Kitabı oku: «Heilige Geometrie»
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Renate Brettschneider
Heilige Geometrie
Der Weg in die eigene Mitte
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel 1 Meditation
Ein erstes Erspüren der Dimensionen
Kapitel 2 Meditation
Die Mitte zwischen Himmel und Erde finden
Meditation
Der Körpermittelpunkt – Steuerung und Korrektur der Anbindung
Meditation
Unsere Mitte in einem Kreis und in einer Kugel
Meditation
Unsere Balance im Sterntetraeder
Kapitel 3 Meditation
Das Göttliche feiern und im Hier und Jetzt verankern
Meditation
In die Schöpfung beobachten – Beginn der Schöpfung
Kapitel 4 Meditation
Horizonte der Wahrnehmung
Meditation
Das Dodekaeder erfühlen
Meditation
Dodekaeder in Resonanz – das Christusgitter
Kapitel 5 Meditation
Wir kippen die Dualität
Meditation
Erwachen
Meditation
In der Bewegung des Seins
Danksagung
Über die Autorin
Quellenverzeichnis
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eBook
(1. Auflage Printversion November 2016)
© EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Gesamtherstellung: Diana Schulz
Covergestaltung: Diana Schulz
Coverfoto: ©Keila Neokow, Fotolia
Lektorat: Angelika Funk
ISBN (Printversion): 978-3-937883-81-6
ISBN (E-Book): 978-3-937883-85-5
Mögen all Deine Ängste ersetzt werden durch bedingungslose Liebe zu allem Leben überall.
Mögest Du die Vollkommenheit jedes Augenblickes wissen, den du atmest.
Mögest Du die Anwesenheit des Schöpfers in Deinem Alltagsleben erkennen und sie fühlen.
Möge Liebe, Wahrheit und Schönheit, Vertrauen, Harmonie und Frieden auf alle Ewigkeit Euer sein.
Drunvalo Melchizedek
Einleitung
Wenn sich das Herz öffnet, wirst Du auf die mächtigste Kraft im Universum stoßen: Deine liebende ewige Gegenwart. Matt Kahn
Das Leben und die Schöpfung selbst sind ein Mysterium. Wir können uns in diesem Dasein verlieren oder unseren Weg blühend durch das menschliche Leben gehen. Wählen wir den zweiten Weg und gehen mit offenen Augen durch das Leben, sehen und spüren wir, dass wir – wie alles andere Dasein auch – eingebettet sind in etwas, das wir als Ur-Zusammenhang wahrnehmen können. Alles scheint miteinander verbunden zu sein. Unser Verstand und die Wissenschaften versuchen, diesen Zusammenhang genauso zu greifen wie die Bereiche der Philosophie, der Religion oder auch der Esoterik.
Ein Gebiet eignet sich ganz besonders für ein Reflektieren über uns selbst im Zusammenhang mit der Schöpfung, die Geometrie. Sie offenbart dem Menschen schon seit Jahrtausenden Einblicke, wie sich die Schöpfung, wie wir uns selbst, von zwei Seiten kommend ins Dasein manifestieren.
Wissenschaft & Spiritualität
In der Wissenschaft wie auch in der Spiritualität lassen sich diese beiden Seiten, Kräfte, greifen, die die Welt ins Sein bringen.
Als ein Wechselspiel von elektrischer und magnetischer Kraft kennen wir diese aus der Physik, indem sie Atome, Moleküle und Festkörper hervorbringen. Dabei spüren wir bereits im Grundaufbau der Atome das Kräftepaar selbst: Negativ geladene Elektronen umkreisen den positiv geladenen Atomkern.
In der Spiritualität beschreiben Mystiker und Weise in alten Texten anhand unterschiedlicher Bilder und Worte, wie sich das Leben aus dem Unbegreiflichen heraus in von uns erkennbares Dasein bewegt. Erst in die Formlosigkeit des Bewusstseins als reiner Geist, aus dem es sich weiter teilt in ein Bewusstsein, das die Möglichkeit umfasst, Form zu bilden. Alle Form auf allen Ebenen hat ihren Ursprung in diesem Bewusstsein. Wir werden es Christusbewusstsein nennen.
Das In-der-Form-Sein teilt sich weiter in einen männlichen und einen weiblichen Energie-Anteil. Durch diese Aufteilung selbst beginnt der Tanz des formhaften Seins.
