Kitabı oku: «I L.I.K.E. my job», sayfa 2
Meditation schafft Resilienz
„Er sagt – und ist stolz darauf – er geht in
seinen Pflichten auf. Bald aber, und nicht ganz so munter,
geht er in seinen Pflichten unter.“ [Eugen Roth]
Resilienz ist im letzten Jahrzehnt zu einem der stärksten Kaufmotive geworden. Was macht uns stärker, stresssicherer, widerstandsfähiger, also resilienter? Der Wohlstand unserer Gesellschaft hat ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht. Pro erwachsenem Familienmitglied ein Auto, pro Zimmer ein Flat-Screen und pro Quartal ein Urlaub, zumindest ein Kurzurlaub oder ein Städtetrip, wenn auch nur zum Einkaufen, prägen unseren Lebensstil. Es geht uns also so gut wie noch nie. Und dennoch nimmt die Zahl der psychisch Erkrankten ständig zu. Burnout ist zur Volkskrankheit Nummer 1 geworden.
Mit 308,3 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 Mitglieder entfielen laut Statista Deutschland im Jahr 2018 die meisten Burnout-Krankheitstage auf Führungskräfte im Verkauf. Zusammen mit Berufen im Dialogmarketing und in der Altenpflege gehören die Verkäufer zum wiederholten Male zu den „Burnout-anfälligsten“ Berufsgruppen. Der Wert liegt dabei zweieinhalb Mal höher als der Durchschnitt unter AOK-Mitgliedern. Auch die Diagnosehäufigkeit hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht: Wurde im Jahr 2005 durchschnittlich 1 Fall von Burnout je 1.000 Mitglieder diagnostiziert, waren es 2018 bereits 5,7 Fälle.
Burnout, erstmals 1974 von dem Psychologen Herbert Freudenberger als „Zusammenbruch aufgrund von Überarbeitung oder Stress“ erwähnt, galt lange als Manager- und Workaholic-Krankheit: Es ist der große Zusammenbruch, das Feuer, das nach Jahren oder Jahrzehnten der Überarbeitung ausgeht, so zumindest wurde das Burnout-Syndrom in den Medien lange Zeit dargestellt und bekannt gemacht.
Burnout ist in Deutschland keine eigenständige Diagnose, es wird von Ärzten unter dem Kürzel Z73 zusammengefasst. Z73 steht für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Mittlerweile ist Burnout längst keine reine Managerkrankheit mehr, auch Berufseinsteiger leiden unter Überforderung und Stress. Sind Millennials wirklich mehr erschöpft als andere? Kann man überhaupt ausbrennen, bevor man richtig gebrannt hat?
Anfang des Jahres löste die amerikanische Journalistin Anne Helen Petersen mit ihrem Essay „How Millennials Became the Burnout Generation“ eine Diskussion über das Burnout-Syndrom bei jungen Menschen aus. Sie beschreibt in ihrem Artikel eine Generation, die zwar ehrgeizig, perfektionistisch und beruflich erfolgreich ist, aber reihenweise an den einfachsten täglichen Aufgaben – Rechnungen bezahlen, Arzttermine ausmachen, Stiefel zum Schuster bringen und wieder abholen – scheitert. Sie nennt es „errand paralysis“, Erledigungslähmung. „Es (das Burnout) ist unser Leben“, schreibt sie in ihrem Artikel. Die Hintergrundmusik, vor der das Leben ihrer Generation stattfinde, die Basistemperatur ihrer Körper.
Andere Studien, die sich nicht auf das Burnout, sondern auf das allgemeine Stresslevel beziehen, bestätigen ebenso die These der überforderten Millennials. Bei jedem dritten amerikanischen Studenten wurde in den Jahren 2016 und 2017 eine psychische Krankheit diagnostiziert, fand eine US-weite Umfrage heraus. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in Deutschland. Eine Studie, die der AOK-Bundesverband 2016 in Auftrag gegeben hat, ergab: 53 Prozent der mehr als 18.000 befragten Studierenden stehen unter starkem Stress.3
Meditation ist ein Zugang zu vorhandenen Ressourcen und eine Kraftquelle, um die eigene Resilienz zu stärken. Die Annahme, Meditation sei nur etwas für Mönche und Esoteriker, ist längst überholt. Denn regelmäßiges Meditieren stärkt nicht nur unser mentales Immunsystem, sondern wirkt sich auch positiv auf unseren beruflichen Erfolg aus.
