Kitabı oku: «Science-Fiction, Horror & Co.: Neue spannende Kurzgeschichten für unterwegs», sayfa 3
VERSCHOLLEN IM NICHTS
Der Countdown läuft, die Triebwerke sind gezündet, die Besatzung des Raumschiffs DARK 5000 ist zuversichtlich, den erteilten Auftrag durchzuführen. Drei … Zwei … Eins … Power! Das Raumschiff hebt planmäßig ab. Von nun an wird einige Zeit vergehen, sodass einmal geklärt werden kann, um welchen Auftrag es sich handelt.
Das Raumschiff DARK 5000 startet von einem der allerletzten gelegenen Planeten des gesamten Universums. Nur ein Stern und wenige unbelebte Planeten sind zu überwinden und das Raumschiff ist im Nichts, also außerhalb des Universums. Die Lebewesen auf diesem Planeten beobachten natürlich von Anfang an die Eigenarten der verschieden Nächte. Es gibt Nächte, da schauen sie auf unendlich viele Sonnen, sie schauen in das Universum, es ist dann fast taghell. In anderen Nächten sehen sie nur den eben erwähnten einzelnen Stern, ganz weit entfernt, einsam, alles andere ist absolute Dunkelheit.
Die Lebewesen auf diesem Planeten nennen sich THORN, sie sind wissenschaftlich veranlagt, es gibt keine Länder, keine Kriege, keine Armut, keinen Hunger, nur Fragen, Fragen über Fragen. Es ist eine alte Kultur, 90 Prozent der Kulturstätte sind erhalten, man entwickelte sie einfach mit den neuesten Technologien weiter. So hängen überall die Bilder der bekanntesten Wissenschaftler, ob sie nun vor 12 000 Jahren gelebt haben oder vor 10 Jahren. Der Planet ist etwa vier Mal so groß wie die Erde, die THORN bewegen sich langsamer, haben ein nach unten korpulenteren Körper als Menschen der Erde. Ihr Kopf ist länglich mit einem Dorn, ringsherum Haare. Die Ohren haben keine Hörmuscheln, da die THORN alles wahrnehmen müssen. Die Zähne sind klein, es sind eher Backenzähne, da sich die THORN nur von Gemüse ernähren. Alle anderen Lebewesen haben eine Daseinsberechtigung, da sie bei den THORN als Vorfahren angesehen werden.
„LOCK, was wächst mir da?“, fragt der kleine Ridock seinen Vater, LOCK bedeutet auf dem Planeten Vater, LOCKUM bedeutet Mutter.
„Ridock, je älter du wirst, umso größer wird dieser Dorn. In ihm wachsen hoch sensible Hirnwindungen, mit denen wir THORN ohne Worte kommunizieren können, aber auch Naturereignisse wahrnehmen!“, antwortet der Vater.
Ridocks Vater gehört zu den Wissenschaftlern, die das Projekt DARK 5000 entwickelt haben. Die ursprüngliche Frage der THORN war immer schon, wenn sich das Universum ausdehnt, Zeit und Raum also entstehen, was erwartet uns hinter dem letzten sichtbaren Stern, den die THORN nun seit ihrer Existenz vor 12 000 Jahren sehen? Erwartet sie das Nichts? Lösen sie sich in der Dunkelheit auf? Entsteht mit ihrem Hineinfliegen mit einem Raumschiff Zeit und Raum?
Die ersten Raumschiffe schafften keine hohen Geschwindigkeiten, DARK 4000 erreicht fast den letzten Stern, der zu überwinden war, um in die Dunkelheit zu fliegen. Den Stern nennen die THORN HOPE RIMOCK 7706, Hope bedeutet dabei, wie auf der Erde Hoffnung, RIMOCK ist der Vorfahre von Ridock, die Zahl ist das Entdeckungsjahr.
