Kitabı oku: «Geister, Frauen Und Andere Einbildungen», sayfa 2

Yazı tipi:

„Was hatte der Flug-Arzt über sie zu sagen?”

„Er sagte, dass diese Gruppe in einer besseren Verformung – äh Verfassung – ist, als er jemals gesehen hat.”

„Nun gut, solange er sie untersucht hat.” Bullfat schickte sich an, zu gehen, blieb dann aber in der Tür stehen. „Übrigens, wohin fliegen sie? Tycho Station?”

„Nein, USSF 187.”

„Ist es schon Zeit für einen Wechsel?”

„Nein, diese Gruppe ist zusätzliches Personal.”

„Zusätzliches Personal?” schrie Bullfat. „Hawkins, Sie wissen verdammt gut, dass eins siebenundachtzig für genau achtzehn Männer gebaut wurde, die jeden Monat in Gruppen von sechs wechseln. Es ist da absolut kein Platz für noch zwölf Leute. Was zur Hölle meinen Sie, was Ihr ‚zusätzliches Personal‘ machen soll – mit den anderen Männern in einem Bett schlafen?“

Mit einer bewundernswerten Selbst-Kontrolle, gelang es Hawkins, sein Lachen zu unterdrücken. Das „zusätzliche Personal“ lächelte wissend. Starling, allerdings, musste mit einem Anfall von hysterischem Gekicher aus dem Raum rennen.

„Wo zur Hölle geht er hin?“ fragte Bullfat, als er Starling hinauslaufen sah.

„Oh, er hatte in letzter Zeit sehr viel Stress. Er braucht dringend Urlaub.“

„Er sieht mehr aus, als bräuchte er eine Aufsicht – und Sie auch, Hawkins. Sie mögen zwar bei den Bestimmungen der Raumfahrtbehörde das Sagen haben, aber ich bin verantwortlich für die Starts, und diese Crew geht nicht als „zusätzliches Personal“ auf irgendeine kleine Raumstation. Wenn Sie sie da rauf bringen wollen, dann können Sie jedes Monat sechs auswechseln, wie alle anderen auch. Das ist mein letztes Wort.“ Bullfat stapfte triumphierend zur Tür hinaus.

„Bereit aufzugeben, Jess?” fragte Filmore.

„Nicht im geringsten. Überraschender Weise hat Bullfat hier tatsächlich recht. Wenn wir die Mädchen rauf zur eins siebenundachtzig schicken würden, wäre es da wirklich recht eng. Sie würden ständig im Weg herum stehen und wären vielleicht mehr Störung als Hilfe. Aber es ist nicht alles verloren. Wann steht der Start von eins dreiundneunzig auf dem Plan?“

„Nächste Woche – aber du denkst doch sicher nicht daran, die Mädchen damit hinauf zu schicken.”

„Und wieso nicht?”

„USSF 193 ist keine Passagier-Station. Sie ist ein Speicher für Essen und Vorräte. Sie ist nicht konstruiert um darin zu leben.”

„Dann müssen wir improvisieren, Bill. Eins dreiundneunzig wird im Orbit parallel zu eins siebenundachtzig platziert werden, weil sie sie als Vorratsspeicher brauchen. Sie wird in vier bereits befüllten Sektionen hinauf geschickt, die im Raum zusammengebaut werden. Innerhalb einer Woche können die Sektionen ganz einfach noch mit zusätzlichen Beschleunigungs-Sofas und Schlafzimmern ausgestattet werden. Sieh einfach zu, dass du einige nicht-essentielle Dinge raus wirfst. Die Mädchen können da drinnen wohnen.“

„Das ist absurd, Jess”, murmelte Filmore.

„Nicht wirklich. Mir gefällt diese Idee immer besser.” lächelte Hawkins glücklich. „Denk mal nach: USSF 193, dein freundlicher Lebensmittel-Laden in der Nachbarschaft und Bordell, alles in einem.”

Filmore stöhnte. Die Mädchen jubelten bei dem Gedanken.

***

„Ich glaub das nicht”, sagte Jerry Blaine. „Ich meine, jemand da untern will uns irgendeinen Streich spielen.”

„Niemand spielt Streiche mit Sicherheitscode ‚streng geheim‘, entgegnete Colonel Briston. „Jess Hawkins hat diese Anweisungen selbst unterschrieben. Und du hast die Mädchen gerade mit deinen eigenen Augen gesehen. Ich gebe zu, es ist verrückt—”

„Verrückt? Das ist geil, Mann”, sagte Phil Lewis. „Lies diese Befehle noch einmal, Mark, bitte. Ich muss diese schöne kleine Nachricht noch einmal hören.”

