Kitabı oku: «Infinite», sayfa 6
Der Widerstand
Sie warf sich heulend ins Bett. Anna kam Minuten später. Sie blieb den ganzen Tag. Auch sie konnte es nicht fassen, wie Jake ihr misstrauen konnte. Am nächsten Tag ging Sanne zum Training und zum Essen. Anna kam nach dem Frühstück mit zu ihr. Bevor Anna irgendwas sagen konnte fragte Sanne nach Neithen. Sie hatte ihn in letzter Zeit nicht mehr gesehen. Allgemein hatte sie keine Frauen oder Kinder mehr gesehen. Anna erklärte ruhig Neithen sei bei ihren Eltern. Diese haben sie sicher untergebracht. Die meisten hatten dies so gemacht. Einige der Frauen hatten auch ihr normales Leben wieder aufgenommen. „Es ist besser so, wenn ich mir nicht ständig Sorgen um Neithen machen muss. Ich meine er hält es für einen tollen Ausflug mit Oma und Opa und ich bin beruhigter.“ „Hast du eine Ahnung, was nun geplant ist, wo die Panthera wieder offiziell für Torben und Baltazar arbeiten?“ „Nein keinen Schimmer. Auch wird es uns keiner sagen!“ Sanne sah Anna fragend an. „Jake hat ein Verbot ausgesprochen. Niemand darf dir oder mir irgendwelche wichtigen Infos weitergeben, weil ich sie ja sicherlich an dich verraten würde. Zumindest damit hat er Recht!“, fauchte Anna. Es war halb zwölf. Anna war nach dem Abendessen bei Seth geblieben. Sanne lag wach. Nach einem leisen Klopfen betrat Heiko den Raum. „Wenn du es mir nicht sagen kannst versteh ich das, aber ich muss trotzdem fragen. Kannst du mir sagen, warum ich dich in Jakes Auftrag rund um die Uhr bewachen soll?“ Zur Antwort liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Heiko nahm sie tröstend im Arm, während sie ihm alles erzählte. Heiko konnte Annas Meinung Jake würde nun spinnen nur zustimmen. Er versuchte sie aufzubauen in dem
er meinte, es würde sich alles wieder einrenken. Danach ließ er sie alleine. Für Sanne war dies jedoch der Punkt an dem sie entschied hier nicht bleiben zu können. So konnte und wollte sie nicht leben. Sie verstand, warum Hunter gegangen war, dieses Misstrauen war schlimm. Sie beredete mit Anna ihren Plan abzuhauen. Die gab jedoch zu bedenken, dass Heiko leider sehr gut war. Am nächsten Abend unternahm Sanne einen Spaziergang auf dem Gelände. Anna hatte Recht, Heiko war ständig in ihrer Nähe. Am Freitagnachmittag kam Anna mit dem entsprechenden Fluchtplan. Sie würden am Abend ins 410 gehen, hier würde sich sicherlich was ergeben. Seth hätte sie bereits über Sannes Ausgang informiert. Zu ihrer Überraschung wurde sie am Abend jedoch nicht nur von Seth sondern auch von Sven, Heiko und Jared begleitet. Anna hatte hierüber nur den Kopf geschüttelt. Im Club angekommen wollte Anna mit Sanne auf die Tanzfläche, was ihr einen bösen Blick von Seth einbrachte. „Das ist jetzt nicht dein Ernst? Rumsitzen können wir auch daheim! Nur weil er ein Rad ab hat müsst ihr es ja nicht übertreiben!“ „Lass uns kurz hallo sagen gehen ehe wir weitersehen!“, entschied Seth. Oben auf dem Balkon angekommen freuten sich alle die beiden Frauen hier mal wieder zu sehen. Auch sonst herrschte bereits super Stimmung. Bis Sanne spürte wie jemand sie am Handgelenk gepackt von den anderen wegzog, Jake. Kühl sah er sie an: „Was soll das? Was machst du hier?“ Das konnte sie auch. Sie sah kühl zurück. „Soweit ich mich erinnere hast du lediglich angeordnet, ich dürfte das Schloss nur mit Begleitschutz verlassen. Daran halte ich mich. Auch wenn dieser Schutz inzwischen gegen statt für mich ist!