er unter den gegebenen Lebensumständen und komponierte nur wenig. Die Sonaten für Klavier Nr. 2 (1936) und Nr. 3 (1939) sind aus dieser Zeit erhalten – außerdem weitere Kammermusikwerke, die er für Sigurd Rascher schrieb: So entstanden 1936 zum einen verschiedene Bearbeitungen von Lully-Stücken, zum anderen die Cantata für Sopran, Altsaxophon und Klavier. Die Lully-Bearbeitungen konnten erst in den letzten Jahren Jacobi zugeschrieben werden, als sie im Nachlass Raschers auftauchten.50 Jacobi hatte sie weder in seinen Werkverzeichnissen aufgeführt noch waren Manuskripte davon zu finden. Bei den Werken handelt es sich um die Tanzstücke von Lully, bearbeitet für Saxophonquartett (Besetzung hier wieder Alt-Alt-Tenor-Bariton), sowie um die kürzer gefassten Studien nach Lully für Altsaxophon und Klavier. Letztere stellen ebenfalls Bearbeitungen einiger der Tänze aus den Tanzstücken dar – wie etwa die Sätze Sarabande en Rondeau oder Gavotte.

Von der Cantata existieren insgesamt drei Versionen. Neben der erwähnten Fassung mit Altsaxophon51 schrieb Jacobi auch eine für Sopran, Violine und Klavier. Außerdem schuf er 1957 eine Orchesterfassung mit dem Titel Cantata per soprano ed orchestra da camera. Angeregt durch die italienische Barocklyrik vertonte er in dem Werk Texte von Pietro Michiele (Amori) und Francesco della Valle (Pastorale), die als solche in der Partitur aber nicht kenntlich gemacht sind, sondern zusammenhängend komponiert wurden.52 Singstimme und Saxophon stehen für ein Liebespaar, dessen Liaison in erotischen Texten beschrieben wird.

Aus Briefen von Rascher ist zu entnehmen, dass Jacobi diesem bereits 1936 ein Manuskript des Werks zuschickte, Anfang 1937 aber noch weiter daran arbeitete. Auch wird in den Briefen im Zusammenhang mit Fragen zu Aufführungsmöglichkeiten der Cantata »Frau Diehl« erwähnt.53 Hierbei handelt es sich um die Sängerin Karoline (Nini) Diehl, für die Jacobi auf Vermittlung von Sigurd Rascher das Werk komponierte. Diehl war die Geliebte von Raschers Bruder Sigmund und stand wie dieser in engem Kontakt mit führenden Vertretern des Hitler-Regimes.54 Für Jacobi, der davon nicht wusste, führte der baldige Bruch mit Sigmund Rascher zu einer bedrohlichen Situation, die glücklicherweise ohne Folgen blieb.55 – Die Cantata wurde von Nini Diehl wohl nie aufgeführt.

V Kontinuität auf verschiedenen Ebenen

Mit Sigurd Rascher blieb Jacobi in Verbindung. Dieser machte nach seiner Emigration in die USA nun jenseits des Atlantiks Karriere. Er fand einen großen Kreis von Anhängern und Schülern und sorgte dank seiner Aufführungen von Jacobi-Werken nun auch auf diesem Kontinent für einen gewissen Bekanntheitsgrad des Komponisten.56 Zwar war der Kontakt der beiden in den Kriegsjahren bis in die 1950er Jahre hinein eingeschlafen, doch wurden die freundschaftlichen Bande dann wieder neu geknüpft, und Jacobi schuf 1961 auf Wunsch des Saxophonisten ein virtuoses, Rascher gewidmetes Konzert, indem er sein Concertino für Akkordeon und Orchester, Serenade und Allegro (1958), bearbeitete und uminstrumentierte. Neben diesem Konzert für Altsaxophon und Orchester57 entstand außerdem noch für Rascher und seine Tochter Carina die Barcarole für zwei Altsaxophone und Klavier (1964).