Beiden Kräften sind bestimmte Bereiche in der Schöpfungsdynamik zugeordnet und in ihrem Miteinander-Sein und ihrer Bewegung entsteht Leben und Lebendigkeit. Diese aus beiden Kräften entstehende Dynamik bringt Leben, so wie wir es erfahren, hervor. Vom Großen bis hinunter in die kleinste Einheit entspringt es den beiden Kräfteströmen und beinhaltet gleichzeitig beide Kräfteströme, aus denen wiederum Untergeordnetes entsteht – unendlich nach innen wie auch nach außen.
In der Theorie des elektrischen Universums wird der Aspekt des Flusses der Energien wissenschaftlich untersucht. Wissenschaftler beobachten, dass aus einem Ganzen zwei Kraftströme entspringen, die sich in eine positive und negative Ladung teilen und sich dann aber wieder zu einem Ganzen vereinen.
Sehen wir uns das aus einer anderen Perspektive an, gestalten sich aus einem Zusammenspiel von Liebe in Schwingung und Liebe in Struktur die Schöpfung und der Schöpfungsprozess. Liebe ist die eine Seite und Geometrie die andere und beide bedingen einander und tanzen einen gemeinsamen Tanz.
Einheit in der Zweiheit
Allen großen Religionen sind diese Ur-Schöpfungskräfte vertraut und in ihrer Symbolsprache enthalten. So können wir auch zum Verstehen von uns selbst und aller Schöpfungsdynamik diese beiden Energien studieren und bewusst erfahren. Eine Reise in die Schöpfung hinein, auf der Gott sich selbst erfährt und erforscht.
Bringen wir uns dazu in tiefen Einklang mit der universellen Liebe und suchen wir Zugang zu den dem Leben zugrunde liegenden Geometrien. Ergründen wir die Einheit aus der Zweiheit der Kräfte, die Schöpfung und Bewegung hervorbringen. Aus beiden zusammen formen sich Ursprungs-Geometrien. Diese aller Form zugrunde liegenden Geometrien nennen wir von alters her die Heilige Geometrie.
Viele Gelehrte studierten sie schon seit Jahrtausenden und gaben ihr Wissen zu den verschiedenen Zeiten mehr oder weniger verschlüsselt weiter. Im aktuellen Geschichtskapitel erfährt die Heilige Geometrie gerade neue Aufmerksamkeit. Ihre Symbole erfahren in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Beachtung und die Menschheit beginnt, sich wieder vermehrt mit ihr zu beschäftigen und sich weniger getrennt von ihr von außen wahrzunehmen.
Das Ziel des Lebens ist,
Deinen Herzschlag mit dem Takt
des Universums in Einklang zu bringen,
Deine Natur mit DER NATUR.
Joseph Campbell
Kapitel 1
Geometrie zieht die Seele zur Wahrheit und bringt den Geist der Philosophie hervor.
Plato
THE WAY IN IS THE WAY OUT
Der Weg hinein ist der Weg hinaus
Immer wieder hören und lesen wir, dass die aktuelle Zeit eine Zeit des Wandels sei. Blicke ich auch nur ein paar Jahre zurück, so spüre ich, dass egal, wie geringfügig sich die Veränderungen im Außen spiegeln, wir ganz eindeutig einen Wandel sehen können. Große Unterschiede kann ich inzwischen darin erkennen, wie wir uns selbst sehen, in welcher Verbindung wir uns zum Außen setzen und wie weit wir unsere Verantwortung für uns selbst wieder zu uns zurücknehmen.
Wer von uns noch Eltern hat, die in der Zeit des Faschismus gelebt haben, weiß aus ihren Erzählungen, wie sehr fremdreguliert ihr Leben verlief. Es gab eine bestimmende Instanz oder Gewalt im Außen, an welcher sich die Eltern, die Politik, die Kirche sowie jegliches Handeln und das Leben selbst orientierten. Ihr Leben war von außen in einen engen Rahmen eingebettet, welcher ihren Handlungsspielraum weitgehend bestimmte. Der Einzelne erfuhr sich nicht als die Person, die ihr Leben frei und selbstbestimmt gestalten konnte, sondern fühlte sich gemessen an und kontrolliert von außen aufgestellten Werten. Mit seiner eigenen Persönlichkeit fügte er weitere Anforderungen an sich selbst hinzu.
