Kitabı oku: «366 mal Hoffnung», sayfa 8
8. MÄRZ
Der Ruf
Jesus sagte zu ihm: „Folge mir nach!“ Da stand Levi auf und wurde ein Nachfolger von Jesus.
MATTHÄUS 2, 14
Wie Levi damals haben es seitdem viele gemacht: Sie haben alles verlassen und sind Jesus nachgefolgt. So auch der indische Christ Sadhu Sundar Singh. Aufgewachsen in einer vornehmen Sikh-Familie am Ende des 19. Jahrhunderts, wurde er schon als Kind von seiner Mutter in die Traditionen der hinduistischen und der Sikh-Religion eingeführt. Nach dem frühen Tod seiner Mutter führte er seine religiösen Übungen weiter fort. Bald konnte er die heiligen Bücher beider Religionen auswendig. Dennoch konnte er für seine Seele, die nach Gott suchte, keinen Frieden finden.
Als knapp Fünfzehnjähriger beschloss er, sich am nächsten Morgen das Leben zu nehmen, wenn sich Krischna oder eine andere Gottheit ihm nicht offenbarte. Nach der durchwachten Nacht, als die Zeit, zu der der Morgenzug kam, unter den er sich werfen wollte, immer näher rückte, erschien ihm Jesus in einem überirdischen Licht und rief ihn, ihm nachzufolgen. Für Sundar Singh bedeutete das, vom Vater verstoßen und enterbt zu werden. Familienangehörige versuchten, ihn zu vergiften. Doch er ließ sich nie entmutigen. Jahrelang wanderte er als christlicher Sadhu, als Wandermönch, durch Indien und verkündigte die Botschaft Jesu. Neunzehnmal drang er in das damals für die christliche Botschaft verschlossene Tibet ein und predigte oft unter Lebensgefahr in abgelegenen Bergdörfern und Klöstern. Von seiner letzten Wanderung nach Tibet kehrte er nicht mehr zurück. Wie er starb, ist nie bekannt geworden.
Seine Entschlossenheit, alles für Jesus hinzugeben, drückt er in dem weltbekannten Lied „I have decided to follow Jesus“ aus: „Ich bin entschieden, zu folgen, Jesus – niemals zurück! Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir – niemals zurück! Ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen – niemals zurück!“
Der Ruf von Jesus erreichte damals die Menschen in Indien und weit darüber hinaus. Auch vor uns steht heute die Frage, wie wir auf seinen Ruf antworten.
9. MÄRZ
Das Wunder der Verwandlung
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde hineinfällt und dort stirbt, dann bleibt es für sich allein. Wenn es aber sein eigenes Leben in den Tod gibt, dann bringt es sehr viel Frucht hervor.
JOHANNES 12, 24
Mitten im Alltag sind Wunder verborgen. Unter der Oberfläche des Bekannten und Natürlichen hat Gott Botschaften versteckt, die für uns alle von Bedeutung sind. Jesus weist seine Jünger auf diese Wahrheiten hin, die der Schöpfer in die Schöpfung hineingewebt hat.
Jesus nimmt ein Weizenkorn in die Hand. Klein und unscheinbar ist es. Ein einziger Windstoß kann es fortblasen. Für sich genommen ist es unbedeutend. Und doch trägt es ein großes Potenzial in sich. Aus diesem einen Weizenkorn können zehn, zwanzig oder mehr Körner hervorkommen und aus denen wiederum viele weitere Körner. So kann in wenigen Schritten aus einem einzigen Korn eine übergroße Ernte erwachsen.
Doch wie kann das geschehen? Nur dadurch, dass das Weizenkorn sich selbst aufgibt. Dass es sich in der Erde auflöst. Diese Selbsthingabe ermöglicht neues Leben. Das ist die Lehre aus dem Gleichnis vom Weizenkorn.
Dass Jesus hier über sich selbst spricht, ist klar. Sein Sterben am Kreuz ist die Saat, die der Welt neues Leben schenkt. Weil er sein Leben hingab, können wir leben bis in Ewigkeit. Er selbst ist das Weizenkorn, das zum Brot für die Welt wird.
Das ist die Botschaft, die im Weizenkorn verborgen ist: Die Botschaft vom Kreuz und von der Auferstehung. Noch genauer: Von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Sein Sterben ist die Tür zum ewigen Leben.
Und doch birgt das Weizenkorn noch eine weitere Wahrheit für unser eigenes Leben in sich. Die Botschaft ist deutlich: Wer Jesus folgt und wie er sein Leben nicht festhält, wer seine Rechte aufgibt und bereit ist, zu dienen, statt sich dienen zu lassen, der erlebt dasselbe Wunder der Verwandlung. Aus einem freiwilligen Opfer schafft Gott Segen für viele. Das ist die Verheißung, die auch auf unserem Leben liegt.
