Kitabı oku: «Der Triumph», sayfa 4

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Der Triumph Caesars über Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika, 46 v. Chr., sowie über Hispania, 45 v. Chr.

Nach Plutarch, Caesar 55, 1-4:

„Als er von Afrika nach Rom zurückgekommen war, hielt er zuerst eine große Rede vor dem Volk über seinen Sieg und sagte, dass er ein so großes Land erobert hätte, dass der Republik jährlich 200.000 attische Scheffel Getreide und drei Millionen Pfund Öl zukommen würden. Dann feierte er drei Triumphe, über Ägypten, Pontos und Afrika, den letzten aber nicht über Scipio, sondern angeblich über den König Iuba.

Dabei wurde auch der Sohn Iubas, der sehr junge Iuba, mitgeführt, für den sich allerdings die Gefangenschaft als Glück erwies, da er sich dabei vom numidischen Barbaren zu einem der gelehrtesten griechischen Geschichtsschreiber wandelte. Nach den Triumphen verteilte Caesar große Geldgeschenke an die Soldaten; das Volk unterhielt er mit Gelagen und Schauspielen, indem er es einmal an 20.000 Trinkklinen zugleich bewirtete, und zum Andenken an seine verstorbene Tochter Iulia dem Volk Gladiatorenkämpfe und Naumachien gab.“

Nach Sueton, Caesar 37:

„Nach dem Ende des Krieges feierte er fünf Triumphe, und zwar nach dem Sieg über Scipio viermal im selben Monat, jedoch mit einigen Tagen Pause dazwischen, und dann noch einen für den Sieg über die Pompeiussöhne. Als ersten und prachtvollsten Triumph feierte er den über Gallien, dann den über Ägypten, und als letzter kam der über Spanien, wobei jeder Zug in Anordnung und Ausstattung unterschiedlich war. Als er beim Gallischen Triumph am Velabrum vorbeifuhr, fiel er durch einen Achsenbruch fast aus dem Triumphwagen, und stieg zu Fuß bei Fackellicht zum Kapitol empor, wobei rechts und links 40 Elefanten als Fackelträger dienten. Im Pontischen Triumph ließ er zwischen den Tragegestellen auch eine Inschriftentafel mit den Worten ‚veni vidi vici‘ (ich kam, sah und siegte) mittragen – nicht wie bei den anderen Zugobjekten als Hinweis auf die Kriegsereignisse, sondern als Zeichen des schnellen Sieges.“

Nach Sueton, Caesar 49:

„Im Gallientriumph schließlich sangen seine Soldaten neben den anderen Liedern, die sie fröhlich im Zug hinter dem Triumphwagen anstimmten, auch dieses überaus bekanntgewordene Liedchen:

„Caesar unterwarf Gallien, Nikomedes den Caesar. Seht, Caesar feiert seinen Triumph über Gallien. Nikomedes darf keinen Triumph über Caesar feiern.“

Am berühmtesten ist wohl ein Vers auf Gaius Iulius Caesar, der schon als junger Mann relativ lichtes Haar hatte und dem man ein Übermaß an Liebschaften nachsagte:

„urbani, servate uxores: moechum calvum adduciimus. Aurum in Gallia effutuisti, hic sumpsisti mutuum.“

„Städter, sperrt die Frauen ein! Den kahlen Buhler bringen wir. In Rom hattest du dir Gold gepumpt, in Gallien hast du es verhurt.“

(Sueton, Caesar 51)

Die Kaiserzeit

Mit Augustus und dem Übergang zum Prinzipat kam es zu einem tiefen Einschnitt in der Tradition des Triumphzuges. Durch die Neuregelungen der rechtlichen Situation für die Feldherren durch Augustus im Jahr 27 v. Chr. gab es für diese oftmals kein eigenes imperium mehr. Ab sofort handelten sie als Legaten des Kaisers. Dadurch fehlte ihnen die rechtliche Grundlage für einen Triumph. Die errungenen Siege wurden jetzt stets dem princeps zugeschrieben. So verhinderte er, z. B. bei Drusus, der von seinen Soldaten im Jahr 11 v. Chr. zum Imperator ausgerufen worden war, eine Anerkennung seiner Erfolge mit einem Triumph. Zu viel Prestige verband sich mit einem solchen. Auch wenn er zumeist auf die ihm zugeschriebenen Triumphe verzichtete, so gestattete er die Anerkennung durch den Bau von Ehrenbögen. Lucius Cornelius Balbus Minor war der letzte Senator, der nicht Mitglied des Kaiserhauses war, dem die Ehre eines Triumphzuges aus Anlass eines Sieges in Nordafrika im Jahr 19 v. Chr. gewährt wurde. Noch im gleichen Jahr verzichtete Augustus’ engster Vertrauter Marcus Agrippa demonstrativ darauf, den ihm vom Senat zugesprochenen Triumph abzuhalten. Einige Triumphe von designierten Thronfolgern sind zwar noch aus der frühen Kaiserzeit überliefert (Tiberius 12 n. Chr., Germanicus 17 n. Chr. und Titus 71 n. Chr.), aber auch diese Phase endete schließlich.