“ Er war kurz über ihre kühle Haltung überrascht, fing sich jedoch wieder. Er drohte: „Ich würde dir raten nicht auf dumme Ideen zu kommen. Sollte Hunter auch nur einen Fuß hier rein setzen“, diesmal kam er nicht weiter. Bei der letzten Drohung hatte sie sich umgedreht, war zu Anna gegangen und hatte diese mit auf die Tanzfläche gezogen. Bei dieser Drohung hatte sie die Tränen keine Sekunde länger mehr zurück halten können. Tanzen konnten sie eigentlich vergessen. Sanne war nicht danach. Anna zog sie in einen Korridor, wohin ihnen die vier Beschützer folgten. Da wollte Anna von Sanne wissen was los war. Tieftraurig erzählte sie ihr was Jake eben gesagt hatte. Ihr war egal, ob die anderen es hörten. Kurz zögerte Anna noch, dann schritt sie mit Sanne zur Bar. Dort orderte sie einen Tequila nach dem anderen. Sie tranken solange weiter bis Sanne meinte der Raum würde schwanken. Ihr Blick fiel auf Anna die lächelte sie viel sagend an. Okay sie hatten beide einen im Tee, doch wirklich besser fühlte sie sich nicht. Anna stand plötzlich auf. Sie wäre prompt umgefallen hätte Seth sie nicht aufgefangen. „Du bist übrigens genauso eine mieses Schwein wie Jake!“, lallte Anna los, „ihr alle seid kein Stück besser als er!“ „Anna du hast eindeutig zu viel getrunken!“, erklärte Seth streng. „Jep hab ich, aber trotzdem sag ich die Wahrheit. Hör auf Panik zu machen er hört mich ja gerade nicht!“ Sie lehnte kurz den Kopf an Seth Brust an ehe sie weiter redete: „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ihr seid genauso blöd wie er. Wieso schafft es keiner von euch ihm zu sagen, dass er sich dämlich verhält und Sanne so etwas niemals tun würde. Okay ihr seid ihm alle zur Treue verpflichtet, aber hallo? Ihr schimpft euch auch seine Freunde. Also solltet ihr ihm sagen was für ein Depp er ist! Oder noch besser ich mach das!“ Sie löste sich von Seth, dann stolperte sie in die Richtung der Treppe. Sanne war zu ihr geeilt. Kurz hatte sie gefährlich geschwankt, jedoch ihr Gleichgewicht wieder gefunden. Seth hatte Anna schon aufgehalten. Diese brach in Tränen aus. Sie entschuldigte sich bei Sanne dafür ihr nicht helfen zu können. Die lächelte einfach nur ruhig zurück. „Ich bring sie wohl besser nach Hause!“, entschied Seth. Der Rest stimmte zu und meinte sie würden schon klar kommen. Ob es am Alkohol oder an Annas Euphorie lag wusste Sanne nicht, da traf sie eine Entscheidung. Zielstrebig ging sie auf die Treppe zu. Sven griff vorsichtig nach ihrem Handgelenk. Er fragte was sie vorhabe. Jared ergänzte, auch sie habe offenbar zu viel getrunken. Sanne löste sich von Sven. Entschlossen ging sie die Treppe nach oben. Hätte sie gewusst, was sie dort erwartete, wäre sie mit Anna zurückgegangen. So stand sie nun am Ende der Treppe und sah Jake. Jake mit einer wunderschönen Frau im Arm, die ihn verführerisch anlächelte und er dies erwiderte. Kein bisschen kalt. Die Frau hatte eine Porzellanhaut, schwarze Haare so lang, dass sie ihr über den ganzen Rücken fielen und war perfekt gebaut kein Gramm zu viel, aber auch nicht zu dünn. Wie Schneewittchen sah sie aus. Jake war ihr Prinz, der nur auf sie gewartet hatte. Als sie sich noch enger an ihn schmiegte und seinen Hals küsste breitete sich ein Schmerz in Sanne aus, der schlimmer war als alles was sie je zuvor erduldet hatte. Auf dem Absatz machte sie kehrt. Sie rannte durch den Club nach draußen. Dort angekommen rannte sie weiter bis ihr die Luft ausging. Jared war ihr gefolgt. Er flüsterte ihren Namen. Da war der Gedanke, warum sie überhaupt mit Anna ins 410 gegangen war, dies war ihre Gelegenheit. Entschuldigend sah sie Jared an, der brauchte einen Moment zu lange, dann wurde er von ihrem Angriffszauber