Die gesamte Lebenshaltung spiegelte sich in der Sicht auf das Leben wider: Der Einzelne erfuhr sich als getrennt von der Schöpfung und getrennt von allen anderen Wesen. Er nahm die einzelnen Bestandteile seiner Umwelt als ferne, meist auch als unbeseelte Wesen wahr. Das Gottesbild entsprach dem gleichen Muster. So war es naheliegend, dass jene Generation wie auch die darauffolgende diese Getrenntheit noch intensiv lebten und stellenweise noch immer leben.
Die Strukturen des Lebens
Als Gott wird meist ein Schöpfer angesehen, der außerhalb des Geschöpften existiert. Die von ihm einmal initiierte Schöpfung beobachtet er kritisch und bewertet sie. Zusammen mit den Menschen in der Schöpfung sieht er einem Tag entgegen, an dem sich diese Bewertung in einem Endergebnis zeigen wird: in der Trennung der Schöpfung in verschiedene Richtungen.
Diese Haltung des Darauf-Schauens lebte die große Masse der Menschheit und selbst sehr erwachte Persönlichkeiten spürten und lebten auf diese Weise Trennung. Bereiche, in denen sich der Mensch eine Brücke schlug zurück in den Einklang, in den Urklang mit der Schöpfung, sind die Welten der Mythen, der Klänge und Bilder.
Aus meiner Sicht bietet sich gerade die Bilderwelt der Heiligen Geometrie besonders gut an, wenn wir all unsere Seins-Bereiche in Verbindung bringen möchten und uns mit der Schöpfung vereinen. In der Beschäftigung mit der Heiligen Geometrie, in dem Zeichnen oder Nachformen selbst, begeben wir uns automatisch hinein in die Strukturen des Lebens selbst.
Als Heilige Geometrie bezeichnen wir meist die sichtbaren geometrischen Figuren und Zeichnungen, die vereinfacht Lebensstrukturen, Lebensabläufe und Zusammenhänge widerspiegeln und aufzeigen. Aus diesen Strukturen leiteten sich Symbole ab, die seit Jahrhunderten, teils sogar länger, geachtet und geehrt werden als Träger tiefer Schöpfungsmuster, die schwer mit Worten zu erfassen sind.
In der heutigen Wissenschaft findet man immer weitere Bestätigungen für eine grundlegende geometrische Blaupause, in die hinein oder an der entlang sich Schöpfung skalierbar abspielt. Diese Strukturen finden sich in allen bekannten Größen, in den Zellen genauso wie in den Galaxien. Als Blaupause bezeichnet man z. B. in der Informatik eine Art Bauplan, der ähnlich einer Schablone das Grundgerüst aufzeigt, nach dem sich etwas ausbilden oder erschaffen soll. Eine Blaupause beinhaltet als Ursprung bereits die Information des Entstehenden.
Oft verwendete Symbole in der Heiligen Geometrie sind:
Kreis
Gleichseitiges Dreieck
Pentagram
Hexagon
Blume des Lebens
Im Umgang mit der Heiligen Geometrie, also mit den Urmustern, die unserer Schöpfung zugrunde liegen, können wir zu jeder Zeit tiefste Informationen spüren und entdecken, ganz egal, aus welchem Blickwinkel heraus wir uns ihnen nähern. Unseren Blick für diese Strukturen und für ihre versteckten Inhalte können wir öffnen und schulen dadurch diesen für die Metaphysik, also für alle Bereiche, die außerhalb der rein messbaren Realität liegen. Ein Öffnen dieser Art verbunden mit unserer Liebe zur Schöpfung bringt uns mit unserer eigenen Spiritualität in Kontakt.
Eine neue Wahrnehmung
Viele Beobachtungen deuten für mich darauf hin, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der sich unsere Blick- und Sichtmöglichkeiten gerade massiv verändern. Selbst wenn die Erweiterung unserer Sicht uns nicht unmittelbar bewusst ist, können wir im Außen Indizien finden, die uns neue Blickwinkel und vor allem neue Fähigkeiten des Menschen aufzeigen. Bekannte Künstler, die dieses Spiel mit dem Blick in ihren räumlichen Installationen nutzen, sind Bernard Pras, Rashad Alakbarov und der Schweizer Markus Raetz.
Bernard Pras fügt in einem Raum einzelne und für sich allein betrachtet unbedeutende Gegenstände, unter anderem auch Müll, zusammen. Der Betrachter sieht einen unstrukturiert mit Gegenständen angefüllten Raum, wundert sich vielleicht über den »Unsinn«, der da herumliegt. Selbst wenn er sich um die Anordnung herum bewegt, entdeckt er immer neue Eindrücke des Un-Sinnigen. Er kann daraus keinen Zusammenhang erkennen, bis er letztlich die Position des Meisters einnimmt: Von einem bestimmten Punkt aus betrachtet, zeigt sich dem Sehenden ein Arrangement in vollendeter Schönheit.