Auch wenn er sich fernab von Rom befand, der Kaiser war als Inhaber des Imperiums der offizielle Kommandeur. Der tatsächliche Feldherr war formell ein Stellvertreter (legatus Augusti), der schon mangels eines eigenen Imperiums nicht triumphieren konnte. Von 71 bis 303 n. Chr. triumphierten nur noch Kaiser. Den letzten regulären Triumph mit dem Opfer an Iuppiter feierte Kaiser Diocletianus am 17. November 303 n. Chr. über die Perser. Siegreiche Feldherren der Kaiserzeit bekamen als „Ersatz“ für einen Triumph die Abzeichen eines Triumphators, die ornamenta triumphalia, verliehen (zuletzt unter Hadrian) oder sie konnten die kleine Nebenform des Triumphs, die ovatio, erhalten. Da sich die Herrscher nach Konstantin nur noch selten in Rom aufhielten und im Verlauf des 4. Jhs. n. Chr. die Meldungen über einen Triumph eher selten werden, wurde der Triumph möglicherweise durch den adventus verdrängt. Der Besuch bzw. die Ankunft eines Kaisers war zu dieser Zeit für Rom ein großes Ereignis, welches durch diesen Einzug gebührend gefeiert wurde. Kaiser Theodosius (392-395 n. Chr.) schloss schließlich alle heidnischen Tempel, wodurch dem römischen Triumph als einer religiösen Zeremonie der Boden entzogen wurde. Zu sehr war er auf den Kult des Iuppiter Optimus Maximus Capitolinus bezogen. So kam es seit dem frühen 5. Jh. n. Chr. zu einer weiteren Änderung der Zeremonie: Die triumphierenden Kaiser nahmen nun nicht mehr selbst an der pompa teil, da sie auch nicht mehr persönlich in die Schlacht zogen. Sie erwarteten die Ankunft des Triumphzuges fortan in ihrer Loge im circus. Diese Variante der Zeremonie blieb auch in der ausgehenden Spätantike Teil der Siegesfeier.

Organisation

Der Ablauf eines Triumphzugs wird uns nur von kaiserzeitlichen Schriftstellern geschildert. So ist es nicht auszuschließen, dass Abweichungen für die republikanische Zeit wahrscheinlich sind.

Marsfeld

Der Feldherr lagerte mit seinen Soldaten bis zum Tag des Triumphs außerhalb des Pomeriums auf dem Marsfeld. Für die Übernachtung des Feldherrn stand ein öffentliches Gebäude, die Villa Publica, zur Verfügung, das man im südöstlichen Marsfeld lokalisiert hat. Diese Gebäude war mehr ein großer Baukomplex bestehend aus einer Vielzahl von Räumen unterschiedlicher Funktion, denn eine Villa. Die umbaute Fläche war so groß, dass Cornelius Sulla dort 82 v. Chr. 4.000 Gefangene abschlachten ließ. Des Weiteren brauchte man noch Raum für die Armee, die Gefangenen und den gesamten Triumphapparat. Empfindliche Aufbauten, die im Triumphzug mitgeführt wurden, wozu besonders die malerischen oder graphischen Landschaftsbilder zählten, musste man gegen Regen schützen. Der Triumphator mit der Quadriga, mit den Liktoren und den Behördenvertretern bereitete der Logistik wohl die geringsten Probleme. Das weitaus größere Problem war die Unterbringung des zahlreichen Personals und der Armee. Da es sich bei dem Marsfeld nicht um eine engbebaute Wohngegend gehandelt hat, waren die einzelnen Unterbringungsmöglichkeiten eher temporärer Art. Zur Zeit der Republik darf man sich alles provisorischer, ähnlich einem Feldlager, vorstellen.