von den Füßen gerissen. Danach teleportierte sie sich quer durch alle Orte die sie kannte. Alechandro könnte ihrer Spur irgendwann nicht mehr folgen. Erst nachdem sie alle Orte mehrfach durch hatte teleportierte sie sich zu Annas ehemaligem Zuhause. Ihre Eltern waren gemeinsam mit Neithen sicher untergebracht, also stand das Haus leer. In Annas Zimmer schnappte sie sich ein paar alte Sachen. Sie packte alles ein was sie für nötig hielt. Aus dem Schrank ihres Dad schnappte sie sich einen weiten Kapuzen-Pulli um ihr Gesicht zu verdecken. Zögernd sah sie auf die Uhr es war kurz nach vier. Sie würde hier bleiben bis das Training anfing und sich dann auf den Weg machen, auch wenn sie keine Ahnung hatte wohin. Hier konnte sie nicht bleiben. Früher oder später würden sie auch hier nach ihr suchen. Um kurz nach fünf lief sie los, raus aus der Stadt. Es war schon hell als neben ihr ein Auto hielt. Freundlich wurde sie gefragt, ob sie Sanne mitnehmen sollen. Das Angebot konnte sie nicht ausschlagen. Im Auto war ein junges Pärchen etwa in ihrem Alter. Auf die Rückfrage wo Sanne hinwollte meinte diese nur weg von hier. Die beiden tauschten kurz einige Blicke ehe die Frau anfing zu erklären, auf dem Weg zu ihren Eltern zu sein, die lebten weit im Norden. Um sicher zu gehen nicht von Baltazars Kopfgeldjägern gefunden zu werden reisten sie zunächst mit dem Auto. Erst später würden sie sich beamen. Es waren gefährliche Zeiten. Erstrecht, wenn man so nah bei der Regierung lebte. Deshalb hielten sie es für sicherer zu verschwinden. Sanne sagte nichts. Sie fuhren den ganzen Tag, abgesehen von ein paar Pausen. Sanne konnte ein Gähnen nicht unterdrücken, als sie auf einen Waldparkplatz fuhren. „So wir sind da. Vor hier aus beamen wir! Alles Gute für dich!“ „Danke gleichfalls und vielen Dank fürs mitnehmen!“ Die beiden nickten ihr freundlich zu ehe sie verschwanden. Die Nacht war sternenklar. Sie hätte noch mal fragen sollen wie spät es eigentlich war, wobei es eigentlich auch keine Rolle spielte. Sie war irgendwo in der Pampa. Ziellos stapfte sie zuerst am Waldrand entlang. Nachdem sie jedoch feststellte, dass sich dieser Wald noch eine Weile hinzog entschied sie einfach durch zu gehen. Irgendwann setzte sie sich müde an einen Baum anlehnend auf den Boden. Sie durchwühlte den Rucksack nach Wasser sowie einem Müsliriegel. Nicht unbedingt die beste Verpflegung, aber besser als nichts. Um sie herum schwebte ihr Feuerball der für Licht und vor allem Wärme sorgte. Für einen kurzen Augenblick tauchte Jake in seinem Büro vor ihren Augen auf. Er rief sie, doch sie ignorierte es entschlossen. Beim Aufwachen wusste sie nicht wie spät es war. Dennoch lief sie weiter durch den Wald. Drei Tage lang. An den ersten beiden Tagen hatte Jake sie mehrfach gerufen. Sie hatte dies entschieden ignoriert. Am vierten Tag waren alle eingepackten Vorräte zur Neige gegangen. Außerdem hatte sie keine Ahnung mehr, wo in diesem Wald sie eigentlich war. Plötzlich nahm sie ein leises plätschern wahr. Zielstrebig lief sie in diese Richtung. Tatsächlich kam sie an einen kleinen Bachlauf. Hastig trank sie daraus. Ebenso füllte sie ihre Wasserflaschen auf. Eine Weile blieb sie dort sitzen um in Ruhe nachzudenken. Es war dumm gewesen einfach abzuhauen. Hier war sie genauso nutzlos, irgendwo im Wald verschollen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, sie war ganz allein und ihre Freunde fehlten ihr. Jake fehlte ihr. Ein Stich in ihrem Herzen erinnerte sie an Schneewittchen. Deshalb war sie gegangen, das war mehr als sie ertragen konnte. Entschlossen stand sie auf und lief weiter, auch wenn sie nicht wusste wohin. Wieder setzte sie sich an einen Baum als es dunkel wurde. Der Feuerball tauchte vor ihr auf. Eigenartigerweise wurde sie das Gefühl nicht los, man würde sie beobachten. Die Kapuze hatte sie wie üblich weit ins Gesicht gezogen. Niemand würde sehen, ob sie schlief oder nicht, also wartete sie. Nach einer Weile war sie sich ganz sicher, sich alles eingebildet zu haben, da hörte sie plötzlich Stimmen. „Ein Feuerdämon.