So wie sich Jacobi Anfang der 1930er Jahre als einer der ersten deutschen Komponisten für die neue Ästhetik des Saxophons begeistert und diesem den Weg in den klassischen Konzertbetrieb mit geebnet hatte, machte er sich in den 1950er/60er Jahren für die Anerkennung des als »Schifferklavier« missachteten Akkordeons verdient. Auch im Akkordeon erkannte er das Potenzial eines vollwertigen Konzertinstruments und avancierte zu einem Pionier für das klassische Akkordeon. Zeigte er sich hier experimentierfreudig und offen für Neues, blieb er hinsichtlich seiner Kompositionstechnik und der Verwendung von Formen und Gattungen traditionsgebunden. Auffällig in seinem Frühwerk sind die vielen Suiten und Tänze, seine Anlehnungen an barocke Meister sowie seine Nähe zum Impressionismus. Jacobi legte großen Wert auf eine »einprägsame Melodik, fesselnde Rhythmik und farbige Harmonik«58 – wobei letztere noch tonal, jedoch sehr geweitet erscheint. Er sah sich selbst als Neoklassizist und erarbeitete sich in den Berliner Jahren, seiner produktivsten Schaffenszeit, einen eigenen kompositorischen Stil.

Diesem Stil blieb er treu, auch als in den Nachkriegsjahren die künstlerisch-avantgardistischen Strömungen in eine gänzlich andere Richtung gingen. Überhaupt hielt er an vielem, was in früher Zeit sein Wirken kennzeichnete, auch später fest. So war ihm die Vermittlung von Musik im Laienbereich – nun speziell bezogen auf die Akkordeonszene – weiterhin wichtig, das Komponieren nicht allein um seiner selbst willen, sondern unter Berücksichtigung einer »ethischen« Dimension.59 Auch sein sozial- und kulturpolitisches Interesse sowie sein ehrenamtliches Engagement, das mit dem Vorsitz des Vereins ehemaliger Hochschüler der Hochschule für Musik Berlin begonnen hatte, fand seine Fortsetzung in den Münchner Jahren. Für alles erntete Wolfgang Jacobi Anerkennung und Auszeichnungen. Dennoch verblieb er im Schatten namhafterer Komponistenkollegen, und nach seinem Tod drohte er immer mehr an Beachtung zu verlieren. Dabei hatte Sigurd Rascher in einem würdigenden Beileidsschreiben an Jacobis Ehefrau über seinen verehrten Freund noch betont: »Es wird schon nicht gehen, seinen Namen zu vergessen – zu wichtig sind seine Beitraege zu unserer Literatur!«60

1 Die Familie lebte zu diesem Zeitpunkt bereits in München. — 2 Die Auflistung bezieht sich auf Aufführungen der Jahre 1927 bis 1933. Im Werkverzeichnis selbst finden sich darüber hinaus Angaben zu Uraufführungen auch bei einigen früheren Werken. – Abgesehen von diesem ersten Werkverzeichnis (im Folgenden kurz WV1) sind im Jacobi-Nachlass noch zwei weitere handschriftliche Werkverzeichnisse erhalten, die in späterer Zeit entstanden und einmal Werke bis 1958 umfassen (= WV2), einmal bis 1972 (= WV3). — 3 Die umfangreiche Sammlung an Presseberichten und Rezensionen erklärt sich aus dem Umstand, dass Jacobi mit dem »Argus Nachrichten-Bureau« einen Zeitungsausschnittdienst beauftragt hatte. Eine Erschließung der zahlreichen Presse-Dokumente im Familienarchiv Wolfgang Jacobi (im Folgenden kurz FamWJ) steht noch aus. — 4 Wolfgang Jacobi, Biographische Notizen, Manuskript, 1972, S. 1–5, hier S. 2 (in englischer Übersetzung erschienen in: Music Accord [1972], H. 5–7, jeweils S. 10 f.). – Neben diesem maschinenschriftlichen Manuskript existiert noch ein handschriftlicher Lebenslauf von Jacobi, verfasst ca. 1940, in seinem Nachlass. — 5 Musikalische Vorkenntnisse hatte Jacobi in seinem Elternhaus erworben, in dem regelmäßig musiziert wurde. Er selbst spielte Klavier, vorzugsweise Bach und Mozart, aber auch schon frühe Werke von