Kitabı oku: «Macht Musik», sayfa 4
Die Trompete als Chef
Motivator der Mannschaft
Wenn es vor allem darauf ankommt, eine topmotivierte, begeisterte Mannschaft zu haben, dann ist die Trompete der perfekte Chef. Die Trompete ist offen, jederzeit ansprechbar und zeigt ihren Mitarbeitern ganz deutlich, wie sehr sie den Umgang mit Menschen mag. Trompeten begeistern ihre Mitarbeiter und reißen sie mit. Manchmal verstehen sie es, andere Menschen regelrecht zu verzaubern. Einer Trompete wird es nie schwerfallen, das Unternehmen oder ein Produkt zu präsentieren oder als Redner mit einer Keynote zu begeistern. Trompeten sind als Chefs bei ihren Mitarbeitern in der Regel sehr beliebt. Sie führen an der »langen Leine« und lassen viel Freiheit und Eigenverantwortung.
Für die Zahlen und die Details andere einbinden
Chefs müssen jedoch auch dafür sorgen, dass Ideen konsequent umgesetzt und begonnene Projekte zu Ende geführt werden. Damit hat die Trompete deutliche Probleme. Sie bringt vieles auf den Weg, erwartet dann aber von anderen, dass sie etwas daraus machen. Auch achtet die Trompete manchmal nicht darauf, ob für ihre großartigen Ideen überhaupt genügend Ressourcen vorhanden sind. Trompeten können knapp am Größenwahn vorbeischrammen. Sie brauchen deshalb besonders starke, eigenverantwortliche Mitarbeiter, die ihre Ideen aufnehmen, kritisch prüfen und dann konsequent zum Erfolg führen. Auch beim Zahlen-Daten-Fakten-Teil, der zu jedem größeren Vorhaben gehört, braucht die Trompete Unterstützung von anderen.
SO KLINGT EINE TROMPETE
Thomas Gottschalk ist für mich das Paradebeispiel einer Trompete. Auffällig gekleidet führt er immer lachend und positiv durch seine Sendungen. Seine Karriere begann, als es im deutschen Fernsehen noch total steif zuging. Gottschalk saß schon damals locker auf dem Sofa und hatte immer einen flotten Spruch parat. Vieles wirkt bei ihm improvisiert – und ist es wahrscheinlich auch. Gewissenhafte Vorbereitung ist Gottschalks Sache nicht.
Details über seine Gäste hat er deshalb nicht immer parat, aber die Zuschauer nehmen das entweder gar nicht wahr oder sehen wohlwollend darüber hinweg. An seiner großen Beliebtheit können kleine Fehler nichts ändern.
Regine Sixt ist bei Deutschlands größter Autovermietung für das Marketing verantwortlich. Dem von ihr kreierten Kundenmagazin »GO« hat sie das Motto »Relax & Discover« gegeben. Und eine entspannte Entdeckerin ist Regine Sixt auch selbst. Alles Strategische im Unternehmen überlässt sie ihrem Mann Erich Sixt. »Ich habe die Rolle der Markenbotschafterin übernommen«, verrät sie der Fachzeitschrift W & V. »Ich bin überall dort, wo ich Sixt nützlich sein kann. Deshalb bin ich auch Mitglied in annähernd 100 Organisationen und Vereinen.« Am liebsten umgibt sich die immer strahlende Managerin mit Prominenten: Hollywoodstars, Sportler, Politiker, TV-Moderatoren, Künstler, Musiker. Als Organisatorin der »Damenwies’n« auf dem Münchner Oktoberfest pflegt die gelernte Dolmetscherin ihr Frauen-Netzwerk. Oder sie fährt im Cabrio zur Bergexpedition, um Mitarbeiter aus 100 Ländern zu motivieren.
Die energische Trommel
»Bang a drum bang it loudly
Or as soft as you need«
Jon Bon Jovi »Bang a Drum«
Vroooom! So röhrt Astrids Porsche, als sie noch mal Gas gibt und dann punktgenau auf dem für die Chefin reservierten Parkplatz zum Stehen kommt. Mit der linken Hand hält sie ihr iPhone ans Ohr, während sie mit der rechten alles andere macht: lenken, schalten, Auto verriegeln, Tasche tragen, Türen öffnen … Einige Mitarbeiter grüßt Astrid mit einem knappen Nicken, andere ignoriert sie. Nur als sie Markus aus dem Vertrieb sieht, unterbricht sie ihr Telefonat kurz. Er soll bitte sofort in ihr Büro kommen. Sie hatte gestern spätabends noch eine Idee.