Briston schmunzelte. „Liebe Leute”, las er, „mit jeder Sektion von USSF 193 bekommt ihr drei Stück Material geschickt, das für das Projekt Kuschel notwendig ist (das macht eine Gesamtzahl von zwölf). Euer lieber Onkel Sam hat keine Kosten und Mühen gescheut, um sie direkt aus Europa zu euch zu schicken, also behandelt sie gut, ja! Sie werden etwa alle sechs Monate ausgetauscht werden, aber inzwischen werden sie auf USSF 193 gelagert werden. Teilt sie gerecht und habt Spaß – das ist ein Befehl. Jegliche Kommunikation bezüglich dieses Materials muss direkt an mich mit demselben Code geschickt werden. Auch das ist ein Befehl. Mit freundlichen Grüßen, Jess Hawkins, Direktor der Bundes-Raumfahrtbehörde.“

„Juhuu!” rief Lewis. „Erinnert mich daran, dass ich mich nie wieder darüber beschwere, dass ich Steuern zahlen muss.”

In diesem Moment kam Sydney aus dem angrenzenden Raum. Sie hatte ihren Raumanzug ausgezogen und war sehr leicht bekleidet. „Junge, Junge“, sagte sie, „ihr Jungs habt es ganz schön frisch hier oben. Nanette und Constance und ich selbst, wir frieren gehörig. Wir fragten uns, ob einer von euch uns vielleicht helfen möchte, uns ein wenig aufzuwärmen.“

Indem er seine Autorität spielen ließ, schaffte es Colonel Briston, als erster an die Reihe zu kommen.

***

Es war sehr spät in der Nacht, nach der Zeit der Station, etwa einen Monat nachdem die Mädchen angekommen waren. Lucette, Babette, Francette, Toilette, Violette, Rosette, Suzette und Myrtle waren unterwegs um zu arbeiten, während dem Rest ein wenig Schlaf vergönnt war. Sydney lag friedlich zusammen gerollt in ihrem Bett und träumte nicht so unschuldige Träume, als plötzlich ein faustgroßer Stein durch die Wand neben ihrem Bett brach und an der Wand an der gegenüber liegenden Seite aufschlug. Ein zischendes Geräusch erfüllte den Raum, und Sydney begann, nach Luft zu schnappen, als diese durch das Loch, das der Meteorit hinterlassen hatte, hinaus gesogen wurde.

Wie ein Blitz verließ sie den Raum und schloss die luftdichte Abteilungstür hinter sich. Die drei anderen Mädchen eilten in den Korridor, um zu sehen, was passiert war.

„Junge, Junge!“ sagte Sydney, als sie wieder zu Atem gekommen war. „Dieses verdammte Ding hat ein Leck bekommen!“

***

„Jetzt ist alles gut, Sydney”, sagte Jerry Blaine als er von draußen hereinkam. „Ich habe es alles zugepflastert. Ich befürchte, allerdings, dass alles, was lose in deinem Zimmer herumlag, weg ist. Ich hoffe es war nichts Wertvolles.“

„Ich wüsste von nichts”, erklärte Sydney. „Aber bist du sicher, dass dies nie wieder passieren wird?”

„Wie ich dir vorhin schon gesagt habe, die Chance dafür steht eins zu einer Milliarde. Es wird in den nächsten tausend Jahren nicht mehr geschehen.”

„Ich hoffe, du hast Recht, Mann, sonst fliege ich sofort wieder zurück zur Erde.” Sie drehte sich um, um zurück in ihr Zimmer zu gehen.

„Ach, übrigens”, rief Blaine ihr nach, „Hast du für heute Nacht schon jemanden? Gut. Ich arbeite bist etwas sechzehn hundert—dann kannst du 'rüber kommen.”

„Die Arbeit einer Frau endet nie”, seufzte Sydney weise, als sie ihr Zimmer wieder betrat. Die meisten ihrer Sachen, waren noch in den Schubladen, aber wie lange sie auch suchte, sie konnte nirgendwo die kleine Pillen-Dose finden, die sie immer neben ihrem Bett hatte. „Na gut“, sagte sie, „ich habe früher auch schon ohne sie überlebt. Ich kann es wohl wieder tun, für eine Weile.”

