Kitabı oku: «Saale-Unstrut – HeimatMomente», sayfa 2

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Kurioses und Besonderheiten

AN SAALE UND UNSTRUT

Schwarze Magie im Merseburger Dom: Hat Sie der Lehrling Krabat in der sorbischen Mühle auch fasziniert? Zauberei, Hexen und heidnische Bräuche haben magische Anziehungskraft. In Merseburg ist sogar ein Stückchen Original-Magie erhalten. Dort können wir die Beschwörung nachlesen – die einzige niedergeschriebene Zeremonie, in der die heidnischen Götter der Germanen benannt sind. Kostprobe gefällig? „Knochen zu Knochen und Blut zu Blut“, so endet der Zauberspruch, anzuwenden bei Fußverrenkungen.


Auf großem Fuß zum Weltruhm: Schon gewusst, wer mit Schuhgröße 54 weltberühmt wurde? Das Schuhmuseum im Schloss Neu-Augustusburg widmet sich der Geschichte unserer Fußbekleidung bis hin zu außergewöhnlichen Exemplaren der Gegenwart. Die Auflösung ist: Basketball-Star Dirk Nowitzki trägt die unfassbare Größe 54 – seine Sportschuhe darf man neben zierlichen Exponaten aus Afrika, Südamerika und der Türkei bewundern.

Hussiten-Kirschfest in Naumburg: In der Stadt Naumburg wird noch heute das Hussiten-Kirschfest gefeiert. Das historische Ereignis ist aber zumindest fraglich. Es nimmt Bezug auf eine sagenhafte Belagerung durch die Hussiten im Jahr 1432. Damals, so die Legende, schickten die verängstigten Stadtbürger weiß gekleidete Kinder zu den Feldherren draußen vor der Stadt, die drohten, die Bevölkerung auszuhungern. Die Kriegsherren waren gerührt und schenkten sogar Kirschen. All das hat wohl in der Fantasie stattgefunden, gibt aber den süßen Rahmen für das alljährliche Fest im Juni, zu dem noch heute die Kinder weißgewandet singen und tanzen.

Hamlet im Kloster Zscheiplitz: Im Zscheiplitz Manor, einem Seitengebäude des romanischen Klosters, untersucht ein britischer Baron kuriose Ähnlichkeiten in der Literatur Europas. Shakespeares „Hamlet“, meint Alexander von Hahn, könnte inspiriert sein von den tatsächlichen Ereignissen rund um die Hochzeit der Thüringer Landgräfin Adelheid und ihres zweiten Mannes Ludwig. Gemeinsam sollen sie vorher Adelheids ersten Mann, Friedrich Pfalzgraf von Sachsen, gemeuchelt haben. Doch als Adelheid in Zscheiplitz eintrifft, ist sie bereits schwanger mit einem Kind von Friedrich … Erzählt wird die Geschichte mit viel Charme und Überzeugung, wenn man sich in dem kleinen Museum und Weinkeller umsieht, die der Baron ebenfalls betreibt.


Abort auf dem Dicken Wilhelm: Auch Wachleute müssen mal müssen. Das war früher so wie heute. Nur gehörte ein Abort in der Romanik noch keineswegs zur Norm, sondern lief ebenso wie ein Kamin unter „gehobener“ Ausstattung. Zu besichtigen ist das alles im Dicken Wilhelm, dem einzig erhaltenen von ursprünglich drei romanischen Wehrtürmen rund um die Neuenburg bei Freyburg. Den Dicken Wilhelm konnten DDR-Bürger übrigens auch noch besuchen, als die Neuenburg nebenan wegen Baufälligkeit längst geschlossen war.


Himmelsscheibe von Nebra – eine Räuberposse: Die wohl bekannteste Saga aus dem Kuriositätenkabinett ist die Geschichte, wie illegale Sondengänger die Himmelsscheibe von Nebra fanden. Am 4. Juli 1999 waren sie auf dem Mittelberg bei Nebra unterwegs, als ihre Sonden anschlugen. Sie gruben die Scheibe, ein Schwert und Armreifen aus und verkauften sie zunächst für 10.000 Euro im Internet. Erst nach einer unglaublichen Kriminalgeschichte wird die 3600 Jahre alte Scheibe wiedergefunden und ihr Alter wissenschaftlich bestimmt. Das Wissen um die genauen Umstände des Verstecks ist jedoch unwiderruflich verloren.