In Asien ist Meditieren quasi so alt wie die Menschheit selbst. Schon seit Jahrtausenden ist es in vielen Kulturen und Religionen eine weitverbreitete Praxis. In den fernöstlichen Traditionen dient das Meditieren dazu, Erleuchtung zu finden oder das Nirwana zu erreichen. In christlichen, islamischen oder jüdischen Traditionen meditieren die Menschen, um dem Göttlichen näher zu sein.
Wir sehen eine klare Tendenz, dass das Meditieren auch außerhalb des Religiösen immer mehr Verbreitung und vor allem auch Anerkennung findet. Diese spirituelle Praxis soll dazu beitragen, mit sich selbst in Einklang zu kommen, den Weg nach innen anzutreten, den Geist zu leeren und Wohlbefinden herzustellen.
Wie geht Meditation?
Die Ergebnisse des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung bestätigen, dass die besten Zeiten zum Meditieren morgens und abends sind. Dies ist leicht erklärbar. Morgens beeinflussen wir so die Grundstimmung des Tages. Das bedeutet, wenn wir ruhig und entspannt in den Tag starten, geben wir Stress weniger Chancen, an uns heranzukommen, und abends steuern wir durch Meditation Lernprozesse für den Schlaf. Natürlich gibt es unzählige Bücher für alle Entwicklungsstufen und Anwendungsbereiche der Meditation. Die Resilienz Akademie liefert hier eine sehr praktikable Anleitung in wenigen Schritten:4
− Schaffen Sie sich eine Meditationsinsel:
Ein ruhiger Rückzugsort hilft Ihnen, die Konzentration vollständig auf sich zu lenken. Es ist ratsam, wenn Sie in der Anfangszeit stets denselben Ort wählen. Die vertraute Umgebung und Situation erleichtern den Einstieg in die Reise nach innen. Wählen Sie einen Ort, an dem Sie sich wohl und ungestört fühlen.
− Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein:
Der Klassiker der Meditationshaltungen ist wohl der Schneidersitz. Auch der ist allerdings kein Muss. Sie können im Fersensitz oder gar auf einem Stuhl sitzen. Sogar das eher untypische Liegen ist möglich. Egal wie Sie sich positionieren, achten Sie darauf, dass die Haltung bequem ist und Sie lange darin verweilen können. Wenn Sie sitzen, achten Sie zusätzlich auf eine aufrechte Haltung (kein Rundrücken oder kollabieren der Wirbelsäule). Das erleichtert das Atmen und schont Ihren Rücken. Hierfür können Sie beispielsweise ein Meditationskissen zu Hilfe nehmen. Achtung: Beim Sitzen soll kein falscher Ehrgeiz aufkommen. Wenn es schmerzt, eine bequemere Sitzposition einnehmen.
− Finden Sie Ihr inneres/drittes Auge:
Jetzt kommt der spirituelle Teil. Dieser Schritt bringt nur etwas, wenn Sie sich vollkommen auf die Übung einlassen. Eine Möglichkeit dafür ist: Sie stellen sich vor, Sie hätten zwischen den beiden Augen ein inneres/drittes Auge. Konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie Ihre Gedanken beobachten.
− Achten Sie auf Ihre Atmung:
Die Atmung ist ein wichtiges Instrument. Atmen Sie ruhig und bewusst; beim Einatmen strömt die Luft in den (Unter-)Bauch hinein und beim Ausatmen lassen Sie die Luft ungehindert ausströmen. Vermeiden Sie Brustatmung. Brustatmung ist kopflastig und verursacht Stress. Je besser es Ihnen gelingt aus dem Unterbauch heraus zu atmen, umso ruhiger werden Sie. Lenken Sie Ihre Gedanken auf eine gleichmäßige Atmung.