Es war fast vier Monate später, um genau zu sein, als sie sich entschied, dass die Situation es erforderte, dass sie sich jemandem mitteilte, und so eröffnete sie es Colonel Briston, der gerade von drei Monaten auf der Erde zurück gekehrt war. „Mein Gott!“, war alles, was er sagen konnte.

„So ernst ist es auch wieder nicht.”

„Nicht so ernst? Du nimmst es wirklich recht gelassen. Wieso hast du es nicht schon früher jemandem erzählt?”

„Nun, es ist mir früher noch nie passiert.”

Briston schluckte.

„Ich denke, wir rufen besser diesen Mr. ’Awkins an. Der scheint immer zu wissen, wat zu tun ist.”

***

Sen. McDermott: Sie waren derjenige, der diese ganzen Vorgänge aufgedeckt hat, oder, General?

Gen. Bullfat: Da haben Sie verdammt recht, ja. Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass Hawkins ein paar Mädchen da hinauf geschickt hatte, aber die Raumfahrtagentur schreitet nur ein, wenn es handfeste Beweise gibt. Daher habe ich es für mich behalten, um gründlich Beweise zu sammeln und auf den richtigen Moment zu warten, um dem Präsidenten Mitteilung zu erstatten.

Sen. McDermott: In anderen Worten also, war Ihre Entdeckung das Resultat einer langen, sorgfältigen Ermittlung?

Gen. Bullfat: Genau, Senator. So macht man das beim Militär.

***

Wie der Zufall es wollte, waren sowohl Hawkins, wie auch Starling gerade beim Mittagessen, als die Mitteilung hereinkam. Nachdem sie als „dringend“ markiert war, nahm ein Mann des Kommunikationsbüros sie an, und brachte sie direkt zu Hawkins' Büro. Die Tür war verschlossen.

General Bullfat kam gerade aus seinem Büro den Gang herunter und fand den Boten im Korridor vor, wo er auf Hawkins' Rückkehr wartete. Mit der typischen Bullfat-Überzeugung—und Hundertzwanzig Kilo, die fünf Sterne tragen, können sehr überzeugend sein—überredete er den Mann, dass eine dringende Nachricht nicht auf „die Launen eines verdammten Schwindlers wie Hawkins“ warten konnte.

Bullfat nahm den Brief mit in sein Büro und öffnete ihn. Er konnte die kurze Notiz, die aus fünf Worten bestand, einfach entschlüsseln, und starrte eine Minute lang auf das Papier, wobei seine Augen hervorquollen. „Parks“, blaffte er seine Sekretärin über die Gegensprechanlage an, „verbinden Sie mich mit dem Präsidenten. Obwohl, nein, wenn ich es mir recht überlege, bemühen Sie sich nicht – ich gehe selbst zu ihm.“

Er verließ sein Büro gerade als Hawkins und sein Gehilfe von ihrem Mittagessen zurückkamen. Der General konnte sich nicht entscheiden, ob er Hawkins triumphierend ins Gesicht lachen oder ihm eine Strafpredigt halten sollte, also sagte er nur: „Jetzt habe ich Sie Hawkins. Endlich habe ich Sie!“

Hawkins und Starling tauschten verständnislose, besorgte Blicke aus. Als er in das Büro des Generals ging, fand Hawkins die Nachricht am Schreibtisch, las sie leise selbst und ließ sich auf den Stuhl fallen. Seine Augen starrten leer auf die Wand gegenüber und der Brief fiel aus seiner schlaffen Hand. Starling hob ihn auf und las ihn laut, seine Stimme voller Unglauben.

„Sydney schwanger. Was jetzt? Briston.“

***

Sen. McDermott: Meine Damen und Herren. Seit gestern hatte ich die Gelegenheit, mit dem Präsidenten zu sprechen, und wir kamen zu dem Schluss, dass weitere Ermittlungen in diesem Fall keine neuen Erkenntnisse zutage zu fördern scheinen. Daher möchte ich diese Anhörung bis auf weiteres vertagen, und von der Veröffentlichung der offiziellen Mitschrift absehen, bis es angebracht erscheint, diese mit der Öffentlichkeit zu teilen. Das wäre dann alles.