Die aktive, willensstarke Tempomacherin
Trommel ist eine echte Tempomacherin. Aktiv und willensstark gibt sie im Orchester den Takt vor. Damit sorgt sie permanent für Spannung. Von anderen verlangt die Trommel grundsätzlich viel – jedoch niemals mehr, als sie auch selbst zu leisten bereit ist. Der Handlungsdrang der Trommel scheint sich aus einer unerschöpflichen Quelle zu speisen. Trommeln stehen ständig unter Strom und arbeiten am effektivsten unter Zeitdruck. Nachts und am Wochenende durchzuarbeiten, ist für eine Trommel kein Problem. Am folgenden Montag ist sie um 7.00 Uhr im Büro und macht weiter. Eine Trommel denkt schnell, redet schnell und erwartet, dass man sie auch schnell versteht – und sich dann an die Arbeit macht. Auf Nachfragen reagiert sie genervt.
Die Trommel kommt im Orchester zum Einsatz, wenn presto gespielt werden soll und wenn der volle Orchesterklang gefragt ist. Zum Beispiel im Finale von Beethovens Neunter. Auch im Unternehmen ist die Trommel kaum zu überhören: Sie stürmt durch die Flure, spricht Anweisungen ins Mobiltelefon, legt ihre neuesten Ideen dar oder redet einfach nur drauflos. Ihr Motto lautet: »Get it done.« So treibt sie Projekte zügig voran und sorgt dafür, dass ehrgeizige Zeitpläne eingehalten werden. Widerstände kann die Trommel nur schwer ertragen. Deshalb legt sie auch Regeln und Gesetze gerne »flexibel« aus. Auch wenn jemand bei ihrem Tempo nicht mitkommt, ist ihre Geduld begrenzt.
Als Trommel im Team sollten Sie sich darauf konzentrieren, die gesamte Mannschaft zur Leistung anzuspornen. Mit Ihrer Risikofreude und Ihrer Energie schreiten Sie dort mutig voran, wo andere sich nicht recht trauen. Achten Sie aber darauf, Ihre Teamkollegen nicht ständig vor den Kopf zu stoßen. Entwickeln Sie »emotionale Intelligenz« und hüten Sie sich davor, permanent Streit anzuzetteln, der das Team vom gemeinsamen Ziel ablenkt.
Stärken der Trommel
▪hohe Motivation und Handlungsorientierung
▪Power und Durchhaltevermögen
▪ausgeprägtes Selbstbewusstsein
▪Risikofreude und Kampfgeist
Schwächen der Trommel
▪Ignoranz gegenüber Bedenken und alternativen Vorschlägen
▪Ungeduld und Streitlust
Die Trommel als Chef
Starke Persönlichkeit, die vorangeht
Wenn die Trommel nicht Chef ist, dann will sie es möglichst schnell werden. Und wenn sie es nicht werden kann, dann benimmt sie sich trotzdem so, als sei sie der Chef. Viele Mitarbeiter werden in der Trommel tatsächlich die »natürliche« Führungskraft sehen. Starker Auftritt, hohes Tempo, Leitungsbereitschaft und Risikofreude, ausgeprägtes Selbstbewusstsein sowie der unbedingte Wille, Sieger zu sein, machen aus der Trommel oft eine Führungspersönlichkeit. Trommeln als Chefs sind unermüdliche Arbeiter, die als Erste kommen und als Letzte gehen. Je weniger Zeit sie für eine Aufgabe haben, desto glanzvoller fällt das Ergebnis aus. Manchmal verbreiten sie aber auch Angst und Schrecken unter ihren Mitarbeitern. Und das verschlechtert die Ergebnisse.