“ „Die sind nie alleine!“ „Ja aber was wollen die hier und wo sind die anderen?“ Sie flüsterten aufgebracht. Sanne atmete tief durch, dann lies sie den Ball größer werden um mehr zu sehen. Da waren Schatten von Menschen. „Verdammt!“, knurrte einer ehe er sich wieder hinter einen Baum duckte. Sanne hingegen blieb dort wo sie war. „Nein, Bo, was machst du denn?“, hörte Sanne jemand sagen während ein junger Mann mit dunkelbraunen Locken, die ihm wirr ins Gesicht hingen, vor sie trat. Er hatte jeden Muskel angespannt. Abschätzend musterte er sie mit grünen Augen. „Wo ist der Rest von euch?“, fragte er ohne Umschweife. „Ich bin allein!“ Diese Antwort schien ihn auf mehrere weisen zu verblüffen. „Du bist eine Frau!“ Sanne nickte lediglich während er überrascht schien. „Was tust du hier?“ „Ich verstecke mich.“ „Vor wem?“ „Torben, Baltazar und Jake“, bei seinem Namen kämpfte sie damit nicht wieder diese Gedanken aufkommen zu lassen. Zögernd kam er ein paar Schritte näher. Mit einer Handbewegung wurde der Feuerball kleiner und schwebte von ihm weg näher zu ihr. Sie hatte nichts zu verlieren, also schob sie die Kapuze zurück. Ruhig sah sie dem ihr Gegenüber an. Der riss auf einmal die Augen auf und strahlte. „Leute kommt schnell her! Das glaubt ihr mir nicht! Los macht schon!“ Widerwillig traten noch sechs weitere Männer zu ihnen. Die Reaktion von allen war jedoch dieselbe. Alle strahlten sie an. Sanne verstand die Welt nicht mehr. „Sanne!“, flüsterte einer von ihnen ehrfürchtig. Das gab es doch nicht. Verständnislos sah sie die Männer an. „Los komm wir nehmen dich mit. Die anderen werden Augen machen, wenn sie dich sehen.“ Immer noch irritiert begleitete sie die Männer weiter durch den Wald. Abrupt blieb sie stehen. Hier mitten im Wald auf einer Lichtung standen kleine Blockhütten dicht beieinander. Überall brannte ein spärliches Feuer. Beinahe wie ein Dorf nur viel kleiner. Sofort riefen einige durcheinander, Türen flogen auf und weitere Männer sowie Frauen traten heraus. „Bo, geht’s euch gut?“, fragte eine junge Frau mit schulterlangen dunkelbraunen Haaren. Der Mann der als erstes mit ihr gesprochen hatte nickte entschlossen. Er verkündete für alle eine Überraschung zu haben. Die Männer die eben noch vor ihr gestanden hatten wichen zurück. Die Menschen strahlten sie an, schlugen sich die Hände auf den Mund und schüttelten fassungslos die Köpfe. Elf Männer sowie sieben Frauen, alle nicht viel älter als sie. Ein paar vielleicht noch jünger, sofern sie das schätzen konnte. Die Frau an Bos Seite jedoch stürzte auf Sanne zu. Ohne Zögern nahm sie sie in den Arm. Tränen rannen ihr übers Gesicht als sie immer wieder „Danke“ wisperte. Langsam löste sie sich von ihr. Dankbar strahlte sie Sanne an. Diese verstand die Welt nicht mehr. Man schien ihr die Verwirrung anzusehen, denn Bo meinte sie solle es sich erstmal am Feuer bequem machen. Kaum saßen sie alle am Lagerfeuer brachte die Frau ihr belegte Brote ebenso Wasser. Sofort wurde wild durcheinander geredet wo sie Sanne denn gefunden hatten. Doch kaum das Sanne den letzten Bissen runter geschluckt hatte wandte sich ein junger Mann an sie. Es herrschte Ruhe. „Sag mal du bist doch eine Feuerdämonin oder?