Kitabı oku: «Puls des Lebens», sayfa 2
Daraufhin kam der Prediger herüber und stellte sich mir vor. Wir wurden bald Freunde und verbrachten einige Abende zusammen in den Lokalen auf der anderen Seite des Flusses in Kentucky. Der Prediger schien die Tür für meine Praxis zu öffnen, denn dank seiner Empfehlungen hatte ich nie wieder Zeit für mich selbst. Schließlich nahm ich zu viele Patienten an und musste sie einem Assistenzarzt übergeben, mit dem ich die Praxisräume teilte.
Zweifelsohne war das Highlight meiner Karriere die positive Reaktion meiner Patienten. Jede Woche erhalte ich Karten und Briefe von Menschen, die für meine Arbeit dankbar zu sein scheinen. Nichts kann mir ein besseres Gefühl verschaffen als die Gewissheit, dass die Leute, die ich betreut habe, diese Leistung anerkannt haben.
In den Jahren des politischen Kampfes der Osteopathie um offizielle Anerkennung begann unser Metier der allopathischen Medizin nachzueifern. Die Argumentation dafür könnte die gewesen sein, dass die Chancen auf Anerkennung stiegen, wenn die Osteopathen den Medizinern ähnlicher wären. Und vielleicht war diese Strategie sogar erfolgreich.
Aber ich glaube, dass die Meinen den falschen Weg einschlugen, denn die Osteopathen begannen ihre manuelle Ausbildung abzuwerten, und von den Studenten wurde nicht mehr gefordert so versiert in ihnen zu sein, wie wir es sein mussten, als ich die Schule besuchte.
Heute ändert sich dies. Die Osteopathie hat sich etabliert und viele Studenten wenden sie an, da sie ihre Hände benutzen wollen, um mit dem Körper in dieser effizienten Weise zu arbeiten.
Das Erfreulichste für mich ist, dass so viele junge Ärzte zu den Wurzeln ihres Berufstandes zurückkehren wollen und lieber ihre Hände benutzen um die Patienten zu behandeln, als ihnen Arzneimittel zu verschreiben.
Natürlich denken nicht alle Osteopathen so wie ich. Doch finde ich es ermutigend, dass es heute vor allem die Jungen sind, die mir höchstwahrscheinlich beipflichten werden.
Ich glaube, dass die Osteopathie eine große Zukunft hat. Denn das Universum folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die zusammengenommen eine Philosophie begründen. Auch die Osteopathie hat eine Philosophie, die diese universalen Gesetze widerspiegelt. Als Osteopath zu arbeiten, bedingt die Anwendung dieser Gesetze auf die Menschen. Dies befähigt einen Osteopathen, sich bis in die verborgensten Ursachen eines medizinischen Problems zu vertiefen. Das vorliegende Buch wird versuchen, etwas von dieser Philosophie darzulegen.
Abgesehen von der Philosophie ist Osteopathie auch eine Kunst. Die Kunst ist die Fertigkeit oder die Fähigkeit gewisse Handlungen auszuführen.
Und Osteopathie ist eine Wissenschaft. Wissenschaft ist eine systematisierte Kenntnis der Natur und ihrer physikalischen Gesetze.
Der osteopathische Berufsstand ist wie ein Saatkorn gewachsen. Zuerst hat es seine Wurzeln im Erdboden – in der Gesellschaft – verankert. Dann hat es den Erdboden aufgebrochen – die staatliche Anerkennung erlangt. Der Keim des Saatgutes ist gerade durch den Boden gebrochen. Jetzt ist die Zeit der Osteopathie gekommen um zu reifen und aufzublühen. Denn ihre Philosophie, Kunst und Wissenschaft basieren auf der Förderung der Gesundheit, der Verhinderung von Krankheiten und einer natürlichen Herangehensweise an den Patienten.
Ich bin überzeugt, dass die Osteopathie ihre volle Blüte im einundzwanzigsten Jahrhundert erreichen wird.