***

Filmore konnte Hawkins vor dem Gebäude sprechen. „Ich glaube, ich sehe hier deine feine Handschrift, Jess. Wie hast du es geschafft, dich hier herauszuschummeln?“

„Nun“, erklärte Hawkins, „angesichts der Tatsache, dass die Öffentlichkeit noch nichts von dieser Affäre mitbekommen hat, habe ich dem Präsidenten einfach zu verstehen gegeben, dass er, solange er uns nicht los werden kann, sich besser an uns gewöhnen sollte.“

„Wieso kann er uns nicht loswerden?“

„Weil der Direktor der Bundesraumfahrtbehörde für sechs Jahre berufen ist, von denen ich noch vier übrig habe. Außerdem hat nur der Kongress die Macht, mich abzusetzen.“

„Aber was ist mit den Mädchen? Kann er sie nicht feuern?“

„Himmel, nein! Als zivile Angestellte der Behörde, stehen sie unter unserem 'außergewöhnlichem Service'-Status – sie können nur gefeuert werden, wenn sie ihre Arbeit nicht gut machen. Und niemand“, lächelte Hawkins, „könnte ihnen das jemals vorwerfen.“

Ein Schöner Ort für einen Urlaub

Dies erschien zuerst in Vertex, Oktober 1973.

Wenn ich zurückschaue, scheint es, dass verlassene Städte, die dir deine Träume geben können – aber für einen sehr hohen Preis, für mich eine große Faszination sind. So eine Stadt gibt es auch in meinem Roman SCAVENGER HUNT, und einen Höhepunkt in A WORLD CALLED SOLITUDE. Aber dies ist die erste, die erschien. Ich möchte gerne wissen, was die Gebildeten denken, was ich damit aussagen will.

Die Stadtgrenze lag genau einen halben Meter von den Zehenspitzen von Ryans Stiefeln entfernt. Ryan stand da, nicht sonderlich in Eile, diese Linie zu überqueren. Fünfzig Zentimeter waren alles, was zwischen ihm und möglicher Verrücktheit lag. Er starrte auf die Stadt und versuchte, etwas aus ihrer undurchschaubaren Silhouette heraus zu lesen – erfolglos.

Schließlich zog er den Kommunikator aus seiner Hosentasche. Das kalte Metall-Kästchen in der Hand zu halten, fühlte sich irgendwie beruhigend an. Es war ein Symbol für die Erde, hier mitten in der Fremde dieses Planeten. Irgendwie war das Schiff – ebenso wie die Erde selbst – nicht ganz so weit weg, solange er es in der Hand hielt. Ryan war nicht gerade ein außerordentlich mutiger Mann. Trotz all der Propaganda hatten Planeten-Kundschafter meistens doch auch ihre eigenen, menschlichen Gefühle und Ängste. Ryans Angst war Einsamkeit.

Trotzdem sprach er mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. Die Mitteilung ging nicht zu einem der Menschen auf dem Schiff, sondern zu dem JVA-Modell-Computer, der das Schiff steuerte. Die menschliche Gesellschaft war zu groß, zu vielfältig, zu komplex geworden, als dass menschliche Gehirne sie noch verstehen hätten können, also brauchte es technische Hilfe. Computer waren zu Vätern-Müttern-Lehrern der menschlichen Rasse geworden. Java-10 war das tragbare Gegenstück zu dem gigantischen Gehirn, das die Erde kontrollierte.

„Ich stehe kurz davor, die Stadt zu betreten“, sagte Ryan.

„Ich brauche nicht noch einmal zu betonen, dass höchste Vorsicht geboten ist“, antwortete Java-10. „Fünf frühere Expeditionen sind hier verschwunden. Versuche häufige, oder stetige Kommunikation aufrecht zu erhalten. Und vergiss nicht, wenn du es nicht schaffst, dann wird es keine neuen Versuche geben. Die Stadt wird trotz ihres potentiellen Wertes zerstört werden müssen.“

„Ich verstehe“, sagte Ryan knapp. „Over and out.“ Er schaltete seinen Kommunikator aus und steckte ihn wieder in seine Tasche.

Er stand vor der Grenze und zögerte. Zu seiner Rechten war sein Kundschafter-Schiff neben den fünf anderen stationiert, vorbereitet und jederzeit startklar, sollte es nötig werden. Hinter sich fühlte er die Wüste, trocken und tödlich, ihre Staub-Dünen, die sich mit jeder zufälligen Brise, die über sie hinweg blies, lautlos verschoben. Vor ihm wartete de Stadt, deren Umrisse, Schönheit und völlige Fremdheit in die Augen stach. Glitzernde Mauern, die in verrückten Winkeln abstanden, scheinbar die Produkte des Deliriums eines betrunkenen Architekten. Zerbrechliche, beinahe feenhafte Strukturen wuchsen seitlich eine aus der anderen, manche hunderte Meter über dem Boden. Andere Gebäude, noch erstaunlicher, schienen einfach in der Luft zu hängen, ohne sichtbare Träger. Von Zeit zu Zeit wurde die Stadt von einem Wind berührt, der die gesamten Bauwerke in Vibrationen versetzte, wie einen singenden Kristall, so dass es schien, als seufzte die Stadt ein Sirenen-Lied.