10. MÄRZ
Mehr als ein Ende
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
LUKAS 18, 31
Wir können nur ahnen, was die Freunde von Jesus gedacht haben, als er ihnen diese Worte sagte. Hinauf nach Jerusalem zu gehen – das war etwas Schönes. Abstand vom Alltag mit all seiner Arbeit. Teilnehmen an den großen Tempelfesten. Spannend, aufregend, bereichernd. Der Pilgerweg nach Jerusalem erschallte von Gesang, von den Pilgerliedern, die sich in den Psalmen finden. Hinaufziehen nach Jerusalem, das war ein Anlass zur Freude.
Und doch: Dieses Mal war es anders. Das spürten die Jünger von Jesus deutlich. Das, was dort in Jerusalem „vollendet“ werden sollte, legte sich wie ein Schatten über ihre Seelen. Vielleicht dachten sie an die Andeutungen Jesu, wo er davon sprach, dass der Menschensohn leiden und sterben müsste. Worte, die für sie wohl nur halb verständlich waren.
Der Weg nach Jerusalem, den sie antraten, war vielleicht beides: Ein Weg voller Beklemmung und Furcht, und zugleich voller Erwartung und Hoffnung. Denn sagte die Prophezeiung von Daniel nicht auch, dass der Menschensohn alle Macht und Autorität übertragen bekommen sollte? Würde vielleicht dort doch das geschehen, was sie erhofften: Jesus wird als König von Israel und über die Völker eingesetzt?
Dass es dann wirklich so kam, das wissen wir. Jesus von Nazareth, König der Juden! So stand es auf der kleinen Tafel am Kreuz. Der Menschensohn wurde zum König. Doch nicht auf einem Thron aus Gold oder Silber, sondern an einem Kreuzesstamm. Ausgeliefert von den eigenen Landsleuten. Hingerichtet von Soldaten der römischen Besatzungsmacht.
Und doch: Das Ende war mehr als ein Ende. Es war der Anfang eines neuen Lebens. Jesus blieb nicht im Tod. Darum ist sein Weg dort in Jerusalem nicht zu Ende. Er geht weiter. Denn Jesus lebt und sendet seine Jünger in alle Welt. Wer ihm folgt, ist Teil seiner Geschichte. Und die hat kein Ende.
11. MÄRZ
Das Geheimnis des Menschensohns
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.
MATTHÄUS 20, 28
Auf dem Weg nach Jerusalem, zu dem Passafest, das sein letztes sein sollte, spricht Jesus mit seinen Freunden. Sie haben im Laufe der Zeit, in der sie mit ihm unterwegs waren, erkannt, dass er der Messias ist. Doch das, was er über den Menschensohn sagt, verwirrt sie immer noch. Wer ist dieser geheimnisvolle Menschensohn? Sie ahnen, ja, sie wissen, dass er sich damit selbst meint.
Das Wort Menschensohn stammt aus dem Buch des Propheten Daniel. Dort ist er eine hoheitsvolle Gestalt, der alle Macht und Autorität übergeben wird. Er ist der Weltenrichter, der Herr über alles. Dass Jesus die Bezeichnung Menschensohn in diesem Sinn für sich selbst verwendet, ist offensichtlich. Er wusste, dass Gott ihm diese Aufgabe und Autorität übergeben hatte.
Das macht das Paradox noch umso deutlicher. Der Weltenherr wird zum Diener aller. „Genauso ist es mit dem Menschensohn, dem Gott alle Macht übergeben hat. Der ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um ein Diener zu werden und sein Leben in den Tod zu geben als einen Einsatz, durch den Unzählige freigekauft werden.“ (Matthäus 20, 28)
Jesus gibt sich selbst hin. Der Herr wird zum Knecht. Der Weltenherr zum Diener aller. Seine Selbsthingabe am Kreuz ermöglicht neues Leben für die Menschen. Diese Botschaft gehört ins Zentrum des christlichen Glaubens. Gott gibt sich selbst – in Jesus.