− Lösen Sie sich von allem:
Uns Menschen fällt es schwer, an nichts zu denken. Allein der Gedanke daran macht das Ganze schier unmöglich. Doch genügend Übung erlaubt es Ihnen, sich von Ihren Gedanken zu lösen und Ihren Geist zu leeren. Sie können diesen Prozess nicht erzwingen, sondern er findet selbstständig statt. Zählen kann am Anfang helfen, sich von den Gedanken zu befreien. Langsames Zählen von eins bis zehn. Wenn Gedanken kommen, wehren Sie sich nicht dagegen. Lassen Sie sie wie Wolken vorbeiziehen. Haften Sie nicht an Ihren Gedanken fest. Versuchen Sie Ihre Gedanken zu beobachten, damit kommen Sie auf eine Art „Metaebene“ und die Gedanken verschwinden von selbst.
− Meditieren Sie regelmäßig:
Zur Ruhe zu kommen muss trainiert werden. Kaum jemand wird bei seiner ersten Meditation gleich eine völlige Leere erreichen und in sein tiefes Inneres vordringen. Es heißt daher üben, üben und noch mehr üben. Wenn Sie regelmäßig meditieren, spüren Sie die Fortschritte und kommen schneller in einen entspannenden Zustand. Forscher fanden heraus, dass eine dreimal wöchentliche Meditation von 20 Minuten schon eine sehr gute Basis bildet.
Formen der Meditation
Die meistverbreitete Form der Meditation ist natürlich die Sitzmeditation. Ich durfte einige Zeit meines Lebens in buddhistischen Klöstern in Japan verbringen und zusammen mit Mönchen meditieren. Die Gehmeditation ist dort auch sehr verbreitet. Bei dieser Form des Gehens gibt es sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten. Von ganz langsam, also nur ein bis zwei Schritte pro Minute, bis hin zu normaler Gehgeschwindigkeit. Es kann sehr herausfordernd sein, in 15 Minuten nur zehn Meter zurückzulegen.
Die Mönche in den Zen-Klöstern bezeichnen jede Art von Tätigkeit als Meditation. Selbst das Wischen des Bodens oder das Abspülen des Geschirrs wird in meditativer Form ausgeführt. Meditation heißt ja, sich voll und ganz dem Moment widmen. Das, was man tut, im Hier und im Jetzt tun. Mit der Handlung
eins werden, ohne sich von Gedanken aus der Vergangenheit oder der Zukunft ablenken zu lassen. Dies würde nur die Qualität der Handlung schmälern.
Was bewirkt Meditation?
Meditation steigert die kognitiven Fähigkeiten.
Studien belegen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration sich durch regelmäßiges Meditieren deutlich verbessern. Das Phänomen dahinter lautet: Neuroplastizität. Unser Gehirn bleibt nämlich nicht unverändert, sondern entwickelt sich mit jedem Denk- und Lernprozess. Die Gehirnforschung hat bestätigt, dass Gehirnzellen mit dem Altern nicht nur kontinuierlich absterben, sondern unter bestimmten Umständen auch neu gebildet werden. Insbesondere dann, wenn Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden. Dinge, die wir trainieren, schaffen neue Verbindungen zwischen Synapsen oder stärken zumindest bestehende. Durch Meditation wird außerdem Achtsamkeit und Konzentration im Allgemeinen trainiert. Das bedeutet, wir können diese kognitive Fähigkeit dann nicht nur auf bekannte Denkaufgaben anwenden, sondern auch unbekannte Aufgaben besser lösen.
Richard Gere tut es mit Hingabe. Topmodel Christy Turlington ebenso. Und auch in Deutschland sind es längst nicht nur vom Burnout bedrohte Manager, die Meditation für sich entdecken, um Stress abzubauen, zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe zu gelangen. Meditation ist mehr als nur ein Trend, sagt die Hirnforscherin Prof. Tania Singer. Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig arbeitet seit Jahren daran, die günstigen Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn nachzuweisen – mittels harter Wissenschaft und Hirnscans. Derzeit läuft dazu eine weitere große Studie in Berlin und Leipzig.
Forscher aus Gießen und Harvard etwa untersuchten erstmals die Auswirkungen eines bewährten, auf Achtsamkeit basierenden Meditationsverfahrens namens MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) mittels Hirnscan. Während die Teilnehmer nach acht Wochen MBSR-Praxis berichteten, besser mit Stress umgehen zu können, zeigten sich auch deutliche Veränderungen in der Hirnstruktur: weniger Dichte der grauen Substanz an der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, mehr Dichte dafür im Hippocampus und in Regionen, die für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind. Wichtig sei es darum, während der Meditation eine Form von „beobachtender Distanz“ zu seinen Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen einzunehmen: Wenn es uns gelingt, uns von flüchtigen Gedanken und Gefühlen nicht beherrschen zu lassen, tritt unser eigenes Inneres klarer hervor und wir werden aufnahmefähiger für die Innenwelt anderer.