Menschen hatten diese Stadt – die einzige auf einem sonst völlig verlassenen Planeten – schon fünfmal vor ihm betreten. Keiner dieser Menschen war jemals zurückgekehrt. Detektoren hatten keinerlei Lebensformen anzeigen können, bevor die Menschen gekommen waren. Sechzehn Lebensformen wurden nun registriert – die sechzehn Menschen, die drinnen verschwunden waren. Und nun hatte Ryan die Chance, die Anzahl auf siebzehn zu erhöhen.

Niemand hatte auch nur die geringste Ahnung, wer die Stadt gebaut hatte, oder wann, oder wieso. Alles, was bekannt war, war, dass sie sechzehn Menschen verschluckt hatte, die lebten, aber scheinbar unfähig waren, zu entkommen, trotz der besten Bewaffnung, die die Erde bieten konnte. Die Stadt generierte ein Feld einer unbekannten Energie, die vom Stadtzentrum aus kugelförmig nach außen strahlte – bis zu einem bestimmten Abstand, und nicht weiter. Einige der Männer, die das Feld betreten hatten, hatten den Funkkontakt mit ihren Schiffen noch einige Zeit lang aufrechterhalten. Aber die erhaltene Information war praktisch nutzlos, denn die Männer waren tiefer und tiefer in einen Zustand gerutscht, der nur als Delirium bezeichnet werden kann, und hatten schließlich den Kontakt mit der Realität völlig verloren und die Kommunikation beendet.

Die Neugier auf der Erde und die Nachfrage nach der Technologie, die diese Stadt repräsentierte, waren schlagkräftig. Wegen dieser hatten sechzehn Menschen die Stadt betreten und waren verrückt geworden.

Vielleicht würde es einen siebzehnten geben.

Tief einatmend überquerte Ryan die Grenze.

***

Nichts passierte. Ryan stand da, erwartungsvoll, Muskeln angespannt, die Zähne zusammen gebissen, aber es gab keinen Unterschied zwischen seinen Wahrnehmungen nun und seinen Wahrnehmungen einen Moment davor. Er nahm seinen Kommunikator wieder aus seiner Tasche und genoss das beruhigende Gefühl, das er ihm gab. „Ich habe soeben die Grenze zu der Stadt überschritten. Bisher fühle ich keine Wirkung.“

„Gut“, antwortete das Schiff. „Gehe weiter zum Zentrum der Stadt. Bewege dich langsam und gehe kein Risiko ein.“

„Verstanden“, sagte Ryan, und brach die Verbindung wieder ab.

Die nächsten Gebäude waren immer noch über hundert Meter entfernt. Ryan bewegte sich sehr zielstrebig auf sie zu. Alle Sinne waren gespannt, auf der stetigen Suche nach irgendeinem Hinweis, wie unscheinbar auch immer, auf Gefahren. Nichts bewegte sich, und die einzigen Geräusche waren das Flüstern des Windes. Die Stadt hatte absolut keinen Geruch, was noch auffälliger war als ein Gestank. Ryan hatte die leise Vorstellung als betrete er eine Kristall-Burg, aber der Gedanke verschwand schnell wieder.

Er erreichte das erste Gebäude und streckte vorsichtig eine Hand aus, um es zu berühren. Es war glatt und hart wie Glas, und doch undurchsichtig. Es fühlte sich unter seinen tastenden Fingern weder kalt noch warm an, aber es erzeugte ein Prickeln in seinen Fingerspitzen. Er zog seine Hand zurück. Die Stellen, wo seine Finger angekommen waren, waren kleine, dunkle Flecken auf der sonst milchigen Oberfläche. Die Flecken verschwanden vor seinen Augen, bis die ganze Wand wieder einfarbig war.

Es gab keine Öffnungen oder Brüche nirgendwo entlang der Mauer. Ryan schritt neben der Mauer entlang, parallel zu ihr, ohne sie noch einmal zu berühren. Er hielt Ausschau nach einer Tür, oder einer Öffnung irgendeiner Art, durch die er das Gebäude betreten konnte. Die Mauer erschien glatt, hart und durchgehend, mit keinem sichtbaren Eingang. Doch plötzlich flimmerte ein Teil der Mauer und wurde zu Luft, zurück blieb ein großes Tor, das Ryan benutzen konnte. Erschrocken machte er einen Schritt zurück, dann zog er seinen Kommunikator heraus und beschrieb dem Schiff im Orbit über ihm die jüngsten Entwicklungen.