Das ist das Geheimnis der Passion. Die Jünger damals begriffen es nur stückweise. Und auch wir stehen immer wieder staunend vor diesem Geheimnis:
„Nun in heil‘gem Stilleschweigen sehen wir vor Golgatha, tief und tiefer wir uns neigen vor dem Wunder, das geschah, als der Freie ward zum Knechte und der Größte ganz gering, als für Sünder der Gerechte in des Todes Rachen ging.“ (Friedrich von Bodelschwingh)
12. MÄRZ
Ein seltsamer Zusammenhang
Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
JOHANNES 3, 14B-15
In der Nacht kommt Nikodemus, der Professor der Theologie, zu Jesus. Er will wissen, was es mit diesem Lehrer aus Nazareth auf sich hat. Doch er will noch mehr. Nikodemus fragt Jesus nach dem Weg zum ewigen Leben. Das ist die Frage nach dem Zentrum. Denn ohne die Dimension der Ewigkeit hat alles, was wir denken und tun, keinen bleibenden Bestand und keine wirkliche Bedeutung. Jesus versucht, dem jüdischen Theologen zu zeigen, welche Bedeutung er, Jesus, selbst für das ewige Leben hat: „Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“
Ob Nikodemus das verstanden hat? Ob er verstand, dass Jesus selbst der Menschensohn ist, der Weltenherrscher, von dem Daniel im 7. Kapitel spricht? Ob Nikodemus verstand, was Jesus hier mit dem Wort „erhöhen“ meinte? Erhöhen – dieses Wort begegnet uns im ganzen Johannesevangelium. Damit beschreibt Jesus sein eigenes Sterben hoch am Kreuz. Und zugleich schwingt dabei schon die Überwindung des Todes mit.
Eines wissen wir: Nikodemus wurde ein Nachfolger von Jesus. Zunächst heimlich. Doch nach dem Tod Jesu stellte er sich öffentlich zu ihm. Spätestens jetzt hatte er es verstanden, dass zwischen Jesu Sterben am Kreuz und dem ewigen Leben dieses kleine, erstaunliche, verbindende Wort steht, „damit“: „ … damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ Ein seltsamer Zusammenhang. Und doch ein notwendiger. Das Selbstopfer von Jesus am Kreuz ist der Schlüssel zum Leben.
Dass sein Sterben mehr war als ein Justizmord, mehr als das furchtbare Leiden und die rasenden Schmerzen, mehr als der Spott und Hohn, das zeigt Jesus hier. Für ihn ist das Kreuz die Erhöhung. Der Anfang seiner Rückkehr zum Vater. Und dabei ist er nicht allein. Bei Jesus sind die, die durch ihn und von ihm das größte Geschenk überhaupt empfangen haben: Das ewige Leben.
13. MÄRZ
Was am Kreuz geschah
Er hat unsre Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz.
1. PETRUS 2, 14
Gott weiß, dass wir Menschen aus eigener Kraft mit den Problemen der Sünde, des Unrechts und der Schuld nicht fertigwerden. Deshalb geht er bis zum Äußersten. Seine Antwort ist das Kreuz. Diese paar Meter Holz, an denen der Mann aus Nazareth, Jesus, hingerichtet wird.
Doch was bedeutet das? Petrus schreibt es in seinem Brief: „Er hat unsre Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz.“ Genau das passierte an diesem Tag vor fast 2000 Jahren vor den Toren von Jerusalem. Dort am Kreuz geschah das Undenkbare: Gott, der Richter selbst, kommt und tritt an die Stelle des Schuldigen. Er nimmt die Last der Sünde auf sich.
Es ist Gott selbst, der in Jesus die Schuld der Welt trägt. Manche missverstehen das, was hier geschieht. Sie meinen, dass die Bibel behaupte, dass Gott den unschuldigen Jesus hat sterben lassen, während er unbeteiligt vom Himmel herabschaute.
Nein, Gottes Herz zerbrach dort am Kreuz. Er gab sich selbst in den Tod, um die von ihm getrennte Schöpfung wieder zu sich zurückzuholen. Das betont Paulus: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst.“ (2. Korinther 5, 14)
Das Leiden von Jesus am Kreuz ist das Leiden Gottes, des Vaters. Hier nimmt Gott selbst das Leiden der Menschheit auf sich. Es ist kein Fremder, der hier am Kreuz stirbt. In Jesus, dem ewigen Gottessohn, steigt Gott selbst in das tiefste Leiden ein. Er, der Gerechte, leidet das Los der Ungerechten, er, der Sündlose, gibt sich selbst für die Sünder. So ist das Kreuz der Ort, an dem sich Gottes Gerechtigkeit und Gottes Liebe in vollkommener Weise zeigen.
So ist Gott: Er liebt uns so sehr, dass er das Leid, die Schmerzen, ja sogar die Schuld und den Tod der Menschen auf sich nimmt. Die Folge: Wir dürfen ohne Schuld, frei und mit einem guten Gewissen, voller Freude und Dankbarkeit leben. Jesus hat am Kreuz den Weg frei gemacht. Und so kann alles neu werden.