Im südlichen Marsfeld stand seit 211 v. Chr. eine der großen Bauten Roms, der von Caius Flaminius Nepos erbaute circus Flaminius, nach dem Circus Maximus die zweitgrößte Rennbahn Roms. Er war Austragungsort der plebejischen Spiele (ludi plebeii). Dieser Circus eignete sich hervorragend zum Kampieren, lag er doch zumindest in der Republik außerhalb des Pomeriums. Die später in der Kaiserzeit auf dem Marsfeld entstandenen Großbauten, wie die Thermen der Agrippa und des Nero sowie das Stadion des Domitianus, boten schließlich genügend Platz und eine ausreichende hygienische Versorgung. Während der Triumphzüge wurden das Forum Romanum, das Kapitol und andere wichtige Plätze farbenprächtig ausgeschmückt. Girlanden, Blumen und Stoffe verwandelten die Stadt in eine bunte Szenerie. Der Zug bis zum Kapitol war gesäumt von Menschenmassen (Bild 5b), die den Sieger mit dem Jubelruf „Io triump(h)e!“ feierten. Dabei scheint es üblich gewesen zu sein, dass die Zuschauer von den Sitzplätzen aufstanden, um den Triumphator zu ehren, so wie es die Volkstribunen bei einem der Triumphzüge Caesars taten. Mit einer Zuschauermenge von bis zu 500.000 Menschen ist wohl zu rechnen. Hierzu wurden provisorische Bauten in Form von Tribünen am Zugweg aufgebaut. Die Circus- und Theaterbauten waren selbst die größten Zuschauertribünen. Allein der Circus Maximus hätte Platz für 150.000 bis 200.000 Zuschauer geboten. Voran schritten die Senatoren, Magistraten und Musiker, dann kam der Teil des Zuges mit der Beutepräsentation und den Opfertieren, der durch Träger der Anzeigetafeln und die Triumphgemälde aufgelockert wurde. Ferner wurden dem römischen Volk auch Ehrengaben wie goldene Kränze für den Feldherrn auf den Tragegestellen (fercula) präsentiert. Allerdings durften sie bei aller Pracht keinesfalls zu groß geraten, damit sie problemlos überall hindurch getragen werden konnten. Schließlich musste man die Porta triumphalis wie auch die Eingangs- und Ausgangstore der Circusbauten durchschreiten können. Auch die Steigung hoch zum Kapitol spielte hierbei mit Sicherheit eine Rolle. Damit die Träger der fercula die schwere Last tragen konnten, benutzten sie Schulterkissen (Bild 6) und konnten mithilfe von Stöcken, die einen bogenförmig geschnitzten Knauf besaßen, die ferculae absetzen.


Bild 5b: Teilnehmer der Veranstaltung „Natale di Roma“ im Circus Maximus, Rom.


Bild 6: Fragment mit Ferculumträger. Schön zu erkennen ist das kleine Kissen unter der Tragestange. Malerei von Angi Delrey nach dem Original aus dem Museo Nazionale, Rom.


Bild 7: Teil eines Triumphzuges aus severischer Zeit. Von den Trägern des ferculum sind nur noch die beiden hinteren erhalten. Davor ein Mann in toga und mit rotulus in der Hand. Malerei von Angi Delrey nach dem Original aus dem Museo Nazionale, Rom.

Im Zug marschierten außer den siegreichen Truppen auch Kriegsgefangene mit. Die Trophäen (tropaea) mit den symmetrisch drapierten gefesselten Gefangenen montierte man auf rechteckige Kästen (Bild 7), die lange Tragestangen nach Art von Sänften aufwiesen, sodass acht Männer zupacken konnten. Auch den siebenarmigen Leuchter am Titusbogen trugen acht Männer auf einem polygonalen Gestell. Götterfiguren, kostbare Kunstwerke oder sonstige Objekte stellte man auf kleinere Gestelle. Die uns erhaltenen Reliefs zeigen, dass die fercula reliefverziert sein konnten. Nach der Beute folgte der Triumphator am Ende des Zuges auf seiner Quadriga, wobei ihm die Liktoren mit den lorbeerverzierten Rutenbündeln voranschritten. Den Abschluss bildete das siegreiche Heer. Die Soldaten im Triumphzug zogen in militärischer Ordnung und mit Lorbeer bekränzt durch die Stadt. Hierbei trugen sie keine Waffen oder Rüstungen, sondern ihre Tuniken (teilweise aus Seide) und ihre militärischen Auszeichnungen, wie man auf dem Beuterelief des Titusbogens sehr gut sehen kann. Die Träger der vielen ferculae im Triumphzug des Vespasian und des Titus trugen sogar purpurfarbene Tuniken.