Der Flugplatz von Laucha: Ein Flugplatz mitten in der Pampa? Noch dazu mit einem riesigen, verlassenen Schloss davor? Wer zum ersten Mal nach Laucha an der Unstrut kommt, stellt sich viele Fragen. Die Auflösung ist die: Schon in den 1920er-Jahren entstand auf dem Plateau oberhalb des Flusses ein Platz für die Pioniere des Segelflugs. Die Nazis bildeten später an gleicher Stelle Piloten der Luftwaffe aus und bauten dafür ein imposantes Schulgebäude. Während die Hallen für die Flugzeuge zu Kriegsende gesprengt wurden, blieb die Schule stehen. Heute verfällt das Gebäude und thront wie ein Schreckgespenst aus vergangener Zeit auf dem Hang mit der perfekten Thermik. Ein echter lost place.



Entlang Saale und Unstrut von Weißenfels bis Freyburg


Blütengrund

Entlang Saale und Unstrut von Weißenfels bis Freyburg

1.Von Weißenfels bis Freyburg: Familien-Fahrradtour durch die Flussauen

2.Weißenfels: prunkvoll, vielfältig, innig

3.Sonnenobservatorium Goseck: feiern wie die Steinzeitmenschen

4.Entlang der Saale: der Fährmann von Schellsitz

5.Wein-Wanderung am Blütengrund: zwischen Kunst und Natur

6.Doppelkapelle im Schloss Neuenburg: verstecktes romanisches Kleinod

7.Der Jakobsweg bei Freyburg: Waldbaden und Meditation

8.Weinhotel Freylich Zahn: Kost und Logis am Breitengrad 51

9.Rotkäppchen in Freyburg: Zeitreise in eine märchenhafte Erfolgsgeschichte

10.Winzervereinigung Freyburg: vierhundertmal Auswahl

11.Tote Täler bei Freyburg: High Noon im Wilden Westen


1 Von Weißenfels bis Freyburg

FAMILIEN-FAHRRADTOUR DURCH DIE FLUSSAUEN

Leipziger und Hallenser starten sonntags gerne zu einer Fahrradtour entlang der Saale. Überregional ist die Rad-Acht, auf der man sogar einen Rundkurs fahren kann, im Vergleich zu Elbe und Donau noch ein Geheimtipp. Und so kann es passieren, dass die Strecke zwischen Weißenfels und Freyburg an einem schönen Sonntagnachmittag im Juli fast menschenleer ist.


Für unseren Test haben wir uns eine Strecke an Saale und Unstrut ausgesucht, die nur 18 Kilometer lang ist. Sie sollte auch für den Zehnjährigen in unserer Gruppe gut zu bewältigen sein. Bis Weißenfels nehmen wir den Zug, dann radeln wir mit einem kleinen Abstecher auf die Burg Goseck bis zum Blütengrund und von dort an der Unstrut weiter bis Freyburg. Gleich zweimal setzen wir mit der Fähre über den Fluss – es ist einfach zu schön – und brauchen mit kleineren und größeren Pausen rund vier Stunden vom Start bis zum Ziel.

Los geht es in Weißenfels, ehemalige Residenz der Weißenfelser Herzöge, zu DDR-Zeiten ein wichtiger Standort der Schuhproduktion. Ganz unbeschadet ist das Regionalzentrum mit etwa 40.000 Einwohnern nicht über die Wende gekommen, das merken wir schon an der Industrieruine direkt gegenüber vom Bahnhof. Doch dann stoßen wir auf den Fluss – und auf zahlreiche Anleger, die vom liebsten Hobby der Weißenfelser erzählen: Der Ruder-Verein wurde 1884 gegründet und brachte zwei Olympia-Sieger hervor! Eindrucksvoll ist auch die Wehranlage vor der Stadt. Auf mindestens 50 Meter wird das Flussbett hier breitgezogen, Seitenarme rechts und links weggeleitet. Es gab furchtbare Überschwemmungen, und der Klimawandel verspricht keine Besserung. Fast menschenleer liegt dann der schmale, asphaltierte Radweg schnurgerade vor uns. In den Auwäldern ist es selbst an einem heißen Sommertag angenehm kühl. Ein Teich mit Seerosen schimmert so idyllisch durch die Böschung, als wäre er von Claude Monet gemalt.