Erst mit der Versuchsreihe DARK 5000 wird der Antrieb so verändert, dass ein Lichtsprung erreicht wird. Entwickelt und erforscht werden Lichtsprünge vom Team um Ridocks Großmutter. Immer schon sah man, dass Licht sofort nach dem Einschalten einer Lichtquelle zu sehen war. Früh wurde die Formel für Lichtgeschwindigkeit entwickelt, die im Weltall universal ist. Dennoch war es den THORN zu langsam, sie entwickelten die Lichtsprünge. Dabei wird ein Objekt anvisiert, welches man erreichen möchte und man benutzt die aussendenden Lichtstrahlen, um eine Verdoppelung der Geschwindigkeit zu erreichen.
Die DARK 5000 hat die maximale Geschwindigkeit erreicht. Die anvisierte Quelle ist der Stern HOPE RIMOCK 7706. Größte Aufmerksamkeit muss es kurz vor Erreichen des Sterns geben, da das Raumschiff sonst in den Stern fliegt und explodiert.
„In 50 Senkuren sind die Triebwerke umzuschalten, danach ist der neue Kurs auf Umfliegen des Sterns von Hand zu setzen!“, sagt der Kommandant der DARK 5000 zum Steuermann.
„Wie lege ich den neuen Kurs fest, Kommandant?“, fragt Steuermann Drehms.
„Wenn ich das nur wüsste! Wie legt man das Nichts fest?“, antwortet Kommandant Renkin.
Höchste Aufmerksamkeit ist angesagt, Nervosität, noch 10 Senkuren … drei … zwei … eins … Umschaltung auf Handbetrieb. Mit einem Abstand von nur 10.000 Klionen, das sind etwa 150.000 Kilometer, schießt das Raumschiff an dem Stern vorbei. Der Monitor auf das Zurückliegende zeigt den immer kleiner werdenden Stern HOPE RIMOCK 7706 und das schwindende Weltall. Auf dem vorausschauenden Bildschirm ist die Dunkelheit, das Leere, das Nichts zu sehen.
Wie viele Theorien gibt es, wenn dieser Schritt überwunden wird. Gibt es eine Grenze des Raums? Fliegt man vor eine Wand? Ist das Universum endlich oder unendlich? Wie auch immer, das Raumschiff DARK 5000 fliegt immer tiefer ins Nichts. Da es kein Ziel gibt, fliegt das Raumschiff nur noch mit Lichtgeschwindigkeit, das Universum wird immer kleiner, wenn die Besatzung auf den Rückmonitor schaut.
Noch hat die Besatzung Funkkontakt mit der Heimatwelt. Das ist für alle Beteiligten logisch, solange man das Licht des Universums sieht, lassen sich auch Lichtsignale zurückschicken. Wie lange noch? Die Bordinstrumente zeigen nur noch wenig an. Die Zeit vergeht, das Universum ist nur noch als ein winziger Punkt zu sehen. Solange weiß die Besatzung, dass sie tiefer ins Nichts fliegt.
„Kommandant, mir wird mulmig. Wir haben doch bewiesen, dass es Raum gibt, in das sich das Universum ausdehnen kann, sollten wir nicht lieber umkehren?“, fragt ängstlich der Steuermann.
„Zeigen die Instrumente noch die Richtung der Heimat an?“, fragt Kommandant Renkin.
„Ja, aber alle anderen Instrumente stehen auf Null!“, antwortet Drehms. Die Besatzung wertet gerade alle Ergebnisse aus, als Steuermann Drehms schreit: „Alles auf Null!“
„Das Raumschiff sofort stoppen und wenden!“, ruft der Kommandant.
Zu spät, es gab keine Orientierung mehr, das Raumschiff DARK 5000 verschwindet in der Dunkelheit, es befindet sich nun im Nichts.
SCHATTENWESEN
„NEGUA 7 an Basis! In vierzehn Stunden erreichen wir den Außenposten LOPA 6B auf dem Mars. Wir kontrollieren noch den Planet L77KL9. Seltene Erden wurden vom Computer angezeigt. Das Außenteam wird von Chefingenieur Dresen geleitet. Nach der Rückkehr der Mannschaft schalten wir auf Lichtgeschwindigkeit. Wir können dann nicht kommunizieren. Okay?“, mit diesem Satz beendete Raumschiffkapitän Logan vom internationalen Erkundungsraumschiff EAGLE 2000 die Kommunikation mit Mars und Erde.