14. MÄRZ
Der Kuss des Vaters
So stand er auf und kam zu seinem Vater zurück. Als er noch weit entfernt war, sah sein Vater ihn und wurde von Mitgefühl erfasst. Er rannte los und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
LUKAS 15, 20
Wie sehen wir Gott? In der Vorstellung der Völker ist Gott meist weit entfernt und schwer zu erreichen. Die Religionen sind Versuche, eine Beziehung zu Gott oder den Göttern aufzubauen. Doch dabei muss immer der Mensch etwas leisten. Immer ist der Mensch auf dem Weg zu Gott. Doch er weiß nie, ob er ankommen wird. Er kann sich nicht sicher sein, ob er wirklich alles richtig gemacht hat und ob sein Gott in der Stimmung ist, ihn zu erhören.
Die Bibel zeigt: Es ist genau anders herum! Der Mensch ist auf der Flucht vor Gott – auch in all seiner Religiosität. Gott dagegen ist auf der Suche nach uns Menschen. Er sehnt sich nach der Beziehung zu seinen Geschöpfen. Gott ist nicht fern oder uninteressiert, sondern ein Vater, der seine Kinder liebt. Er ist der Hirte, der sein verlorenes Schaf sucht. Er ist der König, der auf allen Straßen und Gassen zu seinem Fest einlädt. Das ist der Kern der Bibel, vorgezeichnet in der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel und entfaltet in Jesus.
„Wer mich sieht, sieht den Vater!“, so sagt es Jesus (Johannes 14, 9). Er ist „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1, 15). Gott blieb nicht verborgen. Er hat sich auf den Weg gemacht zu uns, in Jesus.
Das ist das Geheimnis der unvergleichlichen Geschichte vom „verlorenen Sohn“: Jesus selbst ist der Vater, von dem er erzählt: „Als er noch weit entfernt war, sah sein Vater ihn und wurde von Mitgefühl erfasst. Er rannte los und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ (Lukas 15, 20) Das ganze irdische Leben von Jesus war nichts anderes als dieser „Kuss des Vaters“. Menschen sollten erleben: So ist Gott.
Wenn ein Mensch das begreift und in Gottes ausgestreckte Arme läuft, dann ist Freude angesagt. Bei dem Fest feiert der ganze Himmel mit!
15. MÄRZ
Etwas Schönes für Jesus
Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. Dort machten sie ihm ein Mahl und Marta diente ihm; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls.
JOHANNES 12, 1 - 3
Der amerikanische Evangelist und Autor Leighton Ford, der mir seit vielen Jahren zu einem väterlichen Freund und Begleiter geworden ist, erzählt von einer Begegnung mit der albanischen Nonne Mutter Teresa in Kalkutta. Nachdem er einen Tag ihr Leben miterlebt hatte, fragte er sie, woher sie und ihre Schwestern die Kraft bekämen, tagein, tagaus die schwere Arbeit der Pflege von Schwerstkranken und Sterbenden durchzuführen. Als Antwort hob sie ihre Hand, deutete auf die fünf Finger und sagte: „Das kann ich in fünf Worten ausdrücken. Sie lauten: Do it all for Jesus!“ Tue es alles für Jesus.
Als Christen wollen wir uns für Gott und seine Sache in dieser Welt einsetzen. Dass wir etwas tun müssen, steht für uns außer Zweifel. Doch wie wir das tun, mit welcher Einstellung und inneren Haltung, ist sicher ebenso wichtig wie das, was wir tun.
Maria tat etwas Schönes: Sie opferte das, was sie hatte – die kostbare Narde, die aufgrund ihres hohen Wertes für sie eine Art Lebensversicherung darstellte –, um Jesus zu ehren und ihm ihre Liebe und Dankbarkeit auszudrücken. Ihr Handeln war nicht zweckmäßig, sondern einfach „etwas Schönes für Jesus“.
Wir können viel Richtiges und Gutes tun. Aber das ist nicht alles. Auf die Spur der Freude gelangen wir, wenn wir es von Herzen tun, als Ausdruck des Danks und der Liebe. So wie die Schöpfung nicht nur aus Ordnung und Zweckmäßigkeit besteht, sondern auch Schönheit ausstrahlt, so kann und soll unser Leben und unser Einsatz für Gott auch etwas von dieser Schönheit und Anmut widerspiegeln.
16. MÄRZ
Tiefer sehen lernen
Daraus folgt: Kein einziger Mensch kann sich selbst aufgrund seiner eigenen Taten vor Gott gerecht machen. Denn das Gottesgesetz macht deutlich, was Sünde wirklich ist.