Die Präsenz der Armee wird sich oft auf eine Abordnung pro Legion beschränkt haben, da man schließlich nicht die gesamte Truppe aus den Provinzen abziehen konnte. Zur Zeit der Republik mit ihren Bürgerheeren war die Situation natürlich anders: Hier kehrte das siegreiche Heer in die Stadt und anschließend wieder ins Zivilleben zurück.

Der Weg des Triumphzugs
Porta triumphalis

Man begann mit dem Marsch am frühen Morgen und endete am späten Nachmittag. Von Vorteil war der relativ kurze Zugweg vom Marsfeld bis zum Kapitol mit einer Länge von ca. 3,5 bis 4 km. Diese Strecke muss bei langsamer Schrittgeschwindigkeit in drei bis vier Stunden zu bewältigen gewesen sein. Stockungen waren dabei unvermeidlich und dürften sogar beabsichtigt gewesen sein, um dem Publikum Gelegenheit zu geben, alles in Ruhe zu bewundern und zu besprechen. Im Grunde war der Triumph ein Zug um den Palatinhügel herum (Bild 8a). Bei Zugbeginn befand man sich juristisch außerhalb Roms, topographisch jedoch in Sichtweite des Kapitols.

Den Zugweg im Marsfeld können wir heute nicht genau nachvollziehen. Man zog von dort aus durch die Porta triumphalis hin zum Forum Boarium und überschritt die Stadtgrenze Roms. Erst jetzt betrat man die eigentliche Stadt Rom. Die Porta triumphalis markierte die Grenze der Stadt, das pomerium. Die Architektur dieses Tores kann man z. B. auf der Grundlage eines Gedichts des Martial, welches wahrscheinlich die Porta triumphalis beschreibt, erschließen:

„Wo Fortunas Tempel, der Heimkehr spendenden, weithin leuchtend erstrahlt, da befand sich jüngst ein fröhlicher Platz. Hier stand, rühmlich geziert durch den Staub des nordischen Krieges, Caesar, und von dem Gesicht strahlte ihm purpurner Glanz.

Hier, das Haar vom Lorbeer bekränzt und im weißen Gewande, sandte mit Wort und Hand Rom seinem Herrscher den Gruß. Von der Stätte Verdienst zeugt andere Gunst noch: Es ragt dort stolz ob des Völkersiegs, heilig der Bogen empor. Und zwei Wagen darauf, davor Elefanten in Menge, und zu dem mächtigen Gespann fügt er sich selber in Gold.

Ja, dies Tor entspricht, Germanicus, Deinen Triumphen, solch ein Zugang ziemt sich für die Stätte des Mars.“

(Martialis, Epigramme, 8, 65)

Dieses Tor ist auf den Attikareliefs des Konstantinsbogens mehrfach abgebildet. Es handelt sich dabei um einen Quadrifrons, auf dessen Attika ein Gespann von Elefanten und Tropaia stand.

Circus Maximus

Weiter ging es durch den Circus Maximus, in den im Jahr 81 n. Chr. als Tor in der Circusachse ein dem Kaiser Titus geweihter Ehrenbogen eingebaut wurde. Der Circus Maximus war nicht nur Zentrum der römischen Leidenschaft für Wagenrennen, sondern auch einer der begehrtesten und bequemsten Plätze, um einen Triumphzug zu beobachten. War der Circus Maximus auf beiden Seiten voll besetzt, so musste garantiert sein, dass man den Triumphzug parallel auf beiden Seiten der Rennbahn sehen konnte. Die Rennbahn wurde aber in der Mitte von einem ca. 100 m langen Podium (spina) längsgeteilt, das möglicherweise den freien Blick auf das Szenario verstellte. Um eine gute Sicht gewährleisten zu können, nahmen die Zuschauer wohl nur auf einer Seite Platz und ein Teil auf der spina selbst. Somit war dieser Bogen im Circus Maximus neben der Porta triumphalis am Marsfeld und dem Titusbogen östlich des Forum Romanum einer der wenigen Orte, von denen wir mit Sicherheit wissen, dass die Triumphzüge durch sie hindurch ziehen mussten.