Die Weltbevölkerung war explodiert, Nahrungsmittel und Materialien gingen langsam zu Ende. Die Staaten investierten viel zu viel in Kriege. Ein Miteinander hätte allen geholfen. Nur gut, dass die Raumfahrt noch gefördert wurde. So war der Außenposten auf dem Mars mit 4500 Menschen im Aufbau eines neuen Lebensraums. Nahrungsmittel wurden angebaut, Raumschiffhäfen gebaut, vielleicht für eine neue Zukunft der Menschheit, vielleicht, denn auf der Erde warten Milliarden auf eine Zukunft.
Aber es gibt auch positive Botschaften, so hat EAGLE ONE Golderze von weit entlegenen Planeten abbauen und transportieren können. Selbstverständlich wird dieses Gold nicht für Schmuck verwendet, es fließt in die Elektronik. In den Umlaufbahnen von Erde, Mond und Mars befinden sich die riesigen Raumstationen STATION 4, DELTA 88 und NOSTROY 1. Alle Länder der Erde arbeiten nun endlich zusammen um die Lebensräume der Erde zu sichern.
NEGUA 7 hat nun eine weite Reise hinter sich. Das einzige Raumschiff das Lichtgeschwindigkeit erreicht hat 3 Jahre andere Planeten besucht und viel Material eingesammelt. In den Frachträumen hatte es riesige Container geladen und ineinander gestülpt. Diese wurden mit vielen Erzen befallt und auf die Reise in Richtung Erde geschickt. Es kann Jahre und Jahrzehnte dauern, bis sie mit der Unterlichtgeschwindigkeit in Erdnähe eingesammelt werden. Die Container sind nun aus den Frachträumen des Raumschiffs. Mit seltenen Gewächsen, die auch in Lebensfeindlichen Gegenden wachsen können und für Nahrung sorgen, kehrt NEGUA 7 nun zurück. Der Bordcomputer entdeckte vorher aber noch einen Planeten mit seltenen Erden, diese werden immer noch dringend in der Elektronik verarbeitet und gebraucht.
Inzwischen landete Chefingenieur Dresen mit seinem Außenteam auf dem Planet L77KL9. Die Messgeräte zeigten bestes Material an. Dresen funkte zum Raumschiff, dass es sich lohnen würde, eine Abbauanlage zu errichten. Diese Anlage baut die Erze in einer vorher vorbestimmten Region automatisch ab und verlädt sie in Containern. Haben diese ihre Füllmenge erreicht, schießt sie ein Roboter automatisch in den Weltraum Richtung Erde. Eine dieser Anlagen befand sich noch an Bord. Der freigewordene Frachtraumwürde natürlich schon mit Erzen gefüllt werden.
Chefingenieur Dresen fragte die Biologin Lydia Georgens nach dem größtmöglichen Abbaugebiet. Über die im Raumanzug eingebaute Kommunikationsanlage antwortete sie: „Rodmenges gedurcht niotrozola.“
„Verstehe kein Wort!“, rief Dresen. Er machte sich auf den Weg zu ihr, gab es Übertragungsprobleme?
Er klopfte die Biologin von hinten auf den Raumanzug. „Was sagten Sie gerade, ich habe nichts verstanden!“ Lydia Georgens drehte sich langsam um und wiederholte: „Rodmenges gedurcht niotrozola.“ Dresen antwortete ganz ruhig: „Regonowa gedurcht.“
Inzwischen meldete sich Raumschiffkapitän Logan beim Außentrupp: „Die Berechnungen für die Abbauanlage steht. Warum höre ich von Euch nichts mehr? Gibt es einen Defekt in der Kommunikations-Anlage?“
Auf dem Monitor sah Logan lediglich das Zeichen ‚Okay, wir kommen zurück’.