Debussy und Reger. Mit Fragen der Musiktheorie hatte er sich außerdem in der Gefangenschaft beschäftigt. – Vgl. Jacobi, Biographische Notizen (Anm. 4), S. 1. — 6 Vgl. Staatl. akad. Hochschule für Musik in Berlin zu Charlottenburg, Jahresbericht für den Zeitraum vom 1. Oktober 1920 bis zum 30. September 1921, S. 21 und 23. — 7 In Jacobis WV1 finden sich Kompositionen mit und ohne Opuszahl. Die Zählung beginnt mit seinen 6 Präludien und Fugen für Klavier op. 1a (1920/22) und endet mit dem Konzert für zwei Klaviere und Blasorchester op. 45 (1932). In der Folge verzichtete Jacobi auf die Vergabe von Opuszahlen. — 8 Vgl. WV1 sowie Konzertführer Berlin-Brandenburg 1920–2012, 3 (1922/23), H. 11, 20.11.–3.12.1922, S. 9 f. Online einsehbar in: Digitale Sammlungen des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz, URL: https://digital.sim.spk-berlin.de/viewer/image/775084921-03/73/ [letzter Zugriff: 23.11.2021]. — 9 Die Werke wurden 2004 von Ries & Erler als Neuauflagen herausgebracht. – Anfang der 1930er Jahre hatte der Verlag auch Jacobis Schuloper Die Jobsiade veröffentlicht. — 10 Wolfgang Jacobi, Werkbeschreibung, Konzert für Cembalo und Orchester, Manuskript, 1969 (FamWJ). — 11 p. s. [Poldi Schmidt], »Filmmusik und Kammermusik. Der Vormarsch in Neuland«, in: Lichtbild-Bühne, 22.10.1928, und Fritz Brust, [Bericht], in: Allgemeine Musikzeitung, 2.11.1928. – »Man bemerkte« im Publikum auch Kurt Weill; vgl. Klaus Pringsheim, [Bericht], in: Der Abend (Spätausgabe des Vorwärts), 25.10.1928. — 12 Vgl. Eugen Schmitz, »Tonkünstlertagung in Dresden. Sinfoniekonzert der Philharmonie«, in: Dresdener Nachrichten, 7.10.1930. — 13 Jacobi widmete die 2. Fassung seines Konzerts der Cembalistin Li Stadelmann, die es mehrfach aufführte, so mit den Münchner Philharmonikern 1949 und dem Orchester des Bayerischen Rundfunks 1951. — 14 Ausführlich in Friedrich Spangemacher, »Wolfgang Jacobi und der frühe Berliner Rundfunk«, im vorliegenden Band, S. 25. — 15 Jacobi, Biographische Notizen (Anm. 4), S. 2. — 16 Brief von Wolfgang Jacobi an Ursula Stürzbecher, 30.9.1967 (FamWJ). — 17 Ebd. — 18 Vgl. dazu Stefanie Acquavella-Rauch, »›Rein sachlich finde ich, dass zu wenig brauchbare gute Akkordeonmusik existiert‹. Einblicke in Jacobis Zusammenarbeit mit dem Hohner-Verlag«, im vorliegenden Band, S. 87. — 19 Brief von Paul Pachaly an Wolfgang Jacobi, 4.4.1933 (FamWJ). — 20 Vgl. Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, bearb. von Theo Stengel und Herbert Gerigk, Berlin 1941, Sp. 120. — 21 Vgl. Friedrich Geiger, »Die ›Goebbels-Liste‹ vom 1. September 1935. Eine Quelle zur Komponistenverfolgung im NS-Staat«, in: Archiv für Musikwissenschaft 59 (2002), H. 2, S. 104–112. — 22 Brief von Gertrud Weil an Wolfgang Jacobi, 2.11.1935 (FamWJ). — 23 Vgl. Staatl. akad. Hochschule für Musik in Berlin zu Charlottenburg, Jahresbericht für den Zeitraum vom 1. Oktober 1924 bis zum 30. September 1925, S. 23. Außerdem: Herbert Henck, Heinz Fischer (1903–1942). Ein jüdischer Pianist in Berlin, Internettext, 2012–19, Teil 2, URL: http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Fischer_II/fischer_ii.html [letzter Zugriff: 23.11.2021]. — 24 Ebd., Teil 1, URL: http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Fischer_I/fischer_i.html [letzter Zugriff: 23.11.2021]. — 25 Diese erfolgten nicht nur in der Berliner Funk-Stunde, sondern auch in anderen Sendern der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft wie im Sender Königsberg, Frankfurt/M., Breslau, Leipzig, Stuttgart und München. Zudem war Jacobi im Programm der Deutschen Welle (ab 1.1.1933 = Deutschlandsender) vertreten sowie in Sendern der ersten österreichischen Rundfunkgesellschaft, der Radio-Verkehrs-AG (z. B. in Radio Wien). — 26 Werbefaltblatt Wolfgang Jacobi, vermutlich 1929 (FamWJ). – S. auch Raika Simone Maier, »Lernen, Singen und Lehren«. Lula Mysz-Gmeiner (1876–1948), Mezzosopranistin und Gesangspädagogin, Neumünster 2017. — 27 Vgl. auch die Ankündigungen im Konzertführer Berlin-Brandenburg 1920–2012, 9 (1928/29), H. 15, 1.1.