Umgekehrt zeigt uns das Kunstwerk von Rashad Alakbarov ein für uns erkennbares Muster auf einer 2D-Fläche. Durch das Beleuchten einer 3D-Figur, welche für unsere Sinne aus willkürlich angeordneten Stäben besteht, die von einer gerichteten Lichtquelle beschienen werden, entsteht ein geordnetes Muster.
Hier sind wir der Betrachter, der über das Komplexere das Einfachere entstehen sieht. Das Kunstwerk von Bernard Pras lässt uns mehr fühlen und erblicken, wie auf einer weiteren Dimension hinter dem Einfacheren wesentlich Größeres verborgen ist, weil unser Blick sich für das Umfangreichere dabei weitet.
Andere Dimensionen erfühlen
Mit diesem Buch möchte ich Ihnen, lieber Leser, Impulse geben, um mit dem Sehen und dem Sich-Sehen zu spielen zu beginnen. Somit beschleunigen wir die allgemein angebrochene Entwicklung unseres neuen Sehens. Denn eine neue Sichtweise wird es sein, die sich uns selbst neu sehen, neu empfinden und neu verstehen lässt und die uns unser Umfeld mit neuem Verständnis erfahren lassen wird.
Vor vielen Jahren, noch während meines Studiums der Architektur, lernte ich im Fach Kunstgeschichte, wie der Mensch in der Kunst über die Zeiten hinweg in der räumlichen Darstellung seine eigenen Raumerfahrungen ausdrückte. Seit dieser Zeit beschäftigte mich folgende Frage:
Wie wird es sein, wenn der Menschheit eine weitere Dimension bewusst wird?
Rückblickend können wir über all die Darstellungen, die die Künstler über die Jahre hinweg hinterlassen haben, in das Erfahren der dreidimensionalen Räumlichkeit des Menschen hineinblicken. Drückt der Künstler von heute eine weitere Dimension vielleicht gar schon jetzt aus? Eventuell in einer Art neuer Bedeutungsperspektive und unser aktueller Blick kann diese Inhalte nur noch nicht bewusst erkennen?
Wie kam ich auf diese Frage? Bereits in meiner Schulzeit interessierte ich mich für Mathematik, insbesondere für Geometrie. Ich bemerkte, dass ich ein starkes Empfinden zum Umgang mit Räumlichkeit hatte, und ich hatte Freude am Wandeln durch vereinfachte Abbildungen des erfahrenen dreidimensionalen Raumes, ob gezeichnet oder konstruiert.
Besonders beflügelte mich aber der Grenzbereich des auf weitere Dimensionen erweiterten Raumes, der zwar rechnerisch für den Mathematiker noch greifbar, für unser menschliches Erfahren aber sehr entfernt, wenn nicht sogar unzugänglich ist. Umso mehr erstaunte es mich, dass ich Ergebnisse erfühlen konnte – den Rechenweg dagegen musste ich mir dann danach, manchmal sogar mühsam, erarbeiten.
Auf diese Zeit geht meine gefühlte Erfahrung zurück, dass sie in unserem Kollektiv kommen wird: eine erlebte Erweiterung des dreidimensionalen Raumes in einen weiteren Potenzialraum, den ich als weitere Dimension sehe. Ich meine hier ausdrücklich nicht die Zeit als Komponente für die Erweiterung einer Dimension. In meiner Betrachtung definiere ich Zeit nur als die erfahrene Veränderung zwischen dem Erleben an verschiedenen Örtlichkeiten im Raum.
Was also ist in meiner Betrachtung eine Erweiterung auf eine weitere Dimension?
Mit dem Wort Dimension bezeichne ich gerade einerseits einen gefühlten und gelebten Seins-Zustand und andererseits einen auch für unseren Verstand greifbaren und rationalisierbaren Zustand. Wie es der spirituelle Meister Matt Kahn ausdrückt, leben wir mit jedem Zugang zu einer weiteren Dimension einen neuen umfangreicheren Seins-Zustand:
Die 3. Dimension sagt:
Hier gibt es Tieferes zu erforschen.
Die 4. Dimension sagt:
Hier ist alles vorhanden,
was ich aus dem Erforschen gelernt habe.
Die 5. Dimension sagt:
ICH BIN, was ich erforscht habe.