Das Außenteam versammelte sich und flog zum Mutterschiff zurück. Dort angekommen rief Logan dem Team zu: „Ich bin froh, dass ihr wieder hier seid, außer der defekten Kommunikation sah ich schwarze Schatten um euch herum, habt ihr das nicht bemerkt?“
Chefingenieur Dresen zog seinen Raumanzug aus und drehte sich zum Kapitän. Der erschrak und blickte in pechschwarze Augen: „Rodmenges gedurcht!“, sagte Dresen.
Logan drückte gerade noch irgendeinen Knopf bevor er von einem der schwarzen Schatten übernommen wurde.
„Loginos gedurcht“, sagte der Raumschiffkapitän danach.
Weitere fast 80 000 Schatten kamen an Bord.
Das Raumschiff steuerte in Richtung Mars.
„LOPA 6B auf dem Mars ruft das Raumschiff NEGUA 7, hört ihr uns? Die Raumhäfen auf dem Mars sind überlastet. Bitte fliegt zum Außenposten TITAN und geht in Wartestellung.“
Das Raumschiff NEGUA 7 steuerte den Mond Titan an, das wurde so von der Mars-Crew berechnet und im Automatik-Betrieb eingestellt.
„In drei Stunden ist das Raumschiff NEGUA 7 dort angekommen, schnell die Auswertungen bitte!“, sagte Sicherheitschef Nels Gordon zur Mannschaft.
Noch eine Stunde … 30 Minuten …
„Hier die Auswertungen, Mr. Gordon, wir haben Sichtkontakt zum Schiff!“, rief Lex Andersen aus der Sicherheitsmannschaft.
Nels Gordon studierte schnell die Auswertungen. „Eine Leitung zum obersten Präsidenten, schnell!“ Am Kommunikator, früher das rote Telefon, waren sofort alle Präsidenten der Länder auf der Erde parallel geschaltet. General Somatin war der Sprecher und gab sofort grünes Licht.
In der Zwischenzeit war das Raumschiff NEGUA 7 am Mond Titan angelangt. Es gab keine Kommunikation, weder vom Schiff und schon gar nicht von der Mars-Station.
„Station Kill!“, ordnete Sicherheitschef Nels Gordon an. Zwei Sekunden später explodierte der Mond Titan und vernichtete das Raumschiff NEGUA 7.
Was war passiert?
Der Knopf, den Raumschiffkapitän Logan gedrückt hatte, nahm alle Informationen, Stimmen und Bilder auf. Der Bordcomputer analysierte alles. Bei unter Lichtgeschwindigkeit sendete der Bordcomputer alles zu Erde. Die Botschaft lautete: „WARNUNG! Eindringlinge an Bord … alle Crewmitglieder wurden übernommen … 79.877 weitere körperlose Außerirdische an Bord … Sie wollen in menschliche Hüllen transformieren … Sie wollen die Erde übernehmen … WARNUNG!“
In allen Ländern der Erde wurde in den Präsidentengebäuden eine Tafel aufgestellt, mit den Worten: „Wir alle danken Raumschiffkapitän William Logan. Ohne Brot, Wasser und Natur gibt es diese Welt nicht mehr, aber dafür können wir zusammen sorgen. Ohne William Logan allerdings, gäbe es uns alle nicht mehr! Dank William Logan, von den Präsidenten und Menschen dieser Erde!“
SEHNSUCHT NACH ZWEISAMKEIT
„Was hast du heute Gutes in der Redaktion erlebt?“, fragte Jeff seine Frau Lisa abends.
„Wenn ich das alles sage, war es das mit unseren zärtlichen Stunden heute Abend.“ Lisa lachte und bereitete das Abendessen, während Jeff den Wein öffnete.