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Eine kurze Darstellung des Universums
Das stoffliche Universum ist derart miteinander verbunden, dass es eine Einheit bildet. Seine verschiedenen Anteile sind so voneinander abhängig wie unsere eigenen Lebensfunktionen. Keine einzelne von ihnen kann in Mitleidenschaft gezogen werden, ohne den gesamten Körper zu beeinflussen. Deswegen sind die Menschen nicht bloß Bürger dieser Welt, sondern des ganzen Universums mit seinen ganzen Anteilen, den sichtbaren und auch den unsichtbaren.
Um unsere Gesundheit verstehen zu wollen, müssen wir uns ein grundsätzliches Verständnis der Welt um uns herum aneignen. Nur wenige Menschen erkennen, wie sehr die Natur und ihr eigener Körper tatsächlich miteinander interagieren. Und das, obwohl den meisten von uns die Studien bekannt sind, die zeigen, dass der zu- und der abnehmende Mond eine prinzipielle Rolle in dem 28-tägigen Menstruationszyklus der Frau spielt. Ebenso beeinflusst uns das Ansteigen und Abfallen des Barometers.
Gerade jetzt, während ich dieses schreibe, bläst ein Sturm über die Ebene hier in Ohio, und gleichzeitig fällt es mir schwerer zu atmen und mein Geist wird immer müder. Ein fallendes Barometer wirbelt meine innere Chemie auf und tonisiert meinen Organismus.
Welchen Nutzen kann man aus dem Wissen über unsere Verbindung mit dem Universum ziehen? Zum einen verstehen wir, wie die Natur funktioniert, wir wissen sie mehr zu würdigen, und eine höhere Anerkennung der Natur führt zu einem besseren Verständnis unseres eigenen Ortes in ihr, welches wiederum zu einem umfassenderen Verstehen unserer Gesundheit führt.
Ein Geschäftsmann würde vielleicht entgegnen: Das ist ja alles gut und schön, aber ich möchte einfach nur Geld verdienen. Darauf würde ich antworten: Wirst Du das Geld mitnehmen oder wirst Du es zurücklassen? Das, worüber ich spreche, ist etwas, das Du mitnehmen wirst.
Das Lebensfeld
Nach mehr als einem halben Jahrhundert des Lesens, Debattierens, Fragens und des Überlegens bin ich der festen Ansicht, dass den menschlichen Körper etwas umgibt, was ich das Lebensfeld nenne. Dieses Lebensfeld durchdringt den physischen Körper durch und durch und reicht sogar um viele Zentimeter darüber hinaus. Um sich vorzustellen wie es wohl aussehen mag, könntest Du an eine farbige Aura denken, die den Körper umgibt. Sie könnte grün, rot oder gelb sein – oder irgendeine andere Farbe haben, das hängt ganz von dem Einzelnen ab.
Mir ist gesagt worden, dass mein eigenes Lebensfeld einen bläulichen Farbton hat, was nahe legt, dass ich eher eine heilende als eine spirituelle Person bin. So jemand hätte wohl eine violette Aura.
Wäre das Feld sichtbar, würde es einem menschlichen Schatten gleichen, sein Umriss würde den Kopf umgeben, sich um die Schultern herum ausbreiten und enger um die Taille werden. Es würde sich die Beine herunter zu den Füßen verjüngen.
In mancherlei Hinsicht könnte man das Lebensfeld als die andere Körperhälfte ansehen. Der räumliche Teil ist der Anteil, den wir üblicherweise für das stoffliche menschliche Wesen halten, wohingegen die andere Hälfte dieses unsichtbare Feld darstellt.
Früher konnten die Forscher dieses Feld nur einen halben Zentimeter vom Körper entfernt ausmachen, doch neueste Experimente ergaben, dass es sich weiter als 75 Zentimeter ausbreitet.
Dieses Lebensfeld führt dem physischen Körper die Lebenskraft zu und versorgt Dich mit Deinem spirituellen Geist. Wann immer Du eine Beeinträchtigung oder eine Verletzung spürst, manifestiert das Lebensfeld seinen Schock durch eine Verringerung der Energie im physischen Körper. Dieses Defizit kann, wenn man es nicht aufhält, zu Dysfunktion, Erkrankung und letztendlich zum totalen körperlichen Zusammenbruch führen; wenn jedoch das Defizit entdeckt und wieder ausgeglichen worden ist, kann der Körper zu seinem verlorenen gesunden Zustand zurückkehren.