Seerosenteich an der Saale


Saalewehr bei Weißenfels

Wir kreuzen die Saale zum ersten Mal nahe Leißling. Für den weiteren Weg nach Naumburg werden uns an der Brücke verschiedene Möglichkeiten angezeigt, doch wir wollen auf die Burg Goseck. Der Blick von dort oben gehört zum Besten, was die Saalelandschaft zu bieten hat! Hätten wir nur gewusst, dass der Anstieg auf die Anhöhe 20 Prozent beträgt ... Da heißt es absteigen und schieben.


Burgfried auf Schloss Goseck

Das Herzstück des ehemaligen Klosters und späteren Pfalzgrafensitzes Goseck ist noch heute die Schlosskirche. Die Krypta stammt aus dem 11. Jahrhundert – ein erstes eindrucksvolles Zeugnis der uralten Kulturgeschichte dieser Region. Ausstellungstechnisch ist das Schloss auf der Höhe der Zeit: Geschichten rund um die Architektur werden anschaulich an Hörstationen erzählt, das mag auch die Podcast-Generation.

Wir nehmen unter dem 200 Jahre alten Ginkobaum in der Mitte des Burgfrieds Platz und lassen uns mit hausgemachtem Kartoffelsalat, Bockwurst, Schnitzel und Kuchen aus der Schloss-Schenke verwöhnen.

Jetzt geht es wieder runter vom Berg. Die Saaleaue bei Goseck ist mit 97,8 Höhenmetern der niedrigste Punkt im Burgenlandkreis, ein toller Ort für Fotos im herbstlichen Morgennebel. In einem weiten Bogen führt der Weg durch Eulau zurück an den Fluss. Die Landschaft zeigt sich in ihrem schönsten Sommerkleid, gelbe Stoppelfelder wellen sich sanft, eine alte Bockwindmühle kommt in den Blick. Über einen Schotterweg erreichen wir die Fähre in Schellsitz, verladen unsere Räder und lassen uns am Seil gemächlich bis ans andere Ufer treiben.

Weiter geht es an Naumburg vorbei, das allein einen Besuch wert ist. Wir dagegen lassen alle Zerstreuungen links liegen und setzen am Blütengrund ein zweites Mal mit der Fähre über den Fluss. Hier kreuzt sich die Rad-Acht an der Saale und an der Unstrut, wir fahren an Straußwirtschaften, Kunst im Klinger-Haus, lieblichen Weinbergen und dem restaurierten Gutspark in Großjena vorbei in Richtung Freyburg. Der Weg führt ab hier an der Unstrut entlang. Eine halbe Stunde noch, dann sind wir am Ziel und lassen einen herrlichen Tag entspannt auf der Terrasse der Freyburger Burgmühle ausklingen. Der Bahnhof Freyburg ist nur noch ein paar Hundert Meter entfernt.


Fähre am Blütengrund


Am Blütengrund

Restaurants:

•Im Burggarten serviert die Schloss-Schenke Kuchen und kleine Speisen; Tel. 03443 8007882, schlossschenke-goseck.blogspot.com

•Am Gutspark Großjena hat die lichtdurchflutete Orangerie für Besucher geöffnet Mittwoch bis Sonntag ab 11:30 Uhr; Dobichauer Straße 1, 06618 Naumburg/Saale OT Großjena, Tel. 03445 261625, orangerie-grossjena.de

•Burgmühle Freyburg: Mühlstraße 10, 06632 Freyburg, Tel. 034464 379555, burgmühle-freyburg.de

Fahrrad-Service und Verleih: Fahrrad- und Bootsverleih Weißenfels, Dammstraße 1, 06667 Weißenfels, Tel. 0163 3663555, oder Zweirad Riese, Große Kalandstraße 5, 06667 Weißenfels

Info

Lage: Startpunkt ist Weißenfels. Das erste Teilstück führt auf der Ostroute entlang der Saale bis zum Blütengrund bei Naumburg. Dort wechseln wir auf die Westroute und radeln entlang der Unstrut bis Freyburg.