Es warf das Jahr 2116. Jeff arbeitete in einem Labor für sehr dünne, aber dennoch hochstabile Kunststoffe. In allen Formen, Farben und Gewichten gab es diese Kunststoffe bereits. Nun verfolgte man das Ziel, diese Kunststoffe im Weltraum einzusetzen. Alle Fahrzeuge waren bereits aus Kunststoff. Knutschkugeln nannte Jeff sie liebevoll. Straßen und Fahrzeuge waren mit einem abstoßenden Magnetfeld ausgestattet, so gab es keine Reibung, das Fahrzeug schwebte vor- und rückwärts. Vor einhundert Jahren gab es noch schwere Geländewagen, heute schützte man die Natur. Eine Fortbewegung gab es nur auf festgelegten Strecken, aber Fahrräder gab es noch, natürlich aus Kunststoff, hoch stabil und sehr leicht.
Lisa arbeitete in einer Redaktion, sie war sehr oft gestresst. Täglich waren unendlich viele Informationen zu bewältigen. Es waren im Jahr 2116 wichtige Infos, seit einigen Jahren hatten die Menschen doch erkannt, dass Qualität wichtiger als Quantität war. Auch gab es keine Sensationslust mehr, Wissen war wichtig, nur keine Zeit zu verschwenden war angesagt. Jack Renforce hatte einen neuen Superspeicher entwickelt, das war wichtig; und nicht, dass Sängerin Mink ein tiefes Dekolleté hatte.
Die Zeit, während der Lisa und Jeff etwas miteinander unternahmen, war ihnen heilig und kostbar. Es ging oft an den Strand – einfach Nichtstun, etwas Beach-Volleyball. Auch gab es herrliche Verwöhnzentren in der City; Massagen und Meditationen waren hier angesagt. Leider gebann der folgende Tag immer im Stress, denn alle neuen Informationen mussten verarbeitet werden. Nicht nur Lisa, auch Jeffs Kollegen überschütteten Jeff mit neuen Erkenntnissen, die die Supercomputer ausspuckten.
Ja, so war das, vor Tausenden von Jahren verdoppelte sich Wissen in Jahren, im 18. Jahrhundert waren es wohl alle 15 Jahre, in der Zeit von Jeffs Großvater waren es schon nur noch 9 Monate.
Jeff und Lisa erwarteten ein Kind und ein Arzt stellte bereits einen größeren Kopf fest. Auch Jeffs Kopf war viel größer als der seines Vaters.
Jeff und Lisa saßen nun am Kamin mit einem Glas Wein.
„Kannst du dir vorstellen, Jeff, die neuen Computer erfassen unsere Gedanken und speichern sie. Alles Gesehene wird sofort verarbeitet“, sagte Lisa und schaut auf den Kamin.
Zärtlich streichelte Jeff Lisas Rücken und meinte: „Was gleich kommt möchte ich aber lieber nicht mit meinem Kollegen morgen teilen.“
Für diese schönen Stunden richteten sich die beiden ein kleines Paradies ein, schöne Musik, eine Filmbildwand mit dem Strand von Miami Beach. Auf der Filmbildwand sah man die Wellen, man hört das Rauschen, auch der Wind war zu spüren, die neueste Generation versprühte sogar den Duft des Meeres. Früher gab es Fototapeten, heute waren es die mit viel Elektronik, Motoren und Minilüfter ausgestatteten Filmbildwände.
Viele Jahre vergingen. Bei allen drei Kindern konnten Jeff und Lisa immer größere Köpfe feststellen. Es gab immer mehr Informationen.
Die Technik der Teleportation wurde entwickelt. Der zu verarbeitende Stress wurde leider ebenfalls immer größer.
„Lass’ uns die Kinder in die richtigen Bahnen lenken, dann steuern wir auf einen Planeten zu, wo die Strände grenzenlos sind, wir das Meer riechen und hören, nicht wie jetzt nur aus dem Lautsprecher“, schwärmte Lisa.
Die Zeit verging. Die Kinder waren aus dem Haus. Lisa und Jeff waren sogar schon Großeltern.