Das deutlichste Zeichen für ein unharmonisches Lebensfeld ist Dein eigener Gesundheitszustand. Je schlechter dieser ist, desto schlechter geht es Deinem Feld.
Erstmalig erfuhr ich von diesem Lebensfeld durch die Arbeit von Dr. Harold Saxon Burr, ehemals Professor für Neuroanatomie an der Yale University School of Medicine. Er fand heraus, dass der menschliche Körper von Energie in Form von Elektrizität durchströmt und umgeben ist.
1935 erdachte er sich ein Experiment, in dem er Spannungsmesser an einem Pfirsichbaum vor seiner Küche anbrachte. Dies erlaubte ihm, die elektromagnetische Aktivität aufzuzeichnen, die in dem Baum und um ihn herum stattfand.
Er verkabelte noch zwei weitere Bäume, die etwa 75 km voneinander entfernt standen, und beobachtete sie viele Jahre hindurch.
Durch seine Untersuchung entdeckte Dr. Burr, dass jeder Baum von einem elektromagnetischen Feld umgeben ist und dass dieses Feld deutlich auf den Lebensweg des Baumes reagiert. Wenn der Baum blühte oder das Laub abwarf, veränderte sich die Spannung, und sie reagierte auf bedeutende Wetterumschwünge, auf das Wandern der Sonnenflecke, den zu- und abnehmenden Mond genauso wie auf Regen, Schnee, Graupelschauer und Hagelstürme. Alle diese Naturgewalten beeinflussten das elektrische Spannungspotential der Bäume. Mal verringerten, mal steigerten sie es.
Dr. Burr fand auch heraus, dass die Spannung eines der Bäume, der zu verkümmern begann, stetig und beständig abfiel, bis sie den Nullpunkt erreichte. Das war der Moment, in dem der Baum starb.
Auch andere Pflanzen reagierten auf diese verschiedenen kosmischen Kräfte mit Schwankungen in ihren elektrischen Spannungsbildern. Daher war Dr. Burr überzeugt, dass der menschliche Körper ebenso auf dieselben Kräfte reagieren muss. Das führte ihn zu Versuchen, die seine Theorien bestätigten. Bei seinen nachfolgenden Forschungsergebnissen kam heraus, dass das elektrische Spannungsfeld einer Frau während des Eisprunges dramatisch ansteigt. Dr. Burr fand auch heraus, dass sich die menschliche Stromspannung während des Ablaufes eines Krankheitsprozesses verändert und dass einige dieser Veränderungen schon in erheblichem Umfang auftreten, bevor die Krankheit überhaupt klinisch erkannt werden kann.
Basierend auf seinen Forschungsergebnissen stellt Dr. Burr fest: „Wo auch immer sich Leben befindet, da findet man auch elektrische Eigenschaften.“
Folglich ist das Lebensfeld ein elektrisch geladenes Feld mit einer hohen Frequenz. Dr. Burr sprach darüber immer als das „organisierende Feld“ des physischen Körpers und behauptete, dass das Lebensfeld sogar noch vor dem physischen Körper selbst entsteht, mit der Aufgabe, die Atome und Moleküle eines heranwachsendes Organismus an die für sie vorgesehenen Orte und Stellen zu führen.
In gewisser Hinsicht bildet die elektromagnetische Matrix eine Gussform, die schließlich mit Materie gefüllt wird, was zu einem greifbaren, materiellen Körper führt. Beide, sowohl der materielle Körper als auch das Feld haben ihre eigenen „Gehirne“, aber das Gehirn des Lebensfeldes ist nicht mit dem physischen Gehirn vergleichbar. Es besteht eher aus einem organisierenden Muster, das die Struktur eines Organismus erhält und auch die neuen Zellen des Körpers – diejenigen, welche die Zellen ersetzen, die regelmäßig in uns absterben – anleitet, wohin sie im menschlichen Körper gehören. Wie sollten sonst die Zellen wissen, wo sie hingehören, in die Leber, in die Muskulatur oder in die Lunge?