Anfahrt:

•Von den ICE-Bahnhöfen Leipzig und Halle fahren Regionalzüge mit den günstigen Tickets für den Mitteldeutschen Verkehrsverbund (Fahrräder frei) in einer guten Stunde an Saale und Unstrut. Bis Weißenfels, Naumburg und Camburg gibt es Direktverbindungen, von Naumburg aus gute Anschlüsse nach Freyburg und Nebra. Die Züge fahren halbstündlich bis spät abends.

•Mit dem Auto von der A9 die Ausfahrt 20, Weißenfels, nehmen und dann auf der B87 bis Weißenfels fahren.

Aktivitäten:

•Der Radweg an der Saale ist auf 427 Kilometern ausgebaut, an der Unstrut auf 200 Kilometern und an der Elster auf 250 Kilometern. In Naumburg kreuzt sich die sogenannte Rad-Acht, die an den drei Flüssen auf 172 Kilometern eine Rundroute bildet.

•Schloss Goseck: Sitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Veranstaltungsraum und Museum. Dauerausstellung „Schloss und Kirche“: Öffnungszeiten und Eintritt siehe Website; Tel. 03443 3482588, 06667 Goseck, kulturstiftung-st.de/burgen-schloesser-dome/schloss-goseck

•Europäisches Musik- und Kulturzentrum Schloss Goseck e. V.: Veranstaltungen unter schlossgoseck.de

Website: saale-unstrut-tourismus.de/touren/saale-unstrut-elster-rad-acht

HINWEISE:

•Fotospots: Der niedrigste Punkt im Burgenlandkreis ist in der Saaleaue bei Goseck, der höchste mit rund 355 Metern auf der „Finne“ nordwestlich von Lossa.

2 Weißenfels

PRUNKVOLL, VIELFÄLTIG, INNIG

Weißenfels? Klar, das ist Schloss Neu-Augustusburg. Die monumentale Anlage hoch über der Saale ist wirklich nicht zu übersehen. Im Herzen der Altstadt liegt versteckt ein unauffälligeres Juwel: Das Kloster St. Claren ist das älteste Gebäude der Stadt. Von Schuhmode bis Barock erzählt die Stadt wechselvolle Geschichten.



Schloss Neu-Augustusburg

30 Jahre wurde gebaut, Bauherr August Herzog von Sachsen-Weißenfels, Stammhalter einer Nebenlinie des Hauses Kursachsen, erlebte die Vollendung nicht mehr. Sein Sohn Johann Adolf I zog auf die Baustelle und vollendete die Dreiflügelanlage erst 1694. Wie ein Sinnbild spiegelt der unterschiedliche Renovierungsgrad noch heute den gewaltigen Kraftakt wider, den es auch braucht, um eine solche Anlage zu erhalten.

Dafür hat Neu-Augustusburg für fast jede Laune etwas zu bieten: rechts die frühbarocke Hofkirche, von außen kaum zu erkennen hinter der strahlend weißen Fassade. Georg Friedrich Händel, Sohn des Leibarztes, gab hier mit sieben Jahren sein erstes Konzert. Einige Jahre später berief Herzog Johann Adolf I auch Johann Sebastian Bach als Hofkapellmeister „von Hause aus“ an den Weißenfelser Hof. Düster und prachtvoll ist die Fürstengruft mit fein ausgearbeiteten Zinn- und Holzsarkophagen.


Wer sich lieber mit Style und Mode beschäftigt, schaut ins Schuhmuseum rein: Originelles Laufwerk aus allen Teilen der Welt wird dort ausgestellt, mit Plateausohlen aus Holz, gebogenen Spitzen aus Leder, Schnallen aus Edelmetallen. Einer sticht besonders unter den vielen Schmuckstücken hervor: der Turnschuh des Basketball-Stars Dirk Nowitzki in Größe 54!