Eines Tages kam Jeff mit einer Überraschung zu Lisa: „Ich habe zwei Teletransport-Karten zum Planeten Menochrome 3, ein weißer Sandstrand erwartet uns, Bäume mit Früchten, man nennt ihn den Planeten der Aussteiger. Wir sagen der stressigen Welt ‚Good bye!’.“
„Ja, Liebster, und dort treffen wir bestimmt die Sängerin Mink, das Dekolleté werde ich genau so tief tragen. Wen interessieren schon Supercomputer!“, schwärmte Lisa und packte ihre Sachen.
Einen Weg zurück wollten beide nicht mehr.
Übrigens, Sängerin Mink sang jeden dritten Abend live in einer kleinen Bar. Mit tief ausgeschnittenem Dekolleté.
SIE AHNTEN DAS SCHLIMMSTE
Klaus Lehmann war Professor an der Universität in Heidelberg. Er vertrat konsequent seine Meinung, war aber auch aufgeschlossen gegenüber Andersdenkenden. Die Studenten kamen gern zu ihm in den Hörsaal. Astrophysik war ein heikles Thema. Die Thesen liefen oft stark an Lehmanns Ansichten vorbei. Im Geheimen beschäftigte sich der Professor mit Dingen, die sehr kompliziert waren und besser im stillen Kämmerlein bleiben sollten. Er befasste sich mit dem Gesetz der Gravitation und tüftelte und spekulierte über die rätselhafte Kraft des Universums. Seine Möglichkeiten waren spektakulär, denn dank seiner guten finanziellen Lage besaß er eine ordentliche Ausrüstung, um Beobachtungen und Messungen durchführen zu können. Abend für Abend verschwand er im Dachgeschoss seiner Jugendstilvilla und horchte und hoffte auf Zeichen aus dem All. Der Professor glaubte fest daran, dass es noch andere Zivilisationen gab. Jedoch sprach er mit niemandem darüber. Viel zu heikel war dieses Thema. Oft schlief er über seine Berechnungen und Beobachtungen ein. In seinem Alter, er war 75 Jahre alt, konnte man sich schon mal ein Nickerchen erlauben. Doch auf seine geliebten Lesungen vor den Studenten wollte er noch lange nicht verzichten.
Eines Abends, er war gerade über seinen Gerätschaften in einen Tiefschlaf gefallen, empfing er ein eigenartiges Radiosignal. Er wurde davon wach. So etwas hatte er noch nicht gehört. Nach langem Prüfen, konnte der Professor herausfinden wo dieses Signal seinen Ursprung hatte. Es musste von der Venus kommen. Unglaublich, dass gerade er es noch erleben durfte, eventuell einen Kontakt herzustellen. Sein Glaube an Außerirdische war so gefestigt, dass er keine anderen Gedanken zuließ. Noch konnte er dieses Signal nicht deuten und entschlüsseln. Er musste so schnell wie möglich jemanden finden, der ihm helfen könnte. Einen Kollege, Edmund Held, auch ein Physiker, hatte er dazugeholt. Wochenlang rechneten beide herum und versuchten das Signal zu entschlüsseln. Die Signale wurden häufiger und fordernder, sehr starke Signale, die eindeutiger gar nicht sein konnten. Professor Lehmann war zwar neugierig, da er schon so lange auf ein Zeichen gewartet hatte, aber gleichzeitig beschlich ihn ein unglaubliches Angstgefühl. Tagelang hörten Dr. Held und er nicht einen Pieps. Sie gingen ins Labor unter dem Dach und gaben schon die Hoffnung auf, noch mal irgendetwas zu hören. Leise schloss der Professor die Tür auf und musste mit Entsetzen feststellen, dass der Bildschirm des Computers hell erleuchtet war. Nicht nur das, sondern ein riesiger Schriftzug durchkreuzte die ganze Fläche.