–13.1.1929, S. 5 und H. 18, 21.1.–3.2.1929, S. 3, URL: https://digital.sim.spk-berlin.de:443/viewer/image/775084921-09/141/ [letzter Zugriff: 23.11.2021]. — 28 Frenkel unterrichtete auch am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium (Violinabteilung). Als Komponist wurde er, wie Jacobi, auf die »Goebbels-Liste« gesetzt (Anm. 21). Er emigrierte 1935 in die Schweiz, ein Jahr später in die USA; vgl. Agata Schindler, »Stefan Frenkel«, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, hrsg. von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen, Hamburg 2006, Online-Publikation, URL: https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001195 [letzter Zugriff: 23.11.2021]. — 29 Fritz Brust, [Bericht], in: Allgemeine Musikzeitung, 2.12.1927. — 30 Alfred Einstein, »›Neue Musik‹«, in: Berliner Tageblatt, 2.12.1927. — 31 Karl Westermeyer, »Berliner Konzerte. Neue Kammermusik«, in: Berliner Tageblatt, 31.1.1929. — 32 Ein Streifzug durch frühe Presse-Rezensionen findet sich in: Ekkehard Ochs, »Wolfgang Jacobi – Leben und Werk als Gegenstand von Musikwissenschaft und Musikpublizistik. Eine Bestandsaufnahme«, in: Wolfgang Jacobieine neue »Münchner Schule« aus Vorpommern?, hrsg. von Birger Petersen, München 2020 (= Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München, Bd. 15), S. 179–189. — 33 Ebd., S. 182 f. — 34 Ebd., S. 183. — 35 Wolfgang Jacobi und Ursula Stürzbecher, Manuskript zu einem Werkstattgespräch, 1967, S. 1–6, hier S. 2 (FamWJ). – Viel mehr ist über die Verbindung Jacobi-Hindemith in der Berliner Zeit nicht bekannt. Jacobi ist aber in Hindemiths Adressbuch von 1927 bis 1938 verzeichnet, was für einen häufigeren Kontakt spricht. Zudem geht aus einem Brief von Gertrud Hindemith an den Schott-Verlag vom 7.3.1928 hervor, dass Jacobi als Vorsitzender des Vereins ehemaliger Hochschüler im März 1928 einen Hindemith-Abend plante, bei dem dieser selbst als Interpret mitwirkte. Ferner belegt ein Kalendereintrag Hindemiths eine private Zusammenkunft der beiden Komponisten am 1.8.1936. – Nach Informationen von Susanne Schaal-Gotthardt, Hindemith Institut Frankfurt, vom März 2017. — 36 Barbara Kienscherf, Art. »Rascher, Sigurd Manfred«, in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, Kassel – Stuttgart – New York 2016 ff., zuerst veröffentlicht 2005, online veröffentlicht 2016, URL: https://www.mgg-online.com/mgg/stable/27387 [letzter Zugriff: 27.8.2021] – Rascher wandelte später die Schreibweise seines Namens um in Raschèr, wohl um sich von seinem Bruder Sigmund Rascher, der im Dritten Reich als KZ-Arzt zu einem NS-Medizinverbrecher wurde, abzugrenzen. — 37 Vgl. Henning Schröder, »Das postmoderne Saxophon und sein Weg ins dritte Millennium«, in: Saxophone. Ein Instrument und sein Erfinder, hrsg. von Frank Lunte und Claudia Müller-Elschner, Berlin 2014, S. 126–127 und 133–143, hier S. 137. — 38 Für diese Auskunft danke ich Rascher-Experte Wildy Zumwalt, Fredonia State University of New York, Juli 2021. — 39 Veröffentlicht 1965 als Sonata for Eb Alto Saxophone and Piano im Verlag Bourne Co., New York. — 40 Vgl. WV1, WV2 und WV3 (Anm. 2). – Jacobi gab in späteren