Kloster St. Claren

Links auf dem Schlossberg liegt der bis heute unrenovierte Teil – Anschauung für eine Geschichtsstunde im Nationalsozialismus. 1933 brachten die Nazis im Schloss Neu-Augustusburg ein halbes Jahr lang politische Gefangene unter. Eine Tafel des „Weißenfelser Geschichtspfads“ erinnert an diese Zeit.

Öffnungszeiten:

•Museum Weißenfels im Schloss Neu-Augustusburg: April bis September Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Oktober bis März Dienstag bis Freitag 10 bis 16 Uhr sowie Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr; Tel. 03443 2390017, museum-weissenfels.de

•Kloster St. Claren: April bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat 15 bis 17 Uhr und jeden Donnerstag 14 bis 17 Uhr; weissenfels.de/de/kloster-st-claren.html

Eintritt:Museum Weißenfels und Schlosskirche Erwachsene 5 EUR, ermäßigt 3 EUR, Schüler 1 EUR, freier Eintritt jeden letzten Mittwoch des Monats und für Kinder unter sechs Jahren, Fürstengruft 5 EUR.

In der Altstadt von Weißenfels ist das Kloster St. Claren zwar weniger auffällig, aber auch einen Besuch wert. 1301 erstmals erwähnt, ist es das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. Die alten Gewölbe im Kapitelsaal, das Skriptorium und das Refektorium strahlen noch immer innige Würde aus. Die Weißenfelser lieben das ehrwürdige Gemäuer und versuchen, es mit Dixieland und Märkten mit Leben zu füllen. Leider ist das Kloster nicht immer für die Öffentlichkeit zugänglich.

Info

Lage: Schloss Neu-Augustusburg liegt auf einer Anhöhe über der Stadt Weißenfels; Zeitzer Straße 4, 06667 Weißenfels. Das Kloster St. Claren ist im Stadtzentrum von Weißenfels zu finden; Am Kloster 2, 06667 Weißenfels

Anfahrt:

•Zum Schloss Neu-Augustusburg fahren Sie von der A9 auf die B87 Richtung Weißenfels, dann am ersten Kreisverkehr auf die Zeitzer Straße und folgen dieser bis zum Schloss.

•Vom Bahnhof Weißenfels erreichen Sie das Schloss Neu-Augustusburg in etwa zehn Minuten zu Fuß; zum Kloster St. Claren fahren Sie am Kreisel geradeaus und biegen in die Straße Am Kloster ein.

Aktivitäten:

•Für Familien gibt es das Entdecker*innenquiz:

Im Schloss Neu-Augustusburg warten zahlreiche Schätze und Gegenstände darauf, entdeckt zu

werden.

•Führungen durch die Fürstengruft jeden letzten Samstag im Monat 11 bis 15 Uhr

•Schlossführungen Samstag und Sonntag 12:30 und 15 Uhr

•Audioguide für die Schlosskirche Sankt Trinitatis in Deutsch, Englisch und Französisch

Unterkünfte:

•Parkhotel Güldene Berge: gehobenes Hotel mit vier Sternen; Langendorfer Straße 94, 06667 Weißenfels, Tel. 03443 39200, gueldene-berge.de

•Ringhotel Jägerhof: rustikal mit drei Sternen; Nikolaistraße 51, 06667 Weißenfels, Tel. 03443 3340, wild-hotel.de

3 Sonnenobservatorium Goseck

FEIERN WIE DIE STEINZEITMENSCHEN

Der doppelte Kreis aus Holzstämmen ist so einfach wie genial: Mit dieser Konstruktion konnten Menschen schon vor 7000 Jahren wichtige Ereignisse im Jahreskalender bestimmen. Da Holz sich nicht über Tausende Jahre hält, wurde die Kreisgrabenanlage am Originalplatz rekonstruiert. Archäologen haben herausgefunden: Zur Sonnenwende wurden kultige Feiern organisiert.