Die Lektüre von Dr. Burrs Arbeit und über das Lebensfeld brachte mich dazu, einiges von dem Wissen, das ich mir in der Schule angeeignet hatte, in Frage zu stellen. Damals in den frühen 40er Jahren hatte ich die Ehre, bei einer Lesung über dieses Lebensfeld anwesend zu sein, die Dr. Leonard Ravitz, einer von Dr. Burrs Assistenten hielt. Dr. Ravitz war so freundlich, die Apparate aus Yale mitzubringen, die Dr. Burr benutzt hatte um das Lebensfeld zu untersuchen. Dies gab mir die Gelegenheit, diese Arbeit aus erster Hand kennenzulernen.
Dr. Ravitz lud jeweils vier von uns in sein Hotelzimmer ein, in dem er seine Apparate aufgebaut hatte. Er schloss die Instrumente an unseren Zeigefinger an und tauchte sie in eine Salzlösung ein. Er zeigte uns an den Messgeräten, wie sich die Spannung veränderte – und dass jeder von uns eine unterschiedliche elektrische Spannung besaß.
Eine der Messungen, die Dr. Burr und Dr. Ravitz während ihrer Versuche miteinander verglichen hatten und die Dr. Ravitz uns nun enthüllte, war der Spannungsunterschied zwischen der rechten und der linken Hand. Wenn ein Individuum ausgeglichen ist, wird die Spannung in beiden Händen gleichermaßen auf beiden Seiten erfasst, wie bei einem Wechselstrom.
Das war bei uns Vieren, die wir uns vor fünf Jahrzehnten in diesem Hotelzimmer befanden, der Fall.
Hätte sich die Spannung der beiden Seiten, in welcher Art auch immer, voneinander unterschieden, hätte es einen bevorstehenden Krankheitsprozess aufdecken können. In etwa so, als würde man zwei elektrische Kabel aneinander halten und sie sprühen eher Funken als dass sie ein Licht entzünden, was auf ein Problem in dem Schaltkreis der Kabel hinweist.
Ich war bei diesen Demonstrationen wie vom Donner gerührt. Meine Ausbildung hatte mich davon überzeugt, dass sich alle Antworten in den Standardtexten über Anatomie, Physiologie und Pathologie befanden. Ich hatte keinen Platz für solch neues Gedankengut. Aber wenn etwas so sonderbar Anmutendes auftaucht, wäre es – trotz der Versuchung, der Sache aus Bequemlichkeit keinen Glauben zu schenken – eine bessere Alternative, sich der Möglichkeit zu öffnen, dass Deine Überzeugungen zu Recht in Frage gestellt werden.
Und wenn weitere Betrachtungen nur dazu dienen, die Richtigkeit der neuen Informationen zu belegen, ist es an der Zeit sie anzunehmen, auch wenn das eine Veränderung Deiner Weltanschauung bedeutet. Irgendetwas in meinem Inneren sagte mir, dass diese Erfahrung auf den eigentlichen Weg für mein Lebenswerk hindeutete. Und dieser entpuppte sich tatsächlich als äußerst erfolgreich.
Jenseits der westlichen Welt ist der Begriff der Lebensenergie schon seit Tausenden von Jahren anerkannt. Die Chinesen nennen es das Chi, die Japaner nennen es Ki und die Hindus Prana. Unglücklicherweise haben wir in Amerika keinen passenden Ausdruck dafür.
Lange Zeit schenkten nur wenige Menschen Dr. Burrs Experimenten Glauben, da sie sich erheblich von den konventionellen wissenschaftlichen Erkenntnissen unterschieden. In der Tat, wäre Dr. Burr nicht der Herausgeber des Yale Journal of Biology and Medicine, wäre er wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen überhaupt irgendein Forum zu finden, genauso unwahrscheinlich wäre es, dass eine andere medizinische Fachzeitschrift seine Arbeit veröffentlicht hätte. Doch in dem letzten Jahrzehnt wurde auf diesem Gebiet viel Forschungsarbeit betrieben, und jetzt hat das Feld sogar einen Namen: energetische Medizin.