Dr. Held las vor was da stand: „Wir kommen vom Planeten Gordon. Wir wollen mit euch Kontakt aufnehmen und sind schon in eurer Nähe. Mein Name ist Nehpes.“
Die beiden Männer schauten sich ungläubig an, erschraken und zitterten am ganzen Körper. Gleichzeitig konnten sie nicht fassen, dass nach so vielen Jahren des Wartens endlich ein Traum real wurde. Wieder vergingen Wochen des Wartens. Nichts geschah.
„Niemals werden wir erleben, sie kennen zu lernen“, sagte der Professor.
Da hat sich doch garantiert einer einen Scherz erlaubt. Er las die Nachricht noch einmal, die er abgespeichert hatte. Leider kam er nicht mehr dazu darüber nachzudenken. Die ganze Stadt wurde plötzlich in tiefe Dunkelheit getaucht. Nichts funktionierte mehr. der Strom fiel aus und auf den Straßen fuhren die Autos aufeinander. Schlimme Dinge spielten sich ab. Leute wurden in der Dunkelheit beraubt, Geschäfte geplündert, verzweifelt und kopflos liefen alle umeinander. Es wurde immer erdrückender und auch die Dunkelheit ließ nicht nach, im Gegenteil man hatte den Eindruck, dass es immer schwärzer wurde.
Ein riesiges Raumschiff schwebte über Heidelberg. Es stand so tief, dass den Menschen die Luft zum Atmen genommen wurde. Auch nach Tagen verschwand es nicht. Heidelberg befand sich in einem Ausnahmezustand. Die Menschen waren starr vor Angst. Was geschah hier mit ihnen?
Professor Lehmann und Dr. Held hatten keine Angst. Sie nahmen gar nicht wahr, was um sie herum geschah. Plötzlich wurde eine Beleuchtung an diesem Raumschiff eingeschaltet. Beleuchtung konnte man nicht sagen, nein, es war ein so grelles Licht, dass viele Menschen erblindeten. Unzählige Luken öffneten sich. Hunderte an der Zahl. Man konnte nur schätzen. Aus jeder Öffnung stieg eine Kreatur, die mit uns Menschen nicht die geringste Ähnlichkeit hatten. Sie hatten einen Kopf oder besser gesagt eine Kugel. Es fehlten alle wichtigen Sinnesorgane. Keine Ohren, keine Augen, kein Mund, einfach nichts. Statt der Arme hingen an beiden Seiten eigenartige Schläuche herunter. Beine hatten sie überhaupt nicht. Diese Gestalten schwebten über der Erde in der Luft herum und verständigten sich per Telepathie. Ihre Gedanken konnten sie jedem vermitteln. Was wollen sie nur, dachte der Professor. Die Gedanken des Außerirdischen fraßen sich in die Gedanken von Lehmann ein.
„Wir kommen in Frieden zu euch. Viel zu lange haben wir gewartet, um mit euch Kontakt auf zu nehmen. Auch wir hatten Angst vor euch, genau wie ihr jetzt vor uns Angst habt. Wir lieben zwar unseren Planeten, aber die Erde hat einiges mehr zu bieten.“
Der Doktor antwortete im Geiste. „Wie heißt du?“
„Ich bin Nephes“, bekam er zu hören.
„Nephes, aber wie können wir euch helfen?“
„Dass wir mit einem riesigen Raumschiff hier sind, habt ihr wohl gemerkt.“
„Ja, es ist Schlimmes dadurch geschehen. Viele Menschen mussten sterben. Aber sag schon endlich, was wir tun können.“
„Eigentlich ist es für euch kein Thema“, sagte Nephes. „Und wahrscheinlich lacht ihr uns aus. Aber Gordon stirbt aus, weil wir einfach nicht wissen wie wir uns fortpflanzen sollen. Es ist so traurig, denn wir sind gerade dabei, unseren Planeten zu kultivieren. Wir sind männlich und weiblich in einer Person, aber haben niemals erfahren, wie wir unsere Rasse erhalten können.“
Edmund Held und Klaus Lehmann waren Physiker, die einen Ruf zu verlieren haben, wenn sie jetzt einen Fehler machen würden. Seit vielen Jahren schon forschten die beiden Männer und tüftelten, ob es vielleicht eine Möglichkeit geben könnte, dass sich auch Kulturen, die anders strukturiert sind als wir, vermehren könnten. Mit niemandem konnten sie bisher darüber reden, denn sie hatten eine Lösung gefunden.