An der Sozialkompetenz arbeiten
Meredith Belbin stellte bei seiner Arbeit am Henley Management College fest, dass die Rolle, die ich als »Trommel« bezeichne, an der Spitze von Unternehmen stark überrepräsentiert ist. Geborene Chefs also? Hier kommt der Haken: Belbin fand gleichzeitig heraus, dass der Trommel-Chef in Reinkultur nie optimale Ergebnisse erzielt. Obwohl ein solcher Chef felsenfest von sich und seiner Leistung überzeugt ist. Um der besseren Resultate willen sollten Trommeln an der Spitze deshalb lernen maßzuhalten. Sie sind erfolgreicher und bringen ihre Firma seltener in Gefahr, wenn sie mehr Sozialkompetenz entwickeln sowie Leute ins Team holen, die verbindlicher und diplomatischer auftreten.
SO KLINGT EINE TROMMEL
Steve Ballmer, der langjährige Chef von Microsoft, verhält sich wie eine typische Trommel an der Spitze eines Unternehmens. Mittlerweile legendär ist jener Auftritt, den Ballmer im Jahr 2005 vor Hunderten Mitarbeitern hinlegte. Statt seine Präsentation zu beginnen, rannte er zu peitschenden Elektro-Beats eine Minute lang auf der Bühne hin und her, schrie aus vollem Hals »Yeah!« und »Come ooooon!«, tobte und gestikulierte, bis die Zuhörer fast ausflippten. Dann trat er atemlos ans Mikrofon und sagte: »I have four words for you: I – love – this – company!« Jetzt kochte der Saal. Tatsächlich identifiziert sich Ballmer total mit Microsoft und reibt sich für die Firma auf. Der Manager mit der Statur eines Schwergewichtsboxers ist ebenso bekannt für seine aggressiven und beleidigenden Bemerkungen über die Konkurrenz. Eine Trommel eben!
Auch der deutsche Manager Hartmut Mehdorn trommelt gern. »Zack, zack, zack – nur wenige Manager drücken so gerne aufs Tempo«, schreibt die Financial Times Deutschland über Mehdorn. Und weiter: »Schon in seiner Zeit als Vorstandschef der Deutschen Bahn war sein Vorwärtsdrang legendär. Als Chef von Air Berlin schraubt er die Geschwindigkeit noch höher, was nicht nur am Jet-Antrieb liegt. Die Fluggesellschaft darf keine Zeit mehr verlieren, denn sonst drohen schwere Turbulenzen.« Wo schnelles Handeln erforderlich ist, um eine Firma zu retten, ist eine Trommel an der Spitze tatsächlich genau richtig. Schon als Bahnmanager hatte Mehdorn als Dekoration im Büro den Steuerknüppel einer MiG. Den Kampfjet war er einmal während einer Russlandreise eigenhändig geflogen. »Endlich mal ein ausreichend schnelles Fortbewegungsmittel«, wird die Trommel Mehdorn sich da gedacht haben …
Das vielseitige Klavier
»Piano man he makes his stand
In the auditorium«
Elton John »Tiny Dancer«
Erst gegen Mittag kommt Seniorchef Johannes in die Firma. Er hat den Tag mit Qigong begonnen, sich dann ein wenig um seine gemeinnützige Stiftung gekümmert und betritt nun mit festem Schritt sein Büro. Das Tagesgeschäft hat er schon lange an seine Tochter Astrid delegiert. Doch an einem wichtigen Meeting, wie dem heute um 14 Uhr, will er unbedingt teilnehmen. Die meiste Zeit wird er nur zuhören, aber einen besonders positiven Vorschlag sofort unterstützen. Am Abend geht es dann zur Vernissage eines Künstlers, den Johannes seit Jahren fördert.
Der positive, ergebnisorientierte Moderator
Das Klavier ist ein positiver, ergebnisorientierter Moderator und Koordinator. Es ist ausgesprochen vielseitig und strahlt natürliche Autorität aus. Ein Klavier hat grundsätzlich alles im Griff. Es unterstützt das Team und behält die Ziele im Blick. Das Klavier weiß, wie man Projekte leitet und Mitarbeiter richtig einsetzt. Dabei tritt es nie dominant auf, sondern bevorzugt die leisen Töne. Es kann sich sogar selbst total zurücknehmen und sich die Ideen der anderen Teammitglieder erst einmal anhören, ohne diese sofort zu bewerten. Aus diesen Inputs wählt es dann die passenden Ideen aus – jedoch so, dass auch Teammitglieder sich wertgeschätzt fühlen, deren Vorschläge abgelehnt werden.