“ Sanne nickte, da fuhr er fort: „Wir haben nur nasses Holz gefunden das brennt nicht so wirklich gut wie man sieht. Würde es dir was ausmachen etwas nachzuhelfen?“ Sanne lächelte während der Junge einige böse Blicke erntete, dies jedoch gezielt ignorierte. Binnen Sekunden brannten alle Feuer lichterloh. Alle entspannten sich etwas als es wärmer wurde. Der Junge meinte: „Seht ihr für jemand wie sie ganz einfach!“ Diesmal lachten alle. „Ich will ja nicht undankbar erscheinen, aber normalerweise reagieren die Menschen nicht so vertrauensselig auf eine Pantherain?“ Bo sah die junge Frau an: „Na los Sam.“ Die Frau zögerte kurz ehe sie begann: „Du erinnerst dich nicht an uns oder?“ Jetzt ließ Sanne den Blick noch mal durch die Runde schweifen, dann verneinte sie die Frage. Hierfür entschuldigte sie sich. Energisch schüttelte Sam den Kopf. „Du hattest da auch andere Sorgen. Wir alle sind dir und natürlich den Pantheran so dankbar“, sie blinzelte als ihr weiter Freudentränen über die Wange liefen. „Wir alle saßen im Gefängnis. Ihr habt uns raus geholt. Ihr habt nicht nur eure Leute befreit sondern auch uns!“ Sanne sah sich erneut um. Sie alle sahen erschöpft und angeschlagen aus, aber ihre Augen glänzten förmlich vor Lebenskraft. „Wir sind nicht alle. Diejenigen die hier sind haben sich entschieden gemeinsam zu kämpfen. Wir versuchen bei Angriffen zu helfen, verstecken Leute oder warnen wenn wir von Kontrollen hören“, erklärte Bo weiter. Auf ihre Rückfrage, ob alle wüssten wie gefährlich das war meinte Bo sie alle hätten sich so entschieden. Sie würden niemand hier aufnehmen der nicht bereit war dieses Risiko auf sich zu nehmen. Es war Sam die alle ins Bett schickte. Sanne nahm sie mit sich. Es gab ein großes gemeinsames Schlafzimmer mit Schlafsäcken. „Ich kann auch wo anders schlafen, ich möchte dich und Bo nicht stören!“, sagte Sanne vorsichtig. Sam lachte ruhig ehe sie erklärte Bo sei ihr Bruder. Danach kuschelten sie sich in die Schlafsäcke. Sanne schlief schnell ein, jedoch ziemlich schlecht. Ständig war sie wach. Nach dem gefühlten millionsten Albtraum in dem ihren Freunden etwas passierte verließ Sanne die kleine Hütte. Kurz zögerte sie noch ehe sie wieder in Richtung Wald ging. „Verlässt du uns schon wieder?“ Sanne drehte sich ruckartig um. Der Junge von vorhin sah sie ruhig an. „Wenn ich hier bleibe bringe ich euch alle in Gefahr. Noch mehr als ihr sowieso schon seit!“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ist das dein Ernst? Wir kämpfen so oder so gegen die Regierung. Du wärst lediglich mal eine hervorragende Kämpferin an unserer Seite, also eine Bereicherung keine Gefahr! Es wäre anders, wenn wir uns hier nur verstecken würden, aber ich will dir nicht rein reden.“ Er wandte sich zum Gehen. „Warte, wie heißt du eigentlich?“ „Nino“, erwiderte er bevor er um die nächste Ecke bog. Sanne sah abwechselnd zwischen den Hütten und dem Wald hin und her. Die Entscheidung fiel binnen Sekunden. Zurück in der Hütte kuschelte sie sich wieder in den Schlafsack. Irgendwann war sie wieder eingeschlafen. Sam weckte sie vorsichtig zum Frühstück. Ein großer Müslitopf stand auf dem großen Platz an dem noch immer das Feuer brannte. „Kein fünf Sterne Essen, aber immerhin“, erklärte Nino mit vollem Mund. Irgendwie erinnerte er sie an Kai. Er witzelte die ganze Zeit mit den anderen rum, auch optisch sah er Kai ähnlich. Scheinbar hatte er niemandem von ihrem