RÖMER 3, 20
Wie sehen wir richtig? Was sehen wir, wenn wir die Welt und uns selbst anschauen? Der selbstgerechte Pharisäer Saulus hatte vieles völlig falsch gesehen. Erst als er Jesus sah, lernte er, so zu sehen, wie es richtig ist. In Begegnung mit Jesus wurden seine Augen geöffnet. Das veränderte sein Leben völlig.
Von Jesus sehen lernen bedeutet, ihn richtig sehen zu lernen. Und damit eng verbunden, auch sich selbst richtig zu sehen. Von Simon Petrus, einem der engsten Freunde von Jesus, werden diese Stunden der Selbsterkenntnis berichtet. Nach dem überraschend großen Fischfang begreift er, dass Jesus sogar Herr über die Naturmächte ist. Und er erkennt zugleich sich selbst in einer bis dahin unbekannten Tiefe: „Geh fort von mir, Herr! Ich bin ganz und gar in meinen Sünden gefangen!“ (Lukas 5, 8)
Als Jesus die Menschen seiner Zeit ansah, sah er zweierlei: Die Wirklichkeit der Verlorenheit und die Möglichkeit der Erlösung. Er sah sie wie Schafe, die von ihren Hirten verlassen sind – ein Bild für Bedrohung und Zerstörung. Aber er sah sie auch wie eine große Ernte – ein positives Bild von dem, was im Leben genau dieser Menschen an Frucht möglich ist. Jesus sah immer die Wirklichkeit dieser Welt und die Möglichkeiten Gottes zusammen. Und über allem war er von Mitgefühl bewegt.
Das ist das Neue an der Botschaft der Bibel. Von der Wirklichkeit der Sünde reden ja alle Religionen. Alle suchen nach Wegen der Überwindung dieser grundlegenden Realität unserer Welt. Aber nicht der scharfe moralische Blick der Selbstgerechtigkeit, nicht der unbarmherzige, unbeteiligte Blick der Gleichgültigkeit ist das, was wir von Jesus lernen. Sondern: Wir sollen unsere Mitmenschen und uns selbst anschauen, wie Jesus es tut, voll Erbarmen und Barmherzigkeit.
17. MÄRZ
Die Gegenwart Jesu zu anderen bringen
So sind wir Botschafter an Christi Statt und bitten: Lasst euch versöhnen mit Gott.
2. KORINTHER 5, 20
Ein Botschafter ist nicht nur Überbringer der Botschaft, sondern repräsentiert auch den, der ihn gesandt hat. Unser Auftrag in der Welt ist es, Christi Botschafter zu sein, ihn zu repräsentieren, zu handeln und zu reden an seiner Statt. Dabei ist Jesus selbst unser Vorbild: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich getan habe.“ (Johannes 13, 15)
Auch Paulus betont: Jesus ist das Vorbild für unsere Hingabe: „Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Obwohl er in göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht wie einen Raub fest, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst … “ (Philipper 2, 5 - 7a) So sagt es auch Johannes: Wie Jesus sollen wir uns einsetzen und auch das Leiden nicht scheuen: „Der Knecht ist nicht über seinem Herrn und der Bote nicht über dem, der ihn gesandt hat.“ (Johannes 13, 16)
So sind wir wie Jesus in die Welt gesandt. Das Wort Sendung entspricht dem lateinischen Wort Mission und dem griechischen Wort Apostolat. Gemeinde ist also immer missionarische, apostolische, gesandte Gemeinde. Jeder Christ soll ein Missionar sein, einer, der mit einer Sendung unterwegs ist. Wir alle sind Teil der Mission Gottes. Schon deshalb ist unsere oft statische Vorstellung von Gemeinde falsch. Gemeinde soll unterwegs sein. So sagt es Jesus: „Gehet hin in alle Welt!“ (Matthäus 28, 18)
Jesus hat jedem Christen und jeder Gemeinde einen missionarischen Auftrag erteilt. Jede Gemeinde hat ein Umfeld, in dem sie Gottes Reich leben und darstellen soll. Für die Gemeinde in Ephesus war Kleinasien ihr natürliches Missionsgebiet. Für die Gemeinde in Korinth war es die Landschaft Achaja. Für die Jerusalemer Urgemeinde war es zuerst Judäa, dann Samaria, dann die Enden der Erde (Apostelgeschichte 1, 8). Immer weitere Kreise sollen mit dem Evangelium erreicht werden. Wie steht es mit uns? Wo sind wir gefragt als Botschafter für Jesus?
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