„Ist sonst irgendetwas passiert, das eine potentielle Gefahr bedeuten könnte?“ war die Antwort.

„Noch nicht. Es scheint immer noch keinerlei Anzeichen von Leben zu geben – abgesehen von der Erscheinung dieser Tür.“

„Dann musst du das Risiko eingehen, hinein zu gehen, und es zu erkunden“, sagte Java-10 emotionslos.

Klar, dachte Ryan, dir kann es ja egal sein. Es ist ja nicht dein Kopf. „Verstanden.“

Er hatte eine Taschenlampe bei sich, aber schon ein kurzer Blick hinein zeigte ihm, dass er sie nicht nötig haben würde. Das Innere des Gebäudes war hell erleuchtet, die Wände schienen selbst zu strahlen. Als er durch das Tor trat, schaute sich Ryan neugierig um.

Das Gebäude hatte keinerlei Einrichtungsgegenstände. Das einzige Element darin war eine breite Wendeltreppe, die entlang der zylindrischen Mauern hinauf führte, hinauf, und hinauf. Der Kundschafter verdrehte seinen Hals, um zum oberen Ende der Treppe empor zu sehen, aber sie schien bis in die Unendlichkeit weiter zu gehen. Alle fünfundzwanzig Stufen gab es eine große Plattform mit einem kleinen Fenster in der Wand, um auf die Stadt zu sehen. Ein Geländer aus klarem Plastik säumte die Innenseite des Treppenhauses.

Ryan bewegte sich langsam vorwärts, noch immer auf alles gefasst, was passieren könnte. Das Echo, das seine Stiefel erzeugten, als sie über den harten Steinboden schritten, war beinahe ohrenbetäubend im Vergleich zu der völligen Stille, unter der der Rest der Stadt begraben lag. Er erreichte den Fuß der Treppe und legte seine Hand auf das Geländer. Das Plastik fühlte sich kühl und irgendwie beruhigend an, als wäre er inmitten dieser Fremde einem alten Freund begegnet. Vorsichtig machte er sich daran, die Stufen zu erklimmen, einen Fuß nach dem anderen, seine Hand immer fest am Geländer. Seine Augen bewegten sich von einer Seite zur anderen, auf der Suche nach wahrnehmbaren Gefahren. Aber keine erschien. Dann ergriff ihn die Ungeduld, und er begann, die Treppen hinauf zu rennen.

Schließlich, auf der vierten Etage, blieb er stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Er war mittlerweile vielleicht sechzehn Meter über dem Parterre. Das Tor war immer noch da und wartete geduldig auf seine Rückkehr, aber aus dieser Höhe sah es viel kleiner aus. Er ging hinüber zu dem Fenster, sah hinaus und sah

New York City zu Mittag, die Gehsteige voll mit Geschäftsleuten auf ihrem Weg zum Mittagessen, Leute beladen mit Plastiktüten, die beim Einkaufen von einem Laden zum nächsten unterwegs waren

Er blinzelte und schaute noch einmal. Da war nur die fremde Stadt, die zusammengekauert und still dasaß, wartend und wartend. Still. Keine Bewegung, kein Geräusch, keine Schatten.

Mit zitternden Händen riss Ryan seinen Kommunikator regelrecht aus seiner Tasche. Er ließ seine bebenden Finger die rechteckige Form einen Moment lang streicheln, dann rief er das Schiff. „Ryan ruft Java-10. Ich habe soeben eine Halluzination erlebt.“ Er beschrieb kurz, was ihm für nur eine Sekunde vor dem Fenster erschienen war.

„Interessant“, überlegte der Computer. „Das stimmt mit den Berichten anderer Halluzinationen überein, die von deinen Vorgängern beschrieben wurden. Was auch immer mit ihnen geschehen ist, beginnt nun mit dir zu passieren. Du musst von nun an mit doppelter Vorsicht vorgehen.“

Ryan setzte sich auf eine Stufe, um wieder zu sich zu kommen. Er wünschte sich, dass sein Partner, Bill Tremain, die Möglichkeit bekommen hätte, ihn auf dieser Mission zu begleiten. Er und Bill waren schon seit der Ausbildung ein Team. Zusammen hatten sie mehr als dreißig Welten ausgekundschaftet, dem Unbekannten hatten sie sich Seite an Seite gestellt. Er würde sich nicht so einsam fühlen, das wusste er, wenn Bill hier bei ihm wäre. Aber der Computer wollte nicht noch mehr Personal riskieren als unbedingt nötig war. Außerdem, alle früheren Erkundungen waren von Teams aus zwei oder mehr Personen unternommen worden, und sie alle waren gescheitert. Vielleicht hatte ein einzelner Mann eine bessere Chance.

Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung, die Ryans Aufmerksamkeit erregte. Schnell wirbelte er seinen Kopf herum, um etwas, das wie eine menschliche Figur aussah, wegrennen und unter den Treppen unter sich verschwinden zu sehen. Eine rothaarige Figur. Bill Tremains Figur. Und das war vollkommen bescheuert, denn Bill Tremain war oben an Bord des Schiffs.

Trotzdem ging Ryan langsam die Treppe zurück hinunter, um nachzusehen. Aber da war – natürlich – niemand; die Wand unter den Treppen war glatt und hart mit keinem Platz, wo sich eine fliehende Person verstecken hätte können. Nein, das Gebäude war verlassen, abgesehen von ihm selbst. Die Stille bezeugte das.

„Suchst du etwas, Jeff?“ fragte eine Stimme von oben.

***

Der Mann, der auf der dritten Plattform stand, war nicht Ryans Partner. Nein, es war Richard Bael, ein alter Bekannter aus Studienzeiten. „Oh, mach dir keine Sorgen“, lächelte Bael. „Ich bin völlig real.“

Das machte Sinn. Bael war einer der früheren sechzehn, die die Stadt betreten hatten. „Wie bist du hierhergekommen?“ stammelte Ryan.

„Oh“, machte Bael schulterzuckend, „es gibt Möglichkeiten.“ Er begann, die Stufen leichtfüßig hinab zu laufen. „Du wirst es lernen, nach einer oder zwei Wochen.“

„Ich habe nicht vor, so lange zu bleiben“, antwortete Ryan vorsichtig. Er versuchte, langsam den Kommunikator in seiner Tasche zu fassen, aber Bael sah die Bewegung.

„Oh, wirst du dein Schiff rufen? Darf ich ihnen ein paar Worte sagen?“

„Sie würden sich sehr freuen, von dir zu hören“, meinte Ryan. „Was ist mit deinem eigenen Kommunikations-Apparat passiert?“

„Ich habe ihn wohl irgendwo hingelegt und dann vergessen“, sagte Bael mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich dachte, dass er nicht wirklich wichtig war.“ Er stand nun neben Ryan und streckte seine Hand aus. Ryan gab ihm den Kommunikator.

„Hallo da oben, hier ist Richard Bael. Könnt ihr mich hören?“

„Ja“, antwortete die emotionslose Stimme von Java-10.

„Ich möchte einen verspäteten Bericht machen, bezüglich meiner Erkundung dieser Stadt. Ich nehme an, ihr habt alle Rekorder angeschaltet, bereit jedes Wort davon aufzuzeichnen.”

„Korrekt.”

„Gut dann, hier ist er: Schert euch zum Teufel!” Er schaltete den Apparat ab und gab ihn Ryan zurück. „Ich wollte das schon immer machen, aber ich hatte bisher nie den Mut dazu”, grinste er gutmütig.

Ryan packte den Kommunikator aus seiner Hand, leicht erschrocken von Baels Aktion. „Hier ist Ryan, Java-10 kommen. Hörst du mich?”

„Positiv. Ist Bael wirklich dort mit dir?” Die Frage war tonlos, nicht ungläubig.

„Es scheint so.”

„Ich bin in Wirklichkeit Peter Pan”, mischte sich Bael neckisch ein.

„Halts Maul!” rief Ryan.

„Kein Grund dich so aufzuregen, Jeff. Ich wollte nur helfen.”

„Frag ihn, wieso er die Stadt nicht verlässt”, beharrte Java-10.

„Oh, antworte nicht, Jeff. Ich habe es satt, die kleinen Götter-Spielchen des Computers zu spielen.“ Er bewegte sich auf die Tür zu. „Gib das dumme Ding weg. Der Tag ist zu schön, um ihn damit zu verbringen, mit einem kleinen Kästchen zu sprechen.“

Ryan zögerte.