nächtlichen Fluchtversuch erzählt, wofür sie ihm dankbar war. Sie würden sich später aufteilen. Einige würden sich etwas umsehen, während der Rest Vorräte besorgen musste. Dies war inzwischen eine komplizierte Sache, denn die kleineren Dörfer wurden nicht mehr beliefert. Sanne bot an die Gruppe mit den Vorräten zu begleiten. Gesagt getan. Tatsächlich wurden sie mehrfach gefragt, woher sie waren, für wen sie so viel einkauften und ob sie für oder gegen die Regierung waren. Die anderen hatten Routine. Erst als einige Feuerdämonen ihnen draußen begegneten und manche der Frauen hübsch fanden spitzte sich die Situation zu. Die Frauen wichen einige Schritte zurück, ehe sie sich bereit zum Kämpfen machten. Sanne zog Sam näher zu sich, dann murmelte sie: „Geh hin und mach ihnen ein paar Komplimente! Los!“ Sam zögerte kurz, gab dann die Kampfhaltung auf, lächelte die Dämonen an und schritt auf sie zu. „Sam spinnst du komm zurück“, flüsterte eine der anderen. „Hey lauter hübsche Männer hier, wenn ich das gewusst hätte wäre ich schon früher her gekommen!“, begann Sam keinen Schritt mehr von den Feuerdämonen entfernt. Die veränderten auch ihre Haltung. Es wurde geflirtet was das Zeug hielt. Sanne sah wie Sams Fingerspitzen zitterten als einer der Dämonen ihr übers Gesicht streichelte. „Ruft sie, sagt ihr müsst doch das Essen fertig machen!“, befahl Sanne. Nach dieser Äußerung wollte Sam sich verabschieden wurde jedoch festgehalten. „Nicht doch Kleines, glaubst du wirklich wir lassen dich jetzt einfach gehen?“ Sam zitterte, dann ließ der Dämon sie schlagartig los. Er starrte auf seine Hände. „Verdammt, hättest ja auch sagen können, dass du eine von uns bist!“, murrte dieser. Gemeinsam mit den anderen wandte er sich um. Sam stolperte zu den anderen zurück. Bei Sanne bedankte sie sich für die Hilfe. Diese winkte nur ab. Sanne blieb bei Sam um dieser zu helfen die Vorräte aufzuteilen. Erst gegen Abend kam der Rest zurück. Einige von ihnen mit diversen Verletzungen. Diese wurden notdürftig versorgt. Sie hatten keinen Heiler deshalb mussten sie mit dem Wissen das sie hatten klar kommen. Beim Essen erklärten die anderen von Angriffen auf einige Dörfer, man sei auf der Suche nach jemandem. Keiner wusste jedoch wen die suchten, dennoch nahmen sie immer wieder, offenbar ohne Grund, diverse Frauen oder Mädchen mit. Die Männer wurden im Zweifel getötet. Sam erzählte anschließend von dem Treffen mit den Feuerdämonen. „Das hätte auch anders ausgehen können!“ Dem stimmten einige zu. „Es wird immer schlimmer statt besser.“ „Ja in der Zeitung stehen auch wieder die üblichen Drohungen bei Zuwiderhandlung, auch wie erfolgreich die sind seitdem Jake wieder mitmischt.“ Daraufhin herrschte schweigen. Sanne atmete tief durch. Dies klang nicht so als würde Jake an einem Plan gegen Torben oder Baltazar arbeiten. Ob Torben Recht hatte. Ob sie sich in Jake täuschte, dass er nun wirklich das hatte, was er immer wollte. Selbst Heiko hatte ihr dies eigentlich gesagt. Die einzige Sache die ihn von der Macht Sache und der Arbeit mit Torben abgebracht hatte war sie gewesen. Nun da sie in seinen Augen zu Hunter gehörte hatte er seine Meinung offenbar geändert. Diese Nacht war schlimmer wie die vorherige. Sanne schlich noch als es dunkel war zum Lagerfeuer. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte Nino vorsichtig. „Schläfst du eigentlich auch mal?“, fragte sie zurück. Jetzt lächelte er, dann meinte er sie würden sich mit der Wache abwechseln, weswegen er immer mal nachts wach war. „Wie alt bist du?