Bild 8a: Weg des Triumphzugs vom Marsfeld (roter Punkt) bis zum Capitol.

Forum Romanum

Das Forum Romanum betrat der Triumphzug durch den republikanischen Fabier-Bogen (fornix Fabianus), um anschließend den Augustusbogen zu passieren. Entlang der via sacra durchschritt man den Tiberiusbogen, ging über den Forumsplatz und zog schließlich durch den Severusbogen, bevor man über den clivus Capitolinus zum Tempel des Iuppiter Capitolinus gelangte, wo das abschließende Opfer stattfand.

Kapitol

Der Aufstieg zum Kapitol, der clivus Capitolinus, war zwar seit 174 v. Chr. gepflastert, doch bei seiner Steigung von teilweise ca. 13 % ist es fraglich, ob man hunderte Zugtiere samt Karren den Berg hinauf und vor Einbruch der Dunkelheit möglichst auch wieder hinunter befördern konnte. Gebremst wurde wahrscheinlich mit einer durch die Speichen der Hinterräder gesteckten Stange, durch das Blockieren der Räder mit Eisenketten oder durch Bremshaken, die in die Speichen griffen. Hier stellt sich die Frage, ob wirklich alle Wagen auf das Kapitol gebracht wurden oder ob man einen Teil der Karren um das Kapitol herumleitete und so die für andere Tempel bestimmten Objekte direkt dorthin brachte. Angesichts der Ansammlung von Beutestücken und Schaugestellen müssen provisorische Hallen zur Bewachung und zur Sicherung aufgebaut gewesen sein – so wie es einst Caesar tat, als er einen Teil seiner Kunstsammlung auf dem Kapitol in provisorischen Säulenhallen unterbringen ließ, um sie zu zeigen (Sueton, Caesar 10).

Das Problem hierbei dürfte allerdings die große Anzahl an Beobachtern des Triumphzuges und die Menge der Schaustücke und Trophäen gewesen sein. Obgleich im Kapitol mit über 10.000 m2 genügend Platz vorhanden war, muss die Menge der Wagen und Zugtiere zu großer, mitunter gefährlicher Enge geführt haben.

Das Opfer

Die meist weißen Stiere waren festlich geschmückt. Sie trugen Stirnschmuck, Binden und die Hörner konnten vergoldet sein (Bild 8b). Sie wurden von Opferdienern (victimarii), die Messer, Hämmer bzw. Beile sowie Wassereimer trugen, immer am Anfang des Zugs mitgeführt. Die Opferung fand vor dem Iuppitertempel auf dem Kapitol statt. Dabei bereitete die große Anzahl von Opfertieren durchaus Probleme. Bei einer Hekatombe, dem klassischen Opfer von 100 Stieren (diese Zahl konnte unter- wie überschritten werden), muss allein das Hinaufführen der Tiere seine Zeit in Anspruch genommen haben. Die Opferung selbst brachte weitere logistische Herausforderungen: Hierbei konnte man das Tier mit einem Beil direkt töten oder zuerst mit dem Hammer (malleus) betäuben (siehe Bild 9) und dann ausbluten lassen. Je nach Größe verliert ein Stier dabei acht bis zwölf Liter Blut, dessen Beseitigung ein Problem gewesen sein muss. Denn zehn Hektoliter Blut fielen bei solch einer Hekatombe an. Da man eine derartige Menge keinesfalls einfach in den Boden laufen lassen konnte, hat man das Blut sehr wahrscheinlich in Eimern den Hügel hinuntergeschafft und in den Tiber oder in den Hauptwasserkanal geschüttet.

Die Opferpriester (victimarii) sind nur mit einem Schurz (limus) und geschlossenen Schuhen (calcei) bekleidet. Laut Servius und Isidor ist der limus mit Purpur besetzt, bodenlang und das Kleidungsstück der servi publici (Staatssklaven) und der popae. Als popa wird der victimarius bezeichnet, der den Schlag mit dem Hammer oder der Axt gegen das Opfertier führt. Ein breiter Gürtel hält den Schurz um die Hüften. An ihrer linken Seite tragen die victimarii eine Scheide mit einem kurzen Messer. Diese Opfermesser (culter) dienten zum Töten der Opfertiere. Aufgrund dieses Opfermessers wird dieser bestimmte Typus des victimarius auch als cultrarius bezeichnet.