Jahren auch an anderer Stelle 1930 als Kompositionsjahr an, sodass in der Literatur und sonstigen Publikationen meist dieses Entstehungsdatum genannt wird, z. B. von Mehren in seiner Dissertation: Jörg Mehren, Wolfgang Jacobi. Studien zu Leben und Werk, Trossingen 1997, S. 122. — 41 So existiert von der Saxophonsonate auch eine Fassung für Elektronium und Klavier aus dem Jahr 1955. — 42 Das berühmte, heute noch konzertierende Raschèr Saxophone Quartet wurde erst 1969 gegründet. — 43 In der Sigurd M. Raschèr Collection an der State University of New York at Fredonia sind auch noch weitere, im Folgenden noch zu benennende Kompositionen Jacobis erhalten. — 44 Brief von Sigurd M. Rascher an Wolfgang Jacobi, 23.12.1937 (FamWJ). — 45 Brief von Rascher an Jacobi, 1.12.1938 (FamWJ). — 46 Vgl. Albrecht Dümling, »Symbol für Dekadenz oder Modernität? Auseinandersetzungen über das Saxophon im nationalsozialistischen Deutschland«, in: Saxophone. Ein Instrument und sein Erfinder, hrsg. von Frank Lunte und Claudia Müller-Elschner, Berlin 2014, S. 107–109, 112–113 und 116–125, hier S. 112. — 47 Brief von der STAGMA an Wolfgang Jacobi, 22.2.1938 (FamWJ). — 48 Wann der Ausschluss aus der Reichsmusikkammer genau erfolgte, konnte aus den Quellen im Jacobi-Nachlass nicht eruiert werden. Geiger weist darauf hin, dass Jacobi 1936 von der »Reichsfachschaft Komponisten« noch als »nichtarisches« Mitglied geführt wurde, nimmt aber an, dass der Ausschluss bis 1939 sicher vollzogen wurde. Vgl. Geiger, »Die ›Goebbels-Liste‹ vom 1. September 1935. Eine Quelle zur Komponistenverfolgung im NS-Staat« (Anm. 21), S. 108. — 49 Vgl. hierzu Gesa zur Nieden, »›Zwischen zwei Feinden‹. Wolfgang Jacobis Petrarca-Vertonungen der 1960er Jahre«, im vorliegenden Band, S. 68. — 50 S. Anm. 43. — 51 Cantata für Sopran, Altsaxophon und Klavier, erschienen bei Ries & Erler 2004/2012. — 52 Eine im Raschèr-Archiv in Fredonia vorliegende, Jacobi zugeschriebene Pastorale für Sopran, Saxophon und Klavier konnte jetzt als um den ersten Teil gekürzte und bearbeitete Fassung der Cantata identifiziert werden. Diese Kürzung stammte nicht von Jacobi. Er erhielt in den 1960er Jahren Anfragen aus den USA nach seiner Pastorale, die er dahingehend beantwortete, dass er kein Werk mit diesem Titel komponiert habe. Offenbar hatte Rascher selbst die Cantata-Bearbeitung vorgenommen, ohne Jacobi darüber in Kenntnis zu setzen. — 53 Briefe von Rascher an Jacobi, 30.11.1936 und 18.2.1937 (FamWJ). — 54 S. Matthias Michael Janze, Täter, Netzwerker, Forscher: Die Medizinverbrechen von Dr. med. Sigmund Rascher und sein personelles Umfeld, Dissertation, Tübingen 2020, online zugänglich, URL: https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/handle/10900/109676/ [letzter Zugriff: 29.12.2021]. – S. auch Anm. 36. — 55 Vgl. Andreas Ullrich, »Wolfgang Jacobi: Ein Komponistenleben in Deutschland«, in: Wolfgang Jacobieine neue »Münchner Schule« aus Vorpommern?, hrsg. von Birger Petersen, München 2020 (= Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München, Bd. 15), S. 11–17, hier S. 13. — 56 Zur Bedeutung der sogenannten Raschèr-Schule vgl.: Schröder, »Das postmoderne Saxophon und sein Weg ins dritte Millennium« (Anm. 37), S. 137 ff. — 57 Das lange vergriffene Aufführungsmaterial des Konzerts wurde 2020 vom Verlag Hohner/Schott neu hergestellt und ist nun wieder verfügbar. — 58 Jacobi und Stürzbecher, Manuskript zu einem Werkstattgespräch (Anm. 35), S. 4 f. — 59 S. Anm. 16 und 17. — 60 Brief von Sigurd M. Raschèr an Eveline Jacobi, 11.1.1973 (FamWJ).

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