Holzstämme auf dem Erdwall

Es war kurz nach der Wende, als Otto Braasch, einem bekannten Luftbildarchäologen, merkwürdige Formationen auf einem Feld bei Goseck auffielen. In den Boden schien ein Kreis eingelassen, definiert durch einen doppelten Erdwall. Dem passionierten Segelflieger war klar, dass diese Region Deutschlands unerhörte archäologische Schätze barg. Endlich war es zum Ende des Kalten Krieges nun auch erlaubt, aus der Luft Bilder zu machen. In rascher Folge entdeckte er erst das Sonnenobservatorium bei Goseck und dann das Ringheiligtum Pömmelte – Jahrtausende alte Kultstätten, ähnlich wie in Stonehenge. Nur dass die Steinzeitmenschen in Deutschland nicht mit Stein bauten, sondern mit Holzstämmen. Ihre Vermächtnisse waren daher vom Boden aus nicht mehr zu erkennen, aus der Luft aber sehr wohl.


Anordnung der Tore

Es dauerte weitere zehn Jahre, bis Archäologen von 2002 bis 2004 das Sonnenobservatorium von Goseck sorgfältig ausgruben und vermaßen. Der fast kreisrunde Graben hat einen Durchmesser von 71 Meter. Darin waren zwei weitere konzentrische Kreise mit aufrecht stehenden Holzpalisaden markiert. Erst bei näherer Betrachtung offenbart sich das einfache, aber überzeugende System der Himmelsbetrachtung. Im Südosten und im Südwesten sind die drei Meter hohen Kreise an jeweils drei Stellen mit Toren unterbrochen, im Norden befindet sich ein Eingangstor. Stand die Sonne beim Aufgang in je einer Öffnung im Südosten, konnten die Menschen dadurch den Tag der Wintersonnenwende (21. Dezember), des Frühlingsfestes (um den 1. Mai) und der Sommersonnenwende (21. Juni) bestimmen. Das Gleiche war durch die Positionen der Sonne bei ihrem Untergang in den Toren im Südwesten möglich.


Gut zu erkennen: die kreisrunde Anordnung der Wälle

Öffnungszeiten Informations-zentrum:April bis Dezember täglich 11 bis 17 Uhr, Tel. 03443 8206110

Eintritt: 2 EUR, ermäßigt 1 EUR

Was führte die Menschen in der Jungsteinzeit zusammen, wie feierten sie und nach welchen Regeln ordneten sie ihr Leben? Auf einem Feld im Nirgendwo gibt es auf diese Fragen erste Antworten: Reste von Rinderschädeln und Menschenskeletten lassen vermuten, dass in Goseck religiöse Rituale stattfanden. Ihre Architektur richteten die Steinzeitmenschen an astronomischen Fixpunkten aus. Sie lebten nach einem Jahreskalender und achteten auf gute Akustik. Ist Goseck, an dessen Steilhang zur Saale im frühen Mittelalter auch die Festung und das Kloster gebaut wurden, ein Ort mit besonderer Spiritualität? Das wird jeder für sich herausfinden.

Info

Lage: Goseck ist etwa zehn Kilometer von Weißenfels entfernt. Das Sonnenobservatorium liegt am nördlichen Ortseingang auf einem freien Feld (GPS: 51.1954792, 11.8618852). Das dazugehörige Informationszentrum ist separat im Ort Goseck untergebracht.

Anfahrt: Von Weißenfels aus über Marktwerben und Uichteritz bis auf die L206 fahren und im Ort Markröhlitz nach Goseck abbiegen. Parkplätze liegen am Ortseingang auf der Lindenstraße links. Von dort läuft man über den Pflaumenweg ein paar Hundert Meter bis zum Sonnenobservatorium. Es wird empfohlen, zuerst das Informationszentrum, Burgstraße 53, 06667 Goseck, zu besuchen. Dafür auf der Burgstraße geradeaus durch den Ort in Richtung Schloss fahren.

Unterkünfte:

•Parkhotel Güldene Berge: gehobenes Hotel mit vier Sternen; Langendorfer Straße 94, 06667 Weißenfels, Tel. 03443 39200, gueldene-berge.de

•Ringhotel Jägerhof: rustikales Haus mit drei Sternen; Nikolaistraße 51, 06667 Weißenfels, Tel. 03443 3340, wild-hotel.de

Websites:

sonnenobservatorium-goseck.info

schlossgoseck.de

himmelswege.de

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
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244 s. 175 illüstrasyon
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9783968551210
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