Auf einem Klavier lassen sich ganze Sinfonien zu Gehör bringen – es deckt das gesamte klangtechnische Spektrum ab. Auch lässt sich jedes Lied auf dem Klavier begleiten. Klaviere stehen dementsprechend im Unternehmen für Vielseitigkeit und die Fähigkeit, andere zu fördern. Sie wollen überall integrieren und jeden sein volles Potenzial entfalten lassen. Das ehrliche, authentische Klavier setzt dabei auf wechselseitiges Vertrauen. Eine weitere Stärke des Klaviers liegt im Blick auf das große Ganze. Indem es die Kreativität der anderen aktiviert, lässt es vergessen, dass es kaum eigene, schon gar keine außergewöhnlichen Ideen hat. Unangenehme Arbeiten delegiert das Klavier gern und missbraucht dafür auch schon einmal sein Ansehen.
Als Klavier im Team sollten Sie Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass sich alle mit ihren Talenten zum Erreichen des Ziels einbringen. Ihre natürliche Autorität und Ihre starke Ausrichtung auf praktische Resultate helfen Ihnen dabei. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass es genügend neue Ideen gibt. Weichen Sie außerdem unangenehmen Situationen nicht aus, sondern bleiben Sie standhaft. Nicht alles lässt sich an andere delegieren.
Stärken des Klaviers
▪natürliche Autorität
▪Überzeugungskraft gegenüber dem Team
▪Ergebnisorientierung
▪Toleranz und diplomatisches Geschick
Schwächen des Klaviers
▪Mangel an originellen Ideen
▪manchmal manipulativ
Das Klavier als Chef
Überzeugende Autorität ohne Machtgehabe
Das Klavier besitzt Autorität, ohne arrogant zu wirken. Dadurch ist es bei seinen Mitarbeitern sowohl angesehen als auch beliebt. Eine schöne Kombination für eine Führungskraft. Das Klavier drängt sich selten nach der Chefrolle, kann anderen den Vortritt lassen und ist deshalb oft auch nur die Nummer zwei im Unternehmen oder im Team. Wo das Klavier aber der Chef ist, versteht es sich mehr als Moderator und Koordinator denn als typischer Boss. Es möchte seine Mitarbeiter überzeugen, statt ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Auch will das Klavier alle vorhandenen Ressourcen des Teams nutzen und jeden an seinem bestmöglichen Platz sehen. Dabei hat das Klavier sein Team im Griff, ohne dominant auftreten oder gar drohen zu müssen.
Hat keinen Grund, sich zu verstecken
Belbin fand heraus, dass Chefs in der Rolle, die ich als »Klavier« bezeichne, auffällig oft die besten Ergebnisse erzielen. Sie setzen nun einmal erfolgreich auf die Synergie des gesamten Teams. In der Praxis werden sie dennoch kaum als die »typischen Chefs« wahrgenommen, weil sie nicht in die erste Reihe drängen. Seit ein paar Jahren beginnt sich hier jedoch einiges zu ändern. Führungskräfte, die mehr Moderatoren und Koordinatoren als autoritäre Herrscher sein wollen – darunter viele Frauen –, haben mit ihrem kooperativer Führungsstil Erfolg und gelangen verstärkt an die Spitzen der Unternehmen und Abteilungen.