Dass Meditation Spuren im Gehirn hinterlässt, ist mittlerweile gut belegt. Der Psychologe Richard Davidson von der University of Wisconsin-Madison konnte schon 2007 demonstrieren, dass ein dreimonatiges Meditationstraining die Aufmerksamkeit schärft.
Die Teilnehmer erkannten Zahlen, die auf einem Bildschirm zwischen zahlreichen Buchstaben versteckt waren, schneller als vor dem Training. Und Sara Lazar vom Massachusetts General Hospital in Boston berichtete, dass sich das Training sogar in der Morphologie des Gehirns niederschlägt. Der Hirnscanner zeigte, dass es den Mandelkern schrumpfen lässt, eine Struktur im Gehirn, die unter anderem an der Steuerung von Angst beteiligt ist.
Meditation baut effektiv Stress ab.
Es wäre falsch zu behaupten, Meditation helfe dabei, Stress komplett zu beseitigen. Schließlich sind die Stressoren, also das, was den Stress auslöst, auch nach dem Meditieren noch vorhanden. Aber regelmäßiges Meditieren unterstützt im besseren Umgang mit Stress. Durch die geübte Aufmerksamkeit auf uns selbst und durch Konzentration gelingt es leichter, auch unter Druck einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. Das bedeutet, wir können so auch bei Problemen auf unsere Ressourcen zurückgreifen und diese lösungsorientiert nutzen.
Eine Studie mit über 3.500 Erwachsenen zeigte, dass einer der größten Vorteile der Meditation der effektive Stressabbau ist. Normalerweise verursacht geistiger und körperlicher Stress einen erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol. Dies führt zu vielen der schädlichen Auswirkungen von Stress wie zum Beispiel der Freisetzung von entzündungsfördernden Chemikalien, den Zytokinen. Diese Effekte können den Schlaf stören, Depressionen und Ängste fördern, den Blutdruck erhöhen und zu Müdigkeit und negativem Denken beitragen. Des Weiteren kann Meditation auch Symptome von stressbedingten Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, posttraumatische Belastungsstörung und Fibromyalgie verringern. In einer achtwöchigen Studie zeigte sich beispielsweise, dass ein Meditationsstil namens „Achtsamkeitsmeditation“ die durch Stress verursachte Entzündungsreaktion reduziert.5
Cogito ergo sum – ich denke, also bin ich – lautet der erste Grundsatz von René Descartes. Das Denken bestimmt die eigene Persönlichkeit, erschafft ihre Realität. Nach dem Neurologen Wolf Singer funktioniert das so gut, weil unser Hirn nicht zwischen real Erlebtem und Vorgestelltem unterscheidet. Unsere Gedanken sind für uns genauso real wie unsere Erfahrungen. Wenn wir uns also Ruhe, Liebe, und Erfüllung vorstellen, erleben wir diese Gefühle. Kinder sind das beste Beispiel dafür. Wenn man einem vierjährigen Kind eine Geschichte erzählt, taucht es ganz tief in die Erzählungen ein und das Gesagte wird real. Das Kind erlebt die Geschichte. Wenn in der Geschichte nun etwas Böses vorkommt, zeigen Kinder körperliche Symptome wie Zittern oder Schweißausbruch, sie erleben Angst.
Meditation unterstützt beim Fokussieren.
Im stressigen Arbeitsalltag jagt oft ein Gedanke den anderen. So schaffen viele Ideen es gar nicht erst, zu einem Projekt zu werden, weil sie so schnell an uns vorbeiziehen. Die Achtsamkeitsübungen helfen dabei, fokussierter auf Dinge zu achten. So kommen nicht nur neue Ideen besser an Sie heran, sondern werden von Ihnen auch besser wahrgenommen. Regelmäßiges Meditieren wirkt sich zudem positiv auf die Karriere aus. Steve Jobs soll beispielsweise zu Aufstiegszeiten von Apple täglich meditiert haben. Sein Nachfolger Tim Cook schwört ebenso darauf wie Facebook-Gründer Marc Zuckerberg.