Viele andere haben dieses Lebensfeld erforscht, darunter Dr. Valerie V. Hunt, während sie in den achtziger Jahren an der University of California in Los Angeles gewesen ist. Ihre Forschungsergebnisse besagen, dass der komplette Körper tatsächlich ein elektromagnetisches Feld sein könnte. Dr. Hunt arbeitete mit einem Tänzer in einem speziellen Raum, der so ausgestattet war, dass sein magnetisches Feld vermindert und sein elektrisches Feld abgesenkt werden konnten und umgekehrt. Immer wenn das magnetische Feld abnahm, bewegte sich der Tänzer hektisch, zerstreut und unkoordiniert. Der Einfluss des übrigen ihn umgebenden elektrischen Feldes erzeugte beim Tänzer eine neurologische Störung und eine Desorientierung im Raum. Wurde das magnetische Feld jedoch angehoben, wurden die Bewegungen des Tänzers koordinierter.
Heute ist der Nutzen der Elektrizität als diagnostische Hilfe allgemein anerkannt; der weit verbreitete Einsatz von üblichen Gerätschaften wie dem EKG und dem EEG sind Bestätigungen einiger Ideen von Dr. Burr.
Doch jetzt muss die Medizin das volle Potential der Arbeit Dr. Burrs anzapfen, um zusätzliche Befindlichkeiten voraussagen und diagnostizieren zu können.
Es gibt einige, die glauben, dass man viele der Phänomene in lebenden Organismen als simple physikalische und chemische Vorgänge betrachten kann. Der Biologe behauptet, was noch unerklärlich geblieben ist, werde eines Tages bekannt sein, wenn wir nur mehr über die biologischen Abläufe lernen.
Der Chemiker, dem es nur um die chemischen Prozesse geht, glaubt wenn wir erst in unserer chemischen Bildung fortgeschritten sind, werden wir verstehen.
Der Physiker freut sich auf weitere Entdeckungen im subatomaren Bereich.
Leben ist für diese Leute ein interessanter Spielplatz für molekulare Strukturen.
Aber es gehört mehr zum Leben als bloße Mechanismen, denn diese Erklärungsansätze sind niemals vollständig. Ihnen fehlt jenes entscheidende Element: das Lebensfeld, die kreative Kraft des Universums.
Ein Beispiel: Ich habe einen Stuhl vor mir stehen und ich kann versuchen die Elemente zu analysieren, aus denen der Stuhl zusammengestellt worden ist. Die Hersteller rundeten das Holz ab um die Beine zu bauen, anderes Holz wurde so geformt, dass ich bequem darauf sitzen kann. Zum Schluss wurde der Stuhl so zusammengefügt, dass er nicht zusammenbricht, wenn er mein Gewicht aushalten muss. Letztendlich wissen wir jedoch recht wenig darüber, wie das Holz, welches den Stuhl repräsentiert, an den Anfang des Entstehungsprozesses gelangte. Die Wissenschaftler können uns heutzutage keine Antwort liefern und vielleicht werden sie dazu niemals in der Lage sein.
Die Lebenskraft
Das Lebensfeld, welches den Körper einhüllt und umgibt, besteht aus elektromagnetischer Energie. Diese Energie existiert auch innerhalb des Körpers in einer Form, die ich die Lebenskraft nenne.
Meine Auffassung von dieser Lebenskraft geht nicht aus komplexen metaphysischen oder philosophischen Doktrinen hervor. Sie basiert auf simplen Beobachtungen und einem alltäglichen Verstehen, vollkommen zugänglich für jedermann, und es ist etwas, das mir meine jahrelangen Erfahrungen mit Patienten sagen, es ist die Wahrheit.
Der bedeutende Psychoanalytiker Wilhelm Reich beschrieb einst die Wahrnehmung der Lebenskraft als ein prickelndes Gefühl. Nach zahlreichen Untersuchungen kam Reich zu der Überzeugung, dass diese Energie nicht nur im Inneren des menschlichen Organismus existiere, sondern auch außerhalb von ihm, in Form von kosmischen Kräften.
Dr. Burr und Reich haben unter anderem über die Lebenskraft geschrieben, aber sicherlich ist ein Grund, warum ich an ihre Existenz glaube, dass ich in meiner Praxis mehr und mehr auf sie angewiesen war.