SO KLINGT EIN KLAVIER
Der »Kaiser« Franz Beckenbauer ist nach meiner Einschätzung ein sehr schönes Beispiel einer Persönlichkeit und Führungskraft mit ausgeprägten Klavierqualitäten. Seine Fähigkeit, Menschen zu überzeugen und von ihnen automatisch als Autorität anerkannt zu werden, hat sicher viel dazu beigetragen, die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Doch auch schon während seiner Zeit als Spieler zeigte sich Beckenbauer als Klavier: Er war der »Spielverteiler« im Mittelfeld, der immer dafür sorgte, dass der Ball dorthin kam, wo es nach vorn gehen konnte. Weil er so ein schönes Beispiel für ein Klavier ist, bin ich auch fast geneigt, Beckenbauer und der deutschen Nationalmannschaft zu vergeben, was sie »Oranje« im Finale der WM 1974 in München angetan haben. Aber nur fast …
Viele Klaviereigenschaften zeigt auch Liz Mohn. Auf ihrer Visitenkarte steht nur ihr Name – doch auch ohne Jobtitel weiß jeder, dass er es mit der Frau zu tun hat, die bei einem der größten Medienkonzerne das letzte Wort hat. Die Bezeichnung »Königin von Bertelsmann« mag Liz Mohn gar nicht. Bestenfalls nennt sie sich »Familiensprecherin«.
Nicht nur der Konzern liegt ihr am Herzen, sondern fast mehr noch ihr vielfältiges gesellschaftliches Engagement. Seit ihrer Eheschließung mit dem verstorbenen Firmenpatriarchen Reinhard Mohn trifft sie internationale Persönlichkeiten, deren Ideen sie inspirieren. Diese Ideen setzt sie dann mithilfe von Experten um: »Durch eine Begegnung mit Herbert von Karajan bin ich zur klassischen Musik gekommen«, erzählt sie etwa. Daraus wurde später der renommierte Wettbewerb »Neue Stimmen«. In der Bertelsmann Stiftung, die die Mehrheit an der Bertelsmann AG hält, leitet Liz Mohn persönlich die Abteilung Kultur (Quelle: n-tv.de).
Die kreative Gitarre
»I was always a fool for my Johnny
For the one they call Johnny Guitar«
Peggy Lee »Johnny Guitar«
Entwicklungsingenieurin Nelly ist wie jeden Morgen mit dem Liegefahrrad in die Firma gekommen. Während sie durch die Flure in Richtung ihres Büros trottet, hat sie ihren orangenen Fahrradhelm noch auf dem Kopf. Als Martin, der Produktionsvorstand, sie abfängt, erschrickt Nelly, als ob sie in einer dunklen Gasse überfallen werden würde. Dabei will Martin nur den Stand bei der Zeichnung eines neuen Bauteils wissen. Jetzt redet Nelly wie ein Wasserfall. Doch Martin kapiert maximal die Hälfte …
Die originelle, kreative
Die Gitarre ist eine originelle, kreative, manchmal einseitige Initiatorin. Sie liebt es, neue Musikstücke zu komponieren. Die Aufführung überlässt sie anderen. Damit ist sie die ideale Produktentwicklerin oder Designerin. Sie kann aber auch Ideengeberin für das strategische Management sein. Visionäre Unternehmer und Topberater haben oft einen hohen Gitarrenanteil. Die erste Reaktion auf einen Vorschlag einer Gitarre lautet oft: »Daran haben wir noch gar nicht gedacht.« Wichtig für die anderen ist es jetzt, die Idee der Gitarre ernst zu nehmen. Alle großen Produktinnovationen begannen schließlich einmal als total verrückte Ideen. Kritische und mehr umsetzungsorientierte Teammitglieder haben aus den Ideen der Gitarren dann marktfähige Produkte gemacht.
Stücke für Gitarre und Orchester hört man im Konzertsaal nur selten. Das vielleicht berühmteste stammt von dem Spanier Joaquín Rodrigo. Viel öfter sieht man die Gitarre als Soloinstrument. Da sitzt einer stundenlang mit der Gitarre am Strand und ist ganz in die Musik versunken. Tatsächlich lebt die Gitarre im Team oft in ihrer eigenen gedanklichen Welt. Dummerweise schafft es die Gitarre zudem selten, ihre Ideen allgemein verständlich darzulegen. Durch ihren abstrakten Kommunikationsstil wird sie schnell zur Außenseiterin im Team. Andere Teammitglieder sollten ihr deshalb mit viel Toleranz und Aufmerksamkeit begegnen. Sie werden dafür immer wieder mit großartigen Ideen belohnt werden.