Das hat sie für ihre Unternehmen flexibel und offen für Zukunftsvisionen gehalten. Man muss allerdings kein milliardenschweres Unternehmen leiten, um die Wirkung des Meditierens zu spüren.
Meditation füllt Energiespeicher auf.
Regeneration ist für den Menschen enorm wichtig. Unser Gehirn braucht Energie, um vollkommen funktionsfähig und leistungsstark zu sein. Gerade in stressigen und anstrengenden Zeiten gönnen wir uns wenig Regeneration. Zu meditieren hilft hervorragend dabei, die eigene „Batterie“ wieder aufzuladen. Wir tanken dadurch mentale Kraft, um Projekte motiviert und erfolgreich anzugehen.
Meditation unterbricht die Gedankenspirale.
Unser Gehirn vollbringt Erstaunliches. Ist es nicht unglaublich, wie viel wir tagsüber denken können? Blöd nur, wenn wir gar nicht mehr damit aufhören. Oft befinden wir uns in einer Gedankenspirale, die unseren Kopf beschäftigt hält, aber zu nichts führt. Und da hilft die Meditation. Sie unterbricht diesen Fluss und schafft einen Zustand, der auch neue, frische Gedanken zulässt. So schaffen wir Platz für innovative Ideen und holen uns selbst aus (oft unbemerkten) Sackgassen.
Meditation stärkt die Resilienz.
Im Neu-Deutschen sprechen wir anstatt von Achtsamkeit oft von Mindfulness. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oft sind wir mit unseren Gedanken voraus und beschäftigen uns bereits mit den im Laufe des Tages noch zu erledigenden Aufgaben. Ständig in der Zukunft zu leben, tut uns allerdings nicht gut.
Resilienz bedeutet innere Stärke, die uns im Umgang mit Stress flexibel macht und unser Wohlbefinden erhöht. Ständig mit den Gedanken voraus zu sein, macht hingegen anfällig für Stress und setzt uns unter Druck. Mindfulness oder Achtsamkeit helfen dabei, in der Gegenwart zu leben und Chancen besser ergreifen zu können.
Meditation hilft, die eigene Achtsamkeit zu trainieren und Resilienz zu stärken. Das macht Sie in Ihrem Beruf widerstandsfähiger gegenüber Stress, sorgt für Erholung und Ruhe und schafft Platz für neue Ideen.
FAZIT: In Anbetracht der umfassenden Wirkung von Meditation ist es einleuchtend, warum die Harvard Business School dieser Kunst eine so hohe Bedeutung beimisst. Durch regelmäßiges Meditieren fokussiert und scharfsinnig zum richtigen Zeitpunkt intuitiv die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist mit Sicherheit erfolgversprechend. Findet hier ein Paradigmenwechsel von den harten zu den weichen Faktoren statt, an denen Führungskräfte künftig gemessen werden?
Was bedeutet
L.I.K.E.?
Die Abkürzung L.I.K.E. steht für:
»Loyalität
»Identifikation
»Kompetenz
»Exzellenz
Loyalität
Die Loyalität der Soldaten ihren Kommandanten gegenüber war seit jeher kriegsentscheidend. Die Samurai entwickelten überirdische Kräfte aufgrund ihrer Loyalität ihrem Shogun gegenüber. In der Loyalität spiegeln sich auch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit dem Arbeitgeber gegenüber wider. Loyalität ist das Wechselspiel von Geben und Nehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In Zeiten fluider Organisationen, in denen Mitarbeiter projektbezogen für mehrere Auftraggeber temporär engagiert werden oder in verschiedensten Teams mit internen und externen Mitarbeitern arbeiten – welchen Platz hat hier der verstaubte Begriff „Loyalität“? In einer „hire and fire“-Politik, welche so manche (meist börsennotierte) Unternehmen betreiben, wie sollte da Loyalität zwischen dem Arbeitgeber und dem Mitarbeiter entstehen? Wenn im Lebenslauf nicht ausreichend viele Unternehmen aufscheinen, für die man bereits erfolgreich tätig war, gilt man als unflexibel, als Chairholder und als wenig ambitioniert.