Die 6. Dimension sagt:
Erforschung ist das eine ICH BIN.
Die 7. Dimension sagt:
ICH BIN der EINE, der sich selbst erforscht.
Die 8. Dimension sagt:
ICH BIN der EINE, der EINE ICH BIN.
Für mein Empfinden hat ein Dimensions-Seins-Zustand auch in der Stofflichkeit ein Pendant. Und selbst wenn es dies nicht hätte, so kann uns doch die Beschäftigung mit der Dimension in den beiden verschiedenen Bereichen Er-fühlen und Erfahren unsere gesuchte Ausdehnung bringen.
So möchte ich auch hier nicht eine fertige Theorie in den Raum stellen – als Erkenntnis oder Fakt –, sondern auch da zum eigenen Spiel anregen. Denn es ist das Spiel selbst, das uns wachsen lässt.
Wie stelle ich mir dieses Spiel vor und wie wird es uns gleichzeitig eine Antwort auf die Frage der Erweiterung auf eine weitere Dimension geben?
Betrachten wir hierzu, wie die einzelnen Dimensionen aufeinander aufbauen und auseinander hervorgehen:
Stellen wir uns vor, wir sind nichts als ein Punkt. Wenn wir die Wirklichkeit eindimensional erfahren, dann nehmen wir uns als dieser Punkt nur in einer Linie liegend bzw. von einer Linie wahr, die auch nur den Punkt genau umfasst. Wir können uns nur vor und zurück bewegen. Wir nehmen auch nur ausschließlich Punkt-Möglichkeiten auf dieser Linie wahr. Warum? Unser Blick ist starr in eine Richtung gerichtet und lässt keine weitere zu.
Wenn wir unseren Blick aus dem Punkt und mit Verständnis der Linie aus ihr heraus um 90 Grad drehen, können wir erstmals erfassen, dass eine unendliche Anzahl von Punkten jeweils eine Linie bildet und diese Linien wiederum wie Stäbchen nebeneinander in unendlicher Anzahl parallel liegend sich zu einer unendlichen Ebene eines zweidimensionalen Raumes vereinen.
Weiten wir unseren Blick aus, und zwar mit einem zur Ebene um 90 Grad senkrechten Winkel, so nehmen wir wahr, dass sich über- und untereinander eine unendliche Anzahl solcher Ebenen stapeln. Sie alle zusammen bilden einen unendlichen dreidimensionalen Raum.
Welche kuriosen Abenteuer die Reduzierung auf nur zwei Dimensionen aufgrund der eingeschränkten Sicht mit sich bringt, hat der Autor Edwin A. Abbott bereits im Jahre 1884 in seinem Büchlein Flächenland deutlich gemacht. Die Begegnung der Bewohner in Flächenland mit einem 3D-Wesen aus dem Raumland zeigt sich als echte Herausforderung darin, dass die Eigenschaften dieser höheren Intelligenz so gar nicht begreifbar sind.
Ich zitiere aus seinem Buch: »… Sie können ja nicht aus der Fläche heraus sehen, und können mich daher immer nur teilweise als Kreis wahrnehmen. Sehen Sie her, ich werde mich erheben; die Wirkung auf Ihr Auge wird sein, dass mein Kreis kleiner und kleiner wird, bis er zu einem Punkt zusammenschrumpft und schließlich ganz verschwindet.«
Habe ich mich also mit meinem inneren Spielen – dem Erkunden von Dimensionen – bis hierher »bewegt«, so stehe ich nun der Herausforderung gegenüber, diese Erfahrung mit Körper, Seele und Geist zu erleben. Als ganzheitliche Erfahrung ist sie uns noch fremd. Im Kollektiv ist sie noch nicht erfahrbar. Vielleicht wurde sie aber von Einzelnen bereits erfahren, jedoch behaupte ich, dass sie noch nicht stabil erlebbar oder gar stabil steuerbar ist, mit Ausnahme von außergewöhnlichen Meistern.
Aufgrund der Gesetzmäßigkeit, die ich während der Entwicklung eines Punktes im 1D-Raum über den Punkt im 2D-Raum zu einem Punkt im 3D-Raum trainiert habe zu verstehen und jetzt auch trainiert habe zu fühlen, erwarte ich, dass eine weitere 90-Grad-Drehung mich in einen weiteren höheren »Raum« bringen wird. Ich beginne also damit zu spielen, was es bedeuten könnte, mich nochmals um 90 Grad zu drehen.