Im Detail verlief das Ritual wohl folgendermaßen:

Neben dem Altar vor dem Tempel stand ein transportabler Feuerherd für die Wein- und Weihrauchopfer. Dort musste der Opfernde sich nicht nur die Toga über das Haupt ziehen, sondern auch eine Reihe von rituellen Vorschriften beachten. Er opferte an diesem Herd zuerst Wein und Weihrauch, sprach das Opfergebet, besprengte das Tier mit Wein und strich mit dem Opfermesser vom Scheitel bis zum Schwanz des Tieres. Dann tötete man das Tier, wie oben beschrieben, und legte es auf die Seite oder auf den Rücken, um es mit einem Messer zu öffnen. Die Eingeweide (exta) wurden herausgeschnitten, um sie anschließend zu inspizieren: Leber, Lunge, Gallenblase und Herz (siehe Bild 10). Von dieser Inspizierung der Innereien (extispicium) hing es ab, ob das Tier dem Gott Iuppiter als genehm erklärt wurde oder nicht. Die exta wurden dann auf dem Altar angerichtet und verbrannt. Bei einer derart großen Menge von Opfertieren wird sich dieser Vorgang bis in den Abend gezogen haben. Die übrigen Teile der Opfertiere wurden dann an die Priesterschaft oder das Volk verteilt. Anschließend fand ein großes Fest für Heer und Volk statt.


Bild 8b: Römische Opferszene mit einem Stier. Von links nach rechts: togatus, tibicen, victimarius und popa. Neronisch. Malerei von Angi Delrey nach dem Original aus dem Louvre, Paris.


Bild 9: Relief mit der Darstellung eines Stieropfers. Malerei von Angi Delrey nach dem Original aus der Galleria degli Uffizi, Florenz.

Im Tempel des Iuppiter deponierte der Triumphator seinen Kranz im Schoß der Gottheit, die seit der späten Republik eine kolossale Sitzfigur war. Der Ornat, also die beiden Purpurgewänder, der schwere Goldkranz und das Adlerzepter, wurden vor dem Triumphzug im Iuppitertempel aufbewahrt und nach der Zeremonie wieder dort deponiert.

Das Relief wurde 1540 in der Gegend der östlichen Exedra des Traiansforums gefunden. Zum Relief gehörte einst auch die Darstellung des Tempelgiebels, der, seit das Relief 1650 in die Sammlung Borghese überging, als verschollen gilt. Seit 1923 befindet es sich mit der hier nicht abgebildeten Victoria, die über den Köpfen der Opfergruppe schwebt, im Louvre in Paris.

Das Relief gliedert sich in extispicium und auspicium vor dem Tempel. Das extispicium sollte das günstige Omen bestätigen, das die vorherige Vogelschau erbracht hatte. Der haruspex untersucht die laeta exta und bestätigt den Augur. Wie bei allen Zeremonien und vielen Feierlichkeiten sind die Teilnehmer auch hier ganz in weiß gekleidet. In Dura Europos z. B. zeigt uns eine Wandmalerei Soldaten in weißer Kleidung bei einer Opferszene. In den historischen Quellen ist immer wieder zu lesen, dass bei Festen, wie dem der cerealien, weiße Kleider getragen wurden. Auch der Kaiser trug als oberster Priester weiß, ebenso wie Priester im Allgemeinen und der Senat. Besonders die toga candita, von Senatsanwärtern getragen, ist hier hervorzuheben, da sie mit Kreide behandelt wurde und dadurch fast blütenweiß erschien. Da die weiße Kleidung demnach den Feierlichkeiten vorbehalten war, entfällt diese für den alltäglichen Gebrauch.

Auch hierzu gibt es ein Zitat:

„Weißen Gewandes steigt man hinauf zum tarpeischen Felsen. Denn für den festlichen Tag kleidet sich festlich das Volk! Neu ziehen die Fasces voraus, neu schimmert der glänzende Purpur, neu ist die Last, die der Stuhl schimmernd zu tragen empfängt“.

(Ovid F.1,79 ff., Amtsantritt der Konsuln)


Bild 10: Extispiciumrelief. Malerei von Angi Delrey nach dem Original aus dem Louvre, Paris.

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22 aralık 2023
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