Ohne meine Kenntnis über die Lebenskraft hätte ich den Leuten einfach nicht helfen können.
Aufgrund meiner Erfahrungen mit den osteopathischen Techniken sind meine Hände mit den Jahren derart empfindsam geworden, dass sie spüren, ob diese Energie ungehindert durch den Körper fließt oder ob sie blockiert ist.
Viele Leute haben mich gefragt, wie sich die Lebenskraft unter meinen Fingern anfühlt. Es gibt keine Worte um dieses Empfinden zu beschreiben. Das Beste, was ich machen kann, ist zu fragen ob Du jemals Deinen Körper prickeln gespürt hast. Das kommt dem nahe, was ich fühle, genau wie Reich es beschrieben hat. Wenn ich meine Hände über einen Patienten mit einer gesunden, pulsierenden Lebenskraft laufen lasse, fange ich dasselbe Prickeln in meinen Händen auf. Wenn meine Finger jedoch eher stecken bleiben als zu gleiten, dann ist der Körper statisch und die Lebenskraft ist blockiert.
Manchmal hatte ich Patienten, in denen ich kaum etwas von der Lebenskraft fühlen kann. Ich bezeichne diese Leute als leer, denn so fühlen sie sich für mich an: Die Lebenskraft fließt nicht und deshalb spüre ich ein Ziehen, wenn ich meine Hand über ihre Körper laufen lasse, und meine Hand will nicht über einen gewissen Punkt hinaus weiter gleiten. Ein großer Teil des Flusses der Lebenskraft wird durch den Bewusstseinszustand beeinflusst. Wie ich später noch erklären werde, kontrolliert der Geist den Körper, und daher können die emotionalen Reaktionen des Individuums den körperlichen Anteil anspannen oder blockieren. Solche Menschen lassen sich lieber von ihren Instinkten als von ihrer Ratio leiten.
Zu anderen Zeiten berühre ich Patienten, deren Körper derart vor Lebenskraft übersprudeln, dass ich mich in ihrer Gegenwart ganz aufgekratzt fühle. Unglücklicherweise kommt dies aber nur selten vor.
Jeder Mensch mit ausreichend sensiblen Händen kann dieses magnetische Feld fühlen. Denjenigen, die diesen Sinn entwickeln möchten, empfehle ich die Art und Weise, in der ich es lernte. So wie ich immer noch junge Ärzte ausbilde: Lege ein Haar unter eine Seite Papier und lasse die Finger langsam darüber laufen, bis Du das Haar erfühlen kannst. Diese Methode wird alle Nervenfasern in den Fingern stimulieren. Es hat sogar bei einem Studenten gewirkt, dessen Hände einst so rau waren wie die eines Bergarbeiters. Er führt jetzt eine sehr erfolgreiche pädiatrische Praxis in Tucson.
Hier ein Beispiel, wie ich mit der Lebenskraft meiner Patienten interagiere. Vor kurzem sah ich einen Mann Anfang Fünfzig, der in schrecklicher körperlicher Verfassung war. Lustlos, arbeitsunfähig, bereit zu sterben. Er hatte bereits etliche Mediziner konsultiert und trotz wiederholter Untersuchungen konnte keiner die Ursache seiner Problematik lokalisieren. In Ermangelung einer Lösung schickten sie ihn in ein Krankenhaus; dort entschied man, das Problem könnte in seiner Gallenblase liegen, und deshalb wurde diese entfernt.
Aber die Gallenblase war nicht die Antwort. Der Gesundheitszustand des Mannes verschlechterte sich zusehends, und da die Ärzte nicht mehr weiter wussten, schickten sie ihn nach Hause. Nicht lange danach rief der Mann mich an und fragte mit ganz dünner Stimme, ob ich ihn empfangen könnte. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt normalerweise nicht mehr mit Erwachsenen gearbeitet habe, war er dermaßen am Ende, dass ich mich verpflichtet fühlte, ihn zu behandeln.