„Schau, du kamst doch her, um die Stadt zu erkunden, oder?“ fuhr Bael fort. „Nun, ich bin bereit, dir eine Stadtführung zu geben. Worauf wartest du – eine eingravierte Einladung? Gut, bitte sehr.“

Er zog eine kleine Karte aus seiner Tasche und schnippte sie vor Ryans Füße. Ryan bückte sich und hob sie auf. In goldenen Buchstaben eingraviert waren die Worte: HR. RICHARD BAEL ERBITTET GNÄDIGST DIE ANWESENHEIT VON HR. JEFFREY RYAN FÜR EINE PERSÖNLICH GELEITETE STADTFÜHRUNG.

„Ist das gut genug für dich?“ fragte Bael fröhlich.

Ryan steckte die Karte sorgfältig zur Aufbewahrung in seine Proben-Tasche um sie später genauer zu analysieren. „Ist gut, Bael, wie du willst.” Der Kommunikator wanderte zurück in seine Tasche. „Auf geht's.”

Mit einer übertrieben einladenden Bewegung trat Bael durch die Tür, Ryan folgte ihm mit zwei Schritten Abstand. Als Ryan das Gebäude verlassen hatte, verschwand die Öffnung und die Mauer war wieder völlig undurchdringbar. Er zog es vor, sich wegen einer solchen Kleinigkeit nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Er hatte kaum Zweifel, dass die Stadt schon bald noch viel größere Überraschungen für ihn bereithalten würde.

Und er hatte völlig Recht.

***

Die beiden Männer spazierten durch die Stadt. Bael schlenderte gemütlich dahin und Ryan hatte Mühe, seine Ungeduld zu zügeln, während er das nervenaufreibend langsame Tempo des anderen einhalten musste. Es gab keine echten Straßen, denen man folgen konnte, da die Stadt scheinbar keinem erkennbaren Muster folgend angeordnet war, und es gab keine unverbauten Strecken, die breit genug für jegliche Art von Fahrzeug gewesen wären. Gebäude aller Formen, Größen und Farben tauchten überall aus dem Boden auf: hier ein Zylinder, da ein Kegel, ein bisschen weiter eine Halbkugel...es gab sogar einige, die vor Ryans Augen ihre Formen veränderte.

„Wer hat diese Stadt gebaut?” fragte er Bael. „Wieso machten sie das? Wo sind sie hin gegangen?”

„Es ist ein schöner Ort, nicht?“ Bael ignorierte die Fragen und wies auf die Stadt um sie herum.

„Das ist keine Antwort.“

„Natürlich nicht. Ich habe keine. Fragen sind unwichtig hier, also sind Antworten irrelevant.“

„Das sind sie nicht, verdammt. Ich muss wissen—“

„Korrektur: Java-10 muss wissen. Du selbst musst gar nichts, außer das Leben genießen.“ Bael schnalzte mitfühlend die Zunge. „Du armer, dummer Idiot, deine Gehirnwäsche ist so komplett, dass du die Freiheit nicht einmal erkennst, wenn sie dich ins Gesicht küsst. Lass uns hinsetzen und ein wenig plaudern.“

Zwei gemütlich aussehende Stühle erschienen hinter ihnen. Bael nahm einen und bedeutete Ryan sich auf den anderen zu setzen. Der Kundschafter probierte ihn nervös, bevor er sein ganzes Gewicht darauf niederließ. „Worüber willst du reden?“, fragte er, nachdem er es sich gemütlich gemacht hatte.

„Lass uns damit anfangen, wieso du hier bist.“

„Gleicher Grund wie du: um mehr über diese Stadt herauszufinden.“

„Wieso?“

„Hauptsächlich wegen der Technologie. Jeder, der einen Ort wie diesen bauen kann, muss uns so weit voraus sein, dass wir schon etwas lernen können, wenn wir nur die Artefakte untersuchen. Wir müssen herausfinden—”

Wir?“, unterbrach Bael. „Beziehst du dich selbst da wirklich mit ein?

Durch die Unterbrechung verlor Ryan den Faden und er konnte nur verständnislos blinzeln.

„Sei ehrlich. Warst du persönlich jemals so neugierig darauf, was es in dieser Stadt gibt, dass du riskiert hättest, deinen Verstand zu verlieren, um hierher zu kommen?“ Baels Augen leuchteten lebendig auf, während er diesen Punkt erwartungsvoll erkundete. „Hast du dich freiwillig für diese Mission gemeldet, oder hat Java-10 es dir aufgetragen? Ah, schau wie er zappelt. Das war nicht deine Idee, doch?“

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
09 nisan 2019
Hacim:
231 s. 2 illüstrasyon
ISBN:
9788873041191
Telif hakkı:
Tektime S.r.l.s.
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