Nun wäre der Zeitpunkt gekommen zu beweisen, dass Forschen doch einen Sinn hat.
Nephes sagte mit der Kraft seiner Gedanken: „Bitte versucht uns zu helfen, wir werden uns dankbar zeigen und alles tun, damit es euch gut geht.“
Immer weiter kam das riesige Raumschiff herunter. „Wir wollten das alles nicht“, meinte der Außerirdische. „Wir wollten euch nicht schädigen oder in Angst versetzen. Aber wie hätten wir sonst Kontakt zu euch aufnehmen sollen? Alles was zerstört wurde, werden wir wieder aufbauen.“
Lehmann sprach gedanklich mit Nephes: „Wir können euch helfen, wenn ihr dafür sorgen könntet, dass wir ohne die gefährliche Atomkraft Energie erzeugen können. Denn es passiert mit den Kraftwerken laufend etwas. Immer wird es vertuscht, weil es so schlimm ist, dass wir Menschen panisch würden.“
„Wir werden auch euch helfen“, versprach Nephes. „Nun redet und sagt uns, was wir tun müssen.“
Der Professor und Dr. Held gingen ins Labor, holten ein Reagenzglas heraus und gaben es der Kreatur.
„Ein Tropfen davon“, sagte der Professor „und ihr werdet euch vervielfältigen. Jahre haben wir gebraucht, um eine Lösung zu finden. Nehmt diesen Tropfen nur bei völliger Konzentration. Habt ihr dies getan, dauert es zwei Erdentage bis aus euch zwei weitere geworden sind. Was in diesem Reagenzglas ist, reicht, um dein Volk zu erhalten.“
Nephes bedankte sich und begann zu erklären, wie sein Volk helfen könnte: „Eure Atomkraft braucht ihr nicht, wir werden euch neue Kraftwerke bauen und diese mit einem bestimmten Treibstoff füllen, der innerhalb von sehr kurzer Zeit, ohne Probleme Energie für nicht nur eine, sondern für alle Städte gleichzeitig liefert.“
„Welche Art von Energie ist das?“, fragt ihn der Professor.
„Es ist ein besonderes Gemisch aus den silbernen Gesteinen unseres Planeten und einem Gas mit dem Namen Rutan. Es wandelt euren Sauerstoff sofort in die Energie um, die ihr braucht.“
Lehmann und Held wollten wissen, wie dies von statten gehen sollte.
Der Außerirdische antwortete per Gedankenübertragung ruhig und gelassen: „Ihr werdet nichts davon merken. In einer Nacht werden wir eure Kraftwerke verschwinden lassen und neue aufbauen, ohne dass jemand es bemerkt. Die Energie, von der ich euch berichtete, werden wir mit unseren Raumschiffen transportieren und die Kraftwerke damit füllen. Alles läuft so, wie es vorher war, nur Angst müsst ihr keine mehr haben.“ Nephes schwebte davon, in Richtung einer Luke, die zu tausenden unter dem Raumschiff waren. Von unten sahen sie aus wie Einschusslöcher. Das riesige Raumschiff erhob sich langsam in Richtung Atmosphäre und verschwand blitzschnell. Es wurde wieder hell, Strom floss und alles ging seinen gewohnten Gang. Niemand erinnerte sich an diese Katastrophe. Die zuvor verstorbenen Menschen, die durch Unfälle oder Überfälle ums Leben kamen, liefen wieder herum, als wenn nie etwas geschehen wäre. Professor Lehmann und Dr. Held experimentierten weiterhin in ihrem Labor unterm Dach. Sie tüftelten schon wieder an einem Projekt, von dem sie besser nie jemandem erzählen sollten.
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