Ich verstehe unter dem Begriff Loyalität nicht lebenslange Treue, sondern vielmehr das Commitment während der Zeit, in der man sich für ein Unternehmen verpflichtet, sein Bestes zu geben. Loyalität meint nicht blinden Gehorsam, sondern vielmehr die Verpflichtung eines jeden Mitarbeiters, auf Missstände und Gefahren hinzuweisen, welche den Unternehmenserfolg verhindern oder verzögern könnten. Schwachstellen zu ignorieren, gilt als illoyal. Wir versuchen im L.I.K.E.-Programm die Teilnehmer zu dieser Art von Loyalität zu animieren.
Ein weiterer Aspekt ist die Loyalität dem Kunden gegenüber. Im Mittelpunkt jeder Beratung, jedes Verkaufs muss der Nutzen des Kunden stehen. Ist weit und breit für den Kunden kein Nutzen aus der Aktivität des Beraters zu erkennen, wird das Vertrauen des Kunden missbraucht und die Kundenbeziehung vergiftet. Ist jedoch ein Nutzen für den Kunden ersichtlich, ist das Handeln des Beraters oder Verkäufers für den Kunden sinnstiftend. Nun sollten alle möglichen Mittel und Wege eingesetzt werden, damit der Kunde den Nutzen bei seinem Berater generiert, sonst geht das Geschäft an den Mitbewerber verloren. Loyalität heißt also, Nutzen für den Kunden zu erzeugen und gleichzeitig Ertrag für das Unternehmen zu erwirtschaften. Unter diesem Gesichtspunkt entstehen nachhaltige Kundenbeziehungen und gute Betriebsergebnisse.
Eine beliebte und bewehrte Methode, die Loyalität der Kunden dem Unternehmen gegenüber zu erhöhen, sind Kundenbindungsprogramme mittels Kundenkarten, wo Transaktionen registriert werden. Meist erhält der Konsument hierfür Punkte, welche beim nächsten Einkauf einen Preisnachlass oder einen Bonus bewirken. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hat kürzlich in der Schweiz eine Studie über solche Loyalitätsprogramme durchgeführt und ist zu folgender Erkenntnis gekommen:
1. Punkte sammeln ist zu wenig.
2. Erlebnisfaktor ist wichtiger als der tatsächliche Nachlass.
3. Individuelle Angebote werden gefordert.
4. Exzellente und zeitgemäße Kommunikation erhöht die Wirkung.6
Ich bin der festen Überzeugung, ohne Loyalität sind stabile Beziehungen unmöglich. Sie ist Grundlage und die Voraussetzung für echte Freundschaften, aber auch für funktionierende Arbeitsverhältnisse, Kooperationen und Geschäftsbeziehungen. Es wäre naiv zu glauben, Geschäfte seien auf Zufall gegründet. Loyale Partner, Freunde, Mitarbeiter stehen für andere ein, helfen einander wechselseitig, haben ein ähnliches Wertesystem und verfolgen meist auch gemeinsame Ziele – nicht selten sogar gegen ihre eigenen Interessen. Erstaunlicherweise herrscht in vielen Unternehmen eine Art Doppelmoral – die Loyalität zwar fordert, aber die eigene hintanstellt. Unweigerlich taucht die Frage auf: Ist Loyalität inzwischen noch ein zeitgemäßes Konzept? Hat es Sinn, jemandem die Treue zu schwören? Wir haben uns den Begriff einmal genauer angesehen …
Das Wort hat seine Wurzeln im Französischen und wird dort eher mit legal, im Sinne von gesetzestreu, in Verbindung gebracht. Der Duden weist bei Loyalität auf eine „loyale Gesinnung, Haltung, Verhaltensweise“ hin. Sucht man Synonyme, stößt man auf: Aufrichtigkeit, Beständigkeit, Ehrlichkeit, Fairness, Integrität, Rechtschaffenheit, Redlichkeit, Solidarität, Treue, Verbundenheit, Zuverlässigkeit etc. Möchte man daraus eine Definition ableiten, könnte sie so lauten: Loyalität drückt eine innere Verbundenheit gegenüber einer anderen Person, einer Gruppe oder Organisation aus, deren Basis gegenseitige Wertschätzung und Zuverlässigkeit sind. Am schönsten kommt sie zum Ausdruck, wenn wir jemandem zur Seite stehen, und zwar freiwillig Es ist uns ein inneres Bedürfnis, für etwas Gemeinsames einzutreten, weil wir mit den Ansichten und der Wertvorstellung unseres Gegenübers kongruieren.