“ Die Frage schien in zu überraschen. „16“, antwortete er dennoch. Sanne nickte ruhig, denn jetzt erinnerte er sie nicht mehr an Kai sondern an Neithen. Schweigend saßen sie beieinander mit Blick ins Lagerfeuer. Allmählich stand der Rest auf und gesellte sich zu ihnen. Heute begleitete Sanne die Jungs auf ihrem Rundgang durch einige Dörfer. Dies lief heute vollkommen ruhig ab. So vergingen auch die nächsten Tage. Sanne war schon fast zwei Wochen hier. Bei einem Rundgang trafen sie auf einige Feuerdämonen. Diese hatten gerade einem Mann die Hand verbrannt. Keiner half ihm, alle standen regungslos da. „Die meisten haben zu viel Angst sich einzumischen!“, flüsterte Bo während sie weiter aus ihrem Versteck die Szenerie beobachteten. „Wer will der nächste sein? Oder noch besser wer möchte uns begleiten?“, lachte einer der Feuerdämonen. Der Rest stimmte mit ein. Sie teilten sich auf um sich umzusehen. Offenbar hatten sie alle Bewohner hier her getrieben. „Die hier dürfte Baltazar doch gefallen oder eher den Takeshis?“ Panisch versuchte sich die junge Frau von ihm zu lösen doch ohne Erfolg. Bo drehte den Kopf zu den anderen, dann nickte er ihnen entschlossen zu. Dies war das Zeichen zum Angriff, ohne Vorwarnung stürmte sie auf die Dämonen zu. Sie waren gut doch kein Vergleich mit den Pantheran, stellte Sanne fest. Bo wie auch die anderen riefen den Bewohnern zu von hier zu verschwinden und sich irgendwo zu verstecken. Sie hatten nicht vor, die Dämonen in die Flucht zu schlagen, sondern lediglich den Bewohnern Zeit zum Verschwinden zu verschaffen. Doch mit Sanne an ihrer Seite veränderte sich alles. Diese Handvoll Dämonen konnten ihr nicht das Wasser reichen. Ihr Feuer war heiß genug um selbst Feuerdämonen zu verbrennen. Nach etwa 30 Minuten flohen die Dämonen. Bo sah Sanne irritiert an. Die Menschen aus dem Dorf waren dennoch geflohen. Beim gemeinsamen Abendessen herrschte schweigen. Es war Sam die entschlossen fragte was denn passiert sei. Zögernd gab Bo wieder was passiert war. Vor allem wie leicht Sanne die Dämonen in die Flucht geschlagen hatte. „Du bist wirklich verdammt stark oder?“, fragte Nino, der sehr viel entspannter damit umzugehen schien als der Rest. „Das haben Panthera so an sich! Alles eine Frage des Trainings!“ „Pah Training ja klar!“, höhnte ein anderer Mann. Dies überraschte Sanne. „Ja Training! Panthera werden nicht so geboren!“ Nino verschluckte sich gerade. Er hustete während der Rest Sanne fragend ansah. Nachdem Nino sich gefangen hatte sah er Sanne an. „Wie meinst du das Training? Du meinst Jake übt täglich, wie werde ich zum größten Arsch der Welt oder wie?“ Nino war hier definitiv der Clown, auch wenn dies nicht allen zu gefallen schien, mussten doch die meisten lachen, einschließlich Sanne. „Ja genau! Nee mal im Ernst. Panthera sind so gut, weil sie täglich trainieren.“ „Wie, ich dachte immer da geht einer rum schaut wer sportlich und magisch gut ist, fragt ob er Befehle befolgen kann und ob man sich vorstellen kann hin und wieder jemanden zu töten und schwupp die wupp ist man Panthera!“, legte Nino breit lächelnd nach. Zu Sannes Überraschung hatte er dies zwar überspitzt, aber die meisten waren der Meinung dies käme der Realität nahe. „Okay so läuft das überhaupt nicht ab!“ „Wie dann?“ „Im Prinzip könnte jeder von euch Panthera werden!“ „Du meinst die Männer unter uns!“, lächelte Nino, doch Sanne widersprach ihm. „Nein auch die Frauen. Die haben es am Anfang etwas schwerer, aber das können sie durch Logik oder Cleverness ausgleichen.