Während der Behandlung bat ich ihn, mir von allen Unfällen, die er in seiner Vergangenheit erlebt hatte, zu erzählen. Denn durch die Untersuchung seines Körpers kam ein Trauma in der Rippengegend ans Tageslicht. Er antwortete, einigermaßen erstaunt, dass er siebzehn Jahre zuvor, als er eine Straße an einem steilen Hügel hinauffuhr, mit einem ihm entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen war.
Ich wusste sogleich, dass der Schock dieses Unfalles immer noch in seinem System steckte und er die Lebenskraft in dieser ganzen Zeit eingeschlossen hatte; daher verfiel der Mann langsam.
Ich behandelte ihn etwa zehn Minuten lang. Direkt danach sagte er, er könne starke Energie durch seinen Körper rauschen fühlen. Nach ein paar Minuten konnte er sich selbstständig vom Tisch erheben. Innerhalb der nächsten halben Stunde stand er auf, sichtlich das Werk der Lebenskraft genießend.
Wenn ein Autounfall, wie jeder andere Unfall auch, Dich Deinen Atem anhalten lässt, bedeutet das eigentlich, dass Du den Energiefluss durch Deinen Körper blockierst. Bei vielen kehrt dieser Fluss niemals ganz zurück.
Neulich kam ein anderer Patient zu mir, nachdem er Symptome entwickelt hatte, die sein Arzt als Vagotonie (dauerhafte Verschiebung des vegetativen Gleichgewichts) diagnostizierte. Dies verursacht ein Gefühl ähnlich dem eines Herzinfarktes. Er hatte in einem Sessel gesessen und ferngesehen, als er plötzlich, ohne Vorwarnung, einen schrecklichen Schmerz in seiner Brust fühlte. Sein Arzt hatte ihn sofort in die Notaufnahme geschickt, aber keiner konnte irgendein Problem diagnostizieren.
Als er sich auf meinen Behandlungstisch gelegt hatte, begann ich ihn zu untersuchen. Ich konnte sofort spüren, nur indem ich seine Fußknöchel berührte, dass sich nur wenig Leben in seiner linken Seite befand. Ich stellte ihm meine Lieblingsfrage: Waren sie jemals als Kind in einen Unfall verwickelt? Der Mann antwortete, dass er einen Unfall hatte; sein linkes Bein war gebrochen und die Ärzte hatten es operiert.
Da liegt ihr Problem, sagte ich. Wir begannen nun das fibröse Gewebe, welches sich im Behandlungsgebiet gebildet hatte, aufzubrechen, und wir harmonisierten sein Becken, indem wir sein linkes Hüftgelenk ein wenig entlasteten. Es stellte sich heraus, dass das Narbengewebe in der Muskulatur die Lebenskraft in seiner linken Seite blockiert hatte. Dies führte aufgrund einer geringen Verkrümmung der Wirbelsäule zu einer Stauchung, welche eine Kompression jener Nerven bewirkte, die das Herz versorgten.
Nachdem wir fertig waren, atmete der Mann tief und lang ein. Ich schickte ihn mit ein paar Übungen nach Hause, die seine Atmung wieder verstärkten, und von diesem Tage an erlitt er nicht einen einzigen Rückfall.
Seit Anbeginn der Geschichte hat jede Zivilisation danach gestrebt, die spirituelle Seite des Lebens zu erklären. Diese Bemühungen haben zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt, von einem Pantheon der anthropomorphen Götter zu der Verehrung der Urnatur oder eines einzigen, großen Gottes.
Meiner Meinung nach ist das Spirituelle in der Welt die universelle Quelle dieser kosmischen elektrischen Energie, diese Lebenskraft, die uns alle am Leben erhält.
Ich halte es für gut möglich, dass diese universale Lebenskraft ein anderer Name für Gott, oder den universellen Schöpfer sein könnte. Und daher glaube ich, dass Gott in allen von uns existiert, verkörpert in dieser Energie. Den meisten Menschen von heute wurde beigebracht zu glauben, dass Gott eher ohne sie als in ihnen selbst existiert. Ich halte das für falsch.
Wenn Du glaubst, dass Gott in Dir ist, wirst Du sicherlich anfangen, viel besser auf Deinen Körper zu achten, denn Dein Körper ist wahrhaftig Dein Tempel.