Als Gitarre im Team sollten Sie Ihr kreatives Talent in den Dienst des Teams und seiner Ziele und Strategien stellen. Auf diese Weise werden Sie viel Anerkennung erfahren. Suchen Sie sich am besten Verbündete, die ihre Ideen schnell aufnehmen und sie auch anderen, weniger innovationsfreudigen Teammitgliedern vermitteln. Üben Sie Geduld mit anderen und hüten Sie sich davor, sich gekränkt zurückzuziehen, wenn Sie nicht sofort verstanden werden.
Stärken der Gitarre
▪hohe produktive Intelligenz
▪ausgeprägte Kreativität
▪viel Fantasie
▪hohes Abstraktionsvermögen
Schwächen der Gitarre
▪wenig kommunikatives Talent
▪Praxisferne und Ungeschicklichkeit
Die Gitarre als Chef
Ständige Quelle der Inspiration
Die Gitarre als Chef ist außerordentlich inspirierend für alle Mitarbeiter. Viele werden es genießen, einen so außergewöhnlichen Menschen als Vorgesetzten zu haben und vom ständigen Fluss seiner Kreativität angesteckt zu werden. Auch als Chef bleibt die Gitarre immer der kreative Geist. Sie kann ihrer Rolle dann am besten gerecht werden, wenn ihre Ideen von den anderen Teammitgliedern verstanden, verfeinert und in die Praxis umgesetzt werden. Dabei neigt die Gitarre allerdings zu einem gewissen Misstrauen. Sie hat sehr klare Vorstellungen und beobachtet kritisch, wie andere damit umgehen.
Toleranz üben und Strukturen schaffen
Das Genie beherrscht das Chaos – das könnte ein Motto der Gitarre sein. Solange Gitarren für sich allein sind, kommt das auch hin. Als Chefs müssen sie jedoch ihr Team im Griff haben. Dazu sollten Gitarren lernen, Strukturen zu schaffen und andere ergänzend einzubeziehen. Eine Gitarre als Chef braucht auch unbedingt Toleranz. Nie werden alle im Team ihre genialen Ideen sofort verstehen oder gebührend wertschätzen. Noch seltener wird das im Team umgesetzte Ergebnis zu 100 Prozent der Ursprungsidee entsprechen. Gitarren sollten lernen, das zu akzeptieren, und sich lieber auf die nächste Idee konzentrieren.
SO KLINGT EINE GITARRE
Steve Jobs war eine typische Gitarre an der Spitze eines Unternehmens. Der geniale Visionär und Vorreiter machte mit seinen Ideen aus Apple eine der wertvollsten Marken der Welt. Jobs war ungeheuer kreativ, unabhängig und manchmal übermütig. Seine Erfolge gaben ihm stets recht. Doch für seine Mitarbeiter war der Umgang mit ihm nicht nur angenehm. Er hatte klare Vorstellungen, wie die kleinste Schraube seiner Produkte auszusehen hat, und verlangte, dass seine Vorgaben exakt umgesetzt werden. Seine Ungeduld und seine Neigung zu Wutausbrüchen machten ihn trotz aller öffentlichen Bewunderung zum Einzelgänger. Über sein Privatleben redete er so gut wie nie. Dafür besprach er noch kurz vor seinem Tod mit den engsten Mitarbeitern seine Produktideen für die kommenden Jahre.
Eine weitere Gitarre, die ein Firmenimperium aufbaute, ist Walt Disney. Der begnadete Zeichner wusste in den 1920er-Jahren, welche große Zukunft das Kino haben würde, und begann, Trickfilme zu zeichnen. Der Durchbruch als Unternehmer war aber erst möglich, als Walt Disneys Bruder sich um Finanzen und Organisation kümmerte und mit Ub Iwerks ein umsetzungsorientierter Art Director ins Team kam. Mit Micky Maus stellte sich dann der erste Welterfolg ein. Walt Disney blieb ein Quell der Ideen an der Spitze der nach ihm benannten Firma. So erfand er den abendfüllenden Dokumentarfilm und erweckte in Disney World seine Zeichentrickfiguren zum Leben. Auch Disney hatte eigenartige Schattenseiten. In den 1950er-Jahren zum Beispiel fühlte er sich vom Kommunismus verfolgt und denunzierte viele Mitarbeiter und Kollegen als angebliche Kommunisten beim FBI. Eine Gitarre kann manchmal eben leicht paranoid sein.
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