Loyalität in Abgrenzung zur Solidarität
Loyalität verkörpert eine bestimmte innere Haltung. Dies kann auch heißen, Ziele zu unterstützen, die nicht zwingend mit den eigenen konform gehen. Man nimmt bewusst (vorübergehende) Nachteile in Kauf, stellt seine persönlichen Interessen hintan mit dem Blick auf etwas Größeres, Ganzes, Übergeordnetes. Loyalität offenbart sich vorwiegend in Krisenzeiten. Wie viel ist ein Versprechen wert, wenn die Sonne einmal nicht scheint? Auf wen kann ich zählen, wenn Ruhm und Glanz verblassen? Hier zeigt sich der wahre Charakter. Unternehmen machen häufig den Fehler, dass sie Loyalität zwar vom Mitarbeiter einfordern, sich selbst aber, wenn es darauf ankommt, nicht loyal verhalten. Beim Mitarbeiter entsteht so schnell das Gefühl, betrogen oder ausgenützt zu werden. Loyalität verhält sich reziprok, beruht also auf Gegenseitigkeit und ist somit keine Einbahnstraße. Wertschätzende Worte des Chefs können helfen. Wesentlich mehr Wirkung zeigen Taten.
Warum ist die Loyalität der Mitarbeiter dem Arbeitgeber gegenüber gerade in Japan so hoch? Ist sie immer noch so hoch? Da ich regelmäßig beruflich in Japan zu tun habe, konnte ich feststellen, dass selbst dort die Loyalität abnimmt. Spätestens als zu Beginn der 90er Jahre riesige Konzerne wie Sony oder Toyota ein Tabu gebrochen haben und begannen, Mitarbeiter in größerem Stil zu kündigen, wirkte sich das auf die Loyalität der Mitarbeiter aus. Vergleichsweise ist sie in Japan aber immer noch sehr hoch. Die Gründe dafür sind relativ einfach erklärt. Das Leben eines Japaners wird von seinem Arbeitgeber bestimmt. Der Lebensinhalt eines Japaners liegt vorrangig in seiner Arbeit. Selbst die Familie spielt in Japan eine untergeordnete Rolle. Der Arbeitgeber sichert die Existenz und somit den Wohlstand. Die Familie kann das nicht. Der Arbeitgeber bestimmt auch in einem hohen Maß die Freizeit seiner Mitarbeiter. Japaner arbeiten offiziell nicht um so viel länger als Europäer oder Amerikaner, aber sie nehmen durchschnittlich drei- bis viermal pro Woche an Veranstaltungen teil, welche die Firma organisiert. Es ist auch keine Seltenheit, dass sich Japaner Arbeit mit nach Hause nehmen. Japaner wissen oft mit ihrer Freizeit wenig anzufangen. Die Freizeitbeschäftigung reduziert sich zumeist auf Restaurantbesuche, Shoppen und Gamblen. Die Karriereleiter nach oben folgt in Japan immer noch stark dem Senioritätsprinzip. Wenn man das Unternehmen wechselt, fängt man meist von vorne wieder an. Dazu kommt, dass die Firmen in Japan alle ziemlich ähnlich strukturiert sind und somit ähnlich ticken. Wer bei Canon nicht glücklich ist, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit bei Minolta auch nicht werden.
Wenn sich ein Japaner vorstellt, passiert es immer noch häufig, dass er zuerst den Firmennamen nennt, dann seine Funktion und zum Schluss seinen Namen. Man liest immer wieder davon, dass Japaner sich zu Tode arbeiten, vor Erschöpfung am Arbeitsplatz sterben. Oder, wenn das Unternehmen in Konkurs geht, den Freitod wählen. Gott sei Dank sind das aber nur Ausnahmen. Ich habe die Japaner in beruflichen Situationen zumeist als sehr glücklich und ausgeglichen wahrgenommen. Ist diese Art von Loyalität, wie sie von Japanern weitgehend immer noch gelebt wird, in unserer dynamischen Welt überhaupt erstrebenswert? Viele Gründe sprechen dagegen, da die Flexibilität und vor allem die Kreativität stark darunter leiden. Dies ist sicherlich auch ein Grund, warum die japanische Wirtschaft bereits seit zwei Jahrzehnten stagniert, wenngleich das Niveau der Wirtschaftsleistung immer noch unglaublich hoch ist.