“ Jetzt war es Sam die meinte sie solle sie nicht weiter auf die Folter spannen. Ruhig begann Sanne von dem Trainingsparcours zu erzählen. Von den verschiedenen Übungen, klettern, hangeln, schwimmen und von der Grube. Davon sich an Schmerzen zu gewöhnen und natürlich nicht zu vergessen, dass entsprechende Kampftraining. „Erst wenn ihr alles erfolgreich absolviert und einen entsprechenden Treueschwur leistet bekommt ihr euer Tribal, dann seid ihr offiziell Panthera.“ Ehrfürchtig sahen sie alle an. „Wo hast du denn das Tribal?“ „Nino!“, fauchten mehrere gleichzeitig doch Nino lächelte nur. Sanne drehte sich um. Sie zog die Haare aus dem Nacken. „Wow, tut das weh?“ „Nein“, beantwortete Sanne ruhig Ninos Frage. „Also könnten wir jetzt alle mit dir dorthin gehen, mal sehen wie weit wir bei dem Trainingsparcours kommen, mal eben einen Treueschwur leisten und schon wären wir Panthera?“ „Naja zuerst müsstet ihr mit Jake besprechen, ob er euch diese Chance überhaupt gibt.“ Bo stand plötzlich auf. Unruhig lief er hin und her. „Bo!“, warnte Sam. „Was denn, ich hab doch kein Wort gesagt!“, knurrte dieser zurück. Sanne hatte plötzlich ein schlechtes Gefühl, als habe sie etwas Falsches gesagt. „Wenn ich was gesagt habe“, weiter kam sie nicht. Bo meinte entschlossen, dass es nicht an ihr liege. „Ich habe einfach ein Problem mit Jake!“ Wieder sah Sam ihn warnend an, doch diesmal schien ihn dies nicht abzuhalten. „Ich weiß was Jake kann. Er hätte längst etwas tun können. Schon als Kind konnte er Dinge die ich für unmöglich hielt! Doch statt diese Fähigkeiten zu nutzen hat er zugesehen, wie wir eingesperrt und meine Schwester diesem Schwein von Torben überlassen wurde!“, fauchte er wütend. Sam blinzelte, ihr waren bei Bos letztem Satz Tränen in die Augen gestiegen. Sie entschuldigte sich ehe sie rasch davon lief. Bo atmete tief durch ehe er ihr folgte. Danach wurde es sehr still. Noch eine Weile saßen sie beieinander bis schließlich alle ebenfalls in ihre Hütten verschwanden, bis auf Nino. „Sie redet mit niemandem darüber. Alle haben es schon mal versucht. Sobald ein Mann in ihre Nähe kommt und sie auch nur berührt beginnt sie zu zittern. Die anderen Frauen hier hatten anscheinend mehr Glück. Du hast uns befreit bevor man sich ihrer angenommen hat. Manchmal hat man den Eindruck es würde Bo mehr belasten als Sam. Er hat schon mal gemeint er hätte das verhindern müssen. Wenn er ehrlich ist weiß er, dass er dies nicht gekonnte hätte“, erklärte Nino ruhig. Sanne sah ihn ruhig an, dann fragte sie nach seiner Familie. Ruhig lächelte er. Seine Eltern waren bei dem Versuch seine Schwester zu retten getötet worden. Was aus ihr geworden war wusste er nicht. „Wahrscheinlich lebt sie längst nicht mehr!“, ergänzte er erstaunlich gefasst. Als Sanne ihn darauf ansprach lächelte er sie wieder an. Es würde nichts nützen sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Egal ob sie noch lebte oder nicht, er könnte absolut nichts für sie tun. Hier und jetzt konnte er dabei helfen andere zu retten. Das erschien ihm tausendmal besser wie sich den Kopf über seine Schwester zu zermartern. Sollte er die Gelegenheit haben sie doch noch zu retten würde er alles dafür tun, aber bis es soweit war sollte er die Zeit nutzen um andere vor diesem Schicksal zu bewahren. Sehr ruhig lobte Sanne ihn für seine reife Einstellung. Sie versprach ihm zu helfen, soweit sie dies konnte. Noch mal lächelte er bevor auch er sich ins Bett verabschiedete. Sanne legte sich neben dem Feuer ins Gras. Sie wollte die Geschwister nicht stören. Irgendwann schlief sie ein.
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