Solidarität wiederum ist mehr nach außen gerichtet. Solidarität steht oftmals in einem politischen oder ethischen Kontext und spiegelt eine gemeinsame (äußere) Haltung wider. Sich solidarisch erklären, verweist häufig auf ein Mitgefühl oder zumindest hohes Verständnis jemand anderem gegenüber. Solidarität drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen, Gruppen oder Organisationen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus. „Die Solidarität der Streikenden war ungebrochen“, ein Satz, der die Geschichte geprägt hat. Welche Kraft und Energie von Solidarität ausgehen können, beweist die Bewegung, welche Lech Wałęsa in den 80er Jahren in Polen ins Leben gerufen hat. Unter dem Begriff „Solidarnosc“, was nichts anderes bedeutet als Solidarität, hat er im tief kommunistischen Polen eine Gewerkschaft gegründet. Ein einfacher Elektriker aus einer Danziger Schiffswerft wurde später Ministerpräsident und erhielt in weiterer Folge den Friedensnobelpreis. Gedanklich weitergesponnen, hat er sogar die ehemalige Sowjetunion (UDSSR) in die Knie gezwungen und zu Fall gebracht. Vielleicht klingt dies etwas weit hergeholt, aber wenn wir uns den Verlauf der Geschichte ansehen, kann man diesem Gedanken etwas abgewinnen. Die Aufstände in den Schiffswerften an der Ostsee und die anhaltenden Demonstrationen gegen das Regime waren so stark, dass dies auf andere Städte in Polen übergriff und letztlich einen Flächenbrand ausgelöst hat. Das Verlangen nach Freiheit und Demokratie fand immer mehr Anhänger und wurde auch vom damaligen – aus Polen stammenden – Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyla) stark unterstützt. 1989 wurden dann als Erstes die Grenzen in Ungarn geöffnet. Kurz darauf fiel die Berliner Mauer. Etwa zur selben Zeit kam Michail Sergejewitsch Gorbatschow an die Macht, und mit Glasnost und Perestroika begann der Zerfall der Sowjetunion. Ich hatte vor einigen Jahren die große Ehre, mit Lech Wałęsa in Danzig ein Interview zu führen. Auf die Frage, wie er als einfacher Elektriker einer Schiffswerft diesen gewaltigen Stein ins Rollen gebracht hat, gab er mir sehr bescheiden zur Antwort: „Die Zeit war reif, ich hatte ein gutes Timing. Fünf Jahre vorher hätte ich es nicht überlebt und ein paar Jahre später hätte es jemand statt mir gemacht.“ Ich bin heute noch tief beeindruckt von diesem Gespräch und von Wałęsas charismatischer Ausstrahlung.
Woran lässt sich Loyalität im Unternehmen festmachen?
Ist eine jahrzehntelange Unternehmenszugehörigkeit das einzige Kriterium, welches die Loyalität von Mitarbeitern unter Beweis stellt? Dieser Frage ist das renommierte Jobportal Karrierebibel.de nachgegangen. Mit über vier Millionen Zugriffen ist es eine der größten Plattformen zum Thema Job, Karriere und Weiterbildung.
Loyale Mitarbeiter …
»teilen die Ziele des Unternehmens.
»bringen sich aktiv ein, um diese zu erreichen.
»reden nach außen nicht schlecht über ihren Arbeitgeber.
»zeigen große Motivation.
»vertreten ein positives Bild der Firma – auch nach außen.
»tragen mit eigenen Ideen zur Entwicklung und Verbesserung bei.
»sind bereit, mehr als das Nötigste zu tun.
»teilen ihre Wechselpläne rechtzeitig mit.
Umgekehrt gibt es aber auch ein paar Hinweise darauf, wie loyal ein Arbeitgeber zu seinen Mitarbeitern steht und wie ernst die Organisation die (langfristige) Mitarbeiterbindung nimmt.